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Die
Erfindung bezieht sich auf eine photovoltaische Solarzelle und auf
aus solchen Zellen aufgebaute Solarmodule.
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Unter
Solarmodul wird hier insbesondere eine Anordnung aus mehreren elektrisch
in Reihe geschalteten Solarzellen verstanden.
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Ein
bekanntes Problem bei photovoltaischen Solarzellen ist die mangelnde
Nutzung des einfallenden Lichts. Vor allem bei modernen Dünnschicht-Solarzellen
(z. B. bei denen die Absorberschicht aus kristallinem oder amorphem
Silizium besteht oder solches enthält) können die Dicken der das Licht
absorbierenden und in elektrische Spannung umsetzenden Funktionsschichten
gleich oder gar kleiner als die Wellenlängen des einfallenden Lichts
in Luft werden. Insbesondere sind die Schichtdicken teilweise geringer
als die mittleren Eindringtiefen des einfallenden Lichtes in die
Absorber- bzw. Funktionsschichten. Unter diesen Randbedingungen
wird die im einfallenden Licht enthaltene Energie jedenfalls bei
direkter (senkrechter) Aufstrahlung nur noch unzureichend absorbiert.
Der Wirkungsgrad bzw. die Lichtnutzung dieser Solarzellen genügt daher
ohne weitere Maßnahmen
nicht den aktuellen Ansprüchen und
Anforderungen für
eine effiziente und kostengünstige
Elektrizitätserzeugung.
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Auch
herkömmliche,
d. h. aus Silizium-Wafern hergestellte Solarzellen, bzw. aus z.
B. Si mit dickeren als 1 bis 2 Mikrometer dicken Absorbern hergestellte
Solarzellen, können
mit einer Lichtfallentechnik wie z. B. durch strukturierte Oberflächen und gut
reflektierende Rückseiten
verbessert werden, um das einfallende Licht so gut wie möglich zur
Stromerzeugung zu nutzen.
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Generell
umfassen (Dünnschicht-)Solarzellen
mehrere Schichten, nämlich
eine transparente Frontelektrode, welche das einfallende Licht durchzulassen
hat, eine das Licht absorbierende und in elektrische Spannung umsetzende
Absorberschicht und eine zweite (zumeist metallische) Rückelektrode, die
nicht transparent sein muss und daher relativ dick -mit sehr geringem
Flächenwiderstand-
sein kann.
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In
aller Regel werden Dünnschicht-Solarzellen
auf starren oder flexiblen Substraten aufgebaut. Ihre Elektroden
sind meist als kontinuierliche Flächenelektroden ausgeführt. Fall weise
kommt noch eine rückwärtige mechanische
Abdeckung hinzu; mitunter werden die Solarzellen beispielsweise
in Isolierverglasungen eingesetzt.
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Das
Substrat wird „Superstrat" genannt, wenn es
in der Einbausituation als Solarmodul der Sonne zugewandt ist, sich
also zwischen Sonne und Absorberschichten befindet. Ein Superstrat
muss demzufolge transparent sein, und die Reihenfolge der Schichtabscheidung
ist im Falle eines Superstrates in der Regel (i) Frontelektrode,
(ii) Halbleiter (Absorber), (iii) Rückelektrode. Ein „echtes" Substrat kann -im
Gegensatz zum Superstrat- undurchsichtig sein und die Reihenfolge
der Schichtabscheidung ist -ausgehend vom Substrat- in der Regel
(i) Rückelektrode,
(ii) Halbleiter (Absorber), (iii) Frontelektrode.
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Die
Flächenelektroden
können
ihrerseits aus mehreren Schichten zusammengesetzt sein. So kann
die Rückelektrode
ein Sandwich aus (dotiertem) TCO („transparent conductive Oxide", z. B. ZnO:Al, ITO,
SnO2) und einem Metall wie Silber oder Aluminium
umfassen; die Frontelektrode kann eine zwischen dielektrischen Entspiegelungsschichten eingefasste
Metallschicht umfassen und/oder auch aus TCO bestehen.
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Solarzellen
aus Silizium-Wafern sind an sich selbsttragend, und werden meist
mit (gedruckten) Gitterelektroden ausgestattet. Auch sie werden
jedoch für
den Einsatzzweck meist mit großflächigen Substraten
verbunden, beispielsweise zwischen zwei Glasscheiben eingebaut.
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Lösungsansätze für die Verbesserung
der Lichtnutzung in Solarzellen bestehen einerseits darin, die Lichtreflexion
an der äußeren Oberfläche zu vermindern.
Hierzu ist es einerseits bekannt, die Oberflächen auf der Lichteinfallseite
zu entspiegeln, wobei man Entspiegelungs-Beschichtungen auftragen
und/oder die Oberfläche
mit Mikrostrukturen versehen kann. Die erwähnten Mikrostrukturen können auch
das Licht brechen und es unter flachen Winkeln, oder auch diffus,
in die Absorberschichten einleiten. Eine weitere bekannte Maßnahme ist
es, die transparenten Frontelektroden der Solarzellen (an die sich die
Absorberschichten direkt anschließen) bewusst mit einer rauen
Oberfläche
zu erzeugen, so dass das Licht beim Austreten aus der Elektrodenschicht
in die Absorberschicht hinein gestreut wird.
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Durch
diese Maßnahmen
trachtet man, die Länge
des Pfades zu vergrößern, den
jeder Lichtstrahl innerhalb der Absorberschicht zurücklegt.
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Schließlich kann
der Licht-Nutzungsgrad auch durch Rückspiegeln der Lichtmenge verbessert werden,
die die (wegen ihrer geringen Dicke teiltransparente) Absorberschicht
durchquert hat. Zu diesem Zweck können die metallischen (und
nicht transparenten) Elek troden genutzt werden, die man üblicherweise
auf der vom Lichteinfall abgewandten Flächenseite der Solarzellen anordnet.
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Trotz
aller dieser Maßnahmen
bleibt der von Dünnschicht-Solarzellen
produzierte Strom noch geringer als der von den verhältnismäßig dicken
Silizium-Wafer-Solarzellen produzierte. Obwohl man damit rechnen
muss, dass letztere immer mehr Strom als Dünnschicht-Solarzellen produzieren
werden, lassen die recht geringen Ströme aus den (preiswerteren)
Dünnschicht-Solarzellen
den Schluss zu, dass noch Verbesserungspotenzial vorhanden ist.
Allerdings ist die Ausstattung der Solarzellen mit rauen Oberflächen stets
ein Kompromiss zwischen der lichtoptischen Optimierung und der Optimierung
der rein elektrischen Eigenschaften der Solarzelle. Es ist durch
Versuche verifizierbar, dass durch raue Oberflächen in den Grenzflächen zwischen
Elektroden und Absorberschicht sich die optischen Eigenschaften
(z. B. gemessen am Kurzschlussstrom unter Beleuchtung) tendenziell
verbessern, während
sich in der Regel mit zunehmender Rauhigkeit die elektrischen Eigenschaften
(z. B. gemessen durch die Offen-Klemmen-Spannung unter Beleuchtung)
verschlechtern.
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Eine
Lichtstreuung ohne raue Oberflächen zu
erreichen, würde
den Effekt des Einfangens des Lichts von der elektrischen Performance
der Solarzellen entkoppeln. Man kann sich in dieser Weise eine höhere Lichtausbeute
ohne den Nachteil von Beeinträchtigungen
der elektrischen Funktion versprechen, und damit einhergehend eine
bessere Effizienz der Konversion von Licht in elektrische Energie.
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WO 01/90 787 A1 beschreibt
eine Licht streuende dünne
Beschichtung, die dazu geeignet ist, von einer Lichtquelle ausgestrahltes
Licht homogen zu streuen. Als Anwendungsfälle werden insbesondere die
Hintergrundbeleuchtung von Flachbildschirmen, Flächenlampen etc. genannt. Die
Beschichtung besteht im Wesentlichen aus mit einem mineralischen
oder organischen Bindemittel gebundenen Partikeln mit Durchmessern
zwischen 0,3 und 2 µm,
wobei das Bindemittel einen Volumenanteil von 10 bis 40% an der
Beschichtung hat. Die Beschichtung hat eine Kontrastdämpfung von
mehr als 40%. Sie kann eine Lichttransmission von mehr als 45 oder gar
60% haben, insbesondere wenn die Partikel selbst aus halbtransparenten
(mineralischen) Materialien bestehen. Der Lichtbrechungsindex der
Partikel ist vorzugsweise höher
als der des Bindemittels.
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Die
Licht streuende Schicht wird vorzugsweise mit einer zwischen 1 und
20 µm
liegenden Dicke und einem geeigneten Verfahren auf die Oberfläche eines
Substrats aufgetragen, z. B. durch Siebdrucken, Tauchbeschichten,
Fließbeschichten,
Zerstäubung.
Sie ist als solche nicht oder schlecht elektrisch leitfähig (hochohmig).
Jedoch streut sie das einfallende Licht so gleichmäßig, dass
die Intensität
des gestreuten Lichtes für
jeden Betrachtungswinkel proportional zur Projektionsfläche ist.
Mit dispergierend wirkenden Zusatzstoffen können Agglomerationen von Partikeln
in Grenzen gehalten werden, die zu unerwünschten Transmissionsstörungen in
der Schicht führen
könnten.
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Das
Patent
EP 0 88 818 B1 beschreibt
Zubereitungen aus Partikeln und Bindemitteln, die auch für Licht
streuende Verwendungen z. B. in Leuchtdioden geeignet sind.
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WO 2004/005978 A1 beschreibt
eine Anwendung von Licht streuenden Schichten der vorgenannten Art
in Kombination mit einer gegen elektromagnetische Strahlung dämpfenden
oder isolierenden Schicht mit relativ hohem Flächenwiderstand von mehr als
100 Ω/Quadrateinheit.
Diese Schicht kann wiederum ein TCO enthalten oder aus einem solchen
bestehen, wobei auf einem Substrat zunächst die Licht streuende Schicht
und dann darüber die
elektromagnetisch isolierende Schicht abgeschieden werden kann.
Hintergrund dieser Kombination ist die Anwendung der Licht streuenden
Schicht bei hinterleuchteten Flüssigkristall-Bildschirmen,
wobei die elektromagnetische Isolierung störende Einflüsse der hinter dem Substrat
befindlichen Lichtquelle auf die Flüssigkristalle zu unterbinden
hat.
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Das
Patent
US 5 401 330
A offenbart ein Photovoltaik-Element mit einer lichtreflektierenden Schicht
einer lichtreflexionsmultiplizierenden Schicht einer n-Schicht,
einer i-Schicht und einer p-Schicht, bestehend aus einem nicht einkristallinen
Halbleitermaterial.
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DE 43 37 694 A1 offenbart
ein Solarmodul mit einer semitransparenten, aktiven Schicht und
einer ebenfalls transparenten Rückelektrode
aus einem dünnen,
leitfähigen
Oxid hinter der Rückelektrode
mit einer Reflexionsschicht, welche ein weißes Pigment enthält.
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Das
Patent
US 5 024 953
A offenbart ein opto-elektrisches Umwandlungsglied und
ein Verfahren zur Herstellung desselben, das ein geriffeltes Halbleitersubstrat
zur Herstellung eines optisch elektrischen Umwandlungsglieds enthält.
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JP 02180081 A offenbart
eine amorphe Halbleiter-Solarzelle. Bei der Halbleiter-Solarzelle
ist die Umwandlungswirkung durch eine Silicium-Schicht verbessert,
welche ein Material mit isolierenden, feinen Teilchen im Beschichtungsmaterial enthält, wobei
organisches Silikat als Hauptbestandteil vorhanden ist.
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Das
Patent
US 6 077 411
A offenbart eine Vorrichtung zur Herstellung einer Zinkoxidschicht
auf einem ebenen Substrat.
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Die
Patentanmeldung
US
2001/0037825 A1 offenbart eine Dünnschicht enthaltende Halbleiterschicht,
die als Photovoltaikschicht dient und die auf einem Substrat aus
einer Metallfolie elektrochemisch geformt ist.
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Das
Patent
US 5 569 332
A offenbart einen optisch verbesserten Rückreflektor
einer Photovoltaikvorrichtung, die eine Rückreflektorschicht aus Aluminium
enthält.
Die Aluminiumschicht hat eine Mehrfachbeschichtung, die reflektionsverbessernd
ist und auf der Aluminumschicht aufgetragen ist.
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Die
Publikation „Light
Trapping in Silicon-Film Solar Cells with Rear Pigmented Dielectric Reflectors" von Jeffrey E. Cotter,
Robert B. Hall, Michael G. Mauk und Allen M. Barnett in „Progress
in Photovoltaics: Research and Applications" aus "Prog. Photovolt: Res. Appl. 7, 261–274 (1999)" offenbart ein neues
Verfahren zur Verwendung pigmentierter dielektrischer Reflektoren,
um Licht in Dünnschicht-Silicium-Solarzellen
einzufangen.
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Das
Patent
US 6 420 647
A offenbart eine Dünnschicht-Silicium-Solarzelle
auf einem Glassubstrat. Das Glassubstrat hat eine strukturierte
Oberfläche
mit kleineren und größeren Strukturen.
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Das
Patent
US 5 897 331
A offenbart eine Halbleiter-Vorrichtung mit einem Substrat
und einer leitenden Zwischenschicht, auftragen auf dem Substrat,
wobei die Zwischenschicht als eine Rückelektrode dient, ein optischer
Reflektor und eine Halbleiterschicht auf der Zwischenschicht aufgetragen
sind, wobei die Halbleiterschicht eine Korngröße hat, die zumindest so groß ist wie
die Schichtdicke und bevorzugt etwa zehnmal so groß wie die
Schichtdicke ist.
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Das
Patent
JP 01077973
A offenbart eine Photovoltaik-Vorrichtung mit verbesserter
optoelektronischer Umwandlung, die eine drei Schichten Struktur
aufweist, in der ein amorpher Film zwischen einer transparenten
Elektrode und einer metallischen Elektrode angeordnet ist.
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Das
Patent
JP 01106472
A offenbart eine Solarzelle, wobei eine Licht streuende
Struktur zwischen einer durchscheinenden Elektrode und einer Halbleiterschicht
dispersiert ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Lichtstreuung in photovoltaischen
Solarzellen oder Solarmodulen unabhängig von einer Oberflächenrauheit
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche geben
vorteilhafte Weiterbildungen dieser Erfindung an.
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Eine
bedeutende Verbesserung der Lichtnutzung wird in photovoltaischen
Solarzellen oder -modulen demnach erreicht, wenn man eine Licht
streuende Schicht der vorstehend erörterten Art mit einer der Schicht-Oberflächen der
Solarzelle kombiniert, welche vom Licht durchdrungen oder erreicht
werden. Im Sinne dieser Beschreibung sind als Absorberschichten
nicht nur solche aus kristallinem oder amorphem Silizium gemeint,
sondern auch Absorber oder Absorberschichten aus Silizium-Wafern,
und ferner photovoltaisch aktive Dünnschichten wie CIS, CdTe und
vergleichbare Materialien.
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Erfindungsgemäß ist die
Kombination der von der Lichteinfallseite abgewandten Rückelektrode mit
dieser Licht streuenden Schicht vorgesehen Dies wird immer dann
von Nutzen sein, wenn das einfallende Licht die Absorberschicht
wenigstens teilweise durchdringt, was auch bei Wafer-Absorbern der
Fall ist und bei dünneren
Wafern in zunehmendem Maße an
Bedeutung gewinnt. Vereinfacht ausgedrückt durchdringt das Licht die
Absorberschicht dann (teilweise), wenn deren Materialdicke senkrecht
zum Lichteinfall kleiner als die Absorptionslänge des Lichtes bei einer Wellenlänge oberhalb
der Bandkante des die Absorberschicht bildenden oder in dieser enthaltenen
Halbleiters ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
wird die lichtstreuende Schicht zwischen einer an die Absorberschicht
anschließenden
transparenten (TCO-)Schicht der Rückelektrode und der abschließenden metallischen
Elektrodenschicht angeordnet. Hierbei ist allerdings sicherzustellen,
dass über
die (hochohmige) Licht streuende Schicht ein guter elektrischer
Kontakt zwischen den beiden Elektrodenschichten bestehen bleibt.
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Denkbar
ist auch eine „doppelte" Ausstattung der
Solarzelle mit Licht streuenden Schichten beidseits der Absorberschicht.
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Die
Licht streuende Schicht enthält
in an sich bekannter Weise Partikel und Bindemittel. Bevorzugt sind
die Partikel transparent oder halb-transparent, um die Lichttransmission
der Licht streuenden Schicht möglichst
hoch zu halten. Sie können
insbesondere mineralische Partikel wie Oxide, Nitride oder Karbide
sein.
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Ganz
bevorzugt verwendet man für
die Herstellung der Partikel Oxide von Metallen wie Silizium, Aluminium,
Zirkon, Titan, Cer. Ggf. können
die Partikel auch aus Mischungen mindestens zweier dieser Oxide
bestehen.
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Solche
Partikel können
mit allen dem Fachmann bekannten Herstellungsverfahren gewonnen werden.
Sie haben vorzugsweise eine Korngrößenverteilung, nach der mindestens
50% der Partikel nicht mehr als 50% von der mittleren Korngröße abweichen,
sind also verhältnismäßig homogen.
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Das
Bindemittel muss eine hinreichende Temperaturstabilität aufweisen,
um den in Solarzellen bei intensiver Sonneneinstrahlung auftretenden recht
hohen Temperaturen schadlos widerstehen zu können. In dieser Hinsicht kann
ein mineralisches Bindemittel interessant sein, z. B. des Typs Kalium-, Natrium-,
Lithium-Silikat, oder Aluminiumphosphat.
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Andererseits
wird die Licht streuende Schicht im vorliegenden Anwendungsfall
nicht äußeren Einflüssen (Witterung,
Abrasion) ausgesetzt, so dass ihre mechanische Stabilität kein vorrangiges Kriterium
für die
Stoffwahl ist. Man kann dann auch ein hinreichend tem peraturstabiles
organisches Bindemittel verwenden, z. B. des Typs Vinyl-Polyalkohol-Polymere, wärmehärtbare Harze,
Acrylate.
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Weitere
wesentliche Eigenschaften einer für den hier erörterten
Anwendungszweck geeigneten Licht streuenden Schicht können der
eingangs erwähnten
WO 01/90 787 A1 entnommen
werden, deren Offenbarung schon einleitend teilweise wiedergegeben
wurde und hinsichtlich der Schichteigenschaften hier ausdrücklich einbezogen
wird.
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Im
Falle der Verwendung der beschriebenen Licht streuenden Schicht
in einem Rückreflektor
einer Solarzelle wird die Lichtmenge, die noch durch die Licht streuende
Schicht gelangt, von der dahinter liegenden metallischen Schicht
reflektiert und dann erneut der Lichtstreuung unterworfen.
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Infolge
der natürlichen
Porosität
der Licht brechenden Schicht wird ein hinreichend guter elektrischer
Kontakt zwischen dem auf die lichtstreuende Schicht aufgebrachten
Metall und der unter der Licht streuenden Schicht liegenden TCO-Schicht
durch die hochohmige Licht streuende Schicht hindurch gesichert.
Man konnte experimentell nachweisen, dass der effektive Übergangswiderstand
zwischen den Elektrodenschichten vernachlässigbar gering ist.
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Da
man im Gegenzug die Oberflächenrauheit
der starren Substrate oder der Flächenelektroden verringern oder
sogar entfallen lassen kann, ohne die Lichtstreuungswirkung nennenswert
zu reduzieren, führt
dies an sich schon zu einer merklichen Verbesserung der elektrischen
Eigenschaften der Solarzelle, welche eine eventuelle geringfügige Erhöhung des Übergangswiderstands
zwischen den Schichten der Rückelektrode
mehr als kompensiert.
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Dessen
ungeachtet kann man selbstverständlich
das Substrat auf der Lichteinfallseite mit einer Licht streuenden
Oberflächenstruktur
oder -beschichtung und/oder mit einer die Reflexion des einfallenden
Lichtes mindernden Beschichtung oder Oberflächenstruktur ausstatten. Geeignete
Gläser werden
von der Anmelderin für
Solaranwendungen seit Jahren hergestellt und sind unter dem Markennamen „ALBARINO®" im Markt verfügbar.
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Wenn
man aus erfindungsgemäß ausgerüsteten Solarzellen
wie üblich
einen oder mehrere Solarmodule aufbaut, die sich aus elektrisch
miteinander in Reihe geschalteten Solarzellen zusammen setzen, so
kann der Schichtaufbau mit der Licht brechenden Schicht zunächst über die
gesamte Fläche des
Moduls erzeugt werden, um ihn sodann in der üblichen Weise in die einzelnen
Solarzellen zu unterteilen.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile des Gegenstands der Erfindung gehen aus
der Zeichnung zweier Ausführungsbeispiele
und deren sich im folgenden anschließender eingehender Beschreibung hervor.
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Es
zeigen in vereinfachter, nicht maßstäblicher Darstellung
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1 eine
schematische Schnittansicht einer Solarzelle, bei der eine Licht
streuende Schicht zwischen zwei Schichten der Rückelektrode eingebettet ist;
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2 eine
erste Ausführungsform
der Solarzelle in vergrößertem Detail;
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3 eine
zweite Ausführungsform
analog zu 2, wobei jedoch die Oberflächenrauheit
der Flächenelektroden
reduziert wurde.
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Gemäß 1 umfasst
eine Solarzelle 1 im prinzipiellen Aufbau ein Substrat 2 (aus
Glas oder Kunststoff), eine darauf abgeschiedene transparente Flächen- oder
Frontelektrode 3 aus einem elektrisch leitfähigen Oxid
oder einem anderen geeigneten Material oder Schichtsystem (vereinfachend
als homogene Einzelschicht dargestellt), eine Absorberschicht 4 aus
einem photovoltaisch aktiven Material wie amorphem oder polykristallinem
Silizium, ggf. auch einer dünnen
Schicht wie CIS oder CdTe eine Rückelektrode 5 aus
einer transparenten TCO-Schicht 5.1 und einer metallischen
Schicht 5.2. Zwischen den Schichten 5.1 und 5.2 ist
eine Licht streuende Schicht 5.3 eingefasst. Die jeweils
zur Absorberschicht orientierten Flächen der TCO-Schichten 3 und 5.1 sind vorzugsweise
verhältnismäßig rau,
damit sie das sie durchdringende Licht streuen (vgl. 2).
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An
die Metallschicht 5.2 schließen sich noch in an sich bekannter
Weise eine Zwischenschicht 6 und eine rückwärtige Abdeckung 7 an.
Die Zwischenschicht 6 dient zum flächigadhäsiven Verbinden der Solarzelle 1 nebst
ihrem Substrat mit der Abdeckung 7. Es ist bekannt, solche
Zwischenschichten aus einem Gießharz
oder aus thermoplastischen Folien herzustellen, die jeweils natürlich physikalisch
und chemisch mit den Schichten der Solarzelle kompatibel sein müssen. Am äußeren Rand
der Solarzelle ist die Zwischenschicht 6 mittels einer
Randversiegelung 8 hermetisch abgeschlossen. Die Randversiegelung
haftet fest an den beiden starren Scheiben 2 (Substrat)
und 7 (Abdeckung).
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Diese
beiden können
aus Glas, ggf. vorgespannt, oder aus Kunststoff, z. B. Polycarbonat,
bestehen; ggf. kann man eine Scheibe – vorzugsweise das transparente
Substrat 2 – aus
Glas und die andere aus Kunststoff verwenden.
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Die
Dicken der einzelnen Schichten können hier
nicht maßstäblich wiedergegeben
werden. Die Zwischenschicht 6 ist allerdings regelmäßig deutlich dicker
als die Funktions- bzw.
Elektrodenschichten 3 bis 5. Deshalb ist durch
eine doppelte strichpunktierte Linie angedeutet, dass ein Teil der
Dicke der Zwischenschicht 6 weggelassen wurde. Die Metallschicht 5.2 der
Rückelektrode 5 wiederum
kann, wie angedeutet, dicker sein als die weiteren Funktionsschichten.
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Das
Detail der 2 verdeutlicht das Funktionsprinzip
der erfindungsgemäßen Schichtausstattung
der Solarzelle 1. Gleiche Bestandteile wie in 1 haben
dieselben Bezugszeichen wie dort. Man erkennt wieder das Substrat 2 nebst
der darauf abgeschiedenen, vereinfachend als homogene Schicht dargestellten
Frontelektrode 3. Deren vom Substrat abgewandte zur Absorberschicht
weisende Oberfläche
ist bewusst verhältnismäßig rau
abgeschieden worden (dies lässt
sich mit einer gezielten Einstellung der Abscheidungsparameter z.
B. beim Sputtern, Sputtern mit nachfolgendem Ätzen oder Abscheidung aus der
Gasphase (CVD, chemical vapour deposition) solcher Schichten weitgehend
einsteuern, indem man z. B. im Falle des Sputterns den Druck des
Arbeitsgases erhöht
oder die Sputterenergie reduziert).
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Es
versteht sich, dass bei mikroskopischer Betrachtung natürlich auch
die Oberfläche
des (Glas-)Substrats 2 selbst eine gewisse Rauhigkeit aufweist,
die hier jedoch vernachlässigt
wird. Es ist aber möglich
eine geeignete Glasoberflächentextur gezielt
für die
effektive Lichtstreuung einzusetzen.
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Auf
die Absorberschicht 4 folgt die TCO-Elektrodenschicht 5.1 an,
ebenfalls mit einer gewissen Oberflächenrauhigkeit erzeugt, sodann
die Licht streuende Schicht 5.3 und schließlich die
Metallschicht 5.2. Zur Verdeutlichung des direkten elektrischen
Kontakts zwischen der Metallschicht 5.2 und der TCO-Schicht 5.1 sind
hier einige „Peaks" der Metallschicht 5.2 angedeutet,
welche die Licht streuende Schicht 5.3 durchdringen.
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Diese
Peaks bilden sich quasi automatisch beim Abscheiden der Metallschicht
auf der verhältnismäßig porösen Schicht 5.3 aus.
D. h. beim Abscheiden der Metallschicht 5.2 auf der Licht
streuenden Schicht 5.3 dringen Atomhäufungen des Metalls in die
Poren der Schicht 5.3 so weit ein, dass sie einen direkten
galvanischen Kontakt zu der TCO-Schicht 5.1 bekommen bzw.
herstellen. Auch dieser Prozess kann durch die gezielte Einstellung der
Porosität
der Schicht 5.3 sowie durch geeignete Einstellung der Abscheidungsparameter
für die
Metallschicht 5.2 (niedriger Druck des Arbeitsgases, hohe
Sputterenergie) unterstützt
werden.
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Nun
wird anhand eines grafisch stark vereinfachten Beispiels die Funktionsweise
der Licht streuenden Schicht und die damit einhergehende verbesserte
Ausnutzung einfallenden Lichts in der Solarzelle 1 näher erörtert. Es
sei dabei bemerkt, dass die dieser bewusst anschaulich gehaltenen
Beschreibung zugrunde liegende geometrische Optik bei den hier diskutierten
Verhältnissen
zwischen Lichtwellenlänge
und Oberflächenstrukturgrößen für eine korrekte
physikalische Beschreibung nicht mehr alleine angemessen ist. Interferenzsowie
Nahfeldeffekte wären
für eine
exakte Beschreibung hinzuzuziehen. Dennoch ist für eine intuitive Beschreibung
die geometrische Optik geeignet, um die grundsätzlich von der Erfindung ausgenutzten
Effekte zu verstehen.
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Ein
von oben senkrecht durch das Substrat 2 und die transparente
Frontelektrode 3 in die Solarzelle 1 einfallender
Lichtstrahl L wird zunächst
an der (unebenen) Grenzfläche
zwischen der Frontelektrode 3 und der Absorberschicht 4 gebrochen
(zerlegt) und damit schon in die letztere hinein gestreut. Der nicht
absorbierte Anteil des Lichts fällt
auf die raue Oberfläche
der Schicht 5.1 und wird auch dort teilweise gestreut,
teilweise -je nach Einfallswinkel- auch reflektiert. Durchgelassene
Anteile gelangen sodann in die Licht streuende Schicht 5.3 und
werden dort weiter gebrochen/gestreut, sowie von der Metallschicht 5.2 in
die Schicht 5.3 reflektiert und von dieser wiederum gebrochen/gestreut.
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Insgesamt
wird der einzelne einfallende Lichtstrahl L so in eine Vielzahl
von Strahlengängen aufgeteilt,
die sich alle auf mehr oder weniger großer Länge durch die Absorberschicht 4 erstrecken
und damit den Grad der Lichtnutzung bedeutend erhöhen. Es
sei nochmals angemerkt, dass die Darstellung auch der Lichtstrahlen
nur der Verdeutlichung der Wirkung der Licht streuenden Schicht
dient und nur sehr bedingt die tatsächlichen Brechungs- und Reflexionsverläufen wiedergibt.
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Während die 2 von
einem eher konventionell mit rauen Oberflächen der Elektroden ausgeführten Solarzellentyp
oder Schichtaufbau ausging, um die Erfindung darzustellen, zeigt
das gleiche Detail in 3 eine Variante. Man erkennt,
dass die Frontelektrode 3 und auch die TCO-Schicht 5.1 der Rückelektrode
nunmehr (zumindest makroskopisch) glatte Oberflächen haben. Folglich brechen
sie den Lichtstrahl L nicht oder jedenfalls weniger stark als ihre Äquivalente
in 2.
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Erst
mit dem Eintritt in die Licht streuende Schicht 5.3 wird
L nennenswert gebrochen und aufgeteilt, was sich nach der Reflexion
an der Metallschicht 5.2 noch weiter fortsetzt. Auch hier
ergibt sich eine wesentlich bessere Lichtnutzung in der Absorberschicht 4,
die noch mit einer Verbesserung der elektrischen Eigenschaften im
Obergangsbereich (interface) der Absorberschicht 4 zu den
Elektroden einhergeht.