Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, Verfahren zur Herstellung von
Polyurethanen, bevorzugt eines Polyurethangels mit einer Asker C-Härte von
1 bis 70, bevorzugt 5 bis 25, wobei die Polyurethane bevorzugt keine üblichen
Weichmacher enthalten, zu entwickeln, das nur leicht klebt, fast
geruchsfrei ist, bei dem die Weichheit ohne Einsatz von Weichmachern
erreicht werden kann, eine angenehme Haptik („touch") aufweist, abwaschbar ist und als Klebestreifen
(„pressure
sensitve adhesive")
leicht vom Substrat entfernbar ist.
Diese
Aufgabe konnte dadurch gelöst
werden, dass man als (b) gegenüber
Isocyanaten reaktive Verbindungen (b1) Monole mit einem Molekulargewicht
zwischen 1500 g/mol und 6000 g/mol, bevorzugt zwischen 1900 g/mol
und 4000 g/mol auf der Basis von Monoalkoholen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt drei bis fünf
Kohlenstoffatomen, die mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, bevorzugt
Ethylenoxid und Propylenoxid alkoxyliert sind, einsetzt.
Die
erfindungsgemäßen Polyole
(b1) können
durch allgemein bekannte Alkoxylierung von allgemein bekannten,
monofunktionellen Startsubstanzen hergestellt werden, beispielsweise
durch basisch katalysierte Anlagerung von niederen Alkylenoxiden,
insbesondere Ethylenoxid und/oder Propylenoxid. Als Startsubstanzen
kommen beispielweise Monoalkohole in Betracht, bevorzugt Ethanol,
1-Propanol, 2-Propanol, Butan-1-ol (1-Butanol), Butan-2-ol, Pentan-1-ol,
Pentan-2-ol, Pentan-3-ol, Hexan-1-ol, besonders bevorzugt Butan-1-ol (1-Butanol).
Das
Gewichtsverhältnis
von Ethylenoxid zu Propylenoxid kann bei dem Monool (b1) bevorzugt
zwischen 20 : 80 bis 80 : 20, besonders bevorzugt zwischen 40 :
60 bis 60 : 40 betragen, wobei die verschiedenen Alkylenoxide blockweise
und/oder statistisch angeordnet sein können.
Besonders
bevorzugt basiert (b1) auf Butan-1-ol, das mit Ethylenoxid und Propylenoxid
bevorzugt statistisch alkoxyliert ist.
Die
erfindungsgemäßen Polyurethangele
können
bevorzugt Verwendung finden in weichmacherfreien Bauteilen wie Mouse
Pads, Fahrradsatteln, Einlegesohlen, diversen Henkel oder Griffe.
Neben
den genannten Anwendungsgebieten eignen sich die erfindungsgemäßen Polyurethane
auch zur Herstellung von elastischen Computertastaturen oder Gebrauchsgegenstände ähnlicher
Art sowie im Bereichen der Intensivmedizin, z.B. zur Herstellung
besonderer Liegen, oder der Fahrzeugtechnik wo sehr weich-elastische
Formteile benötigt
werden. Besonders bevorzugt sind Formteile dieser geringen Härte für Anwendungen
im Schuh- und Orthopädiebereich.
So lassen sich unter Verwendung des weichelastischen PUR-Gießharzsystems
sehr weiche bis gelartige Einlegesohlen herstellen, die sich durch
besonders günstige Trageeigenschaften
auszeichnen. In der Orthopädietechnik
erweist sich eine neue Eigenschaft des erfindungsgemäßen PUR-Gießharzsystems
als besonders vorteilhaft. So besitzt das ausgehärtete neue System bzw. die
gefertigten Formteile unter Druckbelastung Gaslöseeigenschaften. So können mit
den erfindungsgemäßen Polyurethanen
sehr weichen bis gelartigen Einlegesohlen hergestellt werden, wobei
die Ausgangskomponenten zur Herstellung der Polyurethane mit (e)
Gas, z.B. Luft oder Stickstoff beladen werden können. Diese Beladung mit Luft
kann nach allgemein bekannten Verfahren mittel üblicher Maschinen, beispielsweise
Hochdruckmaschinen erfolgen. Durch Einsatz einer solchen mit Mikroblasen
versehenen Sohle im Schuh erhält man
nach einer gewissen Tragezeit ein Abbild der Druckbelastung und
Druckverteilung, da sich im Bereich der Druckbelastung das Gas in
den Mikrobläschen
löst und
die Sohle an diesen Stellen durchscheinender bis klar wird. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind entsprechend auch die erfindungsgemäßen Polyurethane, insbesondere
Schuhteile und insbesondere Schuhsohlen, die in dem Polyurethan
Gasblasen, bevorzugt Luftblasen, mit einem Durchmesser von 5 bis
500 mm aufweisen. Bevorzugt sind erfindungsgemäß Polyurethane, die eine kompakte
Struktur aufweisen oder aufgrund der Beladung mit Gasen Gasbläschen mit
dem angegebenen Durchmesser, besonders bevorzugt kompakte Polyurethane.
Diese
Produkte, insbesondere Fahrradsattel, Formteile für den Schuh-
und Orthopädiebereich
enthaltend die erfindungsgemäßen Polyurethane
sind somit ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Besonders
bevorzugt sind außerdem
Klebelemente, insbesondere Klebstreifen („pressure sensitve adhesive") enthaltend die
erfindungsgemäßen Polyurethane.
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethane
kann nach allgemein bekannten Verfahren erfolgen, insbesondere Verfahren,
die für
Gießharzsysteme
bekannt sind, beispielsweise durch Vermischung der Ausgangskomponenten
und Aushärtung
des Reaktionsgemisches in entsprechenden Formen. Die Verarbeitung
zum Formteil kann im einfachsten Fall durch Handvermischung der
Komponenten erfolgen. Bevorzugt ist jedoch eine maschinelle Verarbeitung,
die sowohl über
eine Niederdruck-Poly-urethanverarbeitungsmaschine als auch über eine
Hochdruck-Polyurethanverarbeitungsmaschine erfolgen kann. Unter
letztgenannten Verarbeitungsbedingungen sind die erfindungsgemäßen Ausgangskomponenten
bis zu Komponententemperaturen von 90°C und Drücken bis zu 200 bar problemlos
verarbeitbar.
Die
Herstellung von Polyurethanen üblicherweise
auf der Basis von (a) Isocyanaten und (b) gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen
sowie gegebenenfalls (c) Katalysatoren, (d) Treibmitteln, (e) Gasen und/der
(f) Hilfsmitteln ist allgemein bekannt und vielfältig beschrieben.
Zu
den Ausgangskomponenten ist im einzelnen folgendes zu sagen:
Als
(a) Isocyanate, bevorzugt organische Di- und/oder Polyisocyanate
kommen die an sich bekannten aliphatischen, cycloaliphatischen,
araliphatischen und vorzugsweise aromatischen mehrwertigen Isocyanate
in Frage. Im einzelnen seien beispielhaft genannt: Alkylendiisocyanate
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest, wie 1,12-Dodecan-diisocyanat,
2-Ethyl-tetramethylen-diisocyanat-1 ,4, 2-Methyl-pentamethylendiisocyanat-1,5,
Tetramethylen-diisocyanat-1,4 und vorzugsweise Hexamethylendiisocyanat-1,6;
cycloaliphatische Diisocyanate, wie Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(Isophoron-diisocyanat), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylen diisocyanat
sowie die entsprechenden Isomerengemische, 4,4'-, 2,2'- und 2,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat sowie
die entsprechenden Isomerengemische, und vorzugsweise aromatische
Di- und Polyisocyanate, wie z.B. 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat
und die entsprechenden Isomerengemische, 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat und die entsprechenden
Isomerengemische, Mischungen aus 4,4'- und 2,4'-Diphenylmethan-diisocyanaten, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
Mischungen aus 4,4'-,
2,4'- und 2,2'-Diphenylmethan-diisocyanaten
und Polyphenylpolymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI) und Mischungen
aus Roh-MDI und Toluylendiisocyanaten. Die organischen Di- und Polyisocyanate
können
einzeln oder in Form ihrer Mischungen eingesetzt werden. Häufig werden
auch sogenannte modifizierte mehrwertige Isocyanate, d.h. Produkte,
die durch chemische Umsetzung organischer Di- und/oder Polyisocyanate
erhalten werden, verwendet. Beispielhaft genannt seien Ester-, Harnstoff-,
Biuret-, Allophanat-, Carbodiimid-, Isocyanurat-, Uretdion- und/oder
Urethangruppen enthaltende Di- und/oder Polyisocyanate. Im einzelnen
kommen beispielsweise in Betracht: Urethangruppen enthaltende organische,
vorzugsweise aromatische Polyisocyanate mit NCO-Gehalten von 33,6
bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 31 bis 21 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht, beispielsweise mit niedermolekularen Diolen, Triolen,
Dialkylenglykolen, Trialkylenglykolen oder Polyoxyalkylenglykolen
mit Molekulargewichten bis 6000, insbesondere mit Molekulargewichten
bis 1500, modifiziertes 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat,
modifizierte 4,4'-
und 2,4'-Diphenylmethan-diisocyanatmischungen,
oder modifiziertes Roh-MDI oder 2,4- bzw. 2,6-Toluylen-diisocyanat, wobei als Di-
bzw. Polyoxyalkylenglykole, die einzeln oder als Gemische eingesetzt
werden können,
beispielsweise genannt seien: Diethylen-, Dipropylenglykol, Polyoxyethylen-,
Polyoxypropylen- und Polyoxypropylen-polyoxyethylenglykole, -triole
und/oder -tetrole. Geeignet sind auch NCO-Gruppen enthaltende Prepolymere
mit NCO-Gehalten von 25 bis 3,5 Gew.-%, vorzugsweise von 21 bis
14 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, hergestellt aus den nachfolgend
beschriebenen Polyester- und/oder vorzugsweise Polyetherpolyolen
und 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat,
Mischungen aus 2,4'-
und 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat,
2,4- und/oder 2,6-Toluylen-diisocyanaten oder Roh-MDI. Bewährt haben
sich ferner flüssige,
Carbodiimidgruppen und/oder Isocyanuratringe enthaltende Polyisocyanate
mit NCO-Gehalten von 33,6 bis 15, vorzugsweise 31 bis 21 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht, z.B. auf Basis von 4,4'-, 2,4'- und/oder 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat
und/oder 2,4- und/oder 2,6-Toluylen-diisocyanat. Die modifizierten
Polyisocyanate können
miteinander oder mit unmodifizierten organischen Polyisocyanaten
wie z.B. 2,4'-,
4,4'-Diphenyl-methan-diisocyanat,
Roh-MDI, 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat gegebenenfalls gemischt
werden. Besonders bewährt
haben sich als organische Polyisocyanate und kommen daher vorzugsweise
zur Anwendung: Mischungen aus Toluylen-diisocyanaten und Roh-MDI
oder Mischungen aus modifizierten Urethangruppen enthaltenden organischen
Polyisocyanaten, insbesondere solche auf Basis von Toluylen-diisocyanaten,
4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat,
Diphenylmethandiisocyanat-Isomerengemischen oder Roh-MDI und insbesondere
Roh-MDI mit einem Diphenylmethan-diisocyanat-Isomerengehalt von 30
bis 80 Gew.-%, vorzugsweise von 30 bis 55 Gew.-%. Bevorzugt setzt
man als (a) Isocyanate ein urethanmodifiziertes Isocyanat mit einem
NCO-Gehalt von kleiner 15 % ein, besonders bevorzugt ein urethanmodifiziertes
Isocyanat, das das Umsetzungsprodukt eines Isocyanats mit einem
Polyetherdiol mit einem Molekulargewicht von mindestens 1000 g/mol,
bevorzugt 2000 bis 6000 g/mol ist, besonders bevorzugt mit einem
Gemisch aus einem difunktionellen Polyetherpolyol auf Basis Propylenglykol,
Propylenoxid und Ethylenoxid mit einem Molekulargewicht größer 2000
g/mol und einem Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht größer 1000
g/mol.
Besonders
bevorzugt setzt man als Isocyanat (a) ein Isocyanatgruppen aufweisendes
Prepolymer ein, das basiert auf der Umsetzung von Isocyanaten, bevorzugt
Diisocyanaten mit Monolen (b1i) mit einem Molekulargewicht zwischen
1500 g/mol und 6000 g/mol, bevorzugt 1900 g/mol bis 5000 g/mol,
besonders bevorzugt 3000 g/mol bis 4500 g/mol auf der Basis von
Monoalkoholen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, die mit Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid alkoxyliert sind. Insbesondere bevorzugt basiert
das Isocyanatgruppen aufweisende Prepolymer auf der Umsetzung von
Isocyanaten, bevorzugt Diisocyanaten mit Monolen (b1i) mit einem Molekulargewicht
zwischen 1500 g/mol und 6000 g/mol, bevorzugt 1900 g/mol bis 5000
g/mol, besonders bevorzugt 3000 g/mol bis 4500 g/mol auf der Basis
von Monoalkoholen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, die mit Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid alkoxyliert sind, sowie zusätzlich zu
(b1i) mindestens einer gegenüber
Isocyanaten reaktive Verbindung (bi), bevorzugt Polyetheralkohol,
die eine Funktionalität
gegenüber
Isocyanaten von mindestens zwei, bevorzugt 2 bis 4, besonders bevorzugt
2 oder 3, insbesondere 2 und ein Molekulargewicht zwischen 1500
und 8000 g/mol aufweist. Dabei beträgt der Gewichtsanteil von (b1i)
an dem Gesamtgewicht von (bi) inklusive (b1i) zwischen 10 Gew.-%
und 80 Gew.-%. Als (b1i) können
die eingangs dargestellten Verbindungen (b1) eingesetzt werden.
Als Verbindungen (bi) können
die in dieser Schrift beschriebenen Verbindungen (b) eingesetzt
werden. Die Unterscheidung in der Kennzeichnung zwischen (b1i) und
(b1) bzw. zwischen (b) und (bi) erfolgt lediglich mit dem Zweck,
die bevorzugten Mengenangaben der Komponenten (b1) bzw. (b) auf
die Polyolkomponente (b) bzw. die Isocyanatkomponente (a) getrennt
zu beziehen.
Zusätzlich zu
den erfindungsgemäßen Monolen
(b1) können
als gegenüber
Isocyanaten reaktive Verbindungen (b) solche mit mindestens zwei
reaktiven Wasserstoffatomen, zweckmäßigerweise solche mit einer Funktionalität von 2
bis 8, vorzugsweise 2 bis 6 und einem Molekulargewicht von 500 bis
9000 g/mol, verwendet werden. Bewährt haben sich z.B. Polyether-polyamine
und/oder vorzugsweise Polyole ausgewählt aus der Gruppe der Polyether-polyole,
Polyester-polyole, Polythioether-polyole, hydroxylgruppenhaltigen
Polyesteramide, hydroxylgruppenhaltigen Polyacetale und hydroxylgruppenhaltigen
aliphatischen Polycarbonate oder Mischungen aus mindestens zwei
der genannten Polyole. Vorzugsweise Anwendung finden Polyester-polyole und/oder
Polyether-polyole. Die Polyetherole werden zumeist durch basisch
katalysierte Anlagerung von niederen Alkylenoxiden, insbesondere
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, an 2 bis 8 funktionelle, insbesondere 2-
bis 6-funktionelle Startsubstanzen, hergestellt. Geeignete Polyesterpolyole
können
beispielsweise aus organischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen
und mehrwertigen Alkoholen, vorzugsweise Diolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
2 bis 6 Kohlenstoffatomen hergestellt werden. Als Dicarbonsäuren kommen
beispielsweise in Betracht: Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Decandicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure und
Terephthalsäure.
Die Dicarbonsäuren
können
dabei sowohl einzeln als auch im Gemisch untereinander verwendet
werden. Anstelle der freien Dicarbonsäuren können auch die entsprechenden
Dicarbonsäurederivate,
wie z.B. Dicarbonsäure-mono-
und -diester von Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Dicarbonsäureanhydride
eingesetzt werden. Vorzugsweise verwendet werden Dicarbonsäuregemische
aus Bernstein-, Glutar- und Adipinsäure in Mengenverhältnissen von
beispielsweise 20 bis 35 : 35 bis 50 : 20 bis 32 Gew.-Teilen, und
insbesondere Adipinsäure.
Beispiele für zwei-
und mehrwertige Alkohole, insbesondere Alkandiole und Dialkylenglykole
sind: Ethandiol, Diethylenglykol, 1,2- bzw. 1,3-Propandiol, Dipropylenglykol,
1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol, Glycerin
und Trimethylolpropan. Vorzugsweise verwendet werden Ethandiol,
Diethylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol oder
Mischungen aus mindestens zwei der genannten Diole, insbesondere
Mischungen aus 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol und 1,6-Hexandiol.
Eingesetzt werden können
ferner Polyester-polyole aus Lactonen, z.B. e-Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z.B.
w-Hydroxycapronsäure.
Die Polyesterpolyole besitzen vorzugsweise eine Funktionalität von 2
bis 4, insbesondere 2 bis 3 und ein Molekulargewicht von 500 bis
3000, vorzugsweise 1200 bis 3000 und insbesondere 1800 bis 2500
g/mol. Die in dieser Schrift angegebenen Molekulargewichte stellen
die zahlenmittlere Molekulargewichte in [g/mol] dar. Bevorzugt setzt
man zusätzlich
zu (b1) mindestens eine gegenüber
Isocyanaten reaktive Verbindung (b), bevorzugt einen Polyetheralkohol
ein, die eine Funktionalität
gegenüber
Isocyanaten von mindestens zwei, bevorzugt 2 bis 4, besonders bevorzugt
2 oder 3, insbesondere 2 und ein Molekulargewicht zwischen 1500
und 8000 g/mol, bevorzugt zwischen 1900 g/mol und 4000 g/mol aufweist.
Dabei beträgt
der Gewichtsanteil von (b1) an dem Gesamtgewicht von (b) inklusive
(b1) bevorzugt zwischen 10 Gew.-% und 80 Gew.-%.
Als
(b) können
des weiteren Diole und/oder Triole mit Molekulargewichten kleiner
als 499 g/mol, vorzugsweise von 60 bis 300 g/mol, verwendet werden.
In Betracht kommen beispielsweise aliphatische, cycloaliphatische
und/oder araliphatische Diole mit 2 bis 14, vorzugsweise 4 bis 10
Kohlenstoffatomen, wie z.B. Ethylenglykol, Propandiol-1,3, Decandiol-1,10,
o-, m-, p-Dihydroxycyclohexan, Diethylenglykol, Dipropylenglykol und
vorzugsweise Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6 und Bis-(2-hydroxy-ethyl)-hydrochinon, Triole,
wie 1,2,4-, 1,3,5-Trihydroxy-cyclohexan, Glycerin und Trimethylolpropan
und niedermolekulare hydroxylgruppenhaltige Polyalkylenoxide auf
Basis Ethylen- und/oder 1,2-Propylenoxid und den vorgenannten Diolen
und/oder Triolen als Startermoleküle.
Als
Katalysatoren (c) zur Herstellung der Polyurethane können insbesondere
Verbindungen verwendet werden, die die Reaktion der reaktive Wasserstoffatome,
insbesondere Hydroxylgruppen, enthaltenden Verbindungen und gegebenenfalls
mit den organischen, gegebenenfalls modifizierten Polyisocyanaten
stark beschleunigen. In Betracht kommen organische Metallverbindungen,
vorzugsweise organische Zinnverbindungen, wie Zinn-(II)-salze von
organischen Carbonsäuren,
z.B. Zinn-(II)-acetat, Zinn-(II)-octoat,
Zinn-(II)-ethylhexoat und Zinn-(II)-laurat und die Dialkylzinn-(IV)-salze
von organischen Carbonsäuren,
z.B. Dibutyl-zinndiacetat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnmaleat
und Dioctylzinn-diacetat. Die organischen Metallverbindungen werden
allein oder vorzugsweise in Kombination mit stark basischen Aminen
eingesetzt. Genannt seien beispielsweise Amidine, wie 2,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydropyrimidin,
tertiäre
Amine, wie Triethylamin, Tributylamin, Dimethylbenzylamin, N-Methyl-,
N-Ethyl-, N-Cyclohexylmorpholin, N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin, N,N,N',N'-Tetramethylbutandiamin,
N,N,N',N'-Tetramethyl-hexandiamin-1,6,
Pentamethyl-diethylentriamin, Tetramethyl-diaminoethylether, Bis-(dimethylaminopropyl)-harnstoff,
Dimethylpiperazin, 1,2-Dimethyl-imidazol, 1-Aza-bicyclo-(3,3,0)-octan
und vorzugsweise 1,4-Diaza-bicyclo-(2,2,2)-octan, und Alkanolaminverbindungen, wie
Triethanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyl- und N-Ethyl-diethanolamin
und Dimethylethanolamin. Als Katalysatoren kommen ferner in Betracht:
Tris-(dialkylaminoalkyl)-s-hexahydrotriazine, insbesondere Tris-(N,N-dimethylaminopropyl)-s-hexahydrotriazin,
Tetraalkylammoniumhydroxide, wie Tetramethylammoniumhydroxid, Alkalihydroxide,
wie Natriumhydroxid und Alkalialkoholate, wie Natriummethylat und
Kaliumisopropylat, sowie Alkalisalze von langkettigen Fettsäuren mit
10 bis 20 C-Atomen und gegebenenfalls seitenständigen OH-Gruppen. Vorzugsweise verwendet werden
0,001 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 2 Gew.-%, Katalysator
bzw. Katalysatorkombination, bezogen auf das Gewicht der Polyolkomponente.
Als
Treibmittel (d) für
die verwendeten Polyurethan-Systeme können die zur Herstellung von
Polyurethanschaumstoffen üblichen
Treibmittel eingesetzt werden, beispielsweise halogenierte Alkane.
Vorteilhafterweise werden als physikalische Treibmittel niedrigsiedende
aliphatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Cyclopentan, n-Pentan
und/oder iso-Pentan, insbesondere n-Pentan verwendet. Es ist vorteilhaft,
die aliphatischen Kohlenwasserstoffe gemeinsam mit Wasser als Treibmittel
einzusetzen. Die eingesetzte Menge an aliphatischen Kohlenwasserstoffen
beträgt
z.B. 2 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 13 Gew.-%, bezogen auf die
Polyolkomponente. Der Anteil des Wassers richtet sich nach den angestrebten
Eigenschaften des Polyurethans. Bevorzugt wird kein Treibmittel
eingesetzt.
Dem
Polyurethansystem können
gegebenenfalls auch noch Hilfsmittel (f) einverleibt werden. Genannt seien
beispielsweise oberflächenaktive
Substanzen, Zellregler, Füllstoffe,
Farbstoffe, Pigmente, Flammschutzmittel, Hydrolyseschutzmittel,
fungistatische und bakteriostatisch wirkende Substanzen.