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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen und/oder
Prägen
von Materialbahnen, mit einem Stanzzylinder und einem Gegendruckzylinder,
zwischen denen eine Materialbahn durchführbar ist, wobei der Abstand
zwischen dem Stanzzylinder und dem Gegendruckzylinder verstellbar
ausgebildet ist und der Gegendruckzylinder eine an einer feststehenden
Achse gelagerte drehbare Hülse
aufweist.
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Aus
der
EP 899 068 ist eine
Vorrichtung zum Stanzen von Etiketten bekannt, bei der ein Spalt
zwischen einem Stanzzylinder und Gegendruckzylinder gebildet ist,
der über
eine Verstellmechanik verändert werden
kann. Hierfür
werden die Schmitzringe auf einem Verstellmechanismus gelagert,
um den Abstand zwischen Gegendruckzylinder und Stanzzylinder geringfügig verstellen
zu können.
Der Gegendruckzylinder selbst ist auf Nadellagern gelagert. Bei
hohen Kräften
kann es jedoch passieren, dass die Lager geringfügige Bewegungen des Gegendruckzylinders
in radiale Richtung zulassen und somit das Ergebnis des Stanz- oder
Prägevorganges
negativ beeinflusst wird. Auch nach einer gewissen Laufzeit nimmt
die Genauigkeit der Lagerung des Gegendruckzylinders ab.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum
Stanzen und/oder Prägen von
Materialbahnen zu schaffen, bei der eine hohe Genauigkeit der Einstellung
des Abstandes zwischen Stanzzylinder und Gegendruckzylinder möglich ist und
mit der eine lange Lebensdauer realisiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Der
Gegendruckzylinder weist eine an einer feststehenden Achse gelagerte
drehbare Hülse
auf, wobei an der Achse mehrere Lager vorgesehen sind, deren Spiel über mindestens
eine Spanneinheit einstellbar ist. Dadurch kann die Genauigkeit
der Lagerung erhöht
werden, indem das radiale Spiel von Innenring zu Außenring
geringfügig
verstellt werden kann, sodass der Wälzkörper in einem definierten Spalt
gehalten ist. Dadurch kann ein besonders runder Lauf des Gegendruckzylinders
erreicht werden, was die Qualität
des Stanzens und des Prägens
verbessert. Die Möglichkeit
der Einstellung der Lager erlaubt einen verschleißarmen Betrieb
und eine Verlängerung
der Lebensdauer.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist über die Spanneinheit das Spiel mehrerer
Lager einstellbar. Denn es ist mühsam,
für jedes
Lager eine getrennte Spanneinheit vorzusehen und die Einstellung
der Lager über
eine gemeinsame Spanneinheit vereinfacht daher den Verstellvorgang. Zudem
kann die Spanneinheit kompakt mit geringem Platzbedarf ausgebildet
sein.
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Für die Verstellung
des radialen Spiels der Lager sind die Lager vorzugsweise als Schrägkugellager
oder Kegellager ausgebildet und die Einstellung des Spiel erfolgt über ein
Verschieben des Innenrings und/oder des Außenringes. Für die Ausbildung
der Lager ist es dabei ein Vorteil, wenn der Wälzkörper oder der Innenring bzw.
Außenring
eine Schräge
aufweist, um bei einem axialen Bewegen das radiale Spiel des Lagers
einstellen zu können.
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Um
die Lager beim Verstellen nicht zu beschädigen, weist die Spanneinheit
vorzugsweise eine auf ein Lager wirkende Feder auf, die dafür sorgt,
dass die maximale axiale Kraft nicht überschritten wird und eine
Feineinstellung möglich
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an der Achse die Hülse und
zwei an gegenüberliegenden
Seiten der Hülse
angeordnete Schmitzringe gelagert. Die Spanneinheit kann dabei sowohl
auf die Lager der Schmitzringe als auch auf die der Hülse wirken.
Vorzugsweise sind die Lager dabei an einer Seite in axialer Richtung
der Achse festgelegt und an der gegenüberliegenden Seite über die
Spanneinheit verstellbar, wobei die Spanneinheit für eine einfache
Verstellung eine Mutter aufweisen kann.
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Für die Übertragung
der Verstellkräfte
wirkt die Spanneinheit vorzugsweise auf einer Seite auf einen Innenring
eines Lagers, das die Axialkräfte
an weitere Lager überträgt, wobei
das Lager benachbart zu der Hülse
Axialkräfte über einen
Außenring
an die Hülse
weiterleitet, sodass die Hülse
auf der gegenüberliegenden
Seite wiederum einen Außenring
eines Lagers in axialer Richtung vorspannen kann. Ein besonders
runder Lauf der Hülse
wird dabei gewährleistet,
wenn die Anordnung der Lager symmetrisch zu einer Mittelebene der
Achse angeordnet sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Vorderansicht auf eine Vorrichtung zum Stanzen und/oder Prägen von
Materialbahnen;
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung der 1;
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3 eine
geschnittene Draufsicht auf die Gegendruckwalze der Vorrichtung
der 1;
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4 eine
geschnittene Detailansicht der Lagerung der Gegendruckwalze der 3,
und
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5 eine
geschnittene Detailansicht der Lagerung der Gegendruckwalze der 3.
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Die
in 1 und 2 gezeigte Vorrichtung 1 zum
Stanzen und/oder Prägen
von Materialbahnen besitzt einen Rahmen 2, an dem ein Stanzzylinder 3 und
ein Gegendruckzylinder 4 gelagert sind. Der Rahmen 2 umfasst
ein Gestell mit einem Boden 5 und einem oberen Verbindungsstück 8.
Seitlich zu dem Stanzzylinder 3 und dem Gegendruckzylinder 4 sind
Schmitzringe 13 und 14 vorgesehen, die von oben
durch ein Druckstück 6 beaufschlagt
werden. An dem Druckstück 6 sind
Druckrollen 7 angebracht, wobei das Druckstück 6 über ein
Handrad 9 relativ zu dem Verbindungsstück 8 bewegbar ist.
Dadurch können
die Druckrollen 7 auf die Schmitzringe 13 an den Stanzzylinder 3 gedrückt werden.
Die Schmitzringe 14 an dem Gegendruckzylinder 4 sind
in vertikaler Richtung durch die Lagerung des Gegendruckzylinders 4 gehalten.
Es ist alternativ auch möglich,
im unteren Bereich der Schmitzringe 14 in bekannter Weise
Stützrollen
vorzusehen.
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Der
Stanzzylinder 3 ist um eine ortsfeste Achse 10 gelagert
und weist an seiner Außenseite Profilierungen
zum Schneiden oder Prägen
einer Materialbahn auf. Der Gegendruckzylinder 4 ist an
einer feststehenden Achse 11 gelagert, die an dem Rahmen 2 gehalten
ist.
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Wie
in 3 zu sehen ist, umfasst der Gegendruckzylinder 4 eine
drehbare Hülse 19,
die um die feststehende Achse 11 gelagert ist. Um den Spalt zwischen
Stanzzylinder 3 und Gegendruckzylinder 4 verstellen
zu können,
kann an der Achse 11 ein Verstellmechanismus vorgesehen
sein, der die radiale Position der Hülse 19 gegenüber der
Achse 11 verändern
kann, um das Stanzen und Prägen
mit hoher Genauigkeit durchführen
zu können.
Beispielsweise kann über
Keilflächen
oder Exzenter die radiale Position von Lagern 17 der Hülse 19 verstellt
werden.
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Die
feststehende Achse 11 ist über einen Kulissenstein 22 an
dem Rahmen 2 gehalten, wobei endseitig eine Mutter 20 vorgesehen
ist, die Teil einer Spanneinheit bildet. Die Mutter ist auf einem
Gewinde der Achse 11 aufgeschraubt und drückt in axialer Richtung
auf ein Tellerfederpaket 21, das auf der von der Mutter 20 abgewandten
Seite auf eine Hülse 23 wirkt.
Die Hülse 23 wirkt
dabei auf Lager 15 für
die Schmitzringe 17 sowie Lager 17 der Hülse 19.
Auf der gegenüberliegenden
Seite ist das letzte Lager 15 für den Schmitzring 14 mit
einer Mutter 46 in axiale Richtung gesichert.
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In 4 ist
der in 3 linke Teil der Lagerung für den Schmitzring 14 und
der Hülse 19 dargestellt.
Die Hülse 23 drückt mit
einer Schulter auf einen Innenring 33 des Lagers 15.
Das Lager 15 ist als Schrägkugellager ausgebildet und
umfasst einen Innenring 33 mit einer keilförmigen Fläche 34,
die zum Ende hin ansteigt. Auf der Keilfläche 34 ist eine Kugel 32 als
Wälzkörper gelagert,
der gegen eine leicht schräge
Fläche 31 an
einen Außenring 30 gedrückt wird.
Die Anlageflächen
des Wälzkörpers 32 an
dem Außenring 30 und
dem Innenring 33 sind somit in einer zur Achse 11 geneigten
Ebene angeordnet.
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Das
benachbarte Lager 15' ist
spiegelbildlich zu dem Lager 15 ausgebildet und umfasst
gleichermaßen
einen Innenring 33 und einen Außenring 33. Die Lager 15 und 15' sind abgedichtet
ausgebildet, damit sie nicht während
ihrer Lebensdauer gewartet werden müssen. Es ist auch möglich, geschmierte Lager
einzusetzen.
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Für die Lagerung
der Hülse 19 sind
zwei weitere Schrägkugellager 17 vorgesehen,
die jeweils einen Innenring 39 aufweisen, an dem der Wälzkörper 38 in
Form einer Kugel in einer Nut aufgenommen ist. Ferner weist das
Lager 17 einen Außenring 36 auf, an
dem eine schräge
Fläche 37 ausgebildet
ist. Der Außenring 36 kann
in der in 4 gezeigten Position Kräfte nach
rechts übertragen,
da die schräge
Fläche 37 sich
nach links aufweitet. Zwischen dem Innenring 33 an dem
Lager 15' und
dem Innenring 39 des benachbarten Lagers 17 ist
eine Hülse 35 angeordnet.
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In 5 ist
die rechte Seite der Lagerung des Gegendruckzylinders 4 der 3 dargestellt. Benachbart
zu der Hülse 19 ist
ein Distanzring 40 vorgesehen, der mit einem ringförmigen Vorsprung 41 auf
einen Außenring 36 des
Lagers 17 drückt.
Das Lager 17 ist wie in 4 ausgebildet,
wobei die Außenringe 36 eine
sich nach rechts aufweitende schräge Fläche 37 aufweisen.
Der Innenring 39 umgibt den kugelförmigen Wälzkörper 38 U-förmig. Benachbart zu
den Lagern 17 ist ein weiterer Distanzring 42 angeordnet,
der an einem Innenring 33 eines Lagers 15 für den Schmitzring 14 anliegt.
Das Lager 15 ist benachbart zu einem Lager 15' angeordnet,
die entsprechend der Darstellung der 4 ausgeführt sind.
Das Lager 15' ist
durch eine Mutter 46 gesichert, die auf ein Gewinde 45 an
der Achse 11 aufgeschraubt ist.
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Zum
Einstellen des Spiels der Lager 15, 15' und 17 wird
die Mutter 20 gedreht, sodass über das Tellerfederpaket 21 ein
Druck auf die Hülse 23 weitergegeben
wird. Die Hülse 23 wirkt
auf die Innenringe 33 der Lager 15 bzw. 15', die dann die
axiale Bewegung über
die Hülse 35 an
die Innenringe 39 der Lager 17 weitergeben. Die
Lager 17 drücken
mit ihrem Außenring 36 gegen
die Hülse 19,
die über
das Distanzstück 40 eine
axiale Kraft auf die Außenringe 36 der
auf der rechten Seite in 3 angeordneten Außenringe 36 der
Lager 17 weitergeben. Die axiale Kraftübertragung wird über die
Innenringe 39 der Lager 17, dem Distanzring 42 und
die Innenringe 33 der Lager 15 bzw. 15' weitergegeben
bis zu der Mutter 46, die an dem Gewinde 45 festgelegt
ist. Durch verstellen der Mutter 20 kann somit geringfügig das
radiale Spiel der Lager 15 bzw. 17 verändert werden,
um einen besonders runden Lauf der Hülse 19 und der Schmitzringe 14 zu
gewährleisten.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Lager 15 und 17 als Schrägkugellager ausgebildet. Gleichermaßen ist
es möglich,
die Lager als Kegelrollenlager oder Spindellager auszubilden. Die Lager 15 und 17 können entweder
nach außen
hin abgedichtet sein oder einen Schmiermechanismus aufweisen, der
für eine
Zuführung
von Schmiermittel sorgt.