DE102004055242A1 - Selbstverstärkende Reibungskraftbremse - Google Patents

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Herbert Vollert
Willi Nagel
Andreas Henke
Bertram Foitzik
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine selbstverstärkende Reibungsbremse (10) für ein Kraftfahrzeug mit einer Bremstrommel (12), die zwei konzentrisch ineinander angeordnete Zylinderringe (14, 16) mit Reibflächen (18, 20) aufweist. In einem Zwischenraum zwischen den Zylinderringen (14, 16) sind einander paarweise zugeordnete innere und äußere Reibbremsbeläge (22, 24) über einen Umfang verteilt angeordnet. Die Reibbremsbeläge (22, 24) weisen Doppelrampen (26) auf, mit denen sie sich über Rollen (32) gegeneinander abstützen. Die Doppelrampen (26) mit den Rollen (32) bilden Selbstverstärkungseinrichtungen (52). In Umfangsrichtung sind die inneren und die äußeren Reibbremsbeläge (22, 24) durch in Umfangsrichtung federnde Umfangsfederelemente (34, 36) verbunden, die als Federblechstreifen ausgebildet sind. Die Reibungsbremse (10) weist eine Serienschaltung ihrer Selbstverstärkungseinrichtungen (52) und eine dementsprechend hohe Selbstverstärkung auf (Figur 1).

Description

  • Die Erfindung betrifft eine selbstverstärkende Reibungsbremse für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
  • Selbstverstärkende, üblicherweise elektromechanisch betätigte Reibungsbremsen für Kraftfahrzeuge sind an sich bekannt. Derartige Reibungsbremsen weisen einen Reibbremsbelag auf, der zur Bremsbetätigung mit einer elektromechanischen Betätigungseinrichtung gegen einen zu bremsenden Bremskörper, beispielsweise eine Bremsscheibe, drückbar ist. Die elektromechanische Betätigungseinrichtung weist üblicherweise einen Elektromotor auf, der über ein Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe den Reibbremsbelag gegen den Bremskörper drückt. Das Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe ist üblicherweise ein Schraubgetriebe, beispielsweise ein Spindeltrieb. Wegen der geringeren Reibung wird üblicherweise ein Rollengewindetrieb gewählt. Anstelle eines Schraubgetriebes kann beispielsweise auch ein Nocken als Rotations/Translations-Umsetzungsgetriebe verwendet werden, der vom Elektromotor gedreht wird und den Reibbremsbelag gegen den Bremskörper drückt. Dem Elektromotor und dem Rotations/Translations- Umsetzungsgetriebe ist üblicherweise ein Untersetzungsgetriebe, beispielsweise ein Planetengetriebe, zwischengeschaltet. Eine Andruckrichtung des Reibbremsbelags kann normal oder schräg zum Bremskörper sein.
  • Eine Selbstverstärkungseinrichtung wandelt eine vom drehenden Bremskörper auf den beim Bremsen gegen ihn gedrückten Reibbremsbelag ausgeübte Reibungskraft in eine Andruckkraft, mit der der Reibbremsbelag zusätzlich zu einer von der Betätigungseinrichtung aufgebrachten Andruckkraft gegen den Bremskörper gedrückt wird. Die Bremskraft der Reibungsbremse wird dadurch verstärkt. Es sind mechanische Selbstverstärkungseinrichtungen bekannt, die einen Keilmechanismus mit einem Keil auf einer dem Bremskörper abgewandten Rückseite des Reibbremsbelags aufweisen, der sich an einer Gegenkeilfläche abstützt. Der Keilmechanismus ist so angeordnet, dass die beim Bremsen vom drehenden Bremskörper auf den gegen ihn gedrückten Reibbremsbelag ausgeübte Reibungskraft den Reibbremsbelag mit dem Keil auf seiner Rückseite in Richtung eines enger werdenden Keilspalts zwischen dem Bremskörper und der Gegenkeilfläche beaufschlagt. Gemäß dem Keilprinzip wandelt der Keilmechanismus die Reibungskraft in eine Andruckkraft um, die den Reibbremsbelag gegen den Bremskörper drückt.
  • Den Keilmechanismen vergleichbar sind Rampenmechanismen, deren Rampenflächen ebenso wie Keilflächen von Keilmechanismen schräg in einem Winkel zum Bremskörper verlaufen, allerdings mit dem Unterschied, dass die Rampenflächen nicht eben sind, sondern ihren Winkel zum Bremskörper über ihre Länge ändern. Keilmechanismen können als Sonderfall von Rampenmechanismen mit ebenen Rampenflächen aufgefasst werden. Wenn nachfolgend von einem Rampenmechanismus die Rede ist, ist hierunter auch ein Keilmechanismus zu verstehen.
  • Als weitere mechanische Selbstverstärkungseinrichtungen sind beispielsweise Hebelmechanismen mit schräg zum Bremskörper angeordneten, auf Druck oder Zug beanspruchten Hebeln bekannt, über die sich der Reibbremsbelag beim Bremsen abstützt. Ein Stützwinkel, unter dem der Hebel schräg zum Bremskörper steht, entspricht dabei einem Keilwinkel eines Keilmechanismus. Außer mechanischen Selbstverstärkungseinrichtungen sind beispielsweise auch hydraulische Selbstverstärkungseinrichtungen bekannt.
  • Erläuterung und Vorteile der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Reibungsbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist mehrere Reibbremsbeläge auf, von denen jeweils zwei einander als Paar zugeordnet sind. Es sind mehrere Reibbremsbelag-Paare über einen Umfang des Bremskörpers verteilt angeordnet. Die Reibbremsbelag-Paare müssen nicht gleichmäßig über den Umfang des Bremskörpers verteilt angeordnet sein. Jedes Reibbremsbelag-Paar weist eine Selbstverstärkungseinrichtung auf, die bei betätigter Reibungsbremse die beiden Reibbremsbeläge des Reibbremsbelag-Paars mit einer Andruckkraft in entgegengesetzten Richtungen beaufschlagt und dadurch die beiden Reibbremsbeläge des Reibbremsbelag-Paars von verschiedenen Seiten gegen einander gegenüberliegende oder einander abgewandte Reibflächen des Bremskörpers drückt.
  • Die über den Umfang des Bremskörpers verteilt angeordneten Reibbremsbeläge der Reibbremsbelag-Paare sind über in Umfangsrichtung wirkende Umfangsfederelemente miteinander verbunden. Die Bezeichnung als Umfangsfederelemente ist auf Grund ihrer Wirkungsrichtung und ausschließlich zur klaren Bezeichnung gewählt worden, die Bezeichnung ist kein Hinweis auf die Art der verwendeten Federelemente. Die Umfangsfederelemente verbinden jeweils einander entsprechende Reibbremsbeläge der Reibbremsbelag-Paare, also beispielsweise von den Selbstverstärkungseinrichtungen radial nach innen beaufschlagte Reibbremsbeläge mit einander und radial nach außen beaufschlagte Reibbremsbeläge miteinander. Die Umfangsfederelemente wirken auch als Rückstellfederelemente, die die Reibbremsbeläge bei nicht betätigter Reibungsbremse vom Bremskörper abheben. Unter Umfangsrichtung soll auch in Sekanten- oder Tangentenrichtung verstanden werden, also nicht streng die Richtung eines Kreisbogens um eine gedachte Drehachse des Bremskörpers.
  • Ein Reibbremsbelag jedes Reibbremsbelag-Paars ist in Umfangsrichtung gehalten, kann sich also nicht oder nur um eine begrenzte Strecke mit dem drehenden Bremskörper mitdrehen.
  • Zur Betätigung der erfindungsgemäßen Reibungsbremse wird ein nicht in Umfangsrichtung gehaltener Reibbremsbelag gegen den Bremskörper gedrückt. Das kann durch eine Bewegung des Reibbremsbelags in Umfangsrichtung erfolgen, wobei der Reibbremsbelag in Drehrichtung des Bremskörpers bewegt wird. Der drehende Bremskörper bewegt den gegen ihn gedrückten Reibbremsbelag in seiner Drehrichtung, so dass der gegen den Bremskörper gedrückte Reibbremsbelag sich in Umfangsrichtung des Bremskörpers gegenüber dem ihm zugeordneten anderen Reibbremsbelag des Reibbremsbelag-Paars bewegt. Durch die Gegeneinanderbewegung der beiden Reibbremsbeläge beaufschlagt die zugeordnete Selbstverstärkungseinrichtung die beiden Reibbremsbeläge mit einer Andruckkraft in entgegengesetzten Richtungen und drückt die beiden Reibbremsbeläge gegen den Bremskörper. Die Bewegung der Reibbremsbeläge wird von den Umfangsfederelementen auf die weiteren Reibbremsbeläge übertragen, wobei sich, da jeweils ein Reibbremsbelag jedes Reibbremsbelag-Paars in Umfangsrichtung gehalten ist, die beiden Reibbremsbeläge jedes Reibbremsbelag-Paars in Umfangsrichtung gegeneinander bewegen. Infolgedessen werden alle Reibbremsbeläge von den Selbstverstärkungseinrichtungen gegen den Bremskörper gedrückt, der Bremskörper wird gebremst.
  • Wie oben erläutert, übt die Selbstverstärkungseinrichtung des Reibbremsbelag-Paars, dessen einer Reibbremsbelag von der Betätigungseinrichtung gegen den Bremskörper gedrückt wird, eine Andruckkraft auf die beiden Reibbremsbelag-Paare aus, weswegen nur ein Teil der Andruckkraft der Reibbremsbeläge dieses Reibbremsbelag-Paars von der Betätigungseinrichtung aufgebracht wird. Die Bremskraft wird verstärkt. Die Andruckkräfte der Reibbremsbeläge der anderen Reibbremsbelag-Paare wird nur von deren Selbstverstärkungseinrichtungen aufgebracht, die Bremskraft wird dadurch vervielfacht, und das ohne dass die Gefahr einer Selbsthemmung der Reibungsbremse erhöht wird. Durch die Umfangsfederelemente ergibt sich eine Serienschaltung der Selbstverstärkungseinrichtungen der erfindungsgemäßen Reibungsbremse und dadurch eine Erhöhung oder Vervielfachung der Selbstverstärkung der Reibungsbremse. Die erfindungsgemäße Reibungsbremse hat somit den Vorteil, dass sie mit einer vergleichsweise geringen Betätigungskraft und Betätigungsenergie betätigbar ist, ohne dass sich durch eine hohe Selbstverstärkung die Gefahr der Selbsthemmung der Reibungsbremse erhöhen würde. Weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Reibungsbremse ist, dass die Umfangsfederelemente zugleich auch Rückstellfederelemente bilden, die die Reibbremsbeläge bei nicht betätigter Reibungsbremse vom Bremskörper abheben. Separate Rückstellfedern sind entbehrlich.
  • Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
  • Zeichnung
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Reibungsbremse in einer Stirnansicht gemäß Pfeil I in 2;
  • 2 einen Radialschnitt entlang Linie II-II in 1;
  • 3 einen Radialschnitt entlang Linie III-III in 1;
  • 4 einen Radialschnitt entlang Linie IV-IV in 1;
  • 5 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Reibungsbremse in einer Stirnansicht gemäß Pfeil V in 6;
  • 6 einen Radialschnitt entlang Linie VI-VI in 5;
  • 7 einen Radialschnitt entlang Linie VII-VII in 5;
  • 8 einen Radialschnitt entlang beiden Linien VIII-VIII in 5, wobei der Schnitt in der Mitte geteilt und in der linken Bildhälfte gegenüber der rechten Bildhälfte um den Abstand eines Reibbremsbelagpaars in Umfangsrichtung versetzt ist.
  • Die Zeichnungen sind als schematisierte und vereinfachte Darstellungen zu verstehen.
  • Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels
  • Die in 1 dargestellte, erfindungsgemäße selbstverstärkende Reibungsbremse 10 weist eine Bremstrommel 12 auf, die im Unterschied zu herkömmlichen Bremstrommeln außer einem – nachfolgend auch als äußerer bezeichneten – Zylinderring 14 einen zweiten – inneren – Zylinderring 16 aufweist, der konzentrisch innerhalb des äußeren Zylinderrings 14 angeordnet ist. Eine Innenfläche des äußeren Zylinderrings 14 und eine Außenfläche des inneren Zylinderrings 16 bilden Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12.
  • In einem Zwischenraum zwischen den Zylinderringen 14, 16 der Bremstrommel 12 sind Reibbremsbeläge 22, 24 angeordnet, die auch als Bremsbacken aufgefasst werden können. Es sind immer paarweise zwei Reibbremsbeläge 22, 24, nämlich ein äußerer Reibbremsbelag 22 und ein innerer Reibbremsbelag 24 einander zugeordnet. Es sind mehrere Reibbremsbelag-Paare 22, 24 gleichmäßig oder ungleichmäßig über den Umfang der Bremstrommel 12 verteilt angeordnet. Im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Reibungsbremse 10 sechs über den Umfang der Bremstrommel 12 verteilt angeordnete Reibbremsbelag-Paare 22, 24 auf, wobei die Anzahl der Reibbremsbelag-Paare 22, 24 bei Ausführungsformen der Erfindung nach unten oder oben abweichen kann.
  • An einander zugewandten Rückseiten weisen die Reibbremsbeläge 22, 24 V- oder muldenförmige, achsparallel verlaufende Vertiefungen auf, die Doppelrampen 26 mit in entgegengesetzten Umfangsrichtungen ansteigenden Rampenflächen 28, 30 bilden. Als Rückseiten werden die einander zugewandten Seiten der Reibbremsbeläge 22, 24 bezeichnet, weil sie den Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12 abgewandt sind.
  • In den Doppelrampen 26 der Reibbremsbeläge 22, 24 sind Rollen 32 als Wälzkörper angeordnet, die den inneren und den äußeren Reibbremsbelag 22, 24 jedes Reibbremsbelag-Paares 22, 24 aneinander abstützen.
  • In Umfangsrichtung sind die äußeren Reibbremsbeläge 22 durch äußere Umfangsfederelemente 34 und die inneren Reibbremsbeläge 24 über innere Umfangsfederelemente 36 in Umfangsrichtung federnd miteinander verbunden. Die Umfangsfederelemente 34, 36 sind im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung Federblechstreifen, die gewölbt sind und dadurch in Umfangsrichtung federn. Die Umfangsfederelemente 34, 36 können auf Zug und auf Druck beansprucht werden. Die Umfangsfederelemente 34, 36 können sich von Reibbremsbelag 22, 24 zu Reibbremsbelag 22, 24 erstrecken oder als Ringe, an denen die Reibbremsbeläge 22, 24 befestigt sind, in Umfangsrichtung durchgehend, d. h. umlaufend, ausgebildet sein. Die Umfangsfederelemente 34, 36 bilden zugleich auch Rückstellfederelemente, die bei nicht betätigter Reibungsbremse 10 die Reibbremsbeläge 22, 24 von den Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12 abheben. Die Verwendung von Federblechstreifen als Umfangsfederelemente 34, 36 stellt eine einfache und preisgünstige Möglichkeit zur Ausbildung der Umfangsfederelemente 34, 36 dar. Die Verwendung anderer Federarten als Umfangsfederelemente ist bei Ausführungsformen der Erfindung möglich (nicht dargestellt).
  • Im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die äußeren Umfangsfederelemente 34 jeweils an einer Stelle zwischen zwei äußeren Reibbremsbelägen 22 mittels eines Haltebolzens 38 gehalten. Die Haltebolzen 38 stehen achsparallel von einer feststehenden Bremsträgerplatte 40 in den Zwischenraum zwischen den Zylinderringen 14, 16 der Bremstrommel 12 (3). Die Haltebolzen 38 sind nahe eines der äußeren Reibbremsbeläge 22 angeordnet und halten diesen in Umfangsrichtung.
  • Eines der inneren Umfangsfederelemente 36 weist eine Zahnstange 42 auf, die mit einem Ritzel 44 kämmt. Das Ritzel 44 ist mit einem Elektromotor 46 über ein angeflanschtes Getriebe 48 antreibbar, die an der Bremsträgerplatte 40 befestigt sind (2). Der Elektromotor 46 und das Getriebe 48 bilden eine elektromechanische Betätigungseinrichtung 50 der Reibungsbremse 10. Das Ritzel 44 und die Zahnstange 42 können als Bestandteile der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 aufgefasst werden.
  • Es können auch umgekehrt die inneren Reibbremsbeläge 24 in Umfangsrichtung gehalten und ein äußerer Reibbremsbelag 22 mit der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 antreibbar sein (nicht dargestellt).
  • Zur Betätigung der Reibungsbremse 10 wird einer der inneren Reibbremsbeläge 24 mit der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 über das Ritzel 44, die Zahnstange 42 und eines der inneren Umfangsfederelemente 36 in Umfangsrichtung bewegt, und zwar in Drehrichtung der Bremstrommel 12. Der innere Reibbremsbelag 24 bewegt sich dadurch gegenüber dem zugeordneten äußeren Reibbremsbelag 22. Die Rolle 32 wälzt auf diagonal gegenüberliegenden Rampenflächen 28, 30 der Doppelrampen 26 der beiden Reibbremsbeläge 22, 24. Da die Rampenflächen 28, 30 in Umfangsrichtung ansteigen, werden die beiden Reibbremsbeläge 22, 24 auseinander und gegen die Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12 gedrückt. Die Bremstrommel 12 wird gebremst. Die inneren Umfangsfederelemente 36 übertragen die Bewegung des einen, inneren Reibbremsbelags 24 auf benachbarte innere Reibbremsbeläge 24, so dass alle inneren Reibbremsbeläge 24 in Drehrichtung der Bremstrommel 12 bewegt werden. Die inneren Reibbremsbeläge 24 bewegen sich dadurch in Umfangsrichtung gegenüber den in Umfangsrichtung gehaltenen äußeren Reibbremsbelägen 22 und die inneren und die äußeren Reibbremsbeläge 24, 22 werden von den auf den diagonal gegenüberliegenden Rampenflächen 28, 30 wälzenden Rollen 32 auseinander und gegen die Reibflächen 28, 20 der Bremstrommel 12 gedrückt. Es bremsen somit alle Reibbremsbeläge 22, 24 die Bremstrommel 12. Eine Bremskraft der inneren und der äußeren Reibbremsbeläge 24, 22 wird von den in Umfangsrichtung gehaltenen äußeren Reibbremsbelägen 22 aufgenommen und über die äußeren Umfangsfederelemente 34 auf die Haltebolzen 38 übertragen, die an der feststehenden Bremsträgerplatte 40 befestigt sind.
  • Die drehende Bremstrommel 12 übt bei betätigter Reibungsbremse 10 eine Reibungskraft in Umfangsrichtung auf die gegen sie gedrückten Reibbremsbeläge 22, 24 aus, die durch die gegenseitige Abstützung der inneren und der äußeren Reibbremsbeläge 24, 22 über die Rollen 32 und auf Grund der in Umfangsrichtung ansteigenden Rampenflächen 28, 30 gemäß dem Keilprinzip in eine Andruckkraft gewandelt wird, die die Reibbremsbeläge 22, 24 gegen die Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12 drückt. Die mit den Rampenflächen 28, 30 der Doppelrampen 26 der Reibbremsbeläge 22, 24 zusammenwirkenden Rollen 32 bilden mechanische Selbstverstärkungseinrichtungen 52, die eine von der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 aufgebrachte Betätigungskraft verstärken. Die Selbstverstärkungseinrichtungen 52 sind in Reihe geschaltet und vervielfachen dadurch die Bremskraft der Reibungsbremse 10. Um eine Selbsthemmung auszuschließen, weisen die Rampenflächen 28, 30 eine ausreichend große Steigung in Umfangsrichtung auf. Die Steigung ist als Winkel zwischen den Rampenflächen 28, 30 und den Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12 zu verstehen. Da die Selbstverstärkungseinrichtungen 52 Doppelrampen 26 mit in beiden Umfangsrichtungen ansteigenden Rampenflächen 28, 30 aufweisen, weist die Reibungsbremse 10 eine Selbstverstärkung in beiden Drehrichtungen der Bremstrommel 12 auf.
  • Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels
  • Im Unterschied zu den in 1 bis 4 dargestellten und vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die in 5 bis 8 dargestellte Reibungsbremse 10 des zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung zwei nebeneinander angeordnete äußere Umfangsfederelemente 34, 35 auf, die beide ungefähr die Hälfte einer Breite (in axialer Richtung) der Zylinderringe 14, 16 der Bremstrommel 12 mit den Reibflächen 18, 20 einnehmen. Auch die äußeren und die inneren Reibbremsbeläge 22, 24 nehmen nur ungefähr die Hälfte der Breite der Zylinderringe 14, 16 der Bremstrommel 12 ein. Die äußeren Umfangsfederelemente 34, 35 sind wie im ersten Ausführungsbeispiel Federblechstreifen oder auch über den Umfang durchgehende, geschlossene Ringe aus Metallfederblech. Die äußeren Umfangsfederelemente 34, 35 verbinden jeden zweiten äußeren Reibbremsbelag 22 mit einander. Die dazwischen angeordneten äußeren Reibbremsbeläge 22 werden von den jeweils anderen äußeren Umfangsfederelementen 35 miteinander verbunden. In 8 ist der Schnitt geteilt und in Umfangsrichtung versetzt, er geht in der linken Bildhälfte durch ein Reibbremsbelagpaar 22, 24 und eine Rolle 32 und in der rechten Bildhälfte durch ein in Umfangsrichtung nächstes Reibbremsbelagpaar 22, 24 und eine nächste Rolle 32. Der Schnitt VIII ist deswegen in 5 zweimal angegeben. An einer Umfangsstelle gibt es jeweils nur eine (linke oder rechte) Rolle 32 und nur ein (linkes oder rechtes) Reibbremsbelagpaar 22, 24. Durch den versetzten Schnitt in 8 erscheinen die linken und rechten Rollen 32 und Reibbremsbelagpaare 22, 24 nebeneinander. Die inneren Umfangsfederelemente 36 sind ebenfalls Federblechstreifen oder über den Umfang durchgehende, geschlossene Ringe aus Metallfederblech, sie sind im Bereich der Rollen 32 und Reibbremsbelagpaare 22, 24 geschlitzt und dadurch in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt.
  • Eines der äußeren Umfangsfederelemente 34 weist die Zahnstange 42 auf, mit der das Zahnrad 44 der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 kämmt (6). Die Haltebolzen 38 halten die anderen, daneben angeordneten äußeren Umfangsfederelemente 35 in Umfangsrichtung (7). Im Übrigen ist die Reibungsbremse 10 des zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung gleich aufgebaut wie das erste Ausführungsbeispiel der Erfindung, die Erläuterungen von 1 bis 4 werden zur Erläuterung der 5 bis 8 in Bezug genommen.
  • Zur Betätigung der Reibungsbremse 10 wird wie auch beim ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit der elektromechanischen Betätigungseinrichtung 50 einer der äußeren Reibbremsbeläge 52 in Drehrichtung der Bremstrommel 12 bewegt. Die äußeren Umfangsfederelemente 34 bewegen jeden zweiten äußeren Reibbremsbelag 22 in der gleichen Umfangsrichtung. Durch die Abstützung der äußeren Reibbremsbeläge 22 über die Rollen 32 und die Doppelrampen 26 werden jeder zweite äußere Reibbremsbelag 22 und die zugeordneten inneren Reibbremsbeläge 24 auseinander und gegen die Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12 gedrückt. Die inneren Umfangsfederelemente 36 bewegen die übrigen inneren Reibbremsbeläge 24 in Drehrichtung der Bremstrommel 12, so dass auch diese inneren Reibbremsbeläge 24 und dadurch auch die übrigen äußeren Reibbremsbeläge 22 auseinander und gegen die Reibflächen 18, 20 der Bremstrommel 12 gedrückt werden. Diese letzteren, äußeren Reibbremsbeläge 22 sind durch die Haltebolzen 38 in Umfangsrichtung gehalten, so dass sich die Reibbremsbeläge 22, 24 nicht oder nur begrenzt mit der Bremstrommel 12 mit bewegen. Die Bremstrommel 12 wird gebremst. Eine Selbstverstärkung findet wie zum ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert statt, die Doppelrampen 26 und die Rollen 32 bilden Selbstverstärkungseinrichtungen 52. Da beim zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung nur jeder zweite äußere Reibbremsbelag 22 durch äußere Umfangsfederelemente 34, 35 verbunden ist und die Übertragung der Bewegung der Reibbremsbeläge 22, 24 auf die anderen äußeren Reibbremsbeläge 22 über die inneren Reibbremsbeläge 24 erfolgt, ergibt sich eine Reihenschaltung zweier Selbstverstärkungseinrichtungen 52. Die Selbstverstärkung ist dadurch erhöht, die Betätigungsenergie der Reibungsbremse 10 verringert sich entsprechend. Auch bei dieser Reibungsbremse 10 können die inneren und die äußeren Umfangsfederelemente 34, 35, 36 vertauscht, d. h. es können zwei nebeneinander angeordnete innere Umfangsfederelemente, die jeden zweiten inneren Reibbremsbelag 24 miteinander verbinden, und ein äußeres Umfangsfederelement vorgesehen werden (nicht dargestellt). Die Bremsbetätigung erfolgt in diesem Fall an einem inneren Umfangsfederelement, ebenso werden die anderen inneren Umfangsfederelemente in Umfangsrichtung gehalten.

Claims (7)

  1. Selbstverstärkende Reibungsbremse für ein Kraftfahrzeug, mit einem Reibbremsbelag, der zur Betätigung der Reibungsbremse mit einer Betätigungseinrichtung gegen einen zu bremsenden Bremskörper drückbar ist, und mit einer Selbstverstärkungseinrichtung, die eine bei betätigter Reibungsbremse vom drehenden Bremskörper auf den gegen den Bremskörper gedrückten Reibbremsbelag ausgeübte Reibungskraft in eine Andruckkraft wandelt, die den Reibbremsbelag gegen den Bremskörper drückt, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungsbremse (10) mehrere Reibbremsbeläge (22, 24) aufweist, die einander paarweise zugeordnet sind, wobei jedem Reibbremsbelag-Paar (22, 24) eine Selbstverstärkungseinrichtung (52) zugeordnet ist, die bei betätigter Reibungsbremse (10) die beiden Reibbremsbeläge (22, 24) eines Reibbremsbelag-Paars (22, 24) mit einer Andruckkraft in entgegengesetzten Richtungen beaufschlagt und dadurch die beiden Reibbremsbeläge (22, 24) eines Reibbremsbelag-Paars (22, 24) von verschiedenen Seiten gegen den Bremskörper (12) drückt, dass mehrere Reibbremsbelag-Paare (22, 24) mit Selbstverstärkungseinrichtungen (52) über einen Umfang des Bremskörpers (12) verteilt angeordnet sind, dass Reibbremsbeläge (22, 24), die bei betätigter Reibungsbremse (10) von den Selbstverstärkungseinrichtungen (52) in gleicher Richtung beaufschlagt werden, mit in Umfangsrichtung wirkenden Umfangsfederelementen (34, 35, 36) verbunden sind und dass ein Reibbremsbelag (22) jedes Reibbremsbelag-Paars (22, 24) in Umfangsrichtung gehalten ist.
  2. Selbstverstärkende Reibungsbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskörper (12) eine Bremstrommel mit einer inneren und einer äußeren Reibfläche (20, 18) ist, und dass die Reibbremsbeläge (22, 24) bei Betätigung der Reibungsbremse (10) in radialer Richtung gegen die innere und die äußere Reibfläche (20, 18) gedrückt werden.
  3. Selbstverstärkende Reibungsbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungsbremse (10) Biegefedern als Umfangsfederelemente (34, 35, 36) aufweist.
  4. Selbstverstärkende Reibungsbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungsbremse (10) Blattfedern als Umfangsfederelemente (34, 35, 36) aufweist.
  5. Selbstverstärkende Reibungsbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungsbremse (10) ein umlaufend ausgebildetes Umfangsfederelement (34, 35, 36) aufweist.
  6. Selbstverstärkende Reibungsbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungsbremse (10) mechanische Selbstverstärkungseinrichtungen (52) aufweist.
  7. Selbstverstärkende Reibungsbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren oder die inneren Umfangsfederelemente (34, 35, 36) jeden zweiten äußeren oder inneren Reibbremsbelag (22, 24) miteinander verbinden und dass die anderen äußeren oder inneren Reibbremsbeläge (22, 24) mit anderen äußeren oder inneren Umfangsfederelementen (34, 35, 36) verbunden sind.
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