-
Die
Erfindung betrifft ein Parksperrensystem einer Getriebeeinrichtung,
insbesondere eines Automatgetriebes oder eines automatisierten Schaltgetriebes
eines Fahrzeugs gemäß der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
-
Im
Allgemeinen sind Fahrzeuge mit Handschaltgetrieben bei abgeschaltetem
Motor über
eine Feststellbremse und zusätzlich
dadurch gegen Wegrollen sicherbar, dass ein Gang mit hoher Übersetzung
in dem Getriebe eingelegt wird und ein Antriebsstrang im Bereich
des mit einer Getriebeausgangswelle verbundenen Abtriebs blockiert
ist. Bei Fahrzeugen, deren Antriebsstrang mit einem hydrodynamischen
Drehmomentwandler oder dessen Getriebeeinrichtung mit hydraulisch
ansteuerbaren, nasslaufenden Schaltelementen bzw. Kupplungselementen
ausgebildet ist, entfällt
diese Möglichkeit,
da bei abgeschaltetem Motor eine Verbindung zwischen dem Motor mit
seiner Bremskraft und dem Abtrieb aufgrund des dann nicht mehr vorhandenen
hydraulischen Ansteuerdrucks nicht aufrecht erhalten werden kann.
Um dennoch eine Sicherheit gegen Wegrollen auch unter extremen Bedingungen
zu gewährleisten,
sind derartige Fahrzeuge mit einer separaten Einrichtung zum Feststellen
eines Abtriebs bzw. mit einem so genannten Parksperrensystem ausgerüstet.
-
Aus
der Praxis hinlänglich
bekannte Parksperrensysteme verhindern ein unbeabsichtigtes Rollen
des Fahrzeuges selbst bei abgeschaltetem Motor. Ist eine Parksperre
aktiviert bzw. eingelegt, dann ist eine mit Antriebsrädern des
Fahrzeuges drehfest verbundene Getriebeabtriebswelle derart blockiert,
dass das Fahrzeug in der Ebene sowie an Hängen gegen ein selbsttätiges Wegrollen
gesichert ist. Die Aktivierung solcher Parksperren erfolgt durch einen Fahrer,
indem er ein entsprechendes Bedienelement, wie einen Wählhebel,
in eine Parkstellung verstellt.
-
Die
Fahrerwunschvorgabe wird von dem Wählhebel entweder über eine
mechanische Verbindung, wie einem Seilzug, oder elektrohydraulisch
auf eine mechanische Sperreinrichtung am Abtrieb des Getriebes übertragen,
wobei die mechanische Parksperre beispielsweise ein an einer Getriebeabtriebswelle
drehfest verbundenes Parksperrenrad aufweist, welches an seiner
Außenseite
eine Art Keilwellenprofil aufweist. Des Weiteren ist eine Sperrklinke vorgesehen,
welche bei aktivierter Parksperre radial in das Keilwellenprofil
des Parksperrenrades eingreift, wodurch die Getriebeabtriebswelle
blockiert ist.
-
Beim
Auslegen der Parksperre wird die Klinke über einen mechanisch, hydraulisch
oder elektrisch wirkenden Mechanismus aus dem Eingriff mit dem Parksperrenrad
geführt,
so dass das Parksperrenrad bzw. die Getriebeabtriebswelle entriegelt
ist und der Antriebsstrang abtriebsseitig nicht mehr verblockt ist.
Das Auslegen der Parksperre erfolgt ebenfalls in Abhängigkeit
einer entsprechenden Fahrerwunschvorgabe, wobei der Fahrer hierzu
den Wählhebel
aus der Parkstellung in eine beliebige andere Wählhebelposition positionieren
muss.
-
Parksperrensysteme,
deren Parksperren elektrohydraulisch betätigt werden, weisen einen über ein
Parksperrenventil hydraulisch ansteuerbaren Parksperrenzylinder
auf, dessen Kolbenstange zwischen einer ersten einem gesperrten
Zustand einer Getriebeausgangswelle äquivalenten Position und einer
einem entsperrten Zustand der Getriebeausgangswelle äquivalenten
Position verstellbar ist. Die Kolbenstange ist in Richtung ihrer
ersten Position federbelastet und über eine Rasteinrichtung entgegen
der an der Kolbenstange wirkenden Federkraft in ihrer zweiten Position
haltbar. Des Weiteren ist die Kolbenstange des Parksperrenzylinders
in Abhängigkeit
einer aus einem über
das Parksperrenventil steuerbaren Hydraulikdruck resultierenden
und an der Kolbenstange wirkenden Kraftkomponente, die der Federkraft
entgegenwirkt, aus ihrer ersten Position in ihre zweite Position
verschiebbar. Der Hydraulikdruck ist in Abhängigkeit eines über einen
Aktuator einstellbaren Steuerdrucks, mit dem ein Ventilschieber
des Parksperrenventils beaufschlagbar ist, einstellbar.
-
Derartige
Parksperrensysteme weisen jedoch den Nachteil auf, dass bei Ausfall
des Hydraulikdrucks, wie beispielsweise bei einem Motordefekt oder
einem Pumpendruckabfall einer Druckerzeugungseinrichtung, die Parksperre
eingelegt wird und das Fahrzeug aufgrund des gesperrten Abtriebs
nicht mehr bewegbar ist.
-
Um
eine derartige unerwünschte
Sperrung des Abtriebs bei Systemausfällen zu vermeiden, ist dazu übergegangen
worden, Parksperrensysteme mit einem zusätzlichen elektromechanischen
Mechanismus auszuführen,
der die Parksperre unabhängig von
dem hydraulischen Druck so lange in entriegeltem Zustand hält, bis
eine entsprechende Fahrerwunschvorgabe zum Einlegen der Parksperre
vorliegt. Derartige Mechanismen können entweder aktiv oder passiv
betrieben werden, so dass die Parksperre entweder durch ein aktives
Bestromen des Mechanismus eingelegt wird oder die Parksperre nur
aufgrund einer dauerhaften Bestromung des Mechanismus in entriegeltem
Zustand verbleibt.
-
Der
Einsatz eines aktiven Verriegelungsmechanismus führt nachteilhafterweise jedoch
dazu, dass bei einem Ausfall der Ansteuerung des Mechanismus ein
Einlegen der Parksperre nur durch eine zusätzliche mechanische Entriegelung
des Mechanismus möglich
ist. Des Weiteren ist die Parksperre bei derartigen Parksperrensystemen
unter Umständen
nicht mehr einlegbar, wenn der Parksperrenzylinder bei ausgelegter
Parksperre fehlerhaft angesteuert wird, da die Parksperre durch
den elektromechanischen Mechanismus in ausgelegtem Zustand verriegelt
ist, bevor eine fehlerhafte Stromansteuerung des Mechanismus unterbrochen
werden kann.
-
Zusätzlich besteht
die Problematik, dass bei einem Ausfall der Wirkungsweise des zur
Ansteuerung des Parksperrenventils vorgesehenen Aktuators der Parksperrenzylinder
mit einem derartigen Hydraulikdruck angesteuert wird, dass die Parksperre
auch bei einer nicht vorliegenden Fahrerwunschvorgabe zum Auslegen
der Parksperre fehlerhaft ausgelegt wird.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Parksperrensystem
einer Getriebeeinrichtung zur Verfügung zu stellen, mittels dem
ein fehlerhaftes Auslegen der Parksperre vermieden ist.
-
Erfindungsgemäß ist diese
Aufgabe mit einem Parksperrensystem gemäß den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
-
Durch
den Einsatz eines erfindungsgemäßen Parksperrensystems
einer Getriebeeinrichtung, insbesondere eines Automatgetriebes oder
eines automatisierten Schaltgetriebes eines Fahrzeugs, das mit einem über ein
Parksperrenventil hydraulisch ansteuerbaren hydraulischen Parksperrenzylinder
ausgeführt
ist, dessen Kolbenstange zwischen einer ersten einem gesperrten
Zustand einer Getriebeausgangswelle äquivalenten Position und einer
zweiten einem entsperrten Zustand der Getriebeausgangswelle äquivalenten
Position verstellbar ist, wobei die Kolbenstange in Richtung ihrer
ersten Position federbelastet ist und über eine Rasteinrichtung entgegen der
an der Kolbenstange wirkenden Federkraft in ihrer zweiten Position
haltbar ist, wobei die Kolbenstange des Parksperrenzylinders in
Abhängigkeit
einer aus einem über
das Parksperrenventil steuerbaren Hydraulikdruck resultierenden
und an der Kolbenstange wirkenden Kraftkomponente, die der Federkraft
entgegenwirkt, aus ihrer ersten Position in ihre zweite Position
verschiebbar ist und wobei der Hydraulikdruck in Abhängigkeit
eines über
einen Aktuator einstellbaren Steuerdrucks, mit dem ein Ventilschieber
des Parksperrenventils beaufschlagbar ist, einstellbar ist, wird
ein fehlerhaftes Auslegen der Parksperre, d. h. ohne entsprechende
Fahrerwunschvorgabe, auf einfache Art und Weise vermieden.
-
Dies
wird dadurch erreicht, dass der Ventilschieber des Parksperrenventils
in der ersten Position der Kolbenstange mit einem über eine
Aktuatoreinrichtung einstellbaren Steuerdruck beaufschlagbar ist,
der dem ebenfalls an dem Ventilschieber des Parksperrenventils angreifenden
Steuerdruck des Aktuators derart entgegenwirkt, dass eine an der
Kolbenstange angreifende resultierende Gesamtkraftkomponente in
Richtung der ersten Position der Kolbenstange des Parksperrenzylinders
wirkt.
-
Damit
ist das erfindungsgemäße Parksperrensystem
mit einer Parksperrenentriegelung ausgeführt, die nur durch zwei unabhängig voneinander operierende
Stellglieder, nämlich
den Aktuator und die Aktuatoreinrichtung, aktivierbar ist. Dies
führt vorteilhafterweise
dazu, dass ein Abtrieb eines Fahrzeugs selbst bei einem Ausfall
des Aktuators nur bei Vorliegen einer fahrerseitigen Wunschvorgabe
zum Auslegen der Parksperre deaktiviert wird, da die aktuatoreinrichtungsseitige
Ansteuerung des Ventilschiebers des Parksperrenventils erst bei
Vorliegen einer derartigen fahrerseitigen Wunschvorgabe in einer
die Parksperre auslegende Art und Weise erfolgt.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen
und den unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispielen,
wobei in der Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele der Übersichtlichkeit
halber für
bau- und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet
werden.
-
Es
zeigt:
-
1 ein
stark schematisiertes Schaltschema einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Parksperrensystems
bei eingelegter Parksperre;
-
2 das
Schaltschema gemäß 1 bei ausgelegter
Parksperre; und
-
3 ein
Schaltschema eines zweiten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Parksperrensystems
bei ausgelegter Parksperre.
-
In 1 ist
ein stark schematisiertes Schaltschema eines Parksperrensystems 1 dargestellt, welches
nachfolgend grundsätzlich
in zwei Systemgruppen, nämlich
einen so genannten Wählbock 2 und
ein hydraulisches Schaltgerät 3 unterteilt
wird. Dabei stellt der Wählbock 2 eine
mechanisch ansteuerbare Rasteinrichtung dar, welche einen um einen Drehpunkt 4 drehbaren
und in Raststellung über
eine Feder 5 federbelasteten Rasthebel 6 sowie
ein mit einer Rastnase 7 des Rasthebels 6 in der
in 2 dargestellten Art und Weise in Wirkverbindung
bringbares Rastelement 8 umfasst.
-
Der
Rasthebel 6 ist vorliegend über ein an dem dem Rasthebel 6 zugewandten
Ende der Feder 5 von einem Steuerelement 9 um
den Drehpunkt 4 verschwenkbar ausgeführt, so dass der Rasthebel 6 aus
der in 1 und 2 dargestellten Rastposition
heraus bewegbar ist, wodurch die in 2 dargestellte
rastende Verbindung zwischen dem Rasthebel 6 und dem Rastelement 8 gelöst wird.
Das Steuerelement 9 wird jeweils in Abhängigkeit einer Fahrerwunschvorgabe
zum Einlegen einer Parksperre betätigt und kann ab weichend von
der vorgenannten mechanischen Ausführung auch als Magnetventil
ausgebildet sein.
-
Das
Rastelement 8 ist vorliegend über ein starres Bauteil 10,
welches vorliegend als ein sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertragender
und in einer Hülle
geführter
Federstahldraht ausgeführt
ist, mit einer Kolbenstange 11 eines Parksperrenzylinders 12 des
hydraulischen Schaltgeräts 3 verbunden.
-
Die
Kolbenstange 11 ist wiederum mit einer nicht näher dargestellten
und aus der Praxis hinlänglich
bekannten Sperrklinke verbunden, die mit einem an einer Getriebeausgangswelle
der Getriebeeinrichtung drehfest verbundenen Zahnrad in Abhängigkeit der
Stellung der Kolbenstange 11 in Eingriff bringbar oder
aus dem Eingriff mit dem Zahnrad führbar ist, so dass ein Abtrieb
eines mit dem Parksperrensystem 1 ausgeführten Fahrzeugs
gesperrt oder frei drehbar ist. Dabei ist die Kolbenstange 11 des
Parksperrenzylinders 12 in 1 in ihrer
ersten einem gesperrten Zustand der Getriebeausgangswelle bzw. des
Abtriebs äquivalenten
Position und in 2 in ihrer zweiten einem entsperrten
Zustand der Getriebeausgangswelle bzw. des Abtriebs äquivalenten
Position dargestellt.
-
D.
h., dass die in 1 dargestellte Position der
Kolbenstange 11 einem so genannten ausgelegten Zustand
der Parksperre eines Fahrzeug entspricht, wohingegen die in 2 dargestellte
Position der Kolbenstange 11 einen ausgelegten Zustand der
Parksperre eines Fahrzeugs darstellt.
-
Des
Weiteren ist die Kolbenstange 11 in Richtung des eingelegten
Zustandes der Parksperre über
eine Federeinrichtung 13 federbelastet, so dass bei entriegelter
Rasteinrichtung 2 und fehlender hydraulischer Ansteuerung
des Parksperrenzylinders 12 das Parksperrensystem 1 selbsttätig in den
eingelegten Zustand der Parksperre übergeht.
-
Die
hydraulische Ansteuerung des Parksperrenzylinders 12 erfolgt
vorliegend in Abhängigkeit
eines Parksperrenventils 14, dessen Ventilschieber 15 in
Abhängigkeit
verschiedener nachfolgend näher spezifizierter
hydraulischer Steuerdrücke
sowie einer Ventilfeder 16, die für die hydraulische Ansteuerung des
Parksperrenzylinders 12 erforderlichen Schaltstellungen
einnimmt.
-
Der
Parksperrenzylinder 12 wird vorliegend in Abhängigkeit
eines über
das Parksperrenventil 14 einstellbaren Hydraulikdrucks
angesteuert, um die Kolbenstange 11 entsprechend einer
fahrerseitigen Wunschvorgabe entgegen der Federkraft der Federeinrichtung 13 aus
ihrer dem eingelegten Zustand der Parksperre äquivalenten ersten Position
in ihre dem ausgelegten Zustand der Parksperre äquivalente zweite Position,
in der die Rasteinrichtung 2 selbsttätig verrastet, überführen zu
können.
-
Das
Parksperrenventil 14 ist mit mehreren Steuerräumen 14_1 bis 14_6 ausgebildet,
welche über
Leitungen L1, L2, L5 und L6 mit den vorgenannten hydraulischen Steuerdrücken beaufschlagbar sind.
Der Parksperrenzylinder 12 ist ebenfalls mit mehreren Steuerräumen 12_1 bis 12_5 ausgeführt, wobei
der erste Steuerraum 12_1 des Parksperrenzylinders 12 über die
Leitung L3 mit dem dritten Steuerraum 14_3 des Parksperrenventils 14 verbunden ist.
Des Weiteren ist der dritte Steuerraum 12_3 des Parksperrenzylinders 12 über die
Leitung L1 mit dem ersten Steuerraum 14_1 des Parksperrenventils 14 verbunden,
wohingegen der zweite Steuerraum 12_2 des Parksperrenzylinders 12 über eine
Leitung L7 mit einer Aktuatoreinrichtung 17 verbunden und
mit einem über
die Aktuatoreinrichtung 17 einstellbaren Steuerdruck beaufschlagbar
ist.
-
Der
zweite Steuerraum 14_2 des Parksperrenventils 14 ist über die
Leitung L2 mit einem Systemdruck p_sys der Getriebeeinrichtung beaufschlagbar,
der in der in 2 gezeigten Schaltstellung des
Ventilschiebers 15 des Park sperrenventils 14 über die
Leitung L3 in den ersten Steuerraum 12_1 des Parksperrenzylinders 12 weitergeleitet wird.
-
Über die
Leitung L5 ist der fünfte
Steuerraum 14_5 des Parksperrenventils 14 mit
einem Ansteuerdruck eines Aktuators 18 beaufschlagbar und
der sechste Steuerraum 14_6 des Parksperrenventils 14 ist über die
Leitung L6 mit jeweils einem Ansteuerdruck p_SE eines zur Darstellung
einer Schaltstufe der Getriebeeinrichtung in den Kraftfluss der
Getriebeeinrichtung zugeschalteten Schaltelementes der Getriebeeinrichtung
beaufschlagbar.
-
Die
Aktuatoreinrichtung 17 sowie der Aktuator 8 sind
vorliegend jeweils als Magnetventil ausgeführt und können in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden
Anwendungsfalles auch als jedes andere an sich bekannte geeignete
Druckregelelement ausgeführt
sein.
-
Zur
Betätigung
der Parksperre des Parksperrensystems werden der Parksperrenzylinder 12 sowie
das Parksperrenventil 14 in der nachfolgend beschriebenen
Art und Weise hydraulisch angesteuert.
-
Bezug
nehmend auf den in 1 dargestellten Zustand des
Parksperrensystems 1, bei dem die Parksperre eingelegt
ist, wird der Ventilschieber 15 des Parksperrenventils 14 an
seinem dem ersten Steuerraum 14_1 zugewandten Ende mit
dem über die
Aktuatoreinrichtung 17 einstellbaren Steuerdruck über die
Leitung L7, den mit dem dritten Steuerraum 12_3 verbundenen
zweiten Steuerraum 12_2 des Parksperrenzylinders 12 und
die Leitung L1 beaufschlagt. Zusätzlich
wird der Ventilschieber 15 an seinem dem sechsten Steuerraum 14_6 des
Parksperrenventils 14 zugewandten Ende mit dem Ansteuerdruck
p_SE eines Schaltelementes der Getriebeeinrichtung und im Bereich
des fünften
Steuerraumes 14_5 mit dem über den Aktuator 18 einstellbaren
An steuerdruck an seiner Differenzfläche in Richtung des ersten
Steuerraumes 14_1 des Parksperrenventils 14 beaufschlagt.
-
Das
bedeutet, dass in Abhängigkeit
des Steuerdrucks der Aktuatoreinrichtung 17 und der in Richtung
des sechsten Steuerraums 14_6 des Parksperrenventils 14 an
dem Ventilschieber 15 angreifenden Federkraft der Federeinrichtung 16 in
Verbindung mit den entgegengesetzt wirkenden Ansteuerdrücken p_SE
des Schaltelementes sowie des Aktuators 18 an dem Ventilschieber 14 eine
derartige resultierende Kraftkomponente angreift, dass sich der Ventilschieber 14 in
einer Schaltstellung befindet, in der der zweite Steuerraum 14_2 von
dem dritten Steuerraum 14_3 des Parksperrenventils 14 getrennt ist.
Somit wird die Kolbenstange 11 nicht mit dem Systemdruck
p_sys der Getriebeeinrichtung beaufschlagt. Die Kolbenstange 11 ist
dann aufgrund der Federkraft der Federeinrichtung 13 in
der 1 gezeigten und dem eingelegten Zustand der Parksperre entsprechenden
Position angeordnet.
-
Liegt
eine entsprechende fahrerseitige Wunschvorgabe zum Auslegen der
Parksperre vor, wird der über
die Aktuatoreinrichtung 17 einstellbare Steuerdruck derart
reduziert, dass an dem Ventilschieber 15 eine derartige
resultierende Kraftkomponente angreift, dass der Ventilschieber 15 in
die in 2 dargestellte Schaltstellung verschoben wird, bei
der der zweite Steuerraum 14_2 mit dem dritten Steuerraum 14_3 des
Parksperrenventils 14 verbunden ist und der erste Steuerraum 14_1 des
Parksperrenzylinders 12 mit dem Systemdruck p_sys der Getriebeeinrichtung
beaufschlagt wird. Dies führt
wiederum dazu, dass die Kolbenstange 11 entgegen der Federkraft
der Federeinrichtung 13 ausgehend von der in 1 dargestellten
Position in die in 2 dargestellte, dem ausgelegten
Zustand der Parksperre entsprechende Position verstellt wird. Gleichzeitig
ist der erste Steuerraum 14_1 des Parksperrenventils 14 bei
ausgelegter Parksperre mit dem vierten Steuerraum 12_4 des
Parksperrenzylinders 12 verbunden und entlüftet, so
dass lediglich die Feder kraft der Ventilfeder 16 überwunden
werden muss, um dem Ventilschieber 15 in der in 2 gezeigten
Schaltstellung zu halten.
-
Da
die Aktuatoreinrichtung 17 bei ausgelegter Parksperre nicht
benötigt
wird, besteht die Möglichkeit,
andere Baugruppen der Getriebeeinrichtung mit dem über die
Aktuatoreinrichtung 17 einstellbaren Steuerdruck zu versorgen
bzw. zu beaufschlagen, um die jeweils für den Betrieb der Getriebeeinrichtung
erforderlichen Funktionalitäten
zur Verfügung
stellen zu können.
Das bedeutet wiederum, dass eine mit dem erfindungsgemäßen Parksperrensystem
ausgeführte
Getriebeeinrichtung im Vergleich zu herkömmlichen Getriebeeinrichtungen
keinen zusätzlichen
Aktuator benötigt,
da die Aktuatoreinrichtung in ausgelegtem Zustand der Parksperre
für weitere
Funktionen zur freien Verfügung
steht.
-
3 zeigt
ein Schaltschema eines weiteren Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Parksperrensystems 1,
welches sich von der in 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform
des Parksperrensystems lediglich im Zuführungsbereich des Steuerdrucks
der Aktuatoreinrichtung 17 zu dem Parksperrenventil 14 unterscheidet,
weshalb nachfolgend lediglich auf die Unterschiede zwischen den beiden
alternativen Ausführungen
näher eingegangen
wird.
-
Der
erste Steuerraum 14_1 des Parksperrenventils 14 wird
vorliegend in Abhängigkeit
einer Schaltstellung einer mechanisch ansteuerbaren – vorzugsweise über einen
Bowdenzug oder einem ähnlich
wirkenden Mittel – Ventileinrichtung 19 mit dem über die
Aktuatoreinrichtung 17 einstellbaren Steuerdruck beaufschlagt.
Damit bleibt die Parksperre unabhängig von einem Zustand der
Rasteinrichtung 2 bzw. des Wählbocks aufgrund des an dem Ventilschieber 14 anliegenden
Ansteuerdrucks des Aktuators 18 ausgelegt, auch wenn über die
Aktuatoreinrichtung 17 der Steuerdruck in Richtung des Parksperrenventils 14 ansteht,
wenn die Verbindung zwischen der Aktuatoreinrichtung 17 und
dem Parksperrenventil 14 durch eine entsprechende Schaltstellung
der Ventileinrichtung 19 gesperrt ist. Dabei wird der erste
Steuerraum 14_1 des Parksperrenventils 14 in der
die Verbindung zur Aktuatoreinrichtung 17 sperrenden Schaltstellung
der Ventileinrichtung 19 über die Ventileinrichtung 19 entlüftet.
-
Bei
beiden in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Parksperrensystems
stellt die Beaufschlagung des Ventilschiebers 15 des Parksperrenventils 14 mit
dem Ansteuerdruck p_SE eines Schaltelementes der Getriebeeinrichtung
eine vorteilhafte Weiterbildung eines Parksperrensystems dar, da
die vorbeschriebenen Funktionalitäten des hydraulischen Schaltgeräts 2 auch
ohne die Beaufschlagung des Ventilschiebers 15 mit dem
Ansteuerdruck PSE eines Schaltelementes durchführbar ist, wobei die Beaufschlagung
des Ventilschiebers 15 mit dem Ansteuerdruck p_SE eines
Schaltelementes den Vorteil bietet, dass die Parksperre auch bei
Ausfall des Aktuators 18 bei jedem Fahrzustand sicher ausgelegt
bleibt.
-
Die
erfindungsgemäßen Ausgestaltungen des
hydraulischen Schaltgeräts 3,
bei dem der Ventilschieber 15 des Parksperrenventils 14 in
Abhängigkeit
des über
den Aktuator 18 anstehenden Ansteuerdrucks nur dann in
seine die Parksperre auslegende Schaltstellung übergeführt wird, wenn der über die Aktuatoreinrichtung 17 an
dem Ventilschieber 14 anliegende Steuerdruck einen vordefinierten
Druckwert, der vorzugsweise Null ist, erreicht, vermeiden bei einfachen
Fehlansteuerungen des Aktuators sowie der Aktuatoreinrichtung ungewollte
Betätigung des
Parksperrensystems.
-
D.
h., dass der Einsatz eines erfindungsgemäß ausgeführten Parksperrensystems bei
einer einfachen Fehlansteuerung des Aktuators bzw. der Aktuatoreinrichtung
weder zu einem ungewollten Auslegen und Verriegeln der Parksperre
noch zu einem ungewollten Einlegen der Parksperre führt. Des Weiteren
können
kostenintensive Absicherungsmaßnahmen
in der elektronischen Steuerung, wie beispielsweise über einen
zweiten High-Side-Schalter entfallen, womit die Fertigungskosten
eines erfindungsgemäßen Parksperrensystems
von herkömmlichen Parksperrensystemen
nur unwesentlich abweichen.
-
- 1
- Parksperrensystem
- 2
- Wählbock,
Rasteinrichtung
- 3
- hydraulisches
Schaltgerät
- 4
- Drehpunkt
- 5
- Feder
- 6
- Rasthebel
- 7
- Rastnase
- 8
- Rastelement
- 9
- Steuerelement
- 10
- Bauteil
- 11
- Kolbenstange
- 12
- Parksperrenzylinder
- 12_1
bis 12_5
- Steuerraum
des Parksperrenzylinders
- 13
- Federeinrichtung
- 14
- Parksperrenventil
- 14_1
bis 14_6
- Steuerraum
des Parksperrenventils
- 15
- Ventilschieber
des Parksperrenventils
- 16
- Ventilfeder
- 17
- Aktuatoreinrichtung
- 18
- Aktuator
- 19
- Ventileinrichtung
- L1
bis L3, L5 bis L7
- Leitung
- p_SE
- Ansteuerdruck
eines Schaltelementes
- p_sys
- Systemdruck