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Die
Erfindung betrifft eine optische Beobachtungsvorrichtung zur Beobachtung
eines Objektbereichs mit einer Anzeigeeinheit, die eine Vielzahl steuerbarer
Displaysegmente aufweist, die Licht in unterschiedlichen Farben
bereitstellen, um ein farbiges Anzeigebild zu generieren, das aus
einer Vielzahl von Bildpunkten aufgebaut ist, mit einer Überlagerungseinrichtung,
welche ein von der Anzeigeeinheit bereitgestelltes Bild dem Bild
eines Objektbereichs überlagert,
und mit einer Kameraeinheit, der ein mit der Überlagerungseinrichtung überlagertes Bild
von Anzeigeeinheit und Objektbereich zugeführt wird, wobei die Kamera
einen Bildsensor aufweist, dessen Lichtempfindlichkeit als Funktion
der Zeit einstellbar ist.
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Betrieb einer optischen
Beobachtungsvorrichtung mit einer Anzeigeeinheit, die eine Vielzahl
steuerbarer Displaysegmente aufweist, bei der eine Überlagerungseinrichtung
vorgesehen ist, welche ein von der Anzeigeeinheit bereitgestelltes
Bild dem Bild eines Objektbereichs überlagert, und mit einer Kameraeinheit
mit Bildsensor, der ein mit der Überlagerungseinrichtung überlagertes
Bild von der Anzeigeeinheit und dem Objektbereich zugeführt wird.
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Eine
optische Beobachtungsvorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb einer
solchen optischen Beobachtungsvorrichtung der eingangs genannten Art
ist aus der
DE 101
01 184 A1 bekannt. Dort ist ein Operationsmikroskop beschrieben,
das eine Einrichtung zur Dateneinspiegelung aufweist. Diese Einrichtung
zur Dateneinspiegelung umfasst ein Display, mit dem Bilddaten erzeugt
werden, die über
einen Strahlteiler dem Bild eines Beobachtungsbereiches überlagert
werden. Das überlagerte
Bild wird dann für Dokumentations-
und Darstellungszwecke einem Bildsensor zugeführt. Um ein Flackern der eingespiegelten
Daten zu unterbinden, ist in der
DE 101 01 184 A1 beschrieben, den Bildsensor
und das entsprechende Display zu synchronisieren.
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Die
DE 100 20 279 A1 offenbart
ein Stereomikroskop mit Okulareinrichtung, welches für einen Benutzer
mit binokularem Beobachtungsstrahlengang die stereoskopische Untersuchung
eines Objektbereichs ermöglicht.
Die Okulareinrichtung ist mit Anzeigeeinrichtungen und einer Bildaufnahmeeinheit kombiniert,
welche es ermöglichen,
ein mittels einer Strahlteilereinrichtung in einen Beobachtungsstrahlengang
eingespiegeltes Bild sowohl dem Auge eines Beobachters als Überlagerung
zu einem Bild des Objektbereichs zuzuführen und dieses überlagerte
Bild mit einer Bildaufnahmeeinheit zu erfassen.
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In
der
DE 299 23 951
U1 ist ein Operationsmikroskop mit einer Einrichtung zur
Dateneinspiegelung und einer Videokamera beschrieben. Dieses Operationsmikroskop
hat einen ersten Strahlteilerwürfel,
mit dem eine Displayanzeige in einen Beobachtungsstrahlengang eingespiegelt
wird, um in einem linken Hauptstrahlengang angezeigt zu werden. Weiter
hat das Operationsmikroskop einen zweiten Strahlteilerwürfel, über den
die Videokamera an den Beobachtungsstrahlengang angeschlossen ist.
Dieser zweite Strahlteilerwürfel
ermöglicht,
dass die Videokamera Objektbilder durch einen rechten Hauptbeobachtungsstrahlengang
aufnehmen kann.
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Als
Displays zur Anzeige von Bilddaten sind sogenannte modulierende
Displays bekannt, die mit Licht aus einer Lichtquelle oder mehreren
separaten Lichtquellen beleuchtet werden und die dieses Licht Pixel
für Pixel
modulieren. Ein Beispiel für
solche Displays sind sogenannte LCoS-Displays. Ein solches LCoS-Display
umfasst z.B. einen nematischen Flüssigkristall, der auf einem
Silizium-Substrat angeordnet ist (LCoS = liquid crystal on silicon).
Auf dem Silizium-Substrat befinden sich elektrische Leiterbahnen und
Baugruppen, die es bei entsprechender Ansteuerung ermöglichen,
die Polarisationseigenschaften des Flüssigkristalls für Licht
lokal einzustellen und dort quasi – kontinuierlich durchzustimmen.
Einem solchen LCoS-Display ist üblicherweise
ein Polarisationsstrahlteiler zugeordnet, durch den hindurch es beleuchtet
wird, wobei er das von dem LCoS-Display reflektierte Licht freigibt.
Alternativ ist es auch möglich,
das LCoS-Display durch einen ersten Polfilter zu beleuchten und
das vom LCoS-Display reflektierte Licht über ein zweites Polfilter einem
Beobachter zuzuführen.
Wird ein solches LCoS-Display beleuchtet, so lässt sich die Intensität des von
dem LCoS-Display reflektierten
Lichts zwischen Dunkelheit und maximaler Reflexion durch entsprechendes
Verändern
der Polarisationseigenschaften des nematischen Flüssigkristalls
praktisch kontinuierlich durchstimmen.
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Weiter
sind als modulierende Displays sogenannte FLC-Mikrodisplays bekannt,
die einen ferroelektrischen Flüssigkristall
enthalten (FLC = ferroelectric liquid crystal). Dieser Flüssigkristall
ist auf einer Logikschaltung auf Siliziumbasis angeordnet, welche es
ermöglicht,
die Polarisationseigenschaften des Flüssigkristalls lokal entsprechend
der Position einzelner Pixel zwischen zwei binären Zuständen hin- und herzuschalten.
Wird ein solches FLC-Mikrodisplay durch einen Polarisationsstrahlteiler
mit polarisiertem Licht beleuchtet, so erscheinen die Pixel des FLC-Mikrodisplays
entweder dunkel oder hell. Um für einen
Beobachter einen veränderbaren
Leuchteindruck eines Pixels auf einem FLC-Mikrodisplay hervorzurufen, wird der
Polarisationszustand eines Pixels gepulst eingestellt. Die entsprechende
Pixelhelligkeit ergibt sich dann aus einer integralen tatsächlichen
Leuchtdauer eines Pixels in einem charakteristisches Zeitintervall.
Hierbei wird ausgenutzt, dass FLC-Mikrodisplays sehr schnell angesteuert
werden können,
denn es ist möglich,
den Polarisationszustand eines Pixels auf einer Zeitskala unterhalb
von 50μs
zu ändern.
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Ein
weiteres Beispiel für
modulierende Displays sind sogenannte „Digital Mirror Displays" (DMD). Diese Displays
haben eine Trägereinheit,
auf der tausende kleiner Mikrospiegel angeordnet sind. Diese Mikrospiegel
können
individuell angesteuert werden, um deren Position bzw. Orientierung
zu verändern.
Einem solchen Display sind eine oder mehrere Lichtquellen zugeordnet,
deren Licht von den Mikrospiegeln reflektiert wird, um auf einer
Projektionsfläche
ein Bild zu erzeugen. Die Mikrospiegel entsprechen den Pixeln eines
mittels des Displays erzeugten Bildes. Ähnlich wie bei einem FLC-Mikrodisplay
wird der Helligkeitseindruck für
ein Bildpixel bei einem Beobachter hervorgerufen, indem der zugehörige Mikrospiegel
derart gepulst angesteuert wird, dass er Lichtpulse auf einer geeigneten
Projektionsfläche
erzeugt. Die tatsächliche
Leuchtdauer eines Pixels über
ein charakteristisches Zeitintervall hinweg wird dann von einem
Beobachter als Leuchteindruck mit einer definierten Helligkeit wahrgenommen.
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Zur
Darstellung von Farben ist es bekannt, einen Pulssequenzzug für eine erste
Komplementärfarbe,
einen Pulssequenzzug für
eine zweite Komplementärfarbe
und darauffolgend einen Pulssequenzzug für eine dritte Komplementärfarbe mit
einem entsprechenden Displaypixel zu erzeugen.
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Weiter
sind transmissive Displays des Typs „colorsequential" bekannt, die mit
zwei Polfiltern kombiniert sind und in einem Durchlichtmodus betrieben
werden.
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Als
Displays zur Anzeige von Bilddaten werden außerdem sogenannte emissive
Displays eingesetzt, die Pixel für
Pixel Licht erzeugen und üblicherweise
auf dem Prinzip der Vakuumfluoreszenz oder der Feldemission beruhen.
Anstelle der color-sequential Darstellung wird hier die Farbinformation durch
regelmäßige räumliche
Anordnung roter, gründer
und blauer Farbfilter vor den einzelnen Pixeln realisiert. Die Strukturgrenze
der Pixel liegt unterhalb der Aufösungsgrenze des Auges. Durch
entsprechende Ansteuerung der einzelnen verschiedenfarbigen Pixel
ist es möglich,
beliebige Farbverteilungen in einem Bild zu erzeugen. Solche Displays
können auch
auf organischen Leuchtdioden, sogenannten OLEDs (OLED = organic
light emitting diode) basieren. Bei solchen emissiven Displays ist
in der Regel ähnlich
wie bei LCoS-Displays die Intensität des von einem Display-Pixel
abgegebenen Lichts zwischen Dunkelheit und einem Maximalwert quasikontinuierlich
durchstimmbar. Ein OLED Mikrodisplay mit SVGA-Auflösung wird
beispielsweise von der Firma Emagin angeboten. Bei diesem Display
besteht jedes Pixel aus drei Subpixeln mit den Farben rot, grün und blau.
Problematisch ist die vergleichsweise geringe Leuchtdichte eines
solchen Displays für
den Einsatz in einem Operationsmikroskop. Monochrome OLED Mikrodisplays
mit einer für
Operationsmikroskope ausreichenden Leuchtdichte sind allerdings
im Handel erhältlich.
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Als
Displays gibt es weiter sogenannte transmissive LCD mit Farbfiltern
Rot-Grün-Blau
vor jedem Pixel. Die Funktionsweise dieser Displays entspricht derjenigen
eines TFT-LCD Monitors für
Computer.
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Wenn
diese Displays klein bauen, d.h. eine Bildschirmdiagonale von weniger
als 25 mm, häufig auch
von weniger als 10 mm haben und dabei eine Anzeige mit hoher Informationsdichte
ermöglichen, beispielsweise
QVGA-Auflösung,
SVGA-, SXGA- Auflösung oder
auch höhere
Auflösung,
werden diese Displays auch als Mikrodisplays bezeichnet.
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Bei
Operationsmikroskopen ist es erforderlich, das Operationsgebiet
möglichst
hell zu beleuchten, um ein Operationsmikroskop-Bild mit gutem Kontrast
zu erhalten. Soll ein überlagertes
Bild von Operationsgebiet und eingespiegeltem Display etwa für Dokumentationszwecke
in dem Operationsmikroskop mit einer Kamera aufgenommen werden,
so muss diese aufgrund der großen
Gesamtbildhelligkeit in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum für Lichtempfindlichkeit
betrieben werden. Dieser vergleichsweise kurze Zeitraum für Lichtempfindlichkeit hat
zur Folge, dass bei einem Display, bei dem der Helligkeitseindruck
einzelner Pixel über
eine gemittelte Leuchtdauer in einem charakteristischen Zeitintervall
hervorgerufen wird, die Kamera das mit dem Display angezeigte Bild
gar nicht oder nur teilweise wahrnimmt, weil zu der Zeit beziehungsweise
in dem Zeitintervall oder den Zeitintervallen, in denen betreffende
Displaypixel leuchten, die Kamera nicht empfindlich ist.
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Dieses
Problem stellt sich auch bei Displays, bei denen der farbige Helligkeitseindruck
eines Pixels über
die Intensität
des von einem Pixel ausgesendeten Lichts hervorgerufen wird, sofern
das Display in einem Video-Modus betrieben wird, in dem ein Display-Pixel
sequentiell aufeinanderfolgend Leuchtpulse einer charakteristischen
Dauer mit verschiedenen Farben bereitstellt.
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Fällt hier
die Zeit für
Empfindlichkeit der Kamera nicht mit der Zeit für die Leuchtpulse der Displaypixel
zusammen, so wird mit der Kamera der Anteil der Displayanzeige im
Gesamtbild überhaupt nicht
oder nur sehr schlecht erfasst und es können deshalb Farbfehler auftreten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine optische Beobachtungsvorrichtung,
insbesondere ein Operationsmikroskop bereitzustellen, das mit einer Kameraeinheit
ausgerüstet
ist und dabei ermöglicht, das
Bild eines Objektbereichs, dem ein eingespiegeltes Anzeigebild überlagert
ist, mit gutem Kontrast insbesondere farbrichtig aufzunehmen, sowie
eine optische Beobachtungsvorrichtung mit einer Einrichtung zur
Dateneinspiegelung und Bildaufnahme so zu betreiben, dass ein Bildsensor
der Kameraeinheit sowohl das Bild eines Objektbereichs als auch
ein eingespiegeltes Bild mit gutem Kontrast und farbrichtig aufnimmt.
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Diese
Aufgabe wird durch eine optische Beobachtungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb
einer optischen Beobachtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
12 gelöst.
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Eine
optische Beobachtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 hat eine Anzeigeeinheit, die eine Vielzahl steuerbarer Displaysegmente
aufweist, die einen Farben-Pulssequenzzug
bereitstellen, um ein Anzeigebild zu generieren, das aus einer Vielzahl
von Bildpunkten aufgebaut ist. Weiter ist eine Überlagerungseinrichtung vorgesehen,
welche ein von der Anzeigeeinheit bereitgestelltes Bild dem Bild
eines Objektbereichs überlagert,
und es gibt eine Kameraeinheit, der ein mit der Überlagerungseinrichtung überlagertes
Bild von Anzeigeeinheit und Objektbereich zugeführt wird. Die Kameraeinheit
hat einen Bildsensor, dessen Lichtempfindlichkeit als Funktion der
Zeit einstellbar ist. Die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors ist
auf den Farben-Pulssequenzzug derart abgestimmt, dass der Bildsensor
aus dem Farben-Pulssequenzzug von einem Displaysegment wenigstens
zwei Pulse unterschiedlicher Farben erfassen kann.
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Bei
einem Verfahren zum Betrieb einer optischen Beobachtungsvorrichtung
mit einer Anzeigeeinheit, die eine Vielzahl steuerbarer Displaypixel aufweist
und die eine Überlagerungseinrichtung
hat, welche ein von der Anzeigeeinheit bereitgestelltes Bild dem
Bild eines Objektbereichs überlagert,
wird ein mit der Überlagerungseinrichtung überlagertes Bild
von Anzeigeeinheit und Objektbereich einer Kameraeinheit mit Bildsensor
zugeführt.
Dabei sendet ein Displaypixel der Anzeigeeinheit sequentiell Farbenpulse
aus und eine Lichtempfindlichkeit des Bildsensors wird so eingestellt,
dass der Bildsensor aus dem Farben-Pulssequenzzug von einem Displaypixel
wenigstens zwei Pulse unterschiedlicher Farben erfasst.
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Auf
diese Weise wird gewährleistet,
dass von dem Bildsensor der Beobachtungsvorrichtung eine farbige
Anzeigeinformation erfasst wird, da unterschiedliche Farben aus
der Displayanzeige detektiert werden können.
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In
Weiterbildung der Erfindung spannen die Farben der Lichtpulse einen
Farbraum auf. Hierbei wird unter Farbraum ein Ausschnitt aus dem
CIE-Diagramm verstanden, wie es etwa in 5 der Publikation „SXGA Resolution FLC Microdisplay,
M. Bich et al., SID 2002, ISSN/0002-0966X/02/3302-0954" offenbart ist. Vorzugsweise
handelt es sich bei den Farben der Lichtpulse um Komplementärfarben,
um so eine möglichst
farbtreue Bilddarstellung mit dem Display zu ermöglichen. Indem mit dem Bildsensor wenigstens
drei Farbenpulse aus einem Farbensequenzpulszug erfasst werden,
wird gewährleistet, dass
der Bildsensor wenigstens eine Grobfarbinformation detektiert.
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Bei
der optischen Beobachtungsvorrichtung ist die Anzeigeeinheit so
ausgelegt, dass ein Displaysegment der Anzeigeeinheit sequentiell
Farbenpulse unterschiedlicher Farben mit zeitlich variabler, beispielsweise
zeitlich abfallender Pulsdauer bereitstellen kann, wobei der Bildsensor
ein Zeitfenster für Lichtempfindlichkeit
hat, das wenigstens zwei Farbenpulse mit zwei, vorzugsweise drei
unterschiedlichen Farben abdeckt. So kann einem Beobachter ein Displaybild
mit Farbinformation im Beobachtungsstrahlengang dem Bild eines Beobachtungsbereiches überlagert
werden und für
Dokumentationszwecke, soweit der Display-Bildanteil betroffen ist,
mit einer Kamera bei lediglich unbedeutetem Farbinformationsverlust
erfasst werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Anzeigeeinheit so ausgelegt,
dass ein Displaysegment der Anzeigeeinheit sequentiell Farbenpulse
unterschiedliche Farben mit variabler Pulsintensität bereitstellen kann,
wobei der Bildsensor Zeitfenster für Lichtempfindlichkeit hat,
die der Dauer eines Farbenpulses entsprechen und zeitlich so verschoben
werden, dass sequentiell unterschiedliche Farben abgetastet werden
können.
Auf diese Weise ist es möglich,
einem Beobachtungsbild ein zeitlich sich änderndes Displaybild zu überlagern
und ohne jeglichen Farbinformationsverlust abzuspeichern.
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In
Weiterbildung der optischen Beobachtungsvorrichtung haben eine Bildwiederholrate
der Anzeigeeinheit und eine Wiederholrate für das Zeitfenster des Bildsensors
ein ganzzahliges gemeinsames Vielfaches, in anderen Worten ausgedrückt, das Verhältnis dieser
Raten ist ein rationaler Bruch. Auf diese Weise kann durch einmalige
Synchronisation von Anzeigeeinheit und Bildsensor das Erfassen von Bildinformation
aus der Anzeigeeinheit mit dem Bildsensor gewährleistet werden.
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Indem
der Kameraeinheit das überlagerte Bild
von Anzeigeeinheit und Objektbereich über ein Graufilter oder eine
Blende zugeführt
wird, kann ebenfalls eine Abstimmung der Lichtempfindlichkeit des
Bildsensors auf die Farben-Pulssequenz des Displays erzielt werden.
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Wird
die optische Beobachtungsvorrichtung so betrieben, dass ein Displaysegment
der Anzeigeeinheit sequentiell Farbenpulse aussendet, wobei eine
Lichtempfindlichkeit des Bildsensors so eingestellt wird, dass der
Bildsensor aus der Farben-Pulssequenz von einem Displaysegment wenigstens zwei
Pulse unterschiedlicher Farben erfasst, wird ein Abspeichern des
so erzeugten überlagerten
Bildes bei vergleichsweise geringem Informationsverlust ermöglicht.
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Dabei
ist möglich,
dass das Displaysegment Farbenpulse unterschiedlicher Pulsdauer
aussendet und der Bildsensor wenigstens einen Farbenpulszug mit
drei unterschiedlichen Farben erfasst, vorzugsweise sogar zwei oder
mehr Farbenpulszüge
mit möglichst
drei unterschiedlichen Komplementärfarben.
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Vorzugsweise
werden von einem Displaysegment aufeinenderfolgend Farbenpulse mit
unterschiedlichen Farben ausgesendet, d.h. die Farben benachbarter
Farbenpulse in einem Pulssequenzzug sind verschieden. Alternativ
oder zusätzlich
kann das Displaysegment auch Farbenpulse unterschiedlicher Farben
mit variabler Pulsintensität
aussenden, wobei dann ein Zeitfenster für Lichtempfindlichkeit des Bildsensors
so verschoben wird, dass der Bildsensor sequentiell unterschiedliche
Farben abtastet.
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Der
Bildsensor in der Kameraeinheit der optischen Beobachtungsvorrichtung
kann als 1-Chip monochromer CMOS-Bildsensor ausgebildet sein. Vorzugsweise
ist in diesem Fall eine im Beleuchtungsstrahlengang einer Beleuchtungseinrichtung bewegbar
angeordnete CIE-Farbfiltereinrichtung
vorgesehen. Indem eine Bewegung der CIE-Farbfilter auf die Farbenpulse
des Displays abgestimmt wird, kann dann mit dem 1-Chip monochromen CMOS-Bildsensor
Farbinformation sowohl hinsichtlich des Displaybildes als auch hinsichtlich
des ihm zugeführten
Objektbereichbildes erfasst werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann eine Regeleinheit vorgesehen sein,
die einer Lichtquelle für Beleuchtungslicht
zugeordnet ist. Dieser Regeleinheit wird ein Helligkeitssignal eines
mit dem Bildsensor erzeugten Videobildes zugeführt, um die Helligkeit der
Lichtquelle für
Beleuchtungslicht so zu regeln, dass der Bildsensor ein Videobild
konstanter Bildhelligkeit erzeugt. Auf diese Weise ist es möglich, den
Dynamikbereich des Bildsensors stets maximal auszunutzen und damit
Bildinformation mit gutem Signal-Rauschverhältnis zu erfassen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform
für eine optische
Beobachtungsvorrichtung mit Anzeigeeinheit und Kamera;
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2 die Anzeigeeinheit der
optischen Beobachtungsvorrichtung aus 1 mit
Displaypixeln;
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3 eine Variante eines Farbenpulssequenzzugs
eines Displaypixels der Anzeigeeinheit aus 2 und die Lage eines Zeitfensters für Lichtempfindlichkeit
der Kamera;
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4 eine zweite Ausführungsform
für eine optische
Beobachtungsvorrichtung mit Anzeigeeinheit, bei der einer Kamera
ein Graufilter zugeordnet ist;
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5 einen Farbenpulssequenzzug
und ein Zeitfenster für
Lichtempfindlichkeit der Kamera bei der optischen Beobachtungsvorrichtung
aus 4;
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6 eine dritte Ausführungsform
für eine optische
Beobachtungsvorrichtung mit Kamera; und
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7 einen Farbenpulssequenzzug
eines Displaypixels in einer Anzeigeeinheit der optischen Beobachtungsvorrichtung
aus 6 und die Lage von
Zeitfenstern für
Lichtempfindlichkeit der Kamera bei dieser Beobachtungsvorrichtung;
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8 einen Farbenpulssequenzzug
eines Displaypixels in einer Anzeigeeinheit der optischen Beobachtungsvorrichtung
aus 6 und die Lage von
Zeitfenstern für
Lichtempfindlichkeit bei einer Kamera mit CMOs-Bildsensor;
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9 eine vierte Ausführungsform
für eine optische
Beobachtungsvorrichtung, in der eine Kamera mit einen 1-Chip monochromen CMOS-Bildsensor
vorgesehen ist; und
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10 einen Farbenpulssequenzzug
eines Displaypixels in einer Anzeigeeinheit der optischen Beobachtungsvorrichtung
aus 6 und die Lage von
Zeitfenstern für
Lichtempfindlichkeit des monochromen CMOS-Bildsensors.
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Die 1 zeigt als optische Beobachtungsvorrichtung
ein Operationsmikroskop 100, das mit einem stereoskopischen
Beobachtungsstrahlengang 101, 102 durch ein Operationsmikroskop-Hauptobjektiv 103 die
Beobachtung eines Objektbereichs 104 ermöglicht.
Das Operationsmikroskop umfasst eine Einrichtung zur Dateneinspiegelung
mit einem Display 105, welches als Ein-Panel-Display ausgebildet ist.
Dem Display 105 sind ein Strahlteilerwürfel 106 und ein Umlenkelement 107 zugeordnet,
die einen stereoskopischen Display-Strahlengang 108 und 109 generieren.
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Weiter
ist in dem Operationsmikroskop ein Strahlteilerwürfel 110 vorgesehen,
der als Überlagerungseinrichtung
wirkt, die ein von dem als Anzeigeeinheit fungierenden Display bereitgestelltes
Bild dem Bild des Objektbereichs 104 im stereoskopischen
Beobachtungsstrahlengang 101, 102 des Operationsmikroskops überlagert.
Dieses Bild kann in einem Binokulartubus 120 betrachtet
werden.
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Durch
den Strahlteilerwürfel 110 wird
das Bild des Displays 105 und das Bild des Objektbereichs 104 durch
das Mikroskop-Hauptobjektiv 103 hindurch mit einem stereoskopischen
Strahlengang einer Kameraeinheit 111 mit Bildsensor 112 und
einer Kameraeinheit 113 mit Bildsensor 114 zugeführt.
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Das
Operationsmikroskop 100 hat weiter eine Beleuchtungseinrichtung 115,
welche Beleuchtungslicht für
den Objektbereich 104 erzeugt. Dieses Beleuchtungslicht
gewährleistet,
dass der Objektbereich 104 mit größtmöglichem Kontrast und Helligkeit untersucht
werden kann.
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Aufgrund
der großen
Lichtstärke
der an den Bildsensoren 112, 114 anliegenden Bilder
ergibt sich ein vergleichsweise kurzes Zeitintervall für Lichtempfindlichkeit
dieser Bildsensoren. Um dennoch zu gewährleisten, dass zumindest kein
merklicher Informationsverlust der mit den Bildsensoren erfassten
Displayinformation auftritt, sind bei der optischen Beobachtungsvorrichtung 100 jeweils
der Bildsensor 112 mit dem Display 105 und der
Bildsensor 114 mit dem Display 105 aufeinander
abgestimmt ausgelegt, was nachfolgend anhand der 2 und 3 näher erläutert wird.
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Die 2 zeigt schematisch das
Display 200. Das Display 200 hat Display-Pixel 201,
die für ein
einstellbares Zeitintervall in einer der Komplementärfarben
Rot (R), Grün
(G) oder Blau (B) zum Leuchten gebracht werden können. Vorzugsweise handelt
es sich bei dem Display 200 um ein schnell schaltbares
Display.
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Das
Display kann als DMD-System ausgelegt sein, das eine Vielzahl von
Mikrospiegeln aufweist. Einem solchen Display sind Lichtquellen
für die Komplementärfarben
Rot (R), Grün
(G) und Blau (B) zugeordnet. Dabei entspricht ein jeder Mikrospiegel einem
ansteuerbaren Display-Pixel. Durch geeignetes Ansteuern der Mikrospiegel
und der Lichtquellen kann ein jedes Display-Pixel für ein einstellbares
Zeitintervall in einer der Komplementärfarben zum Leuchten gebracht
werden.
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Alternativ
kann es sich beim dem Display aber auch um ein FLC-Mikrodisplay
oder irgend ein anderes schnell schaltendes Display handeln.
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Die 3 erläutert einen Betrieb des Displays 200.
Das von Displaypixel 201 aus 2 ausgesendete
Licht als Funktion der Zeit (t) ist in der 3 aufgetragen. Entsprechend einer Ansteuerung der
Mikrospiegel des Displays und deren Beleuchtung in den Komplementärfarben
R, G, B (Rot, Grün, Blau)
leuchten die Display-Pixel mit der Intensität I0 in der
entsprechenden Farbe oder sind ausgeschaltet.
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Der
Farb- und Helligkeitseindruck, welches ein Displaysegment bei einem
Beobachter hervorruft, rührt
daher, dass in einer Steuerzeit tS das Displaypixel
einen Farben-Pulssequenzzug 300 aus
Lichtpulsen abnehmender Dauer aussendet, wobei tS ca. 20ms
beträgt.
Dabei wechseln sich in dem betreffenden Pulssequenzzug aufeinanderfolgend
Lichtpulse unterschiedlicher Farben ab. Bei dem anhand der 3 erläuterten speziellen Display-Betriebsmodus wird
eine 8 Bit Helligkeitsabstufung pro Farbe für den Bildeindruck bei einem
Beobachter ermöglicht.
Auf den Pulssequenzzug 300 folgt ein Pulssequenzzug 330 und
so weiter. Für
Bilderzeugung werden kontinuierlich Pulssequenzzüge wie der Pulssequenzzug 300 aneinandergereiht.
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Der
Pulssequenzzug 300 ist aus verschiedenen Pulssequenzen
aufgebaut. So wird bei „Bit
7" eine R, G, B – Pulssequenz 301 mit
Farben-Pulsen 310, 311 und 312 bereitgestellt,
wobei die Dauer der Farben-Pulssequenz 301 mit den Komplementärfarben
R, G, B ca. tS/8 = 2.5ms beträgt. Dabei
hat die Farben-Pulssequenz 301 einen R-Lichtpuls 310 der Intensität I = I0 und einer Länge t7 von
ca. 400μs.
Der B-Lichtpuls hat eine entsprechende Länge bei gleicher Intensität. Dagegen
beträgt
die Intensität
des G-Lichtpulses über
die gleiche Länge
I = 0. Zur Darstellung eines anderen Farbtons ist es natürlich gegebenenfalls
erforderlich, auch Licht mit G-Farbton bereitzustellen. An die „Bit 7"-Pulssequenz schließt sich
eine „Bit
6"-Pulssequenz 303 mit
Lichtpulsen 313, 314 und 315 der charakteristischen
Länge von ca.
t6 = 280μs.
Darauf folgt eine „Bit
5"-Pulssequenz etc.
bis zur „Bit
0"-Pulssequenz 305
mit Lichtpulsen 316, 317 und 318, bei
der die charakteristische Länge
eines Farben-Pulses t0 = 160μs beträgt. Da die Steuerzeit
tS ca. 20ms ist, nimmt das Auge eines Beobachters
aufgrund seiner Trägheit
das Leuchtsignal von dem Displaysegment nicht als flackernden Pulszug
sondern als Licht mit einem bestimmten Farbton war.
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Soll
mit den Bildsensoren 112 bzw. 114 aus 1 ein Bild eines Beobachtungsbereiches
mit großer Lichtstärke
erfasst werden, so ist es nicht möglich, die Bildsensoren über die
gesamte Steuerzeit tS empfindlich zu halten.
In den Bildsensoren können beispielsweise
CCD-Arrays oder CMOS-Arrays eingesetzt werden. Eine mögliche Ausführungsform
für einen
Bildsensor ist, drei CCD-Arrays jeweils chromatische Teilerprismen
zuzuordnen, welche ein zugeführtes
Bild in entsprechende Komplementärfarben
zerlegen. Bei solchen Bildsensoren werden die drei CCD-Arrays in
der Regel alle gleichzeitig belichtet und verdunkelt.
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Werden
beispielsweise in den Bildsensoren CCD-Arrays verwendet, ist nämlich die
Lichtmenge, die mit einem lichtempfindlichen Pixel erfasst werden kann,
durch die Kapazität
des betreffenden Detektors begrenzt. Bei dem Pixel kann nur Ladung
bis zu einer bestimmten Obergrenze angesammelt werden. Wird diese
Obergrenze überschritten,
ist das entsprechende CCD-Array nicht mehr länger lichtempfindlich. Entsprechende Überlegungen
gelten auch für
andersartige Bildsensoren, beispielsweise Bildsensoren mit chemischem
Film.
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Um
sicherzustellen, dass mit den Bildsensoren 112 bzw. 114 auch
die Displayinformation von Display 105 erfasst wird, wird
die Dauer tE eines Zeitfensters 320 für Lichtempfindlichkeit
des Bildsensors 112 bzw. 114 vorzugsweise auf
Bit 7 und Bit 6 des Displays abgestimmt, was der Ansteuerzeit tS/4 von ca. 5ms für das Displaypixel entspricht.
Selbstverständlich
ist es möglich,
das Zeitintervall für
Lichtempfindlichkeit des Displays auf Bit 5 und Bit 4 auszudehnen,
wenn es die Helligkeit des Bildes des Beobachtungsbereiches zulässt.
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Um
Farbenpulse aus dem dem Pulssequenzzug 300 folgenden Pulssequenzzug 330 zu
erfassen, haben die Bildsensoren 112 bzw 114 ein
dem Zeitfenster 320 für
Lichtempfindlichkeit folgendes entsprechendes Zeitfenster 340.
Dem Zeitfenster 340 folgen fortlaufend weitere Zeitfenster
für Pulssequenzzüge, die
sich an die in der 3 gezeigten Pulssequenzzüge 300 und 330 anschließen.
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Es
sei bemerkt, dass anhand von 3 die Dauer
der Farben-Lichtpulse sowie die Dauer der Farben-Pulssequenz lediglich
beispielhaft erläutert sind.
Diese Grössen
sind nicht auf die angegebenen Zahlenwerte festgelegt. Auch ist
es möglich,
der entsprechenden Helligkeitsabstufung eine andere Kodierung zugrunde
zu legen. Darüber
hinaus ist die betreffende Farbabstufung nicht auf die erläuterte 8 Bit-Abstufung
beschränkt
sondern es sind auch feinere oder gröbere Farbabstufungen möglich. Darüber hinaus
können
zur Farbdarstellung anstelle der Komplementärfarben R, G, B auch andere
Komplementärfarben
verwendet werden. Falls nicht angestrebt wird, mit dem Display sämtliche
Farben im Ausschnitt eines CIE-Diagramms darstellen zu können, sind
als Farbenpulse, die von Displaypixeln ausgesendet werden, auch
Farben möglich,
die zueinander keine Komplementärfarben
sind. So kann etwa auch vorgesehen sein, mit einem Displaypixel
lediglich zwei unterschiedliche Farben zu erzeugen.
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Die 4 zeigt eine modifizierte
Ausführungsform 400 für ein Operationsmikroskop
als optische Beobachtungseinrichtung mit Einrichtung zur Dateneinspiegelung.
Das Operationsmikroskop 400 ermöglicht mit einem stereoskopischen
Beobachtungsstrahlengang 401, 402 durch ein Operationsmikroskop-Hauptobjektiv 403 hindurch
die Beobachtung eines Objektbereichs 404 mit einem Binokulartubus 407.
Als Einrichtung zur Dateneinspiegelung ist wiederum ein schnell
schaltendes Display 405 vorgesehen, etwa ein DMD-Display
oder ein FLC-Display. Grundsätzlich
könnte
aber auch als Display 405 ein langsam schaltendes Display
verwendet werden, etwa ein nematisches LCoS-Display.
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Das
Bild des Displays wird über
einen Strahlteilerwürfel 406 dem
Bild des Objektbereichs 404 überlagert und einer Kameraeinheit 408 mit Bildsensor 409 zugeführt. Zur
Beleuchtung des Objektbereichs 404 ist eine Lichtquelle 410 vorgesehen.
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Vor
dem Bildsensor 409 ist ein Graufilter 411 angeordnet.
Dieser Graufilter 411 vermag die Lichtstärke der
auf den Bildsensor auftreffenden Bildinformation zu steuern. Es
ist somit möglich,
das Zeitintervall, in dem der Bildsensor auch bei starker Beleuchtung
des Objektbereichs empfindlich gehalten werden kann, zu verlängern und
unter Umständen
auch zu verkürzen.
Ein solches Graufilter kann beispielsweise mechanisch als Keilfilter
variabler Transmission, oder als sich drehendes Filterrad variabler
Transmission ausgeführt
sein. Es ist jedoch auch möglich, das
Graufilter elektrooptisch auszubilden, etwa als LC-Shutter oder
als Glasplatte mit elektrochromer Schicht. Geeignete Glasplatten
mit elektrochromer Schicht werden beispielsweise von der Firma Gesimat
GmbH, Gesellschaft für
intelligente Materialien und Technologien, Innovationspark Wulheide,
Haus 109, 12555 Berlin, gefertigt. Weiter ist es möglich, Polymershutter
als Graufilter einzusetzen, etwa den Polymershutter LCP 250 der
Firma Anteryon, Zwaanstraat 2a, 5651 CA Eindhoven, Niederlande.
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Um
die Wirkung eines Graufilters zu erhalten, ist es alternativ auch
möglich,
vorzugsweise in einer Pupillenebene eines entsprechenden Abbildungsstrahlenganges
der Kamera eine steuerbare Blende vorzusehen, die ebenfalls die
Lichtstärke
des auf den Bildsensor auftreffenden Lichts einstellt.
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Dies
bewirkt, wie anhand von 5 erläutert, dass
der Bildsensor 409 für
einen vollständigen Farben-Pulssequenzzug 500 mit
Steuerzeit tS über sein mit Bezugszeichen 501 angedeutetes
Zeitfenster für
Lichtempfindlichkeit belichtet werden kann, wobei die vollständige Bildinformation
von Display 405 erfasst wird. Durch die Anordnung des Graufilters 411 vor
dem Bildsensor 409 ist also eine Abstimmung der Lichtempfindlichkeit
des Bildsensors 409 auf den Komplementärfarben-Pulssequenzzug des Displays
möglich.
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6 zeigt eine weitere modifizierte
Ausführungsform 600 für ein Operationsmikroskop
mit Einrichtung zur Dateneinspiegelung. Dabei sind Baugruppen, die
Bauteilen der anhand von 4 erläuterten
Beobachtungsvorrichtung entsprechen, mit um die Zahl 200 erhöhten Bezugszeichen
versehen.
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Bei
dem Operationsmikroskop 600 ist als Display 605 ein
nematisches LCoS-Display vorgesehen, das gegenüber einem DMD- oder FLC-Display nur
vergleichsweise langsam geschaltet werden kann, dabei aber ein quasikontinuierliches
Durchstimmen der Intensität
des von einem Pixel ausgesendeten Lichts ermöglicht.
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In 7 ist die Intensität des von
einem Displaypixel als Funktion der Zeit ausgesendeten Lichts aufgetragen.
Für einen
Beobachter wird in einem Bilddauerintervall tS1 von
ca. 20ms ein Pixel-Farbeindruck mit einem aus 3 Farbenpulsen 701, 702 und 703,
bestehenden Farbenpulszug 730 (erzeugt, wobei die Farben
der Farbenpulse) vorzugsweise in den Komplementärfarben Rot (R), Grün (G) und
Blau (B) gehalten sind. Grundsätzlich
sind jedoch auch andere Farben möglich.
Dabei beträgt
die Länge
eines Farben-Pulses ca. 3.5ms, die Amplitude eines Pulses ist jedoch
einstellbar. Um ein bewegtes oder ein stehendes Bild anzuzeigen,
werden aufeinanderfolgende Tripel von Farbenpulsen 701, 702, 703, 704, 705, 706, 707, 708, 709, 710 etc.
in Form von Farbenpulssequenzen 730, 731, 732 etc.
aneinandergereiht, die einen Farbenpulssequenzzug 700 bilden. Wie
bei dem anhand von 1 und 4 beschriebenen Operationsmikroskopen
ist es nicht möglich, bei
intensitätsstarker
Beleuchtung des Objektbereichs 604 die Kamera 608 mit
Bildsensor 609 empfindlich zu halten. Würde ein Zeitfenster für die Empfindlichkeit
der Kamera 608, dessen Länge wie anhand von 3 erläutert in der Größenordnung
von 5ms liegt, auf den Beginn des Steuerintervalls tS eingestellt
werden, so wäre
die Folge, dass dem Bildsensor 609 der Kamera 608 nur
Farbinformation in einer Farbe zugeführt wird. Andererseits können übliche Bildsensoren
wie CCDs für
eine Steuerzeit tS von ca. 20ms nicht mehrfach
empfindlich geschaltet und ausgelesen werden. Um dem Bildsensor 609 Farbinformation
in den Farben R, G und B zuzuführen
wird deshalb die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors auf den Farbenpulssequenzzug 700 derart
abgestimmt, dass der Bildsensor 609 von einem Displaypixel
aufeinanderfolgend Pulse unterschiedlicher Farben erfasst.
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So
wird beispielsweise in dem Bilddauerintervall tS1 für die Zeit
tE1 ein Empfindlichkeitszeitfenster 720 des
Bildsensors entsprechend dem Farbpuls „R" gelegt. In dem auf das Bilddauerintervall
tS1 folgende Bilddauerintervall tS2 wird für
die Zeit tE2 ein Empfindlichkeitszeitfenster 721 des
Bildsensors relativ zur Steuerzeit tS2 verschoben
und dem Farbpuls „G" angepasst. In dem
darauffolgenden Bilddauerintervall tS3 liegt
das entsprechende Empfindlichkeits-Zeitfenster 722 zur
Zeit tE3 so, dass der Farbpuls Blau von
dem entsprechenden Displaypixel erfasst wird. Aus aufeinanderfolgenden
Farbenpulssequenzen 730, 731, 732 werden
damit von dem Bildsensor Farbenpulse 701, 705, 709 erfasst,
deren Farben verschieden sind.
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Es
sei bemerkt, dass die Empflindlichkeits-Zeitfenster 720, 721, 722 auch
mittels eines geeignet ansteuerbaren Shutters der elektrooptisch oder
mechanisch ausgebildet sein kann, eingestellt werden können. Bei
Einsatz einer schnellen Kamera ist es möglich, mit jedem Farbpuls 701, 702, 703 etc. ein
Bild aufzunehmen. Durch elektronisches Summieren der sukzessiv aufgenommenen
Bilder kann dann der Farbeindruck, den eine Beobachtungsperson beim
Betrachten des Displays hat, wieder hergestellt werden.
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Der
Einsatz von CMOS-Bildsensoren für eine
Bildaufnahme gestattet es, nicht nur die Lage eines Zeitfensters,
sondern auch dessen Länge
individuell an die Farbimpulse eines sequentiellen Displays anzupassen.
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Die 8 erläutert, wie mit einem solchen CMOS-Bildsensor
die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors an die Farbimpulse eines
sequentiellen Displays angepasst werden kann. Besteht bei Standardbildsensoren
nur die Möglichkeit
ein Bild bzw. Halbbild „am
Stück", d.h. „ohne Unterbrechung" zu belichten, so
kann bei CMOS-Bildsensoren Pixel für Pixel mittels elektronischer
Schalter die lichtempfindliche Fotodiode vom Integrations-Kondensator
getrennt werden. So kann ein Zeitintervall für Lichtempfindlichkeit eines
Sensorpixels definiert über
Bruchteile von einer 1000tel Sekunde eingestellt werden.
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Entsprechend
7 wird in einem Bilddauerintervall
t
S1 von ca. 20ms ein Pixel-Farbeindruck
mit einem aus drei Farbenpulsen
801,
802,
803 bestehenden
Farbenpulssequenz
830 erzeugt. Die Länge eines Farbenpulses beträgt ca. 8.5ms.
Die Amplitude eines Pulses ist einstellbar. Zur Darstellung eines
Bildes werden aufeinanderfolgende Folgen von Farbenpulsen
801,
802,
803,
804,
805,
806,
807,
808,
809,
810 in
Form von Farbenpulssequenzen
830,
831,
832 aneinander
gereiht. Die Lichtempfindlichkeit des CMOS-Bildsensors ist dabei
auf den Farbenpulssequenzzug
800 derart abgestimmt, dass
im Belichtungszeitintervall
841 ein für die Farbe Rot (R) empfindlicher
Pixel über
das Zeitintervall
belichtet wird.
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Vorzugsweise
unterbleibt in diesem Zeitintervall eine Belichtung von Pixeln,
welche für
die Farben Grün
(G) bzw. Blau (B) empfindlich sind. Im Zeitintervall
842 der
Dauer
erfolgt
eine Belichtung der CMOS-Bildsensorpixel, welche für die Farbe
Grün (G)
empfindlich sind. Dabei werden möglichst
die übrigen,
für die
Farben Rot und Blau sensitiven Pixel unempfindlich gehalten. Schließlich werden
im Zeitintervall
843 der Dauer
die
für die
Farbe Blau empfindlichen Pixel sensitiv geschaltet, während die für Rot und
Gründ empfindlichen
Pixel unempfindlich für
Licht sind.
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Dabei
kann die Länge
der Zeitintervalle für Belichtung
der lichtempfindlichen Pixel des CMOS-Bildsensors an die Intensität der Farbimpulse des
Displays angepasst werden. Eine solche Anpassung wurde für das Bilddauerintervall
t
S2 vorgenommen: Die Länge der Belichtungszeitintervalle
844,
845 und
846 über die
Zeiten
bzw.
wurde
vergrößert, da
die Intensität
des Grün-Farbimpulses
805 in
diesem Belichtungszeitintervall vergleichsweise gering ist. Es ist
jedoch möglich,
die Länge
der Belichtungszeitintervalle für
den Bildsensor auch aufgrund von anderen Farbimpulsen zu steuern
oder die Belichtungszeitintervalle entsprechend einer momentanten
Displayhelligkeit einzustellen.
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Die 9 zeigt eine weitere modifizierte Ausführungsform 900 für ein Operationsmikroskop mit
Einrichtung zur Dateneinspiegelung. Dabei sind Baugruppen, die Bauteilen
der anhand von 6 erläuterten
Beobachtungsvorrichtung entsprechen, mit um die Zahl 300 erhöhten Bezugszeichen
versehen.
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Das
Operationsmikroskop 900 umfasst einen 1-Chip monochromen
CMOS-Bildsensor 909. Ein solcher monochromer Bildsensor 909 ist
für Licht des
sichtbaren Spektralbereichs empfindlich. Über einen Strahlteiler 906 wird
dem Bildsensor 909 das Licht von Display 905 und
das Licht aus dem Objektbereich 904 überlagert. Der Beleuchtungseinrichtung 910 des
Operationsmikroskops 900 ist ein CIE-Farbfilterrad 911 zugeordnet.
Das Filterrad enthält
drei CIE-Farbfilter, welche durch schnelles Drehen des Rades 911 durch
den Beleuchtungsstrahlengang des Operationsmikroskops 900 bewegt
werden. Die Bewegung des CIE-Farbfilterrads 911 ist mit
dem Bildsensor 909 gekoppelt, was anhand der 10 näher erläutert wird.
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In 10 ist die Intensität des von
einem Displaypixel als Funktion der Zeit ausgesendeten Lichts aufgetragen.
Für einen
Beobachter wird in einem Bilddauerintervall tS1 von
ca. 20ms ein Pixel-Farbeindruck mit einem aus 3 Farbenpulsen 1001, 1002 und 1003,
bestehenden Farbenpulszug 1030 erzeugt. Dabei sind die
Farben der Farbenpulse in verschiedenen Komplementärfarben
gehalten, vorzugsweise in den Komplementärfarben Rot (R), Grün (G) und
Blau (B). Die Länge
eines Farben-Pulses beträgt ca.
3.5ms, die Amplitude eines Pulses ist jedoch einstellbar. Um ein
bewegtes oder ein stehendes Bild anzuzeigen, werden aufeinanderfolgende
Tripel von Farbenpulsen 1001, 1002, 1003, 1004, 1005, 1006, 1007, 1008, 1009, 1010 etc.
in Form von Farbenpulssequenzen 1030, 1031, 1032 etc.
aneinandergereiht, die einen Farbenpulssequenzzug 1000 bilden.
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Synchron
mit den aufeinanderfolgenden Farbpulsen 1001, 1002 etc.
des Display 905 aus 9 werden
entsprechend dem Graph 1040 in 10 die CIE-Farbfilter durch den Beleuchtungsstrahlengang
des Operationsmikroskops bewegt.
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Ebenfalls
synchron mit der Bewegung des Farbfilters und mit den Pulsen unterschiedlicher
Farben des Displays
905 erfolgt ein Belichten des monochromen
1-Chip CMOs-Sensors aus
9 in
steuerbaren Zeitintervallen
1041,
1042,
1043,
1044,
1045,
1046 der
Dauer
,
etc.
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Aus
Kenntnis der zeitlichen Lage der Farbenpulse 1001, 1002,...
des Displays 905 aus 9 und des über das
entsprechende Zeitintervall sich im Beleuchtungsstrahlengang befindende
CIE-Filter ist es möglich,
aus dem mit dem monochromen 1-Chip CMOS-Bildsensor aufgenommenen
Lichtsignalen ein farbiges Bild zu errechnen, das der Wahrnehmung
des Auges eines Betrachters entspricht, der durch den Tubus 907 des
Operationsmikroskops 900 aus 9 blickt.
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Um
die Kamera immer im Bereich eines maximalen Belichtungszeitintervalls
betreiben zu können,
kann vorgesehen sein, die Leistung der im dem entsprechenden Operationsmikroskop
eingesetzten Lichtquelle für
Beleuchtungslicht auf den zur Verfügung stehenden Dynamikbereich
des Sensors der Kamera hin einzustellen. Hierzu ist bei der optischen Beobachtungsvorrichtung 900 in 9 eine Regeleinheit 912 vorgesehen,
welche mit dem Bildsensor 909 und der Lichtquelle 910 verbunden
ist. Diese Regeleinheit 912 regelt die Helligkeit der Lichtquelle
für Beleuchtungslicht 910 so,
dass der Bildsensor 909 stets ein Videobild konstanter
Bildhelligkeit erzeugt. Hierfür
wird der Regeleinheit 912 ein Helligkeitssignal eines mit
dem Bildsensor 909 erzeugten Videobildes zugeführt. Aufgrund
dieses Signals wird dann die Helligkeit der Lichtquelle für Beleuchtungslicht 910 eingestellt.
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Weiter
ist es möglich,
die Zeitintervalle für Lichtempfindlichkeit
eines Bildsensorpixels an die Helligkeit des zusätzlich erfassten Bildes eines
Operationsbereichs zu koppeln. Hierzu kann beispielsweise die Helligkeit
des abgebildeten Operationsbereichs als Eingangsgröße erfasst
werden. Alternativ ist es aber auch möglich, die Leistung der eingesetzten
Operationsmikroskop-Lichtquelle als Eingangssignal für eine Belichtungszeitintervallsteuerung
heranzuziehen.
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CMOS-Bildsensoren
ermöglichen
nicht nur das individuelle Einstellen der Empfindlichkeit eines Displaypixels,
diese Bildsensoren können
hinsichtlich der Helligkeit eines erfassten Bildes auch für einen
hohen Dynamikbereich ausgelegt werden. Damit kann grundsätzlich die
Lichtempfindlichkeit des Bildsensors auch auf einen festen maximalen
Wert eingestellt werden, der beispielweise unter Bezugnahme auf
die
8 in etwa dem Zeitintervall
entspricht,
oder unter Bezugnahme auf die
5,
in etwa dem Zeitintervall t
S.
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Allgemein
gesprochen wird also der Bildsensor periodisch mit geringerer Rate
ausgelesen als Bildinformation mit dem entsprechenden Display periodisch
generiert wird. Es erfolgt also eine Synchronisation von Displayanzeige
und Kamera. So kann etwa die Feldfrequenz (color field rate) des
Displays nicht auf die übliche
Frequenz von 360Hz (bei NTSC-Videonorm) bzw. 300Hz (bei PAL-Videonorm) eingestellt
werden, sondern lediglich auf ¾ dieser Frequenz,
das sind 270Hz bzw. 225 Hz. Damit werden dem Bildsensor 609 der
Kamera 608 über
drei Bildaufnahmen hintereinander die Komplementärfarben, aus denen das Displaybild
aufgebaut ist, wenigstens einmal zugeführt. Mit der Kamera ist somit eine
Farbbilderfassung des von dem Display angezeigten Bildes möglich. Allerdings
werden die Bilder des Displays mit Informationsverlust erfasst,
da lediglich in drei Steuerzeitintervallen zusammen alle Komplementärfarben
detektiert werden. Eine der Aufnahme entsprechende Wiedergabe der
aufgenommenen Display-Bilder ist deshalb in diesem Fall nur mit
1/3 der beim Display verwendeten Video-Frequenz möglich. Selbstverständlich sind
auch andere Sequenzen für die
Zeitfenster für
Empfindlichkeit des Displays bzw. die Lichtpulse der Displaypixel
denkbar. Eine vergleichsweise einfache Synchronisation von Displayanzeige
und Kamera ist möglich,
indem die Pixelwiederholrate von Display und die Rate für Lichtempfindlichkeit
des Bildsensors so gelegt werden, dass sie ein gemeinsames Vielfaches
haben, d.h. dass das Verhältnis
dieser Raten eine rationale Zahl ist.