DE102004033306A1 - Silylierte Oligophosphate, Phosphate und Phosphite und Verfahren zu deren Herstellung und Alkylierung - Google Patents

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Abstract

Beansprucht wird ein neues Verfahren zur Herstellung von Silylestern der Phosphorsäure, phosphinigen Säure, und Oligophosphorsäuren, besonders von Tetrakis(trialkylsilyl)-diphosphat, in hoher Ausbeute aus der unsilylierten Form oder deren Salz oder Ester. Ferner wird ein Verfahren zur Synthese nur teilweise silylierter Gemische durch partielle Desilylierung beansprucht. Beansprucht werden die vorgenannten Silylester der (Oligo)Phosphorsäuren und deren Teilhydrolysate, insbesondere Tetrakis(trialkylsilyl)-diphosphat, als Reagenzien zur Synthese davon abgeleiteter Mono- und Dialkylester, Thioester, Selenoester oder Amide (O-, S-, Se-, N-Phosphorylierung) und Verfahren zur Herstellung letzterer, insbesondere der O-Alkyldiphosphate, mit den Reagenzien und die selektive hydrolytische Desilylierung in Gegenwart beliebiger Gegenionen, insbesondere von Ammonium.

Description

  • Organische Phosphorsäureester, vor allem Ester der Mono-, Di- und Triphosphate haben große biologische Bedeutung, z. B. als Enzymsubstrate. Einfache Synthesen dieser Verbindungen sind oft schwierig oder teuer, ganz besonders im Falle der Oligophosphate (z. B. Verkaufpreis von 1 g Geranyldiphosphat, Ainmoniumform, bis 50.000,- EUR).
  • Die Preise begründen sich vor allem in der mangelnden Verfügbarkeit günstiger und effektiver Reagenzien zur Phosphorylierung, insbesondere zur selektive Oligophosphorylierung.
  • Im Wesentlichen werden zwei grundsätzliche Methoden verwendet:
    Die elektrophile Phosphorylierung, z. B. nach Popjak. Sie ist für Monophosphatherstellung einigermaßen geeignet, bei Oligophosphatsynthesen durch Phosphatphosphorylierung gelingt es jedoch nicht, die Reaktion selektiv z. B. zum Diphosphat zu führen. Es entstehen Oligophosphatmischungen. Ein besonders wichtiges Reagenz ist neben diversen Phosphor(oxy)chloriden vor allem das Tetrabenzyldiphosphat oder Tetrabenzylpyrophosphat (TBPP), welches unter Spaltung der P-O-P-Bindung durch die Benzylschutzgruppen die selektive Monophosphorylierung erlaubt, und anschließend durch katalytische Hydrogenolyse zum freien Alkylphosphat umgesetzt werden kann. (Org. Syntheses, 80 (2003) p 219ff und zit. Lit.)
  • Die Verwendung nukleophiler Phosphate ist besonders für die Synthese organischer Diphosphatester von Vorteil. Ein Nachteil ist die geringe Nukleophile der freien (Oligo)Phosphate und die geringe Löslichkeit in organischem Lösemittel. Möglichkeiten die Reaktivität zu erhöhen sind teilweises Schützen der Oxyanionen, z. B. als Benzylester (s.o.), vor allem aber entsprechende Gegenionen, die Phasentransfereffekte ermöglichen und ein nackteres, d.h. reaktiveres Phosphat erzeugen. Hier finden insbesondere Alkylammoniumsalze Verwendung. Standard und Stand der Technik ist der Verwendung der Tetralkylammonium hydrogen (oligo) phosphate, besonders von Tris(tetrabutylammonium)diphosphat zur Synthese organischer Diphosphate. (Poulter et al.) Leider ist vor allem letzteres Reagenz selbst nur schwierig durch Ionenaustausch und mit teuren Reagenzien herstellbar. So muss z. B. Dinatriumdihydrogendiphosphat durch Ionenaustausch in die sehr hydrolyseempfindliche Diphosphorsäure überführt werden, welche sofort mit zersetzlichen Tetrabutlyammoniumhydroxid unter pH-Kontrolle zum nukleophilen Diphosphat-Reagenz umgesetzt wird. Verunreinigungen durch andere Alkylphosphate, z. B. Monophosphat in Diphosphatreagenz, sind in Reagenz und auch Produkt schwierig zu entfernen. Verwendung im Bereich nukleophiler Phosphorylierung finden gelegentlich auch Phosphinsäureester (dreiwertiger Phosphor, Arbuzov-Typ-Reaktionen).
  • Schwierigkeiten ergeben sich vor allem, da oft noch ein bestimmtes Gegenion zum (oligo)Phosphatanion erforderlich ist, z. B. Ammonium, welches durch umständlichen und teuren Ionenaustausch z. B. aus dem zunächst gebildeten Salz, z. B. dem Tetrabutlyammoniumsalz, gewonnen werden muss.
  • Figure 00040001
  • Wir haben nun gefunden, dass sich die Silylester der Phosphorsäuren (1, Mono-, Di-, Tri-, Oligophosphorsäure) und der phosphinigen Säure (2) leicht und in hoher Ausbeute in einer Mehrphasenreaktion aus den kommerziellen Salzen herstellen lassen. Ferner haben wir gefunden das sie sich partiell Desilylieren lassen und als organisch lösliche, nucleophile Reagenzien zur Übertragung silylgeschützter Phosphate (Mono-, Diphosphate, Triphosphate etc.) und Phosphite eignen (3, 4). Ferner wurde entdeckt, dass sich auch die phophorylierten Produkte (5, 6) einfach, selektiv und vollständig desilylieren (entschützen) lassen. Insbesondere wurde gefunden, dass nahezu beliebige Gegenionen ohne Ionenaustausch eingeführt werden können, das bei geeigneter Hydrolyse nur flüchtige Entschützungsprodukte entstehen, sowie das geeignete Hydrolysebedingungen bei Oligophosphaten keine nenneswerte Spaltung der P-O-P Bindung bewirken.
  • Ferner wurde gefunden das sich die silylierten Oligophosphate auch zur elektrophilen Silylierung eignen, ähnlich dem TBPP, und dass dies mit der nucleophilen Silylierung kombiniert werden kann, z. B. bei der Synthese cyclischer Phosphate aus Epoxid und Tetrakis(trimethylsilyl)diphosphat.
  • Trimethylsilylierte (TMS) Formen der Oxyanion der Hauptgruppenelemente sind bekannt (##1), z. B. der Monophosphorsäure. Diese und höhere Silylphosphate entstehen z. B. bei der Behandlung von Phosphorpentoxid mit Hexamethyldisiloxan im Gemisch der Isomeren, wobei z. B. angeblich bis 18% des silylierten Diphosphats detektiert wurden (Mileshkevich et al). Andere Autoren konnten aber nur max. 7% des silylierten Diphosphats nachweisen.(Yamamoto et al)
  • Ebenso wurde die tert.-Butyl-dimethylsilylierung (TBS) mittels teurem N-Methyl-N-TBS-acetamid für analytische Zwecke beschrieben.
  • Eine beschrieben Synthese des TMS-dphosphats mit Bis(trimethylsilyl)phosphit (TMS)2HO3P ist nicht zutreffend. Das angegebene Produktspektrum entspricht dem des Phosphats (TMS-O)3PO. Wiederholung der Versuche zeigt eindeutig, dass die Synthese zum Phosphat führt und nicht zum Diphosphat (1, n = 2).
  • Präparative Verfahren zur gezielten Darstellung der Silylester in Reinheiten > 80%, insbesondere der Oligophosphorsäuren, speziell der Diphosphorsäure, sowie der Phosphite sind nicht bekannt. Die direkteste und billigste Methode, die Reaktion der Phosphorsäuren oder von deren Salzen mit aktivierten Alkylsilanen, insbesondere Trimethylsilylchlorid, ist nur langsam und mit Problemen, z. B. bei der Löslichkeit, behaftet. Das Verfahren funktioniert nur mit Orthophosphorsäure in akzeptabler Ausbeute.
  • Das von uns gefundene Verfahren zur Darstellung von Silylestern der Phosphorsäuren und Phosphorigen Säuren nutzt Silane die üblicherweise zu Silylierungen verwendet werden (s. ABCR-Katalog), besonders jedoch Trialkylsilane der allgemeinen Formel SiR1R2R3X, wobei R1, R2, R3 = Alkyl oder Aryl, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, tert-Butyl, Benzyl, Phenyl, oder Alkoxyl wie Methoxy, Ethoxy ist, und/oder Kombinationen davon; besonders jedoch Methyl, Ethyl, Isopropyl, Phenyl, tert-Butyl, und/oder Kombinationen davon, ganz besonders jedoch Methyl. X = übliche Abgangsgruppe am Silicium, besonders Halogenid, Sulfonat, Acetat oder Acetamid, Imidazolid, ganz besonders jedoch Chlorid.
  • Phosphorsäuren, phosphorige Säuren oder deren Salze (z. B. Dinatriumdihydrogendiphosphat) werden mit einem Lösungsvermittler und Silan, und optional zusätzlich einem unpolaren inertem flüchtigen Lösungsmittel, zu einem mehrphasigen System vereint und stark gerührt bis der Umsatz vollständig ist, üblicherweise wenige Minuten bis ca. 24 h. Die Rührung muss die Phasen stark durchmischen. Exotherme Reaktionen (kleine Silane) müssen gekühlt werden, gegebenenfalls muss die Silanzugabe langsam erfolgen, endotherme können erhitzt werden. Es entsteht HX, welches abgeleitet wird. Das Abfangen von HX durch Basen, z. B. von HCl durch Pyridin ist möglich.
  • Mit einem unpolaren inertem flüchtigen Lösungsmittel wird das Produkt extrahiert. Das Lösemittel wird destillativ, ggf. im Vakuum, entfernt. Das Produkt des Typ 1 oder 2 entstehen gewöhnlich mit über 90% und einer Reinheit die maximal 5 Prozent unter Reinheit des Ausgangsmaterials liegt, üblicherweise ist der Umsatz jedoch quantitativ und die Reinheit analog der des Ausgangs(oligo)phosphats. Ausreichend niedrigsiedende Silylphosphate (z. B. per TMS mono- und -diphosphate) können destillativ im Vakuum gereinigt werden. In Einzelfällen kann sogar auf das Löse- und Extraktionsmittel ganz verzichtet werden.
  • Als Lösungsvermittler dienen inerte mittelpolare Lösungsmittel, z. B. Amide oder Sulfone, besonders jedoch Formamid.
  • Als Lösungs- bzw. Extraktionsmittel dienen die üblichen protonenfreien Lösemittel, bevorzugt Kohlenwasserstoffe oder Petrolether mit Siedepunkten unter 120°C.
  • Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem Trimethylchlorsilan mit Phosphorsäuren, bevorzugt Dinatriumdihydrogendiphosphat in Formamid zur Reaktion gebracht wird, und anschließend mit Petrolether (Sdp. < 70°C) extrahiert wird. Destillatives Entfernen im Vak. des Petrolethers, restl. HCl, TMSCl und TMS-O-TMS ergibt reines Silylphosphat. Besonders die Silyloligophosphate (n > 1) sind bei tiefer Temperatur lange lagerbar, wenn HCl vollstängig entfernt wurde.
  • Ferner wurde gefunden, dass sich die Silylgruppen ohne Spaltung von P-O-P oder P-O-C-Bindungen hydrolysiert werden können, bevorzugt mit verdünntem Ammoniak. Andere Metallsalze lassen sich ebenfalls verwenden. Werden diese so gewählt, das flüchtige Gegenionen vorliegen, können letztere spurlos entfernt werden, z. B. mit Natriummethanolat verbleibt das Na-salz des Phosphattesters, der Natriumgehalt entspricht der eingesetzten Stöchiometrie (Mono- oder Di-natriumsalz etc.), Methanol wird abgezogen. Mit Ammoniak und Salz, z. B. Kaliumcarbonat läßt sich Ammoniumcarbonat in der Gefriertrocknung abziehen und das Kaliumsalz bleibt zurück. Die Ammoniakmethode ist vorzuziehen.
  • Beispiele
  • Diphosphorsäuretetrakis(trimethylsilyl)ester
  • In einem typischen Experiment wird in einem mit einem Magnetrührer ausgestatteten 250 mL Schlenk-Kolben fein pulverisiertes Dinatriumdihydrogenpyrophosphat (22.2 g, 100 mmol) in Formamid (50 mL) suspendiert. An dieser Stelle kann, falls gewünscht, Pyridin (8.0 mL, 100 mmol) hinzugefügt werden. Trimethylsilylchlorid (56 mL, 440 mmol) wird hinzugefügt und die Mischung für 1 Stunde kräftig gerührt (ca. 1.5 Stunden, falls Pyridin beigefügt wurde). Anschließend wird Petrolether (Siedebereich 40 °C bis 60 °C, 200 mL) hinzugefügt und für ca. 5 Minuten nachgerührt. Das Rühren muss sehr kräftig geschehen, um eine intensive Durchmischung der beiden flüssigen Phasen zu gewährleisten. Die farblose, klare obere Phase, welche sich kurz nach Ende des Rührens abtrennt, wird dann in einen 250 mL Schlenk-Kolben unter Stickstoffatmosphäre überführt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt (30 °C, ca. 1 mbar).
    Ausbeute: 46.6 g (100 mmol, ≤ 100 mol-%), farblose Flüssigkeit.
  • Diphosphorsäuretetrakis(triethylsilyl)ester
  • In einem trockenen Schlenk-Kolben wird zu einer Suspension von Dinatriumdihydrogendiphosphat (1.13 g, 5 mmol) in Formamid bei 55 °C Triethylchlorsilan (3.10 g, 20 mmol) hinzugefügt. Die Mischung wird bei dieser Temperatur für 3 Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt. Der Reaktionsansatz wird anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt und mit trockenem Petrolether (50 mL, über LiAlH4 destilliert) versetzt. Die Mischung wird für ca. 5 Minuten kräftig gerührt. Die klare obere Phase wird sorgfältig vom Formamid getrennt in einen trockenen Kolben überführt. Der Petrolether wird dann unter vermindertem Druck entfernt.
    Ausbeute: 3.15 g (5 mmol, ≤ 100 mol-%), farblose, viskose Flüssigkeit.
  • Allgemeine Arbeitsvorschrift zur Synthese der Diphosphorsäureallylester:
  • Typischerweise wird das gewünschte Volumen der Lösung der benötigten Menge Diphosphorsäuretetrakis(trimethylsilyl)ester (5.0 mol-äq.) in Alkanen mittels einer Glaspipette in einen Schlenk-Kolben überführt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt (30 °C, ca. 1 mbar). Zu diesem klaren, farblosen, flüssigen Verdampfungsrückstand wird unter ständigem Rühren bei einer Temperatur zwischen 0 °C und 4 °C Ethyldüsopropylamin (DIPEA, 3.3 mol-äq.) und Wasser (1.6 mol-äq., Aceton/Wasser 9/l wird verwendet) in dieser Reihenfolge hinzugefügt. Nach Ende der Zugaben wird die Eiskühlung entfernt und der Ansatz für 5 bis 10 Minuten nachgerührt. Die aktivierte Allylverbindung, vorzugsweise das Bromid (1.0 mol-äq.) wird in Substanz hinzugefügt. Bromide mit einer harzigen oder klebrigen Konsistenz können vor der Zugabe in einer kleinen Menge Aceton gelöst werden. Nach kurzem Rühren wird der Ansatz bei Raumtemperatur gelassen, bis die Reaktion beendet ist. Währenddessen bildet sich ein kristalliner Niederschlag von DIPEA·HBr. Die flüssige Phase der Reaktionsmischung wird in einen Erlenmeyerkolben überführt, der die hydrolytische basische Lösung mit dem benötigten Gegenion, normalerweise 6 M wässrige NH4OH-Lösung, bei 4 °C enthält. Die Hydrolyse muss unter kräftigem Rühren geschehen und eine ausreichende Menge der NH4OH-Lösung muss verwendet werden, um einen alkalischen pH-Wert während des Verlaufs der Hydrolyse zu garantieren. Das erhaltene zweiphasige Flüssig-Flüssig-System wird dreimal mit Diethylether gewaschen. Die organischen Phasen werden verworfen und die wässrige Phasen wird mit Acetonitril versetzt, bis die anorganischen und organischen Diphosphate ausfallen. Der Niederschlag wird mit verdünnter Ammoniumhydroxidlösung wieder in Lösung gebracht. Das anorganische Diphosphat wird nun unter gleichzeitigem Rühren durch die vorsichtige Zugabe einer Mischung von 2-Propanol/Acetonitril selektiv ausgefällt. Sollte ein Teil des organischen Diphosphats mit ausfallen (31P-NMR), so wird erneut gelöst und der letzte Schritt vorsichtiger wiederholt. Die überstehende Flüssigkeit oder Flüssigkeiten werden unter vermindertem Druck eingeengt. Die verbleibende wässrige Lösung wird gefriergetrocknet. Das Produkt wird als weißer, flockiger Feststoff erhalten. Für lösliche organische Diphosphate (z. B. mit einer längeren Alkenyleinheit) werden andere Isolierungsmethoden angewandt.
  • Triammoniumgeranyldiphosphat(GPP)
  • Synthese nach allgemeiner Arbeitsvorschrift. Ausbeute: ca. 80 mol-%, weißer, amorpher Feststoff.
  • Triammoniumdimethylallyldiphosphat(DMAPP)
  • Synthese nach allgemeiner Arbeitsvorschrift. Ausbeute: ca. 83%, weißer, amorpher Feststoff.
  • Triammonium-4-hydroxy-3-(hydroxymethyl)-but-2-enyldiphosphat
  • Synthese nach allgemeiner Arbeitsvorschrift; ausgehend vom acetatgeschützten 1-Bromid.
  • Triammonium-(E)-8-hydroxy-2,6-dimethyl-octa-2,6-dienyldiphosphat("Geraniol-8-diphosphat")
  • Synthese nach allgemeiner Arbeitsvorschrift; ausgehend vom 8-O-acetylgeschützten Bromid.
    Ausbeute: ca. 70 mol-%, weißer, amorpher Feststoff.
  • Trinatrium-2-oxo-propyldiphosphat(Diphosphorylaceton)
  • α-Chloraceton (0.28 g, 3 mmol) wird nach allgemein bekannter Arbeitsvorschrift diphosphoryliert, jedoch mit einer verringerten Reaktionszeit von 5 Stunden. Die Reaktionsmischung wird in 50 mL kaltem Wasser, das genau 60 mmol(5.04 g) NaHCO3 enthält, hydrolysiert (Transfer mit einer Pasteurpipette). Nach der vollständigen Überführung der Reaktionsmischung in die Bicarbonatlösung werden 25 mL kalter 12% NH4OH-Lösung hinzugefügt. Die wässrige Phase wird bei 4 °C mit Diethylether extrahiert (4 × 20 mL). Die organischen Phasen werden verworfen und die wässrige gefriergetrocknet. Die Zielverbindung wird aus dem flauschigen Feststoff mit 20 mL 2-Propanol/Wasser 3/l extrahiert. Der 2-Propanol wird am Rotationsverdampfer entfernt und die verbleibende wässrige Lösung gefriergetrocknet.
  • Ammonium-2-oxo-4-phenyl-2λ5-[1,3,2]dioxaphospholan-2-olat (Phenylethylidencyclophosphat)
  • 2-Phenyloxiran (1.2 g, 10 mmol) wird in Substanz zu Diphosphorsäuretetrakis(trimethylsilyl)ester (7 g, 15 mmol) gegeben und die erhaltene Mischung über Nacht bei Raumtemperatur gehalten. Das Produkt wird mittels einer Pasteurpipette in 15 mL einer kalten 6 % NH4OH-Lösung überführt. Der pH-Wert des Hydrolysats wird eventuell mit einigen Tropfen einer 25% NH4OH-Lösung alkalisch eingestellt. Man fügt Acetonitril (120 mL) hinzu und der ausgefallene Feststoff wird mittels Zentrifugieren abgetrennt (ca. 2 Minuten bei 2000 U/min). Die überstehende Flüssigkeit wird abgetrennt und das Acetonitril am Rotationsverdampfer entfernt. Die übriggebliebene wässrige Lösung wird gefriergetrocknet.
    Ausbeute: 1.13 g (5.2 mmol, 52 mol-%), weißer, flockiger Feststoff.
  • Kalium-2-oxo-4-phenyl-2λ5-[1,3,2]dioxaphospholan-2-olat(Phenylethylidencyclophosphat)
  • In einem trockenen Rundkolben mit einem Tropftrichter und einem Gasanschluss wird unter einer Stickstoffatmosphäre bei –78 °C zu einer Lösung von Oxophosphoryltrichlorid (0.91 mL, 10 mmol) in absolutiertem Tetrahydrofuran (5 mL) Pyridin (0.8 mL, 10 mmol) hinzugefügt. Anschließend wird eine Lösung von 1-Phenylethan-1,2-diol (0.138 g, 1 mmol) in absolutiertem Tetrahydrofuran (5 mL) über einen Zeitraum von 15 Minuten hinzugetropft. Nach Rühren bei –78 °C für 2 Stunden wird der Reaktionsansatz für 30 Minuten bei 0 °C gerührt. Die Reaktion wird durch Zugabe einer Eis-Wasser-Mischung (ca. 100 mL), die Kaliumcarbonat (6.9 g, 50 mmol) enthält, abgebrochen. Die wässrige Phase wird mit Diethylether (3 × 30 mL) extrahiert, eingefroren und gefriergetrocknet. Der so erhaltene weiße Feststoff wird in Wasser (35 mL) gelöst. Die Zugabe einer 1:1 Mischung von Acetonitril/2-Propanol (70 mL), gefolgt von kräftigem Rühren, führt zu einem Flüssig-Flüssig-Zweiphasensystem. Die obere (organische) Phase enthält die gesamte Zielverbindung, während alle anorganischen Phosphate in der unteren wässrigen Phase verbleiben. Nach der Phasentrennung wird der Hauptteil der organischen Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der wässrige Verdampfungsrückstand wird mit Wasser verdünnt (ca. 10 mL), eingefroren und gefriergetrocknet.
    Ausbeute: 0.21 g (9 mmol, 90 mol-%), weißer, amorpher Feststoff.
  • Ammonium-4-hexyl-2-oxo-2λ5-[1,3,2]dioxaphospholan-2-olat (Hexylethylidencyclophosphat)
  • Die oben beschriebene Prozedur wird mit 2-Hexyloxiran (1.28 g, 10 mmol) wiederholt.
    Ausbeute: 1.19 g (5.8 mmol, 53 mol-%), weißer, leicht klebriger Feststoff.
  • Ammonium-4-isopropenyl-2-oxo-2λ5-[1,3,2]dioxaphospholan-2-olat (Isopropenylethylidencyclophosphat)
  • 2-Isopropenyloxiran: eine Suspension von Natriumhydrid (0.72 g, 30 mmol) in trockenem Dimethylsulfoxid (20 mL) wird bei 54 °C für 6 Stunden gerührt. Die so erhaltene milchigtrübe Mischung wird auf Raumtemperatur abgekühlt und mit absolutiertem Tetrahydrofuran (20 mL) verdünnt. Die verdünnte Lösung wird auf –4 °C (Eisbad/NaCl) gekühlt und es wird dann eine Lösung von Trimethylsulfoxoniumiodid (6.12 g, 30 mmol) in trockenem Dimethylsulfoxid (25 mL) innerhalb 3 Minuten hinzugefügt. Die Mischung wird für eine Minute gerührt, bevor Methacrolein (1.40 g, 20 mmol) in Substanz über einen Zeitraum von 1 Minute zugetropft wird. Das Eisbad wird nach 10 Minuten entfernt und man rührt für 30 Minuten nach. Die Reaktionsmischung wird auf eine Eis/Wasser-Mischung gegossen und mit Pentan extrahiert (4 × 50 mL). Die vereinigten organischen Phasen werden mit Wasser (4 × 50 mL) und gesättigter Kochsalzlösung (20 mL) gewaschen. Nach Trocknen über K2CO3 wird das Pentan über eine Vigreux-Kolonne kontrolliert abdestilliert. Die erhaltene Lösung von 2-Isopropenyloxiran in Tetrahydrofuran wird wie oben beschrieben mittels Diphosphorsäuretetrakis(trimethylsilyl)ester (16.5 g, 37 mmol) phosphoryliert.
  • Triammonium-3,7-dimethyl-8-[2-(4-{2-[2-(4-phenylazo-phenoxy)-ethoxy]-butoxy}-ethoxy)-ethoxy]-octa-2,6-dienyldiphosphat(AzoGPP)
  • Synthese nach allgemeiner Arbeitsvorschrift; ausgehend von 3,7-dimethyl-8-[2-(4-{2-[2-(4-phenylazo-phenoxy)-ethoxy]-butoxy}-ethoxy)-ethoxy]-octa-2,6-dienylbromid.
    Ausbeute: 72 mol-%, orangefarbener, leicht klebriger Feststoff.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Darstellung von Verbindungen gemäß Strukturformeln 1, 2 aus den entsprechenden Säuren oder deren Salzen im Mehrphasensystem mit aktivierten Silanen unter Einfluss eines Lösungsvermittlers, bevorzugt Formamid, besonders bevorzugt zur Darstellung von Verbindungen 1 mit n > 1.
  2. Verfahren zur Darstellung von Verbindungen 1 mit n = 2 oder 3, R1–3 = Me, aus Trimethylchlorsilan mit Formamid.
  3. Verfahren zur teilweisen Hydrolyse der Verbindungen 1 und/oder 2 mit kontrollierten Mengen Fluorid oder protischen Lösemitteln wie Wasser, Alkoholen oder Aminen, bevorzugt jedoch mit Wasser.
  4. Verfahren zur Umsetzung von Verbindungen des Typs 1 und/oder 3 mit n > 1 und Epoxiden zur Darstellung von cyclischen Phosphotestern (vergl. 6 mit R4–R5 verbrückt).
  5. Beansprucht werden Verbindungen des Typs 1 (n = 1–3) zur Darstellung von Monoalkyl-Phosphorestern, besonders von Alkyldiphosphaten.
  6. Beansprucht werden partiell desilylierte Präparationen von 1 und 2, insbesondere solche die als teilsilylierte Hauptkomponente Verbindungen des Typs 3 (n = 1–3) enthalten.
  7. Präparationen nach Anspruch 6 zur Darstellung von Monoalkyl-Phosphorestern, besonders von Alkyldiphosphaten, durch nukleophile Substitution, besonders in Gegenwart von Hünigs Base.
  8. Verfahren zur Darstellung von Verbindungen des Typs 5, durch Reaktion von Verbindungen des Typs 1 und/oder 3, bevorzugt von Präparationen mit Verbindungen des Typs 3, mit elektrophilen aktivierten Akylderivaten, besonders höheren Alkylhalogeniden, besonders bevorzugt Alkyl-, (Oligo-)Prenyl- und Allylbromide.
  9. Verfahren zum selektiven Abspalten der Silylgruppen, auch in Gegenwart von P-O-P und P-O-C-Bindungen, aus 5 oder 6 durch Solvolyse.
  10. Verfahren gemäß Anspruch 9 durch Hydrolyse mit Wasser.
  11. Verfahren zum selektiven Abspalten der Silylgruppen, auch in Gegenwart von P-O-P und P-O-C-Bindungen, aus 5 oder 6 durch Solvolyse, bevorzugt Hydrolyse, in Gegenwart von Metallionen, bevorzugt Metallhydroxiden, carbonaten oder alkoholaten, besonders bevorzugt in Gegenwart vom Ammoniak, und/oder auch in Kombination von Ammoniak mit den bevorzugten Metallsalzen.
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