DE102004036725B4 - System zur Ermittlung einer Beschädigung einer Wand für einen Strömungskanal einer Strömungsmaschine - Google Patents
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Abstract
System
zur Ermittlung einer Beschädigung
einer Wand (2) für
einen Strömungskanal
(3) einer Strömungsmaschine
(1), insbesondere eine Brennkammerwand (20) einer Gasturbine, und/oder
eines in den Strömungskanal
(3) hineinragenden oder in diesem angeordneten Bauteils, wobei die
Wand (2) und/oder ein Oberflächenbereich
des Bauteils einen elektrisch leitfähigen Bereich (6) aufweist,
der zumindest bereichsweise fest mit der Wand (2) oder dem Bauteil
verbunden ist, und wobei das System eine elektrische Energiequelle
(4) zur Erzeugung einer elektrischen Größe im leitfähigen Bereich (6) und einen
Sensor (5) zur Detektion der elektrischen Größe im leitfähigen Bereich (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle (4) und/oder der
Sensor (5) kontaktlos mit dem leitfähigen Bereich (6) koppelbar
sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Ermittlung einer Beschädigung einer Wand für einen Strömungskanal einer Strömungsmaschine, insbesondere eine Brennkammerwand einer Gasturbine, und/oder eines in den Strömungskanal hineinragenden oder in diesem angeordneten Bauteils. Die Erfindung betrifft ferner ein Wandelement für die Wand sowie ein Verfahren zum Ermitteln einer Beschädigung der Wand und eine Gasturbine mit einem erfindungsgemäßen System.
- Strömungsmaschinen, wie beispielsweise Dampf- oder Gasturbinen, werden als Wärme-Kraft-Maschinen in der Technik eingesetzt, um eine in einem Gasstrom gespeicherte Energie in eine mechanische Energie zu überführen, insbesondere in eine Drehbewegung. Darüber hinaus kommen auch Strömungsmaschinen wie Verdichter in Betracht, mit denen mechanische Energie einem Gasstrom zugeführt werden kann. Um bei Gasturbinen einen möglichst großen Gesamtwirkungsgrad hinsichtlich der Energieausnutzung zu erreichen, werden die Gaseintrittstemperaturen von der Brennkammer in den Strömungskanal der Gasturbine möglichst hoch gewählt. Die Gaseintrittstemperaturen liegen beispielsweise bei 1200°C.
- Um den hohen physikalischen Anforderungen, insbesondere aufgrund der Temperatur und des Druckes, standhalten zu können, wird oftmals der Brennraum mit einer Beschichtung aus Keramikkacheln versehen. Die einzelnen Kacheln kleiden den Brennraum mosaikartig aus.
- Die Wand des Strömungskanals, bei der Brennkammer einer Gasturbine gebildet durch die Keramikkacheln, unterliegt einer Alterung unter anderem aufgrund der hohen Beanspruchung. So können bei den Kacheln vereinzelt Risse auftreten, so dass diese während der routinemäßigen Inspektionen ausgetauscht werden müssen. Die Festlegung der Inspektionsintervalle ist daher so zu bemessen, dass beschädigte Kacheln ausgetauscht werden können, bevor sie vollständig defekt sind und größerer Schaden an der Strömungsmaschine entsteht. So können beispielsweise Bruchstücke beschädigter Kacheln in den Strömungskanal gelangen und an nachgeordneten Leit- und Laufschaufeln schwere Schäden verursachen. An der Bruchstelle ist darüber hinaus ein Bereich hinter der ursprünglichen Verkachelung freigelegt, der nunmehr den physikalischen Beanspruchungen des Brennraums direkt ausgesetzt ist. Dies führt nicht nur zu enormen Beschädigungen, sondern es kann darüber hinaus zu einer großen Gefährdung bezüglich der Betriebssicherheit der Strömungsmaschine führen.
- Grundsätzlich gilt diese Problematik natürlich nicht nur für die Kacheln des Brennraums, sondern für die Wand des Strömungskanals bzw. in den Strömungskanal hineinragende Bauelemente, wie beispielsweise Leit- und Laufschaufeln einer Turbine.
- Für die Schaufeln einer Turbine schlägt beispielsweise die
DE 19 15 930 A1 vor, in einem besonders gefährdeten Bereich einer Schaufel einen Widerstandsdraht vorzusehen, der durch den Schaufelbereich hindurchgeführt ist. Der Widerstandsdraht ist durch den Schaufelfuß hindurch aus der Schaufel herausgeführt und an einen elektrischen Warnstromkreis angeschlossen. Diese Ausgestaltung erweist sich einerseits mit Blick auf die Fertigungstechnik als nachteilig, da das Vorsehen eines Widerstandsdrahts im Schaufelmaterial zusätzliche Probleme bezüglich Herstellung und Stabilität aufwirft, wie beispielsweise unterschiedliche Temperaturausdehnung und dergleichen. In der praktischen Ausführung kommt es so zu Fehlmeldungen, insbesondere wenn hohe Temperaturdifferenzen an den Schaufeln auftreten können. Darüber hinaus erweist es sich als nachteilig, dass der Widerstandsdraht elektrisch zu kontaktieren ist. An eine entsprechende Kontaktierung sind daher enorm ho he Anforderungen zu stellen, die neben dem zu erwartenden hohen Montageaufwand auch hohe Kosten bewirken. - Eine weitere Druckschrift, die
DE 102 07 455 A1 , lehrt dagegen das Vorsehen von Beschleunigungsaufnehmern an einer Gasturbine, mit deren Hilfe abgebrochene Maschinenteile durch die von innen verursachten Geräusche ermittelt werden sollen. Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist, dass der Schaden erst aufgetreten sein muss, damit eine Detektion erfolgen kann. Bei der Messwerterfassung ist bereits ein größerer Schaden entstanden, beispielsweise wenn ein Kachelbruchstück einer Gasturbine in den nachgeordneten Turbinenbereich gelangt und dort Schaufeln beschädigt. In diesem Fall ist es nicht nur damit getan, die defekte Kachel auszutauschen, sondern es ist darüber hinaus erforderlich, das Bruchstück der defekten Kachel aus dem Strömungskanal zu entfernen und die beschädigten Schaufeln auszuwechseln. Es ist daher nicht nur ein hoher Montageaufwand erforderlich, sondern darüber hinaus neben unnötig hohen Kosten auch eine lange Standzeit zur Durchführung der Reparaturarbeiten, denn es müsste auch der Turbinenbereich repariert werden. - Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit zur Überwachung des Strömungskanals einer Gasturbine zu schaffen, die es ermöglicht, einzugreifen, bevor Bruchstücke der Wand bzw. deren Elemente oder von Bauteilen in den Strömungskanal freigesetzt werden.
- Als Lösung wird mit der vorliegenden Erfindung ein System zur Ermittlung einer Beschädigung einer Wand für einen Strömungskanal einer Strömungsmaschine, insbesondere eine Brennkammerwand einer Gasturbine, und/oder eines in den Strömungskanal hineinragenden oder in diesem angeordneten Bauteils vorgeschlagen, wobei die Wand und/oder ein Oberflächenbereich des Bauteils einen elektrisch leitfähigen Bereich aufweist, der zumindest bereichsweise fest mit der Wand oder dem Bauteil verbunden ist, und wobei das System eine elektri sche Energiequelle zur Erzeugung einer elektrischen Größe im leitfähigen Bereich und einen Sensor zur Detektion der elektrischen Größe im leitfähigen Bereich aufweist, wobei die Energiequelle und/oder der Sensor kontaktlos mit dem leitfähigen Bereich koppelbar sind.
- Das erfindungsgemäße System vermeidet von vornherein die Verwendung von Kontakten, wodurch die Problematik der Kontaktierung in diesem physikalisch extrem belasteten Bereich vollständig vermieden werden kann. Die Kopplung kann darüber hinaus stationär oder auch nicht stationär vorgesehen sein. So kann beispielsweise eine Kopplung nur zu festen vorgegebenen Intervallen erfolgen, oder sie kann stattdessen permanent vorgesehen sein. Als Kopplung wird jede drahtlose Übertragung von Energie von der Energiequelle auf den leitfähigen Bereich betrachtet ebenso wie jegliche kontaktlose Detektion der elektrischen Größe im leitfähigen Bereich mittels des Sensors. Der Sensor ist ein zur zu messenden elektrischen Größe angepasstes Bauteil, beispielsweise ein Strommesssensor zur Ermittlung eines elektrischen Stromes oder ein Spannungssensor zur Ermittlung einer elektrischen Spannung.
- Unter Strömungskanal einer Strömungsmaschine wird jeder Kanal verstanden, in dem eine Fluidströmung vorliegt also eine Brennkammer für eine Gasturbine oder ein Heizkraftwerk oder dergleichen. Eine Strömungsmaschine kann beispielsweise eine Gasturbine, eine Dampfturbine, aber auch ein Kompressor, Diffusor oder dergleichen sein.
- Erstmals ist es somit möglich, die Wand des Strömungskanals der Strömungsmaschine zu überwachen und auch während des bestimmungsgemäßen Betriebs der Strömungsmaschine Defekte zu ermitteln, bevor hierdurch größere Schäden entstehen können. Die elektrische Größe kann beispielsweise ein elektrischer Strom oder auch eine elektrische Spannung sein. Tritt z.B. ein Riss in der Wand auf, so wirkt sich dieser auch auf den mit der Wand fest verbundenen, elektrisch leitfähigen Bereich aus, in dem dieser beschädigt bzw. unterbrochen wird oder seinen elektrischen Widerstand bzw. andere elektrische Parameter wie Dämpfung, Resonanzfrequenz oder dergleichen verändert. Um eine solche Veränderung messen zu können, wird mit der Energiequelle beispielsweise ein Strom im elektrisch leitfähigen Bereich erzeugt. Dieser Strom kann mit einem entsprechenden Stromsensor detektiert werden.
- In dualer Weise kann derselbe erfinderische Effekt natürlich auch mit einer elektrischen Spannung erreicht werden, die im elektrischen Bereich erzeugt wird. Diese kann mit einem Spannungssensor detektiert werden.
- Auch andere Funktionsprinzipien oder Mischformen können mittels der vorliegenden Erfindung realisiert werden, so beispielsweise die Ausnutzung von Resonanzeigenschaften des elektrischen Bereichs durch eine Impulsanregung oder dergleichen.
- Zurückkommend auf die Ausführungsform, bei der ein Strom im elektrischen Bereich erzeugt wird, führt nun eine Beschädigung der Wand zu einer Beschädigung des elektrisch leitfähigen Bereichs, so dass der Stromfluss reduziert ist. Dies kann mit dem Stromsensor festgestellt werden. Auch ein Riss, der den leitfähigen Bereich nicht vollständig unterbricht, kann ermittelt werden, indem eine Reduzierung des Stromes mit dem Stromsensor festgestellt werden kann. Vorteilhaft kann somit bereits in einem Anfangsstadium der Beschädigung der Wand eine entsprechende Gegenmaßnahme eingeleitet werden, da die Beschädigung frühzeitig erkannt werden kann. Die Inspektionszeiträume der Strömungsmaschinen können deutlich genauer bestimmt werden, wodurch sich die Wartungsintervalle entsprechend verlängern. Insgesamt kann die Anzahl der Inspektionen reduziert und die Verfügbarkeit der Strömungsmaschine erhöht werden.
- Besonders vorteilhaft wirkt sich dies bei Brennkammern einer Gasturbine aus, wobei das System natürlich auch bei anderen Strömungsmaschinen oder strömungstechnischen Einrichtungen zum Einsatz kommen kann, bei denen eine Überwachung der Wand gewünscht ist. Die Energiequelle kann beispielsweise durch einen Akkumulator, ein Netzgerät, einen Wechselspannungsgenerator, einen Impulsgenerator oder dergleichen gebildet sein. Der elektrische Strom kann im leitfähigen Bereich durch die Energiequelle kontaktlos erzeugt werden, was insbesondere bei den hohen Beanspruchungen im Bereich der Brennkammer einer Gasturbine vorteilhaft ist. Störanfällige Kontakte können vermieden werden. Je nach Bedarf kann die Messung sowie die Erzeugung der elektrischen Größe im leitfähigen Bereich kontinuierlich oder zu diskret vorgebbaren Zeitpunkten erfolgen.
- Insbesondere können natürlich auch duale Anwendungen oder Mischanwendungen vorgesehen sein, so beispielsweise eine Anwendung, bei der die elektrische Größe durch eine elektrische Spannung gebildet ist. Die Energiequelle liefert in einer solchen Ausgestaltung eine elektrische Spannung, die in den elektrisch leitfähigen Bereich eingekoppelt wird. Mittels eines Spannungssensors kann die Spannung ermittelt werden, aus deren Wert ebenfalls auf den Zustand der Wand geschlossen werden kann.
- Es wird ferner vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich als geschlossener elektrischer Leiter ausgebildet ist. Dies erleichtert einerseits eine kontaktlose Erzeugung der elektrischen Größe, beispielsweise Strom, Spannung, und ermöglicht andererseits besonders beanspruchte Bereiche der Wand oder des Bauteils gezielt dadurch zu überwachen, dass die Leiterschleife durch diese Bereiche geführt wird. Eine Stromerzeugung kann beispielsweise durch ein sich zeitlich bzw. räumlich änderndes Magnetfeld erreicht werden. Auf gleiche Weise kann der erzeugte Strom im geschlossenen Leiter mit dem Sensor detektiert werden. Um eine möglichst große Fläche der Wand abdecken zu können, ist der leitfähige Bereich vorteilhaft über die gesamte Fläche der Wand ausgebildet.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich einen Teilbereich zur Einkopplung der elektrischen Größe aufweist. Vorteilhaft kann beispielsweise die Energie zur Erzeugung der elektrischen Größe im leitfähigen Bereich an einer vorgebbaren Stelle eingekoppelt werden. Der Bereich kann als Schleife für eine induktive Einkopplung eines Stroms ausgebildet sein oder auch mit beispielsweise zwei mit dem leitfähigen Bereich verbundene kapazitive Kopplungsstellen, über die beispielsweise eine elektrische Spannung eingekoppelt werden kann.
- In einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich einen Teilbereich zur Detektion der elektrischen Größe aufweist. Die Ausgestaltung des Bereichs zur Detektion ist vorteilhaft an die Kopplungswirkung angepasst, so beispielsweise eine Leiterschleife für eine induktive Kopplung des Sensors oder zwei Kopplungsflächen für eine kapazitive Kopplung des Sensors.
- Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich Resonanzeigenschaften aufweist. So kann durch eine Impulsanregung oder auch durch eine periodische Anregung, vorzugsweise im Bereich einer Resonanzfrequenz, ein zeitlich veränderlicher Strom bzw. in dualer Weise eine Spannung, in diesem Fall ein Wechselstrom, mit geringem Aufwand erzeugt werden. Die Kosten für das System können gering gehalten werden. Die Resonanzeigenschaften können dadurch erreicht werden, dass der leitfähige Bereich selbst bereits über eine induktive Eigenschaft verfügt, die mit kapazitiver Kopplung unterschiedlicher Abschnitte des leitfähigen Bereichs untereinander die Resonanzeigenschaften bewirkt. Es können jedoch auch diskrete elektronische Bauteile vorgesehen sein, um die Resonanzeigenschaft auszubilden oder um sie zu verändern.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich ein kapazitives elektrisches Element aufweist. Der kapazitive Anteil, der die Resonanzeigenschaften beeinflusst, kann mit großer Genauigkeit und über einen weiten Bereich festgelegt werden. Ferner kann bei vorgegebenem Leiterbild des leitfähigen Bereichs mit dem kapazitiven Element die Resonanzfrequenz beeinflusst werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Energiequelle eine Leiterschleife aufweist. Hierdurch kann vorteilhaft eine kontaktlose Kopplung mit dem leitfähigen Bereich der Wand erreicht werden. In dieser Ausgestaltung ist die Kopplung induktiv ausgebildet.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass die Energiequelle eine Wechselspannungsquelle ist. Gerade bei einer induktiven Kopplung kann mittels einer Wechselspannungsquelle eine einfache Strom- bzw. Spannungserzeugung im leitfähigen Bereich erreicht werden, indem das Transformatorprinzip angewendet wird. Die Frequenz der Wechselspannung kann vorteilhaft in einem Bereich der Resonanzfrequenz des leitfähigen Bereichs der Wand gewählt sein. Bei hoher Güte der Resonanz des leitfähigen Bereichs kann mit geringem Aufwand eine große Wechselspannung erreicht werden. Dies ermöglicht darüber hinaus bereits geringe Beschädigungen des leitfähigen Bereichs sicher zu detektieren.
- In einer vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass der Sensor durch eine mit einer Messeinheit verbundene Leiterschleife gebildet ist. Bei einem zeitlich veränderlichen Strom im leitfähigen Bereich kann mittels induktiver Kopplung die Messeinheit den Strom im leitfähigen Bereich ermitteln. Eine kostengünstige zuverlässige Detektierung kann erreicht werden.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass die Messeinheit eine Wechselspannungsmessvorrichtung ist. Vorteilhaft ist die Wechselspannungsmessvorrichtung dazu geeignet, Frequenzen im Bereich der Resonanzfrequenz des leitfähigen Bereichs zu verarbeiten. Mit geringem Aufwand kann eine gute Messgenauigkeit erreicht werden.
- Um den leitfähigen Bereich vor den Beanspruchungen im Strömungskanal, insbesondere dem Innenraum der Brennkammer, zu schützen, wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich an der im Strömungskanal gegenüberliegenden Seite der Wand angeordnet ist. Der leitfähige Bereich kann beispielsweise an der Oberfläche der Wand durch ein aufgebrachtes Leiterbild gebildet sein. Das Leiterbild kann aus einem geeigneten Metall wie beispielsweise Kupfer, Wolfram oder dergleichen gebildet sein. Es kann mittels bekannter Verfahren wie Beschichten, Ätzen, galvanisch abscheiden oder dergleichen auf die Wandoberfläche aufgebracht sein. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der leitfähige Bereich durch eine homogene, gleichmäßig verteilte Widerstandsschicht gebildet ist, beispielsweise hergestellt aus Graphit, einem Halbleitermaterial oder dergleichen. Durch in den leitfähigen Bereich eingebrachte Ausnehmungen können gewünschte Eigenschaften wie Resonanzfrequenz, Leitfähigkeit oder dergleichen gezielt eingestellt werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Wand Wandelemente, insbesondere Kacheln, aufweist. Gerade hierdurch kommt das erfindungsgemäße System besonders zum Tragen, da einerseits mit dem erfindungsgemäßen System eine Überwachung der Kacheln in besonders einfacher Weise erreicht werden kann, wobei zugleich in dieser Ausgestaltung ein Austausch von defekten Wandelementen in herkömmlicher Weise mit geringem Aufwand erreicht werden kann.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass die leitfähigen Bereiche mehrerer zueinander benachbart angeordneter Wandele mente miteinander elektrisch, dielektrisch, magnetisch und/oder elektromagnetisch verkettet sind. So können die Wandelemente beispielsweise über die an ihren Enden angeordneten Teilbereiche miteinander induktiv und/oder kapazitiv gekoppelt sein. Kontakte können vollständig vermieden werden. Dies erleichtert nicht nur die Montage, da Kontakte auf ihre Funktion und Dauerhaftigkeit zu prüfen sind, sondern es vermeidet darüber hinaus die mit Kontakten während des Betriebs auftretenden Probleme.
- Darüber hinaus ermöglicht diese Ausgestaltung, dass eine Vielzahl von Wandelementen gemeinsam mit nur einer Energiequelle und einem Sensor überwacht werden können. An einem Ende des Wandelementes wird mittels der Energiequelle eine elektrische Größe erzeugt, wobei dies am gegenüberliegenden Teilbereich zu einer Kopplung mit dem Teilbereich eines benachbart angeordneten Wandelements führt. Hieraus resultiert wiederum in diesem eine elektrische Größe, die ihrerseits am gegenüberliegenden Teilbereich des elektrisch leitfähigen Bereichs zu einer Kopplung zu einem Teilbereich eines weiteren benachbart angeordneten Wandelements führt. Am Ende dieser Kette ist eine Kopplung mit dem Sensor vorgesehen. Tritt nun in einem der Wandelemente ein Defekt auf, so ist in diesem der elektrisch leitfähige Bereich ebenfalls beschädigt. Die Ausbildung der elektrischen Größe wird behindert bzw. unterbrochen, so dass in allen folgenden Wandelementen ebenfalls keine elektrische Größe mehr erzeugt wird. Ein Defekt des leitfähigen Bereichs eines Wandelements kann demnach auch dann detektiert werden, wenn er nicht zu einer vollständigen Unterbrechung der elektrischen Größe führt, beispielsweise wenn bei einem Riss im leitfähigen Bereich aufgrund einer kapazitiven Kopplung noch ein Strom fließt. Bei Verwendung eines Hochfrequenzsignals kann durch Laufzeitmessungen die Position des Defekts ermittelt werden. So kann vorteilhaft auch in dieser Ausgestaltung eine Überwachung aller Wandelemente mit geringem Aufwand erreicht werden, wobei zusätzlich die Reparatur dadurch erleichtert werden kann, dass die Position des defekten Wandelements ermittelbar ist.
- Mit der Erfindung wird weiterhin ein Wandelement für die Wand einer Strömungsmaschine mit einem erfindungsgemäßen System vorgeschlagen, insbesondere eine Kachel, wobei die Wand einstückig mit dem leitfähigen Bereich ausgebildet ist. Der leitfähige Bereich kann auf der Oberfläche des Wandelements aufgebracht sein, oder er kann auch in das Wandelement selbst eingebracht sein. Vorteilhaft ist er jedoch auf der dem Strömungskanal abgewandten Seite des Wandelements angeordnet. Der leitfähige Bereich kann auch durch einen zumindest teilweise elektrisch leitfähigen Werkstoff des Wandelements gebildet sein. Vorzugsweise ist der leitfähige Bereich so mit dem Wandelement verbunden, dass eine Beschädigung des Wandelements in der Regel auch zu einer Beschädigung des leitfähigen Bereichs führt. Der leitfähige Bereich kann zur Ausbildung gewünschter Eigenschaften strukturiert, beispielsweise in Form eines Mäanders oder dergleichen, ausgebildet sein.
- In einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich einen Teilbereich zur Kopplung aufweist. Vorteilhaft kann hierdurch Energie kontaktlos an eine vorgebbare Stelle in den leitfähigen Bereich eingeleitet werden, so dass dieser mit der elektrischen Größe beaufschlagt werden kann. Der Teilbereich kann einerseits zur Einkopplung der Energie und andererseits auch zur Detektion mittels des Sensors verwendet werden. Der Teilbereich kann darüber hinaus für die bestimmungsgemäße Funktion gezielt ausgebildet sein.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass an wenigstens zwei gegenüberliegenden Enden des Wandelements jeweils ein Teilbereich angeordnet ist. Vorteilhaft können die Bereiche zur Beaufschlagung mit der elektrischen Größe und zur Detektion voneinander getrennt angeordnet sein, um Wechselwirkungen zwischen der Energiequelle und dem Sensor zu reduzieren. Darüber hinaus kann mit dieser Ausgestaltung erreicht werden, dass mehrere benachbart angeordnete Wandelemente seriell miteinander gekoppelt werden können.
- Es wird ferner vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich durch eine Metallschicht gebildet ist. Eine kostengünstige Herstellung des leitfähigen Bereichs am Wandelement kann erreicht werden. Die Metallschicht kann aus einem geeigneten Material gebildet sein, wie beispielsweise aus Kupfer, Wolfram oder dergleichen.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich durch eine Widerstandsschicht gebildet ist. Die Widerstandsschicht kann beispielsweise aus Graphit, einem geeigneten Halbleiterwerkstoff oder dergleichen oder auch aus einer Kombination mit einem Metall gebildet sein. Eine solche Widerstandsschicht kann beispielsweise mittels bekannter Verfahren wie z.B. Dünnfilmtechnik oder Dickschichttechnik auf das Wandelement aufgebracht sein.
- Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der leitfähige Bereich eine mäanderförmige Struktur aufweist. So kann der leitfähige Bereich beispielsweise als dünner Leiter auf einer Oberfläche des Wandelements ausgebildet sein, der die Oberfläche weitgehend erfasst und der derart ausgebildet ist, dass er bei Auftreten einer Beschädigung des Wandelements ebenfalls beschädigt wird. Daneben kann die Mäanderstruktur auch so ausgebildet sein, dass eine Resonanzeigenschaft durch den leitfähigen Bereich selbst gebildet oder beeinflusst wird.
- Mit der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ermitteln einer Beschädigung einer Wand des Strömungskanals einer Strömungsmaschine, insbesondere einer Brennkammerwand einer Gasturbine, und/oder eines in den Strömungskanal hineinragenden oder in diesem angeordneten Bauteils mit einem erfindungsgemäßen System vorgeschlagen, wobei mittels der Energiequelle im leitfähigen Bereich eine elektrische Größe erzeugt wird, die elektrische Größe auf den leitfähigen Bereich einwirkt und mittels des Sensors detektiert wird, und wobei die elektrische Größe kontaktlos erzeugt und/oder detektiert wird.
- Mit geringem Aufwand kann eine Überwachung der Wand des Strömungskanals der Strömungsmaschine erreicht werden. Die Überwachung kann beispielsweise permanent vorgesehen sein, so dass während des Betriebs der Strömungsmaschine der Zustand der Wand permanent überwacht wird. Daneben kann jedoch auch vorgesehen sein, dass eine Überwachung nur zu bestimmten Zeitpunkten nach einem vorgebbaren Schema durchgeführt wird. Die Gefahr eines größeren Schadens durch einen Defekt in der Wand oder am Bauteil kann reduziert werden. Weiterhin ermöglicht es die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass Wartungsintervalle vergrößert werden, so dass nicht nur der Aufwand für die Wartung sondern auch die Standzeit der Strömungsmaschine deutlich reduziert werden können.
- Weiterhin wird vorgeschlagen, dass als elektrische Größe ein elektrischer Strom oder eine elektrische Spannung verwendet wird, wobei der Strom oder die Spannung mittels induktiver oder kapazitiver Kopplung im leitfähigen Bereich erzeugt wird. Mittels bekannter Verfahren wie der induktiven oder kapazitiven Kopplung kann die elektrische Größe im leitfähigen Bereich erzeugt werden. Eine kostengünstige Ausführung kann erreicht werden.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der Strom oder die Spannung im leitfähigen Bereich mittels induktiver oder kapazitiver Kopplung detektiert wird. Vorteilhaft lässt sich ferner mit einfachen, bekannten Mitteln eine kontaktlose Detektion erreichen. So kann der Sensor eine Spule aufweisen, die mit einem Teilbereich des leitfähigen Bereichs induktiv gekoppelt ist. Weiterhin ermöglicht diese Kopplungsart auch eine galvanische Trennung zwischen dem Sensor und dem leitfähigen Bereich der Wand. Aber auch eine thermische Entkopplung lässt sich hiermit mit geringem Aufwand realisieren.
- In einer vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass als Strom ein Wechselstrom oder als Spannung eine Wechselspannung verwendet wird. Hierdurch kann ein kontinuierliches Messsignal erreicht werden, welches mit dem Sensor permanent detektiert werden kann.
- Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass eine Frequenz des Wechselstroms oder der Wechselspannung im Bereich einer Resonanz des leitfähigen Bereichs verwendet wird. Vorteilhaft kann die Resonanz des leitfähigen Bereichs angeregt werden, so dass mit einem geringen Energieaufwand ein großer Wert der elektrischen Größe im leitfähigen Bereich erreicht werden kann. Die Messgenauigkeit kann erhöht werden.
- In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Teilbereiche der elektrischen Bereiche von zueinander benachbart angeordneten Wandelementen miteinander magnetisch oder kapazitiv koppeln. Vorteilhaft kann eine Kette von Wandelementen gemeinsam auf eine Beschädigung überwacht werden. Der Aufwand für die Energieerzeugung im leitfähigen Bereich sowie die Detektion kann weiter reduziert werden.
- Mit der Erfindung wird auch eine Gasturbine mit an einer in einem Strömungskanal eines Gehäuses drehbar gelagerten Rotorwelle angeordneten Laufschaufeln und drehfest angeordneten Leitschaufeln vorgeschlagen, wobei die Gasturbine eine Brennkammer mit einer Brennkammerwand und ein erfindungsgemäßes System zur Ermittlung einer Beschädigung der Brennkammerwand aufweist. Eine Vergrößerung der Verfügbarkeit der Gasturbine kann erreicht werden. Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Gasturbine eine Überwachung der Brennkammerwand während des bestimmungsgemäßen Betriebs. Die Wartungsintervalle können vergrößert werden und/oder eine Wartung muss erst bei einer entsprechenden Beschädigung der Wand erfolgen, das heißt, es kann die Festlegung vorgegebener Wartungsintervalle vermieden werden.
- Weiterhin wird mit der Erfindung ein Verfahren zum Überwachen einer Brennkammerwand einer Gasturbine mit einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgeschlagen. Eine kostengünstige, sichere Überwachung der Brennkammerwand während des Betriebs der Gasturbine kann erreicht werden.
- Weitere Vorteile und Merkmale sind der folgenden Figurenbeschreibung zu entnehmen. Gleiche Bauteile sind in unterschiedlichen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen. Hinsichtlich der Funktionen gleicher Bauteile wird auf die Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
- Es zeigen:
-
1 eine perspektivische aufgeschnittene Ansicht einer Gasturbine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, -
2 ein erfindungsgemäßes Wandelement mit einer leitfähigen Struktur auf einer Seite, -
3 einen schematischen Ausschnitt aus einer Brennkammer mit benachbarten Wandelementen, -
4A ein Diagramm, welches die Dämpfung eines Risses in einer Leitung der Leiterschleife darstellt, -
4B ein Diagramm, welches die Dämpfung bei Unterbrechung beider Leitungen der Leiterschleife darstellt, -
5 eine schematische Ansicht einer verketteten Überwachung benachbarter Wandelemente mit Parallelresonanz, -
6 ein Diagramm, welches die Dampfung gekoppelter Schwingkreise über der Frequenz darstellt und -
7 einen schematischen Schnitt durch eine Brennkammer der Gasturbine in1 . - In
1 ist eine Gasturbine1 mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in perspektivischer Ansicht, aufgeschnitten dargestellt. Die Gasturbine1 weist an einer in einem Strömungskanal3 eines Gehäuses15 drehbar gelagerte Rotorwelle16 an geordneten Laufschaufeln17 und drehfest angeordneten Leitschaufeln18 auf. An einem axialen Ende der Gasturbine1 ist ein Lufteinlass22 vorgesehen, dem in axialer Richtung ein Luftverdichter23 nachgeordnet ist. An den Luftverdichter schließt sich in axialer Richtung eine Ringbrennkammer19 an, welche eine Brennkammerwand20 sowie Brenner21 aufweist. In Strömungsrichtung nachgeordnet zur Brennkammer19 ist der eigentliche Turbinenbereich, in dem die Leitschaufeln18 und die Laufschaufeln17 angeordnet sind. Der Strömungskanal3 mündet in einem Gasaustritt24 . - In
7 ist schematisch ein Ausschnitt aus der Brennkammer20 im Schnitt vergrößert dargestellt. Zur Vereinfachung der Darstellung sind in dieser Figur nur einzelne Kachelelemente14 dargestellt, die jedoch einen Bestandteil der Brennkammerwand20 bilden, mit dem sie über nicht weiter dargestellte Befestigungselemente in Verbindung stehen. Die Kacheln14 bestehen aus einem keramischen Werkstoff, der für die hohen physikalischen Beanspruchungen besonders ausgewählt ist. - Über den Brenner
21 wird der Brennkammer19 ein zündfähiges Brennstoffgemisch zugeführt, in der Brennkammer19 gezündet und über den Strömungskanal3 dem nachfolgenden Turbinenbereich mit Laufschaufeln17 und Leitschaufeln18 zugeführt. Die Kacheln14 kleiden die Brennkammer19 strömungskanalseitig aus und ermöglichen somit eine Beständigkeit gegen hohe Verbrennungstemperaturen und hohen Druck. - Das erfindungsgemäße Prinzip ist anhand einer Kachel
12 in2 erläutert. - Erfindungsgemäß weist die Kachel
12 auf der dem Strömungskanal3 gegenüberliegenden Seite13 einen leitfähigen Bereich6 auf. Während des bestimmungsgemäßen Betriebs liegt die Temperatur in der Brennkammer19 bei ca. 1200°C. Die der Brennkammer19 abgewandte Seite der Brennkammerwand20 erreicht hierbei eine Temperatur von ca. 400°C. Auf dieser Seite der Brennkammerwand20 ist der leitfähige Bereich6 in Form eines die Oberfläche der Kachel12 überdeckender, mäanderförmig strukturierter, dünner Leiter aus Wolfram aufgebracht. Der leitfähige Bereich6 kann natürlich aus auch einem anderen geeigneten Werkstoff gebildet sein. - An zwei gegenüberliegenden Kanten sind Spulen
7 ,8 vorgesehen, wobei die Spule7 zur Einkopplung eines Stroms und die Spule8 zur Detektierung bzw. Auskopplung eines Stroms geeignet ist. In der vorliegenden Ausgestaltung bildet die Leiterschleife6 aufgrund der Leiterführung Kapazitäten9 aus, so dass diskrete Bauelemente vermieden werden können. Die Kapazität der auf diese Weise gebildeten Kondensatoren9 kann durch die Ausgestaltung der Leiterschleife sowie die relative Dielektrizitätskonstante des Kachelwerkstoffs beeinflusst werden. Vorliegend entsteht ein schwingungsfähiges System, welches Resonanzeigenschaften aufweist. Diese Resonanzeigenschaften können nun erfindungsgemäß detektiert werden, um den Zustand der Kachel12 zu ermitteln. - Der Zustand kann erfindungsgemäß wie folgt ermittelt werden (
5 ). Ein Wechselspannungsgenerator26 ist mit einer Spule10 elektrisch leitend verbunden, welche die Energiequelle4 bilden. Die Frequenz des Wechselspannungsgenerators26 ist so gewählt, dass sie im Bereich einer der Resonanzfrequenzen des leitfähigen Bereichs6 der Kachel12 liegt. Vorliegend entspricht die Frequenz der Grundfrequenz des leitfähigen Bereichs6 und beträgt ca. 110 MHz. Die Spule10 ist in der Nähe der Spule7 der Kachel12 angeordnet, so dass über magnetische Kopplung von der Spule10 in der Spule7 eine Spannung induziert wird. Diese Spannung regt den leitfähigen Bereich6 zum Schwingen auf seiner Resonanzfrequenz an. Eine solche Kachel12 kann beispielsweise ein ringabschnittsförmiges Segment der Wand20 bilden. - In der am gegenüberliegenden Ende angeordneten Spule
8 der Kachel12 wird bedingt durch den hochfrequenten Stromfluss ebenfalls ein magnetisches Wechselfeld erzeugt, dessen Frequenz der angeregten Frequenz entspricht. Mittels der in der Nähe der Spule8 angeordneten Messspule11 kann das Magnetfeld detektiert werden. Das magnetische Wechselfeld der Spule8 durchdringt die Spule11 und induziert in dieser eine entsprechende Spannung. Die Spule11 ist elektrisch leitend mit einem Wechselspannungsmessgerät25 verbunden, mit welchem die induzierte Spannung messbar ist. Die Anordnung aus Spule11 und Messgerät25 bildet den Sensor5 . - Wird nun die Leiterschleife
6 an irgendeiner Stelle unterbrochen, so wird der Stromfluss verändert, so dass die Spule8 der Kachel12 ein geändertes Magnetfeld erzeugt. Gerade bei Verwendung von Hochfrequenz führt ein Riss nicht zwangsläufig zum Abreißen des Stromflusses. Vielmehr ändert sich aufgrund der Kopplungseffekte über den Riss hinweg die Impedanz der Leiterschleife6 , wodurch sich ggf. die Resonanzfrequenz, auf jeden Fall jedoch der Stromfluss ändert. Obwohl über die Spule10 eine Spannung in die Spule7 induziert wird, wird durch die Spule8 noch ein wenn auch nur geringes Magnetfeld erzeugt, so dass das Messinstrument25 ein entsprechendes Signal anzeigt. Ein Riss in der Kachel12 , der unweigerlich zu einer Unterbrechung der Leiterschleife6 führt, bewirkt somit, dass trotz Zuführung von Energie eine Signaländerung detektiert werden kann. Somit kann der Zustand der Kachel12 überwacht werden. Sinkt bei gleichmäßiger Zuführung von Energie durch den Wechselspannungsgenerator26 das Messsignal am Messinstrument25 ab, so erhält der Bediener den Hinweis, dass die Kachel12 beschädigt ist. Er kann somit umgehend entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten. - Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist in
3 dargestellt. In3 sind mehrere benachbarte Kacheln14 schaltungstechnisch verkettet bzw. kaskadiert angeordnet. Die einzelnen gegenüberliegenden Spulen7 ,8 benachbarter Kacheln14 sind miteinander induktiv gekoppelt. Am Beginn der Kachelanordnung ist eine Spule10 , welche elektrisch leitend mit einem Wechselspannungsgenerator26 verbunden ist, induktiv mit der Spule7 der ersten Kachel14 gekoppelt. Am gegenüberliegenden Ende der Kette ist die Spule8 der letzten Kachel14 mit einer Detektionsspule11 induktiv gekoppelt, welche mit dem Messinstrument25 elektrisch leitend verbunden ist. - In Abweichung zum vorherigen Beispiel sind auf diesen Kacheln
14 jeweils diskrete Kondensatoren9 auf dem leitfähigen Bereich6 aufgebracht. Auch hier ist der leitfähige Bereich6 durch eine Leiterschleife gebildet. Vorzugsweise ist die Leiterschleife6 so ausgebildet, dass ein auftretender Riss mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer signifikanten Störung der Übertragungseigenschaften führt. Die Resonanzfrequenzen der einzelnen Kacheln14 sind durch die Kondensatoren9 so bestimmt, dass sie im Wesentlichen die gleiche Frequenz aufweisen. Ein durch den Wechselspannungsgenerator26 und die mit diesem elektrisch leitend verbundene Spule10 erzeugtes Signal regt die Resonanzfrequenz der ersten Kachel14 an. Über die gegenüberliegenden Spulen8 ,7 benachbart angeordneter Kacheln14 wird dieses Signal auf die jeweils folgende Kachel14 übertragen und deren Resonanzfrequenz ebenfalls angeregt. Am Ende der Kette ist mit der Spule11 ein Signal an der Spule8 der letzten Kachel14 detektierbar. - Tritt nun an irgendeiner Kachel
14 ein Riss auf, so wird die Leiterschleife6 dieser Kachel14 unterbrochen. In dieser Kachel14 kann durch deren Leiterschleife6 kein Strom mehr fließen. Folglich reißt die Schwingung an dieser Kachel14 ab, so dass die leitfähigen Bereiche6 der nachfolgenden Kacheln14 nicht mehr zum Schwingen angeregt werden. Die Spule11 detektiert in diesem Fall kein Signal, so dass das Messinstrument25 kein Signal anzeigt. Ein Bediener kann somit unmittelbar einen Defekt einer Kachel14 ermitteln. - In
5 ist ein elektrisches Schaltbild der Anordnung von gekoppelten Kacheln14 dargestellt.5 zeigt eine Anord nung mit koppelnden Parallelschwingkreisen auf den Kacheln14 . Sowohl die Spule10 als auch die Spule11 können selbst Bestandteil eines Schwingkreises sein. Insbesondere kann die Induktivität der Leiterschleife6 durch die Leiterbahndimensionierung und -führung bestimmt oder beeinflusst werden. Durch die Verwendung von Parallelschwingkreisen kann zum einen erreicht werden, dass die zum Betrieb erforderliche Energie reduziert werden kann und zum anderen kann die Messempfindlichkeit erhöht werden, da zur Anregung einer Resonanz in einer Detektionseinrichtung nur eine sehr geringe Energie erforderlich ist, sofern sie im Bereich einer Resonanz liegt. Bereits geringe Beschädigungen können zu großen Messsignaländerungen führen. -
6 zeigt eine typische Dämpfungskurve für ein System aus gekoppelten Kacheln14 gemäß3 . Deutlich zu erkennen ist die Resonanzüberhöhung im Bereich der Resonanzfrequenz der Kachelanordnung. Die vorliegende Erfindung liefert demnach bei Anregung der Resonanzfrequenz bereits mit geringer Anregungsenergie ein deutliches Messsignal. Selbst eine geringe Kopplung zwischen den einzelnen Kacheln14 kann zu einem gut detektierbaren Signal führen, sofern die Güte des Resonanzkreises entsprechend hoch ist. Die Abflachung der Dämpfungskurve ergibt sich dadurch, dass nicht alle Resonanzfrequenzen der Kacheln14 exakt gleich sind, sondern in einem Frequenzbereich liegen. -
4A und4B zeigen die Dämpfung des Messsignals bei unterschiedlichen Defekten. In4A und4B stellt die obere Kurve jeweils die Dämpfung einer unbeschädigten Leiterschleife6 dar. Ist eine Leitung der Leiterschleife6 in5 unterbrochen, stellt sich der in4A durch die untere Kurve dargestellte Verlauf der Dämpfung ein. Sind dagegen beide Leitungen unterbrochen, weist die Dämpfung den in4B durch die untere Kurve dargestellten Verlauf auf. - Die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele dienen lediglich der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend. So können sowohl die Ausführung des leitfähigen Bereichs als auch die Verkettung von leitfähigen Bereichen variiert werden, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung auch bei anderen Strömungsmaschinen als Gasturbinen Verwendung finden, bei denen es auf eine Überwachung einer Wand eines Strömungskanals ankommt, so beispielsweise bei Kompressoren oder auch Diffusoren, bei denen ein entsprechend heißes Fluid im Strömungskanals strömt. Die Erfindung kann natürlich auch für Lauf- und Leitschaufeln sowohl im Verdichter- als auch im Turbinenbereich zum Einsatz kommen, ohne den Schutzbereich zu verlassen. So kann zum Beispiel bei Schaufeln unter einer Schutzschicht im Bereich der Oberfläche ein leitfähiger Bereich vorgesehen sein, der mit einer im Strömungskanal
3 angeordneten Antenne wechselwirkt. Bei reduzierter Energieaufnahme kann auf eine Beschädigung geschlossen werden. Für den Fachmann ist es offensichtlich, dass auch Merkmale von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander zu neuen Ausgestaltungen im Rahmen der Erfindung kombiniert werden können, so beispielsweise eine Kettenanordnung von Kacheln12 .
Claims (27)
- System zur Ermittlung einer Beschädigung einer Wand (
2 ) für einen Strömungskanal (3 ) einer Strömungsmaschine (1 ), insbesondere eine Brennkammerwand (20 ) einer Gasturbine, und/oder eines in den Strömungskanal (3 ) hineinragenden oder in diesem angeordneten Bauteils, wobei die Wand (2 ) und/oder ein Oberflächenbereich des Bauteils einen elektrisch leitfähigen Bereich (6 ) aufweist, der zumindest bereichsweise fest mit der Wand (2 ) oder dem Bauteil verbunden ist, und wobei das System eine elektrische Energiequelle (4 ) zur Erzeugung einer elektrischen Größe im leitfähigen Bereich (6 ) und einen Sensor (5 ) zur Detektion der elektrischen Größe im leitfähigen Bereich (6 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle (4 ) und/oder der Sensor (5 ) kontaktlos mit dem leitfähigen Bereich (6 ) koppelbar sind. - System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) als geschlossener elektrischer Leiter ausgebildet ist. - System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) einen Teilbereich (7 ) zur Einkopplung der elektrischen Größe aufweist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) einen Teilbereich (8 ) zur Detektion der elektrischen Größe aufweist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) Resonanzeigenschaften aufweist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) ein kapazitives elektrisches Element (9 ) aufweist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle (
4 ) eine Leiterschleife (10 ) aufweist. - System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle (
4 ) eine Wechselspannungsquelle ist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
5 ) durch eine mit einer Messeinheit (25 ) verbundene Leiterschleife (11 ) gebildet ist. - System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (
25 ) eine Wechselspannungsmessvorrichtung ist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) an der dem Strömungskanal (3 ) gegenüberliegenden Seite (13 ) der Wand (2 ) angeordnet ist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand (
2 ) Wandelemente (12 ,14 ), insbesondere Kacheln, aufweist. - System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die leitfähigen Bereiche (
6 ) mehrerer zueinander benachbart angeordneter Wandelemente (12 ,14 ) miteinander elektrisch, dielektrisch, magnetisch oder/und elektromagnetisch verkettet sind. - Wandelement (
12 ,14 ) für die Wand (2 ) einer Strömungsmaschine (1 ) mit einem System nach einem der Ansprüche 1 bis 13, insbesondere eine Kachel, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (12 ,14 ) einstückig mit dem leitfähigen Bereich (6 ) ausgebildet ist. - Wandelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich einen Teilbereich (
7 ,8 ) zur Kopplung aufweist. - Wandelement nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens zwei gegenüberliegenden Enden des Wandelements jeweils ein Teilbereich (
7 ,8 ) zur Kopplung angeordnet ist. - Wandelement nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) durch eine Metallschicht gebildet ist. - Wandelement nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) durch eine Widerstandsschicht gebildet ist. - Wandelement nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der leitfähige Bereich (
6 ) eine mäanderförmige Struktur aufweist. - Verfahren zum Ermitteln einer Beschädigung einer Wand (
2 ) des Strömungskanals (3 ) einer Strömungsmaschine (1 ), insbesondere einer Brennkammerwand (20 ) einer Gasturbine, und/oder eines im Strömungskanals hineinragenden oder in diesem angeordneten Bauteils mit einem System nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei mittels der Energiequelle (4 ) im leitfähigen Bereich (6 ) eine elektrische Größe erzeugt wird, die elektrische Größe auf den leitfähigen Bereich (6 ) einwirkt und mittels des Sensors (5 ) detektiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Größe kontaktlos erzeugt und/oder detektiert wird. - Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass als elektrische Größe ein elektrischer Strom oder eine elektrische Spannung verwendet wird, wobei der Strom oder die Spannung mittels induktiver oder kapazitiver Kopplung im leitfähigen Bereich erzeugt wird.
- Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Strom oder die Spannung im leitfähigen Bereich (
6 ) mittels kapazitiver oder induktiver Kopplung detektiert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass als Strom ein Wechselstrom oder als Spannung eine Wechselspannung verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass eine Frequenz des Wechselstroms oder der Wechselspannung im Bereich einer Resonanz des leitfähigen Bereichs (
6 ) verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilbereiche der elektrischen Bereiche (
6 ) von zueinander benachbart angeordneten Wandelementen (12 ,14 ) miteinander magnetisch oder kapazitiv koppeln. - Gasturbine (
1 ) mit an einer in einem Strömungskanal (3 ) eines Gehäuses (15 ) drehbar gelagerten Rotorwelle (16 ) angeordneten Laufschaufeln (17 ) und drehfest angeordneten Leitschaufeln (18 ), wobei die Gasturbine (1 ) eine Brennkammer (19 ) mit einer Brennkammerwand (20 ) aufweist, gekennzeichnet durch ein System zur Ermittlung einer Beschädigung einer Brennkammerwand (20 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13. - Verfahren zum Ermitteln einer Beschädigung einer Brennkammerwand (
20 ) einer Gasturbine (1 ) nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 25.
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