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Die
Erfindung betrifft insbesondere eine Montageplatte zur Befestigung
einer Markise an einer Hauswand mit einem Wärmedämmverbundsystem.
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Allgemein
betrifft die Erfindung eine Montageplatte zur Befestigung eines
beliebigen, insbesondere schweren Gegenstands, sie ist also nicht
speziell auf Markisen beschränkt,
es lassen sich beispielsweise auch Vordächer, ein Carport oder dgl.
befestigen. Auch ist die Erfindung nicht auf eine Befestigung an
einer Hauswand mit einem Wärmedämmverbundsystem
beschränkt,
sondern allgemein zu einer Befestigung mit Abstand von einem Verankerungsgrund,
wobei der Abstand beispielsweise durch ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS), also
eine Isolierschicht, deren Festigkeit für die Befestigung nicht ausreichend
ist, bedingt sein kann. Der Begriff Montageplatte ist weit aufzufassen,
die Montageplatte muss nicht zwingend die Form einer Platte aufweisen,
eine der Hauswand zugewandte Rückseite
der Montageplatte ist vorzugsweise eben, eine der Hauswand abgewandte
Vorderseite der Montageplatte muss nicht eben sein. Die Begriffswahl
ist zur anschaulichen Darstellung der Erfindung getroffen worden.
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Aufgabe
der Erfindung ist eine Montageplatte, mit der auf einfache Weise
eine stabile Befestigung einer Markise oder eines sonstigen Gegenstands
mit Abstand von einer Hauswand oder einem sonstigen Verankerungsgrund
möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Montageplatte
weist Ankerlöcher
zum Durchstecken von Ankern und mindestens eine Befestigungseinrichtung
zum Befestigen der Markise an der Montageplatte auf. Mit den Ankern
wird die Montageplatte mit Abstand von der Hauswand an der Hauswand
befestigt, wobei der Abstand durch ein Wärmedämmverbundsystem bedingt sein
kann. Die Montageplatte liegt beispielsweise an dem Wärmedämmverbundsystem
an. Die Verankerung ist beispielsweise mit Schraubankern möglich, die
mit Dübeln
in der Hauswand verankert werden. Eine andere Möglichkeit ist eine sog. chemische
Verankerung mit einem Mörtel oder
dgl. in der Hauswand. Die Erfindung ermöglicht eine einfache und stabile
Befestigung einer Markise oder dgl. an einer Hauswand mit Abstand
von der Hauswand. Es ist nicht erforderlich, ein Wärmedämmverbundsystem örtlich von
der Hauswand zu entfernen, um die Markise stabil befestigen zu können.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Ankerlöcher schräg, also
nicht senkrecht, zur Montageplatte verlaufen. Außerdem sind die Ankerlöcher nicht
parallel, sondern schräg
zueinander, zumindest sind nicht alle Ankerlöcher parallel zueinander. Nach
der Befestigung der Montageplatte an der Hauswand stehen die Anker
schräg
zur Montageplatte und schräg
zueinander. Dadurch werden die Anker, die die Montageplatte mit
Abstand von der Hauswand halten, nicht ausschließlich auf Biegung beansprucht,
sondern die Anker nehmen einen Teil der Last als Zug- oder Druckkraft
auf. Da (stabförmige)
Anker auf Zug und auf Druck erheblich stärker als auf Biegung belastbar
sind, wird auf diese Weise eine stabilere Befestigung der Montageplatte
an der Hauswand erreicht.
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Vorzugsweise
weisen die Ankerlöcher
der Montageplatte Gewinde zur Verbindung der Anker mit der Montageplatte
auf.
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Um
die Gewinde beim Bohren von Löchern in
die Hauswand durch die Montageplatte hindurch vor Beschädigung zu
schützen,
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung entfernbare Bohrbuchsen vor. Diese
sind oder werden vor dem Bohren in die Ankerlöcher eingesetzt und nach dem
Bohren entfernt.
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Als
Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Markise oder eines anderen
Gegenstands an der Montageplatte sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
ein oder mehrere Gewindelöcher
vor. Andere Möglichkeiten
sind Gewindebolzen oder auch eine formschlüssige Aufnahme für die Markise.
Letzteres hat allerdings den Nachteil, dass die Montageplatte zur
Markise passen muss und nicht universell für beliebige Markisen verwendbar
ist.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Montageloch in der Montageplatte
vor. Durch das Montageloch kann die Montageplatte provisorisch am
Wärmedämmverbundsystem
befestigt werden. Es können
dann durch die Ankerlöcher
die Bohrungen zur Befestigung der Montageplatte durch das Wärmedämmverbundsystem
hindurch in die Hauswand gebohrt und die Montageplatte anschließend mit
Ankern verankert werden. Durch das Montageloch wird die Montageplatte
am Wärmedämmverbundsystem
fixiert und dient als Schablone zum Bohren der Löcher in die Hauswand. Eine
mit den Ankerlöchern
der Montageplatte fluchtende Bohrung der Löcher in die Hauswand ist sichergestellt,
ein Verlaufen des Bohrers zur Seite insbesondere zu Beginn der Bohrung
wird verhindert. Die Befestigung der Montageplatte an der Hauswand
ist dadurch vereinfacht.
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Eine
Weiterbildung sieht eine Drehsicherung vor, die mit Abstand vom
Montageloch angeordnet und von einer der Hauswand zugewandten Rückseite
der Montageplatte absteht. Die Drehsicherung kann beispielsweise
ein Dorn sein. Sie drückt
sich in das Wärmedämmverbundsystem
ein, wenn die Montageplatte durch das Montageloch am Wärmedämmverbundsystem
angeschraubt wird und verhindert ein Verdrehen der Montageplatte
beim Bohren der Löcher
in die Hauswand.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht Anker vor, die durch die Ankerlöcher der
Montageplatte hindurch in die durch das Wärmedämmverbundsystem in die Hauswand
gebohrten Löcher
steckbar sind. Vorzugsweise weisen die Anker ein Gewinde auf, mit
dem sie zur Befestigung in die Gewinde der Ankerlöcher einschraubbar
sind. Dadurch wird eine stabile Verbindung der Anker mit der Montageplatte erreicht.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Anker einen Injektionskanal
aufweisen, durch den Mörtel
oder dgl. in die Löcher
in der Hauswand injizierbar ist. Der Injektionskanal weist eine
Injektionsmündung
an einem hinteren Ende der Anker auf, an der beispielsweise eine
Düse einer
Mörtelkartusche
ansetzbar ist, um den Mörtel
zu injizieren. Das hintere Ende bezeichnet das Ende des Ankers,
das bei befestigter Montageplatte zugänglich ist. Der Injektionskanal
weist mindestens eine Austrittsöffnung auf,
die sich bei befestigter Montageplatte in den Löchern in der Hauswand befindet.
Durch die Austrittsöffnung
tritt der Mörtel
in die Löcher
aus und verankert nach dem Aushärten
die Anker in der Hauswand.
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Zur
Anpassung an unterschiedlich dicke Wärmedämmverbundsysteme können unterschiedlich
lange Anker vorgesehen sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Montageplatte in verankertem
Zustand;
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2 eine
Ansicht einer Vorderseite der Montageplatte gemäß Pfeil II in 1;
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3 eine
Bohrbuchse der Montageplatte aus 1 und 2 gemäß der Erfindung;
und
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4 einen
Anker der Montageplatte aus 1 und 2 gemäß der Erfindung.
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Die
in 1 und 2 dargestellte, erfindungsgemäße Montageplatte 10 dient
zur Befestigung beispielsweise einer nicht dargestellten Markise
an einer Hauswand 12, die ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) 14, 16 aufweist.
Das Wärmedämmverbundsystem 14, 16 weist
eine thermische Isolierschicht 14 und eine Putzschicht 16 auf.
Die Wärmedämmschicht 14 besteht
beispielsweise aus Schaumplatten. Die Montageplatte 10 ist
außen
auf die Putzschicht 16 aufgesetzt, sie ist mit Ankern 18 durch
das Wärmedämmverbundsystem 14, 16 hindurch
in der Hauswand 12 verankert.
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Die
Montageplatte 10 weist drei Ankerlöcher 20 auf, die an
Ecken eines gedachten Dreiecks auf der Montageplatte 10 verteilt
angeordnet sind. Die Ankerlöcher 20 sind
nicht senkrecht, sondern schräg auseinanderstrebend
in der Montageplatte 10 angebracht, d.h. gedachte Lochachsen
der Ankerlöcher 20 entfernen
sich mit zunehmendem Abstand von der Montageplatte 10 auf
einer Rückseite
der Montageplatte 10 voneinander. Mit Rückseite ist die Seite der Montageplatte 10 gemeint,
die zur Anlage an der Putzschicht 16 vorgesehen ist. Grundsätzlich können die
Ankerlöcher 20 auch
umgekehrt wie gerade beschrieben schräg in der Montageplatte 10 angebracht
sein, d.h. so dass sich ihre gedachten Lochachsen auf der Rückseite
der Montageplatte 10 mit zunehmendem Abstand von der Montageplatte 10 zunächst einander
nähern,
bevor sie sich wieder voneinander entfernen. Es ist nicht notwendig, dass sich
die Lochachsen schneiden. Die Schrägstellung der Ankerlöcher 20 in
der Montageplatte 10 ist in 1 ohne Weiteres
sichtbar und in 2 durch Strichlinien angedeutet.
Die Ankerlöcher 20 weisen ein
Innengewinde 22 auf. Die Anzahl und Anordnung der Ankerlöcher 20 kann
bei Ausführungsformen
der Erfindung vom dargestellten und hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung abweichen.
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In
ihrer Mitte weist die Montageplatte 10 ein Montageloch 24 auf,
das im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
als Durchgangsloch mit zylindrischer Ansenkung ausgeführt ist.
Des Weiteren weist die Montageplatte 10 zwei Gewindelöcher 26 auf,
die Befestigungseinrichtungen zum Anschrauben der nicht dargestellten Markise
bilden. Im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind die beiden Gewindelöcher 26 mit
Abstand nebeneinander angeordnet. Die Anzahl der Befestigungslöcher 26 und deren
Anordnung kann bei Ausgestaltungen der Erfindung anders als im dargestellten
und hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung sein. Eine größere Anzahl
an Befestigungslöchern 26,
die in einem regelmäßigen oder
unregelmäßigen Muster über die
Montageplatte 10 verteilt angeordnet sind, ermöglicht das
Anschrauben unterschiedlicher Markisen mit verschiedenen Lochabständen und
Lochanordnungen. Das Montageloch 24 und die Befestigungslöcher 26 sind
senkrecht in der Montageplatte 10 angebracht. Von der Rückseite
der Montageplatte 10 stehen Dorne 27 (1)
ab, die Drehsicherungen bilden.
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Zum
Schutz der Innengewinde 22 der Ankerlöcher 20 beim Bohren
von Löchern 28 in
die Hauswand 12 weist die Montageplatte 10 die
in 3 dargestellten Bohrbuchsen 30 auf, die
in die Ankerlöcher 20 eingesetzt
sind oder werden. Die Bohrbuchsen 30 weisen einen rohrförmigen Abschnitt 32 und
einen sich trompetenförmig
erweiternden Abschnitt 34 sowie einen Flansch 36 auf.
Die Bohrbuchsen 30 können
beispielsweise aus Kunststoff hergestellt sein. Wenn die Bohrbuchsen 30 in
die Ankerlöcher 20 eingesetzt
sind, sitzen sie klemmend mit ihren zylindrischen Abschnitten 32 in
den Ankerlöchern 20.
Die Bohrbuchsen 30 können
auch ein nicht dargestelltes Außengewinde
auf ihrem zylindrischen Abschnitt 32 aufweisen, mit dem
sie in die Ankerlöcher 20 der Montageplatte 10 eingeschraubt
sind.
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Zur
Befestigung an der Hauswand 12 weist die Montageplatte 10 die
in 4 dargestellten Anker 18 auf. Die Anker 18 sind
stangenförmig
und weisen einen zylindrischen Kopf 38 an einem Ende auf, das
nachfolgend als hinteres Ende bezeichnet wird. Der Kopf 38 weist
ein Außengewinde 40 auf,
mit dem die Anker 18 in die Ankerlöcher 20 der Montageplatte 10 einschraubbar
sind. Der Kopf 38 weist einen Innensechskant 42 zum
Ansetzen eines nicht dargestellten Sechskantschlüssels zum Einschrauben der Anker 18 in
die Ankerlöcher 20 der
Montageplatte 10 auf.
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Die
Anker 18 weisen einen Injektionskanal 44 auf,
der die Anker 18 axial durchsetzt. Der Injektionskanal 44 weist
eine konische Injektionsmündung 46 am
Grund des Innensechskants 42 auf. In einem vorderen, d.h.
dem Kopf 38 fernen Abschnitt weist der Anker eine Vielzahl
Löcher
als Austrittsöffnungen 48 auf,
die axial und über
den Umfang des Ankers 18 verteilt angeordnet sind und die
den Anker 18 bis in den Injektionskanal 44 durchsetzen.
Am vorderen, d.h. dem Kopf 38 fernen Ende des Ankers 18 ist
der Injektionskanal 44 geschlossen.
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Die
Befestigung oder Verankerung der Montageplatte 10 an der
Hauswand 12 erfolgt folgendermaßen: die Montageplatte 10 wird
mit ihrer Rückseite auf
die Putzschicht 16 aufgesetzt und mit einer durch das Montageloch 24 durchgesteckten
Schraube 50 am Wärmedämmverbundsystem 14, 16 angeschraubt.
Falls erforderlich kann zuvor ein geeigneter, sog. Dämmstoffdübel 52 im
Wärmedämmverbundsystem 14, 16 angebracht
werden. Derartige Dämmstoffdübel sind
bekannt. Die Dorne 27 drücken sich in die Putzschicht 16 ein
und verhindern ein Drehen der Montageplatte 10 um die Schraube 50.
Außerdem
fixieren die Dorne 27 die Montageplatte 10 an
der Putzschicht 16.
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Zur
Verankerung der Montageplatte 10 an der Hauswand 12 werden
Löcher 28 durch
die Ankerlöcher 20 hindurch
durch die Putzschicht 16 und die Isolierschicht 14 in
die Hauswand 12 gebohrt. Beim Bohren sind die Bohrbuchsen 30 in
die Ankerlöcher 20 der
Montageplatte 10 eingesetzt, damit die Gewinde 22 der
Ankerlöcher 20 nicht
beschädigt
werden. Die trompetenförmigen
Trichter 34 der Bohrbuchsen 30 erleichtern das
Einführen
des nicht dargestellten Bohrers. Die Ankerlöcher 20 mit den eingesetzten Bohrbuchsen 30 führen den
Bohrer, so dass die Bohrungen axial zu den Ankerlöchern 20 der
Montageplatte 10 durch das Wärmedämmverbundsystem 14, 16 in
der Hauswand 12 angebracht werden. Wegen der schräg in der
Montageplatte 10 angebrachten Ankerlöcher 20 sind auch
die Bohrungen 38 schräg.
Sie verlaufen schräg
auseinander.
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Nach
dem Bohren der Löcher 28 in
die Hauswand 12 werden die Bohrbuchsen 30 aus
den Ankerlöchern 20 entfernt
und die Anker 18 werden durch die Ankerlöcher 20 der
Montageplatte 10 in die Löcher 28 in der Hauswand 12 eingebracht.
Die Köpfe 38 der
Anker 18 werden in die Gewinde 22 der Ankerlöcher 20 eingeschraubt.
Zur Anpassung an unterschiedlich dicke Wärmedämmverbundsysteme 14, 16 sind
unterschiedlich lange Anker 18 vorgesehen.
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Durch
die Injektionskanäle 44 der
Anker 18 wird ein Mörtel,
beispielsweise ein Zweikomponentenkunstharzmörtel injiziert, der durch die
Austrittsöffnungen 48 der
Anker 18 austritt und die Löcher 28 innerhalb
der Hauswand 12 verfüllt.
Nach dem Aushärten
des Mörtels
ist die Montageplatte 10 an der Hauswand 12 verankert
und es kann eine nicht dargestellte Markise oder ein sonstiger schwerer
Gegenstand an den Gewindelöchern 26 der
Montageplatte 10 befestigt werden. Die Montageplatte 10 ist
stabil mit einem der Dicke des Wärmedämmverbundsystems 14, 16 entsprechenden
Abstand von der Hauswand 12 an der Hauswand 12 befestigt.
Durch die Schrägstellung
der Anker 18 werden die Anker 18 nicht oder jedenfalls
nicht ausschließlich
auf Biegung, sondern ausschließlich
oder zumindest teilweise auf Zug oder Druck beansprucht. Da die
Anker 18 auf Zug und Druck ein Vielfaches höher als
auf Biegung beanspruchbar sind wird durch die Schrägstellung
der Anker 18 eine wesentlich stabilere Befestigung der Montageplatte 10 an
der Hauswand 12 erzielt. Dies gilt gerade dann, wenn das
Wärmedämmverbundsystem 14, 16 dick
ist und die Anker 18 nicht oder nur gering stützt. Da
die Anker 18 schräg
auseinander verlaufend angeordnet sind ist die Befestigung der Montageplatte 10 an
der Hauswand 12 bei Belastungen in beliebiger Richtung
stabil, die Montageplatte 10 muss deswegen nicht mit bestimmter
Orientierung an der Hauswand 12 angebracht sein.