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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Justierung eines
Drehwinkelgebers eines elektrischen Servomotors, mittels eines Diagnosegerätes gemäß dem Anspruch
1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Diagnosegerät zum Justieren
eines Drehwinkelgebers eines elektrischen Servermotors gemäß dem Anspruch
6.
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Ein
wesentlicher Bestandteil moderner Regelkreise von beispielsweise
numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen, Robotern oder dergleichen sind
Einrichtungen, mit denen die Ist-Position
bzw. Ist-Lage bewegter bzw. verstellbarer Maschinenteile erfasst
werden.
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Zur
Erfassung der Lage wird dabei in der Regel auf rotatorische oder
lineare Gebersysteme zurückgegriffen.
Diese können
entweder inkrementell oder absolut arbeiten. Inkrementelle Gebersysteme besitzen
zusätzlich
zu Inkrementalsignalen eine oder mehrere Referenzmarken, wobei die
Absolutposition eines Maschinenteils dann durch ein sogenanntes Referenzpunktverfahren
ermittelt wird, indem das Maschinenteil in eine bestimmte Richtung
verfahren wird und ein Inkrementzähler mit einem definierten Wert
beim Auftreten einer Referenzmarke in einem bestimmten Ort gesetzt
wird.
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Ein
Beispiel eines absoluten Gebersystems ist beispielsweise ein Drehwinkelgeber,
auch Resolver genannt, welcher einen elektromagnetischen, indirekten
Messaufnehmer bzw. indirekten Winkelmessaufnehmer auf magnetischer
und induktiver Basis darstellt.
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Als
Resolver bezeichnet man in der Elektrotechnik generell ein elektromagnetisches
Gerät zur Erfassung
der Winkellage eines Rotors. Dabei sind hinter einem zylindrischen
Gehäuse
des Motors, beispielsweise eines Servomotors, zwei oder ein Vielfaches
von zwei um 90° versetzte
Resolverstatorwicklungen angeordnet, die einen gelagerten Rotor
mit der Rotorwicklung umschließen.
Für die
Einspeisung einer sinusförmigen
Erregerspannung von ca. 5–10kHz
ist auf dem Stator des Resolvers eine Spule und – umschlossen von der Statorspule – auf dem Rotor
eine zweite Spule angebracht. Die zweite Spule ist mit den beiden
um 90° versetzten
Resolverrotorspulen verbunden, welche die im Resolver noch unveränderte Erregerspannung
auf die beiden um 90° versetzten
Resolverstatorspulen abbildet. Die Phasenlage sowie Spannungshöhe der in
der Statorwicklung induzierten Spannung hängt dabei von der Rotorlage
ab. Der Resolver besteht aus zwei plus dem Vielfachen von vier Spulen,
d.h. 6, 10, 14... Das erste Spulenpaar (Rotor – Stator) dient der induktiven Einspeisung
der sinusförmigen
Erregerspannung (ca. 5 bis 10kHz) vom Resolverstator auf den Resolverrotor.
Zwei um 90° versetzte
Spulen auf dem Resolverrotor bilden die Erregerspannung auf ihren
beiden um 90° versetzten
Gegenspieler-Spulen auf dem Resolverstator ab. Durch die Phasenlage
und Spannungshöhe
aus den Resolverstatorspulen durchlaufen Sinus und Kosinus von 0° bis 360° pro Umdrehung
des Motorrotors gleich dem Vielfachen der Anzahl Spulenpaare (je
um 90° versetzt),
die auf dem Resolverrotor angebracht sind. Die Spulenpaare (je um
90° versetzt)
des Resolverrotors haben jeweils ihre Gegenspieler auf dem Resolverstator.
Die Anzahl der Spulenpaare (Resolverrotor oder Resolverstator) wird
Resolverspeed genannt. Je höher
der Speed, desto besser die Auflösung
der Motorrotorlage.
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Bei
Störungen
der Servomotors (Lagerverschleiß,
Bremsverschleiß...)
stellt die anschließend notwendige
Justierung des Drehwinkelgebers einen hohen Aufwand für eine Fachkraft
von mehreren Stunden und an zusätzlichen
Kosten dar.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
das Justieren eines Drehwinkelgebers eines elektrischen Servomotors
einen verbesserten Weg anzugeben, durch den insbesondere eine vereinfachte
Justierung des Drehwinkelgebers erreicht wird.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Justierung des
Drehwinkelgebers mittels eines einzigen Diagnosegerätes durchzuführen, wobei
ein Verfahren zur Justierung des Drehwinkelgebers (Resolvers), folgende
Verfahrensschritte umfasst:
Als erstes werden ein erster Anschluss
des Diagnosegeräts
mit einer Motorwicklung des Servomotors und ein zweiter Anschluss
des Diagnosegerätes
mit dem Drehwinkelgeber des Servomotors verbunden. Durch ein anschließendes Bestromen
der Motorwicklung des Servomotors über den ersten Anschluss wird
der Rotor in eine relativ zum Stator des Servomotors vorbestimmte
Soll-Winkellage
verstellt. An Hand dieser Soll-Winkellage des Rotors ermittelt das Diagnosegeräte eine
dieser Soll-Winkellage zugeordnete Ist-Winkellage des Drehwinkelgebers.
Diese kann von einer Soll-Winkelstellung des Drehwinkelgebers abweichen,
so dass das Diagnosegerät
in einem weiteren Verfahrensschritt diese Soll-Winkelstellung des
Drehwinkelgebers ermittelt und daraufhin eine Soll-Ist-Winkelabweichung
des Drehwinkelgebers berechnet. Ist die Soll-Ist-Winkelabweichung des
Drehwinkelgebers berechnet, erfolgt eine Ausgabe einer erforderlichen
Winkelkorrektur des Drehwinkelgebers z.B. an einem Display des Diagnosegerätes. Die
Ausgabe enthält
dabei zweckmäßig Handlungsanweisungen,
wie beispielsweise eine Gradzahl, um welche der Resolver bzw. ein
Teil des Resolvers verdreht werden muss, sowie eine Drehrichtung, in
welche die Verdrehung erfolgen müssen.
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Das
Nachstellen des Drehwinkelgebers kann dann durch Lösen weniger
Schrauben einfach und schnell bewerkstelligt werden. Bei korrekt
eingestelltem Resolver ergibt sich eine Winkelkorrektur von 0°, so dass
das Diagnosegerät
auch zur Überprüfung von
an sich nicht beanstandeten Servomotoren aufgrund des schnell durchführbaren
Verfahrens einsetzbar ist.
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Mit
dem beschriebenen Verfahren ist es möglich, einen Resolver einfach
und schnell neu zu justieren, ohne dass hierfür umständliche und aufwändige Messgeräte oder
spezielle Fachkenntnisse erforderlich sind. Die Justage eines derartigen
Resolvers kann daher mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie dem zugehörigen Diagnosegerät auch von
angelernten Kräften
bewerkstelligt werden, so dass kein Einsatz von teuren Spezialkräften erforderlich
ist. Insbesondere bei Servomotoren im unteren und mittleren Preissegment,
welche bisher bei einer erforderlichen Justage des Resolvers entsorgt
wurden, wird das Justieren des Resolvers wirtschaftlich, wodurch
die Lebensdauer der Servomotoren gesteigert werden kann.
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Zweckmäßig erfolgt
die Ermittlung der Soll-Winkelstellung des Drehwinkelgebers in Abhängigkeit
servomotorspezifischer und/oder drehwinkelgeberspezifischer Parameter.
Derartige Parameter sind beispielsweise direkt oder indirekt aus
einem Typenkennschild erkennbar, so dass das erfindungsgemäße Diagnosegerät nach Auswahl
des Typs (Menüwahl
der Typenliste) die wichtigen Parameter gespeichert hat. Ebenso
können
die relevanten Parameter manuell eingegeben werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform sind
in einem Speicher des Diagnosegerätes die Parameter wenigstens
eines Servomotors und/oder wenigstens eines Drehwinkelgebers gespeichert.
Nach dem Verbinden des Diagnosegerätes mit den beiden Anschlüssen am
Servomotor bzw. dem Resolver, ist es denkbar, dass das Diagnosegerät die Speedzahl automatisch
erkennt. Bei standardisierten Servomotoren in einer Wartungsumgebung
sind die Bestromung zur Ausrichtung und abweichende Sollgradzahl
fix, womit lediglich durch die Erfassung der Speedzahl schon alle
Parameter zur Justage des Gebers erkannt sind.
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Ebenso
kann der jeweilige Typ des Resolvers bzw. des Servomotors eingegeben
bzw. ausgewählt
werden. Darüber
hinaus ist denkbar, dass die Parameter mittels einer Eingabeeinheit
in das Diagnosegerät
eingebbar sind. Da im Laufe der Einsatzzeit des Diagnosegerätes ständig neue
Servomotor bzw. Resolvertypen auf den Markt bzw. zur Anwendung kommen,
können
deren spezifische Parameter nicht von Anfang an im Speicher des
Diagnosegerätes
gespeichert sein. Hier schafft die Eingabeeinheit Abhilfe, indem über diese
die erforderlichen Parameter in das Diagnosegerät eingegeben und dauerhaft gespeichert
werden können.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist
der Justiervorgang menügeführt. Die
Menüführung erlaubt
es auch ungeübten
Kräften
die Justierung des Resolvers zuverlässig und schnell durchzuführen, ohne
dass hierbei Fehler auftreten. Darüber hinaus standardisiert eine
derartige Menüführung einen
Ablauf des Justiervorganges so, dass auch geübte Fachkräfte, welche beispielsweise
aufgrund einer eingeschlichenen Routine einzelne Schritte übersehen
würden,
zuverlässig
durch den Justiervorgang geführt
werden.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Diagnosegerätes
sind der erste und der zweite Anschluss verwechslungssicher ausgebildet.
Der erste Anschluss, welcher mit der Motorwicklung des Servomotors
verbunden wird und der zweite Anschluss, welcher mit dem Resolver
des Servomotors verbunden wird, können hierdurch nicht vertauscht
werden, wodurch sich die Bediensicherheit des Diagnosegerätes deutlich
erhöht.
Gleichzeitig werden Beschädigungen
am Servomotor, am Diagnosegerät
und/oder am Resolver durch einen falschen Anschluss vermieden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist
das Display als zumindest zweizeiliges LCD-Display ausgebildet.
Derartige LCD-Displays lassen sich heute kostengünstig herstellen und können auch
unter beeinträchtigten
Sichtbedingungen problemlos abgelesen werden. Darüber hinaus
ist denkbar, dass über
das zumindest zweizeilige LCD-Display weitere wichtige Zusatzinformationen
an den Bediener des Diagnosegerätes übermittelt
werden können.
Generell sind aber auch andere Ausgabeformen, wie beispielsweise
Bildschirme, denkbar.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei
sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen,
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1 einen
Servomotor mit einem erfindungsgemäßen Diagnosegerät zur Justierung
eines Resolvers des Servomotors,
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2 ein
stark schematisiertes Ablaufschema eines Justiervorgangs des Resolvers
oder optischen Gebers des Servomotors.
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Entsprechend 1 weist
ein erfindungsgemäßes Diagnosegerät 20 zum
Justieren eines Drehwinkelgebers 21, im folgenden auch
Resolver genannt, eines elektrischen Servomotors 22 einen
ersten Anschluss 23 sowie einen zweiten Anschluss 24 auf.
Der erste Anschluss 23 ist dabei gemäß 1 mit einer
Motorwicklung 25 des Servomotors 22 verbunden
bzw. verbindbar, wogegen der zweite Anschluss 24 mit dem
Drehwinkelgeber 21 des Servomotors 22 verbunden
bzw. verbindbar ist. Bei der Motor wicklung 25 handelt es
sich um eine statorseitige Motorwicklung 25 des Servomotors 22.
Die Verbindung des ersten Anschlusses 23 mit der Motorwicklung 25 des
Servomotors 22 kann dabei die Anbindung einzelner Motorphasen
sowie einer Masse des Servomotors 22 umfassen.
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Unter
einem „Servomotor" wird im vorliegenden
Zusammenhang ein Motor verstanden, der ein Stellglied, z.B. seinen
Rotor, zwischen zwei definierten Endlagen verstellen kann.
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Um
einen Fehler beim Anschließen
des ersten Anschlusses 23 und des zweiten Anschlusses 24 auszuschließen, sind
diese verwechslungssicher ausgebildet. Darüber hinaus weist das Diagnosegerät 20 ein
Display 26 auf, welches beispielsweise als zumindest zweizeiliges
LCD-Display ausgebildet ist und welches eine Menüführung ausgeben kann, mittels
der ein schrittweises Justieren des Drehwinkelgebers 21 möglich ist.
Generell kann das Display 26 auch als Bildschirm oder andere
Ausgabeeinheit ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
weist die Menüführung zumindest
zwei Arbeitslauf-Pfade auf, wovon der eine für einen unbekannten Servomotortyp
und/oder einen unbekannten Drehwinkelgebertyp und der andere für einen
bekannten Servomotortyp und/oder einen bekannten Drehwinkelgebertyp
ist. Auf die verschiedenen Arbeitsablaufpfade wird weiter unten
bei der Beschreibung des Verfahrens zum Justieren des Drehwinkelgebers 21 eingegangen.
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Entsprechend 1 weist
das Diagnosegerät 20 einen
Speicher 27 zur Speicherung von Parametern wenigstens eines
Servomotors 22 und/oder eines Drehwinkelgebers 21 auf
und verfügt über eine Eingabeeinheit 28,
mittels welcher die Parameter in das Diagnosegerät 20 eingebbar sind.
Im Speicher 27 sind dabei vorzugsweise die Parameter der
gängigsten
Servomotoren 22 bzw. Drehwinkelgeber 21 gespeichert.
Da im Laufe der Zeit sowohl die Servomotoren 22 als auch
zugehörige
Drehwinkelgeber 21 stets weiter entwickelt werden, verfügt das Diagnosegerät 20 über die
Eingabeeinheit 28, mit welcher fehlende Parameter, beispielsweise
neuer Servomotoren 22 und/oder neuer Resolver 21,
in das Diagnosegerät 20 eingegeben
werden können.
Denkbar ist auch, dass über
die Eingabeeinheit 28 Typenkennnummern der Servomotoren 22 bzw.
Resolver 21 eingebbar sind, aus welchen dann automatisch
Parameter generiert bzw. aus dem Speicher 27 ausgelesen werden.
Darüber
hinaus können
im Speicher 27 verschiedene Servomotortypen bzw. Resolvertypen
abgespeichert sein, die beispielsweise über das Display 26 anzeigbar
sind und über
die Eingabeeinheit 28 ausgewählt werden können.
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Darüber hinaus
weist das Diagnosegerät 20 einen
Ein-/Ausschalter 30 sowie
einen Netzanschluss 31 zum Anschließen an eine herkömmliche Stromquelle
auf. Darüber
hinaus kann das Diagnosegerät 20 eine
Recheneinheit 29 sowie nicht näher bezeichnete Komponenten,
wie beispielsweise einen Verstärker,
eine entsprechende Software, einen RD-Wandler sowie einen Sinusgenerator
aufweisen.
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Im
folgenden soll mit Bezug auf 2 ein Verfahren
zur Justierung des Drehwinkelgeber 21 des elektrischen
Servomotors 22 mittels des Diagnosegerätes 20 anhand beispielhafter
Verfahrensschritte (1.1 bis 1.8) gezeigt werden.
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Wie
in 2 gezeigt, beginnt das Verfahren zur Justierung
des Drehwinkelgebers 21 mit dem Start, das heißt mit dem
Betätigen
des Ein-/Ausschalters 30 des Diagnosegerätes 20,
wodurch dieses in einen betriebsbereiten Zustand überführt wird.
Der betriebsbereite Zustand ist gemäß 2 mit einem Startfeld
dargestellt. Daran anschließend
erfolgt ein manuel les und/oder ein automatisches Lösen einer Bremse
des Servomotors 22 zur Freigabe dessen Rotors 32.
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Daran
anschließend
erfolgen die Verfahrensschritte 1.1 bzw. 1.2,
wodurch ein erster Anschluss 23 des Diagnosegerätes 20 mit
einer Motorwicklung 25 des Servomotors 22 verbunden
wird und ein zweiter Anschluss 24 des Diagnosegerätes 20 mit
dem Drehwinkelgeber 21 des Servomotors 22 verbunden wird.
Eine zeitliche Reihenfolge der Verfahrensschritte 1.1 und 1.2 muss
dabei nicht eingehalten werden.
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Sind
die beiden Anschlüsse 23 und 24 mit den
entsprechenden Stellen des Servomotors 22 verbunden, wird
die Motorwicklung 25 des Servomotors 22 über den
ersten Anschluss 23 bestromt, wodurch der Rotor 32 in
eine relativ zum Stator des Servomotors 22 vorbestimmte
Soll-Winkelstellung überführt wird.
Die vorbestimmte Soll-Winkelstellung ist dabei z.B. abhängig von
der Polzahl des Servomotors 22.
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Beim
darauffolgenden Verfahrensschritt 1.4 wird eine dieser
Soll-Winkelstellung des Rotors 32 zugeordnete Ist-Winkelstellung des
Drehwinkelgebers 21 ermittelt, was über den zweiten Anschluss 24 erfolgt.
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Dabei
können
beispielsweise alle bisher genannten Verfahrensschritte und alle
nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritte automatisch vom Diagnosegerät 20 durchgeführt werden
oder aber der Diagnosevorgang kann schrittweise mit einer jeweils am
Ende des Verfahrensschritt erforderlichen Rückmeldung an den Bediener und
Bestätigung
durch diesen durchgeführt
werden.
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Im
Verfahrensschritt 1.5 wird eine Soll-Winkelstellung des
Drehwinkelgebers 21 ermittelt. Dies kann beispielsweise
an hand einer geeigneten Software 29, eines Kennfeldes o.ä. erfolgen.
Aus der Soll-Winkelstellung verbunden mit der zuvor ermittelten
Ist-Winkelstellung im Verfahrensschritt 1.6 eine Soll-Ist-Winkelabweichung
des Drehwinkelgebers 21 ermittelt.
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Die
so ermittelte Soll-Ist-Winkelabweichung des Drehwinkelgebers 21 wird
daraufhin im Verfahrensschritt 1.7 als erforderliche Winkelkorrektur
am Display 26 des Diagnosegerätes 20 ausgegeben.
Die Ausgabe umfasst dabei vorzugsweise die erforderliche Drehrichtung
sowie die erforderliche Winkelkorrektur in Grad. Mit der vorgegebenen
Winkelkorrektur sowie der vorgegebenen Drehrichtung kann nun im Verfahrensschritt 1.8 ein
Nachstellen des Drehwinkelgebers 21 und damit ein Justieren
desselben erfolgen. Das Nachstellen kann entweder manuell durch den
Bediener des Diagnosegeräts 20 erfolgen
oder aber mittels geeigneter Software 29. Ein softwaretechnisches
Nachstellen wird vorzugsweise durch eine „Reset"-Funktion realisiert, bei welcher der
Resolver 21 elektronisch neu justiert wird. Hiermit ist
die Justierung des Drehwinkelgebers 21 abgeschlossen, was
in 2 durch das Endefeld gekennzeichnet ist.
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Durch
den menügeführten Justiervorgang kann
auch ein Nichtfachmann eine Justierung des Resolvers 21 einfach
und schnell durchführen,
wodurch sich ein Kostenvorteil im Vergleich zu einer herkömmlichen
aufwändigen
und nur von einer Fachkraft mit spezifischen Messgeräten durchführbaren Justierung
erzielen lässt.
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Generell
können
die für
die Ermittlung der Sollwinkelstellung des Drehwinkelgebers 21 benötigten servomotorspezifischen
und/oder drehwinkelgeberspezifischen Parameter bekannt oder unbekannt sein.
Sind diese Parameter bzw. der Servomotor 22 und/oder der
Drehwinkelgeber 21 bekannt, so können beispiels weise die relevanten
Parameter aus dem Speicher 27 ausgelesen und der Justiervorgang bzw.
die Ermittlung der Soll-Winkelstellung
des Drehwinkelgebers 21 vereinfacht werden. Sind diese
Parameter nicht bekannt, so können
diese beispielsweise über
die Eingabeeinheit 28 in das Diagnosegerät 20 eingegeben
werden.
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Das
erfindungsgemäße Diagnosegerät 20 sowie
das zugehörige
Verfahren ermöglichen
es, einen Resolver 21 schnell und kostengünstig zu
justieren, ohne dass hierfür
eine Fachkraft und/oder teures und schwierig zu bedienendes Messequipment
erforderlich wären.
Hierdurch lässt
sich ein Reparatur- und/oder
Wartungsaufwand für
Servomotoren 22 deutlich reduzieren, was einen Justiervorgang
wirtschaftlich macht. Hierdurch können auch Servomotoren 22 im
unteren und mittleren Preissegment repariert/gewartet werden, bei
welchen sich bisher wegen der sich daran anschließenden Justage
aufgrund des geringen Anschaffungspreises und des hohen Preises
für die
Justierung die Reparatur und Wartung insgesamt nicht gelohnt hat.
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Zusammenfassend
lassen sich die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt
charakterisieren.
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Die
Erfindung sieht ein Diagnosegerät 20 sowie
ein zugehöriges
Verfahren zum Justieren eines Drehwinkelgebers 21 eines
elektrischen Servomotors 22 vor, welches in der Lage ist, über mehrere Verfahrensschritte
den Resolver 21 schnell und kostengünstig zu justieren.
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Hierzu
wird das Diagnosegerät 20 mit
seinem ersten Anschluss 23 mit einer Motorwicklung 25 des
Servomotors 22 verbunden und mit seinem zweiten Anschluss 24 mit
dem Resolver 21. Daraufhin erfolgt ein Bestromen der Motorwicklung 25,
wodurch der Rotor 32 in eine vorbestimmte Soll-Winkelstellung überführt wird.
Hiernach ermittelt das Diagnosegerät 20 eine Ist-Winkelstellung des
Drehwinkelgebers 21, die dieser Soll-Winkelstellung des Rotors 32 zugeordnet
ist, sowie eine Soll-Winkelstellung
des Drehwinkelgebers 21. Aus diesen Werten errechnet beispielsweise
eine Recheneinheit 29 mit entsprechender Software des Diagnosegerätes 20 eine Soll-Ist-Winkelabweichung
des Drehwinkelgebers 21, welche in Form einer erforderlichen
Winkelkorrektur an einem Display 26 des Diagnosegerätes 20 ausgegeben
wird. Mit Hilfe dieser Winkelkorrektur lässt sich der Resolver 21 problemlos
und einfach nachstellen.
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Neben
der beschriebenen Justierung von Resolvern können mit dem Verfahren auch
optische Gebersysteme justiert werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung kapselt Das Diagnosegerät alle Vorgänge, bei
denen durch Nicht-Fachkräfte
bei Bedienfehler eine Beschädigung
denkbar ist, indem über
einen Eingabecode ein weiterer Modus des Diagnosegeräts für Fachkräfte zu Verfügung steht.
In diesem Modus kann der Servomotor durch Fachkräfte in einfacher Weise angetrieben
werden. Dabei wird die Kenntnis über
Auswirkung von Pulsweite und Drehfrequenz des pulsierenden Drehstroms
vorausgesetzt. Die Einstellung von Pulsweite und Drehfrequenz kann durch
das Diagnosegerät
mittels Software ermittelt werden. Ziel ist, eine durchgebrannte
Spule der Motorwicklung zu erkennen. Bei der Vor-Ort-Diagnose kann
auch ein Servomotor direkt an einer Maschinenanlage durch das Diagnosegerät verfahren
werden, z.B. die Achse eines Roboters.