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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dejustageerkennung eines in
einem Fahrzeug angeordneten Abstandssensors vorzugsweise im Bandablauf während der
Fertigung bzw. Montage des Fahrzeugs sowie einen entsprechenden
Abstandssensor, der eine Sendereinrichtung aufweist.
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Abstandssensoren
werden bei Kraftfahrzeugen zur Detektion von anderen Verkehrsteilnehmern und
weiteren z.B. ruhenden Objekten während des Fahrbetriebs verwendet
und sind meist in Fahrtrichtung ausgerichtet. Derartige Abstandssensoren
bilden die Grundlage für
Unfallfrüherkennungssysteme, Abstandskontrollsysteme
oder auch Geschwindigkeitsregelsysteme in Kraftfahrzeugen und tragen
zur Erhöhung
der Sicherheit und des Reisekomforts bei.
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Die
Abstandssensoren müssen
für eine
optimale Funktion relativ zu dem Fahrzeug, in dem sie eingebaut
sind, justiert sein. Meist werden die Abstandssensoren parallel
zur Hauptbewegungsrichtung des Fahrzeugs, das heißt parallel
zu einer in Fahrtrichtung orientierten Symmetrie- oder Mittelachse
einjustiert. Die Abstandssensoren werden in der Regel erstmalig
beim Einbau in das Fahrzeug während
der Fertigung oder Montagen justiert.
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Die
Druckschrift
DE 199
34 197 A1 beschreibt eine automatische Justiervorrichtung
für einen
in einem Fahrzeug angebrachten Abstandssensor, wobei ein Messsystem
zur Erkennung einer Dejustage des Abstandssensors und eine Verstelleinrichtung
zur Korrektur der Position des Abstandssensors vorgesehen ist. Die
Erkennung der Dejustage erfolgt hierbei über einen Lagesensor, der die
Lage des Abstandssensors relativ zu einer Referenzachse oder -ebene
des Fahrzeugs ermittelt.
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Die
Druckschrift
DE 19902287
A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen
Justage eines Laserscanner-Sensors, der in einer einstellbaren Aufhängung angeordnet
ist. Zur Justage des Laserscanners ist vorgesehen, zwei geometrisch
oder optisch wohldefinierte Kalibrierkörper innerhalb des Scanbereichs
des Laserscanners zu positionieren und diese mit dem Laserscanner
zu vermessen. Die Aufhängung
des Laserscanners wird dann iterativ anhand der Ergebnisse der Vermessung eingestellt.
Wie die Positionierung des Laserscanners relativ zu den Kalibrierkörpern erfolgt
ist nicht offenbart.
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Die
Druckschrift WO 00/55576 der Anmelderin beschreibt ein Verfahren
zur Justierung eines Abstandssensors eines Kraftfahrzeugs, wobei
die Justierung des Abstandssensors bezogen auf die geometrischen
Fahrachse des Kraftfahrzeugs vorgenommen wird. In einem ersten Schritt
wird das Fahrzeug auf einen Fahrwerkmessstand gebracht und auf dem
Fahrwerkmessstand so positioniert, dass die geometrische Fahrachse
der Längsachse
des Fahrwerkmessstands entspricht. In weiteren Schritten wird der
Abstandssensors mit Hilfe einer optischen Aufsatzvorrichtung und
einem Scheinwerfereinstellgerät
oder mit Hilfe von Detektoren oder Reflektoren für die Radarstrahlen des Abstandssensors
justiert. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass in dem ersten
Schritt das Fahrzeug aufwendig in einem Fahrwerksmessstand positioniert
werden muss.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein einfaches und robustes
Verfahren zur Dejustageerkennung eines Abstandssensors im Bandablauf sowie
einen Abstandssensor mit Sendereinrichtung, der eine vereinfachte
Justage erlaubt, vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit einem Verfahren nach Anspruch 1 sowie mit einem Abstandssensor
nach Anspruch 13.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zur Erkennung einer Dejustage eines Abstandssensors in einem
Kraftfahrzeug und wird vorzugsweise im Bandbetrieb während der
Montage der Fahrzeuge durchgeführt.
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Bei
dem Verfahren ist vorgesehen, dass das Fahrzeug entlang einer Fahrlinie
in eine Messposition einer Messvorrichtung gebracht wird.
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Das
Fahrzeug kann mit Hilfe einer Transporteinrichtung z.B. einem Förderband
bewegt oder auf den fahrzeugeigenen Rädern gefahren werden. Letzteres
bietet den Vorteil, dass bei einem tatsächlichen Fahren des Fahrzeugs
sämtliche
Größen automatisch
berücksichtigt
werden, die einen Einfluss auf die Fahrlinie und/oder die geometrische
Fahrachse des Fahrzeugs haben. Die Fahrlinie kann mit der Trajektorie
des Fahrzeugs gleichgesetzt werden.
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Die
Messvorrichtung ist vorzugsweise als Messvorrichtung zur Erkennung
einer Dejustage eines Abstandssensors ausgebildet und kann insbesondere
analog zu den Vorrichtungen realisiert sein, wie sie in der Druckschrift
WO 00/55576 der Anmelderin offenbart sind. Der Offenbarungsgehalt
dieser Druckschrift wird hiermit mittels Referenzierung in die vorliegende
Anmeldung übernommen.
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Das
Fahrzeug wird solange bewegt, bis es sich in einer Messposition
befindet. Bei der Messposition kann es sich auch um einen ausgedehnten Messbereich
handeln, da es ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass die
Genauigkeit der Positionierung des Fahrzeugs in der Messposition
für die spätere Messgenauigkeit
nur wenig relevant ist.
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Die
Fahrlinie des Fahrzeugs wird messtechnisch erfasst, insbesondere
derart, dass die Trajektorie des Fahrzeugs und/oder die Position
eines Referenzpunktes des sich in Messposition befindlichen Fahrzeugs
erfasst wird und vorzugsweise in einem stationären Koordinatensystem dargestellt
werden kann.
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Anhand
des Verlaufs dieser Fahrlinie wird ein Anstellwinkel des Fahrzeugs
relativ zu der Messvorrichtung ermittelt. Hierzu kann vorgesehen
sein, dass in ein stationäres
Koordinatensystem die Position der Messvorrichtung und die Fahr linie
des Fahrzeugs eingetragen und der Anstellwinkel berechnet wird.
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In
einem weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird unter Verwendung
der Messvorrichtung ein Versatzwinkel des Abstandssensors gemessen.
Der Versatzwinkel ist die gemessene Winkeldifferenz zwischen einer
angenommenen Soll-Position
und der Ist-Position des Abstandssensors, wobei diese gemessene
Winkeldifferenz jedoch einen systematischen Messfehler beinhaltet,
falls das Fahrzeug in der Messposition nicht genau einjustiert ist.
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Bei
der Bestimmung des Dejustagewinkels des Abstandssensors, also der
Winkeldifferenz zwischen der tatsächlichen Soll-Position und der
Ist-Position des Abstandssensors, wird der gemessene Versatzwinkel
um den berechneten Anstellwinkel des Fahrzeugs korrigiert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
des Verfahrens ist die Fahrlinie geradlinig oder weitgehend geradlinig
ausgebildet. Eine geradlinige Fahrlinie erleichtert die Bestimmung
des Anstellwinkels erheblich. Geringe Abweichungen von der Geradlinigkeit können bei
der Berechnung des Anstellwinkels über Mittelwertbildung der Trajektorie
kompensiert werden. Bei größeren Abweichungen
kann anstatt der gesamten Fahrlinie auch die Tangente der Fahrlinie im
Bereich der Messposition als Grundlage zur Berechnung des Anstellwinkels
verwendet werden.
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Die
Messposition ist vorzugsweise durch mechanische Hindernisse und/oder
optische Markierungen realisiert und/oder die Positionierung des Fahrzeugs
in der Messposition wird durch weitere Sensoren unterstützt.
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Der
Abstandssensor ist vorzugsweise als richtungsabhängiger Sensor, der elektromagnetische Wellen
ausendet und reflektierte elektromagnetische Wellen detektiert ausgebildet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Messvorrichtung einen oder
mehrere Reflektoren umfasst. Die Bestimmung des Versatzwinkels des
Abstandssensors erfolgt, indem von dem Abstandssensor ein Messstrahl ausgesendet
wird, dieser von den Reflektoren reflektiert wird und der reflektierte
Messstrahl vom Abstandssensor empfangen wird. Eine Empfängereinrichtung
des Abstandssensors ermittelt dann die Position und/oder die Entfernung
des oder der Reflektoren relativ zu dem Abstandssensor. Aus diesen
Angaben kann dann der Versatzwinkel bestimmt werden. Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Reflexionsvermögen des Reflektors bzw. der
Reflektoren deutlich über
dem Reflexionsvermögen
der Umgebung liegt und somit von dem Abstandssensor bzw. von der
Empfängereinrichtung
des Abstandssensors in einem speziellen Sensor-Modus automatisch
erkannt wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass andere in der Umgebung
vorkommenden reflektierenden Objekte derart verkleidet und/oder
verändert
werden, so dass deren Reflexionsvermögen genügend verringert wird, um eine
Einflussnahme auf die Messung zu verhindern.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird die Fahrlinie und/oder die tatsächliche
Position des Fahrzeugs in der Messposition unter Verwendung einer
oder mehrerer im oder am Fahrzeug angeordneten Sender und/oder Markierungen
erfasst. Bei den Sendern kann es sich beispielsweise um Funksender
oder Lichtsender handeln, die Markierungen können z.B. als Farbmarkierungen ausgebildet
sein. Vorzugsweise werden die genannten Orts- und Bewegungskoordinaten
nur in horizon taler Ebene, das heißt parallel zu dem Werkhallenboden,
erfasst und insbesondere auf die bisher geschilderte Weise nur der
Dejustagewinkel in horizontaler Ebene bestimmt.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird der vertikale
Dejustagewinkel des Abstandssensors unter Verwendung einer auf dem Abstandssensor
aufgesetzten optischen Justagevorrichtung durch ein Scheinwerfereinstellgerät bestimmt.
Zur Beschreibung dieses Messverfahrens sowie des Scheinwerfereinstellgeräts wird
nochmals auf die Anmeldung WO 00/55576 der Anmelderin verwiesen
und die Offenbarung dieser Anmeldung mittels Referenzierung in diese
Anmeldung integriert.
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Vorteilhafterweise
befindet sich das Fahrzeug während
der Messung mit der Messvorrichtung und/oder dem Scheinwerfereinstellgerät auf einer ebenen
und waagrechten Fläche.
Alternativ kann das Fahrzeug auch auf einer gleichmäßig geneigten
Fläche
stehen, der Neigungswinkel der Fläche muss dann allerdings bei
der Bestimmung des vertikalen Dejustagewinkels berücksichtigt
werden. Ferner ist es von Vorteil, wenn das Fahrzeug sich in einem
verkehrsüblichen
Zustand befindet, das heißt,
dass es eine zulässige
Bereifung trägt
und der Luftdruck und die Beladung sich ebenfalls in einem zulässigen Bereich
befinden.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird der gemessene
vertikale Dejustagewinkel über
eine an der optischen Justagevorrichtung und/oder am Abstandssensor
angeordneten Wasserwaage überprüft.
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Das
der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird ferner durch einen
Abstandssensor gemäß Anspruch
13 gelöst.
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Dieser
Abstandssensor wird vorzugsweise zur Verwendung in dem bereits beschriebenen
Verfahren eingesetzt. Der Abstandssensor weist eine erste Sendereinrichtung
auf, die Messstrahlen räumlich
gerichtet aussendet. Diese Messstrahlen dienen im späteren Betrieb
beispielsweise zur Detektion von anderen Verkehrsteilnehmern oder
anderen bewegten oder nicht bewegten Objekten. Ferner weist der Abstandssensor
eine zweite Sendereinrichtung auf, die Ortungsstrahlen, insbesondere
Funkwellen, räumlich
ungerichtet, insbesondere räumlich
gleichmäßig verteilt,
aussendet.
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Die
zweite Sendereinrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass die
Ortungsstrahlen eine räumliche Ortung
des Senders mittels eines Empfängers
erlauben, insbesondere dass die räumliche Ortung in einer Ebene
und/oder dreidimensional erfolgen kann.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des Abstandssensors ist vorgesehen,
dass die Sendereinrichtung und Abstandssensor in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet
sind. Diese Ausgestaltung erlaubt eine kostengünstige Fertigung und eine einfache
Bedienung des Abstandssensors. Ferner wird durch die räumliche
Nähe von
Sendereinrichtung und Abstandssensor die Genauigkeit des Verfahrens nach
den Ansprüchen
1 bis 12 erhöht.
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Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass die zweite Sendereinrichtung auf
den Abstandssensor aufsetzbar ist, insbesondere dass die zweite
Sendereinrichtung und der Abstandssensor mechanische Schnittstellen
aufweisen, die derart zueinander korrespondierend ausgebildet sind,
dass die zweite Sendereinrichtung reproduzierbar in definierter
Lage auf oder in dem Abstandssensor befestigbar ist.
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Bei
einer vorteilhafte Weiterbildung des Abstandssensors ist eine optische
Justagevorrichtung vorgesehen, die insbesondere als Laservorrichtung mit
sichtbarem Laserstrahl ausgebildet ist. Ferner kann eine Wasserwaage
vorgesehen sein, die vorzugsweise mit der optischen Justagevorrichtung
starr und/oder untrennbar verbunden ist. Die optische Justagevorrichtung
kann mit dem Abstandssensor starr oder trennbar verbunden sein.
Falls die optische Justagevorrichtung trennbar mit dem Abstandssensor verbunden
ist, kann die optische Justagevorrichtung eine mechanische Schnittstelle
aufweisen, die zu einer mechanischen Schnittstelle des Abstandssensors
korrespondierend ausgebildet ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die zweite Sendereinrichtung und die optische Justagevorrichtung die
gleiche mechanische Schnittstelle auf und können abwechselnd auf den Abstandssensor
aufgesteckt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Abstrahlrichtung der ersten Sendereinrichtung und die Abstrahlrichtung
und/oder die Messrichtung der optischen Justagevorrichtung parallel
ausgerichtet. Zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass die Wasserwaage die Neigung des Abstandssensors
in Abstrahlrichtung und/oder Messrichtung anzeigt. Bei einer Weiterbildung
des Abstandssensors sind zwei Wasserwagen oder eine Wasserwaage
mit zwei Libelleneinrichtungen vorgesehen, wobei die erste Wasserwaage
bzw. Libelleneinrichtung die Neigung des Abstandssensors in Abstrahlrichtung
der ersten Sendereinrichtung und die zweite Wasserwaage bzw. Libelleneinrichtung
die Neigung des Abstandssensors senkrecht zur Abstrahlrichtung der
ersten Sendereinrichtung anzeigt. Mit der ersten Wasserwaage bzw.
Libelleneinrichtung kann das Ergebnis der Messung des horizontalen
Dejustagewinkels mit dem Scheinwerfereinstellgerät überprüft werden, mit der zweiten
Wasserwaage bzw. Libelleneinrichtung kann eine Verdrehung des Abstandssensors
senkrecht zur Abstrahlrichtung der ersten Sendereinrichtung gemessenen
und überprüft werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und der erfindungsgemäße Abstandssensor
wird durch die nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und die beigefügten
Figuren weiter erläutert. Es
zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten Messsituation in Draufsicht
mit einem Fahrzeug in korrekter Messposition,
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2 eine
schematische Darstellung einer zweiten Messsituation in Draufsicht
mit einem Fahrzeug, welches gegenüber der korrekten Messposition
in 1 verdreht ist,
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3 eine
schematische Darstellung einer dritten Messsituation in Draufsicht
mit einem Fahrzeug, welches gegenüber der korrekten Messposition
in 1 versetzt ist,
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4 eine
schematische Darstellung in Draufsicht der Messsituation in 2 zur
Illustration eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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5 eine
schematische Darstellung in Draufsicht der Messsituation in 3 zur
Illustration eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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6 eine
schematische Darstellung in Draufsicht einer vierten Messsituation
mit einem Fahrzeug, welches gegenüber der korrekten Messposition
in Figur verdreht und versetzt angeordnet ist,
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7 und 8 eine
schematische Darstellung in Seitenansicht einer fünften Messsituation
zur Illustration der Messung eines vertikalen Justagefehlers eines
Abstandssensors.
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1 zeigt
in schematischer Draufsicht ein Fahrzeug 1 mit einem in
Bereich der Fahrzeugfront mittig angebrachten Abstandssensor 3 in
einer Messvorrichtung zur Bestimmung eines Dejustagewinkels des
Abstandssensors 3. Eine derartige Messvorrichtung könnte z.B.
in einer Werkstatthalle oder in einer Station bei der Montage von
Fahrzeugen im Bandablauf vorgesehen sein.
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Die
Messvorrichtung besteht im wesentlichen aus Markierungen 2a, 2b zur
Kennzeichnung der Messposition sowie aus mindestens einem Reflektor 6,
der an einer feststehenden Wand 7 befestigt ist. Die Markierungen 2a, 2b sind
als balkenförmige Bodenmarkierungen
ausgebildet, wobei die erste Markierung 2a in einem Abstand
von einigen Metern parallel zu der feststehenden Wand 7 und
die zweite Markierung 2b senkrecht zu der ersten Markierung 2a angeordnet
ist.
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Das
Fahrzeug 1 kann mit Hilfe der beiden Markierungen 2a, 2b in
eine definierte Messposition gebracht werden, indem das Fahrzeug 1 parallel
zu der Markierung 2b und mit den Vorderrädern die
Markierung 2a berührend
angeordnet wird. In dieser Messposition und bei korrekt justiertem
Abstandssensor 3 befindet sich der Reflektor 6 in
direkter Verlängerung
der SOLL-Hauptabstrahlrichtung 4 des Abstandssensors 3,
die in der 1 als Pfeil mit gestrichelter
Linie dargestellt ist. Tatsächlich
ist der Abstandssensor in der 1 in horizontaler
Richtung dejustiert, so dass die IST-Hauptabstrahlrichtung 5, dargestellt
als Pfeil mit durchgezogener Linie, gegen den Uhrzeigersinn um einen
Winkel delta gegenüber der
Soll-Hauptabstrahlabrichtung 4 verdreht ist.
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Bei
der Überprüfung der
Justage des Abstandssensors 3 wird ein Messstrahl aus dem
Abstandssensor 3 ausgesendet, der von dem Reflektor 6 reflektiert
wird. Der reflektierte Messstrahl wird von dem Abstandssensor 3 empfangen,
der vorzugsweise nach dem Radarprinzip den Abstand und die relative
Lage zwischen Abstandssensor 3 und Reflektor 6 berechnet.
Die relative Lage kann dabei als Winkelversatz delta oder als Querversatz
bestimmt werden.
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Die
Genauigkeit des Messvorgangs ist abhängig von der korrekten Positionierung
des Fahrzeugs 1 an der durch die Markierungen 2a, 2b gebildeten
Messposition wie in 2 und 3 dargestellt
ist:
2 zeigt die gleiche Messvorrichtung
wie in 1, wobei das Fahrzeug 1 um einen Anstellwinkel
alpha gegenüber
der Markierung 2b verdreht angeordnet ist. Die Vorderräder des
Fahrzeugs 1 berühren
die Markierung 2a. Ferner sind die SOLL-Hauptabstrahlrichtung 4 und
die IST-Hauptabstrahlrichtung 5 eingezeichnet. Bei einer Überprüfung der
Justage wird ein horizontaler Versatzwinkel für den Abstandssensor 3 ermittelt
werden, der betragsmäßig der
Summe des tatsächlichen
Dejustagewinkels delta und des Anstellwinkels alpha entspricht.
Mit anderen Worten, es ergibt sich ein systematischer Messfehler
in der Größe des Anstellwinkels
alpha.
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3 zeigt
wieder die gleiche Messvorrichtung wie in 1, wobei
das Fahrzeug 1 um einen Betrag d parallel zu der Markierung 2b versetzt
angeordnet ist. Die Vorderräder
des Fahrzeugs 1 berühren die
Markierungen 2a. Auch in dieser Figur ist die SOLL-Hauptabstrahlrichtung 4 als
Pfeil mit gestrichelter Linie und die IST-Hauptabstrahlrichtung 5 als Pfeil
mit durchgezogener Linie eingetragen. Eine Überprüfung der Justage des Abstandssensors 3 bei der
dargestellten Positionierung des Fahrzeugs 1 führt – fälschlicherweise – zu dem
Ergebnis, dass der Abstandssensor 3 horizontal korrekt
justiert ist, da der Parallelversatz des Fahrzeugs 1 durch
den Dejustagewinkel alpha messtechnisch kompensiert wird.
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Die 4 illustriert
ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand der Messsituation wie sie in 2 gezeigt
ist. Auch in der Messsituation in 4 ist das
Fahrzeug 1 in der Messposition um einen Anstellwinkel alpha
verdreht angeordnet. Ergänzend
ist das Fahrzeug 1 in der 4 zu einem
früheren
Zeitpunkt als Fahrzeug 1* grau schattiert gezeigt. Das
Fahrzeug 1* fährt
entlang einer Fahrlinie 9, die in der 4 das
Fahrzeug 1* mit dem identischen Fahrzeug 1 verbindet,
in die Messvorrichtung ein.
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Im
Gegensatz zu der in 2 gezeigten Situation weist
in der 4 das Fahrzeug 1 bzw. 1* eine
Sendereinrichtung 3a auf, die nahezu in der gleichen Position
im Fahrzeug 1 bzw. 1* integriert ist wie der Abstandssensor 3.
Idealerweise sind Sendereinrichtung 3a und Abstandssensor 3 in
dem Fahrzeug 1 bzw. 1* in der Draufsicht deckungsgleich
angeordnet. Die Sendereinrichtung 3 strahlt ein Ortungssignal
aus, das von einer Empfängereinrichtung 10,
die ortsfest aufgestellt ist, empfangen wird. Das Ortungssignal
wird gleichmäßig in alle
Richtungen ausgestrahlt. Die Empfängereinrichtung nimmt den Weg der
Sendereinrichtung 3a auf, der der Fahrlinie 9 des Fahrzeugs 1 bzw. 1* entspricht.
Alternativ zu einer Sendereinrichtung 3 und Empfängereinrichtung 10 kann
das Fahrzeug 1 bzw. 1* auch eine Markierung aufweisen,
dessen Weg entlang der Fahrlinie 9 durch ein Kamerasystem
erfasst und ausgewertet wird, so dass ebenfalls die Fahrlinie 9 bestimmt
werden kann.
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Über ein
nicht-dargestelltes Auswertesystem kann anhand der Fahrlinie 9 und
der Kenntnis der Position der Messvorrichtung, insbesondere der
Kenntnis der Position der Markierungen 2a, 2b,
der Anstellwinkel alpha bestimmt werden.
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Der
Dejustagewinkel delta, also der Differenzwinkel zwischen SOLL-Hauptabstrahlrichtung und
IST-Hauptabstrahlrichtung des Abstandssensors 3, berechnet
sich als Differenz zwischen dem gemessenen Versatzwinkel (wie in 1 bis 3 beschrieben)
und dem aus dem Verlauf der Fahrlinie 9 ermittelten Anstellwinkel
alpha. Der in der Beschreibung zu 2 genannte
systematische Messfehler ist somit kompensiert.
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5 zeigt
eine zu 3 vergleichbare Messsituation,
wobei das Fahrzeug 1 um einen Abstand d parallel entlang
der Markierung 2a gegenüber
der idealen Messposition versetzt ist. Auch in 5 ist
das Fahrzeug 1 zu einem früheren Zeitpunkt als grau schattiertes
Fahrzeug 1* dargestellt. Fahrzeug 1 bzw. 1* weisen
eine Sendereinrichtung 3a wie in 4 auf. Die
Empfängereinrichtung 10 nimmt
analog zu dem in 4 illustrierten Verfahren die
Fahrlinie 9 des Fahrzeugs 1* bzw. 1 und
insbesondere die Position der Sendereinrichtung 3a im Bereich
der Messposition auf.
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Über ein
nicht-dargestelltes Auswertsystem kann anhand der Fahrlinie und/oder
der Position der Sendereinrichtung 3a in Messposition sowie
der Kenntnis der Position der Messvorrichtung der Abstand d ermittelt
werden und bei der Bestimmung des Dejustagewinkels delta berücksichtigt
werden.
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Bei
einem reinen Parallelversatz des Fahrzeugs 1 in Messposition
entlang der Markierung 2a würde für die Bestimmung des Abstands
d die Messung der Position der Sendereinrichtung 3a im
Bereich der Messposition ausreichen, die Aufnahme der Fahrlinie
wäre nicht
zwingend notwendig.
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In
der 6 ist eine Kombination der Messsituationen in
den 4 und 5 dargestellt. Das Fahrzeug 1 ist
im Vergleich zu der korrekten Messposition sowohl entlang der Markierung 2a parallel
versetzt als auch um einen Anstellwinkel alpha verdreht angeordnet.
Durch die Erfassung der Fahrlinie 9 und der Position der
Sendereinrichtung 3a im Bereich der Messposition in der
zu den 4 und 5 beschriebenen Weise kann sowohl
der Abstand d als auch der Versatzwinkel alpha unabhängig voneinander
bestimmt werden und als systematische Messfehler bei der Bestimmung
des Dejustagewinkels delta berücksichtigt
werden.
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7 illustriert
ein Ausführungsbeispiel
für ein
Verfahren zur Überprüfung der
Justage eines Abstandssensors 3 in vertikaler Richtung.
Es sind in Seitenansicht der vordere Abschnitt eines Fahrzeugs 1 mit
geöffneter
Motorhaube gezeigt, wobei auf einem im Motorraum angeordneten Abstandssensor, der
jedoch in der Darstellung verdeckt ist, eine optische Justagevorrichtung 12 aufgesetzt
ist. Die optische Justagevorrichtung 12 umfasst eine Lasereinrichtung,
die einen Laserstrahl 16 aussendet, der parallel zu der
(nicht eingezeichneten) IST-Hauptabstrahlrichtung des Abstandssensors
verläuft.
Ferner ist an der Oberseite der optischen Justagevorrichtung eine
Wasserwaage 13 angeordnet, die eine Libelle aufweist, die
die Neigung der optischen Justagevorrichtung 12 entlang
der Laserstrahlrichtung anzeigt. Ergänzend kann eine zweite Libelle
vorgesehen sein, die senkrecht zu der ersten Libelle angeordnet
ist.
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In
Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug 1 ist ein Scheinwerfereinstellgerät 14 aufgebaut,
welches senkrecht zu der Mittelachse des Fahrzeugs 1 angeordnet
ist und gerätetechnisch
derart ausgebildet ist, dass es auch die Einstellung des Laserstrahls
der optischen Justiervorrichtung 12 analog wie die Einstellung
eines Scheinwerfers überprüfen kann.
Fahrzeug 1 und Scheinwerfereinstellgerät 14 stehen auf einem ebenen
und waagrechten Untergrund 11.
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In
der 7 ist die IST-Position des Laserstrahls 16 der
optischen Justagevorrichtung 12 um einen Differenzwinkel
gamma gegenüber
der SOLL-Position 17 des Laserstrahls in vertikaler Richtung
verdreht. Dieser Differenzwinkel gamma kann durch das Scheinwerfereinstellgerät 14 gemessen werden
und durch mechanische Einstellung des Abstandssensors korrigiert
werden.
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8 zeigt
die Anordnung von 7, wobei die Winkeldifferenz
gamma erfolgreich korrigiert wurde. Der Laserstrahl 16 ist
parallel zu dem Untergrund 11 ausgerichtet. Zur Kontrolle
der korrekten Justage des Abstandssensors kann zusätzlich die
Neigung der optischen Justagevorrichtung 12 und somit die Neigung
des Abstandssensors durch die Wasserwaage 13 kontrolliert
werden.
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Sind
zwei in einer Ebene parallel zum Untergrund 11 jedoch zueinander
senkrecht abgeordnete Libellen in der Wasserwaase 13 vorgesehen,
so kann die Neigung des Abstandssensors in Richtung der Ist-Hauptabstrahlrichtung
des Abstandssensors und eine Verdrehung des Abstandssensors um eine
Achse, die durch die IST-Hauptabstrahlrichtung des Abstandssensors
gebildet wird, überprüft werden.