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Die
Erfindung betrifft ein Bremssystem eines Kraftfahrzeugs, insbesondere
ein sogenanntes regeneratives Bremssystem, mit einer Anzahl von
Reibbremsen, die über
ein Hydrauliksystem mit einem Bremsmittel angetrieben sind, und
mit einer elektrisch-regenerativen Bremse. Sie bezieht sich weiter auf
ein Verfahren für
die Regelung eines derartigen Bremssystems.
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In
Kraftfahrzeugen können
sogenannte regenerativen Bremssysteme zum Einsatz kommen, bei denen
zumindest ein Teil der beim Bremsen aufgebrachten Energie im Fahrzeug
gespeichert und später
für den
Antrieb des Fahrzeuges wiederverwendet werden kann. Dadurch kann
der Energieverbrauch des Fahrzeuges insgesamt gesenkt, der Wirkungsgrad
erhöht
und der Betrieb damit wirtschaftlicher gestaltet werden. Kraftfahrzeuge
mit einem regenerativen Bremssystem weisen im Hinblick auf variierende Systemanforderungen
dazu in der Regel verschiedene Arten von auch als Bremsaktuatoren
bezeichneten Bremsen, nämlich üblicherweise
einerseits hydraulisch betätigte
Reibbremsen und andererseits eine elektrisch-regenerative Bremse,
auf.
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Der
Bremsdruck für
die Reibbremsen wird in derartigen Systemen zumindest teilweise
wie bei konventionellen Reibbremsen über ein Bremsdruckerzeugungsmittel
bzw. über
die Bremspedalbewegung aufgebracht. Die elektrisch-regenerative
Bremse ist in der Regel als elektrischer Generator ausgebildet, über den
zumindest ein Teil der gesamten Bremsleistung aufgebracht wird.
Die gewonnene elektrische Energie wird in ein Speichermedium wie beispielsweise
eine Bordbatterie ein- bzw.
zurückgespeist
und für
den Antrieb des Kraftfahrzeuges über einen
geeigneten Antrieb wiederverwendet.
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Regenerative
Bremssysteme können
als sogenannte serielle regenerative Konzepte ausgeführt werden,
bei denen der Anteil des Bremsmomentes, der vom Generator aufgebracht
wird, möglichst
hoch ist. Dagegen sind auch parallele oder sogenannte Schleppmoment-basierte
regenerative Konzepte bekannt, bei denen das Bremsmoment auf die
Bremsaktuatoren in vorbestimmten Verhältnissen aufgeteilt wird. Weiterhin
sind Mischkonzepte dieser Bremskonzepte bekannt. Allen Systemen
gemeinsam ist, dass zumindest in einigen Bereichen des aufzubringenden
Bremsmomentes mit mehreren Bremsaktuatoren gleichzeitig gebremst
wird, so dass sich die Gesamtverzögerung aus den Verzögerungsanteilen
der Bremsaktuatoren zusammensetzt.
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Grundsätzlich wird
dabei im allgemeinen eine Aufteilung der Bremsenergie in Anteile
der Reibbremsen und in Anteile des elektrischen Generators vorgenommen,
die vom Sollbremsmoment, dem Ladezustand der Batterie und besonders
dem Betriebsbereich und anderen speziellen Eigenschaften des Generators
abhängig
ist. Bei regenerativen Bremssystemen wird der Bremsdruck wegen der
Bremsenergieaufteilung daher zumindest teilweise unabhängig vom
hydraulischen Einfluss des Bremspedals aufgebaut.
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Bei
konventionellen Bremssystemen dagegen, die nur eine Reibbremse aufweisen,
wird der Bremsdruck in Abhängigkeit
der Stellung des Bremspedals aufgebaut. Dabei wird über die
Stellung des Bremspedals mit oder ohne Hilfsenergie der Druck eines
Bremsmittels aufgebaut, das von der Reibbremse aufgenommen wird.
Die Pedalstellung korrespondiert also dabei mit dem Bremsverhalten
des Kraftfahrzeuges. Ausnahmen können
die Einsätze von
elektronischen Sicherheitssystemen wie beispielsweise eines elektrischen
Stabilitätsprogrammes
(ESP) sein, die Einrichtungen zum selbständigen Bremsdruckaufbau, unabhängig von
der Bremspedalsstellung, umfassen können.
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Im
Vergleich zu diesem konventionellen Bremsverhalten ist beim Bremsverhalten
eines regenerativen Bremssystems, bestehend aus der Kombination
einer elektrisch regenerativen Bremse und einer konventionellen,
hydraulisch betätigten
Reibungsbremse, nachteilig, dass die Stellung des Bremspedals nicht
notwendigerweise mit dem Bremsverhalten des Kraftfahrzeuges korrespondiert. So
kann beispielsweise während
einer Erhöhung
der Bremsverzögerung
die Stellung des Bremspedals konstant bleiben, was für den Fahrer
ein sehr ungewohntes Bremsgefühl
darstellt, so dass sich nur ein ungenügender Bremskomfort einstellt.
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Als
Lösung
für dieses
Problem können
sogenannte „brake-bywire"- Systeme eingesetzt
werden. Bei diesen Bremssystemen wird mit elektronischen Sensoren
der Bremswunsch des Fahrers am Bremspedal erfasst. Dabei wird über elektronisch
angesteuerte Ventile Bremsmittel von einem Hochdruckspeicher zu
den Reibbremsen geleitet. Der Hochdruckspeicher wird dabei von einem
Motorpumpenaggregat mit Bremsmittel befüllt und mit dem entsprechenden
Druck beaufschlagt. Bei derartigen „brake-by-wire"-Systemen wird in
der Regel der benötigte
Bremsdruck an den Reibbremsen mit Ausnahme von einem Ausfall von
Systemkomponenten ausschließlich
von dem Hochdruckspeicher aufgebracht, so dass das Bremspedal prinzipiell
von den Reibbremsen entkoppelt ist, da die Steuerung bzw. die Bremsmittelabgabe
an die Reibbremsen elektronisch geregelt und gesteuert wird. Durch
die Entkopplung des Bremspedals von den Reibbremsen kann eine für ein regeneratives
Bremssystem geeignete Pedalsteuerung in das Bremssystem integriert werden,
so dass sich ein annehmbares Bremspedalgefühl einstellt. Allerdings sind „brake-by-wire"-Systeme sehr kostenintensiv
und nur mit einem erhöhten Aufwand
realisierbar.
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Deshalb
kann in einem alternativen Bremssystem zur Herstellung eines annehmbaren
Pedalgefühls
bei einem regenerativen Bremssystem vorgesehen sein, Bremsmittel
beim Bremsen mit einer elektrisch-regenerativen Bremse in einen
Druckspeicher, insbesondere einen Niederdruckspeicher, abzuleiten.
Dadurch wird ein zusätzliches
Bremsen der Reibbremsen simuliert, um einen dem Fahrverhalten entsprechende
Pedalbewegung bzw. Pedaldruck zu erhalten.
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Ein
derartiges Bremssystem kann gesteuert werden, indem man es über eine
elektronische Regeleinheit über
elektrisch steuerbare Hydraulikventile entsprechend regelt. Neben
geeigneten Niederdruckspeichern wird dabei auch ein weiteres Druckerzeugungsmittel,
wie beispielsweise ein Motorpumpenaggregat, eingesetzt, um den Pedaldruck entsprechend
aufzubauen bzw. einzuregeln und um Bremsmittel vom Niederdruckspeicher über geeignete
Hydraulikleitungen zu den Reibbremsen zu befördern. Das Bremssystem wird
dabei mit vorgegebenen Regelprozessen geregelt, wobei der Bremsmitteldruck
der Reibbremsen sowie die Stellung und der Druck des Bremspedals
als Regelgrößen verwendet werden.
Dabei wird die Hydraulikeinheit des Bremssystem im Gegensatz zu
einem „brake-by-wire"-System bewusst zum
Bremspedal gekoppelt gehalten, um dieses entsprechend dem Verzögerungswunsch und
der realisierten Verzögerung
einregeln zu können.
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Nachteilig
an einem derartigen Bremssystem ist, dass durch verschiedene Regelungsphasen
des Bremssystems die Situation auftreten kann, dass ausgangsseitig
des Motorpumpenaggregates sämtliche
Ventile des Hydrauliksystems geschlossen sind, so dass im ungünstigsten
Fall das System durch einen zu hohen Druck zerstört werden kann.
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Außerdem ist
nachteilig, dass durch eine ungleichmäßige Förderung des Motorpumpenaggregates
eine Druckpulsation auf der Niederdruckseite des Motorpumpenaggregates
auftritt. Diese erschwert die Regelung des Bremssystems, wobei zudem
die entstehenden Druckpulsationen sich über Hydraulikleitungen zum
Bremspedal übertragen
und dort ein schlechtes Pedalgefühl
erzeugen können.
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Der
Hauptnachteil eines oben beschriebenen Bremssystems ist jedoch,
dass unter bestimmten Betriebsbedingungen die Systemdynamik nicht ausreichend
hoch ist. Wenn sich das Kraftfahrzeug beispielsweise im Zustand
einer regenerativen Bremsung mit der elektrisch regenerativen Bremse
befindet und der Fahrer den Bremsdruck in dieser Phase mit hoher
Dynamik verstärkt
(Nachtreten), muss das Bremssystem schon aus Gründen der allgemeinen Sicherheit
der aktuellen, höheren
Bremswunschanforderung mit ausreichender Geschwindigkeit nachkommen.
Dies ist bei dem oben beschriebenen Bremssystem nicht im ausreichendem
Maße der Fall, weil
das Motorpumpenaggregat in der Regel wegen einer begrenzten Förderleistung
eine Druckerhöhung nur
bis zu einer durch die Konstruktion vorgegebenen Grenze durchführen kann. Ähnliches
gilt für
Situationen, in denen der Fahrer das Bremspedal schnell löst, wodurch
sich eine plötzliche
Verringerung der aktuellen Bremsdruckanforderung ergibt. Bei einer derartigen
Situation müsste
das Motorpumpenaggregat das Bremspedal in seine ursprüngliche
Situation zurückdrücken. Auch
hierfür
müsste
die Förderrate des
Motorpumpenaggregates erhöht
werden, was nur mit einem sehr hohen Aufwand möglich wäre.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein regeneratives Bremssystem
der oben beschriebenen Art anzugeben, das eine besonders hohe Systemdynamik
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem
das Hydrauliksystem des Bremssystems eine Anzahl von Hochdruckspeichern
aufweist, wobei ein Hochdruckspeicher ausgangsseitig des Motorpumpenaggregates
angeordnet ist.
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Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass die Erhöhung
der Förderleistung
des Motorpumpenaggregates zur Gewährleistung einer ausreichend
hohen Systemdynamik des Bremssystems im Hinblick auf den dafür zu betreibenden
Aufwand sowohl technisch als auch wirtschaftlich nicht zufriedenstellend
ist. Vielmehr ist ein bestehendes Motorpumpenaggregat durchaus in
gewissen Zeitpunkten dazu in der Lage, den für einen dynamischen Bremsvorgang
benötigten
Bremsdruck aufzubringen, wobei das vorhandene Motorpumpenaggregat
lediglich das Defizit hat, der zeitlichen Anforderung nicht schnell genug
nachkommen zu können.
Durch die Einführung
eines Hochdruckspeichers ausgangsseitig des Motorpumpenaggregates
kann in der Art eines Pufferspeichers ein hoher Bremsdruck bereit
und verfügbar
gehalten werden und beispielsweise über ein geeignetes Steuerungsventil
bei dynamischen Bremsdruckanforderungen mit einer hohen zeitlichen
Dynamik abgegeben werden. Der benötigte Druckaufbau und die Bremsmittelbefüllung des
Hochdruckspeichers kann von dem Motorpumpenaggregat in dafür geeigneten
zeitlichen Phasen durchgeführt
werden.
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Dafür ist ein
Hochdruckspeicher vorteilhafterweise derart ausgangsseitig des Motorpumpenaggregates
angeordnet, dass dieser mit Bremsmittel mit einem Motorpumpenaggregat
befüllbar
ist.
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Um
im Hochdruckspeicher für
eine Bremsung mit Reibbremsen einen entsprechend erhöhten Hydraulikdruck
vorhalten zu können,
ist der Hochdruckspeicher zweckmäßigerweise
ausgangsseitig über
ein Absperrventil mit einer zu einer Reibbremse führenden
Hydraulikleitung verbunden.
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Für den dafür benötigten Überdruck
und um zu vermeiden, dass sich der Hochdruckspeicher auch bei normalen
nicht regenerativen Bremsvorgängen
mit Bremsmittel füllt
und sich dadurch der Pedalweg verlängert, ist der Hochdruckspeicher
vorzugsweise mit einem wählbaren
Mindestdruck, der über dem
des Hydrauliksystems liegt, beaufschlagt. In einer Bremssystemanordnung
mit ansonsten üblichen Auslegungsparametern
beträgt
der Mindestdruck dabei vorteilhafterweise etwa 120 bar.
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Der
Füllstand
des Hochdruckspeichers wird zweckmäßigerweise überwacht. Um dies möglichst einfach
zu realisieren, weist der Hochdruckspeicher vorzugsweise ein Überdruckventil
auf.
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Dieses
kann mit einem Niederdruckspeicher verbunden sein, um entsprechenden Überdruck
des Hochdruckspeichers über
das Ventil abzugeben.
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Für einen
einfachen und wirtschaftlichen Bremssystemaufbau ist einer Anzahl
von einer Reibbremse zugehörigen
Hydraulikleitungen zweckmäßigerweise
jeweils ein gemeinsamer Hochdruckspeicher zugeordnet.
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Um
eine Druckpulsation von auf das Bremspedal zurückwirkendem Bremsmittel zu
vermeiden und damit das Bremssystem und den Pedalkomfort leichter
regeln zu können,
ist vorteilhafterweise eine Anzahl von zusätzlichen Niederdruckspeichern
vorgesehen, wobei ein Niederdruckspeicher eingangsseitig des als
Bremsdruckerzeugungsmittel vorgesehenen Motorpumpenaggregates angeordnet
ist. Über
den Niederdruckspeicher kann ein unregelmäßiges Pumpverhalten des Bremsdruckerzeugungsmittel
bzw. des Motorpumpenaggregates ausgeglichen werden. Der Niederdruckspeicher
wirkt dabei als Puffer und glättet
den Druckverlauf auf der Niederdruckseite des Druckerzeugungsmittels.
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Um
dabei den Niederdruckspeicher nicht über ein Druckerzeugungsmittel,
das dem Bremspedal zugeordnet ist, zu befüllen, ist dieses zweckmäßigerweise
entkoppelbar. Zweckmäßigerweise
ist der Niederdruckspeicher dazu über ein regelbares Hydraulikventil
mit dem Motorpumpenaggregat verbunden.
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Für eine besonders
einfache Ausführung
des Bremssystems ist einer Mehrzahl von Bremsdruckerzeugungsmitteln,
insbesondere Motorpumpenaggregaten, vorteilhafterweise ein gemeinsamer
zusätzlicher
Niederdruckspeicher zugeordnet.
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Wenn
für eine
Dämpfung
von Druckpulsationen im Bremsmittel, das auf das Bremspedal zurückwirkt,
keine zusätzlichen
Niederdruckspeicher verwendet werden sollen, ist in einer alternativen
vorteilhaften Ausgestaltung das Motorpumpenaggregat eingangsseitig über ein
Schaltventil oder alternativ über
eine parallele Kombination eines Schaltventils und eines Rückschlagventils
mit einem Niederdruckspeicher verbunden. Dabei wird der bereits
im Bremssystem vorhandene Niederdruckspeicher neben der Ableitung
von Bremsmittel zur Simulation einer Reibbremsung zusätzlich auch
zur Dämpfung
der durch ein Motorpumpenaggregat verursachten Druckpulsation verwendet.
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Für eine geeignete
Steuerung und Regelung des Bremssystems wird dieses zweckmäßigerweise mit
einer elektronischen Regeleinheit über steuerbare Hydraulikventile
geregelt. Eine Einregelung des Arbeitsdrucks am Bremspedal wird
dabei vorzugsweise über
die Steuerung von auf der Nieder- und Hochdruckseite eines Motorpumpenaggregates
angeordnete Hydraulikventile vorgenommen. Dabei kann über das Öffnen eines
Ventils auf der Hochdruckseite des Motorpumpenaggregates bzw. auf
der Seite des Hochdruckspeichers das Bremspedal zurückgedrückt werden,
während
durch das Öffnen
eines Ventils auf der Niederdruckseite das Bremspedal nach unten
nachgibt. Dabei kann eine geeignete Einregelung des Bremspedals über ein
wechselseitiges Umschalten von Hydraulikventilen auf der Hoch- und Niederdruckseite
des Motorpumpenaggregates vorgenommen werden.
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Um
Druckpulsationen am Bremspedal zu vermeiden bzw. auftretende Druckpulsationen
nicht dämpfen
zu müssen
und gleichzeitig einer erhöhte Bremsdruckanforderung
nachkommen zu können, sind
ein Motorpumpenaggregat und ein ausgangseitig des Motorpumpenaggregates
angeordneter Hochdruckspeicher vorteilhafterweise über ein
gemeinsames Schaltventil jeweils ausgangsseitig mit einer zu einer
Reibbremse führenden
Hydraulikleitung und mit einer zum Bremspedal führenden Hydraulikleitung verbunden.
Dabei kann wie analog bereits oben beschrieben bei einer hohen bzw.
dynamischen Bremsdruckanforderung Bremsmittel über das Schaltventil vom Hochdruckspeicher
zu den Reibbremsen gedrückt
werden.
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Das
Bremspedal wird dabei zweckmäßigerweise über die
Steuerung von auf der Hochdruckseite eines Motorpumpenaggregates
angeordnete Hydraulikventile, wie insbesondere das dem Hochdruckspeicher
und dem Motorpumpenaggregat zugeordnete Schaltventil, eingeregelt.
Bei einer Einregelung des Bremspedals über die Hochdruckseite des
Motorpumpenaggregates kann die Niederdruckseite des Motorpumpenaggregates über entsprechend
geschlossene Hydraulikventile vom Bremspedal entkoppelt gehalten
werden, so dass sich auftretende Druckpulsationen bei Betrieb des
Motorpumpenaggregates nicht auf das Bremspedal auswirken.
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Für eine exakte
Bestimmung des Bremswunsches wird ein Sollbremsmoment über das
Bremspedal des Bremssystems ermittelt. Dazu weist das Bremspedal
vorzugsweise einen Pedalweggeber und einen Drucksensor auf, der
in der zum Druckerzeugungsmittel bzw. dem Bremspedal führenden
Hydraulikleitung positioniert ist. Der Drucksensor und der Pedalweggeber
können
dabei für
eine hohe Betriebssicherheit vorteilhafterweise redundant ausgeführt sein.
Aus einer Ermittlung der Position des Bremspedals bzw. des Pedalweges,
die über
den Weggeber erfolgt, und dem anliegenden Bremspedaldruck, der sich über die
Drucksensoren ergibt, lässt
sich das Sollbremsmoment ermitteln.
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Für eine geeignete
Steuerung und Regelung des Bremssystems wird dieses zweckmäßigerweise mit
einer elektronischen Regeleinheit über steuerbare Hydraulikventile
geregelt.
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Um
den für
einen Bremsvorgang und insbesondere für die durchzuführenden
Regelprozesse der Regeleinheit erforderlichen Bremsdruck des Bremsmittels
an den Reibbremsen erfassen zu können,
ist in einer zu einer Reibbremse führenden Hydraulikleitung vorteilhafterweise
ein Drucksensor zur Messung des Drucks des Bremsmittels positioniert. Dabei
können
in ausgewählten
oder auch in allen Hydraulikleitungen, die zu einer Reibbremse führen, Drucksensoren
positioniert sein. Über
die Erfassung des Bremsmitteldrucks kann das Bremssystem in Verbindung
mit einem Sollbremsmoment über
die elektronische Steuereinheit eingeregelt werden.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch die geeignete Einbindung eines Hochdruckspeichers auch
in verschiedenen Betriebszuständen
stets Bremsmittel mit ausreichend hohem Betriebsdruck in ausreichend großen Mengen
bereitgehalten werden kann, so dass eine hohe Systemdynamik des
Bremssystems, bei der auch schnelle Änderungen von Sollbremsmomenten
hinreichend schnell umgesetzt werden können, gewährleistet ist. Die dafür im Bremssystem
vorgesehenen Hochdruckspeicher dienen ebenfalls als Sicherheitsdruckpuffer,
so dass eine Zerstörung
des Bremssystem durch Motorpumpenaggregate bei auswärtsseitig
geschlossen Hydraulikventilen vermieden werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil des Bremssystem ist der hohe Bremskomfort. Dies
kann insbesondere erreicht werden, indem auftretende Druckpulsationen eines
Druckerzeugungsmittels, wie insbesondere eines Motorpumpeaggregates, über zusätzliche
Niederdruckspeicher geglättet
werden oder eine Dämpfung
der Druckpulsationen über
Ventile mit vorhandenen Niederdruckspeichern vorgenommen wird. Alternativ
kann die Regelung des Bremspedals, bei einer entsprechend oben beschriebenen
Anordnung eines Hochdruckspeichers mit einem zugeordneten Schaltventil, über die
Hochdruckseite des Motorpumpenaggregates vorgenommen werden, so
dass sich die Niederdruckseite des Motorpumpenaggregates vom Bremspedal
entkoppeln lässt.
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Weitere
Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass sich mit dem beschriebenen
Bremssystem und dem Verfahren elektronische Sicherheitsprogramme
wie ABS und ESP realisieren lassen. Außerdem kann mit dem System
eine sogenannte OHB-V Funktion durchgeführt werden. Dabei kann ein
nicht ausreichender Druck, der über
einen Bremskraftverstärker
bzw. ein Bremsdruckerzeugungsmittel aufgebracht wird, mit dem weiteren
Bremsdruckerzeugungsmittel zusätzlich
verstärkt
werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
wird anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigen:
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1 ein Diagramm über den
Bremswunsch und die Bremsmomentverteilung einer Reibbremse und eines
Generators bei einem Bremsvorgang, der in die Phasen 1 bis 8 aufgeteilt
ist,
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2 schematisch ein Bremssystem
eines Kraftfahrzeugs,
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3 eine alternative Ausführungsform
eines Bremssystems, und
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4 eine weitere alternative
Ausführungsform
eines Bremssystems.
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Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 2 ist ein Prinzipschaltplan
eines Bremssystems 1 für
ein Kraftfahrzeug dargestellt. Bei dem Bremssystem 1 handelt
es sich um ein regeneratives Bremssystem 1, das neben den
vier Reibbremsen 2 auch einen elektrischen Generator 4 zur Erzeugung
von elektrischer Energie aufweist. Das Bremssystem 1 ist
als regeneratives serielles Bremssystem 1 ausgelegt, wobei
ein möglichst
hohes Bremsmoment über
den elektrischen Generator 4 aufgebracht werden soll, um
eine hohe Wirtschaftlichkeit des Kraftfahrzeuges zu erzielen.
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Um
das Hauptbremsmoment für
die hydraulisch betätigten
Reibbremsen 2 aufzubringen, ist das Hydrauliksystem des
Bremssystems 1 mit einem Bremskraftverstärker versehen,
der als Tandemhauptzylinder 8 mit Hilfskraft ausgelegt
ist. Dabei wird der vom Tandemhauptzylinder 8 aufgebrachte Bremsdruck über Hydraulikleitungen 10 mit
einem Bremsmittel B an die Reibbremsen 2 weitergegeben.
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Weiterhin
umfasst das Bremssystem 1 für die üblicherweise z. B. in einem
ABS anfallenden Regelvorgänge
in seinem Hydrauliksystem eine Anzahl von Niederdruckspeichern 12,
in die bei Betrieb des Generators 4 Bremsmittel B abgeleitet
werden kann. Als Druckerzeugungsmittel für das Bremsmittel B ist ein
Motorpumpenaggregat 22 vorgesehen.
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Um
bei einer besonders schnellen Sollbremsmomenterhöhung dieser dynamisch nachkommen
zu können,
weist das Bremssystem 1 eine Anzahl von mit der Ausgangsseite
des Motorpumpenaggregats 22 verbundenen Hochdruckspeichern 30 auf,
von denen bei einer derartigen Anforderung Bremsmitteldruck für die Reibbremsen 2 aufgebracht wird.
Dabei wird Bremsmittel B dynamisch in die Hydraulikleitungen 10 abgegeben,
die zu den Reibbremsen 2 führen. Dieser erhöhte Druck
wird neben einer plötzlichen
Sollbremsmomenterhöhung,
wie es beim sogenannten „Nachtreten" auftritt, ebenfalls
bei einem plötzlichen
Bremsabbruch bei Lösen
des Bremspedals 6 zum Zurückdrücken des Bremsmittels B verwendet.
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Damit
die Hochdruckspeicher 30 während eines Bremsvorgangs nicht
ungewollt mit Bremsmittel B von einem Motorpumpenaggregat 22 gefüllt werden,
was eine Bewegung des Bremspedals 6 bewirken würde, sind
die Hochdruckspeicher 30 mit etwa 120 bar vorgespannt.
Der Fülldruck
wird dabei über das
Motorpumpenaggregat 22 aufgebracht. Um in den Hochdruckspeichern 30 einen
entsprechend erhöhten
Hydraulikdruck vorhalten zu können,
sind die Hochdruckspeicher 30 ausgangsseitig über ein
Absperrventil 35 mit zu den Reibbremsen 2 führenden Hydraulikleitungen 10 verbunden.
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Außerdem weist
das Bremssystem 1 eine Anzahl von zusätzlichen Niederdruckspeichern 32 auf.
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Um
die Funktionsweise des Bremssystems 1 näher zu erläutern ist in 1 ein Bremsvorgang schematisch dargestellt,
wobei die dargestellten Kurven im Vergleich zum realen Verlauf vereinfacht
bzw. linearisiert gezeichnet sind. Kurve 1 zeigt den Verzögerungswunsch,
der über
das Bremspedal 6 vom Fahrer des Kraftfahrzeuges eingegeben
wird, Kurve 2 den Bremsmomentanteil der Reibbremsen 2 und Kurve 3 den
Bremsmomentanteil des Generators 4 in Abhängigkeit
der Zeit. Dabei wird eine bestimmte Anfangsgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges
zugrunde gelegt.
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Der
Bremsvorgang ist im dargestellten Beispiel in acht Phasen unterteilt.
In Phase 1 wird das Bremspedal 6 kräftig niedergetreten.
Dabei wird zunächst
bei noch nicht voll betätigtem
Bremspedal 6 das gesamte Bremsmoment vom Generator 4 aufgebracht.
Bei Phase 2 wird der Bereich verlassen, in dem der Generator 4 das
Bremsmoment vollständig leisten
kann, so dass in dieser Phase 2 der Bremsmomentanteil der
Reibbremse 2 ansteigt. Dabei entspricht dieser Bremsmomentanteil
der Differenz zwischen dem angeforderten Bremsmoment und dem vom
Generator 4 aufgebrachten Bremsmoment. In Phase 3 werden
die Bremsmomentanteile von Generator 4 und der Reibbremse 2 konstant
gehalten.
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In
Phase 4 ist die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges auf
einen Bereich abgefallen, in dem der Generator 4 beginnt,
mit einem höheren
Wirkungsgrad zu arbeiten, so dass der Bremsmomentanteil der Reibbremse 2 auf
null abnimmt und der Bremsmomentanteil des Generators 4 auf
100% ansteigt. In Phase 5 bleiben die Bremsmomentanteile
analog zu Phase 3 konstant. Bei Phase 6 wird der
optimale Arbeitsbereich des Generators 4 wieder verlassen,
so dass der Bremsmomentanteil der Reibbremse 2 wieder ansteigt.
Dabei ist das Kraftfahrzeug bei Ende von Phase 6 derart
verzögert,
dass der Generator kein Bremsmoment mehr aufbringen kann und der Bremsmomentanteil
der Reibbremsen 2 auf 100% ansteigt. Während Phase 7 kommt
das Kraftfahrzeug zum Stillstand und in Phase 8 wird das
Bremspedal 6 durch den Fahrer gelöst, so dass der Bremswunsch sowie
das Bremsmoment der Reibbremsen 2 auf null zurückgeht.
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Die
Phasen des Bremsvorganges werden über eine elektronische Regeleinheit 28 eingeregelt, die
insbesondere auch das Bremsmoment des Generators 4 einregelt.
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Außerdem wird
das Bremssystem 1 mit der elektronischen Regeleinheit 28 entsprechend
der Phasen eines Bremsvorgangs über
entsprechend elektronisch ansteuerbare Hydraulikventilen einregelt.
Die Ventile 14, 16 und 38 sind danach
bezeichnet, ob sie stromlos, also ohne elektrische Ansteuerung,
geöffnet
oder geschlossen sind. Das SO-Ventil 14 ist stromlos geöffnet und
das SG-Ventil 16 sowie das Speicher-SG-Ventil 38 stromlos
geschlossen. Das EU-Ventil 18 entspricht einem elektronischen Umschaltventil.
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Ein
Regelvorgang weist grundsätzlich
einen ersten Regelprozess auf, der das Sollbremsmoment an den Reibbremsen 2 einregelt
und einen zweiten Regelprozess, der zur Einstellung einer durch
das Bremssystem 1 vorgegebenen Kraft/Weg-Verzögerungslinie
für das
Bremsmittel B verwendet wird, um eine entsprechende Position und
Auswirkung auf die Kraft des Bremspedals 6 zu erreichen.
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Als
Eingangs- und Steuergrößen dienen
dabei das Sollbremsmoment und der Bremsmitteldruck an den Reibbremsen 2.
Wie sich aus 2 erkennen lässt, wird
zunächst über einen
Weggeber 24, der am Bremspedal 6 positioniert
ist, und einen Drucksensor 26, der sich an der zum Tandemhauptzylinder 8 führenden
Hydraulikleitung 10 befindet, das Sollbremsmoment über die
elektronische Regeleinheit 28 bestimmt. Der Bremsmitteldruck
an den Reibbremsen 2 ergibt sich über einen Drucksensor 26,
der in einer Hydraulikleitung 10 einer Reibbremse positioniert
ist.
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Wie
sich aus 2 erkennen
lässt,
weist das Bremssystem 1 zwei Niederdruckspeicher 12,
zwei Hochdruckspeicher 30, zwei Niederdruckspeicher 32 und
für jede
Reibbremse 2 eine Anzahl weiterer Hydraulikkomponenten
auf. Im folgenden wird der Regelablauf des Bremssystems 1 für den oben
beschriebenen Bremsvorgang lediglich an einer Reibbremse 2 erläutert. Die
Systemkomponenten der anderen Reibbremsen 2 funktionieren
entsprechend.
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Bei
Phase 1 des Bremsvorgangs wird über die elektronische Regeleinheit 28 das
SG-Ventil 16 voll geöffnet
und das SO-Ventil 14 geregelt
geöffnet, so
dass Bremsmittel B über
die Hydraulikleitung 10 der Reibbremse 2 aus dem
Tandem-Hauptzylinder 8 in
den Niederdruckspeicher 12 abgeführt wird. Durch das Ableiten
von Bremsmittel B wird der Betrieb einer Reibbremse simuliert. Das
Bremspedal 6 gibt entsprechend dem abgeleiteten Druckvolumen
nach, so dass sich ein komfortables bzw. dem Verzögerungsverhalten
entsprechendes Bremsgefühl
einstellt. Die Gegenkraft des Bremspedals 6 wird über den
Staudruck des SO-Ventils 14 erzeugt.
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Um
in Phase 2 das Bremsmoment der Reibbremse 2 zu
erhöhen
wird Bremsmittel B aus dem Niederdruckspeicher 12 in die
Hydraulikleitung 10 der Reibbremse 2 gepumpt.
Dazu wird das Motorpumpenaggregat 22 eingesetzt, das ausgangsseitig des
Niederdrucksspeichers 12 positioniert ist, und als elektrisch über die
Regeleinheit ansteuerbare Pumpe ausgelegt ist. Die Einregelung des
entsprechenden Bremsdrucks der Reibbremse 2 erfolgt über das
SO- Ventil 14. Der Druck im Tandemhauptzylinder 8 und damit
der anliegende Druck am Bremspedal 6 wird mit dem EU-Ventil 18 eingeregelt. Überflüssiges Bremsmittel
B wird geregelt über
das SG-Ventil 16 in den Druckspeicher 12 abgegeben.
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Um
das Bremsmoment der Reibbremse 2 in Phase 4 zu
verringern, wird über
das SG-Ventil 16 Bremsmittel B in den Niederdruckspeicher 12 abgeleitet.
Dabei wird durch eine geeignete Regelung des ASR-Ventils 20 und
des SO-Ventils 14 der Druck im Tandemhauptzylinder 8 konstant
gehalten, so dass die Bremsmomentumverteilung nicht auf das Bremspedal 6 zurückwirkt.
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In
Phase 6 des Bremsvorgangs wird Bremsmittel B aus dem Niederdruckspeicher 12 mit
dem Motorpumpenaggregat 22 über das SO-Ventil 14 zurück zur Hydraulikleitung 10 der
Reibbremse 2 gepumpt, um das Bremsmoment dort zu erhöhen. Da üblicherweise
die Bremsdruckanforderung in dieser Phase sehr hoch und dynamisch
ist, wird zusätzlich Bremsmittel
B aus dem Hochdruckspeicher 30 über das SO-Ventil 14 zu
der Reibbremse 2 geführt.
Dabei wird der Bremsmitteldruck im Tandemhauptzylinder 8 durch
das SO-Ventil 14 konstant gehalten und überflüssiges Bremsmittel B über das
SG-Ventil 16 in den Druckspeicher 12 abgegeben.
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In
Phase 8 wird der Druck an der Reibbremse 2 über das
SG-Ventil 16, über Abgabe
von Bremsmittel B in den Niederdruckspeicher 12, abgebaut. Dabei
wird der Druck im Tandemhauptzylinder 8 vom Motorpumpenaggregat 22 und
dem ASRV Ventil 20 auf dem vom Fahrer über den Pedalweg und über eine
Kraft/Weg-Verzögerungskennlinie
eingeregelt. Das SO-Ventil 14 regelt einen Staudruck ein,
der höher
ist als der Druck im Tandemhauptzylinder 8, so dass dabei
das Bremspedal 6 an seine ursprüngliche Position zurückgedrückt wird.
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Um
während
des Bremsvorganges Druckpulsationen auf der Niederdruckseite des
Motorpumpenaggregates 22 zu glätten und damit einen besseren
Bremskomfort beim Bremspedal 6 zu erreichen, ist dort ein
zusätzlicher
Niederdruckspeicher 32 angeordnet. Um diesen nicht über den
Tandemhauptzylinder 8 mit Bremsmittel B zu füllen, z.
B. während
einer OHB-Bremsung,
wird dieser, wenn das Motorpumpenaggregat 22 nicht betrieben
wird, über
das Niederdruckspeicherventil 34 abgesperrt.
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In 3 ist ein alternatives Bremssystem 1' dargestellt,
das weitestgehend dem Bremssystem 1 entspricht, jedoch
keine zusätzliche
Niederdruckspeicher 32 aufweist. Dieses Bremssystem 1' ist jedoch
ebenfalls für
eine Dämpfung
von Druckpulsationen auf der Niederdruckseite des Motorpumpenaggregates 22 ausgelegt.
Dazu ist das Motorpumpenaggregat 22 eingangsseitig über das
hydraulische Schaltventil 36 mit dem Niederdruckspeicher 12 verbunden.
Dabei wird der bereits im Bremssystem 1' zur Simulation einer Reibbremsung
vorhandene Niederdruckspeicher 12 neben der Ableitung von Bremsmittel
B zusätzlich
zur Dämpfung
der durch ein Motorpumpenaggregat 22 verursachten Druckpulsation
auf der Niederdruckseite verwendet. Zusätzlich kann parallel zum Schaltventil 36 noch
das Rückschlagventil
geschaltet sein.
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In 4 ist eine weitere Ausführungsalternative
des Bremssystems 1, 1'' dargestellt.
Dieses ist insbesondere dafür
ausgelegt, Druckpulsationen am Bremspedal 6 zu vermeiden
bzw. auftretende Druckpulsationen auf der Niederdruckseite des Motorpumpenaggregates 22 nicht
dämpfen
zu müssen
und gleichzeitig einer erhöhten
Bremsdruckanforderung nachkommen zu können. Dafür sind das Motorpumpenaggregat 22 und
der ausgangseitig des Motorpumpenaggregates 22 angeordnete
Hochdruckspeicher 30 über
ein gemeinsames analogisiertes Speicher-SG-Ventil 38 jeweils
ausgangsseitig mit der zu einer Reibbremse 2 führenden
Hydraulikleitung 10 und mit der zum Bremspedal 6 führenden
Hydraulikleitung 10 verbunden. Die Regelung des Bremspedals 6 kann
so lediglich über
die Hochdruckseite des Motorpumpenaggregates 22 vorgenommen
werden und das Bremspedal 6 von der Niederdruckseite des Motorpumpenaggregates 22 über das
geschlossenes Eu-Ventil 18 entkoppelt gehalten werden.
Durch den damit erreichten besonders einfach gehaltenen regeltechnischen
Aufbau erhält
das Bremssystem 1'' eine besonders
hohe intrinsische Stabilität.
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Bei
Phase 1 des in 1 dargestellten Bremsvorgangs
wird das ASR-Ventil 20 geöffnet gehalten und Bremsmittel
B über
das SO-Ventil 14 und das geöffnete SG-Ventil 16 in
den Niederdruckspeicher 12 abgegeben, um ein Bremsen mit
Reibbremsen zu simulieren. Dabei wird der Pedaldruck mit dem SO-Ventil 14 geregelt.
Gleichzeitig wird mit dem Motorpumpenaggregat 22, bei geschlossenem
Speicher-SG-Ventil 38 Druck in dem Hochdruckspeicher 30 aufgebaut.
In Phase 2 wird bei geöffnetem ASR-Ventil 20 der
Bremsdruck bei der Reibbremse 2 er höht, wobei der Bremsdruck über das
analogisierte Speicher-SG-Ventil 38 eingeregelt
wird bzw. Bremsmittel B aus dem Hochdruckspeicher 30 zu
der Reibbremse 2 geleitet wird. Der Druck am Bremspedal 6 wird
dabei mit dem SO-Ventil 14 eingeregelt. In Phase 3 ist
das ASR-Ventil 20 geöffnet
und der Druck am Bremspedal 6 wird mit dem SO-Ventil 14 und
dem analogisiertem Speicher-SG-Ventil 38 konstant gehalten.
Der Bremsmitteldruck an der Reibbremse 2 wird mit dem SO-Ventil 14 und
dem SG-Ventil 16 ebenfalls konstant gehalten.
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In
Phase 4 wird bei zunehmendem Generatorbremsmomentanteil
der Bremsdruck des Bremsmittels 8 an der Reibbremse 2 durch
Ablassen von Bremsmittel B mit dem SG-Ventil 16 in den
Druckspeicher 12 abgebaut. Der Druck am Bremspedal 6 wird
dabei mit dem SO-Ventil 14 und dem analogisierten Speicher-SG-Ventil 38 konstant
gehalten, wobei das ASR-Ventil 20 geöffnet bleibt.
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In
Phase 5 werden analog zu Phase 3 die Bremsmomentanteile
von Reibbremse 2 und Generator 4 weiter konstant
gehalten. In Phase 6 wird zusätzlicher Bremsdruck über das
Motorpumpenaggregat 22 und den Hochdruckspeicher 30 in
der Reibbremse 2 aufgebaut, während der Bremspedaldruck mit
dem SO-Ventil 14 konstant
gehalten wird. Phase 7 entspricht den Phasen 3 und 5,
bei denen die Bremsmomentanteile konstant gehalten werden, bzw.
insbesondere das Bremsmoment der Reibbremse 2, da der Bremsmomentanteil
des Generators 4 bereits auf null abgesunken ist.
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In
Phase 8 erfolgt ein Bremsdruckabbau durch eine Regelung
des SG-Ventils 16 in den Niederdruckspeicher 12,
während
gleichzeitig das Bremspedal 6 mit dem Motorpumpenaggregat 22 über das ASR-Ventil 20 zurückgedrückt wird.
Dabei ist das EU-Ventil 18 und das SO-Ventil 14 geschlossen.
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- 1
- Bremssystem
- 2
- Reibbremse
- 4
- Generator
- 6
- Bremspedal
- 8
- Tandemhauptzylinder
- 10
- Hydraulikleitung
- 12
- Niederdruckspeicher
- 14
- SO-Ventil
- 16
- SG-Ventil
- 18
- EU-Ventil
- 20
- ASR-Ventil
- 22
- Motorpumpenaggregat
- 24
- Weggeber
- 26
- Drucksensor
- 28
- Regeleinheit
- 30
- Hochdruckspeicher
- 32
- Niederdruckspeicher
- 34
- Niederdruckspeicherventil
- 35
- Absperrventil
- 36
- Schaltventil
- 38
- Speicher-SG-Ventil
- B
- Bremsmittel