Es
stellte sich somit die Aufgabe, die Aktivität bakterieller Systeme zum
Schutz gegen artfremde DNA in biotechnologisch relevanten Spezies,
insbesondere in Produktionsstämmen
für die
Biotechnologie zu verringern. Insbesondere sollte eine Lösung gefunden
werden, die eine ursächliche
Inaktivierung darstellt.
Damit
war als Teilaufgabe die Identifizierung der zugehörigen codierenden
DNA-Abschnitte verbunden,
insbesondere bei Vertretern der biotechnologisch besonders relevanten
Gattung Bacillus und hierunter insbesondere der Spezies B. licheniformis.
Sollte
es in einer Spezies mehr als ein System geben, so erschien es vorteilhaft,
die Inaktivierung auch auf mehrere dieser Systeme auszudehnen.
Einen
weiteren Aspekt dieser Aufgabe bildet die Bereitstellung der betreffenden
Gene für
deren positive Nutzung, etwa im Zusammenhang mit biochemischen Reaktionsansätzen und
der zugehörigen
regulatorischen Elemente, etwa der Promotoren, um hierüber die
Expression, auch von anderen Genen steuern zu können.
Zur
Lösung
dieser Aufgabe wurde ein molekularbiologischer Ansatz gewählt. Als
Angriffspunkt stellte sich unerwarteterweise das Restriktions-Modifikationssystem
als geeignet heraus.
Diese
Aufgabe wird durch jedes der im Sequenzprotokoll angegebenen neun
für B.
licheniformis gefundenen Proteine, einschließlich der jeweils hinreichend
homologen Proteine gelöst;
weitere eigenständige Lösungen der
Aufgabe stellen die zugehörigen
Nukleinsäuren
dar, ebenfalls einschließlich
der jeweils hinreichend homologen Nukleinsäuren. Die jeweiligen Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenzen
sind vollständig
im Sequenzprotokoll (Sequence Listing) der vorliegenden Anmeldung
angegeben. Sie können
aufgrund ihrer chromosomalen Anordnung in B. licheniformis zwei
Gruppen zugeordnet werden: hsdIS2, hsdIM, hsdIS1, hsdIR und rmIA,
einerseits und hsdIIR, hsdIIS, hsdX und hsdIIM andererseits. Sie
werden erfindungsgemäß als R/M-Locus
I beziehungsweise R/M-Locus II bezeichnet. Die jeweiligen Funktionen
werden ebenfalls weiter unten ausgeführt (vergleiche auch Tabelle
2 in Beispiel 3).
Weitere
Lösungen
dieser Aufgabe stellen zusammenhängende
chromosomale Abschnitte mit mehreren dieser Gene, Vektoren mit den
zugehörigen
Nukleinsäureabschnitten,
Zellen und Verfahren zur Produktion dieser Proteine dar. Hinzu kommen
die Verwendungsmöglichkeiten
der nicht-proteincodierenden Abschnitte, insbesondere als Promotoren.
Durch
die vorliegende Erfindung sind somit die jeweiligen Typ-I-Restriktions-Modifikationssysteme
auf molekularer Ebene zugänglich
und damit kontrollierbar.
Mithilfe
dieser genetischen Informationen können nun Verfahren zur Fermentation
von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien und ganz besonders von
grampositiven Bakterien der Spezies Bacillus etabliert werden, in
denen einzelne oder mehrere dieser Gene oder sogar beide Gruppen
von Genen funktionell inaktiviert sind. Dadurch werden die Zellen
daran gehindert, fremde DNA abzubauen, wodurch die Effizienz der Transformation
mit derjenigen DNA, die für
den jeweiligen Produktionsprozeß benötigt wird,
erhöht
wird. Die betreffenden Stämme
erhalten also eine verbesserte genetische Zugänglichkeit. Die Inaktivierung
beeinträchtigt
zudem nicht erheblich die Lebensfähigkeit der betreffenden Stämme bei
der biotechnologischen Fermentation. Als Vorteil ist anzusehen,
daß ein
Großteil
der eingesetzten Rohstoffe, etwa der N-Quelle, nicht in ein nicht
interessierendes und unter den herrschenden Bedingungen nicht notwendiges
Genprodukt umgewandelt wird, so daß in Stämmen mit diesen funktionellen
Inaktivierungen insgesamt eine höhere
Fermentationsausbeute zu erwarten ist, weil die vorgegebenen Ressourcen
besser ausgenutzt werden.
Dem
genannten Teilaspekt der Aufgabe zur Erschließung von solchen essentiellen
Proteinen, für
die aufgrund ihrer biochemischen Eigenschaften selbst technische
Anwendungsmöglichkeiten
bestehen, wird ebenfalls entsprochen. Die zugehörigen Proteine können nun über die
erfindungsgemäß zur Verfügung gestellten
Nukleotidsequenzen gezielt produziert werden und stehen damit den
betreffenden technischen Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ferner
können
die betreffenden Nukleinsäuren
zur Identifizierung verwandter Gene oder aller natürlicherweise
mit ihnen verbundenen Regulationselemente verwendet werden.
Wie
in den Beispielen zur vorliegenden Anmeldung beschrieben ist, konnten über eine
Sequenzierung der genomischen DNA von B. licheniformis DSM 13, dem
von der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
GmbH, Mascheroder Weg 1b, 38124 Braunschweig (http://www.dsmz.de)
erhältlichen
Referenzstamm für
diese Spezies neun neue Gene identifiziert werden, die die gestellte
Aufgabe erfüllen.
Die
hierzu im Stand der Technik bekannten jeweils nächstähnlichen Gene und zugehörigen Proteine weisen
die in Beispiel 3 (Tabelle 1) zur vorliegenden Anmeldung angegebenen
Sequenzhomologien auf. Hierüber
definiert sich der mit der vorliegenden Anmeldung jeweils abgedeckte
Schutzbereich. Dementsprechend stellen alle folgenden Nukleinsäuren und
Proteine, einschließlich
ihrer jeweils angegebenen Homologiebereiche prinzipiell gleichwertige
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar, wobei ein zunehmender Grad an Homologie
(angegeben in Prozent Identität)
jeweils zunehmend bevorzugt ist:
- – Eine Nukleinsäure hsdIS2,
codierend für
eine Spezifitäts-Untereinheit
eines Restriktions-Modifikationssystems des Typs I, mit einer Nukleotidsequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 1 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens
91% Identität
und zunehmend bevorzugt mindestens 92%, 93%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%,
99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Spezifitäts-Untereinheit
eines Restriktions-Modifikationssystems des Typs I (HsdIS2), mit
einer Aminosäuresequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 2 angegebenen Aminosäuresequenz mindestens 86% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 88%, 90%, 92%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99%
und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
hsdIM, codierend für
eine Methylierungs-Untereinheit eines Restriktions-Modifikationssystems
des Typs I, mit einer Nukleotidsequenz, die zu der in SEQ ID NO.
3 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens 83% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 85%, 87,5%, 90%, 92,5%, 95%, 96%, 97%, 98%,
99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Methylierungs-Untereinheit eines Restriktions-Modifikationssystems
des Typs I (HsdIM), mit einer Aminosäuresequenz, die zu der in SEQ
ID NO. 4 angegebenen Aminosäuresequenz
mindestens 87% Identität
und zunehmend bevorzugt mindestens 88%, 90%, 92%, 94%, 95%, 96%,
97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
hsdIS1, codierend für
ein Spezifitäts-Protein
eines Restriktions-Enzyms
des Typs I (E.C. 3.1.21.3), mit einer Nukleotidsequenz, die zu der
in SEQ ID NO. 5 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens 62% Identität und zunehmend bevorzugt
mindestens 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 92,5%, 95%, 96%, 97%, 98%,
99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – ein
Spezifitäts-Protein
eines Restriktions-Enzyms des Typs I (E.C. 3.1.21.3; HsdIS1), mit
einer Aminosäuresequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 6 angegebenen Aminosäuresequenz mindestens 40% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 45%, 50%, 55%, 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%,
90%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
hsdIR, codierend für
eine Helicase-Untereinheit eines Restriktions-Enzyms des Typs I, mit einer Nukleotidsequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 7 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens
76% Identität
und zunehmend bevorzugt mindestens 80%, 85%, 87,5%, 90%, 92,5%,
95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Helicase-Untereinheit eines Restriktions-Enzyms des Typs I (HsdIR),
mit einer Aminosäuresequenz, die
zu der in SEQ ID NO. 8 angegebenen Aminosäuresequenz mindestens 78% Identität und zunehmend bevorzugt
mindestens 80%, 85%, 90%, 92%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% und
besonders bevorzugt 100% Identität
aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
rmIA, codierend für
ein 5-Methylcytosin-spezifisches Restriktionsenzym A (E.C. 3.1.21.-),
mit einer Nukleotidsequenz, die zu der in SEQ ID NO. 9 angegebenen
Nukleotidsequenz mindestens 43% Identität und zunehmend bevorzugt mindestens
45%, 50%, 55%, 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 87,5%, 90%, 92,5%,
95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – ein
5-Methylcytosin-spezifisches Restriktionsenzym A (E.C. 3.1.21.-;
RmIA), mit einer Aminosäuresequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 10 angegebenen Aminosäuresequenz mindestens 34% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 40%, 50%, 60%, 70%, 80%, 85%, 90%, 92%, 94%,
95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
hsdIIR, codierend für
eine Restriktionskette eines Restriktions-Enzyms des Typs I, mit einer Nukleotidsequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 11 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens
56% Identität
und zunehmend bevorzugt mindestens 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%,
87,5%, 90%, 92,5%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt
100% Identität
aufweist;
- – eine
Restriktionskette eines Restriktions-Enzyms des Typs I (HsdIIR),
mit einer Aminosäuresequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 12 angegebenen Aminosäuresequenz mindestens 39% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 40%, 50%, 60%, 70%, 80%, 85%, 90%, 92%, 94%,
95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
hsdIIS, codierend für
eine HsdS-Untereinheit eines Restriktions-Enzyms des Typs I, mit einer Nukleotidsequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 13 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens
53% Identität
und zunehmend bevorzugt mindestens 55%, 60%, 65%, 70%, 75%, 80%,
85%, 87,5%, 90%, 92,5%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt
100% Identität
aufweist;
- – eine
HsdS-Untereinheit eines Restriktions-Enzyms des Typs I (HsdIIS),
mit einer Aminosäuresequenz,
die zu der in SEQ ID NO. 14 angegebenen Aminosäuresequenz mindestens 33% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 40%, 50%, 60%, 70%, 80%, 85%, 90%, 92%, 94%,
95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
hsdX, codierend für
ein DNA-bindendes Protein mit einer Nukleotidsequenz, die zu der in
SEQ ID NO. 15 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens 57% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 95%, 96%,
97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – ein
DNA-bindendes Protein HsdX mit einer Aminosäuresequenz, die zu der in SEQ
ID NO. 16 angegebenen Aminosäuresequenz
mindestens 51% Identität
und zunehmend bevorzugt mindestens 55%, 60%, 65%, 70%, 75%, 80%,
85%, 90%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Nukleinsäure
hsdIIM, codierend für
eine Methylierungs-Untereinheit eines Restriktions-Modifikationssystems
des Typs I, mit einer Nukleotidsequenz, die zu der in SEQ ID NO.
17 angegebenen Nukleotidsequenz mindestens 57% Identität und zunehmend
bevorzugt mindestens 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 95%, 96%,
97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist;
- – eine
Methylierungs-Untereinheit eines Restriktions-Modifikationssystems
des Typs I (HsdIIM), mit einer Aminosäuresequenz, die zu der in SEQ
ID NO. 18 angegebenen Aminosäuresequenz
mindestens 55% Identität
und zunehmend bevorzugt mindestens 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%,
90%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% und besonders bevorzugt 100% Identität aufweist.
In
den Beispielen zur vorliegenden Anmeldung ist dargestellt, wie die
insgesamt neun genannten Nukleinsäuren (weil proteincodierend
auch als „Gene" bezeichnet) ursprünglich aus
Bacillus licheniformis DSM13 identifiziert werden konnten. Hiermit
erklärt
sich die jeweils am stärksten
bevorzugte 100%ige Identität
zu den im Sequenzprotokoll jeweils angegebenen Sequenzen. Ausschlaggebend
für die
Bestimmung der Identität
mit bekannten Enzymen ist ein Alignment, wie es für die gefundenen
Gene und Proteine in den 1 bis 18 jeweils
mit den nächstähnlichen
Vertretern des Stands der Technik dargestellt ist. Für die Erstellung
eines Alignments wie für
die darauf aufbauende Berechnung des Homologiewerts, angegeben in
Prozent Identität, stehen
kommerziell erhältliche
Computerprogramme zur Verfügung.
In Beispiel 3 wurde hierfür
das Computerprogramm Vector NTI® Suite
Version 7, verwendet, welches von der Firma Informax Inc., Bethesda,
USA (beziehungsweise der Firma Invitrogen, Carsbad, Kalifornien,
USA), erhältlich
ist; die gewählten
Randbedingungen sind ebenfalls in Beispiel 3 angegeben.
Die
biochemischen Funktionen der gefundenen Proteine konnten, wie ebenfalls
in Beispiel 3 erläutert ist,
anhand der Homologien zu den im Stand der Technik beschriebenen
nächstähnlichen
Gene beziehungsweise Enzyme zweifelsfrei ermittelt werden.
Erfindungsgemäße Nukleinsäuren und
Proteine können
nun insbesondere anhand der im Sequenzprotokoll dargestellten Sequenzen
erhalten werden. Die Gewinnung der in die jeweiligen Homologiebereiche fallenden
Nukleinsäuren
und Proteine ist im Prinzip in den Beispielen beschrieben und dem
Fachmann anhand allgemein bekannter Methoden möglich. Hierzu gehört neben
der möglichen
Vollsynthese insbesondere die Möglichkeit, über PCR
die jeweiligen Sequenzen zu amplifizieren. Dies erfolgt gegebenenfalls
anhand einer aus einem natürlichen
Bakterien-, insbesondere Bacillus-Stamm präparierten genomischen DNA als
Matrize wobei die PCR umso erfolgreicher sein sollte, je enger die
ausgewählten
Stämme
mit B. licheniformis DSM 13 verwandt sind, weil damit eine zunehmende
Sequenzübereinstimmung
auch innerhalb der Primer-Bindungsregionen einhergehen dürfte.
Alternativ
dazu können
die im Sequenzprotokoll angegebenen Nukleinsäuren auch als DNA-Sonden eingesetzt
werden, um die jeweiligen homologen Gene in Präparationen genomischer DNA
anderer Spezies nachzuweisen. Das Vorgehen hierzu ist ebenfalls
an sich bekannt; ebenso wie die Isolierung der auf diese Weise erhaltenen
Gene, deren Klonierung, deren Expression und Gewinnung der zugehörigen Proteine.
Insbesondere ist dabei an solche Arbeitsschritte gedacht, wie sie
in Beispiel 2 für
B. licheniformis selbst dargestellt sind.
Im
Falle der exakten im Sequenzprotokoll dargestellten Sequenzen kann
der Stamm B. licheniformis DSM13 von Stammsammlungen wie der Deutschen
Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, Mascheroder
Weg 1 b, 38124 Braunschweig (http://www.dsmz.de) bezogen werden.
Das erhaltene Fragment kann beispielsweise in einen geeigneten Expressionsvektor
kloniert und durch einen Wirtsstamm gebildet werden, so daß das zugehörige Protein
in prinzipiell beliebigen Mengen zur Verfügung steht. Abweichende Aminosäuren können aufgrund
der Universalität
des genetischen Codes durch Variation der in die Klonierung eingebrachten
DNA eingeführt
werden.
Unter
den bisher genannten erfindungsgemäßen, unter Verweis auf SEQ
ID NO. 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18 definierten, an Restriktions-Modifikationssystemen
beteiligten Proteinen ist jeweils solch eines bevorzugt, welches
natürlicherweise
von einem Mikroorganismus gebildet wird, vorzugsweise von einem
Bakterium, besonders bevorzugt von einem grampositiven Bakterium,
hierunter bevorzugt von einem der Gattung Bacillus, hierunter besonders
bevorzugt von einem der Spezies B. licheniformis und hierunter ganz
besonders bevorzugt von B. licheniformis DSM13.
Denn
prinzipiell verfügen
alle Mikroorganismen über
Restriktions-Modifikationssysteme zum Schutz gegen speziesfremde
DNA. Es ist, wie soeben beschrieben, gegenüber der Neusynthese vergleichsweise
einfach möglich,
die betreffenden Proteine aus natürlichen Spezies, insbesondere
Mikroorganismen zu erhalten. Hierunter sind in Hinblick auf die
gestellte Aufgabe zunehmend diejenigen bevorzugt, die sich fermentieren
lassen und die in großtechnischen
Fermentationen tatsächlich
eingesetzt werden. Dazu zählen
besonders Vertreter der Gattungen Staphylococcus, Corynebakterium
und Bacillus. Hierunter sind beispielsweise S. carnosus und C. glutamicum
zu nennen, sowie B. subtilis, B. licheniformis, B. amyloliquefaciens,
B. agaradherens, B. lentus, B. globigi und B. alkalophilus. Am meisten
ist B. licheniformis DSM13 bevorzugt, weil aus diesem exakt die
im Sequenzprotokoll aufgelisteten Sequenzen erhalten werden konnten.
Insbesondere
bei diesen fermentierbaren und deshalb eine erhebliche wirtschaftliche
Bedeutung besitzenden Mikroorganismen stellte sich die Aufgabe,
die Fermentation durch solche Selektionssysteme zu verbessern, die
die eingangs dargestellten Vorteile aufweisen. Zum anderen sollte
dies, wenn hierfür
die zugehörigen
Nukleinsäuren
verwendet werden, umso erfolgreicher sein, je enger die betreffenden
Gene und/oder Genpro dukte mit den im Sequenzprotokoll angegebenen
verwandt sind. Je höher
die Verwandtschaft ist, desto eher sollten die betreffenden Genprodukte
auch dieselben biochemischen Eigenschaften wie die oben genannten
Enzyme und Proteinfaktoren besitzen, beispielswiese hinsichtlich
der Temperatur- oder pH-Optima. Dies ist wichtig, wenn an ebendiesen
Aktivitäten
ein Interesse besteht, beispielsweise für In-vitro-Reaktionsansätze (siehe
unten), für
die diese Enzyme und Faktoren bereitgestellt werden sollen.
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellen Nukleinsäuren dar, die die proteincodierenden
Abschnitte der vier Nukleinsäuren
(Gene) hsdIS2, hsdIM, hsdIS1 und hsdIR umfassen, wie sie oben unter
Verweis auf SEQ ID NO. 1, 3, 5, und 7 definiert worden sind.
Bei
den genannten Nukleinsäuren
handelt es sich, wie oben erläutert,
um proteincodierende Abschnitte, so daß sie ihrer Funktion nach auch
als Gene bezeichnet werden können.
(Üblicherweise
umfaßt
der Begriff des Gens den proteincodierenden Bereich zusammen mit
benachbarten regulatorischen Elementen. Diese benachbarten Elemente
werden über
die Formulierung der hierzu „unmittelbar
benachbarten Bereiche" weiter
unten in den Schutzbereich der vorliegenden Anmeldung aufgenommen.)
Alle diese dem Typ I von Restriktions-Modifikationssystemen angehörenden Enzyme
bilden, wie aufgrund ihrer gemeinsamen Lokalisation auf dem Chromosom
von B. licheniformis DSM13 (SEQ ID NO. 19) vermutet werden kann,
ein zusammenwirkendes Restriktions-Modifikationssystem, welches
(zusammen mit rmIA) erfindungsgemäß als R/M-Locus I bezeichnet
worden ist. Man kann vermuten, daß diese vier Gene über denselben
Promotor gesteuert werden, welcher zumindest zum Teil auf dem vorangehenden
5'-Bereich lokalisiert
sein dürfte,
das heißt
in den Positionen 1 bis 1414 von SEQ ID NO. 19. Hierbei dürfte in
vivo lediglich zwischen denen Genen hsdIM und hsdIS1 ein Wechsel
des Leserahmens erfolgen.
Nukleinsäuren, die
alle vier Gene tragen, codieren für dieses erste Restriktions-Modifikationssystem; sie
können
beispielsweise dazu dienen, um dieses komplette System in einen
anderen Stamm zu übertragen oder
um daraus ein entsprechendes Deletionskonstrukt herzustellen (siehe
unten).
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
diese Nukleinsäure
zusätzlich
den proteincodierenden Abschnitt der Nukleinsäure (des Gens) rmIA, wie es
oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 9 definiert worden ist.
Denn
dieses Gen beziehungsweise Protein steht aufgrund seiner Lokalisation
und gleichen Orientierung vermutlich in einem funktionellen Zusammenhang
mit den erwähnten,
unmittelbar für
Restriktion und Modifikation benötigten
Genprodukten. Das rechtfertigt seine Einbeziehung in den genannten
R/M-Locus I. Daß es
nichtsdestoweniger auch als einzelnes Enzym verwendbar sein dürfte, wird
weiter unten ausgeführt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Nukleinsäuren
dieses Erfindungsgegenstands zusätzlich
mindestens 100 bp und zunehmend bevorzugt 200 bp, 300 bp, 400 bp
und besonders bevorzugt mindestens 500 bp von jeweils unmittelbar
benachbarten Abschnitten.
Hiermit
sind sowohl proteincodierende als auch nicht-proteincodierende Abschnitte
gemeint. Denn zum einen umfaßt
der in SEQ ID NO. 19 und 19 dargestelle
Abschnitt aus B. licheniformis neben den genannten Genen nicht-proteincodierende
Randbereiche der proteincodierenden Abschnitte dieser Gene. Hier können regulatorische
Sequenzen vermutet werden. Wie beispielsweise der Wechsel des Leserahmens
zwischen denen Genen hsdIM und hsdIS1 vermuten läßt, können aber auch in den proteincodierenden
Bereichen regulatorische Elemente liegen.
In
bevorzugten Ausführungsformen
sind in den Nukleinsäuren
dieses Erfindungsgegenstands die genannten Gene in ihrer natürlichen
Lage zueinander angeordnet, vorzugsweise zusätzlich mit mindestens 100 bp
und zunehmend bevorzugt 200 bp, 300 bp, 400 bp und besonders bevorzugt
mindestens 500 bp von nicht-proteincodierenden
Abschnitten 5'-wärts des
proteincodierenden Abschnitts von hsdIS2 und/oder rmIA beziehungsweise
von nicht-proteincodierenden Abschnitten 3'-wärts
des proteincodierenden Abschnitts von hsdIR und/oder rmIA.
Denn
wie bei polycistronischen DNA-Bereichen häufig, kann auch hier davon
ausgegangen werden, daß die
Expression der betreffenden Gene dann besonders erfolgreich ist,
wenn die beteiligten Gene in ihrer konkreten Zuordnung zueinander
nicht verändert werden.
Zum anderen dürften
insbesondere in den hier als bevorzugt genannten Abschnitten die
für die
Regulation besonders wichtigen Promotoren zu finden sein.
In
bevorzugten Ausführungsformen
dieses Erfindungsgegenstands umfassen die Nukleinsäuren nicht mehr
als 20.000 bp und zunehmend bevorzugt nicht mehr als 17.500 bp,
15.000 bp, 12.500 bp und ganz besonders bevorzugt nicht mehr als
10.000 bp.
Denn
der natürliche,
in SEQ ID NO. 19 gezeigte, aus einer Bacillus-Spezies erhaltene
Abschnitt weist insgesamt, einschließlich aller fünf proteincodierenden
Abschnitte eine Gesamtlänge
von 9.614 bp auf.
In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
dieses Erfindungsgegenstands handelt es sich um eine Nukleinsäure mit
der in SEQ ID NO. 19 dargestellten Nukleotidsequenz.
Denn
dieser R/M-Locus I konnte, wie in den Beispielen der vorliegenden
Anmeldung gezeigt ist, aus B. licheniformis DSM13 erhalten werden.
Wie
bereits erwähnt
und in den Beispielen dargestellt, wurde zur Lösung der genannten Aufgabe
in B. licheniformis DSM13 noch ein weiteres Restriktions-Modifikationssystem
identifiziert, welches ebenfalls dem Typ I angehört. Weil es das zweite seiner
Art in B. licheniformis ist, wurden die zugehörigen Gene erfindungsgemäß mit der
Nummer II versehen. Dabei handelt es sich um die drei Nukleinsäuren (Gene)
hsdIIR, hsdIIS, und hsdIIM beziehungsweise die davon abgeleiteten
Proteine. Diesen kann aufgrund seiner Lokalisation (vergleiche 20 und
SEQ ID NO. 20) das DNA-bindende Protein HsdX beziehungsweise dessen
zugehöriges Gen
hsdX zugerechnet werden. Der gesamte Bereich wurde erfindungsgemäß als R/M-Locus
II bezeichnet.
Dieser
Nukleinsäurebereich
stellt eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, für die sinngemäß das gleiche
gilt wie für
die zuvor ausgeführte
Gruppe von Genen des R/M-Locus I. Deshalb werden folgende Ausführungsformen
entsprechend dem oben Gesagten entsprechend bevorzugt:
- – Eine
Nukleinsäure,
umfassend die proteincodierenden Abschnitte der drei Nukleinsäuren (Gene)
hsdIIR, hsdIIS und hsdIIM, wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO.
11, 13 und 17 definiert;
- – eine
derartige Nukleinsäure,
zusätzlich
umfassend den proteincodierenden Abschnitt der Nukleinsäure (des
Gens) hsdX, wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 15 definiert;
- – eine
derartige Nukleinsäure,
zusätzlich
umfassend mindestens 100 bp und zunehmend bevorzugt 200 bp, 300
bp und besonders bevorzugt mindestens 400 bp von jeweils unmittelbar
benachbarten Abschnitten;
- – eine
derartige Nukleinsäure,
wobei die genannten Gene in ihrer natürlichen Lage zueinander angeordnet sind,
vorzugsweise zusätzlich
mit mindestens 100 bp und zunehmend bevorzugt 200 bp, 300 bp und
besonders bevorzugt mindestens 400 bp von nicht-proteincodierenden
Abschnitten 5'-wärts des
proteincodierenden Abschnitts von hsdIIM und/oder hsdX beziehungsweise
von nicht-proteincodierenden Abschnitten 3'-wärts des
proteincodierenden Abschnitts von hsdIIR und/oder hsdIIM;
- – eine
derartige Nukleinsäure,
umfassend nicht mehr als 20.000 bp und zunehmend bevorzugt nicht
mehr als 17.500 bp, 15.000 bp, 12.500 bp und ganz besonders bevorzugt
nicht mehr als 10.000 bp;
- – eine
derartige Nukleinsäure
mit der in SEQ ID NO. 20 dargestellten Nukleotidsequenz, das heißt den R/M-Locus
II von B. licheniformis.
In
weiter bevorzugten Ausführungsformen
ist unter den bisher genannten erfindungsgemäßen Nukleinsäuren, wie
sie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15,
17, 19 und 20 definiert worden sind und/oder weiteren erfindungsgemäßen Nukleinsäuren, jeweils
solche eine bevorzugt, welche natürlicherweise in einem Mikroorganismus
enthalten ist, vorzugsweise einem Bakterium, besonders bevorzugt
einem grampositiven Bakterium, hierunter bevorzugt einem der Gattung
Bacillus, hierunter besonders bevorzugt einem der Spezies B. licheniformis
und hierunter ganz besonders bevorzugt B. licheniformis DSM13.
Denn
wie oben bereits für
die zugehörigen
Genprodukte (Proteine) erläutert,
stellte sich die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe insbesondere
für technisch
wichtige, fermentierbare Mikroorganismen, hierunter insbesondere
Bakterien. Hierfür
stellen insbesondere die im Sequenzprotokoll dargestellten und unter Bezug
darauf definierten Sequenzen Lösungen
dieser Aufgabe dar. Mit einem zunehmenden Maß an Verwandtschaft mit den
dort gezeigten Nukleotidsequenzen sollte auch eine zunehmend erfolgreiche
Umsetzung der Erfindung in entsprechend verwandten Spezies einhergehen,
beispielsweise was die Expression oder die Inaktivierung angeht
(siehe unten).
Unter
den genannten Nukleinsäuren,
codierend für
ein Protein, sind jeweils diejenigen bevorzugt, die für eines
der zuvor beschriebenen, unter Verweis auf SEQ ID NO. 2, 4, 6, 8,
10, 12, 14, 16 und 18 definierten und/oder weiteren oben definierten
erfindungsgemäßen Proteine
codieren.
Denn
für diese
besteht der mit dieser Anmeldung belegte Bezug zur Restriktion beziehungsweise
Modifikation von DNA. Zudem stehen einem anderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung zufolge die erfindungsgemäßen Proteine auch für ihre positive
Nutzung zur Verfügung.
Insofern ist es wichtig, diese tatsächlich über an sich bekannte Methoden
biotechnologisch herstellen zu können.
Hierzu dienen die jeweils zugehörigen
Nukleinsäuren.
Besonders
zwischen entfernt verwandten Spezies bestehen Unterschiede hinsichtlich
des Gebrauchs synonymer, für
die jeweiligen Aminosäuren
codierender Codons, worauf auch der Proteinbiosyntheseapparat ausgerichtet
ist, etwa über
die verfügbare
Anzahl der passenden beladenen tRNAs. Die Übertragung eines der genannten
Gene in eine weniger verwandte Spezies kann dann besonders erfolgreich
beispielsweise zur Deletionsmutation oder zur Synthese des betreffenden
Proteins genutzt werden, wenn sie hinsichtlich der Codons entsprechend
optimiert ist. Hierdurch können
prozentual auf der DNA-Ebene zunehmende Unterschiede eingeführt werden,
die auf der Aminosäureebene
jedoch ohne Folge bleiben. Aus diesem Grund stellen auch solche
Nukleinsäuren
Verwirklichungen der vorliegenden Erfindung dar.
Einen
weiteren Erfindungsgegenstand stellen Vektoren dar, die eine der
zuvor bezeichneten, unter Verweis auf SEQ ID NO. 1, 3, 5, 7, 9,
11, 13, 15, und 17 definierten und/oder weiteren oben definierten
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren enthalten.
Denn
um mit den erfindungsrelevanten Nukleinsäuren umzugehen, und damit insbesondere
die Produktion erfindungsgemäßer Proteine
vorzubereiten, werden sie geeigneterweise in Vektoren ligiert. Solche Vektoren
sowie die zugehörigen
Arbeitsmethoden sind im Stand der Technik ausführlich beschrieben. Vektoren
sind in großer
Zahl und Variationsbreite, sowohl für die Klonierung als auch für die Expression
kommerziell erhältlich.
Dazu gehören
beispielsweise Vektoren, die sich von bakteriellen Plasmiden, von
Bakteriophagen oder von Viren ableiten, oder überwiegend synthetische Vektoren.
Ferner werden sie nach der Art der Zelltypen, in denen sie sich
zu etablieren vermögen,
beispielsweise nach Vektoren für
gramnegative, für
grampositive Bakterien, für
Hefen oder für
höhere
Eukaryonten unterschieden. Sie bilden geeignete Ausgangspunkte beispielsweise
für molekularbiologische
und biochemische Untersuchungen sowie für die Expression des betreffenden
Gens oder zugehörigen
Proteins. Insbesondere zur Herstellung von Konstrukten zur Deletion
oder Verstärkung
der Expression sind sie – wie
aus dem hierfür
einschlägigen
Stand der Technik hervorgeht – praktisch
unerläßlich.
Hierunter
sind solche Vektoren bevorzugt, die zwei oder mehrere der zuvor
bezeichneten Nukleinsäuren
enthalten.
Denn
darüber
sind zum einen die betreffenden Gene gleichzeitig lagerbar oder
können
unter der Kontrolle desselben Promotors exprimiert werden. Einer
anderen Anwendung zufolge kann ein Vektor, der gleichzeitig zwei
oder mehr der erfindungsgemäßen Gene
enthält,
dazu dienen, sie gleichzeitig und in gleichem oder aufeinander abgestimmten
Maße herzustellen
oder in einer Zelle zur Expression zu bringen. Das ist dann besonders
vorteilhaft, wenn sie in vivo ebenfalls in gleicher Menge gebildet
werden. Entsprechend dem oben Gesagten ist es besonders vorteilhaft,
hierbei auf deren natürliche
Anordnung im Chromosom in den beiden genannten Bereiche zurückzugreifen,
vorteilhafterweise zusammen mit den zugehörigen Kontrollelementen.
In
einer Ausführungsform
handelt es sich bei erfindungsgemäßen Vektoren um Klonierungsvektoren.
Denn
Klonierungsvektoren eignen sich neben der Lagerung, der biologischen
Amplifizierung oder der Selektion des interessierenden Gens für dessen
molekularbiologische Charakterisierung. Gleichzeitig stellen sie
transportierbare und lagerfähige
Formen der beanspruchten Nukleinsäuren dar und sind auch Ausgangspunkte
für molekularbiologische
Techniken, die nicht an Zellen gebunden sind, wie beispielsweise
die PCR oder In-vitro-Mutagenese-Verfahren.
Vorzugsweise
handelt es sich bei erfindungsgemäßen Vektoren um Expressionsvektoren.
Denn
derartige Expressionsvektoren sind die Basis dafür, die entsprechenden Nukleinsäuren in
biologischen Produktionssystemen zu realisieren und damit die zugehörigen Proteine
zu produzieren, da sie in vivo die Transkription und Translation,
das heißt
die Synthese des betreffenden Genprodukts ermöglichen. Bevorzugte Ausführungsformen
dieses Erfindungsgegenstands sind Expressionsvektoren, die die zur
Expression notwendigen genetischen Elemente tragen, beispielsweise
den natürlichen,
ursprünglich
vor diesem Gen lokalisierten Promotor oder einen Promotor aus einem
anderen Organismus. Diese Elemente können beispielsweise in Form
einer sogenannten Expressionskassette angeordnet sein. Alternativ
können
einzelne oder alle Regulationselemente auch von der jeweiligen Wirtszelle
bereitgestellt werden. Besonders bevorzugt sind die Expressionsvektoren
hinsichtlich weiterer Eigenschaften, wie beispielsweise die optimale
Kopienzahl, auf das gewählte
Expressionssystem, insbesondere die Wirtszelle (siehe unten abgestimmt.
In
der Regel ist die Bereitstellung eines Expressionsvektors die beste
Möglichkeit,
ein erfindungsgemäßes Protein
vorzugsweise in Kombination mit damit zusammenwirkenden erfindnungsgemäßen Proteinen verstärkt zu bilden
und somit die betreffende Aktivität zu erhöhen beziehungsweise einer quantitativen
Herstellung zugänglich
zu machen.
Einen
eigenen Erfindungsgegenstand bilden Zellen, die nach gentechnischer
Modifizierung eine der zuvor bezeichneten, unter Verweis auf SEQ
ID NO. 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 und 17 definierten und/oder weiteren oben
definierten erfindungsgemäßen Nukleinsäuren enthalten.
Denn
diese Zellen enthalten die genetische Information zur Synthese eines
erfindungsgemäßen Proteins.
Hierunter sind insbesondere diejenigen Zellen gemeint, die nach
an sich bekannten Verfahren mit den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren versehen
worden sind, beziehungsweise die sich von solchen Zellen ableiten.
Dafür werden
geeigneterweise solche Wirtszellen ausgewählt, die sich vergleichsweise
einfach kultivieren lassen und/oder hohe Produktausbeuten liefern.
Sie
ermöglichen
beispielsweise die Amplifizierung der entsprechenden Gene, aber
auch deren Mutagenese oder Transkription und Translation und letztlich
die biotechnologische Produktion der betreffenden Proteine. Diese
genetische Information kann entweder extrachromosomal als eigenes
genetisches Element, das heißt
bei Bakterien in plasmidaler Lokalisation vorliegen oder in ein
Chromosom integriert sein. Die Wahl eines geeigneten Systems hängt von
Fragestellungen, wie beispielsweise die Art und Dauer der Lagerung
des Gens, beziehungsweise des Organismus oder die Art der Mutagenese
oder Selektion ab. Derartige Realisierungsmöglichkeiten sind an sich dem
Molekularbiologen bekannt.
Daraus
erklärt
sich auch die bevorzugte Ausführungsform,
nach welcher in einer solchen Zelle die genannte Nukleinsäure Teil
eines Vektors ist, insbesondere eines zuvor beschriebenen, erfindungsgemäßen Vektors.
Denn
damit sind die oben beschriebenen Vorteile bei der Handhabung, Lagerung,
Expression etc. der betreffenden Nukleinsäure verbunden.
Bevorzugt
ist unter diesen Zellen jeweils eine Wirtszelle, bei der es sich
um ein Bakterium handelt.
Denn
Bakterien zeichnen sich durch kurze Generationszeiten und geringe
Ansprüche
an die Kultivierungsbedingungen aus. Dadurch können kostengünstige Verfahren
etabliert werden. Zudem verfügt
man bei Bakterien in der Fermentationstechnik über einen reichhaltigen Erfahrungsschatz.
Für eine
spezielle Produktion können
aus verschiedensten, im Einzelfall experimentell zu ermittelnden
Gründen
wie Nährstoffquellen, Produktbildungsrate,
Zeitbedarf etc. gramnegative oder grampositive Bakterien geeignet
sein.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich um ein gramnegatives Bakterium, insbesondere eines
der Gattungen Escherichia coli, Klebsiella, Pseudomonas oder Xanthomonas,
insbesondere um Stämme
von E. coli K12, E. coli B oder Klebsiella planticola, und ganz
besonders um Derivate der Stämme Escherichia
coli BL21 (DE3), E. coli RV308, E. coli DH5α1, E.coli JM109, E. coli XL-1
oder Klebsiella planticola (Rf).
Denn
bei gramnegativen Bakterien, wie beispielsweise E. coli, werden
eine Vielzahl von Proteinen in den periplasmatischen Raum sekretiert.
Dies kann für
spezielle Anwendungen vorteilhaft sein. In der Anmeldung WO 01/81597
A1 wird ein Verfahren offenbart, nach welchem erreicht wird, daß auch gramnegative
Bakterien die exprimierten Proteine ausschleusen. Die als bevorzugt
genannten gramnegativen Bakterien sind in der Regel leicht, das
heißt
kommerziell oder über öffentliche
Stammsammlungen zugänglich
und im Zusammenspiel mit ebenfalls in großer Zahl zur Verfügung stehenden übrigen Komponenten
wie etwa Vektoren auf spezifische Herstellbedingungen hin optimierbar.
In
einer alternativen, nicht minder bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich um ein grampositives Bakterium, insbesondere eines
der Gattungen Bacillus, Staphylococcus oder Corynebakterium, ganz
besonders der Species Bacillus lentus, B. licheniformis, B. amyloliquefaciens,
B. subtilis, B. globigii oder B. alcalophilus, Staphylococcus carnosus
oder Corynebacterium glutamicum, und hierunter wiederum ganz besonders bevorzugt
um ein Derivat von B. licheniformis DSM 13.
Denn
grampositive Bakterien besitzen den gramnegativen gegenüber den
grundsätzlichen
Unterschied, sekretierte Proteine sogleich in das die Zellen umgebende
Nährmedium
abzugeben, aus welchem sich, wenn das gewünscht ist, die exprimierten
erfindungsgemäßen Proteine
direkt aufreinigen lassen. Zudem sind sie mit den meisten Herkunftsorganismen
für technisch
wichtige Enzyme verwandt oder identisch und bilden meist selbst
vergleichbare Enzyme, so daß sie über eine ähnliche
Codon-Usage verfügen
und ihr Protein-Syntheseapparat naturgemäß entsprechend ausgerichtet
ist. Ganz besonders bevorzugt sind Derivate von B. licheniformis
DSM 13 deshalb, weil sie zum einen ebenfalls im Stand der Technik
als biotechnologische Produktionsstämme weit verbreitet sind und
weil zum anderen mit der vorligenden Anmeldungen exakt die erfindungsgemäßen Gene
und Proteine aus B. licheniformis DSM 13 zur Verfügung gestellt
werden, so daß die Realisierung
der vorliegenden Erfindung am ehesten in solchen Stämmen erfolgreich
sein sollte.
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bilden Verfahren zur Herstellung eines
oder mehrerer der oben beschriebenen, unter Verweis auf SEQ ID NO.
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18 definierten und/oder weiteren
oben definierten erfindungsgemäßen Genprodukte
HsdIS2, HsdIM, HsdIS1, HsdIR, RmIA, HsdIIR, HsdIIS, HsdX oder HsdIIM.
Dazu
gehört
jedes Verfahren zur Herstellung eines solchen Proteins, beispielsweise
chemische Syntheseverfahren. Demgegenüber sind jedoch alle im Stand
der Technik etablierten, oben in einzelnen Aspekten bereits angesprochenen
molekularbiologischen, mikrobiologischen, beziehungsweise biotechnologischen Herstellverfahren
bevorzugt. Deren Ziel besteht in erster Linie darin, die erfindungsgemäßen Proteine
zu erhalten, um sie entsprechenden Anwendungen zur Verfügung zu
stellen.
Als
Nachweis für
die Bildung eines betreffenden Proteins in einem für die Herstellung
eingesetzten Stamm dient ein enzymatischer Nachweis der betreffenden
Enzymaktivitäten über geeignete
Nachweisreaktionen. Dies geschieht beispielsweise so, daß die für die fragliche
Reaktion relevante Ausgangsverbindung vorgelegt, mit einer Probe
des Überstands
(der die sekretierten Enzyme enthält) oder eines Zellextrakts
(falls sie nicht sekretiert werden) inkubiert und das gebildete
Produkt nach jeweils geeigneten Meßmethoden erfaßt wird.
Derartige, im vorliegenden Fall immer auf das Substrat DNA bezogene
Nachweisreaktionen sind dem Fachmann an sich vetraut.
Als
Nachweis auf molekularbiologischer Ebene können die im vorliegenden Sequenzprotokoll
dargestellten Proteine nach üblichen
Methoden synthetisiert und hiergegen Antikörper gebildet werden. Diese
Proteine sind dann beispielsweise über entsprechende Western-Blots
nachweisbar.
Vorzugsweise
handelt es sich dabei um Verfahren, die unter Einsatz einer oben
bezeichneten, jeweils entsprechenden Nukleinsäure und unter Verweis auf SEQ
ID NO. 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 und 17 definierten und/oder weiteren
oben definierten erfindungsgemäßen Nukleinsäuren erfolgen,
vorzugsweise unter Einsatz eines zuvor bezeichneten erfindungsgemäßen Vektors
und besonders bevorzugt unter Einsatz einer zuvor bezeichneten erfindungsgemäßen Zelle.
Denn
durch die genannten Nukleinsäuren,
insbesondere den konkreten im Sequenzprotokoll angegebenen Nukleinsäuren wird
die entsprechend bevorzugte genetische Information in mikrobiologisch
verwertbarer Form, das heißt
für gentechnische
Produktionsverfahren zur Verfügung
gestellt. Zunehmend bevorzugt ist die Bereitstellung auf einem von
der Wirtszelle besonders erfolgreich verwertbaren Vektor beziehungsweise von
solchen Zellen selbst. Die betreffenden Produktionsverfahren sind
dem Fachmann an sich bekannt.
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
auf der Grundlage der zugehörigen
Nukleinsäuresequenzen
auch zellfreie Expressionssysteme sein, bei denen die Proteinbiosynthese
in vitro nachvollzogen wird. Alle bereits oben ausgeführten Elemente
können
auch zu neuen Verfahren kombiniert werden, um erfindungsgemäße Proteine
herzustellen. Es ist dabei für
jedes erfindungsgemäße Protein
eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten
an Verfahrensschritten denkbar, so daß optimale Verfahren für jeden
konkreten Einzelfall experimentell ermittelt werden müssen.
Weiterhin
bevorzugt sind solche derartigen Verfahren, bei denen die Nukleotidsequenz
in einem, vorzugsweise mehreren und besonders bevorzugt allen Codons
an die Codon-Usage
des Wirtsstamms angepaßt worden
ist.
Denn
entsprechend dem oben Gesagten kann die Übertragung eines der genannten
Gene in eine weniger verwandte Spezies dann besonders erfolgreich
zur Synthese des betreffenden Proteins genutzt werden, wenn sie
hinsichtlich des Gebrauchs der Codons entsprechend optimiert ist.
Eine
weitere Ausprägung
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer oben unter Verweis
auf SEQ ID NO. 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 und 17 definierten und/oder
einer weiteren oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Nukleinsäure oder
Teilen davon zur funktionellen Inaktivierung mindestens eines jeweils
zugehörigen
Gens hsdIS2, hsdIM, hsdIS1, hsdIR, rmIA, hsdIIR, hsdIIS, hsdX beziehungsweise
hsdIIM in einem Mikroorganismus.
Unter
der funktionellen Inaktivierung ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung
jede Art von Modifikation oder Mutation zu verstehen, wonach die
Funktion des betreffenden Proteins unterbunden wird. Dazu gehört die Ausführungsform,
daß ein
praktisch vollständiges,
aber inaktives Protein gebildet wird, daß inaktive Teile eines solchen
Proteins in der Zelle vorliegen, bis hin zu den Möglichkeiten,
daß das
zugehörige
Gen nicht mehr translatiert wird oder sogar vollständig deletiert
ist. Somit besteht eine spezielle „Verwendung" dieser Faktoren
beziehungsweise Gene dieser Ausführungsform
nach darin, daß sie
in der betreffenden Zelle eben nicht mehr auf ihre natürliche Weise
zur Wirkung kommen. Dies wird diesem Erfindungsgegenstand zufolge auf
genetischer Ebene dadurch erreicht, daß das betreffende Gen ausgeschaltet
wird.
Dadurch
ergibt sich die Situation, daß die
natürlicherweise
vorhandene, zumeist chromosomale Kopie des betreffenden Gens inaktiviert
ist, so daß von
der Zelle in vivo kein funktionsfähiges Genprodukt mehr davon
abgeleitet werden kann. Dasselbe gilt für alle davon abgeleiteten Zellen,
insbesondere den hieraus resultierenden Klon.
Diese
zeichnen sich wie oben erläutert
dadurch aus, daß sie
aufgenommene DNA nicht mehr so wirkungsvoll abbauen können und
der dadurch erhaltene Stamm somit einfacher für gentechnische Arbeiten eingesetzt
werden kann als der Ausgangsstamm; zudem wird ihm wie oben ebenfalls
erläutert
ein Teil seiner endogen ausgeübten
Proteinbiosynthesearbeit erspart.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
davon führt
die funktionelle Inaktivierung dazu, daß das betreffende Protein nicht
in vollständiger
Länge,
vorzugsweise überhaupt
nicht synthetisiert wird.
So
reicht es in vielen Fällen
aus, nicht das komplette Gen zu deletieren, sondern lediglich Teile
herauszuschneiden oder durch Umwandlung einzelner codierender Codons
in Stopcodons das Gen soweit zu mutieren, daß nur noch Bruchstücke des
abgeleiteten Genprodukts gebildet werden, die nur noch wenig oder gar
nicht aktiv sind.
Demgegenüber ist
die vollständige
Nichtsynthese des Genprodukts jedoch bevorzugt. Denn dies führt zum
einen zu einer Entlastung des Proteinsyntheseapparats und verhindert,
daß sich
im Zellinneren Fragmente der betreffenden Faktoren anhäufen. Damit
stehen entsprechend größere Anteile
des Proteinbiosyntheseapparats für
die eigentlich interessierenden Proteine zur Verfügung. Vor
allem aber ist eine Rückkehr
zum Wildtyp, eine sogenannte Reversion nicht mehr möglich, wenn
das Gen weitgehend entfernt ist. Beruht die Inaktivierung dagegen
lediglich auf einer Punktmutation, so kann eine einfache Rückmutation
den erfindungsgemäßen Effekt
wieder aufheben.
Verschiedene
Ausführungsformen
dieses Gegenstand werden weiter unten ausgeführt. Hierbei ist unter anderem
zu berücksichtigen,
daß die
im Stand der Technik zur Inaktivierung auf genetischer Ebene zur
Verfügung
stehenden Methoden unterschiedliche Ergebnisse liefern können. So
kann mit Antisense-Konstrukten (siehe unten) in der Regel zwar eine
sehr weitgehende, nicht jedoch 100%ige Inaktivierung erreicht werden. Hierfür ist eine
Deletion des betreffenden Gens bevorzugt.
In
bevorzugten Ausführungsformen
handelt es sich bei diesen Verwendungen um solche, wobei die funktionelle
Inaktivierung einer Fermentation des Mikroorganismus vorangeht.
Denn
der Aufgabe entsprechend sollte die Fermentation der für eine biotechnologische
Produktion eingesetzten Mikroorganismen verbessert werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
hiervon werden die eindeutig auf die betreffenden, inaktivierten Enzyme
oder Proteine zurückzuführenden
Aktivitäten
beziehungsweise Proteingehalte auf weniger als 50%, bevorzugt auf
weniger als 20%, ganz besonders bevorzugt auf weniger als 5% der
ohne die Inaktivierung auftretenden Aktivitätsbeziehungsweise Konzentrationswerte
reduziert.
Diese
Abstufung hinsichtlich des Maßes
der Inaktivierung berücksichtigt
die unterschiedliche Wirksamkeit der verschiedenen zur Inaktivierung
zur Verfügung
stehenden Methoden. Zur Bestimmung dieser Werte werden Zellen eines
nichtbehandelten Stamms und eines behandelten Stamms unter ansonsten
identischen Bedingungen fermentiert und geeigneterweise während der
Fermentation die betreffenden Enzymaktivitäten geeigneterweise aus Zellextrakten
bestimmt. Da die Stämme
ansonsten identisch sind, sind die Aktivitätsunterschiede auf die erfindungsgemäßen Inaktivierungen
zurückzuführen. Dabei
ist erfindungsgemäß jede entsprechende
Aktivitätserniedrigung
erwünscht.
Prozentual vergleichbare Werte erhält man, indem man aus beiden
Fermentationen Proben nimmt und nach an sich bekannten Methoden
die betreffenden Aktivitäten bestimmt.
Zunehmend bevorzugt ist es, wenn der jeweilige in der erfindungsgemäßen Probe
bestimmbare Wert beim Übergang
in die stationäre
Wachstumsphase weniger als 50%, 40%, 30%, 20%, 10%, 7,5, 5% und ganz
besonders weniger als 1% des entsprechenden Werts der Vergleichsfermantation
beträgt.
Für die
betroffenen Proteine kann zudem eine antikörperbasierte Nachweisreaktion
durchgeführt
werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
solcher erfindungsgemäßen Verwendungen
zur Inaktivierung werden 2, 3 4, 5, 6, 7 oder 9 der genannten Gene
funktionell inaktiviert, vorzugsweise jeweils zwei oder mehrere
Gene der Gruppen (1.) hsdIS2, hsdIM, hsdIS1, hsdIR und rmIA oder
(2.) hsdIIR, hsdIIS, hsdX und hsdIIM.
Denn
hierdurch wird der Proteinsyntheseapparat zunehmend entlastet. Die
Inaktivierung der genannten Gruppen ist deshalb besonders vorteilhaft,
weil sie vergleichweise einfach, nämlich in der Regel über einen einzigen
Ansatz zusammen inaktiviert werden können, beispielsweise über einen
Dekletionsvektor, der die Randsequenzen der jeweiligen Gengruppen
und eine dazwischenliegende, mehrere Gene umfassende Deletion (siehe
unten) aufweist.
In
einer Ausführungsform
dieser Verwendungen zur funktionellen Inaktivierung handelt es sich
um solche Verwendungen, wobei für
die Inaktivierung jeweils eine für
mindestens ein nichtaktives Protein codierende Nukleinsäure mit
einer Punktmutation eingesetzt wird.
Derartige
Nukleinsäuren
können über an sich
bekannte Verfahren zur Punktmutagenese erzeugt werden. Solche sind
beispielsweise in einschlägigen
Handbüchern
wie dem von Fritsch, Sambrook und Maniatis, „Molecular cloning: a laboratory
manual", Cold Spring
Harbour Laboratory Press, New York, 1989, dargestellt. Zudem stehen
hierfür
inzwischen zahlreiche kommerzielle Baukästen zur Verfügung, etwa
das QuickChange®-Kit
der Firma Stratagene, La Jolla, USA. Dessen Prinzip besteht darin,
daß Oligonukleotide
mit einzelnen Austauschen (Mismatch-Primer) synthetisiert und mit
dem einzelsträngig
vorgelegten Gen hybridisiert werden; anschließende DNA-Polymerisation ergibt
dann entsprechende Punktmutanten. Hierfür können die jeweiligen Spezies-eigenen
Sequenzen dieser Gene verwendet werden. Aufgrund der hohen Homologien
ist es möglich
und erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft, diese Reaktion anhand der mit dem Sequenzprotokoll
zur vorliegenden Anmeldung zur Verfügung gestellten Nukleinsäuresequenzen
durchzuführen.
Diese Sequenzen können
auch dazu dienen, entsprechende Mismatch-Primer für verwandte
Spezies zu entwerfen, wie sie nach an sich bekannten Methoden anhand
von Alignments der betreffenden Sequenzen ableitbar sind.
Nach
einer alternativen Ausführungsform
dieser Verwendung wird für
die funktionelle Inaktivierung jeweils eine Nukleinsäure mit
einer Deletions- oder Insertionsmutation eingesetzt, vorzugsweise
umfassend die jeweils mindestens 70 bis 150 Nukleinsäurepositionen
umfassenden Randsequenzen eines für mindestens ein Protein codierenden
Bereichs.
Auch
diese Verfahren sind dem Fachmann an sich vertraut. Somit ist es
möglich,
die Bildung eines oder mehrerer der im Sequenzprotokoll angegebenen
Genprodukte durch die Wirtszelle dadurch zu verhindern, daß ein Teil
des betreffenden Gens auf einem entsprechenden Transformationsvektor über Restriktionsendonukleasen
herausgeschnitten und der Vektor anschließend in den interessierenden
Wirt transformiert wird, wo über
die – bis
dahin noch mögliche – homologe
Rekombination das aktive Gen gegen die inaktive Kopie ausgetauscht
wird. In der Ausführungsform
der Insertionsmutation kann lediglich das intakte Gen unterbrechend
oder anstelle eines Genteils ein anderes Gen, beispielsweise ein
Selektionsmarker eingefügt
werden. Hierüber
ist das Mutationsereignis in an sich bekannter Weise phänotypisch überprüfbar.
Um
diese jeweils notwendigen Rekombinationsereignisse zwischen dem
in die Zelle eingeführten
defekten Gen und der beispielsweise auf dem Chromosom endogen vorhandenen
intakten Genkopie zu ermöglichen,
ist nach dem derzeitigen Wissensstand eine Übereinstimmung in jeweils mindestens
70 bis 150 zusammenhängenden
Nukleinsäurepositionen,
jeweils in den beiden Randsequenzen zu dem nichtübereinstimmenden Teil nötig, wobei
es auf den dazwischenliegenden Teil nicht ankommt. Dementsprechend
sind solche Ausführungsformen
bevorzugt, die lediglich zwei flankierende Regionen mit mindestens
diesen Größen umfassen.
Nach
einer alternativen Ausführungsform
dieser Verwendung werden Nukleinsäuren mit insgesamt zwei Nukleinsäureabschnitten
eingesetzt, die jeweils mindestens 70 bis 150 Nukleinsäurepositionen
umfassen und damit den für
das Protein codierenden Bereich zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig
flankieren. Die flankierenden Bereiche können dabei SEQ ID NO. 19 oder
20 entnommen werden oder ausgehend von den bekannten Sequenzen über an sich
bekannte Methoden, beispielsweise mithilfe nach außen gerichteter PCR-Primer
und einer Präparation
genomischer DNA als Matrize ermittelt werden (anchored PCR). Denn
allein um den Austausch der beiden Genkopien über homologe Rekombination
zu ermöglichen,
braucht es sich dabei nicht zwangsläufig um proteincodierende Abschnitte
zu handeln.
Der
vorliegenden Erfindung zufolge können
die hierfür
benötigten
Primer anhand der im Sequenzprotokoll angegebenen Nukleotidsequenzen
auch für
andere Spezies grampositiver Bakterien und hierunter insbesondere
für solche
der Gattung Bacillus entworfen werden. Alternativ zu diesem experimentellen
Ansatz können
derartige, wenigstens zum Teil nichtcodierende Bereiche für viele
dieser Gene aus verwandten Spezies, beispielsweise aus B. subtilis
Datenbankeinträgen
entnommen werden, beispielsweise der Datenbank Subtilist des Institute
Pasteur, Paris, Frankreich (http://genolist.pasteur.fr/SubtiList/genome.cgi).
Nach
einer weiteren alternativen Ausführungsform
dieser Verwendung wird für
die funktionelle Inaktivierung jeweils eine Nukleinsäure eingesetzt,
die mit der 5'-terminalen
Sequenz, insbesondere der Signalsequenz des zugehörigen Gens
oder Teilen davon identisch ist oder interferiert.
Hierunter
ist der Einsatz solcher molekularbiologischer Konstrukte zu verstehen,
mithilfe derer in den betreffenden, hiermit transformierten Zellen
Antisense-RNA zu den 5'-terminalen, insbesondere
für das
Signalpeptid codierenden Abschnitten der jeweiligen mRNA gebildet
werden. Dadurch ergibt sich eine Hybridisierung zwischen der in
vivo gebildeten, für
das zu inaktivierende Protein codierenden mRNA und der artifiziell
erzeugten homologen einzelsträngigen
RNA. Hierdurch wird eine effiziente Translation, das heißt Bildung
des betreffenden Proteins verhindert und die betreffende RNA über intrazelluläre Mechanismen
abgebaut. Diese Form der Inaktivierung liefert in der Regel keine
volständige
Inaktivierung, so daß gewisse
Restaktivitäten
verbleiben.
Die
vorliegende Erfindung wird auch in der Form gentechnisch modifizierter
Mikroorganismen verwirklicht, auf die das oben Gesagte entsprechend
zutrifft.
Ganz
allgemein sind das Mikroorganismen, bei denen mindestens eines der
Gene hsdIS2, hsdIM, hsdIS1, hsdIR, rmIA, hsdIIR, hsdIIS, hsdX beziehungsweise
hsdIIM funktionell inaktiviert ist.
Hierunter
sind entsprechend dem oben Gesagten solche zunehmend bevorzugt,
bei denen 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9 der genannten Gene inaktiviert
sind, vorzugsweise jeweils zwei oder mehrere Gene der Gruppen (1.)
hsdIS2, hsdIM, hsdIS1, hsdIR und rmIA oder (2.) hsdIIR, hsdIIS,
hsdX und hsdIIM.
Diese
Ausführungsformen
umfassen ganz allgemein alle Mikroorganismen, insbesondere solche,
die biotechnologisch genutzt werden. Hierzu gehören beispielsweise Protozoen
oder Hefen, wie etwa der Gattungen Saccharomyces oder Schizosaccharomyces.
Aufgrund
ihrer biotechnologischen Bedeutung sind demgegenüber solche erfindungsgemäßen Mikroorganismen
bevorzugt, bei denen es sich um Bakterien handelt.
Entsprechend
den bisherigen Ausführungen
zum Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung sind darunter solche
Bakterien bevorzugt, bei denen es sich um gramnegative Bakterien
handelt, insbesondere solche der Gattungen Escherichia coli, Klebsiella,
Pseudomonas oder Xanthomonas, insbesondere um Stämme von E. coli K12, E. coli
B oder Klebsiella planticola, und ganz besonders um Derivate der
Stämme
Escherichia coli BL21 (DE3), E. coli RV308, E. coli DHSα, E.coli
JM109, E. coli XL-1 oder Klebsiella planticola (Rf).
Entsprechend
den bisherigen Ausführungen
sind solche Bakterien nicht minder bevorzugt, bei denen es sich
um grampositive Bakterien handelt, insbesondere solche der Gattungen
Bacillus, Staphylococcus oder Corynebacterium, ganz besonders der
Species Bacillus lentus, B. licheniformis, B. amyloliquefaciens,
B. subtilis, B. globigii oder B. alcalophilus, Staphylococcus carnosus
oder Corynebacterium glutamicum und hierunter ganz besonders um
B. licheniformis DSM 13.
Der
Aufgabe zufolge, die der vorliegenden Anmeldung zugrunde gelegen
hatte, sollten in erster Linie technische Fermentationsverfahren
verbessert werden. Dementsprechend wird die Erfindung insbesondere
in entsprechenden, erfindungsgemäßen Fermentationsverfahren
verwirklicht.
Dabei
handelt es sich ganz allgemein um Verfahren zur Fermentation eines
zuvor beschriebenen, erfindungsgemäßen Mikroorganismus.
Die
durch derartige Mikroorganismen gekennzeichneten Verfahren sind
den bisherigen Ausführungen entsprechend
bevorzugt.
Unter
den erfindungsgemäßen Fermentationsverfahren
sind diejenigen zur Herstellung eines Wertstoffs bevorzugt, insbesondere
zur Herstellung einer niedermolekularen Verbindung oder eines Proteins.
Denn
dies ist, wie bereits gesagt, das wichtigste Anwendungsgebiet für großtechnische
Fermentationen.
In
einer Ausführungsform
sind das Verfahren, wobei es sich bei der niedermolekularen Verbindung
um einen Naturstoff, einen Nahrungsmittelergänzungsstoff oder um eine pharmazeutisch
relevante Verbindung handelt.
Auf
diese Weise werden beispielsweise Aminosäuren, Vitamine oder Oligopeptide
produziert, die besonders als Nahrungsmittelergänzungsstoffe Verwendung finden.
Bei pharmazeutisch relevanten Verbindungen kann es sich um Vor-
oder Zwischenstufen zu Medikamenten oder sogar um diese selbst handeln.
In all diesen Fällen
spricht man auch von Biotransformation, wonach die Stoffwechseleigenschaften
der Mikroorganismen ausgenutzt werden, um die ansonsten aufwendige
chemische Synthese ganz oder zumindest in einzelnen Schritten zu
ersetzen.
In
einer weiteren Ausführungsform
sind das entsprechende Verfahren, bei denen es sich bei dem auf diese
Weise gebildeten Protein um ein Peptidhormon handelt.
So
werden beispielsweise pharmazeutisch wichtige Peptidhormone wie
Interleukine oder Insulin großtechnisch
durch Fermentationen gewonnen, oft durch eukaryontische Wirtszellen.
Nicht
minder bevorzugt sind entsprechende Verfahren, bei denen es sich
bei dem auf diese Weise gebildeten Protein um ein Enzym handelt,
insbesondere eines aus der Gruppe der α-Amylasen, Proteasen, Cellulasen,
Lipasen, Oxidoreduktasen, Peroxidasen, Laccasen, Oxidasen und Hemicellulasen.
Industrielle
Enzyme, die mit derartigen Verfahren hergestellt werden, finden
beispielsweise in der Nahrungsmittelindustrie Verwendung. So dienen α-Amylasen
beispielsweise dazu, um das Altbackenwerden von Brot zu verhindern
oder um Fruchtsäfte
zu klären.
Proteasen werden zum Aufschluß von
Proteinen verwendet. All diese Enzyme sind für den Einsatz in Wasch- und
Reinigungsmitteln beschrieben, wobei insbesondere die von grampositiven
Bakterien bereits natürlicherweise
hergestellten Subtilisin-Proteasen einen prominenten Platz einnehmen.
Insbesondere in der Textil- und Lederindustrie dienen sie der Aufarbeitung
der natürlichen Rohstoffe.
Ferner können
all diese Enzyme wiederum im Sinne der Biotransformation als Katalysatoren
für chemische
Reaktionen eingesetzt werden.
Viele
dieser technisch relevanten Enzyme stammen ursprünglich aus Bacillusspezies
und werden deshalb besonders erfolgreich in grampositiven Organismen,
insbesondere solchen der Gattung Bacillus produziert, worunter in
vielen Fällen
auch Derivate von B. licheniformis DSM13 fallen. Insbesondere Produktionsverfahren,
die auf diesen mikrobiellen Systemen beruhen, können mithilfe der vorliegenden
Erfindung verbessert werden, weil insbesondere die im Sequenzprotokoll
angegebenen Sequenzen aus eben diesem Organismus stammen.
Wie
oben bereits gesagt sollten mit der vorliegenden Erfindung nicht
allein die betreffenden Nukleinsäuren
zur Inaktivierung der betreffenden Gene zur Verfügung gestellt, sondern auch
deren positive Nutzung ermöglicht
werden. Denn in allen Fällen
handelt es sich nicht bloß um
Genprodukte oder Proteine sondern um solche Proteine, die eine chemische
Reaktion katalysieren, das heißt
um Enzyme.
Weitere
Erfindungsgegenstände
bestehen somit in der jeweiligen Verwendung eines oben unter Verweis
auf SEQ ID NO. 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18 definierten und/oder
weiteren oben definierten erfindungsgemäßen Proteins entsprechend seiner
dort jeweils angegebenen biochemischen Eigenschaften. Die jeweiligen
Aktivitäten
sind auch in Tabelle 2 in Beispiel 3 angegeben. Dabei handelt es
sich entsprechend der Natur dieser Proteine im einzelnen um folgende
Verwendungsmöglichkeiten,
die jeweils eine spezielle Reaktion am Substrat DNA darstellen:
- – Verwendung
einer Spezifitäts-Untereinheit
eines Restriktions-Modifikationssystems des Typs I (HsdIS2), wie
oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 2 definiert, entsprechend ihrer
biochemischen Eigenschaften zur Restriktion und/oder Modifikation
von DNA;
- – Verwendung
einer Methylierungs-Untereinheit eines Restriktions-Modifikationssystems
des Typs I (HsdIM), wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 4 definiert,
entsprechend ihrer biochemischen Eigenschaften zur Restriktion und/oder
Modifikation von DNA;
- – Verwendung
eines Spezifitäts-Proteins
eines Restriktions-Enzyms des Typs I (E.C. 3.1.21.3; HsdIS1), wie oben
unter Verweis auf SEQ ID NO. 6 definiert, entsprechend seiner biochemischen
Eigenschaften zur Restriktion und/oder Modifikation von DNA;
- – Verwendung
einer Helicase-Untereinheit eines Restriktions-Enzyms des Typs I
(HsdIR), wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 8 definiert, entsprechend
ihrer biochemischen Eigenschaften zur Restriktion und/oder Modifikation
von DNA;
- – Verwendung
eines 5-Methylcytosin-spezifischen Restriktionsenzyms A (E.C. 3.1.21.-;
RmIA), wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 10 definiert, entsprechend
seiner biochemischen Eigenschaften zur Restriktion und/oder Modifikation
von DNA;
- – Verwendung
einer Restriktionskette eines Restriktions-Enzyms des Typs I (HsdIIR),
wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 12 definiert, entsprechend
ihrer biochemischen Eigenschaften zur Restriktion und/oder Modifikation
von DNA;
- – Verwendung
einer HsdS-Untereinheit eines Restriktions-Enzyms des Typs I (HsdIIS),
wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 14 definiert, entsprechend
ihrer biochemischen Eigenschaften zur Restriktion und/oder Modifikation
von DNA;
- – Verwendung
eines DNA-bindenden Proteins (HsdX), wie oben unter Verweis auf
SEQ ID NO. 16 definiert, entsprechend ihrer biochemischen Eigenschaften
zur Restriktion und/oder Modifikation von DNA;
- – Verwendung
einer Methylierungs-Untereinheit eines Restriktions-Modifikationssystems
des Typs I (HsdIIM), wie oben unter Verweis auf SEQ ID NO. 18 definiert,
entsprechend ihrer biochemischen Eigenschaften zur Restriktion und/oder
Modifikation von DNA.
Alle
diese Verwendungen sind sowohl in vivo als auch in vitro möglich. So
können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren prinzipiell
in alle Wirtszellen transformiert und zur Expression gebracht werden.
Diese Zellen verfügen
dann zusätzlich über die
betreffende biochemische Aktivität,
was dann besonders vorteilhaft ist, wenn sie die jeweils zusammengehörenden Enzyme
enthalten. Denn dann verfügen
sie über
einen weiteren Schutzmechanismus gegen Infektionen mit speziesfremden
Nukleinsäuren.
In
vitro läßt sich
dieser Erfindungsaspekt verwirklichen, indem die betreffende Aktivität wie oben
beschrieben überexprimiert
und aufgereinigt wird. Die so gewonnenen Enzyme können dann
zur Modifikation oder Restriktion von jeder Art von DNA verwendet
werden. Das ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn eine – beispielsweise über PCR
erhaltene – DNA
methyliert wird, bevor sie in ein Bakterium transfomiert wird, welches über das
zugehörige
Restriktions-Modifikationssystem verfügt. Sie ist dort dann gegen
Abbau geschützt.
In
bevorzugten Ausführungsformen
handelt es sich dabei um eine oder mehrere der genannten Verwendungen,
wobei die genannten Enzyme in Komplexen aus mindestens zwei verschiedenen
Untereinheiten eingesetzt werden, vorzugsweise aus den genannten
Untereinheiten, besonders bevorzugt als einen der Komplexe HsdIS2
* HsdIS1 * HsdIM HsdIR oder HsdIIS * HsdIIM * HsdIIR, besonders
bevorzugt HsdIS2, zumindest im Komplex mit HsdIS1 oder umgekehrt
HsdIS1, zumindest im Komplex mit HsdIS2.
Denn
dadurch ahmt man die in vivo wirksame Zusammensetzung der natürlicherweise
ebenfalls in entsprechenden Komplexen auftretenden, das heißt zusammenwirkenden
Restriktions-Modifikationsenzym des Typs I nach, wie dies einleitend
dargestellt worden ist. Dadurch sollten sich die jeweiligen Aktivitäten optimal
ergänzen.
Dies gilt insbesondere deshalb für
HsdIS2, zumindest im Komplex mit HsdIS1 und umgekehrt HsdIS1, zumindest
im Komplex mit HsdIS2, weil HsdIS als wirksames B. licheniformis-Enzym natürlicherweise aus
diesen beiden Untereinheiten aufgebaut ist.
Einen
weiteren Erfindungsgegenstand stellt die Verwendung eines in SEQ
ID NO. 19 oder 20 dargestellten, nicht-proteincodierenden Abschnitts
zur Kontrolle der Expression eines Gens dar.
Denn
wie oben erläutert
spricht einiges dafür,
daß zumindest
in diesen Abschnitten genetische Elemente liegen, die die betreffenden
Gene kontrollieren. Sie können
beispielsweise in Expressionsvektoren dementsprechend zur Kontrolle
von Genen verwendet werden.
In
bevorzugten Ausführungsformen
handelt es sich dabei jeweils um eine Verwendung zur Kontrolle eines
der Gene hsdIS2, hsdIM, hsdIS1, hsdIR, rmIA, hsdIIR, hsdIIS, hsdX
oder hsdIIM.
Denn
für diese
Gene ist der unmittelbare Zusammenhang durch die gemeinsame Lokalisation
gegeben.
Außerdem bevorzugte
Ausführungsformen
sind jeweils solche Verwendungen, wobei es sich um einen 5'-wärts eines
proteincodierenden Abschnitts gelegenen Abschnitt handelt, vorzugsweise
mit Wirkung als Promotor.
Denn
insbesondere an dieser Aktivität
besteht im Zusammenhang mit der Produktion der betreffenden Proteine
ein Interesse.
Die
nachfolgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung weiter.