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Die
Erfindung betrifft ein tragbares Handgerät zum Erzeugen einer Einstichwunde,
insbesondere zum Entnehmen von Blut oder anderen Körperflüssigkeiten,
umfassend eine Lanzette, die mit einem Lanzettenantrieb aus einer
Ruheposition in eine Einstichposition bewegbar ist.
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Zur
qualitativen und quantitativen Analyse von Körperflüssigkeiten, insbesondere Blut,
werden in großem
Umfang Testverfahren eingesetzt, die mit Testelementen arbeiten.
Die Testelemente enthalten Reagenzien. Zur Durchführung einer
Reaktion wird das Testelement mit der Probe in Kontakt gebracht. Die
Reaktion von Probe und Reagenz führt
zu einer für
die Analyse charakteristischen Veränderung des Testelements, die
mit Hilfe einer geeigneten Meßeinrichtung
erfaßt
und ausgewertet wird.
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Es
sind zahlreiche unterschiedliche Testelementtypen bekannt, die sich
durch das Meßprinzip und
die verwendeten Reagenzien sowie durch ihren Aufbau unterscheiden.
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Hinsichtlich
des Meßprinzips
sind kolorimetrische Analysesysteme weitverbreitet. Bei ihnen führt die
Reaktion der Probe mit in dem Testelement enthaltenen Reagenzien
zu einer Farbänderung,
die visuell oder mittels einer photometrischen Meßeinrichtung
gemessen werden kann. Daneben haben elektrochemische Analysesysteme
eine große
Bedeutung erlangt, bei denen die Reaktion der Proben mit den Reagenzien
des Testelements zu einer elektrisch meßbaren Änderung (einer elektrischen
Spannung oder eines elektrischen Stroms) führt, die mit einer entsprechenden
Meßelektronik
gemessen wird.
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Um
für derartige
analytische oder diagnostische Zwecke eine geringe Menge Blut aus
einem Körperteil
(üblicherweise
dem Finger oder dem Ohrläppchen)
zu entnehmen, werden Lanzetten verwendet, die in das entsprechende
Körperteil
gestochen werden. Um diesen Einstich möglichst einfach und schmerzfrei
zu gestalten, werden Handgeräte
verwendet, die eine Lanzette mit einem Lanzettenantrieb aus einer
Ruheposition in eine Einstichposition bewegen.
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Für eine Reihe
von Krankheiten ist eine regelmäßige Überwachung
bestimmter analytischer Werte des Bluts oder anderer Körperflüssigkeiten
erforderlich. Dies gilt insbesondere für Diabetiker, die ihren Blutzuckerspiegel
häufig
kontrollieren müssen, um
ihn durch Insulininjektionen vor einem gefährlichen Anstieg zu bewahren.
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Tragbare
Analysesysteme ermöglichen
es, auch medizinischen Laien selbständig einfache Analysen des
Bluts oder anderer Körperflüssigkeiten durchzuführen. Beispielsweise
gibt es Analysesysteme, die Diabetiker ständig mit sich führen können und
damit mehrmals täglich
den Blutzuckerspiegel bestimmen können. Diese tragbaren Analysesysteme
umfassen ein Handgerät
mit einer Lanzette und einem Lanzettenantrieb zum Entnehmen von
Blut und ein Analysehandgerät
mit einer Analysemeßeinrichtung
zum Untersuchen des durch einen Einstich der Lanzette gewonnenen
Bluts. Bei einem solchen tragbaren Analysesystem können das
Handgerät zum
Entnehmen von Blut und das Analysehandgerät als zwei verschiedene Geräte ausgeführt sein
oder in einziges Gerät
integriert sein.
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In
der Praxis wird von einem Analysesystem erwartet, daß es möglichst
einfach zu bedienen ist, da beispielsweise Geräte zur Bestimmung des Blutglucosegehalts
häufig
von Personen verwendet werden, deren manuelle Geschicklichkeit wegen
Krankheit oder Alter eingeschränkt
ist. Von großer
Bedeutung ist ferner eine möglichst
kompakte und schlanke Geräteform,
damit Patienten das ständige
Mitführen des
Geräts
oder der Geräte
möglichst
wenig zur Last fällt.
Schließlich
soll der Einstichvorgang möglichst schmerzfrei
erfolgen und eine Infektionsgefahr durch die verwendete Lanzette
ausgeschlossen sein.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeigen, wie diese Anforderungen
in der Praxis noch besser erfüllt
werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch ein tragbares Handgerät der eingangs genannten Art
dadurch gelöst,
daß es
eine Lanzettensterilisationseinrichtung umfaßt, mit der eine Lanzette kontaktfrei
sterilisierbar ist.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Handgerät kann die
Lanzette unmittelbar vor einem Einstich sterilisiert werden, so
daß eine
Infektionsgefahr weitestgehend ausgeschlossen werden kann. Selbst
bei Handgeräten,
die mit Einweglanzetten arbeiten, also eine Lanzette jeweils nur
ein einziges Mal benutzen, besteht im Stand der Technik die Gefahr
einer Infektion, da Lanzetten durch unsachgemäße Lagerung oder beim Einlegen
in das Handgerät
mit Keimen, Sporen oder sonstigen Krankheitserregern in Kontakt kommen
können.
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Da
bei einem erfindungsgemäßen Handgerät eine Lanzette
unmittelbar vor einem Einstichvorgang sterilisiert werden kann,
ist sogar eine mehrmalige Verwendung einer Lanzette möglich. Eine
mehrfache Verwendung der Lanzetten bedeutet einen wesentlichen Vorteil
gegenüber
dem Stand der Technik.
- – Bei Handgeräten nach
dem Stand der Technik wird ein erheblicher Teil des Gerätevolumens
für ein
Lanzettenmagazin zur Lagerung von Einweglanzetten benötigt. Auf
ein solches Lanzettenmagazin kann bei einer mehrfachen Verwendung
einer Lanzette verzichtet werden, so daß sich ein wesentlich kleineres
und schlankeres Handgerät schaffen
läßt. Für Patienten,
die ein Handgerät, beispielsweise
für ein
Analysesystem zur Messung des Blutzuckergehalts, ständig mit
sich führen
und mehrmals täglich
verwenden müssen,
bedeutet eine kleinere und kompaktere Bauweise eine erhebliche Erleichterung.
- – Durch
eine mehrfache Verwendung einer Lanzette können Kosten eingespart werden.
Dies ist insbesondere deshalb bedeutsam, weil in manchen Kostenerstattungssystemen
nur Kosten für die
zur Durchführung
einer Analyse benötigten Verbrauchsmaterialien,
beispielsweise verwendete Testelemente oder Testträger, erstattet
werden, nicht jedoch Kosten für
Zubehörteile
wie Lanzetten.
- – Verwendete
Lanzetten stellen eine Gefahrenquelle dar, da sie spitz sind und
leicht Verletzungen verursachen können. Verwendete Lanzetten können bei
einer Verletzung HIV, Hepatitis und andere Krankheiten übertragen
und müssen
deshalb als Gefahrstoffe aufwendig entsorgt werden. Bei einer mehrfachen
Verwendung von Lanzetten kann dieser Aufwand beträchtlich
reduziert werden, da weniger Lanzetten entsorgt werden müssen.
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Für eine kontaktfreie
Sterilisation einer Lanzette gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Deshalb kann die Lanzettensterilisationseinrichtung eines erfindungsgemäßen Handgeräts auch
unterschiedlich ausgestaltet sein. Es genügt im allgemeinen, wenn nur
der Bereich der Spitze der Lanzette, der in das Gewebe eindringt
und ein unmittelbar angrenzendes Stück sterilisiert wird.
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Ein
großer
Vorteil der Erfindung ist, daß die Lanzettensterilisationseinrichtung
kontaktfrei arbeitet, also keine Teile hat, die bei einem Sterilisationsvorgang
mit der Lanzette in Berührung
kommen. Kommen nämlich
Teile der Lanzettensterilisationseinrichtung mit der Lanzette in
Kontakt, so besteht die Gefahr einer Verschmutzung der Lanzettensterilisationseinrichtung,
beispielsweise durch Blut. Es hat sich deshalb als nachteilig erwiesen,
eine Lanzette beispielsweise dadurch zu sterilisieren, daß sie durch
einen mit einem Desinfektionsmittel getränkten Schwamm gestochen wird.
Bei einer solchen Vorgehensweise erfolgt die Lanzettensterilisation
nicht kontaktfrei, da die Lanzette mit dem Schwamm in Kontakt tritt.
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Eine
erste Möglichkeit
zur kontaktfreien Sterilisation einer Lanzette besteht darin, ein
elektrisches Plasma zu erzeugen, mit dem auf die Lanzette eingewirkt
wird. Besonders vorteilhaft sind Gasentladungsplasmen, insbesondere
unter atmosphärischen
Druckbedingungen, also bei Normaldruck in Umgebungsluft, da sie
sich mit verhältnismäßig geringem
Aufwand erzeugen lassen. Einzelheiten zur Erzeugung solcher Gasentladungsplasmen
sind beispielsweise in der
US
6,147,452 und in dem Artikel "Mikrostrukturierte Elektrodensysteme – Universelle Plasmen
im Atmospähärendruckbereich", Info Phys. Tech.
Nr. 31, März
2001, beschrieben.
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Für eine gute
Leistungsfähigkeit
eines Gasentladungsplasmas ist der Elektrodenabstand bevorzugt kleiner
als 1 mm, besonders bevorzugt kleiner als 0,5 mm. Um mit derart
kleinen Elektrodenabständen
Plasmen ausreichend großer
Abmessungen erzeugen zu können,
werden Mehrfachanordnungen von Elektroden bevorzugt. Beispielsweise
können mehrere
Mikroelektroden in geeignetem Abstand, beispielsweise 0,5 bis 1
mm, auf einem Substrat, beispielsweise aus Aluminiumoxid, aufgebracht
werden. Bevorzugt werden die Elektroden mit einer plasmachemisch
stabilen Schutzschicht von bevorzugt weniger als 10 μm Dicke versehen.
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Bei
einer Plasmasterilisation können
zugleich auch Oberflächeneigenschaften
der Lanzette verändert
und gezielt an die Erfordernisse eines Einstichs und anschließenden Transports
von Blut oder einer anderen Körperflüssigkeit
angepaßt
werden. Beispielsweise kann durch Plasmaeinwirkung eine Oberfläche gezielt
in einen hydrophilen Zustand versetzt werden, so daß Blut schneller
von der Spitze der Lanzette zu einem Testelement oder einer Analysemeßeinrichtung
transportiert werden kann. Dies ist insbesondere deshalb ein wichtiger
Vorteil, da hydrophile Oberflächen
in der Regel keine Langzeitstabilität aufweisen und über einen
mehr oder weniger kurzen Zeitraum ihre hydrophilen Eigenschaften
verlieren. Wird die Oberfläche
einer Lanzette erst kurz vor dem Einstichvorgang durch Plasmaeinwirkung
hydrophilisiert, so können
selbst bei längerer
Lagerung die Vorteile hydrophiler Oberflächeneigenschaften genutzt werden.
Durch Einwirkung eines Plasmas können
auf der Oberfläche
der Lanzette Radikalstellen erzeugt werden, die in Luft schnell
Hydroxi-, Hydroperoxid- oder sonstige Polare und damit flüssigkeitsbenetzende
funktionelle Gruppen bilden, insbesondere wenn die Lanzette mit
einem Kunststoff beschichtet ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Handgerät mit einer Lanzettensterilisationseinrichtung
zum Erzeugen eines Plasmas eignet sich insbesondere auch für Lanzetten,
die nicht nur dem Erzeugen einer Einstichwunde, sondern zugleich
auch der Entnahme einer Blutprobe dienen. Bevorzugt weisen solche
Lanzetten ein Testfeld zur Analyse einer entnommenen Probe auf.
Beispielsweise kann ein solches Testfeld mit Chemikalien versehen
sein, die zur quantitativen Untersuchung des Blutglucosegehalts
dienen. Derartige Lanzetten sind beispielsweise aus der WO 03/009759
A1 bekannt, deren Inhalt hinsichtlich der Ausgestaltung derartiger
Lanzetten durch Bezugnahme zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht
wird.
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Im
Stand der Technik stellt die Sterilisation von Lanzetten, die in
ein Testelement integriert sind, ein großes Problem dar, da die Testfelder
auf Temperatur- und Strahlungseinwirkung empfindlich reagieren.
Die im Stand der Technik gebräuchlichen
Verfahren zum Sterilisieren von Lanzetten nach der Fertigung sind
deshalb für
derartige integrierte Lanzetten nur sehr eingeschränkt anwendbar.
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Durch
ein erfindungsgemäßes Handgerät mit einer
Lanzettensterilisationseinrichtung zum Erzeugen eines Plasmas werden
diese Probleme gelöst.
Eine Sterilisation erfolgt erst unmittelbar vor der Benutzung und
kann ohne Schwierigkeit so durchgeführt werden, daß das Testfeld
dabei nicht beeinträchtigt
wird. Die Lanzette wird dabei bevorzugt so in das Gerät eingesetzt,
daß die
Lanzettenspitze in einer Parkposition in der Lanzettensterilisationseinrichtung
positioniert ist. Erfolgt die Sterilisation durch ein Plasma, so
kann dabei gleichzeitig der Kapillarkanal hydrophilisiert werden,
so daß eine
Probe besser von der Lanzettenspitze zu dem Testfeld transportiert werden
kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Sterilisation einer Lanzette auch durch von der Lanzettensterilisationseinrichtung
erzeugte Strahlung, insbesondere im sichtbaren oder ultravioletten
Frequenzbereich, erfolgen. Zu diesem Zweck umfaßt die Lanzettensterilisationseinrichtung
bevorzugt eine oder mehrere Leucht- oder Laserdioden. Im allgemeinen
ist die Sterilisationswirkung von Strahlung um so größer, desto kleiner
die Wellenlänge
der Strahlung ist. Aus diesem Grund sind Leuchtdioden, die blaues,
insbesondere ultraviolettes, Licht aussenden, gegenüber Leuchtdioden,
die rotes Licht aussenden, in der Regel zu bevorzugen. Durch Strahlungseinwirkung
können ebenso
wie durch Plasmaeinwirkung auf einer Materialoberfläche thermisch
oder photochemisch Radikalstellen erzeugt werden, die an Luft polare
und damit flüssigkeitsbenetzende
Gruppen bilden. Eine Sterilisation durch Strahlungseinwirkung bietet
folglich ebenfalls den Vorteil einer gezielten Hydrophilisierung
der Lanzetten.
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Eine
weitere Möglichkeit
für eine
kontaktfreie Lanzettensterilisation besteht darin, die Lanzette
soweit aufzuheizen, daß Sporen,
Keime und sonstige Krankheitserreger abgetötet werden. Für eine thermische
Sterilisation der Lanzette wird die Lanzettenoberfläche bevorzugt
auf mindestens 250°C,
besonders bevorzugt mindestens 300°C aufgeheizt. Dies ist ebenfalls
durch Einwirkung von Strahlung, die beispielsweise von einer Laserdiode,
insbesondere als Rotlicht oder Infrarotstrahlung, erzeugt wird,
möglich. Bevorzugt
umfaßt
die Lanzettensterilisationseinrichtung zur thermischen Sterilisation
eine Glühwendel, mit
der die Lanzette angestrahlt werden kann. Als Material für diese
Glühwendel
sind insbesondere Edelmetalle und Edelmetalllegierungen geeignet,
die mit Umgebungsluft nicht reagieren, so daß die Glühwendel an Luft betrieben werden
kann. Besonders vorteilhaft ist es, die Glühwendel so anzuordnen, daß sie die
Lanzette bei der Sterilisation axial umgibt. Um die benötigte Heizenergie
zu minimieren, kann ein Reflektor verwendet werden, mit dem von
der Glühwendel
erzeugte Strahlung auf die zu sterilisierende Oberfläche der
Lanzette reflektiert wird.
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Eine
besonders effiziente Ausnutzung der Heizenergie, was insbesondere
bei batteriebetriebenen Handgeräten
ein großer
Vorteil ist, läßt sich
dadurch erreichen, daß die
Lanzettensterilisationseinrichtung eine mit Wechselspannung betriebene
Spule umfaßt,
mit der in der Lanzette ein Heizstrom induzierbar ist. Bevorzugt
wird die Frequenz der Wechselspannung so hoch gewählt, daß aufgrund
des Skin-Effekts der in der Lanzettenspitze induktiv erzeugte Heizstrom
auf einen Bereich mit geringer Eindringtiefe an der Oberfläche der
Lanzettenspitze konzentriert bleibt. Durch die Geometrie der Spule
wird dafür
gesorgt, daß nur
der Spitzenbereich der Lanzette erhitzt wird. Die ideale Frequenz
der Wechselspannung hängt
dabei von dem verwendeten Material der Lanzette ab, beträgt jedoch
für die
meisten Materialien und insbesondere für Edelstahl zwischen 500 kHz
und 3 GHz, insbesondere zwischen 1 GHz und 3 GHz.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur kontaktfreien Sterilisation einer Lanzette besteht darin, mit
einem Desinfektionsmittel, das beispielsweise als Dampf oder Nebel
aus einem Vorratsbehälter
der Lanzettensterilisationseinrichtung freigesetzt wird, auf die Lanzette
einzuwirken. Wichtig dabei ist, daß ein Desinfektionsmittel verwendet
wird, das für
den Menschen allenfalls eine geringe Toxizität aufweist, da mit der desinfizierten
Lanzette Spuren des Desinfektionsmittels in den menschlichen Körper gelangen können. Besonders
gut geeignet ist Wasserstoffperoxid, da es sich in Sauerstoff und
Wasser zersetzt und somit keine schädlichen Zersetzungsprodukte
zurückbleiben.
Um das Desinfektionsmittel gezielt freisetzen zu können, umfaßt die Lanzettensterilisationseinrichtung
bevorzugt eine Düse,
die insbesondere auf die Lanzettenspitze ausgerichtet sein kann.
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Ein
Dampf oder Nebel eines Desinfektionsmittels kann prinzipiell auch
mit rein mechanischen Mitteln, beispielsweise einem Zerstäuber, oder
durch eine mechanisch ausgelöste
chemische Reaktion freigesetzt werden. Bevorzugt umfaßt die Lanzettensterilisationseinrichtung
jedoch einen Stromverbraucher, der bei einem Sterilisationsvorgang
von einem elektrischen Strom durchflossen wird. Ein solcher Stromverbraucher
kann beispielsweise als Heizeinrichtung ausgebildet sein, um ein
Desinfektionsmittel zu verdampfen oder eine Pumpe, um es zu versprühen. Erfolgt
die Sterilisation durch ein elektrisches Plasma, so umfaßt der Stromverbraucher
Mittel zum Erzeugen eines elektrischen Plasmas. Bei Sterilisation
durch Strahlungseinwirkung oder Hitze kann der Stromverbraucher
beispielsweise als Leucht- oder Laserdiode, Glühwendel oder Spule ausgebildet
sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand in den Figuren dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die
darin beschriebenen Besonderheiten können einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden, um bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung zu schaffen. Gleiche und einander entsprechende Teile
sind dabei mit übereinstimmenden Bezugszeichen
gekennzeichnet. Es zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Handgerät zum Entnehmen
von Blut umfassend ein Lanzettenmodul und ein Basismodul;
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2 das
in 1 gezeigte Handgerät nach Entnahme des Lanzettenmoduls
aus dem Basismodul;
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3 das
in den 1 und 2 gezeigte Handgerät im Querschnitt;
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Handgeräts zum Entnehmen
von Blut;
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5 eine
weitere Ansicht des in 4 gezeigten Handgeräts;
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6 das
in den 4 und 5 gezeigte Handgerät im Querschnitt;
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7 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Handgeräts;
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8 das
in 7 gezeigte Ausführungsbeispiel bei einem Einstich;
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9 eine
erste Detailansicht der Lanzette und der Lanzettensterilisationseinrichtung;
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10 eine
zweite Detailansicht der Lanzette und der Lanzettensterilisationseinrichtung;
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11 eine
Detailansicht der Lanzette und einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Lanzettensterilisationseinrichtung;
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12 eine
weitere Detailansicht des in 11 gezeigten
Ausführungsbeispiels;
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13 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer mehrfach verwendbaren Lanzette;
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14 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Handgeräts und
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15–17 das
in 14 gezeigte Ausführungsbeispiel in weiteren
Ansichten.
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Tragbare
Analysesysteme, mit denen Patienten selbständig ihren Blutglucosegehalt
messen können,
umfassen in der Regel ein Handgerät zum Entnehmen von Blut und
zusätzlich
ein Analysehandgerät
mit einer Analysemeßeinrichtung,
der durch Einstich einer Lanzette gewonnenes Blut zuführbar ist.
Anhand der 1 bis 3 wird im
nachfolgenden ein Handgerät
zum Entnehmen von Blut für
ein solches tragbares Analysesystem beschrieben. Die 4 bis 7 zeigen
ein Analysesystem, bei dem das Handgerät zum Entnehmen von Blut in
das Analysehandgerät
integriert ist.
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Das
in den
1 bis
3 gezeigte Handgerät umfaßt ein Lanzettenmodul
1 und
ein Basismodul
2, in dem die Lanzettensterilisationseinrichtung
3 angeordnet
ist. Die wesentlichen Teile des Lanzettenmoduls
1 sind
die Lanzette
4, ein Auslöseknopf
5 und ein
Lanzettenantrieb (nicht gezeigt), der die Lanzette
4 aus
einer Ruheposition in eine Einstichposition bewegt. Der Lanzettenantrieb
besteht im wesentlichen aus einem Federmechanismus, dessen Feder durch
ein Niederdrücken
des Auslöseknopfes
gespannt wird und anschließend
die Lanzette
4 mit großer
Geschwindigkeit aus der Ruheposition in die Einstichposition bewegt.
Der Lanzettenantrieb zieht nach einem Einstich der Lanzette
4 diese
sofort wieder in die Ruheposition zurück. Auf diese Weise kann der
mit einem Einstich verbundene Schmerz auf ein Mindestmaß reduziert
werden. Ein geeigneter Lanzettenantrieb ist in der
DE 10223558 A1 beschrieben.
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Bei
einem Handgerät
nach dem Stand der Technik müßte die
Lanzette vor einer erneuten Verwendung ausgetauscht werden, um eine
Infektionsgefahr auszuschließen.
Bei einem erfindungsgemäßen Handgerät ist dies
aber nicht notwendig. Das Lanzettenmodul 1 wird nach einer
Blutentnahme in das Basismodul 2 mit der Lanzettensterilisationseinrichtung 3 gesteckt.
Das Basismodul 2 hat einen Aktivierungsknopf 6,
mit dem die Lanzettensterilisationseinrichtung 3 ausgelöst werden
kann.
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Es
empfiehlt sich, die Lanzettensterilisationseinrichtung 3 unmittelbar
nach einem Einstecken des Lanzettenmoduls 1 in das Basismodul 2 auszulösen, damit
Keime und andere Krankheitserreger abgetötet werden können, bevor
sie sich vermehren. Um das Risiko einer Infektion zu minimieren,
sollte die Lanzettensterilisationseinrichtung 3 auch unmittelbar
vor einer Entnahme des Lanzettenmoduls 1 aus dem Basismodul 2 ausgelöst werden.
Bevorzugt wird die Lanzettensterilisationseinrichtung 3 bei
einem Einstecken des Lanzettenmoduls 1 in das Basismodul 2 automatisch
ausgelöst,
so daß der
Aktivierungsknopf 6 nur für eine Lanzettensterilisation
unmittelbar vor der Entnahme des Lanzettenmoduls 1 benötigt wird.
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3 zeigt
in einer schematischen Darstellung das Basismodul 1 und
das Lanzettenmodul 1 im Querschnitt. Das Basismodul 2 enthält eine
Batterie 7 als Stromquelle für die Lanzettensterilisationseinrichtung 3.
Die Lanzettensterilisationseinrichtung 3 umfaßt eine
mit Wechselspannung betriebene Spule (siehe 7 bis 10),
mit der in der Lanzette 4 ein Heizstrom induzierbar ist.
Wird das Lanzettenmodul 1 in die dafür vorgesehene Kammer 8 des
Basismoduls 2 gesteckt, so wird die Spitze der Lanzette 4 axial
in die Spule der Lanzettensterilisationseinrichtung 3 eingeführt. Umgibt
die Spule die Lanzette, so läßt sich durch
Anlegen einer Wechselspannung mit einer Frequenz zwischen 10 kHz
und 50 MHz, insbesondere zwischen 100 kHz und 5 MHz, in der Lanzette 4 ein Heizstrom
induzieren, dessen Heizwirkung Keime und andere Krankheitserreger
abtötet.
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Wegen
des Skin-Effekts fließt
bei höheren Frequenzen
der in der Lanzette 4 induzierte Heizstrom nur an der Oberfläche der
Lanzette 4, so daß die
Lanzette 4 im wesentlichen nur an der Oberfläche aufgeheizt
wird. Dies führt
zu einer hervorragenden Ausnutzung der elektrischen Heizenergie.
Weitere Einzelheiten der verwendeten Lanzette 4 und der Lanzettensterilisationseinrichtung 3 werden
später anhand
der 7 bis 10 erläutert.
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Zunächst wird
anhand der 4 bis 6 ein weiteres
Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert,
bei dem das Handgerät
zum Entnehmen von Blut in ein Analysehandgerät mit einer Analysemeßeinrichtung
zur Untersuchung entnommenen Bluts integriert ist. Zu diesem tragbaren
Analysesystem gehört
ein Lanzettenmodul 1, das mit dem Lanzettenmodul 1 des
im vorhergehenden beschriebenen Ausführungsbeispiels identisch ist. 4 zeigt,
wie das Lanzettenmodul 1 in dem Analysehandgerät 10 steckt,
das ebenso wie das Basismodul 2 des im vorhergehenden beschriebenen
Ausführungsbeispiels eine
Lanzettensterilisationseinrichtung 3 enthält. Zusätzlich enthält das Analysehandgerät eine Analysemeßeinrichtung 11,
eine Anzeigeeinrichtung 12 zum Anzeigen eines Untersuchungsergebnisses
und Bedienungselemente 13 in Form von Tasten.
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Bei
dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine photometrisch
arbeitende Analysemeßeinrichtung 11 vorgesehen,
jedoch läßt sich
die vorliegende Erfindung selbstverständlich auch bei einem elektrochemischen
Analysesystem anwenden.
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Die
Analysemeßeinrichtung 11 des
gezeigten Ausführungsbeispiels
erfaßt
eine Farbänderung eines
als Band ausgeführten
Teststreifens 14. Der Teststreifen 14 ist so lang,
daß er
für eine
Vielzahl von Messungen, bevorzugt 30 bis 100, ausreicht, bevor er
ausgetauscht werden muß.
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Für eine Analyse
bringt ein Patient einen durch einen Einstich mit dem Lanzettenmodul 1 gewonnenen
Blutstropfen auf den Teststreifen 14 auf. Dort bewirkt
eine chemische Reaktion mit in dem Teststreifen 14 enthaltenen
Chemikalien eine Farbänderung
des Teststreifens 14, die von der Analysemeßeinrichtung 11 erfaßt und ausgewertet
wird. Damit diese Auswertung nicht durch Streulicht gestört wird,
gehört
zu dem Analysehandgerät
eine Schutzkappe 15, die über die Gehäuseöffnung 16, aus welcher
der Teststreifen 14 austritt, gestülpt werden kann. Die Schutzkappe 15 dient
zudem zum Schutz des Teststreifens 14 vor Beschädigung und
wird nur zum Aufbringen eines Blutstropfens abgenommen.
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Der
Teststreifen 14 wird mit einer Antriebsrolle 17 nach
einer abgeschlossenen Untersuchung weiter bewegt, so daß für die nächste Untersuchung ein
frischer Abschnitt des Teststreifens 14 zur Verfügung steht.
Um die Antriebsrolle 17 und den Geräteinnenraum 18 vor
Verschmutzung zu schützen, wird
der Teststreifen 14 an einer Reinigungseinrichtung 19 vorbeigeführt, die überschüssiges Blut
und Schmutz aufnimmt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich
bei der Reinigungseinrichtung 19 um eine Reinigungsrolle,
an deren Oberfläche
der Teststreifen 14 vorbeigeführt wird und die dabei Schmutz
von dem Teststreifen 14 entfernt.
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Das
anhand der 4 bis 6 beschriebene
Analysehandgerät 10 ist
netzunabhängig
und verfügt über Batterien 7 zur
Stromversorgung.
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Die 7 und 8 zeigen
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem das Lanzettenmodul in das Analysehandgerät 1O integriert ist.
Bei der in 7 gezeigten Querschnittsansicht
befindet sich die Lanzette 4 in einer Ruheposition, in
der die Spitze der Lanzette 4 in die von dem Reflektor 26 umgebene Glühwendel 25 der
Lanzettensterilisationseinrichtung 3 hineinragt. 8 zeigt
die Lanzette 4 in einer Einstichposition. Bei Betätigung des
Aktivierungsknopfes 6 wird über die Verbindungsleitung 20 der
Prozessor der Steuer- und Auswerteeinheit 21 getriggert, woraufhin
diese Energie aus der Batterie 7 entnimmt und der Lanzettensterilisationseinrichtung 3 zuführt, so
daß die
Lanzette 4 sterilisiert wird. Ferner wird der Lanzettenantrieb 22 gespannt.
Nach Ablauf des Sterilisationsprozesses wird das Auslöseelement 5 freigeschaltet.
Wird daraufhin der Auslöseknopf 5 betätigt, so
wird die Lanzette 4 durch den Lanzettenantrieb 22 für einen
Einstich aus der in 7 gezeigten Ruheposition in
die in 8 gezeigte Einstichposition bewegt.
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Die
Lanzette 4 weist wie aus der WO 03/009759 A1 bekannte Lanzetten
einen Probeaufnahmekanal (nicht gezeigt) auf, durch den Blut einem Testfeld 23 zugeführt werden
kann. Dort bewirkt eine chemische Reaktion mit in dem Testfeld 23 enthaltenen
Chemikalien eine Farbänderung
des Testfeldes 23, die von einer Meßeinrichtung 24 erfaßt und von der
Steuer- und Auswerteeinheit 21 ausgewertet wird.
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Die 9 und 10 zeigen
im Detail, wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3,
die mit Wechselspannung betriebene Spule 25 der Lanzettensterilisationseinrichtung 3 axial
die Spitze 27 der Lanzette 4 umgibt. Damit ein
Heizstrom mit möglichst geringen
Energieverlusten in der Oberfläche
der Lanzette 4 induziert wird, sollte der Durchmesser der Spule 25 möglichst
klein gewählt
werden.
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Die
Spule 25 ist Teil eines zur Lanzettensterilisationseinrichtung 3 gehörenden Schwingkreises (nicht
gezeigt). Die optimale Anzahl der Wicklungen der Spule 25 hängt von
der Frequenz der Wechselspannung, der Kapazität des Schwingkreises und der Auswirkung
der Lanzette 4 auf die Induktivität der Spule 25 ab.
Beträgt
die Frequenz der Wechselspannung zwischen 500 kHz und 3 GHz, bevorzugt
1 GHz und 3 GHz, so bleibt der in der Lanzette 4 induzierte Strom
auf die Oberfläche
beschränkt,
was zu einer effizienten Ausnutzung der Heizenergie führt. Durch Ausnutzung
des Skin-Effekts läßt sich
bereits mit einer Heizleistung von nur 1 Watt eine für eine Sterilisation
der Lanzette 4 ausreichende Aufheizung erreichen. Eine
solche Heizleistung läßt sich
mit handelsüblichen
1,5 Volt Batterien erreichen, jedoch sind 3 Volt Lithium Batterien
bevorzugt.
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Die 11 und 12 zeigen
im Detail die Lanzettensterilisationseinrichtung 3 gemäß dem Ausführungsbeispiel
von 7. Zentraler Bestandteil dieser Lanzettensterilisationseinrichtung
ist eine Glühwendel 25,
welche die Lanzette 4 bei der Sterilisation axial umgibt.
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Um
die Heizenergie noch besser auszunutzen, ist um die Glühwendel 25 herum
ein Reflektor 26 angeordnet. Im einfachsten Fall besteht
der Reflektor 26 aus einer Metallfolie. Der Reflektor 26 führt zu einer
noch besseren Ausnutzung der Heizenergie, indem er Infrarotstrahlung,
welche die Glühwendel 25 beim
Aufheizen aussendet, auf die Lanzette 4 reflektiert, so
daß diese
auf mindestens 250°C
erhitzt wird. Bei Temperaturen von über 250°C, insbesondere über 300°C werden
nicht nur Krankheitserreger abgetötet, sondern auch Proteine
in ihre Bestandteile zerlegt, wodurch die Sicherheit der Sterilisation
weiter erhöht
wird.
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Wie
man an den 9 bis 12 sieht,
umgeben die Spule bzw. die Glühwendel 25 die
Lanzette 4 nicht auf voller Länge, sondern lediglich im Bereich der
Spitze 27. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, den Energieverbrauch
der Lanzettensterilisationseinrichtung 3 zu senken. Es
genügt
nämlich,
wenn die Lanzette 4 in dem Bereich, der bei einer Einstichbewegung
in den Körper
des Patienten eindringt, desinfiziert wird. Ein Abschnitt der Lanzette 4,
der beim Einstich nicht in den Körper
eindringt, kann weder eine Infektion übertragen, noch bei einem Einstich verunreinigt
werden.
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Die
Lanzette 4 hat bevorzugt einen Körper aus Metall, besonders
bevorzugt aus Edelstahl, insbesondere gehärteten Edelstahl, kann aber
auch aus einem anderen Material, beispielsweise aus Keramik, sein.
Ist der Körper
der Lanzette 4 nicht aus Metall, so ist er bevorzugt mit
einer Metallschicht überzogen,
damit ein effizientes, induktives Erhitzen möglich ist. Bei Lanzette ohne
eine metallische Oberfläche
ist ein Erhitzen durch Wärmestrahlung
möglich.
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Damit
die Lanzette 4 auch bei einem häufigen Verwenden nicht abstumpft,
ist sie bevorzugt mit einer Schutzschicht versehen. Diese Schutzschicht kann
aus einem Polymer oder einer amorphen Kohlenstoff- oder Siliziumschicht
bestehen. Die Schutzschicht ist bevorzugt weniger als 10 μm, bevorzugt weniger
als 1 μm
dick, damit sie bei einem induktiven Aufheizen einer darunter liegenden
Metallschicht rasch und mit geringem Energieaufwand auf die zur Sterilisation
erforderlichen Temperaturen aufgeheizt werden kann.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer mehrfach verwendbaren, durch Hitze sterilisierbaren Lanzette 4 ist
in 13 gezeigt. Die Lanzette 4 hat einen
Mantel 30 aus gehärtetem
Edelstahl, der einen Kern 31 aus Kupfer umgibt. Der Mantel 30 sorgt
für eine
harte Spitze 27, die einen relativ schmerzfreien Einstich
in ein Körperteil
eines Patienten ermöglicht. Zwischen
dem Mantel 30 und dem Kern 31 befindet sich eine
Widerstandsschicht 32, die eine Dicke von etwa 10 bis 50 μm hat.
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Zum
Sterilisieren der Lanzette 4 wird eine Spannung zwischen
dem Kern 31 und dem Mantel 30 angelegt. Dies bewirkt
einen radial verlaufenden Stromfluß von dem Kern 31 zu
dem Mantel 30. Da der elektrische Widerstand der Widerstandsschicht 32 wesentlich
größer als
der Widerstand des Kerns 31 und des Mantels 30 ist,
fällt die
angelegte Spannung hauptsächlich
an der Widerstandsschicht 32 ab. Folglich wird durch Widerstandsheizung
in erster Linie die Widerstandsschicht 32 aufgeheizt, die
wiederum den darüber
befindlichen dünnen
Mantel 30 aufheizt.
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Bei
der Wahl des Materials für
den Kern 31 ist auf eine möglichst gute Leitfähigkeit
zu achten, damit möglichst
wenig Heizenergie durch Aufheizen des Kerns 31 verlorengeht.
Gut geeignet sind Kupfer und Kupferlegierungen.
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Der
Mantel 30 besteht aus Edelstahl. Der Mantel 30 sollte
möglichst
dünn sein,
damit er rasch und mit möglichst
geringem Energieaufwand aufgeheizt werden kann. Seine Dicke beträgt bevorzugt
50 bis 200 μm.
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Die
Widerstandsschicht 32 erstreckt sich nur in dem Bereich
der Spitze 27 der Lanzette 4, der bei einem Einstich
in den Körper
eines Patienten eindringt. Außerhalb
dieses Bereichs befindet sich zwischen dem Mantel 30 und
dem Kern 31 eine leitfähige
Schicht 33, so daß bei
einem Sterilisationsvorgang nur der vordere Bereich der Lanzette 4 aufgeheizt
wird, der auch wirklich desinfiziert werden muß.
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Bei
allen genannten Ausführungsformen kommt
als Material für
die Lanzettenspitze korrosionsbeständiger Stahl in Frage, wie
er auch für
herkömmliche
Lanzetten verwendet wird. Für
die höhere Standzeit
der Schneidkanten der Lanzetten ist bevorzugt eine gehärtete Legierung
einzusetzen, wie sie beispielsweise für chirurgische Instrumente,
Skalpelle etc. gebräuchlich
ist.
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In
den 14 bis 17 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
gezeigt, bei dem das Lanzettenmodul 1 in das Analysehandgerät 10 integriert
ist. Ähnlich
wie bei dem anhand der 4 bis 6 erläuterten
Ausführungsbeispiel
wird mit einer Analysemeßeinrichtung 11 eine
Farbänderung
eines als Band ausgeführten
Teststreifens 14 erfaßt.
Der Teststreifen 14 befindet sich in einer Kassette 40,
in der er von einer Vorratsrolle 41 abziehbar und auf eine von
einer Welle 42 angetriebene Antriebsrolle 17 aufspulbar
ist. Der bandförmige
Teststreifen 14 weist eine Vielzahl von Bandabschnitten 49 auf,
die mit Trochenchemikalien beschichtet sind, welche mit aufgebrachtem
Blut reagieren und dabei eine der Blutzuckerkonzentration entsprechende,
optisch detektierbare Farbänderung
bewirken.
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Wie 15 bis 17 zeigen,
ist die Kassette 40 in einem Analysemodul 39 angeordnet,
das über
Schwenkarme 43 zur Aufnahme eines aus einer von der Lanzette 4 erzeugten
Einstichwunde austretenden Bluttropfens in den Bereich der Gehäuseöffnung 44 schwenkbar
ist. Mittels Umlenkrollen 45 wird eine Bandschlaufe mit
einem freiliegenden Bandabschnitt 49 zur Aufnahme eines
Bluttropfens gebildet. Die Analysemeßeinrichtung 11 ist
entlang des Doppelpfeils 46 zwischen einer Ruheposition und
einer Meßposition,
in der eine reflexionsphotometrische Nachweismessung durchgeführt wird,
verschieblich.
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In
das gezeigte Analysehandgerät
ist das Lanzettenmodul 1 integriert, das ebenso wie das Analysemodul 39 mittels
Schwenkarmen 43 zu der Gehäuseöffnung 44 hin und
von ihr weg schwenkbar ist. Das Lanzettenmodul 1 enthält die Lanzette 4,
die für
eine Einstich- und Rückführbewegung
in Richtung des Doppelpfeils 50 mittels des Lanzettenantriebs 22 zwischen
einer Ruheposition und einer Einstichposition bewegt wird. In ihrer
Ruheposition befindet sich die Spitze der Lanzette 4 in
einer Lanzettensterilisationseinrichtung 3. Wie bei den
im vorhergehenden beschriebenen Ausführungsbeispielen wird eine
Einstichund Rückführbewegung
der Lanzette 4 durch Betätigen des Auslöseknopfes 5 bewirkt.
Zur Einstellung der Einstichtiefe ist das Lanzettenmodul 1 in dem
Gehäuse 51 des
Analysehandgeräts 10 in
der durch den Doppelpfeil 52 angegebenen Einstichrichtung
durch Drehen des Einstichtiefenverstellknopfes 53 beweglich.
-
Nähere Einzelheiten
hinsichtlich des Aufbaus von Kassetten mit bandförmigen Teststreifen 14 sowie
deren Einsatz in Analysehandgeräten
sind in den Anmeldungen WO 2004/056269, WO 2004/047642 und PCT/EP
2004/007785 beschrieben, auf die ergänzend verwiesen wird und deren
Inhalt diesbezüglich
zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
-
- 1
- Lanzettenmodul
- 2
- Basismodul
- 3
- Lanzettensterilisationseinrichtung
- 4
- Lanzette
- 5
- Auslöseknopf
- 6
- Aktivierungsknopf
- 7
- Batterie
- 8
- Kammer
- 10
- Analysehandgerät
- 11
- Analysemeßeinrichtung
- 12
- Anzeigeeinrichtung
- 13
- Bedienungselemente
- 14
- Teststreifen
- 15
- Schutzkappe
- 16
- Gehäuseöffnung
- 17
- Antriebsrolle
- 18
- Geräteinnenraum
- 19
- Reinigungseinrichtung
- 20
- Verbindungsleitung
- 21
- Steuer-
und Auswerteeinheit
- 22
- Lanzettenantrieb
- 23
- Testfeld
- 24
- Meßeinrichtung
- 25
- Spule/Glühwendel
- 26
- Reflektor
- 27
- Spitze
der Lanzette
- 30
- Mantel
- 31
- Kern
- 32
- Widerstandsschicht
- 33
- leitfähige Schicht
- 39
- Analysemodul
- 40
- Kassette
- 41
- Vorratsrolle
- 42
- Welle
- 43
- Schwenkarme
- 44
- Gehäuseöffnung
- 45
- Umlenkrollen
- 46
- Verschieberichtung
- 49
- Bandabschnitt
- 50
- Einstichrichtung
- 51
- Gehäuse
- 52
- Verstellrichtung
- 53
- Einstichtiefen-Verstellknopf