DE102004056575B4 - Gelenk- und/oder Lageranordnung - Google Patents
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Abstract
Gelenk- und/oder Lageranordnung (1; 101; 201; 301) zum Einpressen in einen umgebenden Hülsenkörper, insbesondere einen Endbereich eines Radträgers oder Federbeins, wobei die Gelenk- und/oder Lageranordnung (1; 101; 201; 301) einen gegenüber einer Gelenkschale (4; 104; 204; 304) beweglichen Gelenkkörper (2) und ein die Gelenkschale (4; 104; 204; 304) haltendes Gelenkgehäuse (9) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein verformbarer Bereich (13, 14, 514, 614) als nach außen vorstehender Ring- oder Ringsegmentvorsprung ausgebildet ist, so dass zumindest ein Kraftausgleichselement (11, 12; 111, 112; 211, 212; 311, 312; 412; 512; 612) eine auf das Gelenkgehäuse (9) beim Einpressen mit einer radialen Komponente einwirkende Kraft mit Verformung eines Teilbereichs oder mehrerer Teilbereiche (13, 14; 514; 614) von der Gelenkschale (4; 104; 204; 304) abhält.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Gelenk- und/oder Lageranordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug mit einer oder mehreren derartigen Gelenk- und/oder Lageranordnung(en), insbesondere in Fahrwerks- und/oder Lenkungsteilen.
- In der
DE 39 33 163 C2 ist eine Gelenk- und/oder Lageranordnung mit einem gegenüber einer Gelenkschale beweglichen Gelenkkörper und ein die Gelenkschale haltendes Gelenkgehäuse offenbart. Die Gelenkanordnung ist in einem Verbindungsbereich eines Fahrzeugteiles, wie z. B. einem Aufhängearm, einsetzbar. - Die
EP 0 505 719 B1 zeigt eine Gelenkanordnung, die einen bereichsweise kugelförmigen Gelenkkörper aufweist, der im montierten Zustand in einer Gelenkschale beweglich ist. Diese ist an ihren axial äußeren Enden über Druckringe gegen Auszug gesichert. Solche Gelenkanordnungen können für hohe Anforderungen mit radialen Außentoleranzen von wenigen Hundertstelmillimetern eingesetzt und können mit hohen axialen Kräften von typisch zehn bis fünfzehn Kilonewton in einen äußeren Hülsenkörper, etwa einen Endbereich eines Radträgers oder eines Federbeins, eingepresst werden. Auch bei einer ebenso genauen Fertigung des Hülsenkörpers kann es dabei zu einer Überdeckung mit einer radial einwärts wirkenden Kraft kommen, die über die direkte Anlage der Gelenkschale an der Innenwandung des Gelenkgehäuses von diesem Gelenkgehäuse unmittelbar auf die Gelenkschale weitergeleitet wird. Insbesondere wenn für diese ein vergleichsweise harter und spröder Hochleistungskunststoff eingesetzt wird, zum Beispiel ein PEEK-Kunststoff, der hohe Druck-Wärme-Anforderungen erfüllt und daher häufig gegenüber einem oberhalb von ca. 80°C zum Fließen neigenden POM-Kunststoff zu bevorzugen ist, führt dies zu nachteiliger Beeinflussung der Gelenkeigenschaften durch zum Beispiel größere Presskraft auf den Gelenkkörper, was das Drehmoment zur Bewegung des Gelenkkörpers und damit in einem Fahrzeug den Fahrkomfort verändert, oder gar Brüche oder Risse in der Gelenkschale. - Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, Beschädigungen oder Gebrauchseinschränkungen durch die Einwirkung einer radialen Einwärtskraft beim Einpressen zu vermeiden.
- Die Erfindung löst dieses Problem durch eine Gelenkanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung wird auf die weiteren Ansprüche 2 bis 13 verwiesen.
- Durch ein erfindungsgemäßes Kraftausgleichselement ist eine Belastung der Gelenkschale durch radiale Kraft beim Einpressen zumindest nahezu vollständig vermieden. Die radiale Kraft wird über Verformung zumindest eines Teilbereichs des Kraftausgleichselements von der Gelenkschale abgehalten, so dass diese auch bei selbst sehr spröder und dünnwandiger Ausbildung unbeeinflusst bleiben kann.
- Wenn das Kraftausgleichselement einmalig beim Einpressen der Gelenk- und/oder Lageranordnung in einen Hülsenkörper wirksam ist, ist verhindert, dass im laufenden Betrieb zu hohe Wegtoleranzen auch ohne äußere Kraftbeanspruchung in der Gelenkanordnung auftreten. Der nur beim Einpressen wirksame Toleranzausgleich kann insbesondere durch eine plastische Verformbarkeit bei radialer Krafteinleitung ermöglicht sein.
- Dabei kann die Innenwandung des Gehäuses an der Verformung beteiligt sein, indem der verformbare Bereich bei radial einwärts weisender Kraftbeaufschlagung des Gehäuses in dessen Innenwandung eindrückt. Der verformbare Bereich kann dann selbst eine hohe Festigkeit aufweisen, die insbesondere zumindest so groß wie die der Gelenkschale ist, damit nicht durch das Kraftausgleichselement eine neue Schwachstelle entsteht.
- Besonders günstig wirkt dabei der verformbare Bereich als zumindest ein nach außen vorstehender Ring- oder Ringsegmentvorsprung., so dass dieser Vorsprung als Auflager an der Innenwandung dient und der Rest des Kraftausgleichselements zumindest im unbelasteten Zustand nicht vollflächig an der Innenwandung anliegt, sondern beim Einpressen um dieses Auflager geringfügig schwenken kann.
- Das Kraftausgleichselement ist Gelenkgehäuse und Gelenkschale zwischengeschaltet und kann sowohl mit einer Innenwandung des Gelenkgehäuses als auch mit einer Außenwandung der Gelenkschale großflächig in Kontakt stehen und dadurch radial einwärts wirkende Kraft von der Gelenkschale abhalten. Insbesondere kann das Kraftausgleichselement die Gelenkschale hülsenartig über nahezu die gesamte Länge der Gelenkanordnung umgeben, so dass die Gelenkschale nirgendwo einen direkten Kontakt mit der Innenwandung des Gelenkgehäuses hat. Dieses kann außenseitig – ebenso wie der zur Aufnahme der fertig montierten Gelenkanordnung vorgesehene Hülsenkörper innenseitig – parallelwandig ohne Konizität ausgebildet sein.
- Alternativ können auch beispielsweise zwei Kraftausgleichselemente axial zueinander beabstandet vorgesehen sein, wobei auch dann im Zwischenbereich die Gelenkschale keinen Kontakt zum Gelenkgehäuse haben muss, um eine Übertragung von Radialkraft aus dem Gehäuse in die Gelenkschale zu verhindern. Sofern im Abstandsraum ein Kontakt der Gelenkschale zur Innenwandung des Gehäuses besteht, kann die Gelenkschale dort elastisch federnd ausgebildet sein und zum Beispiel auf der dem Gelenkkörper zugewandten Seite einen Ringkanal als Schmiermittelreservoir aufweisen, der gleichzeitig einen radial einwärts weisenden Verformungsweg bereitstellt.
- Neben der plastischen ist auch eine elastische Verformung des Kraftausgleichselements möglich, die auch eine Federkraft im Kraftausgleichselement ermöglicht.
- Eine erfindungsgemäße Gelenkanordnung kann sowohl auf Rotation um die Zapfenachse nach Art eines Lagers als auch auf Biegung beanspruchbar und somit vielseitig einsetzbar sein, zum Beispiel innerhalb von Fahrwerks- und/oder Lenkungsteilen von Kraftfahrzeugen, zum Beispiel zur Anbindung von Federbeinen oder zur Abstützung von Rädern über mehr oder weniger quer angeordnete Lenker in Multilenkerachsen.
- Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung.
- In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine längsschnittliche Ansicht einer ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Gelenks mit zwei axial zueinander beabstandeten und zur Gelenkschale hin gerundeten Kraftausgleichselementen, -
2 eine ähnliche Ansicht wie1 mit zwei zur Gelenkschale hin geradlinig schräg verlaufenden Kraftausgleichselementen, -
3 eine ähnliche Ansicht wie2 mit zwei zur Gelenkschale als Polygonzüge ausgeformten Kraftausgleichselementen, -
4 eine nicht zur Erfindung gehörende ähnliche Ansicht wie3 mit zwei federartig und von Abschlussringen getrennten Kraftausgleichselementen, -
5 das Detail V in3 , -
6 das Detail VI in5 , -
7 eine ähnliche Ansicht wie6 mit vollständigem Verlauf eines Kraftausgleichselements, -
8 eine ähnliche Ansicht wie7 einer nicht zur Erfindung gehörenden Ausführung mit einer Zwischenlage, -
9 eine ähnliche Ansicht wie8 einer Ausführung mit drei vorstehenden Ringanformungen des Kraftausgleichselements, -
10 eine ähnliche Ansicht wie8 einer Ausführung mit einem Wellenprofil am Kraftausgleichselement. - Die in
1 dargestellte Gelenkanordnung1 umfasst einen axial erstreckten Gelenkkörper2 mit einer im axial mittleren Bereich im wesentlichen kugelförmigen Ausformung3 . Diese ist in einer – häufig geschlitzten – Gelenkschale4 beweglich gehalten, wobei die radiale Außenfläche5 der Gelenkschale4 nach1 im Schnitt eine Rundung ausbildet, die dreidimensional die Achse6 umläuft. Die Innenfläche7 der Gelenkschale4 ist in diesem Beispiel im Schnitt durch einen Polygonzug angenähert, wobei sich in den Knickstellen ringförmig umlaufende Schmiermittelreservoirs8 ergeben, was nicht zwingend ist. Die Gelenkschale4 kann zur Kosten- und Gewichtsersparnis insgesamt aus Kunststoff ausgebildet sein, wobei zunehmend zum Erfüllen hoher Druck-Temperatur-Anforderungen relativ harte und spröde PEEK-Kunststoffe anstelle der weicheren, jedoch bei hohen Temperaturen zum Fließen neigenden POM-Kunststoffe eingesetzt werden. - Der Raum zwischen dem Gelenkkörper
2 und der Gelenkschale4 ist hier zumindest teilweise mit einem Schmiermittel befüllt, das zur Reibungsverringerung zwischen den Kontaktflächen dient. Die Schmierung kann insbesondere für die gesamte projektierte Lebensdauer des Gelenks1 vorgesehen sein. - Die Bewegung des Gelenkkörpers
2 kann sowohl eine Auslenkung in Richtung der Pfeile a, b als auch eine Rotation um die Achse6 des Zapfens2 sein. Daher kann eine solche Gelenkanordnung1 auch nach Art eines Lagers wirken und wird hier auch allgemein als Gelenk- und/oder Lageranordnung bezeichnet. - Die Gelenkschale
4 ist radial weiter außen von einem hülsenförmigen Gelenkgehäuse9 umgeben, dessen axiale Enden10 nach Montage des Gelenks1 zum Beispiel durch eine Rollumformung geschlossen werden können. Ein solches Gelenk1 kann daher insgesamt auch als Hülsengelenk bezeichnet werden und in einem auf seine Montage folgenden Schritt mit einer Presspassung bei einer axialen Presskraft von typisch einigen bis einigen zehn Kilonewton in einen umgebenden Hülsenkörper – hier nicht gezeichnet –, etwa einen eine Durchgangsbohrung bildenden Endbereich eines Radträgers oder eine Federbeinaufnahme, axial eingepresst werden. Das Hülsengelenk1 kann mit Durchmessertoleranzen im Bereich einiger Hundertstelmillimeter gefertigt sein, ebenso das Innenmaß des aufnehmenden Hülsenkörpers. - Erfindungsgemäß ist radial zwischen dem umgebenden Gelenkgehäuse
9 und der Gelenkschale4 zumindest ein Kraftausgleichselement gegen radiale Beanspruchung angeordnet, nach1 zwei zueinander axial beabstandete Kraftausgleichselemente11 ,12 . Diese stehen sowohl mit der radial innen liegenden Wandung des Gelenkgehäuses9 als auch mit der Außenwandung der Gelenkschale4 in Kontakt. Die Kraftausgleichselemente11 ,12 sind bei einer Überdeckung zwischen dem umgebenden Hülsenkörper und dem einzupressenden Gelenk1 wirksam und sorgen dabei für ein Abhalten einer radial einwärts wirkenden Kraft von der Gelenkschale4 . Alternativ wäre auch möglich, dass ein axial durchgehendes Kraftausgleichselement die Gelenkschale4 hülsenartig über nahezu ihre gesamte Länge umgibt. - In den
5 und6 ist der zu verformende Bereich13 ,14 der prinzipiell gleichartigen Kraftausgleichselemente211 ,212 nach3 detailliert dargestellt: Bei einer radial in Richtung des Pfeils c wirkenden Kraft können je nach Materialauswahl und -paarung zwei Effekte in unterschiedlicher Stärke stattfinden: Einerseits verformt sich der im Schnitt nasenartig hervorstehende und ringförmig umlaufende Bereich14 plastisch oder elastisch, andererseits kann sich dieser Bereich14 in die Innenwandung des umgebenden Gelenkgehäuses9 eingraben, so dass dieses an der Verformung teilnimmt. In jedem Fall wird äußere Kraft ohne nennenswerte Wegänderung von der weiter innen liegenden Gelenkschale4 abgehalten. Diese bleibt daher bei hinreichender Passgenauigkeit von Gelenk1 und Hülsenkörper verformungsfrei. Das Drehmoment bleibt daher zumindest nahezu unabhängig von der Einpressüberdeckung. Der Komfort und das Ansprechverhalten zum Beispiel einer mit erfindungsgemäßen Gelenken ausgerüsteten Achse sind dadurch gesteigert. Es wird dadurch möglich, Kunststoffgelenkschalen4 sehr dünnwandig (zum Beispiel 0,8 Millimeter) und materialsparend auszuführen, was einerseits Materialkosten spart, andererseits jedoch auch eine verringerte Materialelastizität bewirkt und damit eine steilere Kraft-Weg-Kurve des Gelenks1 . Dadurch ergibt sich bei geringer oder gar keiner Krafteinleitung auch keine Beweglichkeit von Teilen4 ,2 des Gelenks1 in Richtung der Pfeile a oder b. Das Gelenk1 schlackert nicht und kann sehr präzise auch über einen Dauerbetrieb seine Parameter beibehalten. Zusätzlich ist als Nebeneffekt durch das Eingraben auch die Kugelausreißkraft vergrößert, zudem erfolgt eine weitere Abdichtung gegen Eindringen von Wasser oder Öl. Ebenso können die Kraftausgleichselemente11 ,12 außerhalb der Bereiche13 ,14 verformungsfrei bleiben, wobei sich der Spalt15 zwischen den Elemente11 ,12 und dem Gelenkgehäuse9 durch die Radialkraft verringern kann. Die Bereiche13 ,14 dienen dann als Auflager, um die herum die Elemente11 ,12 bei radialer Krafteinleitung leicht einschwenken und ähnlich einer Feder wirken. - Dadurch wird auch nach einer radialen Belastung bei einer Einpressüberdeckung sichergestellt, dass das Gelenk
1 seine exakten Toleranzen der Gelenkschale4 beibehält und ohne eine äußere Krafteinleitung keine Wegänderung von Teilen im Gelenk1 stattfindet. Dies ist bei einer plastischen Verformung der Bereiche13 ,14 insbesondere dann sichergestellt, wenn die Kraftausgleichselemente11 ,12 mindestens die Festigkeit der Gelenkschale4 aufweisen und somit selbst außerhalb der verformbaren Bereiche13 ,14 eine von der Einpresskraft unbeeinflusste stabile Halterung der Gelenkschale4 bieten. - Wie in
1 sichtbar ist, können die Kraftausgleichselemente11 ,12 einstückig mit jeweils eine axiale Sicherung bewirkenden Abschlussringen ausgebildet sein, die in Nuten16 des Gelenkgehäuses9 eingreifen und gegen axialen Auszug durch das Rollen der Randbereiche10 gesichert sind. Diese Einstückigkeit verringert die Anzahl der verwendeten Teile. - Im Gelenk
101 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel (2 ) hat die Lagerschale104 eine geradlinig verlaufende Außenfläche, ist jedoch an ihrer Innenfläche7 gegenüber1 unverändert. Auch die Kraftausgleichselemente111 ,112 sind lediglich an die veränderte Außenkontur der Gelenkschale4 angepasst, ohne in ihrer Funktion verändert zu sein. - Ähnliches gilt für ein Gelenk
201 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel nach3 : hier ist die Außenfläche205 der Gelenkschale204 ebenfalls wie die Innenfläche7 polygonartig ausgebildet. Die Kraftausgleichselemente211 ,212 sind daran angepasst. - Das Gelenk
301 gemäß einer nicht zur Erfindung gehörenden Ausführung nach4 zeigt hingegen als Kraftausgleichselemente311 ,312 zwei Federringe, die insgesamt elastisch verformbar sind und keine gesonderten verformbaren Bereiche13 ,14 benötigen. Sie sind hier getrennt von den axialen Abschlussringen317 ,318 ausgebildet. Auch hier könnte jedoch alternativ eine Einstückigkeit vorliegen. Die Verformung der Kraftausgleichselemente311 ,312 erfolgt hier elastisch und kann daher auch im laufenden Betrieb wirksam sein. - Ansonsten ist es vorteilhaft, wenn die Kraftausgleichselemente
11 ,12 ,111 ,112 ,211 ,212 nur während des Einpressens Radialkraft abfangen und im nachfolgenden Betrieb keine Radialwege ausführen, die die Kraft-über-Weg-Kurve des Gelenks flacher legen würden. - Gemäß einer nicht zur Erfindung gehörenden Ausführung nach
8 ist das Kraftausgleichselement412 mit einer elastisch deformierbaren Zwischenlage zur Wandung des Gelenkgehäuses9 versehen. Eine derartige Zwischenlage sorgt dafür, dass auch ohne äußere Krafteinleitung ein Weg der Teile2 ,204 in Richtung der Pfeile a, b möglich ist und legt insofern die Kraft-Weg-Kurve sehr flach. Andererseits bleibt die Kurve auch über eine hohe Beanspruchung nahezu gleich, so dass die Qualität des Gelenks sich dabei nicht verändert. - In den beiden letzten Ausführungsbeispielen nach den
9 ,10 sind die verformbaren Bereiche wieder als Ausformungen der Kraftausgleichselemente512 ,612 ausgebildet, und zwar hier als drei sägezahnartige Ringausformungen514 bzw. drei umlaufende Wellenkämme614 . Diese müssen auch nicht in jedem Fall gleich hoch sein. - In jedem Fall hat entweder, wie hier dargestellt, die Gelenkschale
4 ,104 ,204 ,304 über ihren gesamten axialen Verlauf entweder keinen Kontakt zur Innenwandung des umgebenden Gelenkgehäuses9 , oder ist an einer eventuellen Kontaktfläche – nicht gezeichnet – etwa durch eine Sicke auf der gegenüberliegenden, dem Gelenkkörper2 zugewandten Seite radial einwärts nachgiebig. Eine radiale Einwärtskraft auf das Gelenkgehäuse9 ist daher für die Funktion der Gelenkschale4 ,104 ,204 ,304 in jedem Fall nicht einschränkend. Diese wird nicht in ihrer Breite verringert und übt damit keinen erhöhten Druck auf den Gelenkkörper2 aus.
Claims (14)
- Gelenk- und/oder Lageranordnung (
1 ;101 ;201 ;301 ) zum Einpressen in einen umgebenden Hülsenkörper, insbesondere einen Endbereich eines Radträgers oder Federbeins, wobei die Gelenk- und/oder Lageranordnung (1 ;101 ;201 ;301 ) einen gegenüber einer Gelenkschale (4 ;104 ;204 ;304 ) beweglichen Gelenkkörper (2 ) und ein die Gelenkschale (4 ;104 ;204 ;304 ) haltendes Gelenkgehäuse (9 ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass ein verformbarer Bereich (13 ,14 ,514 ,614 ) als nach außen vorstehender Ring- oder Ringsegmentvorsprung ausgebildet ist, so dass zumindest ein Kraftausgleichselement (11 ,12 ;111 ,112 ;211 ,212 ;311 ,312 ;412 ;512 ;612 ) eine auf das Gelenkgehäuse (9 ) beim Einpressen mit einer radialen Komponente einwirkende Kraft mit Verformung eines Teilbereichs oder mehrerer Teilbereiche (13 ,14 ;514 ;614 ) von der Gelenkschale (4 ;104 ;204 ;304 ) abhält. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftausgleichselement (
11 ,12 ;111 ,112 ;211 ,212 ;311 ,312 ;412 ;512 ;612 ), einmalig beim Einpressen der Gelenk- und/oder Lageranordnung in einen Hülsenkörper wirksam ist. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftausgleichselement (
11 ,12 ;111 ,112 ;211 ,212 ;311 ,312 ;412 ;512 ;612 ), sowohl mit einer Innenwandung des Gelenkgehäuses (9 ) als auch mit einer Außenwandung der Gelenkschale (4 ;104 ;204 ;304 ) in Kontakt steht. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bei radialer Krafteinleitung verformbare Bereich (
13 ,14 ;514 ;614 ) plastisch verformbar ist. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der verformbare Bereich (
13 ,14 ;514 ;614 ) bei radialer Krafteinleitung in die Innenwandung des Gelenkgehäuses (9 ) eindrückt. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der verformbare Bereich (
311 ,312 ) elastisch verformbar ist. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der verformbare Bereich (
311 ,312 ) seiner Verformung eine Federkraft entgegensetzt. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftausgleichselement die Gelenkschale (
4 ;104 ;204 ;304 ) hülsenartig über nahezu ihre gesamte Länge umgibt. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Kraftausgleichselemente (
11 ,12 ;111 ,112 ;211 ,212 ;311 ,312 ;412 ;512 ;612 ), vorgesehen sind, die axial zueinander beabstandet zwischen Gelenkschale (4 ;104 ;204 ;304 ) und Gelenkgehäuse (9 ) angeordnet sind. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftausgleichselement (
11 ,12 ;111 ,112 ;211 ,212 ;311 ,312 ;512 ;612 ), aus einem zumindest gleichfesten Material wie die Gelenkschale (4 ;104 ;204 ;304 ) besteht. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass diese sowohl auf Rotation um die Längsachse (
6 ) des Gelenkkörpers (2 ) als auch auf Biegung beanspruchbar ist. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Innenwandung und Außenwandung der Gelenkschale (
4 ;104 ;304 ) zumindest bereichsweise nicht parallel zueinander verlaufen und an der Innenwandung Schmiermittelreservoire (8 ) gegenüber dem Gelenkkörper (2 ) ausgebildet sind. - Gelenk- und/oder Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Einpresskraft der vollständig montierten Gelenk- und/oder Lageranordnung (
1 ;101 ;201 ;301 ) in einen Hülsenkörper oberhalb von acht Kilonewton liegt. - Kraftfahrzeug mit zumindest einer Gelenk- und/oder Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, insbesondere innerhalb von Fahrwerks- und/oder Lenkungsteilen.
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