DE102004046810A1 - Elektronischer Schutzschalter mit einstellbarer Auslösecharakteristik - Google Patents

Elektronischer Schutzschalter mit einstellbarer Auslösecharakteristik Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen elektronischen Schutzschalter mit einstellbarer Auslöse-Charakteristik, insbesondere zum Einsatz im Niederspannungsbereich, wie nach VDE 0641 Teil 11/EN 60898 oder VDE 0660 Teil 101/EN 60947-2. DOLLAR A Derartige Schutzschalter bestehen gemäß dem Stand der Technik aus einem thermischen (Bimetall-) Überstromauslöser mit Langzeit-Charakteristik und einem elektromagnetischen (Magnetspulen-) Kurzschlußauslöser mit Kurzzeit-Charakteristik, in der Form, daß die oder der Auslöser das Schaltschloß verzögert oder unverzögert entklinkt und der Schalter nach Öffnungsverzug öffnet - eine klassische, elektromagnetische Lösung. DOLLAR A Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der thermische Überstromauslöser elektronisch nachgebildet. Der Schutzschalter der erfindungsgemäßen Bauart verwendet die Kurzschluß-Schalteinrichtung der bekannten Bauart, umrahmt von einer elektronischen Stromerfassung, Signalaufbereitung, Auswertung, Steuerung und Speicherung. Als freier Parameter wird aus einem Software-Katalog die gewünschte Auslöse-Charakteristik aus- und angewählt. Der ein- oder mehrphasige Schutzschalter ist modular aufgebaut und bezieht vorzugsweise seine Energie aus dem zu überwachenden Netz. Der von der Stromerfassungs-Logik angesteuerte Kleinspannungsmagnet - mit hoher Windungszahl bei kleinen Strömen - wirkt im Störungsfall auf die Klinke des elektromagnetischen Überstromauslösers.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen elektronischen Schutzschalter mit einstellbarer Auslöse-Charakteristik, insbesondere zum Einsatz im Niederspannungsbereich, wie nach VDE 0641 Teil 11/EN 60898 oder VDE 0660 Teil 101/EN 60947-2.
  • Eine der wesentlichen Aufgaben von Niederspannungs-Schaltgeräten übernehmen die Schutzschalter. Ihre Schutzorgane stellen u.U. gefahrbringende Störungszustände, wie z.B. Überlastungen, Kurzschlüsse und Spannungsabsenkungen, fest und führen selbsttätige Abschaltung der gefährdeten Verbraucher oder Anlagenteile herbei.
  • Bei Schloßschaltern sind diese Schutzorgane ein- oder angebaute Auslöser, die bei Über- oder Unterschreitung vorgegebener elektrischer Größen die im Schalter gespeicherte Energie über das Schaltschloß mechanisch freigeben. Auslöser sind Bestandteile des Schalters.
  • Auslöser und Relais können je nach Störungsart, z.B. Überlast oder Kurzschluß, und Betriebsbedingungen, z.B. zeitselektive Staffelung von Leistungsschaltern, verzögert oder unverzögert arbeiten. Meßauslöser und -relais überwachen eine elektrische Wirkungsgröße. Wichtigste Geräte dieser Gruppe sind thermische (Bimetall-) Überstromauslöser und elektromagnetische Kurzschlußrelais zum Schutz von elektrischen Verbrauchern gegen Überlastung (Stand: K. Johannsen, AEG-Hilfsbuch 1, Grundlagen der Elektrotechnik, Hüthig Verlag, Heidelberg).
  • Die Schutzschalter sollen allpolig ausschalten und mechanische oder elektrische Freiauslösung haben. Je nach Verwendungszweck wird u.a. unterschieden
    • – Generator- und Transformatorschutzschalter
    • – Leitungsschutzschalter
    • – Motorschutzschalter
    • – Unterspannungsschalter
    • – Fehlerspannungs- und -stromschutzschalter.
  • Für jede dieser Schalterarten gelten vorgegebene Einstell- und Ansprechwerte der Schutzglieder für Überstrom, Unterstrom, Unterspannung oder Nullspannung.
  • Die im Leitungszug liegenden thermischen Überstromauslöser in Motorschutzschaltern, Motorschutz-Leistungsschaltern oder Motorschutzrelais sind direkt vom Motorstrom durchflossen und überwachen damit den angeschlossenen Verbraucher. Bei erhöhter Stromaufnahme infolge Überlastung oder Festbremsen wird der Auslöse- bzw. Ausschaltvorgang so rechtzeitig eingeleitet, daß der Motor vor unzulässiger Erwärmung geschützt ist. Die hohen, kurzzeitigen Anlaufströme des Motors werden wegen der Trägheit der Auslöser überbrückt.
  • Die thermischen Überstromauslöser bzw. -relais sind meist temperaturkompensiert; der Einfluß der Umgebungstemperatur auf die Auslösezeiten wird weitgehend ausgeglichen. Überstromrelais haben grundsätzlich eine mechanische Sperre, die ein selbsttätiges Wiedereinschalten verhindert. Die Wirkung dieser Wiedereinschaltsperre darf für besondere Antriebsfälle aufgehoben werden.
  • Thermische Überstromauslöser und -relais von Motorschutzschaltern ohne magnetische Schnellauslöser werden durch Vorschaltsicherungen gegen zu hohe Kurzschlußbeanspruchung geschützt. Bei Motorschutzschaltern mit magnetischer Schnellauslösung, Kurzschlußauslöser, sind die thermischen Überstromauslöser bis zu einer bestimmten Nennstromstufe völlig durch die Kurzschlußauslöser geschützt. Diese Schalter können bis zu beliebig hohen Kurzschlußströmen ohne Vorsicherung eingesetzt werden (Stand: H. Franken, Niederspannungs-Leistungsschalter, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg).
  • Bei Kurzschlüssen in Niederspannungsanlagen entwickeln sich im allgemeinen sehr hohe Kurzschlußströme; der Kurzschlußstrom muß schnell ausgeschaltet werden. Schutzschalter haben in jeder Strombahn einen elektromagnetischen Kurzschlußauslöser und schalten auch bei ein- oder mehrpoligen Kurzschlüssen immer allpolig aus. Der Kurzschlußauslöser spricht bei Überschreiten des Ansprechwerts unverzögert an, entklinkt das Schaltschloß und der Schalter öffnet nach Ablauf des Öffnungsverzugs. Der Ansprechwert des Kurzschlußauslösers soll höher sein als die am Einbauort des Schalters im normalen Betrieb auftretenden Stromspitzen. Je nach Verwendungszweck des Schalters können die Grenzen des Ansprechwerts der Kurzschlußauslöser ein Vielfaches des Nennwerts des thermischen Überstromauslösers betragen, wie für
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  • Aus dem Vorangestellten ergeben sich Auslöse-Charakteristika für Schutzschalter derart, daß sich der thermischen Langzeit-Charakteristik des thermischen Überstromauslösers eine elektromagnetische Kurzzeit-Charakteristik des magnetischen Kurz schlußauslösers selektiv anschließt (nach Norm VDE 0641 Teil 11/EN 60898 und VDE 0660 Teil 101/EN 60947-2). Auf die Anwendungsgebiete bezogen ergibt sich eine Kurvenschar von parallel verlaufenden Auslöse-Charakteristika.
  • Der oben beschriebene Leitungsschutzschalter bestehend aus thermischem (Bimetall-) Überstromauslöser mit Langzeit-Charakteristik und elektromagnetischem (Magnetspule) Kurzschlußauslöser mit Kurzzeit-Charakteristik wird in der Form, daß die oder der Auslöser das Schaltschloß verzögert oder unverzögert entklinken und der Schalter nach Ablauf des Öffnungsverzugs öffnet, als klassische, elektromechanische Lösung bezeichnet, welche im folgenden nicht weiter betrachtet wird. Als typischer Vertreter einer solchen Ausprägung seien die Patentschriften EP 1 130 615 A2 , DE 32 13 493 A1 , DE 35 45 930 A1 , DE 37 34 183 A1 , DE 41 18 377 C2 , DE 100 04 597 A1 und DE 102 14 890 C1 aufgeführt.
  • Weitere Ausprägungsformen von Schutzschaltern sind durch die Eigenschaft gegeben, daß die Auswertung der Stromerfassung halb- oder elektronisch erfolgt.
  • Gemäß Offenlegungsschrift DE 196 36 975 A1 wird ein Fehlerstromschutzschalter vorgestellt mit einem Summenstromwandler, dessen Primärstromkreis aus den Hin- und Rückleitungen des zu überwachenden Stromkreises besteht und dessen Sekundärwicklung mit einem Prüfschaltkreis, bevorzugt als Mikroprozessor ausgebildet, verbunden ist, mit einer elektromagnetischen Schaltvorrichtung zum Abschalten des zu überwachenden Stromkreises bei Auftreten eines Fehlerstroms, wobei der Arbeitsstrom der Haltevorrichtung von einem Schalter schaltbar ist, welcher von dem Prüfschaltkreis hierzu mit einem Steuersignal beaufschlagt wird und mit einer Energieversorgung für den Prüfschaltkreis und den Schalter. Aufgrund höherer Funktions- und Verschleißfestigkeit sind Steuersignal und Schalter redundant ausgeführt, d.h. der zweite Schalter wird von dem Prüfschaltkreis mit einem von dem ersten Steuersignal abweichenden zweiten Steuersignal beaufschlagt.
  • Gemäß der schweizerischen Anmeldung CH 497 059 wird ein druckknopfbetätigbarer Überstromschalter mit elektronischer Strombegrenzungsschaltvorrichtung zum Schutze von Halbleiterbauelementen mit elektromagnetischer und/oder thermischer Auslösung vorgestellt, wobei die Magnetspule der elektromagnetischen Auslösung und/oder eine Heizwicklung des Bimetallstreifens der thermischen Auslösung in Reihe mit den Schaltkontakten liegt. Zum Schutz von Halbleiterbauelementen soll beim Auftreten eines Überstroms die Abschaltung innerhalb der Zeit erfolgen, in der der Grenzlastwert I2dt des Halbleiterkristalls nicht überschritten wird. Bekannte, eine galvanische Trennung bewirkende Überstromschalter werden mit einer elektronischen Schaltung so kombiniert, daß kurzzeitig ansteigende Überströme so begrenzt werden, daß der zulässige Grenzlastwert der zu schützenden Halbleiter bis zur galvanischen Trennung des Stromkreises durch den Überstromschalter, 4 ms ... 6 ms, nicht überschritten wird.
  • Die europäische Anmeldung EP 0 563 774 B1 bzw. die deutschen Gebrauchsmuster DE 92 04 342 U , DE 92 08 010 U und DE 93 21 529 U1 offenbaren einen fernsteuerbaren Schutzschalter. Fernsteuerbare Schutzschalter wirken direkt beim Verbrau cher; die Energieversorgung wird parallel zu allen Verbrauchern/Schutzschaltern geführt, die Steuerleitungen direkt von der Schaltstelle zu den Verbrauchern/Schutzschaltern. Damit ergibt sich ein dem Bussteuerungsprinzip entsprechendes Versorgungs- und Steuerungskonzept, was eine andere Art der Verkabelung mit anderen Querschnitten und Reduzierung der Brandlast zur Folge hat. Der externe Fernschalter wirkt auf eine Steuerelektronik innerhalb des Schutzschalters, die einerseits die Rückführung des Schaltzustands und andererseits die gewünschte Schalthandlung über einen elektromagnetischen Schaltantrieb, der auf das Schaltschloß wirkt, besorgt. Der Bimetallauslöser wirkt ebenfalls auf das Schaltschloß, d.h. die Schalthandlung kann extern erfolgen, die Überstromüberwachung erfolgt intern in bereits oben vorgestellter Ausführung.
  • Die Patente CH 660 647 A5 / DE 32 18 398 , DE 33 16 230 A1 und DE 41 18 377 C2 bzw. das Gebrauchsmuster DE 202 07 832 U1 stellen einen elektromechanischen Leitungs- und/oder -geräteschutzschalter gegen Überstrom und Kurzschluß vor, der je aus zwei langsamen und schnellen Schaltmechanismen besteht, die ihrerseits auf einen Hauptstrom-, einen Nebenstrom- und einen weiteren Stromweg derart wirken, daß der Schutzschalter zu vor- oder nachgeschalteten Schutzeinrichtungen selektiv wirkt, ohne im Kurzschlußfall mehrmals ein- oder ausschalten zu müssen. Als Geräteschutzschalter kann er beim Einschaltstromstoß den Hauptstromweg kurzzeitig unterbrechen.
  • Die deutsche Patentschrift DE 27 07 455 C3 /die japanische Schrift JP P18021-76 offenbart einen elektronischen Überstrom-Schutzschalter, bestehend aus einem Überstrom-Meßschaltkreis mit Stromwandler, wobei der sekundärseitige Ausgangsstrom des Stromwandlers der Stärke des Überstroms proportional ist, und einem relaisgeschalteten Laststromkreis, wobei die beiden Kreise nicht galvanisch, sondern über eine Licht-Übertragungsvorrichtung verbunden sind. Optokoppler werden nicht nur zur Signalübertragung, sondern auch zur galvanischen Trennung von Schaltkreisen eingesetzt. Die Vorteile dieser Schaltung sind die vollständige galvanische Trennung des Laststromkreises vom Überstrom-Meßschaltkreis durch den Stromwandler, die Licht-Übertragungsvorrichtung und den isolierten Transformator, der den Überstrom-Meßschaltkreis von der speisenden Hilfsspannungsquelle trennt. Ein schnelles, sofortiges Abschalten des Überstroms nach dessen Erkennen ist durch den Einsatz des Transistors gewährleistet.
  • Die europäische Patentanmeldung EP 1 005 160 A3 /die deutsche Anmeldung DE 198 55 054 stellt eine Schaltungseinrichtung für einen rein elektronischen Leistungsschalter vor, insbesondere ausgestattet mit einer Pegelveränderungseinrichtung und einem Treiber für elektronische Leistungsschalter, mit denen eine elektrische Last betrieben wird.
  • Die europäische Anmeldung EP 1 186 086 B1 , abgeleitet aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 299 09 205 U , beschreibt ein Stromverteilungssystem für getaktete/unstetig geregelte Netzteile oder Schaltnetzteile, insbesondere für den Gleichstrom-Niedervoltbereich, z.B. den 24 VDC-Bereich. Im Gegensatz zu linear geregelten Transformator-Netzteilen, z.B. Nennstrom von 30 A, Kurzschlußstrom von 300 A, ist bei Schaltnetzteilen, z.B. Nennstrom von 30 A, Kurzschlußstrom von 33 A, im Kurzschlußfall auf der Lastseite hinter dem Schutzschalter nicht sichergestellt, daß dieser zuverlässig auslöst, da das Schaltnetzteil in dieser Betriebsart sich selbst spannungsmäßig herunterregelt, im Kurzschlußfall thermisch >20 s, oder daß bei langen, Ohmschen Lastleitungen der hohe Kurzschluß-Schaltstrom nicht fließen kann. Das Stromverteilungssystem besteht aus vielen in Reihe geschalteten Schutzschaltern und Lasten, die wiederum parallel über ein Schaltnetzteil versorgt werden. Der Schutzschalter besteht im wesentlichen aus einem Meßwert-Ertassungsbaustein, z.B. ein Shunt, der auf ein Steuerteil wirkt, dessen Ausgang ein Halbleiter-Leistungsteil steuert. Zusätzlich kann der Schutzschalter mit einem Fail-Safe-Element und einer mit dem Steuerteil verbundenen, elektromagnetischen Trenneinrichtung ausgestattet sein. Das Strom-/Zeit-Diagramm des Schutzschalters zeigt, daß der Anstieg des Stroms von 1,1 x IN ... 2 x IN 5 s überwacht wird und bei > 2 x IN in der Zeit, 1/x-Charakteristik, tA < 5 s abschaltet.
  • Solche Schutzschalter und Überwachungsrelais für getaktete/unstetig geregelte Netzteile oder Schaltnetzteile sind auch als elektronische Sicherungen bekannt
    • – Sicherheits-Relais-Bausteine für unstabilisierte Netzteile SRB, Fa. Elan Schmersal, Produktinformation Sicherheitsgerichtete Teile von Steuerungen
    • – Elektronischer Schutzschalter ESSx, Fa. ETA, Produktinformation Schalt-, Schutz- und Steuergeräte
    • – Intelligentes Strom-Management Mico Power Control, Fa. Murr, Produktinformation Primärgetaktete Netzgeräte
    • – Thermischer Sicherungsautomat TCP, Fa. Phoenix Contact, Produktinformation Spezialanschlüsse Sicherungsautomaten
    • – Einphasige Stromübewachung S-Range, Fa. Pilz, Produktinformation Elektronische Überwachungsgeräte
    • – Einphasige Stromüberwachung NMx, Fa. Schleicher, Produktinformation Meß- und Überwachungsrelais
    • – Elektronische Sicherung Waveguard, Fa. Weidmüller, Produktinformation Stromversorgungen.
  • Die europäische Patentanmeldung EP 0 955 660 A1 bzw. die nationale Anmeldung CH 104 198 offenbart einen elektrischen Geräteschutzschalter mit Überstrom- und Unterspannungsfunktion und Überstromsensor dafür, der im wesentlichen als dreiphasiger Motorschutzschalter mit Rechts-/Linkslauf-Schaltstellung vorgesehen ist. Der Geräteschutzschalter ist sandwichartig aufgebaut und enthält im wesentlichen im unteren Teil des doppelstöckigen Gehäuses eine Elektronik mit Anschlußklemmen für Stromversorgung 5 VDC, ein ASIC (Application Specific Integrated-Circuit)-Schaltkreis mit der Stromerfassung und -auswertung, Überstromsensor, und eine Schaltstange mit Nocken und Doppelkontakten. Der obere Teil des Gehäuses enthält eine Schaltschloß-Mechanik mit Drehknopf für die Drehrichtung Rechts-/Linkslauf und ein auf das Schaltschloß wirkendes und von dem Überstromsensor angesteuertes Unterspannungsrelais. Der Schaltnocken greift durch einen Schlitz des Oberkastens bildet die mechanische Schnittstelle zwischen Unter- und Obergehäuse. Der Drehknopf erlaubt händisches Ein-/Aus- und Rechts-/Links-Schalten; der Überstrom sensor löst bei Überstrom das Unterspannungsrelais aus – ebenso bei Netzspannungsabfall (nur Phasen 1 und 2) – welches das Schaltschloß entklinkt und über Nocken und Schaltstange die Applikation stromlos macht. Der Überstromsensor kann als Planar-Stromwandler ausgeführt sein.
  • Alle vorgestellten Lösungen können wie folgt klassifiziert werden und allen gereicht zum Nachteil, daß sie entweder rein mechanisch oder rein elektronisch aufgebaut sind oder daß sie einen thermischen (Bimetall-) oder elektronischen Überstromauslöser, aber keinen elektromagnetischen Kurzschlußauslöser besitzen oder umgekehrt oder daß sie nur für einen fest eingestellten Strom IN aufgebaut sind.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vielzahl der Ausführungsformen von elektromechanischen und elektronischen Schutzschaltern, insbesondere zum Einsatz im Niederspannungsbereich, z.B. nach VDE 0641 Teil 11/EN 60898 oder VDE 0660 Teil 101/EN 60947-2, zu reduzieren, um damit neben der Herstellung auch Lagerhaltung und Vertrieb zu vereinfachen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß die Auslöse-Charakteristik einstellbar ist.
  • Eine weitere Ausprägungsform der erfinderischen Neuheit ist dadurch gegeben, daß die Auslöse-Charakteristika elektronisch abgespeichert, einstellbar und abrufbar abgelegt sind.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der thermische Überstromauslöser elektronisch nachgebildet.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile stellen sich wie folgt dar. Der ein- oder mehrphasige elektronische Schutzschalter ist modular aufgebaut und enthält folgende Komponenten, wobei der thermische (Bimetall-) Überstromauslöser und die Spule des elektromagnetischen Kurzschlußauslösers ersetzt werden
    • – Stromversorgung für die Schaltelektronik, z.B. 3 VDC/5 VDC
    • – Erfassung des Stroms und Aufbereitung des Stromäquivalents
    • – Auswerten, Steuern und Speichern mittels speicherndem Logik-Baustein
    • – Kleinspannungsmagnet mit Anker als Auslöser für die Kurzschluß-Schalthandlung.
  • Die Stromversorgung bezieht ihre Energie aus dem zu überwachenden Netz.
  • Die Erregerspule für den Kleinspannungsmagnet, hohe Windungszahl für kleine Ströme, als Auslöser bleibt stets gleich, da die Auslösekraft konstant bleibt; unterschiedlich hohe Primärströme werden – durch unterschiedliche Kontaktbestückung, Kontaktmaterial und Luftspalt – in Klassen eingeteilt, realisiert. Kleinspannungs-Stromversorgung und Logik-Baustein bleiben ebenfalls stets einheitlich. Die Stromerfassung muß, wie die Kontaktierung, klassifiziert werden.
  • Der Schutzschalter der erfindungsgemäßen Bauart verwendet die Kurzschluß-Schalteinrichtung der bekannten Bauart, umrahmt von einer elektronischen Stromerfassung, Signalaufbereitung, Auswertung, Steuerung und Speicherung. Als freier Parameter wird aus einem Software-Katalog die gewünschte Auslöse-Charakteristik angewählt.
  • Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, bekannte Auslöse-Charakteristika zu programmieren und präventiv zu hinterlegen.
  • Gemäß einer weiteren Ausprägung der erfinderischen Neuheit wird der Logik-Baustein mittels einer Datenschnittstelle – zwecks Einstellung gewünschter Eigenschaften – interaktiv gestaltet.
  • Neben der externen Bedienerführung über Datenschnittstelle erlaubt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung mittels einer minimalen Mensch-Maschine-Kommunikation, z.B. durch LED-Optik und Tastenkombination, die Eingabe und Auswahl gewünschter Auslöse-Charakteristika.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die variablen Konstruktionsteile, wie Klemmen, Stromerfassung und Kontaktierung, klassifiziert und als Bausatz beigestellt.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, einen leistungsbezogenen Schutzschalter verschiedener Klassen modular zu konfigurieren.
  • Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den Logik-Baustein in Leistungsklassen lernfähig und die Auslöse-Charakteristik selbst einstellbar zu gestalten.
  • Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung liegt in der unterschiedlichen Art der Strommessung und der Gestaltung der Meßeinrichtung. Als Stromwandler oder Stromsensor können eingesetzt werden, auch in Planar-Technologie, z.B.
    • – temperaturkompensierte Präzisions- und Leistungswiderstände in Vier-Leiter-Anschlußtechnik mit stromproportionalem Spannungsausgang
    • – Strommessung durch Messung des durch den Strom hervorgerufenen Magnetfeldes mittels Feldplatte
    • – Stromsensor auf Ferritring mit geradem, stromdurchflossenem Leiter
    • – Stromsensor auf magnetfelderzeugendem, stromdurchflossenem Leiter
    • – Stromsensor aus stromdurchflossener Schleife mittels Vollbrücke
    • – Strommessung über den Faraday-Effekt der Drehung der Polarisationsebene
    • – Strommessung mittels der stromsensitiven Halbleiterfläche.
  • Die galvanische Trennung zwischen Primärstrom und Steuerstrom ist gegeben.
  • Der Logik-Baustein erlaubt die Anwendung mathematischer und numerischer Verfahren auf die gemessenen und gespeicherten Funktionsverläufe.
  • Die zahlreichen Möglichkeiten und Vorteile der Ausgestaltung der Erfindung spiegeln sich in der Anzahl der Schutzrechtsansprüche wider.

Claims (24)

  1. Die Erfindung betrifft einen ein- oder mehrphasigen, elektronischen Schutzschalter insbesondere zum Einsatz im Niederspannungsbereich, z.B. nach VDE 0641 Teil 11/EN 60898 oder VDE 0660 Teil 101/EN 60947-2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöse-Charakeristik einstellbar ist.
  2. Elektronischer Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöse-Charakteristika elektronisch abgespeichert, einstellbar und abrufbar abgelegt sind.
  3. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische Überstromauslöser elektronisch nachgebildet ist.
  4. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ein- oder mehrphasige elektronische Schutzschalter modular aufgebaut ist.
  5. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzschalter die Komponenten Kleinspannungsversorgung – auch aus vorhandenem, zu überwachenden Netz – Stromerfassung mit Signalaufbereitung, Auswerten, Steuern und Speichern mittels Logik-Baustein und Kleinspannungsmagnet – als Auslöser für die Schalthandlung – enthält.
  6. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärstrom-Schaltkontaktbestückung und die -Stromerfassung nach Stromstärken im Baukasten klassifiziert werden.
  7. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöse-Charakteristik softwaremäßig, frei parametriert wählbar ist.
  8. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöse-Charakteristik frei programmierbar und hinterlegbar ist.
  9. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Logik-Baustein mittels einer Datenschnittstelle interaktiv extern zugänglich ist.
  10. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabe und Auswahl gewünschter Auslöse-Charakteristika durch eine Mensch-Maschine-Kommunikation erfolgt.
  11. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die variablen Konstruktionsteile, wie Klemmen, Stromerfassung und Kontaktierung, klassifiziert und als Bausatz beigestellt werden.
  12. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der leistungsbezogene Schutzschalter verschiedener Klassen modular konfigurierbar ist.
  13. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Logik-Baustein bezogen auf die Auslöse-Charakteristika unterschiedlicher Klassen lernfähig und selbst einstellbar ist.
  14. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromwandler oder -sensor in Planartechnologie ausgeführt wird.
  15. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromwandler oder -sensor aus temperaturkompensierten Präzisions- und Leistungswiderständen in Mehr-Leiter-Anschlußtechnik mit stromproportionalem Spannungsausgang aufgebaut ist.
  16. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Strommessung durch Messung des durch den Strom hervorgerufenen Magnetfeldes mittels Feldplatte erfolgt.
  17. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Strommessung über den Faraday-Effekt der Drehung der Polarisationsebene erfolgt.
  18. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Strommessung mittels der stromsensitiven Halbleiterfläche erfolgt.
  19. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzschalter primär- und/oder steuerstrommäßig galvanisch getrennt ist.
  20. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzschalter primär- und/oder steuerstrommäßig schutzisoliert ist.
  21. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Logik-Baustein des Schutzschalters die Anwendung mathematischer und numerischer Verfahren auf die Funktionsverläufe erlaubt.
  22. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der auslösende Anker des Kleinspannungsmagneten auch manuell betätigt wird, als mechanische Wirkung auf den Anker oder als elektrische Wirkung auf den Magneten.
  23. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußtechnik steckbar und/oder stiftkompatibel zu dem elektromechanischen und/oder elektromagnetischen Schutzschalter ausgeführt ist.
  24. Elektronischer Schutzschalter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Signale den Zustand des Schutzschalters rückmelden oder der Zustand abgefragt werden kann.
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