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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Stellantrieb zur Betätigung einer
Armatur in der Prozessautomatisierung. Bei der Armatur handelt es
sich bevorzugt um ein Stellglied, z.B. ein Ventil, einen Schieber, eine
Drossel oder eine Klappe. In Abhängigkeit
von dem Stellglied ist die Betätigung
bzw. der Verstellvorgang eine Dreh-, Schiebe- oder Schwenkbewegung. Elektrische
Stellantriebe für
Armaturen müssen
dahingehend ausgelegt sein, dass sie bei niedrigen Drehzahlen (4–180 U/min)
hohe Drehmomente (30–500.000
Nm) übertragen
können,
wobei das übertragene
Drehmoment bei geringen Drehwinkeln eine hohe Konstanz aufweisen
muss.
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Elektrische
Stellantriebe zur Steuerung und/oder Regelung von Armaturen sind
aus der Prozessautomatisierung nicht mehr wegzudenken. Bei bekannten
Stellantrieben erfolgt die Drehmomentübertragung zwischen Elektromotor
und der Armatur über
ein Untersetzungsgetriebe, welches je nach Anwendungsfall sehr unterschiedlich
ausgestaltet ist. Das Untersetzungsgetriebe ist notwendig, um die hohe
Drehzahl des Elektromotors in die gewünschte in hohem Maße konstante
Abtriebsdrehzahl zur Betätigung
der Armatur umzusetzen. Als Untersetzungsgetriebe kann jede geeignete
Art von Getriebe eingesetzt werden. Beispielhaft seien ein Kegelrad- oder
Stirnradgetriebe, ein Schneckengetriebe, ein Überlagerungsgetriebe oder ein
Hebelgetriebe genannt. Von der Anmelderin werden Stellantriebe angeboten
und vertrieben, die auf unterschiedlichste Anforderungen abgestimmt
sind. So reicht der Drehmomentbereich bei Drehantrieben bis zu einem Drehmoment
von 32.000 Nm; bei Schwenkantrieben lassen sich Drehmomente bis
zu 360.000 Nm realisieren.
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Im
folgenden wird beispielhaft das Konstruktionsprinzip eines bekannten
Stellantriebs beschrieben: Zur Untersetzung der Drehzahl des Elektromotors in
die Abtriebsdrehzahl, mit der die Armatur betätigt wird, wird in Verbindung
mit einem Planetengetriebe ein Schneckengetriebe mit Schneckenwelle, Schnecke
und kämmendem
Schneckenrad eingesetzt. Um sicherzustellen, dass das Schneckengetriebe
bei Stillstand des Elektromotors in der gewünschten Ruheposition verbleibt,
weist das Schneckengetriebe eine Selbsthemmung auf. Schneckenwelle
und Abtriebshohlwelle mit Schneckenrad laufen üblicherweise in Kugel- bzw.
Trockengleitlagern.
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Die
Schneckenwelle ist verschiebbar zwischen zwei Meßfederpaketen auf der Schneckenwelle
angeordnet, so dass die Schnecke bei einem zu übertragenden Drehmoment eine
translatorische Bewegung relativ zu der Schneckenwelle erfährt. Diese Verschiebung,
die ein Maß für das zu übertragende Drehmoment
ist, wird an eine Steuereinheit weitergeleitet. Der Getrieberaum
ist übrigens
mit Schmierstoff gefüllt,
so dass ein wartungsfreier Betrieb über einen längeren Zeitraum sichergestellt
ist.
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Je
nach Konstruktionsart der Armatur muss der Drehantrieb in den Endlagen
weg- oder drehmomentabhängig
abgeschaltet werden. Hierfür
sind in der Steuereinheit üblicherweise
zwei unabhängige Messsysteme,
nämlich
eine Wegschaltung und eine Drehmomentschaltung vorgesehen, die den
durchfahrenen Stellweg bzw. das an der Abtriebswelle anliegende
Drehmoment messen. Das Erreichen einer gewünschten Position wird über einen
Schalter an die Steuerung signalisiert, die in Folge den Elektromotor
ausschaltet.
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Um
einen in der Prozessautomatisierung vorgegebenen Sicherheitsstandard
zu erfüllen,
muss der Stellantrieb im Notfall über ein separat betätigbares
Stellrad betrieben werden können.
Dieses Stellrad kommt darüber
hinaus auch beispielsweise bei der Inbetriebnahme des Stellantriebs
zum Einsatz. Bei dem Stellrad handelt es sich üblicherweise um ein Handrad,
das manuell vom Bedienpersonal betätigt wird, wodurch die Armatur
in eine gewünschte Position
gebracht wird.
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Zwecks
Trennung von Handbetrieb und Motorbetrieb ist ein Kupplungsmechanismus
vorgesehen. Der Kupplungsmechanismus ist üblicherweise so ausgestaltet
und/oder angeordnet, dass im Motorbetrieb der Rotor mit der Abtriebswelle
direkt gekuppelt ist und das Stellrad ausgekuppelt ist, während im Handbetrieb
die Abtriebswelle mit dem Stellrad gekuppelt ist und der Rotor ausgekuppelt
ist. Hierdurch ist eine Trennung zwischen Motorbetrieb und Handbetrieb
erreicht. Insbesondere ist darüber
hinaus der Kupplungsmechanismus derart ausgestaltet, dass das Stellrad
automatisch von der Rotorwelle ausgekuppelt wird, sobald der Stellantrieb
im Motorbetrieb arbeitet – der
Motorbetrieb hat also Vorrang vor dem Handbetrieb.
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Die
zuvor beschriebene Stellantriebstechnik hat sich in der Praxis bestens
gewährt.
Gewisse Nachteile zeigen sich jedoch dadurch, dass zur Untersetzung
der Motordrehzahl auf die Abtriebsdrehzahl ein Getriebe erforderlich
ist. Dieses Getriebe verursacht gewisse Kosten, es beansprucht einen gewissen
Platz, und es ist aufgrund der notwendigen Schmierung nicht wartungsfrei.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stellantrieb vorzuschlagen,
der sich durch eine hohe Dynamik auszeichnet und weitgehend wartungsfrei
ist.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der erfindungsgemäße Stellantrieb
ein separat betätigbares
Stellrad und einen Elektromotor mit zumindest einem Stator und einem
Rotor aufweist, wobei der Stator und der Rotor vorgegebenen Bereichen
einer Abtriebswelle zugeordnet sind, wobei in einem ersten Endbereich
der Abtriebswelle ein Armaturenanschluss zur Ankupplung des Stellantriebs
an die Armatur vorgesehen ist und wobei in einem zweiten Endbereich
der Abtriebswelle das Stellrad angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß handelt
es sich bei dem Elektromotor also um einen Direktantrieb bzw. ein
Direktsteller, bei dem die Abtriebswelle direkt und unmittelbar
mit dem Stellglied bzw. der Armatur verbunden ist; damit entfällt ein
dazwischengeschaltetes, wie auch immer geartetes Getriebe zur Untersetzung der
Motordrehzahl auf die Abtriebsdrehzahl zur Betätigung des Stellgliedes. Die
exakte Positionierung des Stellantriebs erfolgt über eine entsprechende elektrische
Ansteuerung des Elektromotors.
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Die
erfindungsgemäße Lösung hat
die folgenden Vorteile gegenüber
der bekannten Lösung mit
Untersetzungsgetriebe:
- – Das Untersetzungsgetriebe
zwischen Elektromotor und Armatur wird eingespart. Damit einher gehen
eine Kostenersparnis und ein verringerter Platzbedarf, wodurch sich
der erfindungsgemäße Stellantrieb
sehr kompakt ausgestalten lässt.
- – Zur
exakten Drehmomenterfassung war es bislang notwendig, das Schneckengetriebe
zwischen zwei Federpaketen, z.B. Tellerfedern mit einer vorgegebenen
Federkraft zu lagern. Darüber hinaus
diente eine Wegerfassungseinheit zur Ermittlung der jeweiligen Position
der Abtriebswelle. Da bei der erfindungsgemäßen Lösung das Getriebe komplett
entfällt,
entfällt
auch diese Wegerfassungseinheit. Wie an nachfolgender Stelle noch
näher beschrieben
wird, erfolgt die Drehmomenterfassung bei dem erfindungsgemäßen Stellantrieb
im einfachsten Fall über
eine Messung und Auswertung des Motorstroms, da hier der Motorstrom
proportional zum Drehmoment ist.
- – Es
entfällt
eine zusätzliche
mechanische Hemmvorrichtung für
den Elektromotor, welche sicherstellt, dass der Elektromotor nicht
dreht, wenn das Stellrad/Handrad betätigt wird. Der erfindungsgemäße Stellantrieb
weist quasi eine intrinsische Selbsthemmung auf. Hierzu werden die Spulen
der Spulenanordnung im Falle einer separaten Betätigung der Abtriebswelle über das
Stellrad von der Steuerung kurzgeschlossen. Wird nun das Stellrad
betätigt,
so wird in den Stator des Elektromotors eine Spannung induziert,
die dem auf das Stellrad ausgeübten
Drehmoment entgegenwirkt.
- – Aufgrund
des bislang notwendigen Getriebes, das die Drehzahl des Elektromotors
beispielsweise von z.B. 3.000 U/min auf eine niedrige Drehzahl untersetzt,
haben die bekannten Stellantriebe einen relativ schlechten mechanischen
Wirkungsgrad. Beim erfindungsgemäßen Direktantrieb
liegt der mechanische Wirkungsgrad deutlich höher als bei den bekannten Stellantrieben
mit zwischengeschaltetem Getriebe.
- – Wie
bereits gesagt, benötigen
die bei den bekannten Stellantrieben verwendeten Getriebe eine Schmierung – sie sind
nicht wartungsfrei. Da beim Direktantrieb das Getriebe entfällt, braucht es
keine Schmierung. Damit wird automatisch das Problem beseitigt,
dass Schmiermittel aus dem Getrieberaum in den Prozess gelangen
kann, was bei Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, Chemie,
Pharmazie, usw. natürlich äußerst kritisch
sein kann. Darüber
hinaus ist auch sichergestellt, dass kein Schmiermittel in die Umwelt
gelangt, was aus Umweltschutzgründen
sehr wichtig ist.
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Bevorzugt
handelt es sich bei dem Elektromotor um einen mit der Abtriebswelle
direkt kuppelbaren Elektromotor, der bei niedrigen Drehzahlen und
im Stillstand ein hohes Drehmoment entwickelt. Motoren mit diesen
Eigenschaften sind allgemein unter der Bezeichnung Torque-Motoren
bekannt.
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Prinzipiell
kann als Elektromotor jede Art von Elektromotor zum Einsatz kommen.
Als mögliche Ausführungsbeispiele
seien Elektromotoren genannt, bei denen der Rotor ein Innenläufer oder
ein Außenläufer ist.
Unabhängig
vom zuvor genannten Motortyp ist entweder die Magnetanordnung oder
die Spulenanordnung an dem Rotor vorgesehen. Möglich ist es auch, den Elektromotor
ohne Magnetanordnung auszugestalten; in diesem Fall muss der Rotor
bereits intrinsisch die Eigenschaften der Magnetanordnung aufweisen.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
einen Elektromotor zum Einsatz zu bringen, bei dem der Rotor als
Scheibenläufer
mit zumindest einer Scheibe ausgebildet ist.
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Um
die exakte Winkelstellung des Elektromotors zu kennen, ist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Stellantriebs der Abtriebswelle
ein Positionsgeber zugeordnet. Bei dem Positionsgeber kann es sich
um jede beliebige Einrichtung handeln, die zur Winkelbestimmung
geeignet ist. So kann beispielsweise ein Absolutgeber oder ein Inkrementalgeber
eingesetzt werden.
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Prinzipiell
ist es – wenn
es die Anwendung erlaubt – möglich, den
Stellantrieb solange direkt an das Stromnetz anzuschließen, bis
die Armatur in die gewünschte
Position verfahren ist. Als besonders vorteilhaft wird es in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen Stellantrieb
jedoch angesehen, wenn die Ansteuerung/Regelung des Elektromotors über eine Steuerung
erfolgt. Die Steuerung verfährt
den Elektromotor bzw. die Armatur gezielt entsprechend der von dem
Positionsgeber gelieferten Information in die jeweils gewünschte Soll-Position.
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Wie
bereits an vorhergehender Stelle erwähnt, schließt die Steuerung die Spulen
der Spulenanordnung im Falle einer separaten Betätigung der Abtriebswelle über das
Stellrad kurz. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Rotor bzw.
der Elektromotor eine intrinsische Selbsthemmung erfährt.
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In
einigen Anwendungsfällen
ist es erwünscht,
dass das Stellrad im Motorbetrieb nicht mitdreht. Andererseits wird
gefordert, dass bei separater Betätigung des Handrades, der Elektromotor
nicht in Drehung ersetzt wird. Um dies sicherzustellen, ist gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stellantriebs ein Kupplungsmechanismus
vorgesehen, der derart ausgestaltet und/oder angeordnet ist, dass
im Motorbetrieb der Rotor mit der Abtriebswelle direkt gekuppelt
ist und das Stellrad ausgekuppelt ist und dass im Falle der separaten Betätigung über das
Stellrad die Abtriebswelle mit dem Stellrad gekuppelt ist und der
Rotor ausgekuppelt ist. Für
diese Anwendung geeignete Kupplungsmechanismen sind aus dem Stand
der Technik hinreichend bekannt. So ist es insbesondere auch bekannt
geworden, den Kupplungsmechanismus derart auszugestalten, dass das
Stellrad automatisch von der Rotorwelle auskuppelbar ist, sobald
der Stellantrieb im Motorbetrieb arbeitet. Insbesondere wird ein Stützmechanismus
vorgeschlagen, der so ausgestaltet und/oder angeordnet ist, dass
er den Kupplungsmechanismus im Falle der separaten Betätigung mit dem
Stellrad und der Abtriebswelle in Eingriff hält. Ein entsprechender Kupplungsmechanismus
wird bereits in den Stellantrieben der Reihe SA 6 bis SA 100 der
Anmelderin eingesetzt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Stellantriebs ist zumindest
eine Strommesseinheit zur Erfassung des Motorstroms vorgesehen. Über die
von der Strommesseinheit gelieferten Strommesswerte steuert/regelt
die Steuerung das von der Antriebseinheit auf die Armatur übertragene
Drehmoment.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stellantriebs gewährleistet
die Abdichtung des Innenraums des Gehäuses des Stellantriebs gegen
den Prozess bzw. die Umwelt. Hierzu ist eine erste Abdichtung im
ersten Endbereich der Abtriebswelle vorgesehen, und zumindest eine
zweite Abdichtung findet sich im zweiten Endbereich der Abtriebswelle.
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es
zeigt:
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1:
einen Längsschnitt
durch eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stellantriebs,
hierbei zeigen die Halbschnitte die unterschiedlichen Betriebszustände Motor-
und separate Betätigung über das
Stellrad,
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2:
einen Längsschnitt
durch die in 1 gezeigte Ausführungsform
im Motorbetrieb,
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3:
einen Längsschnitt
durch die in 1 gezeigte Ausführungsform
bei separater Betätigung über ein
Stellrad und
-
4:
eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stellantriebs.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stellantriebs 1.
Der Stellantrieb 1 zeichnet sich durch eine sehr kompakte
Bauform aus. Durch die Einsparung des Untersetzungsgetriebes wird
eine erhöhte Steifigkeit
des Stellantriebs 1 erreicht: Hierdurch ist der erfindungsgemäße Stellantrieb 1 für hoch genaue
Positionieraufgaben geeignet; zudem verträgt er hohe Beschleunigungen,
was sich in einer verkürzten
Taktzeit niederschlägt.
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Wesentliche
Komponenten des erfindungsgemäßen Stellantriebs 1 sind
der Elektromotor 6 und das separat – also unabhängig von
dem Elektromotor 6 – betätigbare
Stellrad 15. Der Elektromotor 6 weist eine Abtriebswelle 12,
einen Rotor 8 und einen Stator 7 auf. In dem linken
ersten Endbereich 13 der Abtriebswelle 12 ist
ein Armaturenanschluss 20 zur Ankupplung des Stellantriebs 1 an
eine in der 1 nicht gesondert dargestellte
Armatur 17 vorgesehen. Bei der Armatur 17 handelt
es sich bevorzugt um ein Stellglied, z.B. ein Ventil, einen Schieber,
eine Drossel oder eine Klappe. Der Armaturenanschluss 20 kann
beliebig ausgestaltet sein. Von der Anmelderin werden Armaturenanschlüsse mit
unterschiedlichen Bauformen angeboten und vertrieben.
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Im
rechten zweiten Endbereich 14 der Abtriebswelle 12 ist
das Stellrad 15 zu finden. Bei dem Stellrad 15 handelt
es sich im dargestellten Fall um ein manuell betätigbares Handrad. Allerdings
ist es auch möglich,
das Stellrad 15 automatisch über eine wie auch immer geartete
Verstelleinrichtung zu betätigen.
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Bei
dem dargestellten Elektromotor 6 handelt es sich um einen
sog. Innenläufer,
bei dem der Rotor 8 innerhalb des Stators 7 dreht.
Der Rotor 8 trägt
die Magnetanordnung. Bei der Magnetanordnung handelt es sich bevorzugt
um Permanentmagnete 10. An dem Stator 7 befindet
sich die Spulenanordnung mit den Spulen 11. Wie bereits
an vorhergehender Stelle erläutert,
ist die Erfindung keineswegs auf einen bestimmten Motortyp beschränkt. Prinzipiell
ist jeder Elektromotor 6 einsetzbar, wenn er denn mit der
Abtriebswelle 12 direkt kuppelbar ist und bei niedrigen
Drehzahlen n und im Stillstand ein hohes Drehmoment T entwickelt.
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Der
Rotor 8 ist über
die Lager 35, 36 auf der Abriebswelle 12 gelagert.
Die Abtriebswelle 12 ist über die Lager 37, 38 in
dem Gehäuse 2 des
Stellantriebs 1 gelagert. Über die Abdichtungen 25, 26,
die in den Nuten 33, 34 im ersten Endbereich 13 und
im zweiten Endbereich 14 des Stellantriebs 1 angeordnet
sind, ist die Abtriebswelle 12 bzw. der Elektromotor 6 gegen
das Gehäuse 2 und
damit gegen den Prozess bzw. gegen die Umwelt abgedichtet. Im zweiten
Endbereich 14 des Gehäuses 2 befindet
sich der Deckel 3, der über
die in den Sacklochbohrungen 5 angebrachten Befestigungsmittel 4 mit
dem Gehäuse 2 verbunden
ist. Über
Dichtringe 23, 41, insbesondere handelt es sich
hierbei um O-Ringe, ist der Deckel 3 gegen das Gehäuse 2 abgedichtet.
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Der
Stellantrieb
1 weist desweiteren einen Elektroanschluss
18 auf,
der außerhalb
des Innenraums des Gehäuses
2 angeordnet
ist. In dem Elektroanschluß
18 befindet
sich der Rundstecker
19. Stellantriebe mit dem außen liegenden
Elektroanschluss
18 mit Rundstecker
19 werden
von der Anmelderin angeboten und vertrieben. Eine Beschreibung des
Rundsteckers findet sich auch in der Patentanmeldung
DE 100 58 107 A1 der Anmelderin.
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Die
Ansteuerung des Elektromotors 6 bzw. der Armatur in die
gewünschte
Position erfolgt mittels der Steuerung 32 unter Zuhilfenahme
der vom Positionsgeber 22 gelieferten Positionsdaten der
Abtriebswelle. Über
die Einstellung des Motorstroms I wird das erforderliche Drehmoment
T zum Betätigen der
Armatur 17 über
die Steuerung 32 eingestellt.
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Der
Motorstrom I wird mittels der Strommesseinheit 41 detektiert.
In der Strommesseinheit 41 erfolgt die Strommessung beispielsweise über die Messung
eines Widerstands, also über
einen sog. Strom-Shunt. Alternativ kann/können selbstverständlich auch
ein induktiver Stromwandler oder Hall-Sensoren zur Strommessung eingesetzt
werden. Die Steuerung 32 ist übrigens mittels Verbindungsleitungen
(in 1 nicht gesondert dargestellt), die durch die
Kabelverschraubung 24 des Elektroanschlusses 18 geführt sind,
mit dem Elektromotor 6 und dem Positionsgeber 22 verbunden.
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In
der 1 ist im Bereich oberhalb der Längsachse 43 der
Kupplungsmechanismus 21 für den separat betätigbaren
Betrieb – hier
also den Handbetrieb – gezeigt,
während
im Bereich unterhalb der Längsachse 43 der
Kupplungsmechanismus 21 im Motorbetrieb dargestellt ist.
Zur Verdeutlichung ist in 2 noch einmal
der erfindungsgemäße Stellantrieb 1 im
Motorbetrieb gezeigt. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Stellantrieb 1 im
Handbetrieb.
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Wie
bereits gesagt, ist der Kupplungsmechanismus 21, bestehend
aus Kupplung 31, Motorklaue 30, Stellradklaue 29 und
Feder 28, so ausgestaltet und angeordnet, dass im Motorbetrieb
der Rotor 8 mit der Abtriebswelle 12 direkt gekuppelt
ist und das Stellrad 15 ausgekuppelt ist; im Falle der
separaten Betätigung
ist die Abtriebswelle 12 mit dem Stellrad 15 gekuppelt,
und der Rotor 8 ist ausgekuppelt. Über den Stützmechanismus 27,
hier einen klappbaren Stützfuß, wird
der Kupplungsmechanismus 21 im Falle der separaten Betätigung unter
der Vorspannung der Feder 28 mit dem Stellrad 15 und
der Abtriebswelle 12 in Eingriff gehalten. Weiterhin ist
der Kupplungsmechanismus 21 derart ausgestaltet, dass das
Stellrad 15 automatisch von der Rotorwelle 12 auskuppelt,
sobald der Stellantrieb 1 im Motorbetrieb arbeitet. Sobald
der Rotor 8 dreht, wird der Stützfuß 27 zwangsweise aus
der Ebene der Längswelle 43 herausbewegt
und die vorgespannte Feder 28 wird gelöst: die Kupplung 31 geht
jetzt in die Ausgangslage. Hierdurch wird das Stellrad 15 von
der Abtriebswelle 12 ausgekuppelt, während der Rotor gleichzeitig über die
Kupplung 31 mit der Abtriebswelle 12 verbunden
ist. Somit ist sichergestellt, dass der Motorbetrieb Vorrang vor
dem Handbetrieb bzw. vor dem Betrieb des Stellrades 15 mittels
einer separaten Betätigungsvorrichtung
hat.
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Wie
bereits erwähnt,
weist der erfindungsgemäße Stellantrieb 1 eine
intrinsische Selbsthemmung auf bzw. er hat ein gewisses Rastmoment.
Um dies zu erreichen, schließt
die Steuerung 32 die Spulen 11 der Spulenanordnung
im Falle der separaten Betätigung
der Abtriebswelle 12 bzw. der Armatur 17 über das
Stellrad 15 kurz. Der Rotor 8 ist über Lager 35, 36 auf
der Abtriebswelle 12 angeordnet. Infolge der Drehung der
Abtriebswelle 12 über
das Stellrad 15 wird der Rotor 8 mitgeschleppt.
Hierdurch wird in die Magnetanordnung eine Spannung induziert, die ein
Drehmoment auf den Rotor 8 ausübt, das dem vom Stellrad 15 auf
die Abtriebswelle 12 übertragenen
Drehmoment entgegenwirkt.
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In
den Figuren 1 bis 3 ist eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stellantriebs 1 dargestellt,
bei der der Elektromotor 6 auf der Abtriebswelle 12 angeordnet
ist. In 4 ist eine schematische Darstellung einer
zweiten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Stellantriebs 1 zu
sehen, bei der der Elektromotor 6 seitlich oder oberhalb
der Abtriebswelle 12 zu finden ist. Wiederum ist die Abtriebswelle 12 mit
der Armatur 17 gekuppelt. Über den Kupplungsmechanismus 21 ist
das separat betätigbare
Stellrad 15 ein- und auskuppelbar. Der Elektromotor 6 ist
zwar bei dieser Ausführungsform
noch an der Abtriebswelle angeordnet, aber eben nicht – wie in
der vorher-gehenden Ausführungsform
dargestellt – auf
und rotationssymmetrisch zu der Abtriebswelle.
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- 1
- Stellantrieb
- 2
- Gehäuse
- 3
- Deckel
- 4
- Befestigungsmittel/Schraube
- 5
- Sacklochbohrung
- 6
- Elektromotor
- 7
- Stator
- 8
- Rotor
- 9
- Luftspalt
- 10
- Permanentmagnet/Magnetanordnung
- 11
- Spulenanordnung
- 12
- Abtriebswelle
- 13
- Erster
Endbereich (Armaturenanschlußbereich)
- 14
- Zweiter
Endbereich (Bereich für
die separate Betätigung)
- 15
- Stellrad,
speziell gezeigt Handrad
- 16
- Schutzkappe
- 17
- Armatur
- 18
- Elektroanschluss
- 19
- Rundstecker
- 20
- Armaturenanschluss/Armaturklaue
- 21
- Kupplungsmechanismus
- 22
- Positionsgeber
- 23
- O-Ring/Dichtung
- 24
- Kabelverschraubung
- 25
- erste
Abdichtung
- 26
- zweite
Abdichtung
- 27
- Stützmechanismus,
gezeigt ist ein Stützfuß
- 28
- Feder
- 29
- Stellradklaue
- 30
- Motorklaue
- 31
- Kupplung
- 32
- Steuerung
- 33
- Nut
- 34
- Nut
- 35
- Lager
für den
Rotor 8
- 36
- Lager
für den
Rotor 8
- 37
- Lager
für die
Abtriebswelle 12
- 38
- Lager
für die
Abtriebswelle 12
- 39
- Ausrückmechanismus
für den
Kupplungsmechanismus
- 40
- Schwenkhebel
- 41
- Strommesseinheit
- 42
- Dichtring
- 43
- Längsachse