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Die
Erfindung geht von einem Verfahren und von einer Vorrichtung zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
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Brennkraftmaschinen,
die zumindest phasenweise in einem Magerbetrieb, d. h. mit einem Lambdawert
größer 1, laufen,
verfügen
in der Regel über
eine externe Abgasrückführung. Mittels
eines in das Saugrohr der Brennkraftmaschine mündenden Abgasrückführkanals
wird dabei verbranntes Luft-/Kraftstoffgemisch aus einem Abgasstrang
der Brennkraftmaschine der der Brennkraftmaschine zugeführten Frischluft
zugemischt. Die Menge des rückgeführten Abgases
wird durch ein Abgasrückführventil
im Abgasrückführkanal
gesteuert.
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Die
externe Abgasrückführung kann
von verschiedenen Störungen
betroffen sein. Beispielsweise kann der Abgasrückführkanal durch Ablagerungen von
Ruß, Ölrückständen oder
Kondensat verengt sein. Da sich eine Fehlmenge oder ein Überschuss an
rückgeführtem Abgas
negativ auf die NOx-Emissionen der Brennkraftmaschine auswirken
kann und das von der Brennkraftmaschine erzeugte Drehmoment verändert, wird
von der elektronischen Motorsteuerung häufig eine Abgasrückführadaption
durchgeführt,
mit dem Ziel, die Verschmutzung des Abgasrückführkanals durch eine Korrektur
des Öffnungsgrades
des Abgasrückführventils
zu kompensieren. Darüber
hinaus fordert der Gesetzgeber eine On-Board-Diagnose des Abgasrückführsystems,
die bei emissionsschädigenden
Störungen
eine Fehlermeldung abgibt.
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Aus
der
DE 100 41 073
A1 und
DE
101 15 750 A1 ist ein Verfahren zur Adaption und Diagnose der
Abgasrückführung bekannt,
bei dem der Saugrohrdruck einerseits durch einen Drucksensor gemessen
wird. Andererseits wird der Saugrohrdruck unter Berücksichtigung
des Öffnungsgrades
des Abgasrückführventils
und weiterer Parameter, wie beispielsweise der Motordrehzahl, des Öffnungsgrades der
Drosselklappe, der Nockenwellenstellung und des Einflusses einer
Tankentlüftung
modelliert. Aus der Differenz zwischen dem gemessenem und dem modellierten
Wert des Saugrohrdruckes kann auf eine Fehlfunktion der Abgasrückführung geschlossen
werden.
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Es
ist weiterhin bekannt, dass Brennkraftmaschinen, die im Magerbetrieb
betrieben werden, häufig
mit Speicherkatalysatoren, insbesondere NOx-Speicherkatalysatoren,
ausgestattet sind. Dies ist insbesondere bei Ottomotoren mit Benzindirekteinspritzung
der Fall, die im Schichtbetrieb betrieben werden.
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Speicherkatalysatoren
haben die Eigenschaft, dass der eingespeicherte Schadstoff, beispielsweise
NOx, durch periodischen kurzen Fettbetrieb, d. h. Betrieb der Brennkraftmaschine
mit einem Lambdawert kleiner 1, wieder ausgetragen werden muss.
Dies wird als Regenerierung bezeichnet. Die Auslösung von Regenerierungen durch
die Motorsteuerung erfolgt bei verschiedenen Bedingungen, insbesondere
bei Erkennung eines gefüllten NOx-Speicher
des Speicherkatalysators. Ist stromabwärts des Speicherkatalysators
ein NOx-Sensor verbaut, so erkennt die Motorsteuerung beispielsweise
dann einen gefüllten
NOx-Speicher, wenn der NOx-Sensor eine hohe NOx-Konzentration oberhalb eines
ersten Schwellwertes oder einen hohen NOx-Massenstrom oberhalb eines
zweiten Schwellwertes in dem den Speicherkatalysator verlassenden Abgas
misst. Weiterhin ist es bekannt, dass die Motorsteuerung den NOx-Füllstand
des NOx-Speichers des Speicherkatalysators auf der Grundlage eines modellierten
NOx-Gehaltes im Rohabgas stromaufwärts des Speicherkatalysators
modelliert. Das Regenerierende hängt
von dem Signal des Sensors stromabwärts des Speicherkatalysators
ab, der entweder wie beschrieben ein NOx-Sensor oder aber eine Lambdasonde
mit Zweipunkt-Charakteristik sein kann. Die Regenerierung wird beendet,
wenn der Sensor detektiert, dass kein NOx mehr aus dem NOx-Speicher
des Speicherkatalysators ausgetragen wird, sondern das zur Regenerierung
des NOx-Speichers des Speicherkatalysators dem Speicherkatalysator
zugeführte
fette Abgas durch den Speicherkatalysator im wesentlichen unverändert hindurch
durchfließt.
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In
diesem Fall würde
beispielsweise eine stromab des Katalysators angeordnete Lambdasonde
mit Zweipunkt-Charakteristik ausgehend von der Detektion eines mageren
Abgases sprunghaft auf die Detektion des nun nicht mehr zur Regenerierung
benötigten
fetten Abgases gelangen. Auch NOx-Sensoren geben nach dem heutigen
Stand der Technik neben dem NOx-Konzentration-Signal ein Signal
mit Zweipunkt-Charakteristik ab, das zur Beendigung der Regenerierphase
genutzt werden kann.
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Aus
der WO 02/14659 ist ein Verfahren und ein Modell zur Modellierung
einer Ausspeicherphase eines Stickoxid-Speicherkatalysators bekannt.
Bei Brennkraftmaschinen, die mit einem mageren Kraftstoff-Luft-Gemisch
(Lambda größer 1) betrieben
werden können,
werden NOx-Speicherkatalysatoren eingesetzt, um die von der Brennkraftmaschine
während
eines Magerbetriebs ausgestoßenen NOx-Emissionen
einzuspeichern. Dabei befindet sich der NOx-Speicherkatalysator
in der sog. Einspeicherphase. Mit zunehmender Dauer der Einspeicherphase
nimmt der Wirkungsgrad des NOx-Speicherkatalysators ab, was zu einem
Anstieg der NOx-Emissionen hinter dem NOx-Speicherkatalysator führt. Die
Ursache für
die Abnahme des Wirkungsgrads liegt in der Zunahme des Stickoxid
(NOx)-Füllstands
des NOx-Speicherkatalysators.
Der NOx-Füllstand
kann überwacht
und nach Überschreiten
eines vorgebbaren Schwellenwertes eine Ausspeicherphase oder Regenerierphase
des NOx-Speicherkatalysators
eingeleitet werden. Zum Ermitteln des NOx-Füllstands des NOx-Speicherkatalysators
kann ein Stickoxid (NOx)-Einspeichermodell eingesetzt werden. NOx-Einspeichermodelle
sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. In einem NOx-Einspeichermodell
kann aus den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine beschreibenden
Parametern (z. B. der zugeführten
Kraftstoffmasse oder Luftmasse, dem Drehmoment, etc.) der NOx-Füllstand modelliert
werden.
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Während der
Ausspeicherphase wird dem Abgas der Brennkraftmaschine ein Reduktionsmittel hinzugegeben,
das eingespeicherte Stickoxide zu Stickstoff (N2) und Kohlendioxid
(CO2) reduziert. Als Reduktionsmittel können bspw. Kohlenwasserstoff (HC),
Kohlenmonoxid (CO) und/oder Wasserstoff (H2) verwendet werden, die
durch eine fette Einstellung des Kraftstoff-Luft-Gemisches in dem Abgas (Homogenbetrieb
der Brennkraftmaschine) erzeugt werden können. HC, CO und H2 werden
auch als Fettgase bezeichnet. Alternativ kann als Reduktionsmittel
auch Harnstoff zu dem Abgas hinzugegeben werden. Dabei wird zur
Reduktion des Stickoxids zu Stickstoff und Kohlendioxid Ammoniak
aus dem Harnstoff verwendet. Der Ammoniak kann per Hydrolyse aus
einer Harnstofflösung
gewonnen werden.
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Gegen
Ende der Ausspeicherphase ist ein Großteil des eingespeicherten
Stickoxids reduziert und immer weniger des Reduktionsmittels trifft
auf Stickoxid, das es zu Stickstoff und Kohlendioxid reduzieren
kann. In der Folge steigt gegen Ende der Ausspeicherphase der Anteil
an Reduktionsmittel in dem Abgas hinter dem NOx-Speicherkatalysator
an, der Anteil an Sauerstoff in dem Abgas hinter dem NOx-Speicherkatalysator
nimmt ab. Durch eine Analyse des Abgases hinter dem NOx-Speicherkatalysator
durch geeignete Abgassensoren (z. B. O2-Sensor oder NOx-Sensor) kann das Ende
der Ausspeicherphase dann eingeleitet werden, wenn der Großteil des
Stickoxids aus dem NOx-Speicherkatalysator ausgespeichert worden
ist. Des weiteren ist es bekannt, den NOx-Füllstand des NOx-Speicherkatalystors
mittels eines Ausspeichermodells und damit das Ende der Ausspeicherphase
modellgestützt
zu bestimmen.
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Das
Ende der Regenerierphase muss möglichst
genau bestimmt werden, da eine zu kurze Regenerierphase den NOx-Speicherkatalysator
nicht vollständig
leert und in Folge dessen die NOx-Emission ansteigt. Andererseits
führt eine
zu lange Regenerierphase zu einem Anstieg von Reduktionsmittel-Emissionen
(Fettgase bzw. Harnstoff). Sowohl ein Anstieg der NOx-Emissionen als auch
ein Anstieg der Reduktionsmittel-Emissionen ist umweltschädigend und
sollte deshalb auf ein Minimum reduziert werden.
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Der
Einsatz von geeigneten Abgassensoren zur Analyse des Abgases hinter
dem NOx-Speicherkatalysator
und zum Festlegen des Endes einer Regenerierphase ist relativ aufwendig
und teuer. Bei den bekannten modellgestützten Verfahren zum Bestimmen
des Endes der Regenerierphase wird aus einer Zusammensetzung (Lambda)
des Kraftstoff-Luft-Gemisches und einer der Brennkraftmaschine zur
Verbrennung zugeführten
Luftmasse ein Reduktionsmittelmassenstrom bestimmt. Dieser wird über einen
temperaturabhängigen
Faktor zu einem Massenstrom umgerechnet, in Abhängigkeit dessen eine Verminderung
des in dem NOx-Speicherkatalysator eingespeicherten NOx während des
Magerbetriebs der Brennkraftmaschine berechnet wird.
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Diese
Modellierung hat den Nachteil, dass sie relativ ungenau ist und
zum Bestimmen des Endes einer Regenerierphase nur bedingt taugt.
Das hat seine Ursache insbesondere darin, dass das Reduktionsmittel
während
der Regenerierphase neben dem gespeicherten NOx ebenfalls gespeicherten
O2 reduziert. Welches eingespeicherte Gas – NOx oder O2 – zu einem
bestimmten Zeitpunkt während
der Regenerierphase dann tatsächlich
reduziert wird, hängt
von der Bauart des NOx-Speicherkatalysators ab. Dem aus dem Stand
der Technik bekannten Ausspeichermodell kann also nicht entnommen
werden, welches Gas zu welchem Zeitpunkt während der Regenerierphase um
wie viel reduziert wird.
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Aus
der WO 02/14659 ist es dabei bekannt, dass der O2-Speicher durch
einen ersten Integrator für
Sauerstoff (O2) und der NOx-Speicher durch einen zweiten Integrator
für Stickoxide
NOx modelliert wird und der erste Integrator und der zweite Integrator
gemäß einem
Aufteilungsfaktor anteilig mit dem Reduktionsmittelmassenstrom beaufschlagt
werden, wobei der Aufteilungsfaktor in Abhängigkeit des O2-Speicherinhalts
und des NOx-Speicherinhalts des NOx-Speicherkatalsysators ermittelt
wird. Dabei wird der Reduktionsmittelmassenstrom aus einer Zusammensetzung
des Kraftstoff-Luft-Gemisches und eines der Brennkraftmaschine zur
Verbrennung zugeführten
Luftmassenstroms ermittelt. Bei der Ermittlung des O2-Speicherinhalts
des O2-Speichers kann die Temperatur in dem NOx-Speicherkatalysator
berücksichtigt
werden. Während
der Regenerierphase des Speicherkatalysators laufen folgenden Prozesse ab:
das Reduktionsmittel reduziert die gespeicherten Stickoxide zu Stickstoff
und Kohlendioxid. Diese Stoffe treten aus dem Katalysator heraus,
so dass sich hinter dem Katalysator während der Regenerierphase ein
Sauerstoffüberschuss
ergibt, obwohl die Brennkraftmaschine mit einem fetten Kraftstoff-Luft-Gemisch und
damit Sauerstoffmangel betrieben wird.
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In
der
DE 198 43 879
A1 ist ein Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine beschrieben,
in deren Abgasbereich ein NOx-Speicherkatalysator angeordnet ist.
In einer ersten Betriebsphase, in welcher die Brennkraftmaschine
im Rahmen einer geschichteten Zylinderfüllung mager betrieben wird,
erfolgt eine Einlagerung des entstehenden NOx in den NOx-Speicherkatalysator.
In einer zweiten Betriebsphase, in welcher die Brennkraftmaschine
im Rahmen einer homogenen Zylinderfüllung stöchiometrisch oder fett betrieben
wird, erfolgt ein Regenerieren des NOx-Speicherkatalysators. Ein
hinter dem NOx-Speicherkatalysator
angeordneter NOx-Sensor detektiert eine ansteigende NOx-Konzentration im Abgas
während
der Einlagerungsphase. Ein Wechsel in die Regenerationsphase wird
eingeleitet, sobald die NOx-Konzentration einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt.
In anderen Ausführungsbeispielen
erfolgt ein Wechsel von der Einlagerungsphase zur Regenerationsphase
dann, wenn der NOx-Massenstrom oder das Integral des NOx-Massenstroms in
der Einlagerungsphase hinter dem NOx-Speicherkatalysator einen vorgegebenen
Schwellenwert übersteigt.
Der NOx- Massenstrom
hinter dem NOx-Speicherkatalysator kann aus dem NOx-Sensorsignal,
dem Abgasmassenstrom, der beispielsweise aus dem gemessenen Ansaugluftmassenstrom
ermittelt werden kann, und einem konstanten Faktor, der die Molmasse
wiedergibt, berechnet werden.
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In
der
DE 197 39 848
A1 ist ebenfalls ein Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine
beschrieben, in deren Abgasbereich ein NOx-Speicherkatalysator angeordnet
ist. Ein Wechsel von der Einlagerungsphase zur Regenerationsphase
wird in Abhängigkeit
von der im NOx-Speicherkatalysator eingelagerten NOx-Masse vorgenommen.
Die Masse wird aus dem Integral des NOx-Massenstroms ermittelt, der
aus dem gemessenen Luftmassenstrom oder aus der bekannten Last der
Brennkraftmaschine erhalten wird. Gegebenenfalls kann die Drehzahl
der Brennkraftmaschine und/oder das Abgas-Lambda und/oder die Katalysatortemperatur
und/oder das Sättigungsverhalten
des Katalysators mitberücksichtigt
werden.
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In
der
DE 100 36 453
A1 ist ebenfalls ein Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine
beschrieben, in deren Abgasbereich ein NOx-Speicherkatalysator angeordnet
ist. Der Wechsel von der Einlagerungsphase zur Regenerationsphase
erfolgt in Abhängigkeit
von der im NOx-Speicherkatalysator eingelagerten NOx-Masse. Der
nach dem NOx-Speicherkatalysator
auftretende NOx-Massenstrom wird sowohl anhand eines Modells des
NOx-Speicherkatalysators berechnet als auch aus dem Signal eines NOx-Sensors
ermittelt. Durch Vergleich der beiden Massenströme wird das Modell des NOx-Speicherkatalysators
korrigiert.
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Aus
der nicht vorveröffentlichten
DE 103 13 216.3 ist ein
Verfahren zum Betreiben eines im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine
angeordneten Stickoxid-Speicherkatalysators bekannt, bei dem der richtige
Zeitpunkt, zu dem von einer Einlagerungsphase in eine Regenerationsphase
gewechselt werden soll ermittelt wird. Dabei kann die tatsächlich im NOx-Speicherkatalysator
eingelagerte oder die hinter dem NOx-Speicherkatalysator auftretende NOx-Masse
mit vergleichsweise hoher Genauigkeit mit Hilfe eines Integrators
in der Einlagerungsphase ermittelt werden.
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Ein
Speicherkatalysator ist eine abgasrelevante Komponente, die diagnostiziert
werden muss. Dazu wird die NOx-Speicherfähigkeit des Speicherkatalysators
bestimmt. Hierfür
sind wie beschrieben grundsätzlich
zwei Messverfahren bekannt:
Gemäß einem ersten Verfahren kann
beispielsweise mit Hilfe eines NOx-Sensors stromabwärts des
Speicherkatalysators wie beschrieben ein gefüllter NOx-Speicher erkannt
werden. Der zu diesem Zeitpunkt im Speicherkatalysator vorliegende
NOx-Füllstand
wird wie beispielsweise in der WO02/14659 A1 beschrieben modelliert.
Somit wird durch das erste Verfahren der während der Einspeicherphase
bzw. während
des Magerbetriebs der Brennkraftmaschine in den Speicherkatalysator
eingespeicherte NOx-Füllstand
ermittelt.
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Ebenfalls
aus der WO02/14659 A1 ist es wie beschrieben bekannt, mit Hilfe
des für
die Regenerierung des Speicherkatalysators erforderlichen Reduktionsmittelmassenstroms
das Ende der Regenerierungsphase zu ermitteln, wobei die Sauerstoff-Speicherfähigkeit
des Speicherkatalysators mit Hilfe eines Aufteilungsfaktors berücksichtigt
wird.
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Weiterhin
sind Brennkraftmaschinen mit zweiflutigem Abgassystem bekannt, bei
denen aus beiden Abgasbänken
je ein Abgasrückführungskanal mit
eigenem Abgasrückführventil
in das Saugrohr zurückführt. In
einem solchen System ist es ein bisher ungelöstes Problem, die Verschmutzung
der beiden Abgasrückführkanäle oder
der beiden Abgasrückführventile
separat zu adaptieren bzw. zu diagnostizieren. Mit dem beschriebenen
bekannten Verfahren zur Diagnose und/oder Adaption der Abgasrückführung ist
es bislang nur möglich,
das gesamte Abgasrückführsystem
zu adaptieren bzw. zu diagnostizieren, eine Fehlmenge oder ein Überschuss
an zurückgeführtem Abgas
kann aber nicht gezielt der Fehlfunktion eines der beiden Abgasrückführventile
zugeordnet werden.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben
demgegenüber
den Vorteil, dass in einem ersten Betriebszustand der Brennkraftmaschine
bei zumindest teilweise geöffnetem Abgasrückführventil
ein in mindestens einem Speicherkatalysator gespeicherter Schadstoffgehalt
ermittelt wird, so dass sich ein erster Wert für den Schadstoffgehalt ergibt,
dass in einem zweiten Betriebszustand der Brennkraftmaschine bei
geschlossenem Abgasrückführventil
ein zweiter Wert für
den Schadstoffgehalt im mindestens einen Speicherkatalysator ermittelt
wird, dass der erste Wert für
den Schadstoffgehalt mit dem zweiten Wert für den Schadstoffgehalt verglichen
wird und dass abhängig vom
Vergleichsergebnis eine Diagnose und/oder eine Adaption eines durch
den mindestens einen Abgasrückführkanal
mit seinem Abgasrückführventil und
dessen Ansteuerung gebildeten Abgasrückführungssystems durchgeführt wird.
Auf diese Weise lässt
sich eine Diagnose und/oder eine Adaption des Abgasrückführungssystems
mit Hilfe des in dem mindestens einen Speicherkatalysator gespeicherten Schadstoffgehalts
durchführen.
Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein mehrflutiges Abgassystem mit
mehreren Abgasrückführkanälen und
Abgasrückführventilen
vorliegt. In diesem Fall lässt
sich nämlich nicht
nur generell ein Fehler in der Abgasrückführung erkennen, sondern zusätzlich feststellen,
ob der Fehler in der Abgasrückführung durch
mehrere oder nur durch eines der Abgasrückführventile verursacht wurde
und im letzteren Fall durch welches.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegeben Verfahrens möglich.
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Besonders
einfach lässt
sich ein Fehler des Abgasrückführungssystems
erkennen, wenn der erste Wert für
den Schadstoffgehalt vom zweiten Wert für den Schadstoffgehalt betragsmäßig um mehr
als einen ersten vorgegebenen Schwellwert abweicht. Dies hat außerdem den
Vorteil, dass beispielsweise bauteilbedingte Toleranzen des Abgasrückführungssystems
bzw. Abweichungen oder Ungenauigkeiten, die sich allein aufgrund
der verwendeten unterschiedlichen Ermittlungsmethoden zur Ermittlung des
ersten und des zweiten Wertes für
den Schadstoffgehalt ergeben, bei der Fehlererkennung des Abgasrückführungssystems
berücksichtigt
werden, sofern der erste vorgegebene Schwellwert geeignet gewählt ist.
Ein fehlerhaftes Abgasrückführungssystem
wird somit nicht allein aufgrund von Mess- oder Ermittlungsungenauigkeiten
bzw. aufgrund von Unterschieden der zur Ermittlung des ersten Wertes
und des zweiten Wertes für
den Schadstoffgehalt verwendeten Verfahren und auch nicht durch
bauteilbedingte Toleranzen des Abgasrückführungssystems detektiert.
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Besonders
einfach lässt
sich bei Verwendung von mehreren Abgassträngen mit jeweils einen Abgasrückführkanal
eine asymmetrische Abgasrückführung über die
verschiedenen Abgasrückführkanäle erkennen,
wenn die Differenz zwischen dem ersten Wert für den Schadstoffgehalt und
dem zweiten Wert für
den Schadstoffgehalt für
mindestens zwei der Abgasrückführkanäle unterschiedlich
ist.
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Auch
dabei lassen sich wieder Toleranzen der verwendeten Mess- bzw. Ermittlungsverfahren zur
Ermittlung des ersten Wertes und des zweiten Wertes für den Schadstoffgehalt
bzw. bauteilbedingte Unterschiede zwischen den verschiedenen Abgasrückführkanälen und
Abgasrückführventilen
berücksichtigen,
wenn die Asymmetrie der Abgasrückführung nur
dann erkannt wird, wenn der Unterschied der Differenz betragsmäßig einen
zweiten vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn in einem ersten Schritt eine
Diagnose des Abgasrückführungssystems
abhängig
von einem Druck in dem mindestens einen Luftzufuhrkanal durchgeführt wird und
nur für
den Fall, in dem bei dieser Diagnose ein Fehler des Abgasrückführungssystems
erkannt wird, in einem zweiten Schritt durch Ermittlung des ersten Wertes
und des zweiten Wertes für
den Schadstoffgehalt und deren Vergleich für sämtliche der Abgasrückführkanäle geprüft wird,
welches oder welche der durch den jeweiligen Abgasrückführkanal
mit seinem Abgasrückführventil
und dessen Ansteuerung gebildeten Abgasrückführungssysteme fehlerhaft ist.
Auf diese Weise lässt
sich ein zweistufiges Verfahren zur Detektion eines fehlerhaften
Abgasrückführungssystems
realisieren. In einer ersten Stufe wird dabei ganz allgemein geprüft, ob überhaupt
ein Fehler des Abgasrückführungssystems
vorliegt. Diese Prüfung lässt sich
vergleichsweise einfach abhängig
vom Druck in dem mindestens einen Luftzufuhrkanal durchführen. Die
zweite, etwas aufwändigere
Stufe des Verfahrens wird dann nur für den Fall durchgeführt, dass
bereits bei der ersten Stufe ein Fehler des Abgasrückführungssystems
erkannt wurde. Mittels der zweiten Stufe lässt sich dann der Fehlerort
genauer detektieren, insbesondere bei Verwendung eines mehrflutigen
Abgassystems mit mehreren Abgasrückführkanälen und
Abgasrückführventilen.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn der mindestens eine Speicherkatalysator
in dem zweiten Betriebszustand regeneriert wird und wenn aus der
zur Regenerierung benötigten
Abgasmenge ein zweiter Wert für
den Schadstoffgehalt im mindestens einen Speicher katalysator ermittelt
wird. Auf diese Weise lässt
sich der zweite Wert für
den Schadstoffgehalt besonders einfach unter Verwendung der Regenerationsphase
des mindestens einen Speicherkatalysators ermitteln.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen 1 eine schematische Ansicht einer Brennkraftmaschine
mit zweiflutigem Abgassystem und 2 ein Funktionsdiagramm
zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 kennzeichnet 1 eine
Brennkraftmaschine, die beispielsweise als Ottomotor oder als Dieselmotor
ausgebildet sein kann. Die Brennkraftmaschine 1 umfasst
eine erste Zylinderbank 110 und eine zweite Zylinderbank 115.
Der ersten Zylinderbank 110 ist über einen ersten Luftzufuhrkanal 45 Luft
zugeführt.
Der zweiten Zylinderbank 115 ist über einen zweiten Luftzufuhrkanal 50 Luft
zugeführt.
Beide Luftzufuhrkanäle 45, 50 werden
von einem gemeinsamen Luftkanal 100 mit Frischluft versorgt.
Im gemeinsamen Luftkanal 100 kann beispielsweise eine Drosselklappe 105 wie
in 1 dargestellt angeordnet sein, um die Luftzufuhr
zu den Zylinderbänken 110, 115 zu
verändern.
Der Öffnungsgrad
der Drosselklappe 105 wird dabei von einer Motorsteuerung 55 angesteuert,
beispielsweise zur Umsetzung eines über die Betätigung eines Fahrpedals vorgegebenen
Fahrerwunsches in dem Fall, in dem die Brennkraftmaschine 1 ein
Fahrzeug antreibt. Umgekehrt kann eine Lagerückmeldung des Öffnungsgrades
der Drosselklappe 105 an die Motorsteuerung 55 erfolgen,
beispielsweise unter Verwendung eines den Öffnungsgrad der Drosselklappe 105 erfassenden
Potentiometers. Ansteuerung und Rückmeldung der Drosselklappe 105 sind
durch einen Doppelpfeil zwischen der Drosselklappe 105 und
der Motorsteuerung 55 in 1 symbolisiert.
Ferner kann in dem gemeinsamen Luftkanal 100 wie in 1 dargestellt oder
in einem der beiden Luftzufuhrkanäle 45, 50 ein Drucksensor 140 stromabwärts der
Drosselklappe 105 verbaut sein, um den sogenannten Saugrohrdruck
zu erfassen und der Motorsteuerung 55 mitzuteilen. Die
Einspritzung von Kraftstoff für
die Zylinderbänke 110, 115 sowie
im Falle eines Ottomotors die Zündung des
Luft-/Kraftstoffgemisches in den Zylindern der Zylinderbänke 110, 115 ist
in 1 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Das bei der Verbrennung des Luft-/Kraftstoffgemisches
in den Zylindern der ersten Zylinderbank 110 gebildete
Abgas wird in einen ersten Abgasstrang 15 ausgestoßen. Im
ersten Abgasstrang 15 ist ein erster Speicherkatalysator 5,
beispielsweise ein NOx-Speicherkatalysator, angeordnet. Dieser dient
insbesondere der Speicherung von Stickoxiden NOx. Stromauf des ersten
Speicherkatalysators 5 ist im ersten Abgasstrang ein erster
Abgassensor 120, insbesondere eine stetige Lambdasonde
angeordnet, die den Sauerstoffgehalt im Abgas stromauf des ersten
Speicherkatalysators 5 misst und das Messergebnis an die Motorsteuerung 55 weiterleitet.
Stromauf des ersten Speicherkatalysators 5 wird außerdem aus
dem Abgasstrang 15 ein erster Abgasrückführungskanal 35 mit
einem ersten Abgasrückführungsventil 25 abgezweigt,
der wiederum stromab der Drosselklappe 105 in den gemeinsamen
Luftkanal 100 mündet.
Das erste Abgasrückführungsventil 25 wird
in seinem Öffnungsgrad
von der Motorsteuerung 55 angesteuert, um eine vorgegebene
Abgasrückführrate in
Abhängigkeit
des aktuellen Betriebszustandes der Brennkraftmaschine 1 in
dem Fachmann bekannter Weise anzusteuern. Stromab des ersten Speicherkatalysators 5 ist
ein dritter Abgassensor 130 angeordnet, der beispielsweise
als Lambdasonde mit Zweipunkt-Charakteristik oder als NOx-Sensor
ausgebildet sein kann und abhängig
vom Sauerstoffgehalt und/oder vom NOx-Gehalt im Abgas stromab des ersten
Speicherkatalysators 5 ein Messsignal erzeugt und an die
Motorsteuerung 55 weiterleitet. Entsprechend wird das von
den Zylindern der zweiten Zylinderbank bei der Verbrennung des Luft-/Kraftstoffgemisches
erzeugte Abgas in einen zweiten Abgasstrang 20 ausgestoßen. Im
zweiten Abgasstrang 20 ist ein zweiter Speicherkatalysator 10 angeordnet, der
in diesem Beispiel ebenfalls die Stickoxide des Abgases speichert.
Stromauf des zweiten Speicherkatalysators 10 ist ein zweiter
Abgassensor 125 im zweiten Abgasstrang 20 angeordnet,
der beispielsweise als stetige Lambdasonde ausgebildet ist und den
Sauerstoffgehalt im Abgas misst und das Messergebnis an die Motorsteuerung 55 weiterleitet. Ebenfalls
stromauf des zweiten Speicherkatalysators 10 zweigt vom
zweiten Abgasstrang 20 ein zweiter Abgasrückführungskanal 40 mit
einem zweiten Abgasrückführungsventil 30 ab
und mündet
stromab der Drosselklappe 105 in den gemeinsamen Luftkanal 100.
Der Öffnungsgrad
des zweiten Abgasrückführungsventils 30 wird
ebenfalls von der Motorsteuerung 55 zur Erzielung der gewünschten
Abgasrückführrate in
dem Fachmann bekannter Weise angesteuert. Stromab des zweiten Speicherkatalysators 10 ist
ein vierter Abgassensor 135 angeordnet, der beispielsweise
als Lambdasonde mit Zweipunkt-Charakteristik oder als NOx-Sensor
ausgebildet sein kann und den Sauerstoffgehalt bzw. den NOx-Gehalt
im Abgas stromab des zweiten Speicherkatalysators 10 misst
und abhängig
vom Messergebnis ein Messsignal an die Motorsteuerung 55 abgibt.
Weitere Eingangsgrößen der
Motorsteuerung 55 sind in 1 durch
das Bezugszeichen 150 gekennzeichnet.
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Die
Brennkraftmaschine 1 wird nun folgendermaßen betrieben:
in einem ersten Betriebszustand sind die beiden Abgasrückführventile 25, 30 zumindest
teilweise geöffnet,
um eine vorgegebene Abgasrückführrate einzustellen.
Dabei ist der erste Betriebszustand dadurch gekennzeichnet, dass
die Brennkraftmaschine 1 mager betrieben wird, d. h. der von
der ersten Lambdasonde 120 ermittelte Lambdawert und der
von der zweiten Lambdasonde 125 ermittelte Lambdawert ist
jeweils größer als
1. Die im Abgas der beiden Abgasstränge 15, 20 befindlichen Stickoxide
werden von den Speicherkatalysatoren 5, 10 gespeichert.
Bei dieser Betrachtung wurde beispielhaft angenommen, das der erste
Abgassensor 120 durch eine erste stetige Lambdasonde 120 und der
zweite Abgassensor 125 durch eine zweite stetige Lambdasonde 125 gebildet
ist. Dies soll auch im Folgenden beispielhaft angenommen werden.
Weiterhin soll im Folgenden beispielhaft angenommen werden, das
der dritte Abgassensor 130 als erster NOx-Sensor und der
vierte Abgassensor 135 als zweiter NOx-Sensor ausgebildet
sind. Für
den ersten NOx-Sensor 130 und den zweiten NOx-Sensor 135 ist
ein erster Schwellwert für
den NOx-Gehalt im Abgas vorgegeben, bei dessen Erreichen der erste NOx-Sensor 130 bzw.
der zweite NOx-Sensor 135 ein entsprechendes Schaltsignal
an die Motorsteuerung 35 abgeben. Der erste vorgegebene
Schwellwert für
den NOx-Gehalt im Abgas kann sich dabei beispielsweise aus gesetzlichen
Bestimmungen ergeben. Wird der Schwellwert für den NOx-Gehalt im Abgas in
einem der beiden Abgasstränge 15, 20 erreicht
bzw. überschritten,
so wird für
diesen Abgasstrang erkannt, dass der zugehörige Speicherkatalysator 5, 10 gefüllt ist
und regeneriert werden muss. Dabei wird eine Regenerierung in diesem
Ausführungsbeispiel
stets für
beide Speicherkatalysatoren 5, 10 durchgeführt, auch
dann, wenn die Motorsteuerung 55 nur auf einer der beiden
Zylinderbänke 110, 115 einen
gefüllten
Speicherkatalysator anhand des Schaltsignals des entsprechenden
NOx-Sensors 130, 135 erkannt hat. In einem zweiten
Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 erfolgt dann die
Regeneration der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10, in
dem die beiden Abgasrückführventile 25, 30 vollständig geschlossen
und die Brennkraftmaschine 1 fett betrieben wird. Das bedeutet,
dass die beiden Lambdasonden 120, 125 der Motorsteuerung 55 einen
Lambdawert kleiner 1 liefern. Durch den Fettbetrieb der Brennkraftmaschine 1 werden
die Speicherkatalysato ren 5, 10 regeneriert, d.
h. das in den Speicherkatalysatoren 5, 10 gespeicherte
Stickoxid wird zu Stickstoff und Kohlendioxid reduziert, wie dies auch
aus der WO 02/14659 bekannt ist. Für die Erkennung des Regenerierendes
wird nicht das NOx-Signal sondern das Signal mit Zweipunkt-Charakteristik
der beiden NOx-Sensoren 130, 135 verwendet.
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Das
Regenerierende wird erkannt, wenn die von dem Signal mit Zweipunkt-Charakteristik der
beiden NOx-Sensoren 130, 135 erfasste Fettgas-Konzentration
im Abgas einen zweiten vorgegebenen Schwellwert überschreitet. Sobald in diesem
Fall die Motorsteuerung 55 die entsprechenden Schaltsignale
der beiden NOx-Sensoren 130, 135 empfangen hat,
die das Regenerierende für
die beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 kennzeichnen,
veranlasst die Motorsteuerung 55 wieder die Umschaltung
in den ersten Betriebszustand, also den mageren Betrieb der Brennkraftmaschine 1,
wobei die Abgasrückführventile 25, 30 zumindest
teilweise geöffnet
werden.
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Gemäß 1 wird
ein erstes Abgasrückführungssystem
durch den ersten Abgasrückführungskanal 35 und
das erste Abgasrückführungsventil 25 sowie
dessen Ansteuerung durch die Motorsteuerung 55 gebildet.
Ein zweites Abgasrückführungssystem
wird durch den zweiten Abgasrückführungskanal 40 und
das zweite Abgasrückführungsventil 30 mit dessen
Ansteuerung durch die Motorsteuerung 55 gebildet. Erfindungsgemäß ist es
nun vorgesehen, die beiden Abgasrückführungssysteme mit Hilfe der in
den beiden genannten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine 1 ermittelten
Stickoxid-Füllständen der
beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 zu diagnostizieren
und/oder zu adaptieren. Wie es beispielsweise aus der WO 02/14659
bekannt ist, kann zum Ermitteln des NOx-Füllstandes eines NOx-Speicherkatalysators
ein sogenanntes Stickoxid-Einspeichermodell eingesetzt werden. Stickoxid-Einspeichermodelle
sind dabei aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. In einem
Stickoxid-Einspeichermodell kann aus dem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 1 beschreibenden
Parametern, wie z. B. der zugeführten
Kraftstoffmasse oder Luftmasse, dem Drehmoment usw., der NOx-Füllstand
modelliert werden. Dabei kann das Stickoxid-Einspeichermodell für den Fall
des in 1 dargestellten zweiflutigen Abgassystems für jeden
der Speicherkatalysatoren 5, 10 beispielsweise
auf einem Prüfstand
adaptiert werden, wobei ein Abgleich zwischen der Modellierung einerseits
und einem beispielsweise mit Hilfe eines Stickoxid-Sensors auf dem
Prüfstand
gemessenen Stickoxid-Eintrag in den jeweiligen Speicherkatalysator 5, 10 erfolgen
kann. Dabei kann der Modellierung zunächst die Annahme zugrundegelegt
werden, dass die beiden Luft- und Abgassysteme sowie die beiden Zylinderbänke 110, 115 und
insbesondere die beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 symmetrisch
aufgebaut sind und gleiche Eigenschaften aufweisen. Auf diese Weise
lässt sich
die vom Gesamtsystem, also von beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 eingespeicherte Stickstoffmasse
gemäss
dem aus dem Stand der Technik bekannten Stickoxid-Einspeichermodell
ermitteln und dann hälftig
auf die beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 aufteilen.
Durch die Adaption mit den auf den Prüfstand tatsächlich gemessenen eingetragenen
Stickoxidmengen lassen sich dann für die beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 unterschiedliche
adaptierte Stickoxid-Einspeichermodelle erstellen. Die zur Modellierung
erforderlichen Parameter, wie sie beispielsweise aus der WO 02/14659
bekannt sind, werden von der Motorsteuerung 55 ermittelt,
oder aus den weiteren Eingangsgrößen 150 gebildet.
Zu diesen Parametern gehört
wie beschrieben beispielsweise die zugeführte Kraftstoffmasse und Luftmasse, das
von der Brennkraftmaschine 1 abgegebene Drehmoment, usw..
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Erfindungsgemäß ist es
nun vorgesehen, dass während
des ersten Betriebszustandes, also dem mageren Betrieb der Brennkraftmaschine 1 die in
die Speicherkatalysatoren 5, 10 jeweils eingespeicherte
Stickoxid-Menge in der beschriebenen Weise modelliert wird. Wird
dann zum Ende des ersten Betriebszustandes, also zum Ende der mageren
Betriebsphase der Brennkraftmaschine 1, veranlasst durch
das Schaltsignal eines der beiden NOx-Sensoren 130, 135 eine
Regenerierung der Speicherkatalysatoren 5, 10 angefordert,
so werden für
jeden Speicherkatalysator 5, 10, die zu diesem
Zeitpunkt eingespeicherte Stickoxid-Menge durch die beschriebene Modellierung
von der Motorsteuerung 55 ermittelt und die ermittelten
Werte abgespeichert. Die im ersten Speicherkatalysator 5 gespeicherte
Stickoxidmenge ist dabei im folgenden mit NOx_B1 und die im zweiten
Speicherkatalysator 10 abgespeicherte Stickoxid-Menge mit
NOx_B2 bezeichnet.
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Weiterhin
ist es aus der WO 02/14659 bekannt, den Stickoxid-Füllstand
eines Stickoxid-Speicherkatalysators
mittels eines Ausspeichermodells zu bestimmen. Dabei wird aus der
Zusammensetzung des Kraftstoff-Luft-Gemisches und einer der Brennkraftmaschine 1 zur
Verbrennung zugeführten Luftmasse
ein Reduktionsmittelmassenstrom bestimmt. Dieser wird über einen
temperaturabhängigen
Faktor zu einem Massenstrom umgerechnet, in Abhängigkeit dessen eine Verminderung
des in dem NOx-Speicherkatalysator während des Magerbetriebs der
Brennkraftmaschine eingespeicherten NOx berechnet wird. Diese Modellierung
hat den Nachteil, dass sie relativ ungenau ist. Dies hat seine Ursache besonders
darin, dass das Reduktionsmittel während der Regenerierphase neben
dem gespeicherten NOx ebenfalls im Speicherkatalysator gespeicherten
Sauerstoff reduziert. Welches eingespeicherte Gas – NOx oder
Sauerstoff – zu
einem bestimmten Zeitpunkt während
der Regenerierphase dann tatsächlich
reduziert wird, hängt
von der Bauart des NOx-Speicherkatalysators ab. Dabei wird in der
WO 02/14659 vorgeschlagen, dass der Sauerstoffspeicher des Speicherkatalysators
durch einen ersten Integrator für
Sauerstoff und der Stickoxid-Speicher des Speicherkatalysators durch
einen zweiten Integrator für
Stickoxide modelliert wird und der erste Integrator und der zweite
Integrator gemäss
einem Aufteilungsfaktor anteilig mit den Reduktionsmittelmassenstrom
beaufschlagt werden, wobei der Aufteilungsfaktor in Abhängigkeit
des Sauerstoff-Speicherinhalts und des Stickoxid-Speicherinhalts
des Speicherkatalysators ermittelt wird. Beim Gegenstand der WO
02/14659 wird ausgehend vom Füllstand
des Speicherkatalysators zum Ende der Magerphase der durch den Reduktionsmassenstrom
reduzierte Stickoxidanteil durch negative Integration bis zum Füllstand
Null herunterintegriert, um das Regenerierende zu detektieren. Diese
Integration lässt
sich jedoch zusätzlich
ohne weiteres dergestalt umkehren, dass der zur Reduktion des in
den Speicherkatalysatoren gespeicherten Stickoxids erforderliche
Reduktionsmassenstrom unter Berücksichtigung
des Aufteilungsfaktors und damit der Reduktion von Sauerstoff gemäss der WO
02/14659 auch aufintegriert wird, um letztlich für jeden der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 den
gesamten während
der Regenerationsphase, d. h. bis zum Ende der Regenerationsphase,
reduzierten Stickoxid-Gehalt
zu ermitteln. Der Reduktionsmittelmassenstrom für die beiden Abgasstränge 15, 20 lässt sich
dabei einfach mit Hilfe der beiden stetigen Lambdasonden 120, 125 ermitteln.
Der Reduktionsmittelmassenstrom hängt gemäß der WO 02/14659 vom Abgasmassenstrom
und vom Lambdawert ab. Somit muss zur Bestimmung des Reduktionsmittelmassenstroms
für die
beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 lediglich der
Abgasmassenstrom in den beiden Abgassträngen 15, 20 entweder
durch Messung oder durch Modellierung in dem Fachmann bekannter
Weise bestimmt werden, wohingegen der jeweilige Lambdawert durch
die beiden Lambdasonden 120, 125 ermittelt wird.
Dabei kann der Abgasmassenstrom im jeweiligen Abgasstrang 15, 20 ebenfalls
gemäss
der WO 02/14659 auch aus dem der jeweiligen Zylinderbank 110, 115 zugeführten Luftmassenstrom
ermittelt werden. Dazu ist dann eben dieser Luftmassenstrom zu messen
oder in dem Fachmann bekannter Weise zu modellieren. Aus der WO
02/14659 ist es weiterhin bekannt, den gesamten Reduktionsmittelstrom
unter Berücksichtigung
eines Wirkungsgrades in einen effektiven Reduktionsmittelstrom umzuwandeln,
der tatsächlich
an der Umsetzung der gespeicherten Komponenten Stickoxid und Sauerstoff
beteiligt ist. Über
diesen Wirkungs grad kann der Tatsache Rechnung getragen werden,
dass nicht der gesamte Reduktionsmittelmassenstrom während der
Regenerierphase in dem Speicherkatalysator auf zu reduzierendes
Stickoxid oder zu reduzierenden Sauerstoff trifft, sondern ein Teil
des gesamten Reduktionsmittelmassenstroms den Speicherkatalysator
ohne Reaktion mit Stickoxid oder Sauerstoff wieder verlässt. Der
Wirkungsgrad wird dabei aus dem Abgasmassenstrom mittels einer applizierten
Kennlinie ermittelt. Diese kann im Vorfeld der Modellierung empirisch
ermittelt werden. Dabei kann dieser Wirkungsgrad im Falle des zweiflutigen
Abgassystems gemäss 1 entsprechend
für beide
Speicherkatalysatoren 5, 10 in der beschriebenen
Weise empirisch ermittelt werden. Die während der Regenerierphase der
Speicherkatalysatoren 5, 10 reduzierten Stickoxid-Mengen
werden dann statt mit dem jeweils gesamten Reduktionsmittelmassenstrom
in entsprechender Weise durch Aufintegration des jeweiligen effektiven
Reduktionsmittelmassenstroms gebildet. Die Ermittlung der während der
Regenerationsphase reduzierten Stickoxidmengen im ersten Speicherkatalysator 5 und
im zweiten Speicherkatalysator 10 kann noch genauer werden,
wenn wie aus der WO 02/14659 bekannt, die Temperaturabhängigkeit
der Sauerstoffspeicherfähigkeit
des jeweiligen Speicherkatalysators 5, 10 berücksichtigt
wird.
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In
der nach der mageren Betriebsphase der Brennkraftmaschine 1 durchgeführten Regenerierung
der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 während des
zweiten Betriebszustandes der Brennkraftmaschine 1 wird
also in der beschriebenen Weise für jeden der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 aus
der jeweils benötigten
Menge an fettem Abgas, also an Reduktionsmittelmassenstrom unter
Berücksichtigung
der Sauerstoff-Speicherfähigkeit
der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 die bis
zum Ende der Regenerationsphase, also bis zum Ende des zweiten Betriebszustandes
reduzierte Stickoxid-Menge NOx_Reg_B1 für den ersten Speicherkatalysator 5 und
NOx_Reg_B2 für
den zweiten Speicherkatalysator 10 ermittelt. Das Regenerierende
wird wie beschrieben durch Empfang der beiden Schaltsignale der
beiden NOx-Sensoren 130, 135 von der Motorsteuerung 55 detektiert.
Anschließend
wird wieder der erste Betriebszustand, also die Magerbetriebsphase
der Brennkraftmaschine 1 unter zumindest teilweisem Öffnen der
Abgasrückführventile 25, 30 von
der Motorsteuerung 55 aktiviert.
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Somit
entstehen in den beiden unterschiedlichen Betriebszuständen der
Brennkraftmaschine 1 vergleichbare Werte für den Stickoxidgehalt
im jeweiligen Speicherkatalysator 5, 10. Dies
liegt daran, dass der Stickoxidgehalt der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 im
ersten Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1, also in
der mageren Betriebsphase, ausgehend von einem Stickoxid-Anteil
im Abgasstrom abwärts
der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 der zum
Ende der mageren Betriebsphase etwa dem ersten vorgegebenen Schwellwert
entspricht, ermittelt wird. In der direkt anschließenden Regenerationsphase,
also dem zweiten Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 wird
dann der Stickoxid-Gehalt
in den beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 ermittelt,
der wieder bis zum Erreichen des zweiten vorgegebenen Schwellwertes
für die
Fettgas-Konzentration im Abgasstrom abwärts der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 reduziert
wird. Die beiden Betriebszustände
der Brennkraftmaschine 1 weisen somit hinsichtlich der
Stickoxid-Konzentration im Abgasstrom stromabwärts der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 in
etwa die gleichen Grenzen auf, da man am Ende der Regenerationsphase
einen Stickoxidgehalt in den Speicherkatalysatoren 5, 10 erhält, der
dem Stickoxidgehalt in den Speicherkatalysatoren 5, 10 zu
Beginn der Magerphase entspricht, so dass der während der mageren Betriebsphase
aufgebaute Stickoxidgehalt in den beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 mit
dem in der entsprechenden Regenerationsphase reduzierten Stickoxidgehalt
der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 vergleichbar
ist.
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Vergleicht
man nun für
jeden der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 den
während
dem ersten Betriebszustands der Brennkraftmaschine 1 im jeweiligen
Speicherkatalysator 5, 10 gespeicherten Stickoxid-Gehalt
mit dem während
des zweiten Betriebszustandes der Brennkraftmaschine im jeweiligen
Speicherkatalysator 5, 10 reduzierten Stickoxid-Gehalt, so kann man
für jedes
der beiden Abgasrückführsysteme
eine Aussage über
deren Fehlerhaftigkeit tätigen.
Dies liegt besonders auch daran, dass während dem ersten Betriebszustand
die Abgasrückführventile 25, 30 zumindest
teilweise geöffnet
sind, während
sie beim zweiten Betriebszustand komplett geschlossen sind. Unterscheidet
sich deshalb der modellierte Wert für die am Ende des ersten Betriebszustandes
der Brennkraftmaschine 1 in einem der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 gespeicherte
Stickoxid-Menge
von der bis zum Ende des anschließenden zweiten Betriebszustandes
der Brennkraftmaschine 1 ermitteltem Stickoxid-Menge des
entsprechenden Speicherkatalysators 5, 10, so kann
auf einen Fehler des Abgasrückführungssystems
des im entsprechenden Abgasstrang vorliegenden Abgasrückführungssystems
geschlossen werden, insbesondere wenn die Differenz betragsmäßig einen
ersten vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
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Im
folgenden wird der Einfachheit halber der modellierte Wert der bis
zum Ende des ersten Betriebszustandes in einem Speicherkatalysator
gespeicherten Stickoxid-Menge als erster Wert für den Schadstoffgehalt im entsprechenden
Speicherkatalysator bezeichnet.
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Die
bis zum Ende des anschließenden
zweiten Betriebszustandes erreichte und ermittelte reduzierte Stickoxid-Menge
des entsprechenden Speicherkatalysators wird dann als zweiter Wert
für den Schadstoffgehalt
des entsprechenden Speicherkatalysators bezeichnet. Somit stellt
NOx_B1 einen ersten Wert für
den Schadstoffgehalt des ersten Speicherkatalysators 5 und
NOx_Reg_B1 einen zweiten Wert für
den Schadstoffgehalt des ersten Speicherkatalysators 5 dar.
Der Wert NOx_B2 stellt einen ersten Wert für den Schadstoffgehalt des
zweiten Speicherkatalysators 10 dar, wohingegen der Wert NOx_Reg_B2
einen zweiten Wert für
den Schadstoffgehalt des zweiten Speicherkatalysators 10 darstellt. Ist
also der erste Wert NOx_B1 für
den Schadstoffgehalt des ersten Speicherkatalysators 5 ungleich
dem zweiten Wert NOx_Reg_B1 für
den Schadstoffgehalt des ersten Speicherkatalysators 5,
so kann auf eine Diskrepanz zwischen einem vorgegebenen gewünschten
und dem tatsächlichen
Abgasrückführmassenstrom
im ersten Abgasrückführungskanal 35 geschlossen
werden. Entsprechend kann bei Ungleichheit des ersten Wertes NOx_B2
für den
Schadstoffgehalt des zweiten Speicherkatalysators 10 und dem
zweiten Wert NOx_Reg_B2 für
den Schadstoffgehalt des zweiten Speicherkatalysators 10 auf
eine Diskrepanz zwischen einem vorgegebenen gewünschten und einem tatsächlichen
Abgasrückführmassenstrom
im zweiten Abgasrückführkanal 40 geschlossen
werden. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Abgasrückführsysteme
auf Fehler diagnostizieren. Um Mess- und Modellungenauigkeiten zu
berücksichtigen,
kann es vorgesehen sein, dass der Fehler eines der beiden Abgasrückführsysteme nur
dann erkannt wird, wenn der erste Wert für den Schadstoffgehalt des
zugehörigen
Speicherkatalysators vom zweiten Wert für den Schadstoffgehalt des zugehörigen Speicherkatalysators
betragsmäßig um mehr
als den ersten vorgegebenen Schwellwert für diese Differenz abweicht.
Eine Asymmetrie zwischen den beiden Abgasrückführsystemen wird dann erkannt,
wenn die Differenz zwischen dem ersten Wert für den Schadstoffgehalt des
ersten Speicherkatalysators 5 und dem zweiten Wert des
Schadstoffgehalt des ersten Speicherkatalysators 5 von
der Differenz zwischen dem ersten Wert für den Schadstoffgehalt des
zweiten Speicherkatalysators 10 und dem zweiten Wert für den Schadstoffgehalts
des zweiten Speicherkatalysators 10 unterschiedlich ist.
Dabei kann es vorgesehen sein, dass eine Asymmetrie der beiden Abgasrückführsysteme
nur dann erkannt wird, wenn der Unterschied der beiden genannten
Differenzen betragsmäßig einen
zweiten vorgegebenen Schwellwert überschreitet, um auch hier
Modell- und Messungenauigkeiten zu berücksichtigen. Alternativ kann
es vorgesehen sein, dass die Asymmetrie der Abgasrückführung nur
dann erkannt wird, wenn die Differenz zwischen dem ersten Wert für den Schadstoffge halt
und dem zweiten Wert für
den Schadstoffgehalt für
mindestens zwei der Abgasrückführkanäle ein unterschiedliches
Vorzeichen hat.
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Eine
asymmetrische Abgasrückführung über die
beiden Abgasrückführkanäle 35, 40,
d. h. eine Abgasrückführung mit
unterschiedlichem Abgasrückführmassenstrom
in den beiden Abgasrückführkanälen 35, 40,
wird insbesondere dann erkannt, wenn NOx_Reg_B1 größer NOx_B1
und NOx-Reg_B2 kleiner NOx_B2 ist, oder umgekehrt. Ebenso ist es möglich auf
eine asymmetrische Abgasrückführung zu
schließen,
wenn NOx_B1 ungefähr
gleich groß wie
NOx_B2 ist, wenn aber NOx_Reg_B1 und NOx_Reg_B2 stark voneinander
abweichen. Die letztere Logik beurteilt nur die Relation der Stickoxid-Mengen
im ersten Speicherkatalysator 5 und im zweiten Speicherkatalysator 10 und
hat damit den Vorteil unabhängig
von der Unsicherheit in der Modellierung der absoluten Mengen von
eingespeichertem Stickoxid in den beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 zu
sein.
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Optional
kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die Diagnose der Abgasrückführung zweistufig durchgeführt wird.
In einem ersten Schritt wird dabei eine Diagnose der gesamten Abgasrückführung, d. h.
beider Abgasrückführungssysteme
gemäss
1, abhängig von
dem vom Drucksensor
140 ermittelten und dem aus anderen
Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine
1 in dem Fachmann bekannter Weise modellierten
Saugerdruckes im gemeinsamen Luftkanal
100 durchgeführt, wie
dies auch aus den Veröffentlichungen
DE 100 41 073 A1 und
DE 101 15 750 A1 bekannt
ist. Wird bei dieser Diagnose kein Fehler der Abgasrückführung festgestellt,
so wird eine weitergehende Diagnose der Abgasrückführung nicht durchgeführt. Nur
für den
Fall, in dem bei der genannten Diagnose ein Fehler der gesamten
Abgasrückführung, also
der beiden Abgasrückführungssysteme
erkannt wird, wird in einem zweiten Schritt durch Ermittlung des
ersten Wertes und des zweiten Wertes für den Schadstoffgehalt der
beiden Speicherkatalysatoren
5,
10 und deren Vergleich
für die beiden
Abgasrückführkanäle
35,
40 in
der beschriebenen Weise geprüft,
welches oder welche der durch den jeweiligen Abgasrückführkanal
35,
40 mit
seinem Abgasrückführventil
25,
30 und
dessen Ansteuerung gebildeten Abgasrückführungssysteme fehlerhaft ist bzw.
sind.
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In 2 ist
ein Funktionsdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Das dargestellte Funktionsdiagramm kann software- und/oder
hardwaremäßig in der
Motorsteuerung 55 implementiert sein, die die erfindungsgemäße Vorrichtung
verkörpern
soll. Dabei sind erste Modellierungsmittel 60 vorgesehen,
die abhängig
von ersten Eingangsgrößen 155 wie
beispielsweise der der ersten Zylinderbank 110 zugeführten Kraftstoffmasse oder
der der ersten Zylinderbank 110 über den ersten Luftzufuhrkanal 55 zugeführten Luftmasse,
dem von der ersten Zylinderbank 110 bewirkten Drehmomentbeitrag
der Brennkraftmaschine 1 usw. in der beschriebenen Weise
den ersten Wert NOx_B1 für
den Schadstoffgehalt des ersten Speicherkatalysators 5 zum
Ende des ersten Betriebszustandes ermitteln. Dieser erste Wert NOx_B1
wird an erste Vergleichsmittel 85 abgegeben. Weiterhin
sind zweite Modellierungsmittel 65 vorgesehen, die in Abhängigkeit
von zweiten Eingangsgrößen 160,
wie beispielsweise der der zweiten Zylinderbank 115 zugeführten Kraftstoffmasse
oder der der zweiten Zylinderbank 115 über den zweiten Luftzufuhrkanal 50 zugeführten Luftmasse,
dem Drehmomentbeitrag der zweiten Zylinderbank 115 usw.
in der beschriebenen Weise den ersten Wert für den Schadstoffgehalt des
zweiten Speicherkatalysators 10 zum Ende des ersten Betriebszustandes
ermitteln und an zweite Vergleichsmittel 90 abgibt. Ferner
sind Regeneriermittel 70 vorgesehen, denen über ein
Oder-Gatter 145 ein Auslösesignal zuführbar ist.
Eingangsgrößen des
Oder-Gatters 145 sind die Messsignale der beiden NOx-Sensoren 130, 135.
Während
dem ersten Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 sind
die beiden Ausgangssignale der NOx-Sensoren 130, 135 zurückgesetzt,
so dass auch das Ausgangssignal des Oder-Gatters 145 zurückgesetzt
ist und die Regenerierungsmittel nicht aktiviert werden. Sobald
im Laufe des ersten Betriebszustandes einer der beiden NOx-Sensoren 130, 135 eine
NOx-Konzentration oberhalb des ersten vorgegebenen Schwellwertes
im Abgasstrom abwärts
des entsprechenden Speicherkatalysators 5, 10 detektiert,
wird sein an das Oder-Gatter 145 abgegebene Signal gesetzt
und damit auch der Ausgang des Oder-Gatters 145. Auf diese
Weise werden die Regenerierungsmittel 70 aktiviert und
der zweite Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 gestartet, bei
dem die Abgasrückführventile 25, 30 aus
ihrer im ersten Betriebszustand zumindest teilweise geöffneten
Stellung in ihre geschlossene Stellung überführt und damit die Brennkraftmaschine
im zweiten Betriebszustand betrieben wird. Erst wenn die Signale mit
Zweipunkt-Charakteristik beider NOx-Sensoren 130, 135 den
zweiten vorgegebenen Schwellwert überschreiten, wird der Ausgang
des Oder-Gatters 145 wieder zurückgesetzt und damit der Regenerierzustand
beendet und wieder in den ersten Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 mit
zumindest teilweiser Öffnung
der Abgasrückführventile 25, 30 umgeschaltet.
Die ersten Modellierungsmittel 60 und die zweiten Modellierungsmittel 65 sind
im ersten Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 aktiv.
Im zweiten Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 sind
erste Ermittlungsmittel 75 und zweite Ermittlungsmittel 80 aktiv.
Den ersten Ermittlungsmitteln 75 ist das Ausgangssignal
der ersten Lambdasonde 120 zugeführt. Zusätzlich sind den ersten Ermittlungsmitteln 75 in
einer in 2 nicht dargestellten Weise eine
oder mehrere weitere Eingangsgrößen zugeführt, aus
denen der Abgasmassenstrom im ersten Abgasstrang 15 ermittelt
wird. Weiterhin kann den ersten Ermittlungsmitteln 75 beispielsweise über einen
in 1 nicht dargestellten Temperatursensor stromab
des ersten Speicherkatalysators 5 die Temperatur stromab
des ersten Speicherkatalysators 5 zugeführt werden. Diese Temperatur
kann alternativ auch in dem Fachmann bekannter Weise aus den ersten
Ermittlungsmitteln 75 zugeführten Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 modelliert werden. Die ersten Ermittlungsmittel 75 ermitteln
dann in der beschriebenen Weise insbesondere unter Berücksichtigung
des genannten Wirkungsgrades den zweiten Wert NOx_Reg_B1 für den Schadstoffgehalt
des ersten Speicherkatalysators 5. Dieser Wert wird ebenfalls
den ersten Vergleichsmitteln 85 zugeführt. Aus den entsprechenden
Größen für den zweiten
Abgasstrang 20 und insbesondere dem Ausgangssignal der
zweiten Lambdasonde 125, ermitteln die zweiten Ermittlungsmittel 80 den
zweiten Wert NOx_Reg_B2 für
den Schadstoffgehalt des zweiten Speicherkatalysators 10 und
leiten ihn an die zweiten Vergleichsmittel 90 weiter. Die
ersten und die zweiten Werte für den
Schadstoffgehalt in den beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 werden
vor ihrem Vergleich in den Vergleichsmitteln 85, 90 zwischengespeichert,
da sie nicht zeitgleich ermittelt werden. So werden die ersten Werte
für den
Schadstoffgehalt der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 von
den ersten und zweiten Modellierungsmitteln 60, 65 während des
ersten Betriebzustandes ermittelt und die zweiten Werte für den Schadstoffgehalt
der beiden Speicherkatalysatoren 5, 10 während des
direkt anschließenden
zweiten Betriebszustandes der Brennkraftmaschine 1. Die ersten
Vergleichsmittel 85 bilden die Differenz zwischen dem ersten
Wert und dem zweiten Wert für den
Schadstoffgehalt des ersten Speicherkatalysators 5 und
erkennen einen Fehler des ersten Abgasrückführungssystems mit dem ersten
Abgasrückführkanal 35,
wenn der Betrag der Differenz größer als der
erste dafür
vorgegebene Schwellwert ist. Die gebildete Differenz wird dabei
ohne Betragsbildung außerdem
an dritte Vergleichsmittel 95 weitergeleitet. Die zweiten
Vergleichsmittel 90 bilden die Differenz zwischen dem ersten
und dem zweiten -Wert des zweiten Speicherkatalysators 10 und
erkennen einen Fehler des zweiten Abgasrückführsystems mit dem zweiten Abgasrückführkanal 40 dann,
wenn der Betrag dieser Differenz wiederum größer als der genannte erste
vorgegebene Schwellwert ist. Die Differenz selbst wird ohne Betragsbildung
ebenfalls an die dritten Vergleichsmittel 90 weitergeleitet.
Dabei sind die an die dritten Vergleichsmittel 95 weitergeleiteten Differenzen
entweder einheitlich für
jeden der betrachteten Speicherkatalysatoren gleich dem ersten Wert
abzüglich
des zweiten Wertes für
den Schadstoff gehalt des entsprechenden Speicherkatalysators, oder
umgekehrt der zweite Wert abzüglich
des ersten Wertes für
den Schadstoffgehalt des entsprechenden Speicherkatalysators. Die
dritten Vergleichsmittel 95 wiederum bilden die Differenz
der zugeführten
Differenzen. Liegt diese resultierende Differenz betragsmäßig oberhalb
des zweiten dafür
vorgegebenen Schwellwertes, so wird eine Asymmetrie der beiden Abgasrückführsysteme
erkannt. Entsprechend wird ein Fehlersignal abgegeben. Auch die beiden
Vergleichsmittel 85, 90 können bei Detektion eines Fehlers
des zugehörigen
Adressrückführsystems
ein Fehlersignal abgeben, was in 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt ist. Die Fehlersignale können zur Aktivierung einer Warnlampe
oder zur Einleitung einer Notlaufmaßnahme der Brennkraftmaschine 1 führen.
-
Neben
der beschriebenen Fehlerdiagnose ist es auch möglich, bei erkanntem Fehler
eines oder mehrerer Abgasrückführungssysteme
das oder die zugehörigen
Abgasrückführventile 25, 30 so
verändert
anzusteuern, beispielsweise mit Hilfe einer Regelung, dass der Fehler
minimiert bzw. eliminiert wird. Auf diese Weise lässt sich
die Ansteuerung des oder der zugehörigen Abgasrückführventile 25, 30 zur
Vermeidung von Fehlern korrigieren bzw. adaptieren. Korrigiert werden
muss natürlich
nur dasjenige oder diejenigen Abgasrückführventile, deren zugehöriges Abgasrückführsysteme
in der beschriebenen Weise als fehlerhaft erkannt wurde.
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Anschaulich
lässt sich
das beschriebene Fehlerdiagnoseverfahren wie folgt erklären. Verstopft einer
der beiden Abgasrückführkanäle 35, 40,
beispielsweise der erste Abgasrückführkanal 35,
so wird aus dem ersten Abgasstrang 15 weniger Abgas zurückgeführt als
aus dem zweiten Abgasstrang 20. Dementsprechend verbleibt
mehr stickoxidhaltiges Abgas im ersten Abgasstrang 15.
In der Folge wird der erste Speicherkatalysator 5 schneller
mit Stickoxiden gefüllt
als der zweite Speicherkatalysator 10. Während des
zweiten Betriebszustandes wird dann erkannt, dass im ersten Speicherkatalysator 5 mehr Stickoxide
eingespeichert waren als im zweiten Speicherkatalysator 10.
Aus der Modellierung der eingespeicherten Stickoxidmenge im ersten
Speicherkatalysator 5 und im zweiten Speicherkatalysator 10 lässt sich
hingegen die beschriebene Verstopfung des ersten Abgasrückführkanals 35 nicht
erkennen, so dass während
des ersten Betriebszustandes für
beide Speicherkatalysatoren 5, 10 etwa die gleiche
eingespeicherte Stickoxid-Menge ermittelt wird. Aus der Diskrepanz
der dann im zweiten Betriebszustand ermittelten Stickoxid-Mengen in den beiden
Speicherkatalysatoren 5, 10 lässt sich dann auf eine Asymmetrie
der beiden Abgasrückführsysteme
schließen.
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Die
Erfindung wurde anhand einer Brennkraftmaschine mit zweiflutigem
Abgassystem beschrieben. Sie lässt
sich auch für
Brennkraftmaschinen mit mehr als zweiflutigem Abgassystem in entsprechender
Weise anwenden. Dabei können
die einzelnen Abgasrückführsysteme
in der beschriebenen Weise auf Fehler hin untersucht werden, wohingegen
eine Asymmetrie der verschiedenen Abgasrückführsysteme dann erkannt wird,
wenn mindestens zwei der Abgasrückführsysteme
sich in ihrer Differenz des ersten und des zweiten Wertes für den Schadstoffgehalt
des zugehörigen
Speicherkatalysators betragsmäßig um mehr
als den zweiten dafür vorgegebenen
Schwellwert unterscheiden. Alternativ kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch für Brennkraftmaschinen
mit nur einem einzigen Abgasstrang und einem einzigen Abgasrückführsystem umgesetzt
werden, um einen Fehler dieses Abgasrückführsystems in der beschriebenen
Weise anhand der Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten vorgegebenen
Wert für
den Schadstoffgehalt im Speicherkatalysator zu detektieren. Dies
gilt auch in entsprechender Weise für Brennkraftmaschinen mit zwei-
oder mehrflutigem Abgassystem, bei denen aber nur für einen
einzigen der Abgasstränge
einer Abgasrückführung existiert.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird es somit ermöglicht,
insbesondere im Falle einer Brennkraftmaschine mit mehreren Abgasrückführsystemen,
d. h. mehreren getrennten Abgasrückführkanälen und
Abgasrückführventilen,
sämtliche
Abgasrückführsysteme
zu diagnostizieren und/oder zu adaptieren.