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Die
Erfindung betrifft eine Kabelanlage, in der brandgeschützte Kabel
geführt
sind.
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An
Kabelanlagen für
den Innenbereich werden in Bezug auf Brandschutz in manchen Fällen hohe
Anforderungen gestellt. Im Brandfall ist ein geordnetes Stillsetzen
von Maschinen und Herunterfahren von Anlagen zu ermöglichen
und für
den Zeitraum, in dem z. B. eine Evakuierung durchgeführt wird,
der Betrieb von beispielsweise Brandmeldeanlagen, Alarmierungssystemen,
Notbeleuchtung, Rauchgas- und Wärmeabzugsanlagen
sowie Aufzügen
zu gewährleisten.
Selbst nach Stillsetzung und Evakuierung sind solche Notfunktionen
noch für
eine gewisse Zeit gewünscht,
etwa um sie für
die Brandbekämpfung
noch zur Verfügung
zu haben und hierdurch den Einsatz der Feuerwehr zu erleichtern.
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Damit
die Übertragung
von Daten oder Energie unter Brandbedingungen ausreichend lange
gesichert ist, genügt
es im Allgemeinen nicht, wenn allein die Kabel gegen Hitze und bis
zu einem gewissen Grad gegen mechanische Belastungen resistent sind.
Auch die anderen Bestandteile der Kabelanlage, wie Halte- und Befestigungselemente,
haben den hohen Temperaturen standzuhalten. Würden diese ihre Haltefunktion
im Brandfall nämlich
nicht mehr erfüllen,
wären die
Kabel zum Beispiel nach Abknicken von Halterungen aufgrund von dann
auftretenden großen
Durchhängen
so stark belastet, dass sie reißen
oder knicken würden
und nicht mehr funktionieren. Um solche Ausfälle zu vermeiden, führt man
Kabel, deren Funktion im Brandfall erhalten bleiben soll, in speziellen,
funktionserhaltenden Kabelanlagen.
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Stand der
Technik
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Eine
Kabelanlage, die maßgebliche
Normen für
den Funktionserhalt einer Kabelanlage im Brandfall erfüllen soll,
schlägt
die Druckschrift
EP
1 276198 A2 vor. Diese Anlage weist Kabelrinnen aus Kunststoff
auf, die im Brandfall abschmelzen; die Halteelemente für diese
Kunststoffkabelrinne sind jedoch im Brandfall funktionserhaltend
ausgeführt.
In der Kabelrinne sind brandgeschützte Kabel geführt. Unter starker
Hitzeeinwirkung wird die Kunststoffkabelrinne frühzeitig zerstört; die
Kabel bleiben aber – zwar
mit einem gewissen Durchhang – auf
den Halteelementen liegen. Der zwischen den Halteelementen auftretende
Durchhang ist relativ gering und beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit
der brandgeschützten
Kabel nicht.
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Des
weiteren schlägt
die Druckschrift
DE
296 17 849 U1 eine Kabelumhüllung aus einem hitzebeständigen Schaumstoff
vor, der im Brandfall aufschäumt
und den Innenraum der Umhüllung
zum Teil ausfüllt.
In einer Ausführungsform
wird die Umhüllung
mit den darin liegenden Kabeln in einer Kabelrinne zusammen mit
nicht derart umhüllten
Kabeln verlegt. Die Druckschrift lässt offen, wie die Kabelrinne befestigt
ist und ob sie im Brandfall zerstörungsfest ist oder nicht.
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Die
Erfindung stellt eine Kabelanlage bereit, in der brandgeschützte Kabel
geführt
sind und die zum einen eine Kabelrinne ohne Funktionserhalt im Brandfall
mit zugehörigen
Kabelrinnenhalterungen und zum anderen Halteelemente mit Funktionserhalt im
Brandfall umfasst. Die Halteelemente sind auf der Oberseite der
Kabelrinne angeordnet und halten die brandgeschützten Kabel, Im Nicht-Brandfall
stützt
die Kabelrinne die brandgeschützten
Kabel zusätzlich und/oder
deckt sie optisch ab.
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Die
Erfindung ist auch auf einen Satz von brandgeschützten Kabeln, einer Kabelrinne
mit Kabelrinnenhalterungen sowie Halteelementen zur Verwendung im
einem Verfahren zur Herstellung einer Kabelanläge gerichtet. Dabei werden
die Halteelemente auf der Oberseite der Kabelrinne angeordnet und
halten die brandgeschützten
Kabel so, dass diese ihren Funktionserhalt im Brandfall bewahren.
Im Nicht-Brandfall stützt
die Kabelrinne die brandgeschützten
Kabel zusätzlich
und/oder deckt sie optisch ab. Die Kabelrinne mit den Kabelrinnenhalterungen
weist keinen Funktionserhalt im Brandfall auf.
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Die
Erfindung wird nun anhand von bevorzugten beispielhaften Ausführungsformen
und der beigefügten
beispielhaften Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
einer Kabelanlage, bei der die brandgeschützten Halteelemente so angeordnet
sind, dass sie den Kabelrinnenboden berühren;
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2 eine
Ausführungsform
einer Kabelanlage, bei der die brandgeschützten Halteelemente oberhalb
der Kabelrinne angeordnet sind;
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3 eine
Ausführungsform
eines Halteelements mit Kröpfüng;
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4 eine
Ausführungsform
eines klappbaren Halteelements; und
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5 eine
Ausführungsform
einer geschlossenen Kabelrinne.
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In
den Figuren sind funktionsgleiche oder -ähnliche Teile mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Bevor
die Figuren näher
erläutert
werden, folgen zunächst
einige allgemeine Anmerkungen zu den Ausführungsformen.
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Bei
den Ausführungsformen
geht es um Kabelanlagen, bei denen brandgeschützte Kabel zu führen sind.
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Um
den Funktionserhalt von brandgeschützten Kabeln während eines
Brandes zu gewährleisten, ist
für einen
sicheren Halt der Kabel zu sorgen, durch den starke Durchhänge und
damit einhergehende Brüche
oder Knickungen vermieden werden. Es ist jedoch nicht notwendig,
Durchhänge
völlig
auszuschließen;
da Kabel mechanische Belastungen bis zu einem gewissen Grad tolerieren,
sind vielmehr leichte Kabeldurchhänge akzeptabel. Der zumutbare Durchhang
hängt dabei
vom Gewicht sowie von der Belastbarkeit der einzelnen Kabel ab.
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Entsprechend
sehen die Ausführungsformen für die Führung der
brandgeschützten
Kabel einzelne, mit Abstand angeordnete Halteelemente vor, die die
Kabel auch im Brandfall sicher halten, jedoch zumutbare Kabeldurchhänge zulassen.
Dadurch wird der Aufwand für
eine durchgehende, brandgeschützte
Kabelrinne eingespart.
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Andererseits
sind Kabeldurchhänge
im Normalfall unschön
und unpraktisch. Bei den Ausführungsformen
sind die brandgeschützten
Kabel daher zusätzlich
von einer nicht funktionserhaltenden Kabelrinne gestützt, in
der in den meisten Ausführungsformen
nicht brandgeschützte
Kabel verlaufen – es wird
in den meisten Fällen
für die
Durchhangvermeidung also keine eigene Kabelrinne (mit oder ohne Funktionserhalt)
für die
brandgeschützten
Kabel verwendet, sondern eine ohnehin für die nicht brandgeschützten Kabel
vorzusehende, nicht funktionserhaltende Kabelrinne mitgenutzt (die
natürlich
so auszulegen ist, dass sie die zusätzliche Last der brandgeschützten Kabel
im Nicht-Brandfall aufnehmen kann). Ausführungsformen, bei denen die
Kabelanlagen keine nicht brandgeschützten Kabel führen, entstehen
meist durch eine vollständige
Entnahme von früher
vorhandenen nicht brandgeschützten
Kabeln aus der Kabelrinne, oder wenn eine Kabelanlage aufgebaut
wird, in der zwar noch keine nicht brandgeschützten Kabel verlaufen, die
aber in der Zukunft nicht brandgeschützte Kabel führen soll.
In einigen Ausführungsformen
ist ausschließlich
eine Installation von brandgeschützten
Kabeln vorgesehen.
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In
einigen Ausführungsformen
liegt das Augenmerk auf einem Abdecken der optisch unschönen Durchhänge. Dann
ist ein Stützen
der brandgeschützten
Kabel durch die Kabelrinne nicht notwendig, es genügt, wenn
die Kabelrinne so angeordnet ist, dass sie die Durchhänge möglichst
vollständig optisch
abdeckt.
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Für den Zweck,
die brandgeschützten
Kabel zu stützen
und/oder sie optisch abzudecken, ist die Kabelrinne unterhalb der
Halteelemente für
die brandgeschützten
Kabel angebracht, die Halteelemente sind demnach auf der Oberseite
der Kabelrinne angeordnet. Bei einigen Ausführungsformen sind die Halteelemente
auf dem Boden, bei anderen Ausführungsformen
knapp über
dem Boden der Kabelrinne angeordnet, wodurch die brandgeschützten Kabel
in einigen Ausführungsformen
mit geschlossenen Kabelrinnen vollständig von der Kabelrinne umschlossen
sind; oder die Halteelemente sind, wie bei wieder anderen Ausführungsformen,
so weit über dem
Boden der Kabelrinne angebracht, dass unterhalb eines Halteelements
ein Freiraum für
nicht brandgeschützte
Kabel geschaffen ist. Die Halteelemente anderer Ausführungsformen
sind oberhalb der Kabelrinne angeordnet, wobei bei einigen Ausführungsformen
mit geschlossenen Kabelrinnen die brandgeschützten Kabel auf der Oberseite
der Kabelrinne aufliegen; oder sie sind in weiteren Ausführungsformen
so deutlich oberhalb der Kabelrinne befestigt, dass keine Berührung zwischen
Kabelrinne und Halteelementen stattfindet.
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Somit
liegen im Nicht-Brandfall keine störenden Durchhänge vor,
oder diese störenden
Durchhänge
sind optisch abgedeckt, falls die Halteelemente wie in einigen Ausführungsformen
so weit oberhalb der Kabelrinne angebracht sind, dass die brandgeschützten Kabel
nicht von der Kabelrinne gestützt werden.
Bei einem Brand bricht die Kabelrinne mit den Kabelrinnenhalterungen üblicherweise
weg; in der Kabelrinne geführte,
nicht brandgeschützte
Kabel fallen zu Boden oder hängen
zwischen weit auseinander liegenden Auflagepunkten stark durch.
Die brandgeschützten
Kabel werden jedoch von ihren Halteelementen immer noch getragen
und werden dann nur einen leichten Durchhang zwischen zwei Halteelementen
zeigen, der aber ihre Funktionstüchtigkeit
nicht beeinflusst. Da die brandgeschützten Halteelemente in keiner
Weise fest mit der Kabelrinne verbunden sind, kann deren Gewicht
im Brandfall die Halteelemente nicht zusätzlich belasten. Damit und
aufgrund der Vorteile, die sich aus dem modularen Aufbau der Kabelanlage
ergeben, sind auch Ausführungsformen,
in denen keine nicht brandgeschützten
Kabel geführt
sind, dem Stand der Technik aus
EP 1 276 198 A2 überlegen. Bei einer Kabelanlage,
wie sie in dieser Druckschrift
EP 1 276 198 A2 vorgeschlagen wird, sind
die brandgeschützten
Halterungen im Brandfall mit dem Gewicht der wahrscheinlich nicht
vollständig
weggeschmolzenen Kabelrinne zusätzlich
zum Gewicht der Kabel belastet.
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Zusammenfassend
erlauben die Ausführungsformen
eine Führung
von brandgeschützten Kabeln,
in den meisten Ausführungsformen
gemeinsam mit nicht brandgeschützten
Kabeln, mit relativ geringem Aufwand, da sich die Anzahl der Halteelemente
mit Funktionserhalt auf das notwendige Minimum beschränkt. Als
Haltevorrichtungen, die dem praktischen und ästhetischen Zweck der Durchhang vermeidung
und/oder des optischen Abdeckens dienen, werden Halteelemente ohne
Funktionserhalt mitbenutzt.
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An
dieser Stelle sollen kurz die häufig
fallenden Begriffe 'Funktionserhalt' und 'brandgeschütztes Kabel' erläutert werden.
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Kabel
sowie Kabelanlagen werden in der Praxis verschiedenen Normprüfungen für ihr Verhalten
im Brandfall unterzogen. Dabei wird unter anderem auch der Funktionserhalt
im Brandfall getestet, wie zum Beispiel in der DIN-Norm 4102-12,
nach der die ganze Kabelanlage über
einen Zeitraum von (je nach Kategorie) 30, 60 oder 90 Minuten Flammeinwirkung
ausgesetzt wird. Kabelanlagen mit normgemäßem Funktionserhalt für eine bestimmte
Zeit garantieren also einen Funktionserhalt für diese Zeit; das bedeutet
natürlich
nicht, dass sie nach dieser Zeit zwingend funktionsuntüchtig werden.
Oft werden sie ihre Funktion für
einen etwas längeren
Zeitraum als den garantierten aufrechterhalten. Entsprechend werden
auch Kabelanlagen ohne Funktionserhalt bei einem Brand nicht unbedingt
sofort funktionsunfähig; bei
ihnen ist aber ein Funktionserhalt über einen längeren Brandzeitraum (z.B.
30 Minuten) nicht garantiert, und im Allgemeinen verlieren sie ihre
Funktion bereits nach wesentlich kürzerer Brandeinwirkung.
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Der
Begriff 'brandgeschütztes Kabel' wird hier ebenfalls
in diesem Kontext gebraucht. Ein brandgeschütztes Kabel ist typischerweise
in der Lage, maßgebliche
Normen wie zum Beispiel IEC- oder EN-Normen, oder als Teil einer
Kabelanlage die DIN-Norm 4102-12 betreffs Funktionserhalt bei einem
Brand zu erfüllen.
Solche Kabel werden zum Beispiel in der Produktreihe 'Pyrofil' oder 'Optofil Safety' der Firma Dätwyler in
verschiedenen Ausführungen
vertrieben; die
DE
44 37 596 A1 beschreibt zum Beispiel ein entsprechendes
Kabel. Ein als 'nicht brandgeschützt' bezeichnetes Kabel
ist hingegen ein Kabel, das im Brandfall nicht funktionserhaltend
gebraucht wird und deswegen im Allgemeinen auch nicht für Funktionserhalt
im Brandfall ausgelegt sein wird. Natürlich könnte man – technisch unnötig – für die nicht
funktionserhaltend gebrauchten Kabel auch solche teureren Kabel
verwenden, die bei einer Brandschutzaufhängung funktionserhaltend wären.
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Brandgeschützte und
nicht brandgeschützte Kabel übertragen
in den meisten Ausführungsformen Energie
oder Daten; dabei übertragen
in verschiedenen Ausführungsformen
einige der brandgeschützten
Kabel und der nicht brandgeschützten
Kabel Energie, andere Daten. Funktionserhalt von Halteelementen
kann auf verschiedene Weisen erreicht werden.
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Einige
Ausführungsformen
schließen
den Einsatz mechanisch verstärkter
Halteelemente ein, die zum Beispiel mit dickwandiger 'Panzerung' oder mit Stabilitätssicherungen
(wie auf Zug belastete Verstrebungen) ausgestattet sind. Eine weitere
Ausführungsform
verwendet ganz aus feuerfesten Materialien aufgebaute Halteelemente.
Basierend auf der Tatsache, dass die Belastbarkeit von Stahl unter
Hitzeeinwirkung um einen großen
Faktor abnimmt, bei entsprechend geringer Belastung aber trotzdem
die Funktion erhalten bleibt, setzen andere Ausführungsformen gewöhnliche
Halteelemente aus Stahl ein, die aber ein um ein Vielfaches geringeres
Gewicht an Kabeln tragen, als sie im Nicht-Brandfall aushalten würden.
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Die
nötige
Anzahl bzw. Stärke
der funktionserhaltenden Stahlhalteelemente wird über das
Gewicht der Kabel und die Abnahme der Festigkeit von Stahl bei bestimmten
Temperaturen berechnet. Zum Beispiel Baustahl verliert schon bei
einer Temperatur von 500°C
bis zu 50% seiner Festigkeit und kann somit (bei 500°C) im schlechtesten
Fall nur noch halb soviel Gewicht tragen wie bei Normaltemperatur.
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Wird
(rein hypothetisch) angenommen, dass ein verwendeter Stahl bei durchschnittlichen
Brandtemperaturen nur noch 10% seiner ursprünglichen Festigkeit besitzt,
dürfen
funktionserhaltende Stahlhalteelemente von vornherein nur bis weniger
als 10% ihrer eigentlichen Tragfähigkeit
belastet werden.
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In
anderen Ausführungsformen
wird ein Oberflächenschutz
auf die Halteelemente aufgebracht, der beispielsweise aus einer
Ummantelung oder Beschichtung mit dämmenden oder feuerresistenten
Materialien aufgebaut ist. In einigen Fällen wird ein Schutz durch
eine chemische Bearbeitung der Oberfläche erreicht.
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Halteelemente
mit Funktionserhalt zeigen die unterschiedlichsten Formen. In einer
Ausführungsform
umfassen sie die brandgeschützten
Kabel, in einer anderen Ausführungsform
sind sie als L-förmige
Halterungen mit einer Kröpfung
geformt, die ein Abrutschen der Kabel verhindert für den Fall, dass
die Kabelrinne wegbricht. In einer Ausführungsform sind die Halteelemente
hochklappbar gestaltet, wodurch ein Zugang zu unter den Halteelementen verlaufenden,
nicht brandgeschützten
Kabeln erleichtert wird. Verschiedene Ausführungsformen von Halteelementen
werden an einer Wand befestigt, andere an der Decke, wieder andere
Ausführungsformen
ermöglichen
die Befestigung an jeglicher Oberfläche.
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Eine
andere Ausführungsform
setzt in einer Kabelanlage verschiedene Formen von Halteelementen
ein.
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Verschiedene
Modelle von Halteelementen mit Funktionserhalt im Brandfall werden
beispielsweise in der Produktreihe 'Pyrosys' von der Firma Dätwyler vertrieben.
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Als
Kabelrinnen werden Vorrichtungen bezeichnet, in denen Kabel verlaufen
und die diese Kabel so stützen,
dass keine oder nur sehr geringe Durchhänge auftreten. Kabelrinnen
weisen in den meisten Ausführungsformen
Seitenwände,
aber keinen nach oben hin begrenzenden Deckel auf, was ihnen, im
Querschnitt betrachtet, ein u-förmiges
Aussehen verleiht. In manchen Ausführungsformen ist eine Kabelrinne
aus einem Gitter gebildet, in anderen Ausführungsformen aus durchgehendem
Material, in wieder anderen Ausführungsformen
teilweise aus durchgehendem Material, teilweise aus einem Gitter oder
aus leiterartig angeordneten Stäben.
Handelsübliche
Kabelbahnen, Gitterrinnen und Kabelleitern sind Ausführungsbeispiele
von solchen Kabelrinnen. Einige Ausführungsformen von Kabelrinnen
sind geschlossen; sie umschließen
Kabel, die in ihnen verlaufen, vollständig. Meist ist dabei die Oberseite
oder eine Seitenwand der Kabelrinne als abnehmbare oder aufklappbare
Abdeckung vorgesehen. Eine solche Abdeckung ist in manchen Ausführungsformen fest
mit dem Rest der Kabelrinne verbunden, zum Beispiel durch ein Scharnier,
in anderen Ausführungsformen
besteht die Abdeckung aus einem losen, mit dem Rest der Kabelrinne
unverbundenen Einzelteil. Konkrete Ausführungsbeispiele von Kabelrinnen,
die die in ihnen verlaufenden Kabel vollständig umschließen, sind
handelsübliche
Kabelkanäle, zum
Beispiel aus glasfaserverstärktem
Kunststoff.
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Nun
zurück
zu 1, darin ist eine Ausführungsform einer Kabelanlage 1 mit
brandgeschützten Kabeln 2 und
nicht brandgeschützten
Kabeln 3 dargestellt. Als nicht brandgeschützte Kabel
kommen hier handelsübliche
Kabel ohne spezielle Brandschutzschichten zum Einsatz, die deswegen
einen wesentlich kleineren Durchmesser aufweisen als brandgeschützte Kabel.
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Die
nicht brandgeschützten
Kabel 3 verlaufen in einer u-förmig ausgeprägten, offenen
Kabelrinne 4. Die Kabelrinne 4 trägt das Gewicht
der nicht brandgeschützten
Kabel 3 und teilweise das der brandgeschützten Kabel 2 und
wird von den Kabelrinnenhalterungen 6 gehalten. In der
vorliegenden Ausführungsform
sind die Kabelrinnenhalterungen 6 für eine Befestigung an der Wand
bestimmt, wofür
die Bohrlöcher 7 vorgesehen
sind. Als Kabelrinnenhalterungen 6 werden handelsüblichen
Halterungen eingesetzt, die fähig
sind, bei Normaltemperatur die belastete Kabelrinne 4 zu
tragen.
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Die
Halteelemente 5 für
die brandgeschützten
Kabel 2 sind hier wie die Kabelrinnenhalterungen 6 für ein Anbringen
an der Wand mittels der Bohrlöcher 7 ausgelegt.
Für einen
zuverlässigen
Halt werden die Halteelemente 5 mit brandgeschützten Schrauben
befestigt. Durch ihre robustere Gestaltung können die Halteelemente 5 deutlich
mehr Kraft aufnehmen als die Kabelrinnenhalterungen 6,
für einen
Einsatz bei Normaltemperatur sind sie überdimensioniert. Unter Hitzeeinwirkung
bleibt ihnen so aber die Fähigkeit
erhalten, die brandgeschützten Kabel
zu tragen.
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Die
Befestigung der Halteelemente 5 wird derartig ausgeführt, dass
sich ihr unterer Teil, der in diesem Beispiel die brandgeschützten Kabel 2 umschließt, in der
Kabelrinne 4 befindet und deren hinteren Teil einnimmt.
Dabei besteht keinerlei feste Verbindung zwischen Kabelrinne 4 und
Halteelement 5, damit das Halteelement 5 nicht
belastet wird, wenn im Brandfall die Kabelrinne 4 oder
die Kabelrinnenhalterungen 6 zerstört werden. In der gezeigten
Ausführungsform
sind die Halteelemente an die Form der Kabelrinne angepasst: sie
weisen einen rechten Winkel auf, der sich in den rechten Winkel
zwischen Boden und Seitenwand der Kabelrinne 4 einfügt. Durch ein
solches Einfügen
sitzt das Halteelement 5 auf dem Boden der Kabelrinne 5 auf;
die nicht brandgeschützten
Kabel 3 verlaufen im vorderen Teil, die brandgeschützten Kabel 2 im
hinteren Teil der Rinne 4. Diese Anordnung erlaubt den
ungehinderten Zugang zu den nicht brandgeschützten Kabeln 3. Auch die
brandgeschützten
Kabel 2 sind einfach zu erreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
einer Kabelanlage 1 gemäß 2 verlaufen
wiederum nicht brandgeschützte
Kabel 3 in einer offenen Kabelrinne 4 mit Kabelrinnenhalterungen 6,
wobei aber die nicht brandgeschützten
Kabel nicht nur den vorderen Teil der Kabelrinne einnehmen, sondern
den gesamten Bereich.
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Die
Halteelemente 5 umschließen genau wie in 1 die
brandgeschützten
Kabel 2. In dieser Ausführungsform
sind die Halteelemente 5 jedoch mit einem Abstand zum Boden
der Kabelrinne angebracht. Dadurch ergibt sich ein Freiraum für die Durchführung von
nicht brandgeschützten
Kabeln 2 unter den Halteelementen. Dies lässt das
Verlegen von besonders vielen nicht brandgeschützten Kabeln in der Kabelrinne 4 zu.
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Die
brandgeschützten
Kabel weisen zwischen den Halteelementen 5 einen durch
ihr Eigengewicht hervorgerufenen Durchhang auf, durch den sie stellenweise
auf den nicht brandgeschützten
Kabeln zu liegen kommen. Durch die indirekte Stützfunktion der Kabelrinne 4 (die
die nicht brandgeschützten
Kabel trägt
und dadurch wiederum die brandgeschützten Kabel stützt) wird
ein störend
großer
Durchhang verhindert. Je nachdem, wie weit die Kabelrinne 4 mit
nicht brandgeschützten
Kabeln aufgefüllt
ist und wie hoch über
dem Kabelrinnenboden die Halteelemente 5 angebracht sind,
wird der Durchhang der brandgeschützten Kabel 2 kleiner
oder grö ßer.
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In
der Figur sind sehr wenige nicht brandgeschützte Kabel in der Kabelrinne 4 geführt, wodurch ein
beträchtlicher
Durchhang der brandgeschützten Kabel
zugelassen wird, der zur Verdeutlichung der Stützfunktion der Kabelrinne 4 in 2 auch übertrieben
dargestellt wurde. In der Realität
lassen die meisten Ausführungsformen
nur einen geringeren Durchhang der brandgeschützten Kabel im Nicht-Brandfall
zu als den in 2 gezeigten.
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3 zeigt
eine Ausführung
eines Halteelements 5 mit Kröpfung 8, das zur Befestigung
an der Wand vorgesehen ist, wozu das Bohrloch 7 genutzt wird.
Die beiden Schenkel 9 und 10 bilden einen rechten
Winkel, der (wie in 1) in eine Kabelrinne eingefügt werden
kann. Für
eine Anordnung des Halteelements 5 teilweise in einer Kabelrinne
wird eine Unterlegscheibe zwischen der Wand und dem Teil des Schenkels 10,
der sich nicht in der Kabelrinne befindet, angebracht. Ohne diesen
Ausgleich würde das
Halteelement schräg
an der Wand hängen,
weil sein unterer Teil durch der Kabelrinne von der Wand weggedrückt würde, der
obere Teil aber nicht.
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Auf
dem Schenkel 9 liegen die brandgeschützten Kabel auf. Eine Kröpfung 8 verhindert
ein Abrutschen der Kabel; vor allem, wenn im Brandfall die die brandgeschützten Kabel
stützende
Kabelrinne wegbricht, ist eine solche Sicherung wichtig.
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Eine
Ausführungsform
eines klappbaren Halteelements 5 ist in 4 veranschaulicht.
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Eine
Führung
der Kabel ist in dieser Ausführungsform
durch den Ring 14 vorgesehen. Dieser Ring 14 weist
eine Unterbrechung 13 auf, an der er auseinander gebogen
wird, um brandgeschützte
Kabel hinzuzufügen
oder zu entfernen.
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Das
Halteelement 5 verfügt über ein
Scharnier 12, welches ein Hoch- oder Herunterklappen des Ringes 14 ermöglicht.
Diese Einrichtung erweist sich zum Beispiel als praktisch, wenn
das Halteelement unter ihm liegende, nicht brandgeschützte Kabel
verdeckt. In diesem Fall wird ein Zugang durch ein Hochklappen des
Ringes erleichtert. Außerdem
wird über
ein Hoch- oder Herunterklappen des Ringes 14 der Durchhang
der brandgeschützten
Kabel reguliert, wenn sich beispielsweise die Belegung der Kabelrinne
mit nicht brandgeschützten
Kabeln verändert
hat.
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Eine
Fixstellung des Scharniers wird über
ein Festziehen der Schraube 15 erreicht.
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Die
Befestigung des Halteelements 5 erfolgt beispielsweise
durch eine Aufhängung
an der Decke, wodurch das aus Stahl geformte Halteelement 5 hauptsächlich Zugbelastungen
ausgesetzt ist. Funktionserhalt im Brandfall wird z. B. durch eine
Beschichtung erreicht, die bei Hitzeeinwirkung aufschäumt und
Luftporen bildet.
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5 schließlich zeigt
eine Ausführungsform
einer die Kabel vollständig
umschließenden
Kabelrinne 4 in Kombination mit einem Halteelement 5.
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Die
Kabelrinne 4 besteht hier aus einem Kabelrinnenunterteil 19 und
einem vollständig
abnehmbaren Kabelrinnendeckel 16, der auf dem Kabelrinnenunterteil
angeordnet ist. Halt bekommt der Kabelrinnendeckel 16 durch
einen Einschnappmechanismus 17, für den eine S-Form in den oberen
Teil der Seitenwände
des Kabelrinnenunterteils 19 eingeprägt ist. Der Kabelrinnendeckel
weist seitlich Entsprechungen dieser S-Form auf. Bei einem Aufsetzen
des Deckels 16 schieben sich die Formen übereinander
und rasten ein. Dadurch wird der Deckel in seiner Position gehalten,
ein Abheben des Deckels jedoch ist unter Einsatz von entsprechendem
Werkzeug möglich.
Das Kabelrinnenunterteil 16 der dargestellten Ausführungsform
ist für
eine Befestigung an der Wand mit Hilfe der Kabelrinnenhalterungen 6 vorgesehen.
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In
den Kabelrinnendeckel 16 sind Durchlässe 18 für die Halteelemente 5 ausgespart.
Diese Halteelemente 5 sind mit einem unteren Teilstück im Kabelrinnenunterteil 16 angeordnet,
ragen jedoch, um eine Befestigung oberhalb der Kabelrinne 4 zu
ermöglichen, über das
Kabelrinnenunterteil 16 hinaus.
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Dadurch
werden die Durchlässe 18 im
Kabelrinnendeckel 16 notwendig. Um ein Aufsetzen des Deckels
auch nach dem Anbringen der Kabelanlage an der Wand zu ermöglichen,
sind die Durchlässe 18 nicht
nur Löcher
im Deckel, sondern richtiggehende Ausschnitte – auch die S-förmigen Seitenränder werden
im Bereich der Halteelemente 5 ausgespart. Wären nur
Löcher
zum Durchlass der Halteelemente 5 eingefügt, könnte der
Deckel 16 nur dann aufgebracht oder abgenommen werden,
wenn die Halteelemente 5 nicht an der Wand befestigt sind.
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Durch
die Durchlässe 18 wird
weiterhin im Brandfall vermieden, dass die Kabelrinne 4,
falls sie beispielsweise herunterstürzt, dabei an den Halteelementen 5 hängenbleibt
und diese belastet.