DE102004043332A1

DE102004043332A1 - Verfahren zum Umsetzen eines Produktes in einer Verpackungsmaschine und Umsetzvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE102004043332A1
Application number: DE102004043332A
Authority: DE
Inventors: Bernd Hähnel; Uwe Hieltscher; Martin Dr. Hornung
Original assignee: IWK Verpackungstechnik GmbH
Current assignee: IWK Verpackungstechnik GmbH
Priority date: 2004-09-08
Filing date: 2004-09-08
Publication date: 2006-03-09
Also published as: US7690498B2; EP1786678A1; DE502005001850D1; EP1786678B1; CA2578782A1; US20070251804A1; WO2006027073A8; BRPI0514957A; WO2006027073A1

Abstract

Eine Umsetzvorrichtung zum Umsetzen eines Produktes, insbesondere eines Blisters, in einer Verpackungsmaschine kann das Produkt an einem Bereitstellungsplatz aufnehmen und an einem Ablegeplatz ablegen. Die Umsetzvorrichtung umfasst einen ersten schwenkbaren Umsetzarm und einen zweiten schwenkbaren Umsetzarm, die jeweils eine Haltevorrichtung für das Produkt aufweisen. Die Umsetzarme sind auf unterschiedlichen Bahnkurven zwischen einer Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz und einer Abgabeposition am Ablegeplatz verstellbar und laufen bei ihrer Verstellbewegung aneinander vorbei. Bei dem Verfahren zum Umsetzen eines Produktes in einer Verpackungsmaschine sind die Umsetzarme in ihren Bewegungsabläufen so zueinander eingestellt, dass sich einer der Umsetzarme in seiner Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz befindet, während der andere Umsetzarm sich in seiner Abgabeposition am Ablegeplatz befindet, und werden auf unterschiedlichen Bahnkurven zwischen der Übernahmeposition und der Abgabeposition bewegt und laufen dabei ausweichend aneinander vorbei.

Description

Die Erfindung betrifft eine Umsetzvorrichtung zum Umsetzen eines Produktes in einer Verpackungsmaschine, wobei das Produkt mittels der Umsetzvorrichtung an einem Bereitstellungsplatz aufnehmbar und an einem Ablegeplatz ablegbar ist.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Umsetzen eines Produktes in einer Verpackungsmaschine, wobei das Produkt mittels einer Umsetzvorrichtung an einem Bereitstellungsplatz aufgenommen und an einem Ablegeplatz abgelegt wird.
Im Folgenden soll beispielhaft von dem Umsetzen eines Blisters in einer Blister-Verpackungsmaschine ausgegangen werden, jedoch ist die Erfindung darauf nicht beschränkt.
In einer Blister-Verpackungsmaschine werden in einer endlosen Folienbahn eine Vielzahl von Näpfen ausgebildet, in die jeweils ein oder mehrere Produkte eingelegt werden, bei denen es sich beispielsweise um Pharmazeutika, insbesondere Tabletten oder Dragees, handeln kann. Anschließend wird eine Deckfolie aufgesiegelt, die die Produkte in den Näpfen dicht einschließt. Das auf diese Weise gebildete endlose Blisterband wird in einer Stanz- oder Schneideinheit in Blisterstreifen (im Folgenden Blister genannt) unterteilt.
Bei einer bekannten Blister-Verpackungsmaschine wird der Blister mittels einer Umsetzvorrichtung, bei der es sich in vielen Fällen um eine sogenannte Zykloide handelt, ergriffen und auf der Oberseite eines weiterführenden Förderbandes abgelegt. Das Förderband trägt auf Abstand angeordnete Wände oder Finger, zwischen denen jeweils eine Zelle gebildet ist. In jede Zelle wird ein Blister eingelegt und mittels des Förderbandes weitertransportiert. Insbesondere bei der Verpackung von Medikamenten ist es in vielen Fällen notwendig und üblich, mehrere Blister in eine Faltschachtel oder eine andere Umverpackung einzufüllen. Zu diesem Zweck muss aus den einzelnen Blistern ein Stapel mit einer entsprechenden Anzahl von Blistern gebildet werden, der dann in die Faltschachtel oder die andere Umverpackung verpackt wird. Zur Bildung des Stapels ist eine spezielle Stapeleinheit vorgesehen, die am Ende des Förderbandes angeordnet ist. Unmittelbar vor der Stapeleinheit werden diejenigen Blister, die als unvollständig und/oder undicht erkannt wurden, aussortiert und es wird eine Anwesenheitskontrolle der Blister durchgeführt. Auf diese Weise ist es sowohl gerätetechnisch als auch handhabungstechnisch relativ aufwendig, bis ein Stapel aus einer gewünschten Anzahl von Blistern gebildet ist und an eine nachgeschaltete Kartoniervorrichtung übergeben werden kann. Darüber hinaus sind bei der Änderung des Blisterformates eine Vielzahl von Anpassungen und Umstellungen vorzusehen, wodurch die Stillstandszeiten der Verpackungsmaschine erhöht sind.

Die DE 199 17 436 C2 beschreibt eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Umsetzen eines Blisters auf eine Fördervorrichtung. Die Umsetzvorrichtung ist als Absenkvorrichtung ausgebildet, welche das Stanzwerkzeug durchgreift, so dass die Blister auf der unterhalb des Stanzwerkzeugs verlaufende Fördervorrichtung abgelegt werden. Nachteilig ist insbesondere die zum Umsetzen des Blisters erforderliche relativ lange Taktzeit, da das Stanzwerkzeug blockiert ist, während der Blister nach unten auf die Fördervorrichtung umgesetzt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umsetzvorrichtung und ein Verfahren der genannten Art zu schaffen, mit der bzw. dem ein Umsetzen der Blister in einfacher und schneller Weise in hoher Taktzeit erreicht werden kann.

Hinsichtlich der Vorrichtung wird die oben genannte Aufgabe durch eine Umsetzvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Umsetzvorrichtung einen 1. schwenkbaren Umsetzarm und einen 2. schwenkbaren Umsetzarm umfasst, die jeweils eine Haltevorrichtung für den Blister aufweisen, wobei die Umsetzarme auf unterschiedlichen Bahnkurven zwischen einer Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz und an einer Abgabeposition am Ablegeplatz verstellbar sind und bei ihrer Verstellbewegung aneinander vorbeilaufen.

Erfindungsgemäß wird die Umsetzbewegung des Blisters mittels schwenkbarer Umsetzarme erreicht. Jeder Umsetzarm nimmt den Blister am Bereitstellungsplatz mittels seiner Halteeinrichtung, bei der es sich um eine Saugeinrichtung mit zumindest einem Sauger handeln kann, auf, wobei sich der Arm in seiner Übernahmeposition befindet. Der Arm schwenkt dann in seine Abgabeposition am Ablegeplatz, woraufhin die Halteeinrichtung gelöst und der Blister freige geben und dadurch abgelegt wird. Anschließend schwenkt der Arm auf der gleichen Bewegungsbahn zurück, d.h. jeder Arm führt eine reversierende, hin- und hergehende Schwenkbewegung zwischen der Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz und der Abgabeposition am Ablegeplatz aus. Die Bewegungen der Umsetzarme sind dabei um vorzugsweise einen halben Arbeitstakt zueinander versetzt, d.h. wenn sich der eine Umsetzarm in seiner Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz befindet, ist der andere Umsetzarm in oder nahe seiner Abgabeposition am Ablegeplatz angeordnet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Bewegungen der Umsetzarme um etwa 1/3 oder etwa 2/5 eines Arbeitstaktes zueinander versetzt sind.

Wenn die Umsetzarme aus ihrer Übernahmeposition in ihre Abgabeposition bzw. aus ihrer Abgabeposition zurück zur Übernahmeposition verschwenkt werden, bewegen sie sich auf unterschiedlichen Bahnkurven, so dass sie sich gegenseitig ausweichen bzw. aneinander vorbeilaufen. Auf diese Weise ist eine Umsetzvorrichtung geschaffen, mit der abwechselnd Blister von dem 1. bzw. 2. Umsetzarm aufgenommen und an dem Ablegeplatz abgelegt werden. Am Ablegeplatz, bei dem es sich vorzugsweise um eine Zelle einer weiterführenden Fördervorrichtung handelt, kann entweder jeder einzelne Blister abtransportiert werden, es ist jedoch auch möglich, zunächst einen Blister-stapel aufzubauen und diesen dann abzutransportieren.

Die unterschiedlichen Bahnkurven bei der Verschwenkung bzw. Verstellung der Umsetzarme werden in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, dass jeder Umsetzarm um eine 1. Achse und um eine dazu im Wesentlichen senkrecht verlaufende 2. Achse schwenkbar ist. Die Schwenkung um die 1. Achse dient der Überbrückung des Abstandes zwischen dem Bereitstellungsplatz und dem Ablegeplatz, wobei die beiden 1. Achsen der beiden Umsetzarme vorzugsweise parallel zu einander verlaufen. Die Schwenkung um die 2. Achse dient vorzugsweise der Ausrichtung und exakten Positionierung des Blisters, weshalb vorzugsweise vorgesehen ist, dass die 2. Achsen in Längsrichtung des jeweiligen Umsetzarms oder parallel dazu verlaufen. Wenn ein Blister mittels der Halteeinrichtung des Umsetzarms am Bereitstellungsplatz aufgenommen wurde, schwenkt der Umsetzarm um seine 1. Achse und bewegt sich dadurch in Richtung des Ablegeplatzes. Gleichzeitig wird der Arm um seine 2. Achse geschwenkt, wodurch der Blister mit dem Umsetzarm um vorzugsweise etwa 180° gedreht und somit in seiner Ausrichtung so verändert wird, dass er nach Erreichen des Ablegeplatzes dort abgelegt werden kann.

Eine exakte Bewegungssteuerung der Umsetzarme wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass jeder Umsetzarm für die Schwenkung um seine 1. Achse einen eigenen Antrieb und insbesondere einen eigenen Servomotor besitzt. Auch für die Schwenkung um seine 2. Achse kann jeder Umsetzarm einen weiteren separaten Antrieb und insbesondere einen weiteren Servomotor besitzen. Jeder Umsetzarm wird dann durch zwei unabhängig ansteuerbare Servomotoren angetrieben, die eine sehr schnelle und exakte Bewegung der Umsetzarme gewährleisten. Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Schwenkung des Umsetzarms um seine 2. Achse mittels einer Steuerkulisse oder einer Steuerkurve in mechanischer Weise zu erreichen.

Der grundsätzliche konstruktive Aufbau jedes Umsetzarms umfasst ein Schwenkstück, das um die 1. Achse schwenkbar ist. An dem Schwenkstück ist ein Armteil um die 2. Achse schwenkbar gelagert. Wenn die Längsachse des Armteils mit der 2. Achse zusammenfällt, führt der Umsetzarm bei seiner Verstellung eine Bewegung im Wesentlichen innerhalb einer Ebene durch, die durch die Schwenkung um die 1. Achse auf gespannt wird. Bei zumindest einem der Umsetzarme ist das Armteil nicht direkt an dem Schwenkstück angebracht, sondern über ein Distanzstück in Abstand zu der 2. Achse gehalten. Aufgrund dieses Abstandes oder Versatzes setzt sich die Bahnkurve bei der Verstellung des Umsetzarmes aus der Schwenkung des Schwenkstücks um die 1. Achse und um die auf einer Kreisbahn mit Abstand erfolgende Schwenkung des Armteils um die 2. Achse zusammen, woraus sich eine gekrümmte Bewegungsbahn ergibt. Eine entsprechende gekrümmte Bewegungsbahn kann auch bei beiden Umsetzarmen vorgesehen sein, indem das Armteil jeweils über ein Distanzstück im Abstand zur zweiten Achse gehalten ist.

Die Bewegungsbahnen der beiden Umsetzarme sind so aufeinander abgestimmt, dass sie sich bei ihrer gegenläufigen Schwenkbewegung zwischen der Übernahmeposition und der Abgabeposition nicht berühren, sondern einander ausweichen und aneinander vorbeilaufen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass einer der Umsetzarme im Wesentlichen in einer Ebene um seine erste Achse schwenkt und dass der andere Umsetzarm auf einer gekrümmten Bahn um den in der Ebene schwenkenden Umsetzarm herumläuft.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Bereitstellungsplatz direkt an der Stanz- oder Schneidvorrichtung ausgebildet ist, mit der der Blister aus dem endlosen Blisterband herausgetrennt wird. Dabei wird derjenige Abschnitt des Blisterbandes, der den herauszutrennenden Blister bildet bereits vor Aktivierung der Stanz- oder Schneidvorrichtung von der Halteeinrichtung bzw. den Saugern des jeweiligen Umsetzarms ergriffen, woraufhin dann der Blister aus dem Blisterband herausgetrennt wird, wobei der Blister in dieser Phase bereits sicher von der Halteeinrichtung des Umsetzarms gehalten ist.

Vorzugsweise ist die Umsetzvorrichtung, an der der Stanzoder Schneidvorrichtung entgegengesetzten Seite des Blisters angeordnet, so dass der Umsetzvorgang vollständig unabhängig von dem Stanz- und/oder Schneidvorgang geschehen kann und so dass ferner sichergestellt ist, dass es zu keiner Kollision der Umsetzvorrichtung mit dem mit Vorschub beaufschlagten Blisterband kommen kann.

Um unvollständige und/oder undichte Blister aussortieren zu können, kann in Weiterbildung der Erfindung ein Auswurfschacht vorgesehen sein, in den der Blister mittels der Umsetzvorrichtung eingebracht werden kann. Vorzugsweise weist der Auswurfschacht einen Abstreifer auf, mittels dessen der Blister von der Halteeinrichtung des jeweiligen Umsetzarms abstreifbar ist. Zusätzlich wird die Halteeinrichtung bzw. der Sauger des Umsetzarms deaktiviert, wobei der freigegebene Blister dann in den Auswurfschacht fällt und einer Sammelstation für auszusortierende Blister zugeführt wird.

Hinsichtlich des Verfahrens wird die oben genannte Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Umsetzvorrichtung zwei schwenkbare Umsetzarme umfasst, die jeweils eine Haltevorrichtung und insbesondere einen Sauger für den Blister aufweisen. Die Umsetzarme sind in ihren Bewegungsabläufen so aufeinander eingestellt, dass sich einer der Umsetzarme in seiner Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz befindet, während der andere Umsetzarm sich in seiner Abgabeposition am Ablegeplatz befindet. Die Umsetzarme werden auf unterschiedlichen Bahnkurven zwischen der Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz und der Abgabeposition am Ablegeplatz hin- und herbewegt, wobei sie bei ihrer Verstellbewegung aneinander vorbeilaufen.

Zusätzliche Merkmale des Verfahrens ergeben sich auch aus der obenstehenden Beschreibung der Vorrichtung.

Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
1 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Umsetzvorrichtung, wobei sich einer der Umsetzarme in der Übernahmeposition und der andere Umsetzarm in der Abgabeposition befindet,
2 die Umsetzvorrichtung gemäß 1 nach Übernahme eines Blisters sowie Abgabe des umgesetzten Blisters,
3 die Umsetzvorrichtung gemäß 2 in einer 1. Phase der Verstellung der Umsetzarme,
4 die Umsetzvorrichtung gemäß 3 in einer 2. Phase der Verstellung der Umsetzarme,
5 die Umsetzvorrichtung gemäß 4 in einer 3. Phase der Verstellung der Umsetzarme,
6 die Umsetzvorrichtung gemäß 5, wobei die Umsetzarme ihre Übernahmeposition bzw.
Ablegeposition erreicht haben, und
7 die Umsetzvorrichtung gemäß 7 nach Übernahme eines Blisters sowie Abgabe des umgesetzten Blisters.
In einer in den Figuren nur ausschnittsweise dargestellten Blister-Verpackungsmaschine 10 wird in herkömmlicher Weise ein endloses Blisterband 11 hergestellt, das eine Vielzahl von Näpfen 18 (siehe 3) aufweist, in denen jeweils zumindest ein Produkt abgelegt ist, wobei die Näpfe 18 in bekannter Weise mit einer Deckfolie verschlossen sind. Das Blisterband 11 wird einer nur schematisch dargestellten Schneid- oder Stanzvorrichtung 12 zugeführt, mittels der aus dem Blisterband 11 ein streifenförmiger Blister B (siehe 2) herausgetrennt wird.
Die Blister-Verpackungsmaschine 10 umfasst des Weiteren eine weiterführende Fördervorrichtung 13, die nur schematisch als ein endlos umlaufendes Förderband dargestellt ist, das auf seiner Außenseite eine Vielzahl von abstehenden, auf Abstand angeordneten Fingern 14 trägt, zwischen denen jeweils Zellen 15 gebildet sind, die einen Ablegeplatz bilden. Die Blister B, die mittels der Stanz- oder Schneidvorrichtung 12 aus dem Blisterband 11 herausgetrennt werden, können mittels einer Umsetzvorrichtung 20 an der Stanz- oder Schneidvorrichtung 12 aufgenommen werden, so dass dort ein Bereitstellungsplatz für die Blister B gebildet ist. Die Blister werden nach ihrer Aufnahme von der Umsetzvorrichtung 20 in eine der Zellen 15 der Fördervorrichtung 13 eingesetzt und am dortigen Ablegeplatz unter Bildung eines mehrere Blister B umfassenden Stapels S (s. 2) abgelegt.
Die Umsetzvorrichtung 10 umfasst ein gestellfestes Antriebsgehäuse 17, an dem ein 1. schwenkbarer Umsetzarm 21 und ein 2. schwenkbarer Umsetzarm 28 gelagert sind.
Der 1. schwenkbare Umsetzarm 21 umfasst ein Schwenkstück 27, das um eine 1. Achse H₁ schwenkbar am Antriebsgehäuse 17 gelagert ist. Der Schwenkantrieb für die Schwenkbewegung um die 1. Achse H₁ ist ein nicht dargestellter Servomotor. Der 1. Umsetzarm 21 umfasst des Weiteren ein aus zwei parallel Stangen 22a, 22b aufgebautes Armteil 22. Die beiden Stangen 22a und 22b sind an ihrem unteren, nahe dem Schwenkstück 27 liegenden Ende an einem Lagerblock 25 verbunden, der über ein Distanzstück 26 um eine 2. Achse S₁ schwenkbar am Schwenkstück 27 gelagert ist. Die 2. Achse S₁ verläuft im Wesentlichen senkrecht zur 1. Achse H₁ und parallel zur Längserstreckung der Stangenteile 22a und 22b. Die zweite Achse S₁ besitzt zur Längserstreckung des Armteils 22 aufgrund des Distanzstückes 26 einen Versatz, so dass die Schwenkung des Armteils 22 auf einem Kreisbogen in deutlichem Abstand zu der 2. Achse S₁ erfolgt. Auch der Schwenkantrieb für die Schwenkung um die 2. Achse S₁ wird von einem nicht dargestellten, weiteren Servomotor bewirkt.
An ihrem oberen, dem Lagerblock 25 abgewandten freien Ende tragen die Stangenteile 22a, 22b jeweils einen Sauger 23, 24 bzw. entsprechende Saugköpfe, die in bekannter Weise mit Unterdruck beaufschlagbar sind. Bei Aktivierung der Sauger 23, 24 kann ein sich am Bereitstellungsplatz befindender Blister von dem 1. Umsetzarm aufgenommen und gehalten werden.
Der 2. schwenkbare Umsetzarm 28 besitzt einen ähnlichen Aufbau wie der 1. schwenkbare Umsetzarm 21. Auch hierbei ist ein schwenkbar am Antriebsgehäuse 17 gelagertes und mittels eines nicht dargestellten Servomotors um eine 1.
Achse H₂ schwenkbares Schwenkstück 33 vorgesehen, an dem ein Armteil 29 schwenkbar gehalten ist. Die 1. Achse H₂ des 2. Umsetzarms 28 verläuft parallel zur 1. Achse H₁ des 1. Umsetzarms 21. Das Armteil 29 des 2. Umsetzarms 28 weist ebenfalls 2. Stangenteile 29a und 29b auf, die an ihrem unteren Ende nahe dem Schwenkteil 33 an einem Lagerblock 32 angebracht sind.
Der Lagerblock 32 ist um eine 2. Achse S₂ schwenkbar am Schwenkteil 33 gelagert, wobei auch die Schwenkbewegung um die 2. Achse S₂ des 2. Umsetzarms 28 mittels eines nicht dargestellten weiteren Servomotors erfolgt. Die 2. Schwenkachse S₂ des 2. Umsetzarms 28 verläuft im Wesentlichen senkrecht zur 1. Achse H₂ des 2. Umsetzarms 28 und entlang oder in unmittelbarer Nähe parallel zur Längsachse des Armteils 29. Am oberen freien Ende des Armteils 29 sind zwei Sauger 30, 31 vorgesehen, mit denen ein Blister B gehalten werden kann.
Da die 2. Achse S₂ des 2. Umsetzarms 28 entlang oder nahe der Längsmittelachse des Armteils 29 verläuft, führt das Armteil bei Schwenkung um die 1. Achse H₁ eine im Wesentlichen in einer Ebene liegende Bewegung aus, wobei das Armteil 29 um sich selbst sowie die 2. Achse S₂ gedreht wird.
Wie die 1 zeigt, ist die Umsetzvorrichtung 20 zwischen dem an der Schneid- oder Stanzvorrichtung 12 ausgebildeten Bereitstellungsplatz und dem an der weiterführenden Fördervorrichtung 13 ausgebildeten Ablegeplatz angeordnet, so dass die Blister B bei der Umsetzbewegung um ca. 180° gedreht werden müssen, was durch Schwenkung der Armteile 22 bzw. 29 um die jeweils zweite Achse S₁ bzw. S₂ erreicht wird.
Im Folgenden werden anhand der 1 bis 7 das Umsetzen eines Blisters B von dem Bereitstellungsplatz auf den Ablegeplatz sowie das Zurückführen des Umsetzarms nach Abgabe des Blisters näher erläutert.
In der in 1 dargestellten Stellung befindet sich der erste Umsetzarm 21 in seiner Übernahmeposition, in der seine Sauger 23, 24 an dem an der Schneid- oder Stanzvorrichtung 12 gebildeten Bereitstellungsplatz angeordnet sind. Die Sauger 23 und 24 liegen an dem Blisterband 11 an und haben dieses mittels Unterdruck angesaugt, wobei unmittelbar darauf mittels der Stanz- oder Schneidvorrichtung 12 aus dem Blisterband 11 ein Blister B herausgetrennt wird.
Gleichzeitig befindet sich der 2. Umsetzarm 28 in seiner Abgabeposition, in der der von seinen Saugern 30 und 31 gehaltene Blister B am Ablegeplatz in der Zelle 15 der Fördervorrichtung 13 angeordnet ist. Durch Aufhebung des Unterdrucks an den Saugern 30 und 31 des 2. Umsetzarms 29 wird der Blister B freigegeben. 1 zeigt eine Betriebsart, bei der in der Zelle 15 der Fördervorrichtung 13 ein aus mehreren Blistern B aufgebauter Blisterstapel S (siehe 2 und 7) gebildet wird, jedoch kann der abgelegte Blister auch als Einzelblister in der Fördervorrichtung 13 abtransportiert werden.
Unmittelbar nach dem Heraustrennen des Blisters B aus dem Blisterband 11 wird der 1. Umsetzarm 21 mit dem von ihm gehaltenen Blister B in die Abgabeposition verstellt, während gleichzeitig der 2. Umsetzarm 28 nach Ablegen des Blisters B auf der Fördervorrichtung 13 in seine Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz verschwenkt wird. Wie die 2, 3 und 4 zeigen, führen beide Umsetzarme 21 und 28 eine Schwenkbewegung aus, die durch Überlagerung ihrer Schwenkung um jeweils ihre 1. Achse H₁ bzw. H₂ und ihrer Schwen kung um ihre 2. Achse S₁ bzw. S₂ gebildet ist. Der 2. Umsetzarm 28 schwenkt im Wesentlichen in einer Ebene, die durch die Schwenkung des Schwenkstücks 33 um die 1. Achse H₂ bestimmt ist, wobei gleichzeitig das Armteil 29 im Wesentlichen um sich selbst gedreht wird, um die Ausrichtung der Sauger 30, 31 in gewünschter Weise zu verändern.
Der 1. Umsetzarm 21 folgt aufgrund des Distanzstücks 26 und des damit verbundenen wesentlich größeren Versatzes der Längsachse des Armteils 22 relativ zu der 2. Achse S₁ einer ausweichenden, gekrümmten Bewegungsbahn, so dass er der Bewegung des 2. Umsetzarms 28 seitlich ausweichen kann, wie die 3 und 4 zeigen.
In der in 5 gezeigten Stellung ist die Drehung der Umsetzarme 21 und 28 um ihre jeweilige 2. Achse S₁ bzw. S₂ abgeschlossen und die Umsetzarme haben die gewünschte Orientierung ihrer Sauger 23, 24 bzw. 30, 31 erreicht. Durch eine weitere Schwenkung um die jeweilige 1. Achse H₁ bzw. H₂ werden die Sauger 30, 31 des 2. Umsetzarms 28 in ihre Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz gebracht (siehe 6), während gleichzeitig die Sauger 23, 24 des 1. Umsetzarms 21 den von ihnen gehaltenen Blister B in die Zelle 15 der Fördervorrichtung 13 einsetzen und nach Erreichen der Abgabeposition am Ablegeplatz freigeben (siehe 6).
Unmittelbar darauf übernimmt der 2. Umsetzarm 28 einen neu ausgestanzten Blister B und kehrt auf seiner im Wesentlichen in einer Ebene liegenden Bewegungsbahn in die in 1 gezeigte Abgabestellung zurück. Gleichzeitig kehrt der 1. Umsetzarm 21 nach Abgabe des Blisters B auf seiner gekrümmten Bewegungsbahn, auf der er zur Vermeidung eines Konfliktes den 2. Umsetzarm umläuft, in seine in 1 dargestellte Übernahmeposition zurück, woraufhin der erläuterte Zyklus von neuem abläuft.

Claims

Umsetzvorrichtung zum Umsetzen eines Produkts (B) in einer Verpackungsmaschine, wobei das Produkt (B) mittels der Umsetzvorrichtung (20) an einem Bereitstellungsplatz aufnehmbar und an einem Ablegeplatz (15) ablegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzvorichtung (20) einen 1. schwenkbaren Umsetzarm (21) und einen 2. schwenkbaren Umsetzarm (28) umfasst, die jeweils eine Halteeinrichtung (23, 24, 30, 31) für das Produkt (B) aufweisen, wobei die Umsetzarme (21, 28) auf unterschiedlichen Bahnkurven zwischen einer Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz und einer Abgabeposition am Ablegeplatz (15) verstellbar sind und bei ihrer Verstellbewegung aneinander vorbeilaufen.
Umsetzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Umsetzarm (21, 28) um eine 1. Achse (H₁, H₂) und eine dazu im Wesentlichen senkrecht verlaufende 2. Achse (S₁, S₂) schwenkbar ist.
Umsetzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Achsen (H₁, H₂) parallel zu einander verlaufen.
Umsetzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Achsen (S₁, S₂) in Längsrichtung des jeweiligen Umsetzarms (21, 28) oder parallel dazu verlaufen.
Umsetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4; dadurch gekennzeichnet, dass jeder Umsetzarm (21, 28) für die Schwenkung um die erste Achse (H₁, H₂) einen eigenen Antrieb, insbesondere einen Servomotor, besitzt.
Umsetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Umsetzarm (21, 28) für die Schwenkung um die zweite Achse (S₁, S₂) einen weiteren Antrieb und insbesondere einen weiteren Servomotor besitzt.
Umsetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Umsetzarme (28) im Wesentlichen in einer Ebene um seine erste Achse (H₂) schwenkt und dass der andere Umsetzarm (21) auf einer gekrümmten Bahn um den in der Ebene schwenkenden Umsetzarm (28) herumläuft.
Umsetzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn zeichnet, dass der andere Umsetzarm (21) über ein Distanzstück (26) in Abstand zu seiner zweiten Achse (S₁) gehalten ist.
Umsetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt (P) ein Blister ist.
Umsetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (23, 24, 30, 31) zumindest einen Sauger aufweist.
Umsetzvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereitstellungsplatz an einer Stanz- oder Schneidvorrichtung (12) ausgebildet ist, mit der der Blister aus einem Blisterband (11) heraustrennbar ist.
Umsetzvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzvorrichtung (10) an der der Stanz- oder Schneidvorrichtung (12) entgegengesetzten Seite des Blisters angeordnet ist.
Umsetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablegeplatz (15) auf einer weiterführenden Fördervorrichtung (13) ausgebildet ist.
Verfahren zum Umsetzen eines Produkts (B) in einer Verpackungsmaschine, wobei das Produkt (B) mittels einer Umsetzvorrichtung (20) an einem Bereitstellungsplatz aufgenommen und an einem Ablegeplatz (15) abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzvorrichtung (10) einen 1. schwenkbaren Umsetzarm (21) und einen 2. schwenkbaren Umsetzarm (28) umfasst, die jeweils eine Haltevorrichtung (23, 24, 30, 31) für das Produkt (B) aufweisen, wobei die Umsetzarme (21, 28) in ihren Bewegungsabläufen so zueinander eingestellt sind, dass sich einer der Umsetzarme (21) in einer Übernahmeposition am Bereitstellungsplatz befindet, während der andere Umsetzarm (28) sich in einer Abgabeposition am Ablegeplatz (15) befindet, und dass die Umsetzarme (21, 28) auf unterschiedlichen Bahnkurven zwischen der Übernahmeposition und der Abgabeposition bewegt werden und dabei aneinander vorbeilaufen.
Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Umsetzarm (21, 28) um eine erste Achse (H₁, H₂) und eine dazu im Wesentlichen senkrecht verlaufende zweite Achse (S₁, S₂) geschwenkt wird.
Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Achsen (H₁, H₂) parallel zueinander verlaufen.
Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Achsen (S₁, S₂) in Längsrichtung des jeweiligen Umsetzarms (21, 28) oder parallel dazu verlaufen.
Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Umsetzarme (28) im Wesentlichen in einer Ebene um seine erste Achse (H₂) geschwenkt wird und dass der andere Umsetzarm (21) auf einer gekrümmten Bahn um den in der Ebene schwenkenden Umsetzarm (28) herumläuft.