DE102004034519B3 - Energie absorbierendes Trägerelement eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Energie-absorbierendes Trägerelement eines Kraftfahrzeugs, welches Trägerelement als Hohlprofil mit zumindest einer Profilkammer ausgebildet ist, welche Profilkammer von mehreren Profilstegen umgeben ist, wobei zumindest ein Profilsteg einen Verstärkungsprofilsteg bildet und in zumindest zwei Stegverbindungen mit anderen Profilstegen des Hohlprofils verbunden ist sowie über seine zwischen den Stegverbindungen gemessene Steglänge einen sich verändernden Querschnitt aufweist. DOLLAR A Für ein optimiertes Deformationsverhalten des Trägerelements (1) ist vorgesehen, dass sich der Querschnitt (QS) des Verstärkungsprofilstegs (12, 12') - ausgehend von den beiden Stegverbindungen (8) - bis zu seiner Stegmitte (13) erweitert.
Description
- Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Energie absorbierenden Trägerelement eines Kraftfahrzeugs, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein gattungsgemäßes Energie absorbierendes Trägerelement ist der
EP 1 329 363 A1 zu entnehmen. Dieses Trägerelement ist als Hohlprofil ausgebildet und umfasst wenigstens eine Profilkammer, die von mehreren Profilstegen umgeben ist. Wenigstens ein Profilsteg ist als Verstärkungsprofilsteg ausgebildet, welcher in zumindest zwei Stegverbindungen mit anderen Profilstegen verbunden ist. Über seine zwischen den Stegverbindungen gemessene Steglänge besitzt der Verstärkungsprofilsteg einen sich verändernden Querschnitt, der bei dem bekannten Trägerelement – ausgehend von den beiden Stegverbindungen – sich zunächst verringert, um dann in einen mittigen, mit einem kontinuierlichen Querschnitt verlaufenden Abschnitt überzugehen. - Aus der
DE 102 39 919 A1 geht ein Stoßfänger als Trägerelement hervor, das als Hohlprofil mit mehreren Profilkammern ausgeführt ist. Die Profilkammern werden von Profilstegen begrenzt, von denen mindestens ein Profilsteg mit einer lokalen Anfaltnut bzw. Anfaltrippe ausgestattet ist, um bei einem auf das Trägerelement einwirkenden Kraftstoß einen Faltvorgang des Trägerelements an definierter Stelle einzuleiten. Aus derDE 698 08 948 T2 geht ein ähnliches Trägerelement bzw. ähnlicher Stoßfänger hervor, das neben lokalen Querschnittsveränderungen an Profilstegen zusätzlich sich über die Länge des Trägerelements verändernde Querschnittsformen der Profilkammer aufweist. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Trägerelement der eingangs genannten Art anzugeben, welches in seinem Deformationsverhalten optimiert ist.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Energie absorbierenden Trägerelement, welches die in Anspruch 1 genannten Merkmale umfasst. Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass – gegenüber dem bekannten Trägerelement – bei etwa gleichem Einsatz an Trägermasse beim erfindungsgemäßen Trägerelement bei einer Krafteinwirkung in Richtung seiner Längserstreckung – ausgehend von etwa gleicher Trägerelementlänge der unverformten Trägerelemente – ein längerer Deformationsweg bei dem erfindungsgemäßen Trägerelement bereitgestellt werden kann. Der längere Deformationsweg ergibt sich durch ein verändertes Beulverhalten bei der Verformung des Trägerelements mit dem Verstärkungsprofilsteg, der erfindungsgemäß mit einem sich über die gesamte Steglänge verändernden Querschnitt derart ausgeführt ist, dass sich sein Querschnitt – ausgehend von seinen beiden Stegverbindungen mit anderen Profilstegen – bis zu seiner Stegmitte erweitert. Durch den längeren Deformationsweg stellt sich eine geringere negative Beschleunigung des Kraftfahrzeugs ein, der bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs auch der oder die Fahrzeuginsassen ausgesetzt sind. Bei einer quer zur Längserstreckungsrichtung wirkenden Belastungskraft, beispielsweise bei einem Seitenaufprall, besitzt das erfindungsgemäße Trägerelement einen höheren Widerstand, der die Eindringtiefe eines Gegenstandes bei dem Seitenaufprall beeinflussen kann. Das erfindungsgemäße Trägerelement lässt sich demnach in einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeug als Längsträger, Querträger und/oder Seitenträger (Seitenschweller) einsetzen.
- Gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen, die in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben sind, kann der Verstärkungsprofilsteg beispielsweise Teil einer Außenwand des Hohlprofils sein oder – wenn das Hohlprofil mehrere Profilkammern aufweist – eine Innenwand bzw. Verstärkungswand des Hohlprofils bilden. Selbstverständlich sind auch Hohlprofile denkbar, bei denen sowohl die Außenwand als auch die Innenwand zumindest ein Verstärkungsprofilsteg aufweist.
- Der Hohlprofilquerschnitt des erfindungsgemäßen Trägerelements kann ein Polygon bilden oder davon abweichende Hohlprofilquerschnitte aufweisen, wie beispielsweise mit einer Krümmung versehene Außenwände, die ggf. kreisförmige bzw. ovale Hohlprofilquerschnitte aufweisen. Entsprechende Ausführungsbeispiele sind in den Ansprüchen 6 und 7 angegeben.
- Nach einem in Anspruch 8 angeführten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich die Außenwand des Hohlprofils nicht von einer Außenwand eines konventionellen Trägerelements, da sich der Verstärkungsprofilsteg mit seinem sich erweiternden Querschnitt in die Profilkammer hinein erstreckt.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die
1 bis6 zeigen jeweils Ausführungsbeispiele von Trägerelementen mit unterschiedlichen Hohlprofilquerschnitten. - In
1 ist ein Energie absorbierendes Trägerelement1 einer sonst nicht weiter dargestellten Tragstruktur2 eines Kraftfahrzeugs in einem Querschnitt dargestellt, der den Hohlprofilquerschnitt erkennen lässt. Das Trägerelement1 ist mithin als Hohlprofil ausgebildet und weist zumindest eine Profilkammer3 auf. In sämtlichen Ausführungsbeispielen des Trägerelements nach den1 bis6 sind jedoch mehrere Profilkammern3 ,4 und5 vorgesehen. Die Profilkammern3 bis5 können denselben Querschnitt aufweisen und nebeneinander bzw. übereinander angeordnet sein. Im Ausführungsbeispiel des Trägerelements1 nach6 können auch Profilkammern3 ,4 ,5 mit unterschiedlichem Querschnitt hergestellt sein. In sämtlichen Ausführungsbeispielen ist das Trägerelement1 in einem Querschnitt derart gezeigt, dass seine Längserstreckung durch die Zeichnungsebene hindurch verläuft. Das Trägerelement1 ist vorzugsweise als Strangpresshohlprofil aus einem Leichtmetall bzw. einer Leichtmetall-Legierung gefertigt, wobei die Strangpressrichtung mit der Längserstreckung des Trägerelements zusammenfällt. - Jede Profilkammer
3 bis5 ist von mehreren Profilstegen6 und7 des Hohlprofils umgeben bzw. begrenzt. Somit ist jeder Profilsteg6 bzw.7 in zwei Stegverbindungen8 mit jeweils einem anderen, benachbarten Profilsteg7 bzw.6 verbunden, so dass sich die Steglänge SL eines Profilsteges6 bzw.7 zwischen zwei Stegverbindungen8 messen lässt. Das Trägerelement1 umfasst eine Hohlprofil – Außenwand9 , die in den Ausführungsbeispielen nach den1 ,3 ,4 und5 aus mehreren Wandabschnitten10 , nämlich den Profilstegen6 , zusammengesetzt ist und somit der Querschnitt des Hohlprofils ein Polygon bildet. Bei den Ausführungsbeispielen entsprechend den2 und6 ist lediglich ein umlaufender, gebogener Wandabschnitt11 vorgesehen, der die Außenwand9 mit einem einzigen Profilsteg6 bildet, so dass das Hohlprofil bzw. die Außenwand9 einen ovalen Querschnitt (2 ) bzw. einen kreisförmigen Querschnitt (6 ) aufweist, wobei zusätzlich der Profilsteg6 mit konstantem Querschnitt ausgeführt ist. Bei dem in1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine weitere Ausführungsform der Außenwand9 mit unterschiedlichen Wandabschnitten10 bzw.10' gezeigt. So sind gerade Wandabschnitte10 und gekrümmte Wandabschnitte10' aneinandergesetzt, die – bezogen auf ihre Ecken bildende Stegverbindungen8 – ein Polygon darstellen. - Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen des Trägerelements
1 weist das Hohlprofil zumindest einen Profilsteg6 bzw.7 auf, der als Verstärkungsprofilsteg12 ausgebildet ist und einen sich über seine Steglänge SL verändernden Querschnitt QS besitzt. Ausgehend von zwei Stegverbindungen8 eines Verstärkungsprofilsteges12 erweitert sich sein Querschnitt QS bis zu einer Stegmitte13 des Verstärkungsprofilsteges12 , so dass im Querschnitt QS quasi eine bauchige Struktur realisiert ist. Die Erweiterung des Querschnitts QS kann stetig oder stufenweise zunehmend sein. Der Verstärkungsprofilsteg12 kann ferner Bestandteil der Außenwand9 sein, also einen Profilsteg6 darstellen, oder einer Innenwand14 des Hohlprofils zugeordnet sein, welche Innenwand14 zwei benachbarte Profilkammern3 und4 (1 bis6 ), bzw.4 und5 (4 und6 ) sowie3 und5 (6 ) unterteilt. Es können sämtliche Profilstege6 und7 als Verstärkungsprofilsteg12 realisiert sein. Denkbar wäre es jedoch, lediglich zumindest einen der Profilstege6 der Außenwand9 oder zumindest einen der Profilstege7 , die eine Innenwand14 bilden, als Verstärkungsprofilsteg12 auszugestalten. Die Steglänge SL kann – wenn zumindest zwei Verstärkungsprofilstege12 an einem Trägerelement1 vorgesehen sind – gleich oder unterschiedlich bemessen sein. - Beim Ausführungsbeispiel des Trägerelements
1 nach6 bilden mehrere Innenwände14 eine Innenwandstruktur15 derart, dass mehrere Verstärkungsprofilstege12 in einer gemeinsamen Stegverbindung8' zusammenlaufen, so dass die Innenwandstruktur15 mit beispielsweise Y-förmigem Querschnitt entsteht. Dabei kann die Steglänge SL der Verstärkungsprofilstege12 unterschiedlich oder gleich ausgeführt sein. - Bei den Ausführungsbeispielen nach den
1 ,3 und4 wird ein Wandabschnitt10 bzw.10' der Außenwand9 von Verstärkungsprofilstegen12' gebildet, die an ihrer von der Profilkammer3 bzw.4 abgewandt liegenden Außenfläche16 gerade (Wandabschnitte10 ) oder gekrümmt (Wandabschnitte10' ) verlaufen und an ihrer der Profilkammer3 bzw.4 zugewandt liegenden Innenfläche17 sich im Querschnitt erweitern, wie dies in analoger Weise für die Verstärkungsstege12 beschrieben ist. D.h. die bauchige Struktur eines derartigen Verstärkungsprofilstegs12' erstreckt sich in die Profilkammer hinein; an der Außenfläche16 ist jedoch keine bauchige Struktur vorgesehen. Denkbar wäre es überdies, als Innenwand14 einen derartigen Verstärkungsprofilsteg12' vorzusehen. - Bei einer Krafteinwirkung in Richtung der Längserstreckung des Trägerelements
1 ergibt sich durch die Verstärkungsprofilstege12 bzw.12' ein längerer Deformationsweg durch verändertes Beulen, insbesondere Faltenbeulen der Außenwand9 . In einer quer zur Längserstreckung des Trägerelements1 auftretenden Krafteinwirkung BF auf die Außenwand9 stellt sich durch den Verstärkungsprofilsteg12 als Innenwand14 ein höherer Widerstand ein, der dem Trägerelement1 eine größere Steifigkeit verleihen kann.
Claims (8)
- Energie absorbierendes Trägerelement eines Kraftfahrzeugs, welches Trägerelement als Hohlprofil mit zumindest einer Profilkammer ausgebildet ist, welche Profilkammer von mehreren Profitstegen umgeben, wobei zumindest ein Profilsteg einen Verstärkungsprofilsteg bildet, und in zumindest zwei Stegverbindungen mit anderen Profilstegen des Hohlprofils verbunden ist sowie über seine zwischen den Stegverbindungen gemessene Steglänge einen sich verändernden Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt (QS) des Verstärkungsprofilstegs (
12 ,12' ) – ausgehend von den beiden Stegverbindungen (8 ) – bis zu seiner Stegmitte (13 ) erweitert, wobei sich der Querschnitt (QS) über die gesamte Steglänge (SL) des Verstärkungsprofilsteges (12 ,12' ) verändert. - Trägerelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil zumindest eine von einem Verstärkungsprofilsteg (
12 ,12' ) gebildete Außenwand (9 ) aufweist. - Trägerelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil mehrere Profilkammern (
3 ,4 ,5 ) und zumindest eine von einem Verstärkungsprofilsteg (12 ,12' ) gebildete Innenwand (14 ) aufweist. - Trägerelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil eine Außenwand (
9 ) mit einem konstanten Querschnitt aufweist. - Trägerelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest drei Verstärkungsprofilstege (
12 ) einen Innenwandstruktur (15 ) bilden und dass die drei Verstärkungsprofilstege (12 ) in einer gemeinsamen Stegverbindung (8' ) zusammenlaufen. - Trägerelement nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (
9 ) des Hohlprofils mehrere Wandabschnitte (10 ,10' ) umfasst, die – im Querschnitt gesehen – ein Polygon bilden. - Trägerelement nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (
9 ) einen umlaufenden, gebogenen Wandabschnitt (11 ) aufweist. - Trägerelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenwand (
9 ) des Hohlprofils als Verstärkungsprofilsteg (12' ) ausgebildet ist und an ihrer von einer Profilkammer (3 ,4 ,5 ) abgewandt liegenden Außenfläche (16 ) gerade oder gekrümmt verläuft sowie an ihrer der Profilkammer (3 ,4 ,5 ) zugewandt liegenden Innenfläche (17 ) sich im Querschnitt (QS) erweitert.
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