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Die
Erfindung betrifft ein Rastersondenmikroskop umfassend einen Grundrahmen,
an dem ein Sondenhalter mit einer Sonde sowie ein Probenträger befestigt
bzw. befestigbar sind, wobei Sonde und Probenträger relativ zueinander verfahrbar
sind, um durch ein Abrastern einer auf dem Probenträger angeordneten
Probe Informationen über
die Oberfläche der
Probe zu gewinnen. Derartige Rastersondenmikroskope sind Stand der
Technik und haben die Auflösung
von Strukturen im Ortsraum im Nanometerbereich ermöglicht.
Anwendungsbereiche liegen beispielsweise in der Halbleitertechnik,
in den Life Siences, in Werkstoffwissenschaften sowie im durch die
Rastersondenmikroskopie erst beflügelten Gebiet der Nanophysik.
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Rastersondenmikroskope
nach dem Stand der Technik sind beispielsweise aus der
EP 0 899 561 A1 , D. Beck,
M. Batzill, C. Baur, J. Kim, and B.E. Koel: „Ultrahigh vacuum instrument
that combines variable-temperature scanning tunneling microscopy with
Fourier transform infrared reflectionabsorption spectroscopy for
studies of chemical reactions at surfaces", Rev. Sci. Instrum. 73, pp. 1267–1272 (2002), P.
Geng, J. Marques, L. Geelhaar, J. Platen, C. Setzer, and K. Jacobi: „A compact
ultrahigh-vacuum system for the in situ investigation of III/V semiconductor surfaces", Rev. Sci. Instrum.
71, pp. 504–508
(2000) sowie E. Laegsgaard, L. Österlund,
P. Thostrup, P. B. Rasmussen, I. Stensgaard, and F. Besenbacher: „A high-pressure
scanning tunneling microscope",
Rev. Sci. Instrum. 72, pp. 3537–3542
(2001) bekannt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Rastersondenmikroskop
sowie ein entsprechendes Verfahren zu schaffen, bei dem die Untersuchungsmöglichkeiten
noch erweitert bzw. in ihrer Handhabung vereinfacht werden.
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Diese
Aufgabe wird in vorrichtungstechnischer Hinsicht mit einem Rastersondenmikroskop nach
den Merkmalen des Anspruches 1 und in verfahrenstechnischer Hinsicht
mit den Merkmalen des Anspruches 22 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Ein
Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht dabei darin, am Rastersondenmikroskop
eine Reaktionskammer vorzusehen, innerhalb derer in gewünschter
Weise auf die Probe eingewirkt werden kann, wobei vorherige und/oder
anschließende
Abtastvorgänge
an der Oberfläche
der Probe mittels der Sonde innerhalb der Reaktionskammer durchgeführt werden,
wobei zu diesem Zweck die Reaktionskammer an ihrer der Sonde zugewandten Seite
eine Öffnung
aufweist, durch die die Sonde in die Reaktionskammer eintauchen
kann. Dabei kann in der im Rastersondenmikroskop integrierbaren
Reaktionskammer eine Einwirkung auf die Probe im unterschiedlichster
Weise vorgenommen werden. Es ist beispielsweise vorstellbar, von
der Probe, insbesondere von deren Oberfläche Material schichtweise abzutragen.
Alternativ ist es aber auch denkbar, auf eine Probe bzw. auf eine
Grundstruktur Material schichtweise aufwachsen zu lassen, wobei
in beliebigen Intervallen Abtastvorgänge zur Ermittlung der Oberflächeneigenschaften
der jeweils erreichten Struktur durchgeführt werden können. Anstelle
des Aufwachsens oder Abtragens kann auch eine anderweitige gezielte
Veränderung
der Eigenschaften der Probe bzw. der Probenoberfläche innerhalb
der Reaktionskammer herbeigeführt
werden und in Intervallen durch rastersondenmikroskopische Abtastung verfolgt
werden. Abhängig
von der gewählten
Art der Probenbehandlung, wie z.B. mit Gasen, kann die Probe auch
während
der rastermikroskopischen Abtastung behandelt werden (in-situ).
Durch die Möglichkeit
der Trennung von Probenbehandlung und rastersondenmikroskopischer
Untersuchung der Probenoberfläche
sind auch Behandlungen der Probe möglich, die sonst die Sonde
verändern
oder zerstören
würden
und eine nachteilige Beeinflussung der rastersondenmikroskopischen
Untersuchung zur Folge hätten.
So wird beispielsweise die Verwendung aggressiver Ätzflüssigkeiten,
wie Flusssäure,
möglich.
Die Probe kann auch durch ein elektromagnetisches, elektrisches
und/oder magnetisches Feld behandelt werden.
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Für die Reaktionskammer
kommt in erster Linie eine zylindrische Grundgeometrie in Betracht.
Es sind aber auch andere, insbesondere rotationssymmetrische Grundformen,
wie beispielsweise eine Ellipsoid- oder eine Kugelform denkbar,
wobei in jedem Fall an der Oberseite eine zum Eintritt der Sonde ausreichend
groß bemessene Öffnung vorgesehen sein
muss.
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Die
relative Verfahrbarkeit zwischen Sonde und Probenträger kann
dadurch erzielt werden, dass die Sonde in einer Untersuchungsebene
(x- und y-Richtung)
fest gehalten wird und der Probenträger mit Hilfe eines in der
Untersuchungsebene (x- und y-Richtung) verfahrbaren Probentisches
verfahren wird. Alternativ kann auch der Probenträger ortsfest gehalten
werden und die relative Verfahrbarkeit ausschließlich durch ein Verfahren der
Sonde er zielt werden. Es ist auch denkbar, dass sowohl Sonde als auch
Probenträger
gegenüber
dem Grundrahmen des Rastersondenmikroskopes nicht ortsfest sind sondern
beide verfahrbar bzw. einstellbar ausgestaltet sind.
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Die
relative Verfahrbarkeit zwischen Sonde und Probenträger wird
durch geeignete Nanopositioniereinrichtungen bzw. Rastereinrichtungen,
wie beispielsweise Piezoröhren
und/oder spezielle Rastereinheiten für die quantitative Rastersondenmikroskopie
nach dem Stand der Technik bewerkstelligt. Die Rastereinheit (Scanner)
ist bei erhältlichen
Rastersondenmikroskopen meist an eine Mikropositioniereinrichtung,
beispielsweise an einen motorisierten Lineartisch gekoppelt, um
zunächst
eine grobe Annäherung
der Sonde in z-Richtung an die Probenoberfläche zu bewerkstelligen (z.B.
Modell Dimension® 3100 Firma Veeco). Zur
groben Positionierung der Probe dienen verfahrbare Messtische (xy-Stage),
die zweckmäßigerweise
luftgelagert sind, um eine möglichst
reibungsfreie Bewegung zu ermöglichen.
Beim Annäherungsvorgang,
der oft vollautomatisch oder teilweise automatisiert ist, ist der
luftgelagerte Tisch mit Hilfe von Vakuum fest auf die Grundplatte
fixiert und bleibt bis zur nächsten
groben Verfahrung fixiert. Bei Mikroskopen, die z.B. in Kombination
mit einem optisch invertierten Mikroskop arbeiten (z.B. Modell MFP
3D®,
Firma Asylum Research), wird die Rastereinheit durch einen xyz-Probenrastertisch (xyz-Sample-Scanning-Stage)
gebildet, auf der die Probe gerastert wird. Solche Scanner weisen
meist eine Öffnung
(Apertur) auf und sind auf einem xy-Messtisch positioniert, der
zur Positionierung im Mikrometerbereich (oder teilweise im Sub-Mikrometerbereich)
dient.
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Zwischen
dem Grundrahmen des Rastersondenmikroskopes und dem verfahrbaren
Messtisch sind zweckmäßigerweise
Schwingungsentkopplungsmittel wirksam. Beispielsweise kann der verfahrbare
Messtisch gegenüber
einer am Grundrahmen angeordneten Grundplatte luftgelagert, insbesondere
als air bearing table ausgestaltet sein.
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Nach
einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung können herkömmliche
verfahrbare Messtische (xy-Stages) eingesetzt werden, die dann meist
mit einem Chuck, umfassend eine Chuckbase und eine Chuckplatte,
ausgestattet sind. Derartige Chucks sind beispielsweise in der
GB 2122375 A sowie
der
EP 1276145 A2 beschrieben
und dienen der Halterung planarer Untersuchungsobjekte, wie beispielsweise
Wafer-Scheiben. Gemäß dem vorteilhaften
Aspekt der vorliegenden Erfindung kann bei einem herkömmlichen
Rastersondenmikroskop die komplette Chuck-Anordnung aus dem Messtisch (xy-Stage)
entnommen und durch ein erfindungsgemäßes Reaktionskammermodul umfassend
einen Reaktionskammer-Grundkörper,
in der auch die Raktionskammer selbst angeordnet ist, ersetzt werden. Damit
ist ein Reaktionskammer-Modul geschaffen, das sich auch zur Nachrüstung herkömmlicher
Rastersondenmikroskope, die Chucks oder andere Mikroskoptische nach
dem Stand der Technik aufweisen, eignet. Das Reaktionskammermodul
kann insgesamt aus Metall, insbesondere aus Aluminium oder Edelstahl
ausgebildet sein. Alternativ kann der Reaktionskammer-Grundkörper aus
Metall, insbesondere Messing und die Reaktionskammer selbst aus
Glas bzw. Glaskeramik gebildet sein. Weiter alternativ ist es auch
möglich,
das gesamte Reaktionskammermodul, umfassend Reaktionskammer-Grundkörper und
Reaktionskammer, insgesamt aus Glaskeramik herzustellen.
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Der
Messtisch mit dem Reaktionskammermodul bestehend aus Reaktionskammer
und Reaktionskammer-Grundkörper
kann auch aus einem monolithischen Glaskeramik-Block gefertigt sein
und eine integrale Einheit bilden.
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Es
versteht sich von selbst, dass auch andere Varianten zur Positionierung
bzw. Verstellung der erfindungsgemäßen Reaktionskammer vorgesehen sein
können
ohne auf herkömmliche
Messtische (xy-Stages) zurückzugreifen,
beispielsweise kann die Reaktionskammer mittels Klemmvorrichtungen
befestigt sein und eine Abrasterung ausschließlich durch Verfahren der Sonde
erfolgen.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist eine
Verschließeinrichtung, insbesondere
eine Abdeckplatte oder ein Deckel vorgesehen, um die Öffnung nach
Verbringung der Sonde aus einer Messposition PM in
eine zurückgezogene
Probenvorbereitungsposition PV verschließen zu können.
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Obwohl
in vielen Anwendungen auch eine ausreichende Einwirkung innerhalb
der Reaktionskammer auf die Probe bei geöffneter Öffnung erzielbar ist, erscheint
es letztlich wünschenswert,
diese Öffnung
zumindest bedarfsweise auch verschließen zu können. Hierfür kann eine Verschließeinrichtung nach
Art einer Abdeckplatte oder eines Deckels über die Öffnung geschoben werden, wobei
eine derartige Verschiebung insbesondere in einer translatorischen oder
auch rotatorischen Bewegung erfolgen kann.
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Nach
einem besonders bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung sind
Sonde und Reaktionskammer derart zueinander angeordnet, dass die zurückgezogene
Probenvorbereitungsposition PV ausgehend
von einer vorzugsweise beliebigen Messposition durch Verfahren der
Sonde oder der Probe ausschließlich
in der zur x- und y-Richtung orthogonalen z-Richtung (senkrecht
zur Oberfläche)
erreichbar ist.
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Durch
diese Maßnahme
wird das Problem der Repositionierung gelöst bzw. in erheblicher Weise
vermindert. Dadurch, dass eine Trennung von Probe und Sonde vor
gezielter Einwirkung auf die Sonde nur durch eine Verfahrung senkrecht
zur Oberfläche
der Probe über
eine kurze Verfahrstrecke erfolgt, ist gewährleistet, dass trotz einer
eventuellen Drift von Sondenaktuatoren und/oder Aktuatoren eines
Probentisches bei erneuter Annäherung
der Sonde an die Probe die ursprüngliche
Position relativ exakt wiedergefunden wird.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des Rastersondenmikroskops ist die
Anordnung so getroffen, dass die Verfahrstrecke der Sonde relativ
zur Probe zwischen 1 mm und 15 mm, vorzugsweise zwischen 1 mm und
6 mm, insbesondere zwischen 1 mm und 3 mm beträgt. Die Verfahrstrecke wird
bei einer unverschließbaren
Reaktionskammer dadurch bestimmt, wieweit die Sonde aus dem Bereich
der Öffnung
der Reaktionskammer entfernt sein muss, um nicht selbst unerwünschten
Einwirkungen ausgesetzt zu sein.
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Bei
einer Reaktionskammer, an der eine Verschließeinrichtung vorgesehen ist,
wird die Verfahrstrecke durch die Stärke einer Abdeckplatte oder
eines Deckels einem Sicherheitsabstand zwischen Abdeckplatte bzw.
Deckel und Sonde in der Probenvorbereitungsposition PV und
einem Abstand der Oberfläche
der Probe hin zur Innenseite der Abdeckplatte bzw. des Deckels bestimmt.
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In
einer konkreten Ausgestaltung weist die Reaktionskammer weiterhin
mindestens einen Einlass auf, um fluide Medien, wie Flüssigkeiten,
Gase, Partikelströme
und/oder ein Plasma in die Reaktionskammer einzuleiten. Die Reaktionskammer
kann so in gewünschter
Weise mit fluiden Medien, wie Flüssigkeiten,
Gasen und/oder einem Plasma beschickt werden, um eine gewünschte Veränderung
der Probe zu bewirken.
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In
einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist neben dem mindestens
einen Einlass auch ein Auslass vorgesehen, der mit einer Saugeinrichtung
in Wirkverbindung steht, um Flüssigkeiten,
Gase, Partikelströme
und/oder Plasmen über
den Einlass durch die Reaktionskammer hindurchzuführen. Durch
die Saugeinrichtung wird eine günstige
Einströmung
der fluiden Medien bzw. eine günstige
Steuermöglichkeit des
Fluidstromes geschaffen.
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In
einer konkreten Ausgestaltung kann an oder in der Reaktionskammer
eine Plasmaerzeugungseinrichtung angeordnet sein, um innerhalb der Reaktionskammer
ein Plasma erzeugen zu können. Ein
derartiges Plasma kann insbesondere Verwendung finden, um einen
Plasmaätzvorgang
an der Oberfläche
der Probe zu bewirken. In einer konkreten Weiterbildung ist die
Plasmaerzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines Plasmas auf induktivem
Wege ausgebildet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Plasmaerzeugungseinrichtung
eine Flachspule, bei der alle Wicklungen im Wesentlichen in einer Ebene
angeordnet sind, sowie einen Kondensator, der radial-symmetrisch
oder planar aufgebaut ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind an
der Reaktionskammer mindestens zwei gegenpolige Elektroden vorgesehen,
um einen kapazitativen Energieeintrag zu erwirken. Dies kann z.
B. beim Reactive-Ion-Etching-Verfahren (RIE), das vor allem in der
Halbleiterindustrie verwendet wird, zum Einsatz gelangen. Der kapazitative
Energieeintrag kann allein oder in Kombination mit zusätzlichen
Einwirkungen auf die Probe erfolgen, wie beispielsweise einer zusätzlichen
Energieeinkopplung durch Mikrowellen. Eine Downstream-Plasmaätzwirkung
kann dadurch erzielt wer den, dass eine perforierte Abschirmelektrode
unterhalb der Probe in die Reaktionskammer eingesetzt wird. Der
Auslass wird möglichst
weit nach oben (Richtung Probe) verschoben.
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Nach
einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Reaktionskammer
für typische
Probengrößen bzw.
Probenflächen
ein Volumen zwischen 1 cm3 und 10 cm3, vorzugsweise zwischen 2 cm3 und
5 cm3 auf. Für größere Probenflächen von
40 mm × 40
mm beträgt
das Volumen bevorzugtermaßen
ca. 300 cm3.
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Um
die Probe erden bzw. auf ein gewünschtes
elektrisches Potential setzen zu können, ist ein Leiter in die
Reaktionskammer geführt
bzw. in die Reaktionskammer führbar
zur Kontaktierung der Probe.
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Nach
einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung kann
die Reaktionskammer noch eine Probenheiz- und/oder Probenkühlvorrichtung
umfassen. Eine Probenheizungsvorrichtung innerhalb der Reaktionskammer
kann beispielsweise als heizbares miniaturisiertes Platin-Mikroheizelement
oder als eine kommerziell erhältliche
Heizpatrone ausgebildet sein. Ein Heiz- und/oder Kühlelement kann
auch durch ein Peltierelement gebildet sein.
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Die
Temperatur der Probe ist bei einer solchen Ausführungsform einstellbar. Miniaturisierte Probenheizungsvorrichtungen,
die z.B. mit integriertem Temperaturfühler ausgerüstet sind, sind Stand der Technik
(z.B. nanoScope® Heatersystem,
Model HS-1, Firma Veeco). Sie können
den Probenträger ganz
oder teilweise ersetzen. Alternativ kann z.B. ein Platinmikroheizer
oder ein anderer Heizer in den Probenträger integriert werden.
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Als
erfindungswesentliche Einheit wird auch ein Reaktionskammermodul
zum Einbau in ein Rastersondenmikroskop nach der Erfindung unabhängig beansprucht.
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Als
erfindungswesentliche Einheit wird auch ein Reaktionskammermodul
mit einem geeigneten Messtisch zum Einbau in ein Rastersondenmikroskop,
insbesondere in Rastersondenmikroskope, angesehen, die es ermöglichen
die Umgebungsbedingungen, wie z.B. die Luftfeuchtigkeit und andere
Parameter einzustellen (z.B. das Rastersondenmikroskopmodell EnviroScope® Firma
Veeco).
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Das
Verfahren zur Behandlung und Untersuchung von Oberflächen einer
Probe mit Hilfe einer Sonde eines Rastersondenmikroskops und einer
in das Rastersondenmikroskop eingebauten Reaktionskammer umfasst
die folgenden Schritte:
Durchführen einer ersten rastersondenmäßigen Untersuchung
eines Bereiches einer Oberfläche
einer in einer geöffneten
Reaktionskammer angeordneten Probe, Zurückziehen der Sonde in einer
zur Oberfläche
senkrechten Richtung um eine definierte Verfahrstrecke S aus ihrer
Messposition PM in eine Probenvorbereitungsposition
PV, Behandlung der Oberfläche innerhalb
der Reaktionskammer durch zielgerichtete Einwirkung einer Flüssigkeit,
eines Gases, eines Partikelstromes und/oder eines Plasmas über eine
vorbestimmte Reaktionszeit, Rückführen der Sonde
aus der Probenvorbereitungsposition PV in
die vorhergehende Messposition PM bzw. in
eine neue Ausgangsposition PA in unmittelbarer
Nachbarschaft zur vorherigen Messposition.
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Dabei
ist es erfindungsgemäß unerheblich, ob
eine erste rastersondenmäßige Untersuchung
eines Bereiches einer Oberfläche
der Probe vor Behandlung der Probe in der Reaktionskammer oder erst
nach Behandlung der Probe in der Reaktionskammer durchgeführt wird.
In jedem Fall lässt
sich das Verfahren nach einem bevorzugten Aspekt der Erfindung iterativ
wiederholen und so eine sukzesive Abfolge Probenbehandlung-Messung-Probenbehandlung-Messung-etc. durchführen. Es
kann hierbei insbesondere ein Schichtabtragen oder auch ein Schichtaufwachsen
verfolgt werden.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
des vorliegenden Verfahrens wird die relative Verfahrung zwischen
Sonde und Probe so bewerkstelligt, dass vorhergehende Messposition
PM und neue Ausgangsposition PA weniger
als 400 nm vorzugsweise weniger als 200 nm, insbesondere weniger
als 150 nm auseinanderliegen.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die relative
Verfahrung zwischen Sonde und Probe so bewerkstelligt, dass die
vorhergehende Messposition PM und die Ausgangsposition PA weniger als 0,1 ‰, vorzugsweise weniger als 0,006 ‰ der Verfahrstrecke
S auseinanderliegen.
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Es
hat sich insbesondere gezeigt, dass bei einer typischen Probenbehandlung
durch Niederdruckplasma die vorherige Messposition PM und
die neue Ausgangsposition PA nach jedem
Behandlungsschritt um jeweils 40 nm zunimmt bzw. wesentlich unter
40 nm zunimmt, vorzugsweise sogar im Sub-Nanometerbereich zunimmt.
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In
einer speziellen Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass
vor Behandlung der Oberfläche
die Reaktionskammer verschlossen und vor Rückführung der Sonde erneut geöffnet wird,
um das Eintauchen der Sonde in die Reaktionskammer zu ermöglichen.
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Nach
einem weiteren Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Plasma
im Volumen der Reaktionskammer oder in einer Nebenkammer mit vergleichbar
großem
Volumen, insbesondere in einem Volumen von 1 cm3 bis
10 cm3 gezündet und betrieben. Dies lässt sich
beispielsweise mit der bereits beschriebenen Flachspule sowie dem
planar bzw. radial symmetrisch aufgebauten Kondensator erreichen.
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Derzeit
erhältliche
Plasmaätzanlagen
sind dagegen für
den stationären
Be trieb und für
große Proben
(z.B. Silizium-Wafer mit einem Durchmesser von 6 Zoll) und hohen
HF-Leistungen (typisch: mehrere 100 W) dimensioniert. Im Gegensatz
zu den meist für
die Erfordernisse der Halbleiterindustrie beschriebenen Vorrichtungen
und Verfahren wird. hier vorrichtungs- und verfahrenstechnisch das
Zünden und
Betreiben von kleinen Plasmen ermöglicht, wie es insbesondere
für die
hier vorliegenden mikroskopischen Anwendungen zweckmäßig ist.
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Die
Reaktionskammer wird optional an ein Plasmamonitorsystem nach dem
Stand der Technik mit Hilfe eines Lichtwellenleiters und eines Sensors angeschlossen.
Solche Systeme analysieren das vom Plasma emittierte Licht. Da insbesondere
zum Zünden
des kleinen Plasmas eine größere Leistung als zum
Betrieb erforderlich ist und nach erfolgter Leistungseinkopplung
bis zur eigentlichen Zündung des
Plasmas Verzögerungszeiten
auftreten können, kann
der Lichtpuls beim Zünden
genutzt werden, um automatisch auf die Betriebsleistung umzuschalten und
definierte Behandlungszeiten zu gewährleisten. Zusätzlich kann
mit Hilfe eines Plasmamonitorsystems eine ereignisorientierte, automatisierte
Anpassung der Betriebsparameter, insbesondere der eingekoppelten
Leistung und eine Fehlerdiagnose bewerkstelligt werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und
Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Hierbei
zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
eines Rastersondenmikroskops mit Reaktionskammer in einer skizzenhaften
Schnittansicht
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2 eine
perspektivische Prinzipansicht eines Rastersondenmikroskops mit
Reaktionskammermodul umfassend eine Reaktionskammer sowie einen
Reaktionskammergrundkörper
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3a bis 3e verschiedene
Ausführungsformen
einer Reaktionskammer mit Abdeckplatte
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4a bis 4g verschiedene
Ausführungsformen
zur Platzierung eines Probenträgers
innerhalb einer Reaktionskammer
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5a und 5b eine
mögliche
Ausführungsform
einer bevorzugten Plasmaerzeugungseinrichtung
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In 1 sind
schematisch ein Grundrahmen 11 sowie ein Sondenhalter 12 eines
Rastersondenmikroskops veranschaulicht. Am Sondenhalter 12 ist eine
Sonde 13 angeordnet. Auf dem Grundrahmen 11 ist
ein Reaktionskammermodul 29, das einen Reaktionskammer-Grundkörper 27 umfasst,
in einer Untersuchungsebene (xy-Ebene) verfahrbar angeordnet. Alternativ
oder zusätzlich
ist hier zwischen Sondenhalter 12 und Grundrahmen 11 eine
Mikro positioniereinrichtung 42 zur Grobpositionierung vorgesehen.
Zwischen Mikropositioniereinrichtung 42 und Sondenhalter 12 ist
weiterhin eine Rastereinheit 43 vorgesehen, um eine Abrasterung
der Probe vornehmen zu können.
Zusätzlich
kann zwischen dieser Rasteinheit 43 und der Mikropositioniereinrichtung 42 auch
noch ein Aktuator 41 in Form eines Piezoaktuators vorgesehen
sein, der mit der Genauigkeit eines Piezo-Verstellmechanismus dennoch größere Verstellwege
in z-Richtung (bis zu wenigen mm) vornehmen kann.
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Im
Reaktionskammer-Grundkörper 27 ist
dabei eine Reaktionskammer 16 aufgenommen. Die Reaktionskammer 16 weist
hier eine zylindrische Wand aus Glas, insbesondere aus mechanisch
bearbeitbarer Glaskeramik auf. Innerhalb der Reaktionskammer 16 ist
ein Probenträger 14 vorgesehen.
Der Probenträger
kann prinzipiell beliebig geformt sein und kann sogar als Elektrode
dienen (nicht gezeigt). Er ist jedoch vorzugsweise zylinderförmig und
besteht aus Glaskeramik. Er kann separat innerhalb des zylindrischen
Grundgefäßes der
Reaktionskammer befestigt oder integral mit ihr ausgebildet sein (vgl. 4a bis 4g).
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Auf
dem Reaktionskammermodul 29 und dem Messtisch 26 ist
eine Plasmaerzeugungseinrichtung 22 angeordnet. Im einfachsten
Fall besteht sie im Wesentlichen aus einer Flachspule 23 sowie einem
Kondensator 30 (vgl. 5a und 5b).
Die analoge Hochfrequenzschaltung kann auch durch ein miniaturisiertes
vorzugsweise planares Hochfrequenzsystem, das mit Frequenzen im
Mikrowellenbereich arbeitet (microwave integrated circuits), ersetzt
werden.
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Über die
Plasmaerzeugungseinrichtung 22 kann in der Reaktionskammer 16 ein
Plasma erzeugt werden, um die Oberfläche einer Probe in gezielter Weise
zu bearbeiten, insbesondere schichtweise abzutragen.
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Um
eine gewünschte
Substanz, insbesondere zur Erzeugung eines Plasmas in die Reaktionskammer 16 einzuleiten,
weist diese einen Einlass 20 auf. Über einen Auslass 21 kann
die Substanz ggf. in modifizierter Form, insbesondere nach einem
Plasmaprozess ggf. zusammen mit von der Probe abgetragener Substanz
abgeführt
werden.
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Um
eine besonders intensive Einwirkung einer Substanz, insbesondere
eines Plasmas auf die Probe zu gewährleisten, lässt sich
die Reaktionskammer 16 nach einem besonderen Aspekt der
vorliegenden Erfindung mittels einer Abdeckplatte 18 verschließen. Die
Abdeckplatte schließt
die Reaktionskammer 16 möglichst vollständig ab,
wobei es auf eine besonders dichtende Verschließung nicht bei allen Reaktionsprozessen
in gleicher Weise ankommt.
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Gemäß einem
wesentlichen Hauptaspekt der vorliegenden Erfindung wird allerdings
die am Sondenhalter 12 befestigte Sonde 13 gerade
soweit aus der Reaktionskammer 16 zurückgefahren, dass die Abdeckplatte 18 ohne
Beschädigung
der Sonde 13 die Reaktionskammer 16 verschließen kann.
Wird die Abdeckplatte 18 entsprechend schmalbauend ausgeführt und
ein nicht zu hoher Sicherheitsabstand zwischen Abdeckplatte und
Sonde 13 gewählt,
so lässt
sich eine relativ kurze Verfahrstrecke in z-Richtung für die Sonde 13 erzielen.
Eine derart geringe Verfahrstrecke bringt den entscheidenden Vorteil
mit sich, dass eine Repositionierung der Sonde 13 auf dem
zuvor untersuchten Bereich der Probe verlässlich vorgenommen werden kann
bzw. Abweichungen bei der Repositionierung äußerst gering sind.
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Herkömmlicherweise
war das Repositionieren mit erheblichem Aufwand, Fehlerquellen und
Unsicherheiten behaftet. Es mussten eine Vielzahl von Aufnahmen
in unterschiedliche Maßstabsbereichen zum
Teil unter zusätzlicher
Nutzung von optischen Mikroskopen vorgenommen werden, um später – oft nach
längerem
Suchen – aufgrund
des Vergleichs ähnlicher
Topographieverhältnisse
oder anderer Signale den gleichen Spot wieder auffinden zu können. Die
vorliegende Erfindung schafft hier auf einfache Weise Abhilfe, nämlich dadurch,
dass die Verfahrstrecken äußerst klein
und damit resultierende Fehler, Driften etc. ebenfalls äußerst gering
sind.
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Aufgrund
der geringen Fehler kann evtl. auf eine Korrektur (manuell oder
automatisch) ganz verzichtet werden, da nach dem Stand der Technik
hohe Datendichten selbst bei größeren Rasterflächen möglich sind
und somit interessierenden Details zugänglich sind ohne zeitaufwendiges
nochmaliges Rastern bei kleineren Rasterflächen (Vergrößern mit Hilfe von Software).
Alternativ erlauben Rastereinheiten nach dem Stand der Technik eine
einfache Korrektur durch das Bedienpersonal oder automatisiert mit
Hilfe von Software. Dies gilt natürlich insbesondere in der quantitativen
Rastersondenmikroskopie. Meist interessiert jedoch nur ein Teil
der Rasterfläche,
so dass Korrekturen in vielen Anwendungen. nicht oder nur nach einer
bestimmten Anzahl von Probenbehandlungen nötig werden.
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Große Rasterflächen zum
Auffinden des Spots sind nicht nur zeitaufwendig, sondern sie können die
Sonde auch unnötig
negativ beeinflussen oder gar beschädigen (z.B. durch das Aufsammeln von
Probenmaterial). Es interessieren auch konsistente Datensätze mit
der Verwendung einer bestimmten Sonde. Insbesondere sind auch Verdrehungen/Verkippungen
der Probe mit Hilfe der Erfindung stark minimiert.
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In 2 ist
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Rastersondenmikroskops
mit einem Reaktionskammermodul 29 in perspektivischer Ansicht
schematisch dargestellt. Auf eine mit dem Grundrahmen 11 (nicht
gezeigt) verbundene bzw. verbindbare Grundplatte 28 ist,
insbesondere luftgelagert, ein verfahrbarer Messtisch 26 (xy-Stage)
angeordnet. Der Messtisch 26 besteht bevorzugt aus Messing,
Invar® oder
einer Eisen-Nickel-Legierung mit
einem kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten. Der
Messtisch 26 (xy-Stage) umfasst Aktuatoren zur Bewegung
in xy-Richtung (nicht gezeigt). In den verfahrbaren Messtisch 26 eingesetzt
ist das bereits erwähnte
Reaktionskammermodul 29, das hier eine im wesentlichen
quaderförmige
Gestalt aufweist und in seinen Abmessungen auf die Abmessungen eines ansonsten
in den Messtisch 26 einsetzbaren Chuck abgestimmt sein
kann.
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Das
Reaktionskammermodul 29 umfasst den im Wesentlichen quaderförmigen Reaktionskammer-Grundkörper sowie
eine im Wesentlichen im Zentrum angeordnete, im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltete
Reaktionskammer 16. Das Reaktionskammermodul 29 wird
am Messtisch 26 über
eine Klemmvorrichtung (nicht gezeigt) befestigt.
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Die
Größe des Volumens
der Reaktionskammer hängt
von der gewünschten
maximalen Probengröße bzw.
Probenfläche
ab. Nach einem bevorzugten Aspekt der Erfindung weist die Reaktionskammer für Proben
von einer Fläche
von etwa 6 mm × 6
mm ein Volumen von 1 cm3 und 10 cm3, vorzugsweise zwischen 2 cm3 und
5 cm3 auf. Vorteilhaft an der in 1 gezeigten Geometrie
ist neben der Möglichkeit der
flexiblen Anbringung einer Plasmaerzeugungseinrichtung das relativ
große
Volumen der Reaktionskammer. Störeinflüsse (Zustandsschwankungen), die
die reproduzierbare Probenbehandlung behindern können, wie z.B. Druckänderungen,
Flussänderungen
oder Änderungen
der eingekoppelten Leistung, wirken sich dann weniger stark aus
als durch die Wahl von einem extrem kleinen Volumen. Es ergeben
sich für
eine zylindrisch geformte Reaktorgeometrie und Proben mit einer
Fläche
von 6 mm × 6
mm bevorzugte Abmessungen. Mit einem Durchmesser von 18 mm und einer
Höhe des
Zylinders von 22 mm wird bei einem Abstand der Probenoberfläche zur
Innenseite der Abdeckplatte bzw. des Dekkels von 2 mm ein Volumenverhältnis des
sich direkt über
der Probe befindlichen Volumens zum restlichen Volumen von ca. 0,1
erreicht. Das Verhältnis
des sich direkt über
der Probe befindlichen Volumens zur Probenoberfläche beträgt ca. 14, während das
Verhältnis
des gesamten Volumens zur Probenoberfläche etwa 156 beträgt. Bei
der Wahl größerer Proben
mit einer Fläche
von etwa 40 mm × 40
mm können
diese Verhältnisse
durch die Wahl eines größeren Durchmessers
von etwa 120 mm bewerkstelligt werden.
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Die
Reaktionskammer 16 kann auch vorteilhaft in Rastereinheiten
integriert werden, die eine Öffnung
(Apertur) aufweisen (xy- oder xyz-Scanner). Dazu wird das Reaktionskammermodul 29 so
angepasst, dass die Reaktionskammer vorzugsweise in die Öffnung hineinreicht,
um kleine Bauhöhen
zu erreichen.
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Innerhalb
der Reaktionskammer ist, wie bereits anhand von 1 erläutert, der
Probenträger 14 angeordnet,
der eine Probe 15 trägt.
Die Oberfläche der
Probe 15 kann durch die im Sondenhalter 12 gehaltene
Sonde 13 abgerastert werden.
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Auf
dem Messtisch 26 ist weiterhin eine Verschließeinrichtung 31 angeordnet,
die hier konkret einen rotatorisch gelagerten Aktuator 32,
einen Hebelarm 33 sowie eine bereits erwähnte Abdeckplatte 18, hier
konkret in Gestalt eines Deckels umfasst. Der Aktuator 32 ist
so positioniert bzw. der Hebelarm 33 derart bemessen, dass
bei Verschwenken in eine gewisse Winkelposition die am Hebelarm 33 angeordnete
Abdeckplatte 18 über
die Öffnung 17 der
Reaktionskammer 16 geschwenkt werden kann und dabei die
Reaktionskammer 16 verschließt. Der Aktuator 32 lässt sich
dabei schwingungsver meidend und reibungsarm über einen Faden 44 betätigen. Um
die Abdichtung zwischen Reaktionskammer und Abdeckplatte 18 zu
verbessern, kann am oberen Rand der Reaktionskammer ein O-Ring angelegt
sein (nicht gezeigt). Der Aktuator 32 kann beispielsweise durch
einen umlaufenden Faden reibungsarm und schwingungsvermeidend betätigt werden.
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Die
Reaktionskammer 16 steht mit einer Plasmaerzeugungseinrichtung 22 in
Wirkverbindung, die konkret die bereits erwähnte Flachspule 23 sowie einen
Kondensator 30, der hier in planarer Ausführung vorliegt,
umfasst.
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In
den 3a bis 3e sind
verschiedene Möglichkeiten
der Energieeinkopplung (Ein- und Auslass jeweils nicht gezeigt)
veranschaulicht.
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In 3a ist
eine bevorzugte Ausgestaltung für
das Reactive-Ion-Etching (RIE) veranschaulicht. Die Abdeckplatte 18 ist
hier leitfähig
ausgebildet und bildet eine Elektrode 24. Am oberen Ende
des Probenträgers 14 kann
eine plattenförmige
Elektrode 25 als Gegenelektrode ausgebildet sein, auf die
die Probe 15 aufgelegt bzw. (z.B. mit einem Haftaufkleber) befestigt
ist. Gestrichelt ist angedeutet, dass die Elektrode 25 auch
wesentlich größer bemessen
oder alternativ auch am Boden der Reaktionskammer 16 vorgesehen
werden kann.
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In 3b ist
eine modifizierte Ausführungsform
dargestellt. Hier ist die Elektrode 24 als separates Element
in die Abdeckplatte 18 integriert. Die als Gegenelektrode
ausgebildete Elektrode 25 kann am Boden der Reaktionskammer 16 wahlweise
innerhalb der Reaktionskammer 16 oder außerhalb
der Reaktionskammer 16 angeordnet sein.
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In 3c ist
eine nochmals modifizierte Ausführungsform
dargestellt, bei der die beiden Elektroden 24, 25 jeweils
an den Wänden
der Reaktionskammer, jedoch innerhalb der Reaktionskammer 16 angeordnet
sind.
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In 3d ist
eine nochmals modifizierte Ausführungsform
veranschaulicht, in der die Elektroden 24, 25 ebenfalls
an den Wänden
der Reaktionskammer 16, jedoch außen an den Wänden der
Reaktionskammer 16 befestigt sind.
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In 3e ist
eine Ausführungsform
zur Einkopplung von Mikrowellen in die Reaktionskammer 16 veranschaulicht.
Zu diesem Zweck ist seitlich an die Reaktionskammer 16 ein
Hohlleiter 34 angeordnet, an dessen gegenüberliegendem
Ende eine Mikrowellenerzeugungseinrichtung 35 angeschlossen ist.
Die von der Mikrowellenerzeugungseinrichtung 35 erzeugten
Mikrowellen werden über
den Hohlleiter 34 – und
optional über
eine dielektrische Wand – in
die Reaktionskammer 16 geführt.
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In
den 4a bis 4g sind
verschiedene Ausführungsformen
der Ausbildung der Reaktionskammer sowie des darin angeordneten
Probenträgers
beispielhaft veranschaulicht. In 4a ist
eine Ausführungsform
veranschaulicht, bei der die Wände der
Reaktionskammer 16 der zwei gegenüberliegenden Seiten ungleich
hoch ausgebildet sind, was das Eintauchen des Sondenhalters 12 mit
der Sonde 13 erleichtert.
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Gleichzeitig
wird eine Abdeckplatte 18 dargestellt, welche speziell
auf diese abgeschrägte
Ausbildung der Oberkante der Reaktionskammer 16 abgestimmt
ist.
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In 4b ist
eine Ausführungsform
veranschaulicht, bei der die Reaktionskammer 16 entsprechend
weit ausgebildet ist, so dass sich ein Problem begrenzter Eintauchtiefe
nicht stellt, da der Sondenhalter 12 selbst in die Reaktionskammer 16 eintauchen
könnte.
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In 4c ist
eine Ausführungsform
einer Reaktionskammer veranschaulicht, bei der lediglich der obere
Bereich der Reaktionskammer eine derartige Erweiterung, die das
Eintauchen des Sondenhalters 12 gestatten würde, veranschaulicht.
Der Querschnitt der Öffnung 17 der
Reaktionskammer 16 ist damit bei beiden Ausführungsformen
gemäß 4b und 4c größer bemessen
als der Querschnitt des Sondenhalters 12.
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In
den 4d bis 4g sind
verschiedene Varianten zur Befestigung des Probenträgers 14 in der
Reaktionskammer 16 veranschaulicht. In der Ausführungsform
gemäß 4d wird
der generell in der Länge
an die jeweilige Probe 15 angepasste Probenträger auf
eine konische Anformung 36 am Boden der Reaktionskammer 16 gedrückt und
so fixiert.
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Bei
den Ausführungsformen
gemäß den 4e und 4f sind
Klemmeinrichtungen 39 vorgesehen, die den auf einen Zapfen 37 (4e)
aufgesetzten Probenträger 14 klemmend
halten bzw. den in eine Muffe 38 (4f) eingesetzten
Probenträger 14 klemmend
halten.
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In 4g ist
eine nochmals alternative Ausführungsform
gezeigt, bei der der Probenträger 14 seitlich
an den Wänden
der Reaktionskammer 16 befestigt wird. Dies kann ebenfalls
insbesondere klemmend erfolgen, wobei der Probenträger beispielsweise
plattenförmig
und mit Aussparungen versehen ausgebildet sein kann. Alternativ
könnte
auch ein den Querschnitt der Reaktionskammer 16 überspannender
Steg vorgesehen sein, der klemmend an den Wänden der Reaktionskammer 16 befestigt
wird (nicht gezeigt).
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In
den 5a und 5b ist
eine mögliche Ausführungsform
einer bevorzugten Plasmaerzeugungseinrichtung umfassend eine Flachspule 23 veranschaulicht. 5a zeigt
den geometrischen Aufbau der Flachspule. In 5b ist
das Schaltdiagramm veranschaulicht, aus dem ersichtlich wird, dass
die ersten (äußeren) beiden
Spulenwicklungen als Einkoppelspule wirken und die inneren Spulen
zusammen mit dem planaren oder koaxialen Kondensator 30 einen
Schwingkreis definieren. Selbstverständlich kann diese Plasmaerzeugungseinrichtung auch
unabhängig
vom Einsatz in einem Rastersondenmikroskop Verwendung finden, was
auch als erfindungswesentlich angesehen wird.
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Mit
einem ersten Prototyp einer Ausführungsform
der Erfindung wurden bei einer Niederdruckplasmabehandlung einer
Probe bei einem Verfahrweg von ca. 6 mm der Sonde 13 in
z-Richtung bei einem Rastersondenmikroskop (Dimension® 3100, Firma
Veeco) ein typischer Abstand zur ursprünglichen Bildmitte von ca.
40 nm pro Behandlungsschritt erreicht. Bei 13 Behandlungen ist der
Abstand zur ursprünglichen
Bildmitte (Fehler) etwa 520 nm. Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass die
beim Aufbau nach der vorliegenden Erfindung auftretenden äußerst geringen
Repositionierungsfehler zum größten Teil
aus einer gerichteten Drift resultieren, die sich durch entsprechende
Offsets der Rastereinheit leicht kompensieren lassen könnten. Außerdem ist
der Fehler einer Kalibration zugänglich
und kann automatisch kompensiert werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterentwicklung zur weiteren wesentlichen Verkleinerung
der Fehler ist es die Bewegung der Sonde oder der Probe in der z-Richtung nicht mit
herkömmlichen
Lineartischen sondern mit einem speziellen Aktuator 41 insbesondere
eines Piezoaktuators zu bewerkstelligen. Verstellwege sind mit solchen
Aktuatoren bereits im Millimeterbereich möglich (Model FPA-2000, Verfahrweg
2,3 mm, Firma Dynamic Structures & Materials). Mit
entsprechenden Haltern kann beispielsweise der Aktuator 41 auf
den Lineartisch eingeklemmt werden. Ein zweiter Halter ermöglicht nun
die Befestigung der Rastereinheit am Aktuator 41 (nicht
gezeigt). Hiermit lässt
sich der Repositionierungsfehler auf den Nanometer bzw. den Sub-Nanometerbereich
reduzieren.
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- 11
- Grundrahmen
- 12
- Sondenhalter
- 13
- Sonde
- 14
- Probenträger
- 15
- Probe
- 16
- Reaktionskammer
- 17
- Öffnung
- 18
- Abdeckplatte
- 20
- Einlass
- 21
- Auslass
- 22
- Plasmaerzeugungseinrichtung
- 23
- Flachspule
- 24
- Elektrode
- 25
- Elektrode
- 26
- Messtisch
(xy-Stage)
- 27
- Reaktionskammer-Grundkörper
- 28
- Grundplatte
(Grundrahmen)
- 29
- Reaktionskammermodul
- 30
- Kondensator
- 31
- Verschließeinrichtung
- 32
- Aktuator
- 33
- Hebelarm
- 34
- Hohlleiter
- 35
- Mikrowellenerzeugungseinrichtung
- 36
- konische
Anformung
- 37
- Zapfen
- 38
- Muffe
- 39
- Klemmeinrichtungen
- 41
- Aktuator
(Piezo-Aktuator)
- 42
- Mikropositioniereinrichtung
- 43
- Rastereinheit
- 44
- Faden