DE102004053206A1 - Variable mechanische Ventilsteuerung mit zusätzlichem Hubprofil - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Variable mechanische Ventilsteuerung zur Hubverstellung von Gaswechselventilen an einer Hubkolbenbrennkraftmaschine, mit zumindest einem auf der Nockenwelle befestigten Nocken, mit zumindest einem Gaswechselventil und einem Ventilbetätigungselement, mit einem auf einer drehbaren Verstellwelle befestigten, ein Verstellprofil und einen Grundkreis aufweisendes Verstellelement und mit einer Übertragungsvorrichtung, die einen Rasthebel und ein Führungsglied aufweist, wobei der Rasthebel direkt oder unter Zwischenschaltung von Übertragungsgliedern mit dem Nocken, mit dem Ventilbetätigungselement durch eine am Rasthebel vorgesehene Kontaktfläche, mit dem Verstellelement und mit dem Führungsglied in Wirkverbindung steht.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine derartige gattungsbildende variable mechanische Ventilsteuerung ist aus der DE-100 06 016 A1 bekannt. Bei der gattungsgemäßen variablen Ventilsteuerung ist die Kontaktfläche auf dem Rasthebel, die mit dem Ventilbetätigungselement in Wirkverbindung steht, als Radius um die Achse der Verstellwelle ausgeführt. Der Ventilhub wird durch das Verstellprofil auf dem Verstellelement erzeugt. Die Nockenbewegung selbst dient als Eingangsbewegung. Wird das Verstellprofil auf der Verstellwelle aus dem Schwenkbereich des Rasthebels verdreht, wird kein Ventilhub erzeugt, da durch den Radius der Kontaktfläche mit dem Mittelpunkt auf der Verstellwelle, keine Bewegung auf das Ventilbetätigungselement erzeugt wird.
- Die gattungsgemäße Ventilsteuerung weist zwei Arbeitskurven auf. Die eine Arbeitskurve wird durch den Nocken der Nockenwelle gebildet und die andere durch das Verstellprofil des Verstellelements beginnend mit dem Grundkreis desselben. Zur vollständigen Definition der zwei Arbeitskurven ist die Vorgabe von zwei Bewegungsgesetzen notwendig. Die Auslegung erfolgt bisher so, dass die maximale Ventilerhebung sowie das Bewegungsgesetz des vom Nocken betätigten Hebels vorgegeben werden. Dadurch sind alle Konturen für den Bewegungsablauf eindeutig definiert und die durch Verdrehen der Verstellwelle erzeugten kleinen Ventilhübe sind ein Resultat der Auslegungsparameter und für sich nicht beeinflussbar. Sollten die kleinen Ventilhübe, insbesondere das Verhältnis von Eventlänge, also Länge der Ventilöffnungszeit, zum Ventilhub, einen Verlauf aufweisen, der thermodynamisch nicht vorteilhaft für die Brennkraftmaschine ist, kann dies nur durch eine Anpassung der Nockenkontur verändert werden. Die maximale Ventilerhebung als zweite Eingangsgröße kann im Allgemeinen nicht für diese Optimierung herangezogen werden, da sie thermodynamisch auf die maximale Motorleistung optimiert ist. Dadurch kann nicht verhindert werden, dass für kleine Lastbereiche, insbesondere für den Leerlauf, sehr kleine Ventilerhebungen im Bereich von 0,3 bis 0,5 mm verwendet werden müssen. Hierdurch tritt wiederum eine Drosselwirkung durch den kleinen Ventilspalt auf, wodurch das durch drosselfreie Laststeuerung theoretisch mögliche Kraftstoffeinsparpotential nicht voll ausgenutzt wird.
- Aufgabe der Erfindung
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine variable mechanische Ventilsteuerung so zu verbessern, dass die kleinen Ventilhübe beeinflusst werden können und bei einem minimalen Ventilhub eine deutlich kürzere Eventlänge definiert werden kann und dadurch geringere Drosselverluste entstehen.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass der Rasthebel ein Hubprofil aufweist, durch das das Ventilbetätigungselement zusätzlich zur Kontaktfläche steuerbar ist. Dabei ist das Hubprofil in vorteilhafter Weise an dem dem Nocken zugewandten Ende des Rasthebels angeordnet. Es ist vorteilhaft, dass das Hubprofil im Anschluss an die Kontaktfläche vorgesehen ist. Die Lage des Hubprofils, insbesondere in Bezug zur Erhebungskurve des Nockens ist so gewählt, dass bei einer Bewegung des Rasthebels auf dem Grundkreis des Verstellelements eine Hubbewegung des Gaswechselventils erfolgt. In vorteilhafter Weise weist das Hubprofil eine Hubkurve auf, deren Drehachse oder Drehachsen auf der der Verstellwelle abgewandten Seite des Rasthebels liegt. Durch das Hubprofil und seine Ausgestaltung ist es möglich, gezielt einen minimalen Ventilhub zu erzeugen. Dieser ist nicht nur mehr ein Resultat vom Nocken der Nockenwelle und dem Verstellprofil des Verstellelements. Der Rasthebel bewegt sich lediglich auf dem Grundkreis des Verstellelements, wobei das Verstellprofil des Verstellelements aus dem Eingriffbereich des Rasthebels herausgeschwenkt ist. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, dass die Schar der erzeugten Ventilhübe zwischen einem klar definierten Maximalhub und einem Minimalhub aufgespannt werden kann. Durch entsprechende Vorgabe des Minimalhubs kann dann auch die gewünschte Charakteristik mit der entsprechend kurzen Eventlänge verwirklicht werden. Es ist weiterhin vorteilhaft, dass das Hubprofil bei einer Verstellwelleneinstellung auf große Ventilhü be nicht in Eingriff kommt und so eine gegenseitig Beeinflussung der Arbeitskurven der Kontaktfläche mit dem Verstellprofil und dem Hubprofil nicht stattfindet.
- Mit der Erfindung ist es grundsätzlich auch möglich, dass Minimal- und Maximalhub bezüglich des Hubbetrages gleich sind und sich nur in der Eventlänge unterscheiden. Somit ist mit der Erfindung auch eine reine Eventverkürzung bei nahezu gleichbleibendem Ventilhub möglich.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen verwiesen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt ist.
- Es zeigen:
-
1 : eine Seitenansicht einer variablen mechanischen Ventilsteuerung mit Schnitt durch eine Nocken- und Verstellwelle, -
2 : einen Ausschnitt des Rasthebels gemäß dem Kreis X in1 in vergrößertem Maßstab, -
3 : ein Diagramm, in dem die Eventlänge in Abhängigkeit des Verstellwinkels aufgetragen ist und -
4 : ein Diagramm, in dem der Ventilhub in Abhängigkeit des Verstellwinkels aufgetragen ist. - Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
- In den
1 und2 ist mit1 ein Gaswechselventil bezeichnet. Es handelt sich um ein Einlassventil, das, nicht näher dargestellt, in einem Zylinderkopf einer Hubkolbenbrennkraftmaschine eingebaut ist. Mit dem Gaswechselventil1 steht ein als Rollenschlepphebel dargestelltes Ventilbetätigungselement2 in Wirkverbindung, das sich mit seinem dem Gaswechselventil abgewandten Ende auf einem Schwenklager3 abstützt. Das Ventilbetätigungselement2 weist eine mittels Wälzlager geführte Rolle4 auf. Oberhalb des Gaswechselventils1 und mit Abstand zu diesem ist eine mit5 bezeichnete Nockenwelle ebenfalls im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine belagert, auf der Nocken6 befestigt sind. Parallele zur Nockenwelle5 ist eine mit7 bezeichnete Verstellwelle angeordnet und drehbar gelagert. Der Drehverstellmechanismus, der elektrisch, hydraulisch oder auch mechanisch ausgebildet sein kann, ist nicht dargestellt. Auf der Verstellwelle7 sind drehfest Verstellelemente8 angeordnet, wobei jedes Verstellelement ein mit9 bezeichnetes Verstellprofil9 und einen Grundkreis10 aufweist. Zwischen dem Verstellelement8 und der Rolle4 des Ventilbetätigungselements2 ist eine Übertragungsvorrichtung vorgesehen, die einen Rasthebel11 und ein Führungsglied12 aufweist, das schwenkbar mit dem Rasthebel11 verbunden ist und sich andererseits am Verstellelement8 abstützt. Am Rasthebel11 sind eine Verstellrolle13 , die am Verstellprofil9 und am Grundkreis10 des Verstellelements8 abrollen kann, befestigt und eine Nockenwolle14 , die mit dem Nocken6 in Wirkverbindung steht. Sowohl die Verstellrolle13 als auch die Nockenwolle14 sind, nicht dargestellt, mittels Wälzlagern am Rasthebel11 abgestützt. Das Verstellprofil9 des Verstellelements8 dient der Hubverstellung des Gaswechselventils1 . Am Rasthebel11 ist eine mit15 bezeichnete Kontaktfläche vorgesehen, die mit der Rolle4 des Ventilbetätigungselements2 in Wirkverbindung steht. Die Kontaktfläche15 ist als Kreisbogenfläche ausgebildet, deren Mittelpunkt auf der Achse der Verstellwelle7 liegt, sofern sich die Verstellrolle13 mit dem Grundkreis10 in Kontakt befindet. Im Anschluss an die Kontaktfläche15 weist der Rasthebel weiterhin ein Hubprofil16 auf, dessen Drehachse oder Drehachsen auf der der Verstellwelle7 abgewandten Seite des Rasthebels11 liegt. - Durch den Nocken
6 wird der Rasthebel11 in die Gasse zwischen dem Verstellelement8 und dem Ventilbetätigungselement2 geschoben, wobei eine nicht dargestellte Feder die Rückverstellung vornimmt bzw. dafür sorgt, dass die Nockenwolle14 am Nocken6 einschließlich an dessen Grundkreis anliegt. - Ist die Verstellwelle im Uhrzeigersinn so weit verdreht, dass die Verstellrolle
13 auch bei maximaler Verschiebung der Nockenrolle14 durch den Nocken6 den Beginn des Verstellprofils9 noch nicht erreicht, dann erfolgt über die Kontaktfläche15 und die Rolle4 zunächst keine Hubverstellung, bis das Hubprofil16 in Verbindung mit der Rolle4 eine minimale Öffnung des Ventils bewirkt und zwar auch dann, wenn die Verstellrolle13 auf dem Grundkreis10 des Verstellelements8 abrollt. Wird die Verstellwelle gegen den Uhrzeigersinn so weit verdreht, dass die Verstellrolle13 mit dem Verstellprofil9 in Wirkverbindung tritt, so erfolgt bereits eine Hubbewegung über die Kontaktfläche15 und schließlich über das Hubprofil16 , wobei die Hubbewegung in Abhängigkeit der Verdrehung der Verstellwelle durch das Verstellprofil9 und die Kontaktfläche15 erfolgt. - In den
3 und4 , in denen die Eventlänge und der Ventilhub über dem Verstellwinkel aufgetragen sind, ist ersichtlich, dass auch bei weiterer Verstellung der Verstellwelle im Uhrzeigersinn keine Verstellung des Ventilhubes auf einen Nullhub erfolgt, wie dies ohne das erfinderische Hubprofil möglich wäre (gestrichelte Linie), sondern immer ein minimaler Ventilhub erzeugt wird. Ab diesem Zeitpunkt ändert auch eine weitere Verringerung der Eventlänge nichts mehr daran, dass der Ventilhub dann nahezu konstant bleibt. -
- 1
- Gaswechselventil
- 2
- Ventilbetätigungselement
- 3
- Schwenklager
- 4
- Rolle
- 5
- Nockenwelle
- 6
- Nocken
- 7
- Verstellwelle
- 8
- Verstellelement
- 9
- Verstellprofil
- 10
- Grundkreis
- 11
- Rasthebel
- 12
- Führungsglied
- 13
- Verstellrolle
- 14
- Nockenrolle
- 15
- Kontaktfläche
- 16
- Hubprofil
Claims (5)
- Variable mechanische Ventilsteuerung zur Hubverstellung von Gaswechselventilen an einer Hubkolbenbrennkraftmaschine, mit zumindest einem auf einer Nockenwelle (
5 ) befestigten Nocken (6 ), mit zumindest einem Gaswechselventil (1 ) und einem Ventilbetätigungselement (2 ), mit einem auf einer drehbaren Verstellwelle (7 ) befestigten, ein Verstellprofil (9 ) und einen Grundkreis (10 ) aufweisendes Verstellelement (8 ) und mit einer Übertragungsvorrichtung, die einen Rasthebel (11 ) und ein Führungsglied (12 ) aufweist, wobei der Rasthebel (11 ) direkt oder unter Zwischenschaltung von Übertragungsgliedern (Verstellrolle13 , Nockenrolle14 ) mit dem Nocken (6 ), mit dem Ventilbetätigungselement (2 ) durch eine am Rasthebel (11 ) vorgesehene Kontaktfläche (15 ), mit dem Verstellelement (8 ) und mit dem Führungsglied (12 ) in Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass der Rasthebel (11 ) ein Hubprofil (16 ) aufweist, durch das das Ventilbetätigungselement (2 ) zusätzlich zur Kontaktfläche (15 ) steuerbar ist. - Variable mechanische Ventilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubprofil (
16 ) an dem dem Nocken (6 ) zugewandten Ende des Rasthebels (11 ) angeordnet ist. - Variable mechanische Ventilsteuerung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubprofil (
16 ) im Anschluss an die Kontaktfläche (15 ) angeformt ist. - Variable mechanische Ventilsteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Hubprofils (
16 ), insbesondere im Bezug zur Erhebungskurve des Nockens (6 ), so gewählt ist, dass bei einer Bewegung des Rasthebels (11 ) auf dem Grundkreis (10 ) des Verstellelements (8 ) eine Hubbewegung des Gaswechselventils (1 ) erfolgt. - Variable mechanische Ventilsteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubprofil (
16 ) eine Hubkurve aufweist, deren Drehachse oder Drehachsen auf der der Verstellwelle (7 ) abgewandten Seite des Rasthebels (11 ) liegt.
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DE200410053206 DE102004053206A1 (de) | 2004-11-04 | 2004-11-04 | Variable mechanische Ventilsteuerung mit zusätzlichem Hubprofil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE200410053206 DE102004053206A1 (de) | 2004-11-04 | 2004-11-04 | Variable mechanische Ventilsteuerung mit zusätzlichem Hubprofil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102004053206A1 true DE102004053206A1 (de) | 2006-06-14 |
Family
ID=36500006
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200410053206 Ceased DE102004053206A1 (de) | 2004-11-04 | 2004-11-04 | Variable mechanische Ventilsteuerung mit zusätzlichem Hubprofil |
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