Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es deshalb, Polyurethanhartschaumstoffe
bereit zu stellen, die über
verbesserte flammenhemmende Eigenschaften verfügen, ohne dabei einen höheren Anteil
an Flammschutzmitteln als gegenwärtig
verfügbare
Systeme aufzuweisen. Insbesondere sollte die Flammhöhe, bestimmt
nach EN-ISO 11925-2, nicht größer als
15 cm sein.
Insbesondere
sollen diese Eigenschaften bei gleichzeitig hervorragenden mechanischen
Eigenschaften auch unter Reduktion der Flammschutzmittelmenge, insbesondere
bei Verwendung von Kohlenwasserstoffen als Treibmittel, bevorzugt
als alleinige Treibmittel, erreicht werden.
Überraschenderweise
wurde gefunden, dass spezielle Acrylatpolyole das Brandverhalten
von PUR-Hartschaumstoffen positiv beeinflussen und somit das Absenken
des Flammschutzmittelgehaltes unter Einhaltung der jeweils gewünschten
Brandprüfungen
ermöglichen.
Die
Aufgabe konnte somit durch die Verwendung von weiter unten genauer
beschriebenen Acrylatpolyolen bei der Herstellung der Polyurethan-Hartschaumstoffe
gelöst
werden.
Es
ist prinzipiell bekannt, Polyole, die unter Verwendung von Acrylatmonomeren
hergestellt wurden, zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoffen
einzusetzen. So beschreibt
CH
426 252 ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen,
zu deren Herstellung Poyole eingesetzt wurden, die durch Copolymerisation
von Acrylat-Monomeren und tertiäre
Stickstoffatome enthaltenden ethylenisch ungesättigten Monomeren erhalten
wurden. Diese Polyole dienen als einbaubare Katalysatoren. Nachteilig
an diesem Verfahren ist die hohe Grundreaktivität der Polyolkomponenten. Dadurch
ist die Einsatzmenge dieser Polyole als einbaubare Katalysatoren
in der Schaumrezeptur eingeschränkt.
Außerdem
besteht weniger Formulierungsspielraum bei der Einstellung der Reaktivität der Schaumsysteme,
die durch den Einsatz von Katalysatoren bewirkt wird.
In
US 3,284,415 werden Polyurethan-Hartschaumstoffe
beschrieben, die durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit Acrylatpolyolen
erhalten werden. Bei diesem Verfahren kommen die Acrylatpolyole
als alleinige Polyolkomponente zum Einsatz. Nachteilig an diesem
Verfahren ist die durch die erforderliche hohe Funktionalität der Acrylatpolyole
bedingte hohe Viskosität.
Keines
der genannten Dokumente beschreibt den Einfluss von Acrylatpolyolen
auf das Brandverhalten von Polyurethan-Hartschaumstoffen.
Gegenstand
der Erfindung ist daher ein Polyurethanhartschaumstoff, erhältlich durch
Umsetzung von
- a) Polyisocyanaten mit
- b) Verbindungen mit gegenüber
Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen,
- c) Treibmitteln,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Komponente b) 5 bis 90 Gew.-% eines Acrylatpolyols b1), herstellbar
durch radikalische Polymerisation von hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten
oder Mischungen von hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten mit nicht
hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten und/oder aliphatischen oder
aromatischen ethylenisch ungesättigten
Monomeren, wobei die zur Herstellung der Acrylatpolyole verwendeten
Monomeren keinen aminischen Stickstoff enthalten, enthält.
Ferner
ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoffen
durch Umsetzung von
- a) Polyisocyanaten mit
- b) Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen reaktiven
Wasserstoffatomen in Gegenwart von
- c) Treibmitteln,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Komponente b) 5 bis 90 Gew.-% eines Acrylatpolyols b1), herstellbar
durch radikalische Polymerisation von hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten
oder Mischungen von hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten mit nicht
hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten und/oder aliphatischen oder
aromatischen ethylenisch ungesättigten
Monomeren, wobei die zur Herstellung der Acrylatpolyole verwendeten
Monomeren keinen aminischen Stickstoff enthalten, enthält.
Schließlich ist
Gegenstand der Erfindung die Verwendung von Acrylatpolyolen zur
Herstellung von Polyurethanhartschaumstoffen mit verbessertem Brandverhalten.
Im
Rahmen der Erfindung wird unter Hartschaumstoff bevorzugt ein Schaumstoff
gemäß DIN 7726 verstanden,
d.h. der Schaumstoff weist eine Druckspannung bei 10% Stauchung
bzw. eine Druckfestigkeit nach DIN 53 421/DIN EN ISO 604 von größer gleich
80 kPa, bevorzugt größer gleich
150 kPa, besonders bevorzugt größer gleich
180 kPa auf. Weiterhin verfügt
der Hartschaumstoff nach DIN ISO 4590 über eine Geschlossenzelligkeit
von größer 85%,
bevorzugt größer 90%.
Zu
den eingesetzten Komponenten a) bis e) ist im einzelnen folgendes
zu sagen.
a)
Als Polyisocyanate kommen die üblichen
aliphatischen, cycloaliphatischen und insbesondere aromatischen
Di- und/oder Polyisocyanate zum Einsatz. Bevorzugt verwendet werden
Toluylendiisocyanat (TDI), Diphenylmethandiisocyanat (MDI) und insbesondere
Gemische aus Diphenylmethandiisocyanat und Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanaten
(Roh-MDI). Die Isocyanate können
auch modifiziert sein, beispielsweise durch Einbau von Uretdion-,
Carbamat-, Isocyanurat-, Carbodiimid-, Allophanat- und insbesondere
Urethangruppen.
Zur
Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoffen wird insbesondere
Roh-MDI eingesetzt.
Im
Stand der Technik ist es gegebenenfalls üblich, Isocyanuratgruppen in
das Polyisocyanat einzubauen. Hierfür werden bevorzugt Isocyanuratgruppen
bildende Katalysatoren, beispielsweise Alkalimetallsalze, allein
oder in Kombination mit tertiären
Aminen eingesetzt. Die Isocyanurat-Bildung führt zu flammwidrigen PIR-Schaumstoffen,
welche bevorzugt im technischen Hartschaum, beispielsweise im Bauwesen
als Dämmplatte
oder Sandwichelemente, eingesetzt werden.
b)
Als Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen,
das heißt
mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen,
kommen insbesondere solche in Frage, die zwei oder mehrere reaktive
Gruppen, ausgewählt
aus OH-Gruppen, SH-Gruppen, NH-Gruppen, NH2-Gruppen und
CH-aciden Gruppen, wie z.B. β-Diketo-Gruppen,
in Molekül
tragen.
Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethanhartschaumstoffe
werden Gemische eingesetzt, die 5 bis 90 Gew.-% eines Acrylatpolyols
b1), herstellbar durch radikalische Polymerisation von hydroxylfunktionellen
(Meth)acrylaten oder Mischungen von hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten
mit nicht hydroxylfunktionellen (Meth)acrylaten und/oder aliphatischen
oder aromatischen ethylenisch ungesättigten Monomeren, wobei die
zur Herstellung der Acrylatpolyole verwendeten Monomeren keinen
aminischen Stickstoff enthalten.
Gemeinsam
mit den Acrylatpolyolen b1) kommen insbesondere Verbindungen mit
2 bis 8 OH-Gruppen zum Einsatz. Vorzugsweise eingesetzt werden Polyetherole
und/oder Polyesterole. Die Hydroxylzahl der verwendeten Polyetherole
und/oder Polyesterole beträgt
bei der Herstellung von Polyurethanhartschaumstoffen vorzugsweise
100 bis 850 mgKOH/g, besonders bevorzugt 200 bis 600 mgKOH/g, die
Molekulargewichte sind vorzugsweise größer als 400.
Bevorzugt
enthält
Komponente b) Polyetherpolyole, die nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch
anionische Polymerisation mit Alkalihydroxiden, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid
oder Alkalialkoholaten, wie Natriummethylat, Natrium- oder Kaliumethylat
oder Kaliumisopropylat als Katalysatoren und unter Zusatz mindestens
eines Startermoleküls
das 2 bis 8, vorzugsweise 3 bis 8 reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält, oder
durch kationische Polymerisation mit Lewis-Säuren, wie Antimonpentachlorid,
Borfluorid-Etherat u.a. oder Bleicherde als Katalysatoren aus einem
oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest
hergestellt werden.
Geeignete
Alkylenoxide sind beispielsweise Tetrahydrofuran, 1,3-Propylenoxid,
1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid,
Styroloxid und vorzugsweise Ethylenoxid und 1,2-Propylenoxid. Die
Alkylenoxide können
einzeln, alternierend nacheinander oder als Mischungen verwendet
werden.
Als
Startermoleküle
kommen beispielsweise in Betracht Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sacharose,
Sorbit, Methylamin, Ethylamin, Isopropylamin, Butylamin, Benzylamin,
Anilin, Toluidin, Toluoldiamin, Naphtylamin, Ethylendiamin, Diethylentriamin,
4,4'-Methylendianilin,
1,3,-Propandiamin, 1,6-Hexandiamin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Triethanolamin sowie andere zwei oder mehrwertige Alkohole oder
ein oder mehrwertige Amine.
Wie
beschrieben ist es erfindungswesentlich, dass die Komponente b)
mindestens ein Acrylatpolyol b1) enthält. Darunter wird ein Polyol
verstanden, das üblicherweise
durch radikalische Polymerisation von hydroxyfunktionalisierten
(Meth)acrylaten, bevorzugt durch Copolymerisation von hydroxyfunktionalisierten (Meth)acrylaten
mit nicht hydroxyfunktionellen (Meth)acrylaten hergestellt wird.
Weiterhin kann dieses Polyol auch durch Copolymerisation der genannten
Acrylat-Monomeren mit anderen aliphatischen oder aromatischen, ethylenisch
ungesättigten
Monomeren, wie zum Beispiel Ethen, Propen, Buten, Isobuten, Diisobuten, Acrylnitril,
Acrylamid, Acrolein, Styrol, Methylstyrol, Divinylbenzol, Maleinsäureanhydrid,
Vinylester von Carbonsäuren
oder ungesättigten
Carbonsäuren,
wie zum Beispiel Maleinsäure,
Fumarsäure
oder Crotonsäure oder
deren Derivaten hergestellt werden.
Derartige
Copolymerisationen können
in kontinuierlich oder diskontinuierlich betriebenen Reaktoren, beispielsweise
Kesseln, Ringspaltreaktoren, Taylorreaktoren, Extrudern oder Rohrreaktoren,
durchgeführt werden.
Bevorzugt
werden Reaktionsbedingungen gewählt,
die zu Polymeren mit geringen Verunreinigungen führen. So wird bei der Herstellung
der erfindungsgemäß verwendeten
Acrylatpolyole vorzugweise ohne die Verwendung von Polymerisationsreglern
gearbeitet.
Vorzugsweise
wird bei der Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Acrylatpolyole
bei Temperaturen oberhalb 120 °C
in Abwesenheit von Polymerisationsreglern und mit möglichst
geringen Initiatorkonzentrationen polymerisiert.
Die
zahlenmittleren Molekulargewichte (Mn) der erfindungsgemäß verwendeten
Acrylatpolyole liegen im allgemeinen zwischen 500 und 15000 g/mol,
bevorzugt zwischen 500 und 7000 g/mol und besonders bevorzugt zwischen
1000 und 3000 g/mol. Die eingesetzten Acrylatpolyole weisen im allgemeinen
eine mittlere Funktionalität
von 2 bis 20, bevorzugt zwischen 2 und 15 und besonders bevorzugt
zwischen 3 und 10 auf.
Bevorzugt
geeignet sind Homopolymerisate aus Hydroxyalkyl(meth)acrylaten oder
Copolymerisate aus Hydroxyalkyl(meth)acrylaten und/oder Hydroxyalkylvinylethern
mit nicht hydroxyfunktionellen (meth)acrylischen Monomeren.
Die
erfindungsgemäß verwendeten
Acrylatpolyole werden insbesondere hergestellt durch radikalische Polymerisation
von C1- bis C8-Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, wie z.B. Hydroxyethyl(meth)acrylat,
Hydroxypropyl(meth)acrylat, Hydroxybutyl(meth)acrylat.
Als
acrylische Monomere ohne OH-Gruppen, die gegebenenfalls als Comonomere
eingesetzt werden können,
kommen insbesondere aliphatische, olefinische Doppelbindungen enthaltende
Monomere unterschiedlichster chemischer Struktur in Betracht, wie
beispielsweise Alkene mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Ethen,
Propen, Buten, Isobuten, oder Acrylnitril, Acrylamid, Acrolein,
Maleinsäureanhydrid,
Vinylester von Carbonsäuren
oder ungesättigten
Carbonsäuren,
wie zum Beispiel Maleinsäure,
Fumarsäure
oder Crotonsäure oder
deren Derivate, und besonders bevorzugt Alkyl(meth)acrylate mit
C1 bis C10 Alkylgruppen, beispielsweise n-Hexyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat,
n-Butyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)-acrylat,
Methyl(meth)acrylat, Ethylhexyl(meth)acrylat und/oder Hexandioldi(meth)acrylat.
Die
erfindungsgemäß verwendeten
Acrylatpolyole b1) werden vorzugsweise durch Copolymerisation von
C1- bis C8-Hydroxyalkyl(meth)acrylaten mit den oben beschriebenen
nicht OH-funktionellen (meth)acrylischen Monomeren hergestellt,
wobei die Kombination unterschiedlicher Hydroxyalkyl(meth)acrylate
mit nichtfunktionellen (Meth)acrylaten beliebig möglich ist.
Der
Anteil der Acrylatpolyole b1) beträgt 5–90 Gew.-%, vorzugsweise 5–70 Gew.-%,
insbesondere 10 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponente b).
Ferner
kann die Komponente b) optional Polyesterole, Kettenverlängerungs-
und/oder Vernetzungsmittel enthalten. Als Kettenverlängerungs-
und/oder Vernetzungsmittel kommen insbesondere zwei- oder dreifunktionelle
Amine und Alkohole, insbesondere Diole und/oder Triole mit Molekulargewichten
kleiner als 400, vorzugsweise von 60 bis 300, zum Einsatz.
Als
Treibmittelkomponente c) werden vorzugsweise Kohlenwasserstoffe
eingesetzt. Diese können
im Gemisch mit Wasser und/oder weiteren physikalischen Treibmitteln
eingesetzt werden. Unter physikalischen Treibmitteln versteht man
Verbindungen, die in den Einsatzstoffen der Polyurethan-Herstellung
gelöst
oder emulgiert sind und unter den Bedingungen der Polyurethanbildung
verdampfen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Kohlenwasserstoffe,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, und andere Verbindungen, wie zum Beispiel
perfluorierte Alkane, wie Perfluorhexan, Fluorchlorkohlenwasserstoffe,
sowie Ether, Ester, Ketone und/oder Acetate.
Die
Treibmittelkomponente c) wird üblicherweise
in einer Menge von 2 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 4 bis 30 Gew.-%, besonders
bevorzugt 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente
b) eingesetzt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Treibmittelgemisch c) ausschließlich Kohlenwasserstoffe. Besonders
bevorzugte Kohlenwasserstoffe sind n-Pentan, Cyclopentan, iso-Pentan
sowie Mischungen dieser Isomeren. Insbesondere wird n-Pentan als
Treibmittel c) verwendet
Es
ist ferner bevorzugt, dass die Treibmittel-Komponente c) weniger
als 5 Gew.-%, mehr bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, besonders bevorzugt
weniger als 1 Gew.-%, insbesondere 0 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponente b), an Fluorchlorkohlenwasserstoffen, Chlorkohlenwasserstoffen
oder Fluorkohlenwasserstoffen enthält.
Daneben
können
bei der Reaktion Katalysatoren, Schaumstabilisatoren, Flammschutzmittel
sowie übliche
Hilfs- und/oder Zusatzstoffe anwesend sein.
Als
Schaumstabilisatoren werden Stoffe bezeichnet, welche die Ausbildung
einer regelmäßigen Zellstruktur
bei der Schaumbildung fördern.
Beispiele
hierfür
sind siliconhaltige Schaumstabilisatoren, wie Siloxan-Oxalkylen-Mischpolymerisate und
andere Organopolysiloxane, Alkoxylierungsprodukte von Fettalkoholen,
Oxoalkoholen, Fettaminen, Alkylphenolen, Dialkylphenolen, Alkylkresolen,
Alkylresorcin, Naphtol, Alkylnaphtol, Naphtylamin, Anilin, Alkylanilin, Toluidin,
Bisphenol A, alkyliertem Bisphenol A, Polyvinylalkohol, Alkoxylierungsprodukte
von Kondensationsprodukten aus Formaldehyd und Alkylphenolen, Formaldehyd
und Dialkylphenolen, Formaldehyd und Alkylkresolen, Formaldehyd
und Alkylresorcin, Formaldehyd und Anilin, Formaldehyd und Toluidin,
Formaldehyd und Naphtol, Formaldehyd und Alkylnaphtol sowie Formaldehyd
und Bisphenol A.
Als
Alkoxylierungsreagenzien können
beispielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid, Poly-THF sowie höhere Homologe verwendet werden.
Zur
Verbesserung des Flammschutzes können
die erfindungsgemäßen Polyurethan-Hartschaumstoffe
Flammschutzmittel enthalten. Überraschenderweise
konnte die Menge der Flammschutzmittel reduziert werden, ohne dass
es zur Verschlechterung der Flammfestigkeit kommt.
Als
Flammschutzmittel können
im allgemeinen die aus dem Stand der Technik bekannten Flammschutzmittel
verwendet werden. Geeignete Flammschutzmittel sind beispielsweise
bromierte Ether, bromierte Alkohole wie Dibromneopentylakohol, Tribromneopentylalkohol
und PHT-4-Diol sowie chlorierte Phosphate wie z.B., Tris-(2-chlorethyl)phosphat,
Tris-(2-chlorisopropyl)phosphat (TCPP), Tris(1,3-dichlorisopropyl)phosphat,
Tris-(2,3-dibrompropyl)phosphat und Tetrakis-(2-chlorethyl)ethylendiphosphat.
Außer den
bereits genannten halogensubstituierten Phosphaten können auch
anorganische Flammschutzmittel, wie roter Phosphor, roten Phosphor
enthaltende Zurichtungen, Aluminiumoxidhydrat, Antimontrioxid, Arsenoxid,
Ammoniumpolyphosphat und Calciumsulfat oder Cyanursäurederivate,
wie Melamin oder Mischungen aus mindestens zwei Flammschutzmitteln,
wie Ammoniumpolyphosphaten und Melamin sowie gegebenenfalls Stärke zum
Flammfestmachen der erfindungsgemäß hergestellten PU-Hartschaumstoffe
verwendet werden.
Als
weitere flüssige
halogenfreie Flammschutzmittel können
Diethyl-ethanphosphonat (DEEP), Triethylphosphat (TEP), Dimethylpropylphosphonat
(DMPP), Diphenylkresylphosphat (DPK) und andere verwendet werden.
Die
Flammschutzmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung in
einer Menge von 0 bis 50 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 50 Gew.-%,
mehr bevorzugt von 15 bis 50 Gew.-%, noch mehr bevorzugt von 20
bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente b) verwendet.
Als
Katalysatoren werden vorzugsweise tertiäre Amine, Zinn-Katalysatoren
oder Alkalisalze verwendet. Es besteht auch die Möglichkeit,
die Reaktionen ohne Katalyse ablaufen zu lassen. In diesem Fall
wird die katalytische Aktivität
von amingestarteten Polyolen ausgenutzt.
Nähere Angaben über die
oben genannten und weitere Ausgangsstoffe sind der Fachliteratur,
beispielsweise dem Kunststoffhandbuch, Band VII, Polyurethane, Carl
Hanser Verlag München,
Wien, 1., 2. und 3. Auflage 1966, 1983 und 1993, zu entnehmen.
Zur
Herstellung der Polyurethan-Hartschaumstoffe werden die Polyisocyanate
a) und die Komponente b) in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht,
dass die Isocyanat-Kennzahl
des Schaumes 90 bis 350, bevorzugt 100 bis 180, mehr bevorzugt 110
bis 140 beträgt.
Die
Polyurethan-Hartschaumstoffe können
diskontinuierlich oder kontinuierlich mit Hilfe bekannter Verfahren,
beispielsweise auf einem Doppelband, hergestellt werden.
Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, nach dem Zweikomponenten-Verfahren
zu arbeiten und die Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen
reaktiven Wasserstoffatomen zusammen mit den Treibmitteln, Schaumstabilisatoren
und Flammschutzmitteln sowie den Katalysatoren und Hilfs- und/oder Zusatzstoffen
zu einer sogenannten Polyolkomponente zu vereinigen und diese mit
den Polyisocyanaten oder den Mischungen aus den Polyisocyanaten
und gegebenenfalls Treibmitteln, auch als Isocyanatkomponente bezeichnet,
zur Umsetzung zu bringen.
Die
vorliegende Erfindung soll durch nachfolgende Beispiele veranschaulicht
werden:
Vergleichsbeispiel
Herstellung eines Polyurethanhartschaumstoffes A-Komponente
48,7
Teile | eines
Polyetherpolyols mit einer OHZ von 490 mg KOH/g, hergestellt durch
Polyaddition von Propylenoxid an eine Mischung aus Saccharose und
Glycerin |
15
Teile | eines
Esters auf Basis von Tetrabromphthalsäure |
2 Teile | Glycerin |
28,5
Teile | Tris-2-Chlorisopropylphosphat |
4 Teile | Diethylethanphosphonat |
0,5
Teile | Wasser |
1,3
Teile |
Stabilisator
DC193 der Fa. Air Products |
B-Komponente
Polymer
MDI (Lupranat® M50
der BASF AG) mit einem NCO-Gehalt von 31 Gew.-% und einer Viskosität von 500
mPa s bei 25°C.
Zusatzstoffe
3,0
Teile | einer
Mischung aus 1,3,5-Tris(3-dimethylaminopropyl)-hexahydro-s-triazin
und DMCHA |
1,3
Teile | Wasser |
6,0
Teile | n-Pentan |
Die
A-Komponente und die Zusatzstoffe wurden vermischt. Anschließend wurde
die Mischung mit der B-Komponente bei einer Kennzahl von 130 verschäumt.
Die
Prüfkörper für den Kleinbrennertest
gemäß EN-ISO
11925-2 wurden durch Ausschäumen
in einer Kastenform der Abmessung 20 cm × 20 cm × 20 cm hergestellt. Die Treibmittelmenge
wurde so gewählt,
dass die freigeschäumte
Rohdichte 45 ± 1
g/dm3 ergab. Der Kleinbrennertest wurde
nach EN-ISO 11925-2 durchgeführt
und ergab eine Flammhöhe
von 155 mm.