DE102004025241A1 - Generatormodell zur Vorhersage einer Generator-Kenngröße - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vorhersage einer Kenngröße (M¶Gen¶, I¶err¶, DELTAI¶err¶) eines Generators (9), insbesondere eines Kfz-Generators. Zukünftige Werte der Generator-Kenngröße (M¶Gen¶, I¶err¶, DELTAI¶err¶) können besonders einfach und kostengünstig vorhergesagt werden, wenn ein Generatormodell (5) vorgesehen ist, das das elektrische Verhalten des Generators (9) nachbildet, und das aus verschiedenen Eingangsgrößen (n¶Gen¶, U¶Gen¶, A) zukünftige Werte der Generator-Kenngröße (M¶Gen¶, I¶err¶, DELTAI¶err¶) berechnet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vorhersage einer Generator-Kenngröße gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie ein entsprechendes Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
- Ein Kraftfahrzeug-Bordnetz wird üblicherweise von einer Batterie und einem Generator mit elektrischer Energie versorgt. Daneben umfassen Kraftfahrzeug-Bordnetze moderner Fahrzeuge in der Regel auch ein Motormanagement zur Steuerung der Einspritzung und ein Energie- und Verbrauchermanagement (Steuergerät mit Software) zur Ansteuerung verschiedener elektrischer Verbraucher. Diese Systeme erhalten üblicherweise Informationen über den aktuellen Generatorzustand, wie z.B. das Generatormoment, den aktuellen Generatorstrom oder die Auslastung des Generators. Dadurch ist es den Systemen möglich, den aktuellen Generatorzustand bei der Durchführung ihrer Steueraufgaben zu berücksichtigen.
- Die Generator-Kenngrößen werden i.d.R., insbesondere aus Kostengründen, nicht mittels Sensoren gemessen, sondern aus verschiedenen anderen Größen berechnet. Die berechnete Generator-Kenngröße, wie z.B. ein Generatormoment, ist daher immer bereits veraltet, wenn sie zur Verfügung steht, da sie aus bereits vergangenen Werten berechnet wurde. Aktuelle Werte oder sogar zukünftige Werte der Generator-Kenngrößen sind dagegen nicht verfügbar.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zu schaffen, mit dem aktuelle oder zukünftige Werte verschiedener Generator-Kenngrößen ermittelt werden können.
- Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 sowie im Patentanspruch 8 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
- Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, ein mathematisches Generatormodell vorzusehen, das das elektrische Verhalten des Generators nachbildet und die gewünschten Generatorkenngrößen berechnet. Das Generatormodell umfasst neben Daten über den mechanischen Aufbau des Generators erfindungsgemäß insbesondere Daten über das Regelverhalten des Generatorreglers. Mit Kenntnis der Regelstrategie des Generatorreglers ist es möglich, den Verlauf einer Kenngröße des Generators, wie z.B. des Generatormoments (MGen), des Generator-Stroms (IGen) oder der Generatorleistung, vorherzusagen. Das Generatormodell ist somit in der Lage, aus verschiedenen Eingangsgrößen, wie z.B. der Generator-Drehzahl, der Generator-Spannung oder einer Information über die Generator-Auslastung (DF-Signal), zukünftige Werte der Generator-Kenngröße zu ermitteln. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass eine Vorhersage verschiedener Generator-Kenngrößen in einfacher und kostengünstiger Weise realisiert werden kann.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird unter Berücksichtigung der Regelstrategie des Generatorreglers der zukünftige Verlauf des Erregerstroms ermittelt und daraus eine gewünschte Generator-Kenngröße berechnet.
- Das erfindungsgemäße Generatormodell kann sowohl als Software als auch als Hardware (Schaltung) ausgeführt sein. Zur Berechnung zukünftiger Werte werden dem Generatormodell eine oder mehrere der folgenden Eingangsgrößen zugeführt: Die Generator-Drehzahl (nGen), die Generator-Spannung (UGen), die Generator-Temperatur (TGen), die Generator-Auslastung (DF-Signal, Ierr) oder eine Größe, aus der sich einer der zuerst genannten Parameter ableiten lässt (wie z.B. die Kühlmitteltemperatur, aus der sich die Generatortemperatur TGen abschätzen lässt).
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, werden dem Generatormodell die Generator-Spannung, die Generator-Drehzahl, sowie die Generator-Temperatur bzw. proportionale Größen zugeführt.
- Die vom Generatormodell berechnete Kenngröße ist vorzugsweise das Generatormoment (MGen), der Generator-Strom (IGen), der Erregerstrom (Ierr), die Differenz bis zu einem maximalen Generator-Strom (ΔIGen) und/oder die Generator-Leistung (PGen), oder eine proportionale Größe.
- Die erfindungsgemäße Berechnung von zukünftigen Werten der Generator-Kenngröße wird vorzugsweise regelmäßig wiederholt. Das Generatormodell ist vorzugsweise mit einem Motormanagement (Steuergerät mit entsprechender Steuersoftware) verbunden und erhält von diesem vorzugsweise Informationen über den Betrieb des Verbrennungsmotors, insbesondere aktuelle oder zukünftige Drehzahländerungen. Das Generatormodell kann diese Informationen bei der Berechnung zukünftiger Werte der Generator-Kenngröße berücksichtigen.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine aus dem Stand der Technik bekannte Generator-Anordnung; -
2 eine schematische Darstellung eines Generatormodells; und -
3 verschiedene Rechenschritte bei der Berechnung einer Generator-Kenngröße. -
1 zeigt eine Generator-Anordnung9 mit einem Generator-Regler1 (Steuergerät mit Regelalgorithmus). Der Generator9 speist eine Batterie8 sowie mehrere Verbraucher10 , die hier symbolisch in einem Block10 dargestellt sind. - Der Generator
9 umfasst ferner einen baulich integrierten Gleichrichter4 zum Gleichrichten der in den Statorwicklungen U, V, W induzierten Wechselspannungen. Die an den Klemmen B+, B– ausgegebene Generator-Spannung ist mit UGen bezeichnet. - Der Generator-Regler
1 regelt die Generator-Ausgangsspannung UGen auf einen vorgegebenen Sollwert von z.B. 14V. Der Generatorregler1 erzeugt zu diesem Zweck ein sogenanntes DF-Signal, mit dem eine im Generator9 integrierte Schalt-Endstufe2 angesteuert und in einem gewünschten Tastverhältnis ein- und ausgeschaltet wird. In der Erregerwicklung3 fließt somit ein entsprechender Erregerstrom Ierr der in den Statorwicklungen6 eine bestimmte Phasenspannung induziert. Je nach elektrischer Last10 kann das Tastverhältnis des DF-Signals Werte zwischen 0% und 100% annehmen. -
2 zeigt eine schematische Ansicht eines Generatormodells5 , mit dem zukünftige Werte einer oder mehrerer Generator-Kenngrößen berechnet werden können. Das Generatormodell5 ist vorzugsweise als Software im Steuergerät1 realisiert. Der Algorithmus enthält Informationen über den mechanischen Aufbau und das elektrische Verhalten des Generators9 , sowie das Verhalten des Generatorreglers. Dadurch ist das Modell5 in der Lage, z.B. das Generatormoment MGen, den Generator-Strom IGen, die Differenz bis zu einem maximalen Generator-Strom ΔIGen, den Erregerstrom Ierr oder eine andere kennzeichnende Generatorgröße für die Zukunft zu berechnen. - Zu diesem Zweck erhält das Generatormodell
5 die Generator-Drehzahl nGen, die Generator-Ausgangsspannung UGen oder eine Information über die aktuelle Auslastung A des Generators, wie z.B. das DF-Signal oder den aktuellen Erregerstrom Ierr, als Eingangsgrößen. Das Generatormodell5 kann auch andere Eingangsgrößen, wie z.B. die Generator-Temperatur TGen verarbeiten. - Die Arbeitsweise des Modells
5 , d.h. die Prädiktion zukünftiger Werte ist beispielhaft in3 dargestellt. Der obere Teil von3 zeigt den Verlauf des Erregerstroms Ierr über der Zeit. Im unteren Teil von3 sind die einzelnen Rechenschritte RS1–RS4 dargestellt, die vom Generatormodell5 durchgeführt werden. - In einem ersten Schritt wird zum Zeitpunkt t1 der aktuelle Wert des Erregerstroms Ierr aufgenommen und daraus zukünftige Werte für die Zeitpunkte t2 und t3 berechnet. Der Block
12 repräsentiert dabei den zukünftigen Wert zum Zeitpunkt t2 und der Block13 den zukünftigen Wert zum Zeitpunkt t3. Die Zeitpunkte t1–t4 liegen jeweils ein Zeitintervall ZI auseinander. - Die nächste Prädiktion wird zum Zeitpunkt t2 durchgeführt, wobei wiederum der aktuelle Ist-Wert des Erregerstroms Ierr aufgenommen und zukünftige Werte für die Zeitpunkt t3 (Block
14 ) und t4 (Block15 ) berechnet werden. Dieses Rechenschema wiederholt sich nach jedem Zeitintervall ZI. Aus den zukünftigen Werten für den Erregerstrom Ierr kann schließlich eine gewünschte Kenngröße MGen, IGen, ΔIGen im Voraus berechnet werden. - Um Änderungen der Generator-Drehzahl nGen berücksichtigen zu können, steht das Generatormodell
5 vorzugsweise mit einer Motorsteuerung11 in Verbindung, die dem Generatormodell5 entsprechende Drehzahlinformationen übermittelt. Somit können die gewünschten Generator-Kenngrößen MGen, IGen, ΔIGen auch bei Drehzahländerungen, die durch das Motor-Steuergerät11 initiiert sind, richtig berechnet werden. -
- 1
- Steuergerät
- 2
- Schalt-Endstufe
- 3
- Erregerwicklung
- 4
- Gleichrichter
- 5
- Generatormodell
- 6
- Statorwicklungen
- 8
- Batterie
- 9
- Generator
- 10
- Verbraucher
- 11
- Motor-Steuergerät
- 12–19
- Zukünftige Werte
- RS
- Rechenschritt
- t
- Zeitpunkte
- nGen
- Generator-Drehzahl
- UGen
- Generator-Ausgangsspannung
- MGen
- Generator-Moment
- Ierr
- Erregerstrom
- ΔIerr
- Abstand zum maximalen Erregerstrom
- DF
- Steuersignal
- A
- Generator-Auslastung
Claims (8)
- Vorrichtung zur Vorhersage einer Kenngröße (MGen, IGen, ΔIGen) eines Generators (
9 ) insbesondere eines Kfz-Generators, umfassend ein Generatormodell (5 ), das das elektrische Verhalten des Generators (9 ) nachbildet, wobei dem Generatormodell (9 ) verschiedene Eingangsgrößen (nGen, UGen, Ierr) zugeführt werden, aus denen es wenigstens eine Generator-Kenngröße (MGen, IGen, ΔIGen) ermittelt, dadurch gekennzeichnet, dass das Generatormodell (5 ) Daten über das Regelverhalten des Generatorreglers (1 ) umfasst, auf deren Basis das Generatormodell (5 ) zukünftige Werte der Generator-Kenngröße (MGen, IGen, ΔIGen) ermittelt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Eingangsgrößen (nGen, UGen, A) aus einer Gruppe, umfassend eine Generator-Drehzahl (nGen), eine Generator-Spannung (UGen), eine Generator-Temperatur (TGen), eine Generator-Auslastung (DF, Ierr) oder eine Größe, aus der sich eine der zuvor genannten Eingangsgrößen ableiten lässt, gewählt ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Generator-Kenngröße ein Generator-Moment (MGen), ein Generator-Strom (IGen), ein Abstand zu einem maximalen Generator-Strom (ΔIGen) und/oder eine Generatorleistung (PGen) ist.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Generatormodell (
5 ) als Software in einem Steuergerät (1 ) implementiert ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechnung der Generator-Kenngröße (MGen, IGen, ΔIGen) regelmäßig wiederholt wird.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Generatormodell (
5 ) mit einer Motorsteuerung (11 ) in Verbindung steht. - Verfahren zur Vorhersage einer Kenngröße (MGen, IGen, ΔIGen) eines Generators (
9 ), insbesondere eines Kfz-Generators, mit Hilfe eines Generatormodells (5 ), das das elektrische Verhalten des Generators (9 ) nachbildet, dadurch gekennzeichnet, dass dem Generatormodell (5 ) verschiedene Eingangsgrößen (nGen, UGen, A, Ierr) zugeführt werden, aus denen es unter Berücksichtigung des Regelverhaltens des Generatorreglers (1 ) zukünftige Werte der Generator-Kenngröße (MGen, IGen, ΔIGen) berechnet. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechnung regelmäßig wiederholt wird.
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2004
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