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Die
Erfindung betrifft eine selbstverstärkende Reibungsbremse für ein Kraftfahrzeug
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Selbstverstärkende, üblicherweise
elektromechanisch betätigte
Reibungsbremsen für
Kraftfahrzeuge sind an sich bekannt. Derartige Reibungsbremsen weisen
einen Reibbremsbelag auf, der zur Bremsbetätigung mit einer elektromechanischen
Betätigungseinrichtung
gegen einen zu bremsenden Bremskörper,
beispielsweise eine Bremsscheibe, drückbar ist. Die elektromechanische
Betätigungseinrichtung
weist üblicherweise
einen Elektromotor auf, der über
ein Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe den Reibbremsbelag
gegen den Bremskörper
drückt.
Das Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe
ist üblicherweise
ein Schraubgetriebe, beispielsweise ein Spindeltrieb. Wegen der
geringeren Reibung wird üblicherweise ein
Rollengewindetrieb gewählt.
Anstelle eines Schraubgetriebes kann beispielsweise auch ein Nocken
als Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe verwendet werden,
der vom Elektromotor gedreht wird und den Reibbremsbelag gegen den
Bremskörper
drückt.
Dem Elektromotor und dem Rotations/Translations- Umsetzungsgetriebe ist üblicherweise
ein Untersetzungsgetriebe, beispielsweise ein Planetengetriebe,
zwischengeschaltet. Eine Andruckrichtung des Reibbremsbelags kann
normal oder schräg
zum Bremskörper
sein.
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Eine
Selbstverstärkungseinrichtung
wandelt eine vom drehenden Bremskörper auf den beim Bremsen gegen
ihn gedrückten
Reibbremsbelag ausgeübte
Reibungskraft in eine Andruckkraft, mit der der Reibbremsbelag zusätzlich zu
einer von der Betätigungseinrichtung
aufgebrachten Andruckkraft gegen den Bremskörper gedrückt wird. Die Bremskraft der
Reibungsbremse wird dadurch verstärkt. Es sind mechanische Selbstverstärkungseinrichtungen bekannt,
die einen Keilmechanismus mit einem Keil auf einer dem Bremskörper abgewandten
Rückseite des
Reibbremsbelags aufweisen, der sich an einer Gegenkeilfläche abstützt. Der
Keilmechanismus ist so angeordnet, dass die beim Bremsen vom drehenden
Bremskörper
auf den gegen ihn gedrückten Reibbremsbelag
ausgeübte
Reibungskraft den Reibbremsbelag mit dem Keil auf seiner Rückseite
in Richtung eines enger werdenden Keilspalts zwischen dem Bremskörper und
der Gegenkeilfläche beaufschlagt.
Gemäß dem Keilprinzip
wandelt der Keilmechanismus die Reibungskraft in eine Andruckkraft
um, die den Reibbremsbelag gegen den Bremskörper drückt.
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Den
Keilmechanismen vergleichbar sind Rampenmechanismen, deren Rampenflächen ebenso
wie Keilflächen
von Keilmechanismen schräg
in einem Winkel zum Bremskörper
verlaufen, allerdings mit dem Unterschied, dass die Rampenflächen nicht eben
sind, sondern ihren Winkel zum Bremskörper über ihre Länge ändern. Keilmechanismen können als
Sonderfall von Rampenmechanismen mit ebenen Rampenflächen aufgefasst
werden. Wenn nachfolgend von einem Rampenmechanismus die Rede ist, ist
hierunter auch ein Keilmechanismus zu verstehen.
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Als
weitere mechanische Selbstverstärkungseinrichtungen
sind beispielsweise Hebelmechanismen mit schräg zum Bremskörper angeordneten,
auf Druck oder Zug beanspruchten Hebeln bekannt, über die
sich der Reibbremsbelag beim Bremsen abstützt. Ein Stützwinkel, unter dem der Hebel schräg zum Bremskörper steht,
entspricht dabei einem Keilwinkel eines Keilmechanismus. Außer mechanischen
Selbstverstärkungseinrichtungen
sind beispielsweise auch hydraulische Selbstverstärkungseinrichtungen
bekannt.
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Erläuterung
und Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Reibungsbremse
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist mehrere Reibbremsbeläge auf,
von denen jeweils zwei einander als Paar zugeordnet sind. Es sind
mehrere Reibbremsbelag-Paare über
einen Umfang des Bremskörpers
verteilt angeordnet. Die Reibbremsbelag-Paare müssen nicht gleichmäßig über den
Umfang des Bremskörpers
verteilt angeordnet sein. Jedes Reibbremsbelag-Paar weist eine Selbstverstärkungseinrichtung
auf, die bei betätigter
Reibungsbremse die beiden Reibbremsbeläge des Reibbremsbelag-Paars mit einer Andruckkraft
in entgegengesetzten Richtungen beaufschlagt und dadurch die beiden
Reibbremsbeläge
des Reibbremsbelag-Paars von verschiedenen Seiten gegen einander gegenüberliegende
oder einander abgewandte Reibflächen
des Bremskörpers
drückt.
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Die über den
Umfang des Bremskörpers
verteilt angeordneten Reibbremsbeläge der Reibbremsbelag-Paare
sind über
in Umfangsrichtung wirkende Umfangsfederelemente miteinander verbunden.
Die Bezeichnung als Umfangsfederelemente ist auf Grund ihrer Wirkungsrichtung
und ausschließlich
zur klaren Bezeichnung gewählt
worden, die Bezeichnung ist kein Hinweis auf die Art der verwendeten
Federelemente. Die Umfangsfederelemente verbinden jeweils einander
entsprechende Reibbremsbeläge der
Reibbremsbelag-Paare, also beispielsweise von den Selbstverstärkungseinrichtungen
radial nach innen beaufschlagte Reibbremsbeläge mit einander und radial
nach außen
beaufschlagte Reibbremsbeläge
miteinander. Die Umfangsfederelemente wirken auch als Rückstellfederelemente,
die die Reibbremsbeläge
bei nicht betätigter
Reibungsbremse vom Bremskörper
abheben. Unter Umfangsrichtung soll auch in Sekanten- oder Tangentenrichtung
verstanden werden, also nicht streng die Richtung eines Kreisbogens
um eine gedachte Drehachse des Bremskörpers.
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Ein
Reibbremsbelag jedes Reibbremsbelag-Paars ist in Umfangsrichtung
gehalten, kann sich also nicht oder nur um eine begrenzte Strecke
mit dem drehenden Bremskörper
mitdrehen.
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Zur
Betätigung
der erfindungsgemäßen Reibungsbremse
wird ein nicht in Umfangsrichtung gehaltener Reibbremsbelag gegen
den Bremskörper gedrückt. Das
kann durch eine Bewegung des Reibbremsbelags in Umfangsrichtung
erfolgen, wobei der Reibbremsbelag in Drehrichtung des Bremskörpers bewegt
wird. Der drehende Bremskörper
bewegt den gegen ihn gedrückten
Reibbremsbelag in seiner Drehrichtung, so dass der gegen den Bremskörper gedrückte Reibbremsbelag
sich in Umfangsrichtung des Bremskörpers gegenüber dem ihm zugeordneten anderen
Reibbremsbelag des Reibbremsbelag-Paars bewegt. Durch die Gegeneinanderbewegung
der beiden Reibbremsbeläge
beaufschlagt die zugeordnete Selbstverstärkungseinrichtung die beiden
Reibbremsbeläge
mit einer Andruckkraft in entgegengesetzten Richtungen und drückt die
beiden Reibbremsbeläge
gegen den Bremskörper.
Die Bewegung der Reibbremsbeläge
wird von den Umfangsfederelementen auf die weiteren Reibbremsbeläge übertragen,
wobei sich, da jeweils ein Reibbremsbelag jedes Reibbremsbelag-Paars
in Umfangsrichtung gehalten ist, die beiden Reibbremsbeläge jedes
Reibbremsbelag-Paars in Umfangsrichtung gegeneinander bewegen. Infolgedessen
werden alle Reibbremsbeläge
von den Selbstverstärkungseinrichtungen
gegen den Bremskörper
gedrückt,
der Bremskörper
wird gebremst.
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Wie
oben erläutert, übt die Selbstverstärkungseinrichtung
des Reibbremsbelag-Paars,
dessen einer Reibbremsbelag von der Betätigungseinrichtung gegen den
Bremskörper
gedrückt
wird, eine Andruckkraft auf die beiden Reibbremsbelag-Paare aus, weswegen
nur ein Teil der Andruckkraft der Reibbremsbeläge dieses Reibbremsbelag-Paars
von der Betätigungseinrichtung
aufgebracht wird. Die Bremskraft wird verstärkt. Die Andruckkräfte der Reibbremsbeläge der anderen
Reibbremsbelag-Paare wird nur von deren Selbstverstärkungseinrichtungen
aufgebracht, die Bremskraft wird dadurch vervielfacht, und das ohne
dass die Gefahr einer Selbsthemmung der Reibungsbremse erhöht wird. Durch
die Umfangsfederelemente ergibt sich eine Serienschaltung der Selbstverstärkungseinrichtungen
der erfindungsgemäßen Reibungsbremse
und dadurch eine Erhöhung
oder Vervielfachung der Selbstverstärkung der Reibungsbremse. Die
erfindungsgemäße Reibungsbremse
hat somit den Vorteil, dass sie mit einer vergleichsweise geringen
Betätigungskraft
und Betätigungsenergie
betätigbar
ist, ohne dass sich durch eine hohe Selbstverstärkung die Gefahr der Selbsthemmung
der Reibungsbremse erhöhen
würde.
Weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Reibungsbremse ist, dass
die Umfangsfederelemente zugleich auch Rückstellfederelemente bilden, die
die Reibbremsbeläge
bei nicht betätigter
Reibungsbremse vom Bremskörper
abheben. Separate Rückstellfedern
sind entbehrlich.
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Die
Unteransprüche
haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch
1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Reibungsbremse
in einer Stirnansicht gemäß Pfeil
I in 2;
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2 einen
Radialschnitt entlang Linie II-II in 1;
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3 einen
Radialschnitt entlang Linie III-III in 1;
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4 einen
Radialschnitt entlang Linie IV-IV in 1;
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5 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Reibungsbremse
in einer Stirnansicht gemäß Pfeil
V in 6;
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6 einen
Radialschnitt entlang Linie VI-VI in 5;
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7 einen
Radialschnitt entlang Linie VII-VII in 5;
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8 einen
Radialschnitt entlang beiden Linien VIII-VIII in 5,
wobei der Schnitt in der Mitte geteilt und in der linken Bildhälfte gegenüber der rechten
Bildhälfte
um den Abstand eines Reibbremsbelagpaars in Umfangsrichtung versetzt
ist.
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Die
Zeichnungen sind als schematisierte und vereinfachte Darstellungen
zu verstehen.
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Beschreibung
des ersten Ausführungsbeispiels
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Die
in 1 dargestellte, erfindungsgemäße selbstverstärkende Reibungsbremse 10 weist
eine Bremstrommel 12 auf, die im Unterschied zu herkömmlichen
Bremstrommeln außer
einem – nachfolgend
auch als äußerer bezeichneten – Zylinderring 14 einen
zweiten – inneren – Zylinderring 16 aufweist, der
konzentrisch innerhalb des äußeren Zylinderrings 14 angeordnet
ist. Eine Innenfläche
des äußeren Zylinderrings 14 und
eine Außenfläche des
inneren Zylinderrings 16 bilden Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12.
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In
einem Zwischenraum zwischen den Zylinderringen 14, 16 der
Bremstrommel 12 sind Reibbremsbeläge 22, 24 angeordnet,
die auch als Bremsbacken aufgefasst werden können. Es sind immer paarweise
zwei Reibbremsbeläge 22, 24,
nämlich
ein äußerer Reibbremsbelag 22 und
ein innerer Reibbremsbelag 24 einander zugeordnet. Es sind
mehrere Reibbremsbelag-Paare 22, 24 gleichmäßig oder ungleichmäßig über den
Umfang der Bremstrommel 12 verteilt angeordnet. Im dargestellten
und beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist die Reibungsbremse 10 sechs über den
Umfang der Bremstrommel 12 verteilt angeordnete Reibbremsbelag-Paare 22, 24 auf,
wobei die Anzahl der Reibbremsbelag-Paare 22, 24 bei
Ausführungsformen
der Erfindung nach unten oder oben abweichen kann.
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An
einander zugewandten Rückseiten
weisen die Reibbremsbeläge 22, 24 V- oder muldenförmige, achsparallel
verlaufende Vertiefungen auf, die Doppelrampen 26 mit in
entgegengesetzten Umfangsrichtungen ansteigenden Rampenflächen 28, 30 bilden.
Als Rückseiten
werden die einander zugewandten Seiten der Reibbremsbeläge 22, 24 bezeichnet,
weil sie den Reibflächen 18, 20 der
Bremstrommel 12 abgewandt sind.
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In
den Doppelrampen 26 der Reibbremsbeläge 22, 24 sind
Rollen 32 als Wälzkörper angeordnet,
die den inneren und den äußeren Reibbremsbelag 22, 24 jedes
Reibbremsbelag-Paares 22, 24 aneinander abstützen.
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In
Umfangsrichtung sind die äußeren Reibbremsbeläge 22 durch äußere Umfangsfederelemente 34 und
die inneren Reibbremsbeläge 24 über innere
Umfangsfederelemente 36 in Umfangsrichtung federnd miteinander
verbunden. Die Umfangsfederelemente 34, 36 sind
im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
Federblechstreifen, die gewölbt
sind und dadurch in Umfangsrichtung federn. Die Umfangsfederelemente 34, 36 können auf
Zug und auf Druck beansprucht werden. Die Umfangsfederelemente 34, 36 können sich
von Reibbremsbelag 22, 24 zu Reibbremsbelag 22, 24 erstrecken
oder als Ringe, an denen die Reibbremsbeläge 22, 24 befestigt
sind, in Umfangsrichtung durchgehend, d. h. umlaufend, ausgebildet
sein. Die Umfangsfederelemente 34, 36 bilden zugleich auch
Rückstellfederelemente,
die bei nicht betätigter Reibungsbremse 10 die
Reibbremsbeläge 22, 24 von den
Reibflächen 18, 20 der
Bremstrommel 12 abheben. Die Verwendung von Federblechstreifen
als Umfangsfederelemente 34, 36 stellt eine einfache und
preisgünstige
Möglichkeit
zur Ausbildung der Umfangsfederelemente 34, 36 dar.
Die Verwendung anderer Federarten als Umfangsfederelemente ist bei
Ausführungsformen
der Erfindung möglich
(nicht dargestellt).
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Im
dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind die äußeren Umfangsfederelemente 34 jeweils
an einer Stelle zwischen zwei äußeren Reibbremsbelägen 22 mittels
eines Haltebolzens 38 gehalten. Die Haltebolzen 38 stehen
achsparallel von einer feststehenden Bremsträgerplatte 40 in den
Zwischenraum zwischen den Zylinderringen 14, 16 der
Bremstrommel 12 (3). Die
Haltebolzen 38 sind nahe eines der äußeren Reibbremsbeläge 22 angeordnet
und halten diesen in Umfangsrichtung.
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Eines
der inneren Umfangsfederelemente 36 weist eine Zahnstange 42 auf,
die mit einem Ritzel 44 kämmt. Das Ritzel 44 ist
mit einem Elektromotor 46 über ein angeflanschtes Getriebe 48 antreibbar,
die an der Bremsträgerplatte 40 befestigt
sind (2). Der Elektromotor 46 und das Getriebe 48 bilden
eine elektromechanische Betätigungseinrichtung 50 der Reibungsbremse 10.
Das Ritzel 44 und die Zahnstange 42 können als
Bestandteile der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 aufgefasst
werden.
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Es
können
auch umgekehrt die inneren Reibbremsbeläge 24 in Umfangsrichtung
gehalten und ein äußerer Reibbremsbelag 22 mit
der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 antreibbar sein
(nicht dargestellt).
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Zur
Betätigung
der Reibungsbremse 10 wird einer der inneren Reibbremsbeläge 24 mit
der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 über das
Ritzel 44, die Zahnstange 42 und eines der inneren
Umfangsfederelemente 36 in Umfangsrichtung bewegt, und
zwar in Drehrichtung der Bremstrommel 12. Der innere Reibbremsbelag 24 bewegt
sich dadurch gegenüber
dem zugeordneten äußeren Reibbremsbelag 22.
Die Rolle 32 wälzt
auf diagonal gegenüberliegenden
Rampenflächen 28, 30 der
Doppelrampen 26 der beiden Reibbremsbeläge 22, 24. Da
die Rampenflächen 28, 30 in
Umfangsrichtung ansteigen, werden die beiden Reibbremsbeläge 22, 24 auseinander
und gegen die Reibflächen 18, 20 der
Bremstrommel 12 gedrückt.
Die Bremstrommel 12 wird gebremst. Die inneren Umfangsfederelemente 36 übertragen
die Bewegung des einen, inneren Reibbremsbelags 24 auf
benachbarte innere Reibbremsbeläge 24,
so dass alle inneren Reibbremsbeläge 24 in Drehrichtung
der Bremstrommel 12 bewegt werden. Die inneren Reibbremsbeläge 24 bewegen sich
dadurch in Umfangsrichtung gegenüber
den in Umfangsrichtung gehaltenen äußeren Reibbremsbelägen 22 und
die inneren und die äußeren Reibbremsbeläge 24, 22 werden
von den auf den diagonal gegenüberliegenden Rampenflächen 28, 30 wälzenden
Rollen 32 auseinander und gegen die Reibflächen 28, 20 der
Bremstrommel 12 gedrückt.
Es bremsen somit alle Reibbremsbeläge 22, 24 die Bremstrommel 12.
Eine Bremskraft der inneren und der äußeren Reibbremsbeläge 24, 22 wird
von den in Umfangsrichtung gehaltenen äußeren Reibbremsbelägen 22 aufgenommen
und über
die äußeren Umfangsfederelemente 34 auf
die Haltebolzen 38 übertragen,
die an der feststehenden Bremsträgerplatte 40 befestigt
sind.
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Die
drehende Bremstrommel 12 übt bei betätigter Reibungsbremse 10 eine
Reibungskraft in Umfangsrichtung auf die gegen sie gedrückten Reibbremsbeläge 22, 24 aus,
die durch die gegenseitige Abstützung
der inneren und der äußeren Reibbremsbeläge 24, 22 über die
Rollen 32 und auf Grund der in Umfangsrichtung ansteigenden
Rampenflächen 28, 30 gemäß dem Keilprinzip
in eine Andruckkraft gewandelt wird, die die Reibbremsbeläge 22, 24 gegen
die Reibflächen 18, 20 der
Bremstrommel 12 drückt.
Die mit den Rampenflächen 28, 30 der
Doppelrampen 26 der Reibbremsbeläge 22, 24 zusammenwirkenden
Rollen 32 bilden mechanische Selbstverstärkungseinrichtungen 52,
die eine von der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 aufgebrachte
Betätigungskraft
verstärken.
Die Selbstverstärkungseinrichtungen 52 sind
in Reihe geschaltet und vervielfachen dadurch die Bremskraft der
Reibungsbremse 10. Um eine Selbsthemmung auszuschließen, weisen
die Rampenflächen 28, 30 eine ausreichend
große
Steigung in Umfangsrichtung auf. Die Steigung ist als Winkel zwischen
den Rampenflächen 28, 30 und
den Reibflächen 18, 20 der
Bremstrommel 12 zu verstehen. Da die Selbstverstärkungseinrichtungen 52 Doppelrampen 26 mit
in beiden Umfangsrichtungen ansteigenden Rampenflächen 28, 30 aufweisen,
weist die Reibungsbremse 10 eine Selbstverstärkung in
beiden Drehrichtungen der Bremstrommel 12 auf.
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Beschreibung
des zweiten Ausführungsbeispiels
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Im
Unterschied zu den in 1 bis 4 dargestellten
und vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
weist die in 5 bis 8 dargestellte
Reibungsbremse 10 des zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung
zwei nebeneinander angeordnete äußere Umfangsfederelemente 34, 35 auf,
die beide ungefähr
die Hälfte
einer Breite (in axialer Richtung) der Zylinderringe 14, 16 der Bremstrommel 12 mit
den Reibflächen 18, 20 einnehmen.
Auch die äußeren und
die inneren Reibbremsbeläge 22, 24 nehmen
nur ungefähr
die Hälfte
der Breite der Zylinderringe 14, 16 der Bremstrommel 12 ein.
Die äußeren Umfangsfederelemente 34, 35 sind wie
im ersten Ausführungsbeispiel
Federblechstreifen oder auch über
den Umfang durchgehende, geschlossene Ringe aus Metallfederblech.
Die äußeren Umfangsfederelemente 34, 35 verbinden
jeden zweiten äußeren Reibbremsbelag 22 mit
einander. Die dazwischen angeordneten äußeren Reibbremsbeläge 22 werden
von den jeweils anderen äußeren Umfangsfederelementen 35 miteinander
verbunden. In 8 ist der Schnitt geteilt und
in Umfangsrichtung versetzt, er geht in der linken Bildhälfte durch
ein Reibbremsbelagpaar 22, 24 und eine Rolle 32 und
in der rechten Bildhälfte
durch ein in Umfangsrichtung nächstes
Reibbremsbelagpaar 22, 24 und eine nächste Rolle 32.
Der Schnitt VIII ist deswegen in 5 zweimal
angegeben. An einer Umfangsstelle gibt es jeweils nur eine (linke
oder rechte) Rolle 32 und nur ein (linkes oder rechtes)
Reibbremsbelagpaar 22, 24. Durch den versetzten
Schnitt in 8 erscheinen die linken und
rechten Rollen 32 und Reibbremsbelagpaare 22, 24 nebeneinander.
Die inneren Umfangsfederelemente 36 sind ebenfalls Federblechstreifen
oder über
den Umfang durchgehende, geschlossene Ringe aus Metallfederblech,
sie sind im Bereich der Rollen 32 und Reibbremsbelagpaare 22, 24 geschlitzt
und dadurch in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt.
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Eines
der äußeren Umfangsfederelemente 34 weist
die Zahnstange 42 auf, mit der das Zahnrad 44 der
elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 kämmt (6).
Die Haltebolzen 38 halten die anderen, daneben angeordneten äußeren Umfangsfederelemente 35 in
Umfangsrichtung (7). Im Übrigen ist die Reibungsbremse 10 des
zweiten Ausführungsbeispiels
der Erfindung gleich aufgebaut wie das erste Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die Erläuterungen von 1 bis 4 werden
zur Erläuterung
der 5 bis 8 in Bezug genommen.
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Zur
Betätigung
der Reibungsbremse 10 wird wie auch beim ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 einer
der äußeren Reibbremsbeläge 52 in Drehrichtung
der Bremstrommel 12 bewegt. Die äußeren Umfangsfederelemente 34 bewegen
jeden zweiten äußeren Reibbremsbelag 22 in
der gleichen Umfangsrichtung. Durch die Abstützung der äußeren Reibbremsbeläge 22 über die
Rollen 32 und die Doppelrampen 26 werden jeder
zweite äußere Reibbremsbelag 22 und
die zugeordneten inneren Reibbremsbeläge 24 auseinander
und gegen die Reibflächen 18, 20 der
Bremstrommel 12 gedrückt.
Die inneren Umfangsfederelemente 36 bewegen die übrigen inneren
Reibbremsbeläge 24 in
Drehrichtung der Bremstrommel 12, so dass auch diese inneren
Reibbremsbeläge 24 und
dadurch auch die übrigen äußeren Reibbremsbeläge 22 auseinander
und gegen die Reibflächen 18, 20 der
Bremstrommel 12 gedrückt werden.
Diese letzteren, äußeren Reibbremsbeläge 22 sind
durch die Haltebolzen 38 in Umfangsrichtung gehalten, so
dass sich die Reibbremsbeläge 22, 24 nicht
oder nur begrenzt mit der Bremstrommel 12 mit bewegen.
Die Bremstrommel 12 wird gebremst. Eine Selbstverstärkung findet
wie zum ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert
statt, die Doppelrampen 26 und die Rollen 32 bilden
Selbstverstärkungseinrichtungen 52.
Da beim zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung nur jeder zweite äußere Reibbremsbelag 22 durch äußere Umfangsfederelemente 34, 35 verbunden
ist und die Übertragung
der Bewegung der Reibbremsbeläge 22, 24 auf
die anderen äußeren Reibbremsbeläge 22 über die
inneren Reibbremsbeläge 24 erfolgt,
ergibt sich eine Reihenschaltung zweier Selbstverstärkungseinrichtungen 52.
Die Selbstverstärkung
ist dadurch erhöht,
die Betätigungsenergie
der Reibungsbremse 10 verringert sich entsprechend. Auch
bei dieser Reibungsbremse 10 können die inneren und die äußeren Umfangsfederelemente 34, 35, 36 vertauscht,
d. h. es können zwei
nebeneinander angeordnete innere Umfangsfederelemente, die jeden
zweiten inneren Reibbremsbelag 24 miteinander verbinden,
und ein äußeres Umfangsfederelement
vorgesehen werden (nicht dargestellt). Die Bremsbetätigung erfolgt
in diesem Fall an einem inneren Umfangsfederelement, ebenso werden
die anderen inneren Umfangsfederelemente in Umfangsrichtung gehalten.