-
Die
Erfindung betrifft ein Gleitschienensystem für einen Türschließer oder Drehflügelantrieb nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Gleitschienen
sind Teil eines kraftübertragenden
Gestänges
eines Tür- oder Torantriebes,
z. B. eines Türschließers. Dabei
wird die Gleitschiene durch zwei Verbindungselemente an die Tür oder Wand
geschraubt. Bedingt durch Toleranzen, Unebenheiten und Fehler beim
Anbringen der Verschraubung ist es möglich, dass sich die Verbindungsstücke durch
Schraubklemmung der Verbindungselemente in der Gleitschiene schief
stellen und nach außen schieben,
wodurch beim Aufsetzen der aufgesteckten Endkappen eine Lücke zwischen
Endkappe und Gleitschiene entsteht. Weiterhin ist es mit den bekannten
Gleitschienen nicht möglich,
horizontale und vertikale Toleranzen des Baukörpers ohne großen Montageaufwand
auszugleichen.
-
Es
ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gleitschienensystem
zu schaffen, das mit einfachen Mitteln eine fehlerfreie Montage
mit dem Ausgleich von horizontalen und vertikalen Toleranzen ermöglicht.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
-
Erfindungsgemäß besteht
das Gleitschienensystem aus einer Wandbefestigungsleiste und einer
Gleitschiene, wobei die Wandbefestigungsleiste an die Tür oder Wand
befestigt wird und Mittel aufweist, die zur Montage der Gleitschiene
an die Wandbefestigungsleiste geeignet sind. Damit kann erst die Wandbefestigungsleiste
montiert und dabei horizontal und vertikal ausgerichtet werden und
anschließend
die Gleitschiene auf der Wandbefestigungsleiste montiert werden.
-
Als
Mittel zur Montage der Gleitschiene auf die Wandbefestigungsleiste
können
beliebige Befestigungsprofile verwendet werden, die in eine an der Gleitschiene
angebrachte Befestigungsnut eingreift.
-
Die
Befestigung der Wandbefestigungsleiste an die Tür oder Wand erfolgt durch Bohrungen,
die in seitliche Laschen eingebracht sind. Hier werden Vierecklöcher oder
größere Langlochbohrungen
verwendet, um eine vertikale und horizontale Anpassung vornehmen
zu können.
-
Aus
dekorativen Gründen
können
die Laschen durch aufsteckbare Endkappen verdeckt werden. Dabei
können
noch geringe horizontale Toleranzen ausgeglichen werden, da die
Gleitschiene auf der Wandbefestigungsleiste verschiebbar angeordnet
ist.
-
Von
Vorteil ist es, wenn die Länge
des Befestigungsprofiles im Wesentlichen der Länge der Gleitschiene entspricht.
Dies erhöht
das Widerstandsmoment gegen Durchbiegung und ermöglicht eine genaue Führung bei
der Montage der Gleitschiene auf die Wandbefestigungsleiste.
-
Das
Befestigungsprofil kann Unterbrechungen aufweisen, um weitere Möglichkeiten
zur Befestigung der Wandbefestigungsleiste an die Tür oder Wand
zu schaffen.
-
Das
Befestigungsprofil kann einen rechteckigen, runden oder quadratischen
Querschnitt aufweisen, der mit dem Querschnitt der Befestigungsnut korrespondiert.
Dabei können
marktübliche
und genormte Profile verwendet werden, die durch Umformen, insbesondere
Ziehen oder Biegen, hergestellt werden.
-
Eine
besonders preiswerte Lösung
stellt ein gewinkeltes Blech mit zwei Schenkeln dar, wobei der obere
Schenkel eine Abkantung aufweist, wodurch das Befestigungsprofil
einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt erhält, so dass
die Abkantung in die Befestigungsnut der Gleitschiene eingreift.
-
Eine
Schallentkopplung des Gleitschienensystemes wird erreicht, indem
eine Dichtung zwischen Gleitschienensystem und Wand oder Tür angebracht
wird. Dabei wird zwischen dem Befestigungsmittel und der Wandbefestigungsleiste
ebenfalls zur Schallentkopplung eine Dichtung verwendet. Dies können geeignete
Dichtungen aus Gummi, Kunststoffe etc. sein.
-
Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
nachfolgender Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der
schematischen Zeichnungen.
-
Es
zeigen:
-
1:
Eine perspektivische Ansicht eines Gleitschienensystemes;
-
2:
eine perspektivische Ansicht einer zugehörigen Wandbefestigungsleiste;
-
3:
eine perspektivische Ansicht einer zugehörigen Endkappe;
-
4:
eine perspektivische Ansicht eines weiteren Gleitschienensystemes;
-
5:
eine perspektivische Ansicht der zu 4 zugehörigen Wandbefestigungsleiste.
-
Das
Gleitschienensystem 1 aus den 1 bis 3 besteht
aus einer Wandbefestigungsleiste 2 und der Gleitschiene 10.
Optional können
Endkappen 20 zur stirnseitigen Abdeckung des Gleitschienensystemes
verwendet werden.
-
Die
Wandbefestigungsleiste 2 ist eine durchgehende Leiste,
mit einem durchgehenden oder durchbrochenen Befestigungsprofil 3.
Die Länge
der Wandbefestigungsleiste 2 entspricht im Wesentlichen
der Länge
der Gleitschiene 10 zuzüglich
der überstehenden
Länge der
optional verwendeten Endkappen 20 zuzüglich einer kleinen Toleranz
zur horizontalen Einstellung. Links und rechts des Befestigungsprofiles 3 befinden
sich in der Lasche 5 der Wandbefestigungsleiste 2 je
eine Bohrung 4. Zur weiteren Befestigung der Wandbefestigungsleiste 2 kann
das Befestigungsprofil 3 einmal oder mehrmals für ein oder
mehrere weitere Bohrungen 4 durchbrochen sein, je nach
tolerierter Durchbiegung des Gleitschienensystemes 1. Das
Befestigungsprofil 3 besteht in diesem Beispiel aus einem
rechteckigen Führungsprofil 3a sowie
einem zugehörigen
Klemmprofil 3b, das in diesem Beispiel eine runde Kontur
aufweist. Das Klemmprofil 3b weist einen über die
gesamte Länge
durchgehenden Schlitz 3c auf. In beide Stirnseiten des
Befestigungsprofiles 3 befindet sich eine mit dem Schlitz 3c korrespondierende
Bohrung 3d, die nur im Bereich der Stirnseiten des Befestigungsprofiles 3 eingebracht
ist, die aber auch als durchgehende Bohrung 3d durch die
Längsachse des
Befestigungsprofiles 3 eingebracht werden kann und dabei
den Schlitz 3c unterbricht oder Teil des Schlitzes 3c sein
kann.
-
Die
Gleitschiene 10 besteht aus der Gleitbahn 11,
die im Wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt aufweist. In
die Gleitbahn werden die nicht dargestellten mechanischen oder hydraulischen
Komponenten des Türschließers eingebaut. Dabei
erfolgt die Führung
des Gestänges
zum Türschließer durch
eine nicht dargestellte Verbindung innerhalb des Führungsschlitzes 12.
Die Befestigungsnut 13 korrespondiert mit dem Befestigungsprofil 3 der
Wandbefestigungsleiste 2.
-
Die
Montage des Gleitschienensystemes 1 erfolgt, indem erst
die Wandbefestigungsleiste 2 durch Befestigungsmittel über die
Bohrungen 4 mit der Tür
oder der Wand verbohrt und dann exakt horizontal und vertikal ausgerichtet
wird. Danach wird die Gleitschiene 10 auf die Wandbefestigungsleiste 2 aufgeschoben.
Hierzu wird die Befestigungsnut 13 der Gleitschiene 10 über das
Befestigungsprofil 3 der Wandbefestigungsleiste 2 geschoben.
Das Klemmprofil 3b kann dabei einen kleineren Durchmesser
als der Durchmesser der Befestigungsnut 13 aufweisen, wobei
die Klemmwirkung erst dann auftritt, wenn stirnseitig in das Befestigungsprofil 3 eine
nicht dargestellte Schraube oder ein anderes geeignetes Befestigungsmittel
in die Bohrung 3d montiert wird, wodurch der Schlitz 3c sich
weitet und damit die Klemmwirkung aufgrund zunehmenden Durchmessers
des Klemmprofiles 3b erfolgt. Eine andere Variante besteht
darin, dass der Durchmesser des Klemmprofiles 3b bereits
geringfügig
größer ist
als der Durchmesser der Befestigungsnut 13. Beim Aufschieben der
Gleitschiene 10 auf die Wandbefestigungsleiste 2 verringert
sich der Durchmesser des Klemmprofiles 3b durch Zusammendrücken des
Schlitzes 3c. Dies wird durch eine nicht dargestellte Anfasung
des Befestigungsprofiles 3 erleichtert. Die Klemmung wird auch
bei dieser Ausführung
durch Einbringung einer Schraube in die Bohrung 3d dauerhaft
fixiert. Abschließend
werden die Endkappen 20 auf die Stirnseite des Gleitschienensystemes 1 montiert.
Dabei korrespondieren die erste und zweite Klemme 21, 22 mit
zwei gegenüberliegenden
Wänden
innerhalb der Gleitbahn 11, wobei eine Nase 23 in
die Befestigungsnut 13 eingeklemmt wird. Die Gleitschiene 10 kann
dabei durch horizontales Verschieben auf der Wandbefestigungsleiste 2 den örtlichen
Gegebenheiten angepasst werden, da die Endkappen 20 ein
kleines Spiel aufweisen, um die nicht durch die Gleitschiene 10 verdeckte
Lasche 5 zu überdecken.
Als Klemm- 3b und Führungsprofil 3a können alle
gängigen
Arten von Profilen (Schwalbenschwanz, Rechteck, Dreieck etc.) verwendet
werden. Dabei bietet sich als Material für die Wandbefestigungsleiste
ein durch Ziehen herstellbares Profil aus Kunststoff oder Aluminium
an.
-
Eine
Variante eines Gleitschienensystemes 1 nach den 4 bis 5 besteht
ebenfalls aus einer Wandbefestigungsleiste 2 und der Gleitschiene 10.
Optional können
nicht dargestellte Endkappen zur stirnseitigen Abdeckung des Gleitschienensystemes
verwendet werden.
-
Die
Wandbefestigungsleiste 2 ist eine durchgehende Leiste und
besteht im Wesentlichen aus einem Winkel mit einem oberen Schenkel 6 und
einem unteren Schenkel 7. Der obere Schenkel 6 sieht ebenfalls
ein Befestigungsprofil 3 in Form eine Abkantung 6a vor,
in die die Gleitschiene 10 eingehängt wird. Die Länge der
Wandbefestigungsleiste 2 entspricht im Wesentlichen der
Länge der
Gleitschiene 10 zuzüglich
der überstehenden
Länge der
optional verwendeten Endkappen zuzüglich einer kleinen Toleranz
zur horizontalen Einstellung. Links und rechts der Abkantung 6a befinden
sich in der Lasche 5 der Wandbefestigungsleiste 2 je
eine Bohrung 4. Zur weiteren Befestigung der Wandbefestigungsleiste 2 kann
die Abkantung 6a einmal oder mehrmals für ein oder mehrere weitere
Bohrungen 4 durchbrochen sein, je nach tolerierter Durchbiegung
des Gleitschienensystemes 1. In den unteren Schenkel 7 werden Butzen 9 eingedrückt, die
zur Ausrichtung der Gleitschiene 10 dienen. Zur Befestigung
von Gleitschiene 10 und Wandbefestigungsleiste 2 sind
im unteren Schenkel 7 Gewindebohrungen 8 vorgesehen.
-
Die
Gleitschiene 10 besteht aus der Gleitbahn 11,
die im Wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt aufweist. In
die Gleitbahn werden die nicht dargestellten mechanischen oder hydraulischen
Komponenten des Türschließers eingebaut. Dabei
erfolgt die Führung
des Gestänges
zum Türschließer durch
eine nicht dargestellte Verbindung innerhalb des Führungsschlitzes 12.
Die Befestigungsnut 13 korrespondiert mit der Abkantung 6a des
oberen Schenkels 6 der Wandbefestigungsleiste 2.
-
Die
Montage des Gleitschienensystemes 1 erfolgt, indem erst
die Wandbefestigungsleiste 2 durch Befestigungsmittel über die
Bohrungen 4 mit der Tür
oder der Wand verbohrt und dann exakt horizontal und vertikal ausgerichtet
wird. Danach wird die Gleitschiene 10 auf die Wandbefestigungsleiste 2 aufgeschoben.
Hierzu wird die Befestigungsnut 13 der Gleitschiene 10 über die
Abkantung 6a der Wandbefestigungsleiste 2 geschoben.
Die Butzen 9 des unteren Schenkels 7 greifen dabei
in die Führungsnut 16 der
Gleitschiene 10 und fixieren die Gleitschiene 10 dabei
auf dem unteren Schenkel 7. Durch Variation des Winkels
zwischen unterem Schenkel 7 und oberen Schenkel 6 kann
neben der formschlüssigen
Verbindung auch eine kraftschlüssige
Verbindung erreicht werden, indem die Butzen 9 mit Spannung
in die Führungsnut 16 eingreifen.
Die Gleitschiene 10 weist im Bereich der Endseiten Langlöcher 14 auf,
so dass nicht dargestellte Verbindungsmittel in das Gewinde 8 des
unteren Schenkels verschraubt werden können. Damit ein möglicher Schraubenkopf
nicht in die Gleitbahn 11 hineinragt, ist eine Vertiefung 15 in
die Gleitschiene eingebracht, die nur den Bereich der Langlöcher 14 umfassen kann,
alternativ aber auch über
die gesamte Länge der
Gleitschiene 10 eingearbeitet sein kann.
-
Abschließend können, wie
zuvor bereits beschrieben, Endkappen auf die Stirnseite des Gleitschienensystemes 1 montiert
werden. Auch hier kann die Gleitschiene 10 dabei durch
horizontales Verschieben auf der Wandbefestigungsleiste 2 den örtlichen
Gegebenheiten angepasst werden, da die Endkappen ein kleines Spiel
aufweisen, um die nicht durch die Gleitschiene 10 verdeckte
Lasche 5 zu überdecken.
Als Material für
die Wandbefestigungsleiste bietet sich ein durch Umformen herstellbares Profil
aus Kunststoff, Stahl oder Aluminium an.
-
- 1
- Gleitschienensystem
- 2
- Wandbefestigungsleiste
- 3
- Befestigungsprofil
- 3a
- Führungsprofil
- 3b
- Klemmprofil
- 3c
- Schlitz
- 3d
- Bohrung
- 4
- Bohrung
- 5
- Lasche
- 6
- oberer
Schenkel
- 6a
- Abkantung
- 7
- unterer
Schenkel
- 8
- Gewindebohrung
- 9
- Butzen
- 10
- Gleitschiene
- 11
- Gleitbahn
- 12
- Führungsschlitz
- 13
- Befestigungsnut
- 14
- Langloch
- 15
- Vertiefung
- 16
- Führungsnut
- 20
- Endkappe
- 21
- erste
Klemme
- 22
- zweite
Klemme
- 23
- Nase