In
einer Publikation wurde berichtet, dass eine Pirinixinsäure-haltige
Creme prophylaktisch die Ausprägung
eines UVB-induzierten Erythems supprimiert (Kippenberger et al.
(2001) J. Invest. Dermatol. 117, 1430-1436,
EP1331934 ).
In
anderen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass PPARα-Aktivatoren
und insbesondere die Pirinixinsäure
den transepidermalen Wasserverlust in Explanaten fetaler Haut geringfügig hemmen,
woraus abgeleitet wurde, dass Pirinixinsäure die Barrierefunktion der
Haut unterstützt
(WO 98/32444;
US006060515 ; Hanley
et al. (1997) J. Clin. Invest. 100, 705-12). Allerdings zeigte eine
weitere Studie (Kuenzli und Saurat (2003) Dermatology 206, 252-56)
für den
PPARα-Aktivator
Clofibrat, für
den in WO 98/32444 eine deutlich bessere Hemmung des transepidermalen
Wasserverlusts nachgewiesen worden war als für die Pirinixinsäure, dass
dieser gleichwohl keinerlei positive Wirkung bei der Behandlung
der Psoriasis hat. Es war deshalb völlig überraschend, dass die Pirinixinsäure, die
wie Clofibrat zu den PPARα-Aktivatoren
zählt,
zu einer deutlichen Verbesserung des Hautstatus bei der Psoriasis
und dem Atopischen Ekzem führt.
Ebenso
war es überraschend,
dass erfindungsgemäß die Applikation
der Pirinixinsäure
in einer Öl- und
Linolsäure-haltigen
Grundlage, im Gegensatz zur Öl-
und Linolsäure-haltigen Grundlage
alleine, die als Placebo verwendet wurde, zu einer signifikanten
Verbesserung des Krankheitsbildes führte, obwohl Öl- und Linolsäure selbst
auch zu den PPARα-Aktivatoren
gehören
und deshalb auch alleine zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes
hätten
führen
können.
Es
wird davon ausgegangen, dass diese überraschenden Wirkungen dadurch
zu erklären
sind, dass es sich bei der Psoriasis und der Atopischen Dermatitis
um keine Krankheiten handelt, die primär auf eine gestörte Barrierefunktion
zurückzuführen sind,
sondern dass es sich bei diesen Krankheiten primär um T-Zell-vermittelte chronisch-entzündliche
Dermatosen handelt. Ebenso scheint die Wirkung der Pirinixinsäure als
PPARα-Aktivator
für den
vorliegenden erfindungsgemäßen Erfolg
bei der Behandlung der Psoriasis nicht unbedingt von Bedeutung zu
sein.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung von Pirinixinsäure und/oder
ihren physiologisch verträglichen
Salzen zur Herstellung einer pharmazeutischen oder kosmetischen
Zusammensetzung zur Behandlung und/oder Prophylaxe von T-Zell-vermittelten
chronisch-entzündlichen
Krankheiten, insbesondere T-Zell-vermittelten chronisch-entzündlichen
Dermatosen, wobei es sich bei den Krankheiten und Dermatosen insbesondere
um rezidivierende Krankheiten handeln kann.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist des weiteren die Verwendung von Pirinixinsäure und/oder ihren
physiologisch verträglichen
Salzen zur Herstellung einer pharmazeutischen oder kosmetischen
Zusammensetzung zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Psoriasis
sowie zur Herstellung einer pharmazeutischen oder kosmetischen Zusammensetzung
zur Behandlung und/oder Prophylaxe des Atopischen Ekzems.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher des weiteren die Verwendung
von Pirinixinsäure und/oder
ihren physiologisch verträglichen
Salzen zur Behandlung und/oder Prophylaxe von T-Zell-vermittelten
chronisch-entzündlichen
Krankheiten, insbesondere T-Zell-vermittelten chronisch-entzündlichen
Dermatosen, und insbesondere die Verwendung zur Behandlung und/oder
Prophylaxe von Psoriasis und/oder des Atopischen Ekzems, wobei es
sich bei den chronisch-entzündlichen
Krankheiten insbesondere um rezidivierende Krankheiten handeln kann.
Bei
der pharmazeutischen oder kosmetischen Zusammensetzung handelt es
sich hierbei vorzugsweise um eine zur topischen oder parenteralen
Applikation, besonders bevorzugt zur topischen Applikation. Zur Verwendung
der Pirinixinsäure
als kosmetisches oder pharmazeutisches Mittel wird diese bevorzugt
in die Form eines Präparats
gebracht, das neben dem Wirkstoff geeignete Träger-, Hilfs- und/oder Zusatzstoffe
für die
jeweilige Applikationsform sowie gegebenenfalls weitere Wirkstoffe
enthält.
Unter
physiologisch verträglichen
Salzen sind insbesondere die Alkalimetallsalze wie das Natrium- oder
Kaliumsalz, Erdalkalimetallsalze wie das Calcium- oder Magnesiumsalz,
sowie Ammoniumsalze primärer, sekundärer, tertiärer oder
quaternärer
Ammoniumverbindungen gemeint. Bei der Ammoniumverbindung kann es
sich hierbei beispielsweise um protoniertes Ethylamin, Diethylamin,
Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Triethanolamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminomethanol, Dibenzylamin, N-Methylmorpholin,
Dehydroabietylamin, Prokain, Arginin, Lysin, Ethylendiamin oder
Methylpiperidin handeln.
Die
Pirinixinsäure
bzw. ihre physiologisch verträglichen
Salze können
beispielsweise in kristalliner, amorpher, lyophilisierter, gelöster oder
suspendierter Form eingesetzt werden.
Pharmazeutische oder kosmetische
Zubereitungen
Die
Pirinixinsäure
kann insbesondere in pharmazeutischen oder kosmetischen Zubereitungen
für die orale,
perorale (z.B. sublinguale), pulmonale, nasale, topische, enterale,
parenterale (z.B. subkutane, intramuskuläre, intrathekale, intradermale
oder intravenöse)
oder rektale Applikation enthalten sein, wobei die topische und
parenterale Applikation bevorzugt sind und die topische Applikation
besonders bevorzugt ist. Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
als Arzneimittel werden diese bevorzugt in die Form eines pharmazeutischen
Präparats
gebracht, das neben dem Wirkstoff geeignete Träger-, Hilfs- und/oder Zusatzstoffe
für die
jeweilige Applikationsform sowie gegebenenfalls weitere Wirkstoffe
enthält.
Die Pirinixinsäure kann
hierbei beispielsweise in kristalliner und/oder amorpher und/oder
lyophylisierter und/oder gelöster und/oder
suspendierter Form enthalten sein.
Die
Pirinixinsäure
ist hierbei vorzugsweise in Mengen bis zu 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
in Mengen von 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 1 bis 8 Gew.-%,
vor allem von 2 bis 5 Gew.-%, in den Zubereitungen enthalten. Die
Dosierung des Wirkstoffs kann je nach Verabreichungsart und -häufigkeit,
Alter und Gewicht des Patienten, Art und Schwere der zu behandelnden
Erkrankung, individueller Reaktion des Patienten auf den Wirkstoff
und ähnlichen
Faktoren variieren.
Vorzugsweise
erfolgt die Applikation der Pirinixinsäure über einen Zeitraum von mindestens
zwei oder vier Wochen, wobei die Applikation vorzugsweise täglich, insbesondere
mindestens zweimal täglich
erfolgt. Vorzugsweise ist bereits nach wenigen Tagen, insbesondere
nach wenigen Wochen eine signifikante Besserung des Krankheitsbildes
erkennbar.
Die
Applikation kann insbesondere oral oder sublingual als Feststoff
in Form von Kapseln, Dragees oder Tabletten oder als Flüssigkeit
in Form von Lösungen,
Tinkturen, Suspensionen, Elixieren, Aerosolen oder Emulsionen oder
vaginal oder rektal in Form von Globuli oder Suppositorien erfolgen.
Für die Verabreichung
auf enteralem Weg können
die pharmazeutischen Zubereitungen beispielsweise in Form von Tabletten,
Kapseln, Dragees, Sirupen, Suspensionen, Lösungen, Pulvern, Granulaten
oder Emulsionen vorliegen.
Für die Verabreichung
auf parenteralem Weg können
die Zubereitungen beispielsweise in Form von Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Lyophylisaten oder sterilen Pulvern zur Perfusion, Infusion oder
Injektion vorliegen, insbesondere können die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
als wässrige
Lösungen
in polyhydroxyethoxyliertem Rizinusöl vorliegen.
Für die pulmonale
Applikation können
Inhalationsarzneiformen wie Pulverinhalatoren oder Nebulizer verwendet
werden, für
die nasale Applikation eignen sich beispielsweise Nasentropfen,
-lösungen
oder -sprays.
Zur
Herstellung kosmetischer oder pharmazeutischer Zusammensetzungen
lassen sich die Wirkstoffe, gegebenenfalls in Kombination mit anderen
Wirksubstanzen, zusammen mit einem oder mehreren inerten üblichen
Trägerstoffen
und/oder Verdünnungsmitteln,
z. B. mit Gelatine, Gummi arabicum, Maisstärke, Milchzucker, Rohrzucker,
Sorbitol, mikrokristalliner Cellulose, Magnesiumstearat, Polyvinylpyrrolidon,
Zitronensäure, Weinsäure, Wasser,
Benzylalkohol, Polyalkylenglycol, Wasser/Ethanol, Wasser/Glycerin,
Wasser/Sorbit, Wasser/Polyethylenglykol, Propylenglykol, Titandioxid,
einem Cellulosederivat wie z.B. Carboxymethylcellulose oder fetthaltigen
Substanzen wie Hartfett, Talkum oder pflanzliche Öle oder
deren geeigneten Gemischen, in übliche
galenische Zubereitungen wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Pulver,
Suspensionen, Tropfen, Ampullen, Säfte oder Zäpfchen einarbeiten. Gegebenenfalls
können
darüber
hinaus Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzmittel, Emulgatoren
oder Salze zur Veränderung
des osmotischen Druckes oder Puffer enthalten sein. Als Träger können auch
grenzflächenaktive
Hilfsstoffe wie Salze der Gallensäuren oder tierische oder pflanzliche Phospholipide,
aber auch Mischungen davon sowie Liposome oder deren Bestandteile
verwendet werden.
Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
und kosmetischen Zubereitungen können
außer
Pirinixinsäure
und/oder ihrer physiologisch verträglichen Salze auch weitere
Wirkstoffe gegen Psoriasis bzw. gegen Atopische Dermatitis enthalten.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt Behandlung der Psoriasis mit Pirinixinsäure in Kombination mit topisch
zu verabreichenden Wirkstoffen, die sowohl gleichzeitig als auch
alternierend verabreicht werden können. Bei den Wirkstoffen kann
es sich hierbei um Teer, insbesondere Kohleteer, Steroide, insbesondere
Kortikosteroide, besonders bevorzugt Glucokortikosteroide, vor allem
Cortison, um Vitamine oder Derivate davon, insbesondere um Vitamin
D oder Derivate davon, vor allem Vitamin D3 oder Derivate davon
wie Calcipotriene oder um Vitamin A oder Derivate davon wie Tazarotene,
um Anthralin, Fumarsäure,
Salicylsäure, Ölsäure, Linolsäure, um
Hydrotrope wie Eucerin, Vaselin oder Aquaphor oder um ölhaltige
Produkte wie mit Öl versetzten
Haferbrei, um Weinessig, Salz vom toten Meer, Aloe vera, Jojoba,
Zinkpyrithione oder Capsaicin handeln. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind daher auch Zusammensetzungen, die Pirinixinsäure und/oder
ihre physiologisch verträglichen
Salze sowie mindestens einen der zuvor genannten Wirkstoffe enthalten,
wobei Kortikosteroide und Derivate von Vitamin D bevorzugt sind.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt Behandlung der Psoriasis mit Pirinixinsäure in Kombination mit Phototherapie,
die sowohl gleichzeitig als auch alternierend durchgeführt werden
kann. Phototherapie kann hierbei beispielsweise unter Verwendung
eines Lasers (gepulster Farbstoff- oder Excimer-Laser), durch Sonnenlicht,
durch UVB-Licht oder durch UVA-Licht in Kombination mit Psoralen
erfolgen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch
Zusammensetzungen, die Pirinixinsäure und/oder ihre physiologisch
verträglichen
Salze sowie Psoralen enthalten.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt Behandlung der Psoriasis mit Pirinixinsäure in Kombination mit systemischer
Verabreichung von Cyclosporin, Methotrexat, Retinoiden oder von
Wirkstoffen biologischen Ursprungs (sog. „biologics") wie Alefacept, Efalizumab, Etanercept
oder Infliximab oder von Wirkstoffen wie Accutane, Hydroxyharnstoff,
Mycophenolate mofetil, Sulfasalazine oder 6-Thioguanin. Gegenstand der
vorliegenden Anmeldung sind daher auch Zusammensetzungen, die Pirinixinsäure und/oder
ihre physiologisch verträglichen
Salze sowie mindestens einen der zuvor genannten Wirkstoffe enthalten.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt Behandlung der Atopischen Dermatitis in Kombination mit
Steroiden, insbesondere Kortikosteroiden, besonders bevorzugt Glucokortikosteroiden,
vor allem Cortison, oder in Kombination mit Cyclosporin, insbesondere
Cyclosporin A, oder in Kombination mit nicht-steroidalen Antiphlogistika,
insbesondere aus der Gruppe der Calcineurin-Inhibitoren, vor allem
Tacrolimus oder Pimecrolimus, oder in Kombination mit Vitaminen
oder Derivate davon, insbesondere Vitamin D, vor allem Vitamin D3,
oder Derivate davon. Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind
daher auch Zusammensetzungen, die Pirinixinsäure und/oder ihre physiologisch
verträglichen
Salze sowie mindestens einen der zuvor genannten Wirkstoffe enthalten.
Medizinisch
werden im Wesentlichen 5 Erscheinungsformen der Psoriasis unterschieden:
Bei der Psoriasis vulgaris, auch Plaque psoriasis genannt, liegen
großflächige Schuppenflechteherde
mit deutlicher silbriger Schuppenbildung mit schmalem roten Randsaum
vor. Bei der Psoriasis pustulosa liegen Schuppenflechteherde mit
eitrigen Pusteln vor. Bei der Psoriasis punctata sind Schuppenflechteherde
in einer Ausdehnung in Größe von Streichholzköpfen, überwiegend
verteilt am Rumpf, anzutreffen. Bei der Psoriasis palmaris et plantaris
handelt es sich um Schuppenflechteherde auf der Innenseite der Hand
und auf den Fußsohlen.
Bei der Psoriasis geographica handelt es sich um großflächig zusammengewachsene
Schuppenflechteherde, häufig in
Umrissen ähnlich
einer plastischen Landkarte.
Bei
Sonderformen der Psoriasis können
auch nur einzelne Areale, Achselhöhlen, Nabel, Leisten- und Analgegend,
Geschlechtsorgane, Kopf oder Nägel
oder auch die gesamte Hautoberfläche
(Erythrodermie) erkrankt sein. Weitere Sonderformen sind Psoriasis
in intertriginösen
Räumen
(z.B. Analfalte, Bauchnabel), Nagelpsoriasis sowie isolierte Erscheinungen
auf Handtellern und auf Fußsohlen.
Bei
rund 20 % der Psoriatiker erkranken auch die Gelenke (Psoriasis-Arthritis).
Die Gelenke können hierbei
auch ohne begleitende Hauterscheinungen erkranken.
Erfindungsgemäß sind alle
genannten Erscheinungsformen der Psoriasis und ebenso alle Erscheinungsformen
der Atopischen Dermatitis durch Behandlung mit Pirinixinsäure und
insbesondere durch topische oder parenterale Applikation, vor allem
durch topische Applikation, behandelbar. Es hat sich jedoch herausgestellt,
dass vor allem die Psoriasis vulgaris sehr gut durch Behandlung
mit Pirinixinsäure
behandelbar ist.
Bei
der Erkrankung kann es sich insbesondere auch um eine therapie-refraktäre Erkrankung
handeln, d.h. um eine Erkrankung, die durch Anwendung der heute
herkömmlicherweise
verwendeten Behandlungsmethoden nicht behandelbar ist.
Die
Schwere der Psoriasis kann man anhand der Ausprägung des Erythems, der Infiltration
und der Schuppung einstufen. Die Schwere der Atopischen Dermatitis
kann man anhand der Ausprägung
des Erythems, der Infiltration bzw. Induration sowie anhand der
Ausprägung
der Excoriationen einstufen. Erfindungsgemäß sind durch Verwendung von
Pirinixinsäure
jeweils mindestens einer der genannten Faktoren, vorzugsweise alle
drei, behandelbar, und zwar sowohl in Bezug auf die genannten Krankheiten
wie auch in Bezug auf chronisch-entzündliche Dermatosen, insbesondere
T-Zell-vermittelten chronisch-entzündlichen Dermatosen, im allgemeinen.
„Behandelbar" bedeutet erfindungsgemäß, dass
eine, vorzugsweise signifikante, Verbesserung des Krankheitsbilds
erreicht wird, im Idealfall kann die Krankheit völlig geheilt werden.
Topische Applikationsmittel
In
einer erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei den pharmazeutischen oder kosmetischen Zusammensetzungen
um solche zur topischen Applikation auf die Haut und deren Anhangsgebilde
und/oder zur Applikation auf die Schleimhaut, insbesondere im oralen
oder genitalen Bereich, bzw. zur intertriginösen Applikation. Im folgenden
werden diese Zubereitungen auch als Hautbehandlungsmittel bezeichnet.
Als Applikationsort kommen die gesamte Haut und Schleimhaut und
insbesondere die Kopfhaut, die Haut am Ellbogen und an den Knien,
die Haut im Genitalbereich sowie die Haut an den Händen und
Füßen in Frage.
Bei
der pharmazeutischen oder kosmetischen Zusammensetzung kann es sich
hierbei insbesondere um eine Lotion, eine Creme, eine feste oder
flüssige
Seife, eine Salbe, eine Paste, ein Öl, ein Gel, ein Puder, ein
Spray bzw. Aerosol, eine Lösung,
insbesondere alkoholische Lösung,
bzw. Tinktur, um einen feuchten Verband, einen Okklusionsverband,
ein Pflaster, ein Stiftpräparat,
ein Haarbehandlungs- oder Haarpflegemittel, insbesondere ein Haarshampoo,
eine Haarlotion, eine Haarkur oder ein Haarwasser, ein Schaumbad,
ein Duschbad oder ein Fußbad
handeln.
Der
physiologische Träger
der Hautbehandlungsmittel umfasst vorzugsweise einen oder mehrere
Bestandteile, wie sie üblicherweise
in solchen Zubereitungen verwendet werden, wie z.B. Fette, Öle, Überfettungsmittel,
Wachse, Silikone, Emulgatoren, Dispergiermittel, Perlglanzwachse,
Alkohole, Polyole, Konsistenzgeber, Stabilisatoren, Verdickungsmittel,
Quellmittel, Hydrotrope bzw. anfeuchtende und/oder feuchthaltende
Substanzen, Polymere, Tenside, Weichmacher, Schaumbremsen, Alkalinisierungs- oder Azidifizierungsmittel,
Enthärter,
Adsorbentien, Lichtschutzmittel, Elektrolyte, Sequestrierungsmittel,
organische Lösungsmittel,
Konservierungsmittel, keimhemmende Wirkstoffe, insbesondere Fungizide
oder Bakterizide, Pflanzenextrakte, Antioxidantien, biogene Wirkstoffe,
Vitamine, Proteinhydrolysate, Mono-, Oligo- und Polysaccharide, Enzyminhibitoren,
insbesondere MMP1-inhibierende Substanzen, Desodorantien bzw. Geruchsabsorber,
Antitranspirantien, Antischuppenmittel, α-Hydroxy- und α-Ketocarbonsäuren, Duftstoffe, Farbstoffe
und/oder Pigmente.
In
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann so mindestens ein Pflanzenextrakt enthalten sein. Der Pflanzenextrakt
kann beispielsweise durch Extraktion der gesamten Pflanze, aber
auch ausschließlich durch
Exktraktion aus Blüten
und/oder Blättern
und/oder Samen und/oder anderen Pflanzenteilen, hergestellt werden.
Erfindungsgemäß sind vor
allem die Extrakte aus dem Meristem, also dem teilungsfähigen Bildungsgewebe
der Pflanzen, und die Extrakte aus speziellen Pflanzen wie Grünem Tee,
Hamamelis, Kamille, Ringelblume, Stiefmütterchen, Paeonie, Aloe Vera,
Rosskastanie, Salbei, Weidenrinde, Zimtbaum (cinnamon tree), Chrysanthemen,
Eichenrinde, Brennessel, Hopfen, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandeln,
Fichtennadeln, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Kiwi, Guave, Limette, Mango,
Aprikose, Weizen, Melone, Orange, Grapefruit, Avocado, Rosmarin,
Birke, Buchensprossen, Malve, Wiesenschaumkraut, Schafgarbe, Quendel,
Thymian, Melisse, Hauhechel, Eibisch (Althaea), Malve (Malva sylvestris),
Veilchen, Blättern der
schwarzen Johannisbeere, Huflattich, Fünffingerkraut, Ginseng, Ingwerwurzel
und Süßkartoffel
als Pflanzenextrakt bevorzugt. Vorteilhaft eingesetzt werden können auch
Algenextrakte. Die erfindungsgemäß verwendeten
Algenextrakte stammen aus Grünalgen,
Braunalgen, Rotalgen oder Blaualgen (Cyanobakterien). Die zur Extraktion
eingesetzten Algen können
sowohl natürlichen
Ursprungs als auch durch biotechnologische Prozesse gewonnen und
soweit erwünscht
gegenüber
der natürlichen
Form verändert
sein. Die Veränderung der
Organismen kann gentechnisch, durch Züchtung oder durch Kultivierung
in mit ausgewählten
Nährstoffen angereicherten
Medien erfolgen. Bevorzugte Algenextrakte stammen aus Seetang, Blaualgen,
aus der Grünalge
Codium tomentosum sowie aus der Braunalge Fucus vesiculosus. Ein
besonders bevorzugter Algenextrakt stammt aus Blaualgen der Species
Spirulina, die in einem Magnesiumangereicherten Medium kultiviert wurden.
Besonders
bevorzugt sind die Extrakte aus Spirulina, Grünem Tee, Aloe Vera, Meristem,
Hamamelis, Aprikose, Ringelblume, Guave, Süßkartoffel, Limette, Mango,
Kiwi, Gurke, Malve, Eibisch und Veilchen. Die erfindungsgemäßen Mittel
können
auch Mischungen aus mehreren, insbesondere aus zwei, verschiedenen Pflanzenextrakten
enthalten.
Als
Extraktionsmittel zur Herstellung der genannten Pflanzenextrakte
können
beispielsweise Wasser, Alkohole sowie deren Mischungen verwendet
werden. Unter den Alkoholen sind dabei niedere Alkohole wie Ethanol
und Isopropanol, insbesondere aber mehrwertige Alkohole wie Ethylenglykol,
Propylenglykol und Butylenglykol und zwar sowohl als alleiniges
Extraktionsmittel als auch in Mischung mit Wasser, bevorzugt. Pflanzenextrakte
auf Basis von Wasser/Propylenglykol im Verhältnis 1:10 bis 10:1 haben sich
als besonders geeignet erwiesen. Die Wasserdampfdestillation fällt erfindungsgemäß unter
die bevorzugten Extraktionsverfahren. Die Extraktion kann aber gegebenenfalls
auch in Form von Trockenextraktion erfolgen.
Die
Pflanzenextrakte können
erfindungsgemäß sowohl
in reiner als auch in verdünnter
Form eingesetzt werden. Sofern sie in verdünnter Form eingesetzt werden,
enthalten sie üblicherweise
ca. 2 – 80
Gew.-% Aktivsubstanz und als Lösungsmittel
das bei ihrer Gewinnung eingesetzte Extraktionsmittel oder Extraktionsmittelgemisch.
Je nach Wahl der Extraktionsmittel kann es bevorzugt sein, den Pflanzenextrakt
durch Zugabe eines Lösungsvermittlers
zu stabilisieren. Als Lösungsvermittler
geeignet sind z. B. Ethoxylierungsprodukte von gegebenenfalls gehärteten pflanzlichen
und tierischen Ölen.
Bevorzugte Lösungsvermittler
sind ethoxylierte Mono-, Di- und Triglyceride von C8-22-Fettsäuren mit
4 bis 50 Ethylenoxid-Einheiten, z. B. hydriertes ethoxyliertes Castoröl, Olivenölethoxylat,
Mandelölethoxylat,
Nerzölethoxylat,
Polyoxyethylenglykolcapryl-//caprinsäureglyceride, Polyoxyethylenglycerinmonolaurat
und Polyoxyethylenglykolkokosfettsäureglyceride.
Weiterhin
kann es bevorzugt sein, in den erfindungsgemäßen Mitteln Mischungen aus
mehreren, insbesondere aus zwei, verschiedenen Pflanzenextrakten
einzusetzen.
Hinsichtlich
der erfindungsgemäß verwendbaren
Pflanzenextrakte wird weiterhin auf die Extrakte hingewiesen, die
in der auf Seite 44 der 3. Auflage des Leitfadens zur Inhaltsstoffdeklaration
kosmetischer Mittel, herausgegeben vom Industrieverband Körperpflege-
und Waschmittel e.V. (IKW), Frankfurt, beginnenden Tabelle aufgeführt sind.
Als
Enzyminhibitoren können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beispielsweise Esteraseinhibitoren enthalten. Hierbei handelt es
sich vorzugsweise um Trialkylcitrate wie Trimethylcitrat, Tripropylcitrat,
Triisopropylcitrat, Tributylcitrat und insbesondere Triethylcitrat
(Hydagen® CAT,
Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG).
Die Stoffe inhibieren die Enzymaktivität und reduzieren dadurch die
Geruchsbildung. Weitere Stoffe, die als Esteraseinhibitoren in Betracht
kommen, sind Sterolsulfate oder -phosphate, wie beispielsweise Lanosterin-,
Cholesterin-, Campesterin-, Stigmasterin- und Sitosterinsulfat bzw. -phosphat,
Dicarbonsäuren
und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsäure, Glutarsäuremonoethylester,
Glutarsäurediethylester,
Adipinsäure,
Adipinsäuremonoethylester,
Adipinsäurediethylester,
Malonsäure
und Malonsäurediethylester,
Hydroxycarbnonsäuren
und deren Ester wie beispielsweise Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäurediethylester,
sowie Zinkglycinat.
Als
Enzyminhibitoren kommen insbesondere auch MMP-1-inhibierende Substanzen
in Frage, insbesondere ausgewählt
aus Photolyase und/oder T4 Endonuclease V, Propylgallat, Precocenen,
6-Hydroxy-7-methoxy-2,2-dimethyl-1(2H)-benzopyran, 3,4-Dihydro-6-hydroxy-7-methoxy-2,2-dimethyl-1(2H)-benzopyran
(als Handelsprodukt Lipochroman 6
TM von
der Firma Lipotec SA erhältlich)
und deren Gemischen. Precocene sind in Pflanzen vorkommende Chromen-Derivate,
die als Hormone bekannt sind (The Merck Index, 12. Auflage, Merck & Co. 1996). Die
MMP-1-inhibierende Wirkung dieser Substanzen ist in der deutschen
Offenlegungsschrift
DE
10016016 A1 beschrieben. Sie werden in Mengen von 0,1 bis
5, vorzugsweise von 0,5 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte
Mittel, eingesetzt.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können,
insbesondere bei der Verwendung als Emulsion, als tensidische Lösung oder
als Reinigungsmittel, mindestens eine oberflächenaktive Substanz als Emulgator
oder Dispergiermittel enthalten. Die Emulgatoren können hierbei
O/W-Emulsionen oder W/O-Emulsionen ausbilden. Für erfindungsgemäß verwendbare
W/O-Emulsionen, die ohne hydrophile Emulgatoren stabilisiert sind,
wird auf die Offenlegungsschriften
DE
19816665 und
DE 19801593 verwiesen.
Erfindungsgemäß verwendbare
Emulgatoren sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte
von 4 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare C8-C22-Fettalkohole,
an C12-C22-Fettsäuren und
an C8-C15-Alkylphenole,
- – C12-C22-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an C3-C6-Polyole,
insbesondere an Glycerin,
- – Ethylenoxid-
und Polyglycerin-Anlagerungsprodukte an Methylglucosid-Fettsäureester,
Fettsäurealkanolamide
und Fettsäureglucamide,
- – C8-C22-Alkylmono-
und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga, wobei Oligomerisierungsgrade von
1,1 bis 5, insbesondere 1,2 bis 2,0, und Glucose als Zuckerkomponente
bevorzugt sind,
- – Gemische
aus Alkyl-(oligo)-glucosiden und Fettalkoholen, z. B. das im Handel
erhältliche
Produkt Montanov®68,
- – Anlagerungsprodukte
von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl,
- – Partialester
von Polyolen mit 3-6 Kohlenstoffatomen mit gesättigten C8-C22-Fettsäuren,
- – Sterole
(Sterine). Als Sterole wird eine Gruppe von Steroiden verstanden,
die am C-Atom 3 des Steroid-Gerüstes
eine Hydroxylgruppe tragen und sowohl aus tierischem Gewebe (Zoosterole)
wie auch aus pflanzlichen Fetten (Phytosterole) isoliert werden.
Beispiele für
Zoosterole sind das Cholesterol und das Lanosterol. Beispiele geeigneter
Phytosterole sind Beta-Sitosterol, Stigmasterol, Campesterol und
Ergosterol. Auch aus Pilzen und Hefen werden Sterole, die sogenannten
Mykosterole, isoliert.
- – Phospholipide,
vor allem die Glucose-Phospolipide, die z. B. als Lecithine bzw.
Phosphatidylcholine aus z. B. Eidotter oder Pflanzensamen (z. B.
Sojabohnen) gewonnen werden,
- – Fettsäureester
von Zuckern und Zuckeralkoholen wie Sorbit,
- – Polyglycerine
und Polyglycerinderivate, bevorzugt Polyglyceryl-2-dipolyhydroxystearat
(Handelsprodukt Dehymuls® PGPH) und Polyglyceryl-3-diisostearat
(Handelsprodukt Lameform® TGI),
- – Lineare
und verzweigte C8-C30-Fettsäuren und
deren Na-, K-, Ammonium-, Ca-, Mg- und Zn-Salze.
Die
erfindungsgemäßen Mittel
enthalten die Emulgatoren bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere
0,5 – 15
Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist mindestens ein nichtionischer Emulgator mit einem HLB-Wert von
8 und darunter, gemäß den im
Römpp-Lexikon
Chemie (Eds.: J. Falbe, M. Regitz), 10. Auflage, Georg Thieme Verlag
Stuttgart, New York, (1997), Seite 1764, aufgeführten Definitionen des HLB-Wertes,
enthalten. Derart geeignete Emulgatoren sind beispielsweise Verbindungen
der allgemeinen Formel R1-O-R2,
in der R1 eine primäre lineare Alkyl-, Alkenyl-
oder Acylgruppe mit 20 – 30
C-Atomen und R2 Wasserstoff, eine Gruppe
mit der Formel -(CnH2nO)x-H mit x = 1 oder 2 und n = 2 – 4 oder
eine Polyhydroxyalkylgruppe mit 4 – 6 C-Atomen und 2 – 5 Hydroxylgruppen
ist. Als Emulgator der Formel R1-O-R2 besonders bevorzugt ist ein Behen- oder
Erucylderivat, in welchem R1 eine lineare,
endständig
substituierte Alkyl-, Alkenyl- oder Acylgruppe mit 22 C-Atomen darstellt.
Weitere
bevorzugt geeignete Emulgatoren mit einem HLB-Wert von 8 und darunter
sind die Anlagerungsprodukte von 1 oder 2 Mol Ethylenoxid oder Propylenoxid
an Behenylalkohol, Erucylalkohol, Arachidylalkohol oder auch an
Behensäure
oder Erucasäure.
Bevorzugt eignen sich auch die Monoester von C16-C30-Fettsäuren
mit Polyolen wie z. B. Pentaerythrit, Trimethylolpropan, Diglycerin,
Sorbit, Glucose oder Methylglucose. Beispiele für solche Produkte sind z. B.
Sorbitan-monobehenat oder Pentaerythrit-monoerucat.
Des
weiteren kann mindestens ein ionischer Emulgator, ausgewählt aus
anionischen, zwitterionischen, ampholytischen und kationischen Emulgatoren,
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten sein. Bevorzugte anionische Emulgatoren sind Alkylsulfate,
Alkylpolyglycolethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen
in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glycolethergruppen im Molekül, Sulfobernsteinsäuremono-
und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester
mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
Monoglyceridsulfate, Alkyl- und Alkenyl etherphosphate sowie Eiweißfettsäurekondensate.
Zwitterionische Emulgatoren tragen im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe
und mindestens eine -COO-- oder -SO3 --Gruppe. Besonders
geeignete zwitterionische Emulgatoren sind die sogenannten Betaine
wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, N-Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate
und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline
mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie
das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Ampholytische
Emulgatoren enthalten außer
einer C8-C24-Alkyl-
oder -Acylgruppe mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens
eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe im Molekül und können innere
Salze ausbilden. Beispiele für
geeignete ampholytische Emulgatoren sind N-Alkylglycine, N-Alkylaminopropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine,
2-Alkylaminopropionsäuren
und Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe.
Die
ionischen Emulgatoren sind in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%,
bevorzugt von 0,05 bis 3 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,1
bis 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.
In
einer erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist ein Emulgator enthalten ausgewählt aus der Gruppe der höheren aliphatischen
Alkohole, insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Cetyl-, Stearyl- und/oder Cetylstearylalkohol.
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
schäumende
nichtionische, zwitterionische, anionische und kationische Tenside
enthalten. Beispiele für
nichtionische Tenside sind
- – alkoxylierte Fettsäurealkylester
der Formel R1CO-(OCH2CHR2)xOR3,
in der R1CO für einen linearen oder verzweigten,
gesättigten
und/oder ungesättigten
Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff
oder Methyl, R3 für lineare oder verzweigte Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und x für Zahlen von 1 bis 20 steht,
- – Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide
und Fettamine,
- – Fettsäure-N-alkylglucamide,
- – C8-C22-Alkylamin-N-oxide,
- – Alkylpolygykoside
entsprechend der allgemeinen Formel RO-(Z)x wobei
R für eine
C8-C16-Alkylgruppe,
Z für Zucker
sowie x für
die Anzahl der Zuckereinheiten steht. Die erfindungsgemäß verwendbaren
Alkylpolyglykoside können
lediglich einen bestimmten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise
werden diese Verbindungen aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder
Mineralölen
hergestellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend
den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung
dieser Verbindungen vor. Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside,
bei denen R im wesentlichen aus Ca- und C10-Alkylgruppen,
im wesentlichen aus C12- und C14-Alkylgruppen,
im wesentlichen aus C8- bis C16-Alkylgruppen
oder im wesentlichen aus C12- bis C16-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein
Z können
beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden. Üblicherweise
werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden
Oligosaccharide eingesetzt, beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose,
Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose,
Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose,
Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose; Glucose ist besonders
bevorzugt. Die erfindungsgemäß verwendbaren
Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5, bevorzugt 1,1
bis 2,0 besonders bevorzugt 1,1 bis 1,8 Zuckereinheiten. Auch die
alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungsgemäß eingesetzt
werden. Diese Homologen können
durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten
pro Alkylglykosideinheit enthalten.
Als
zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet,
die im Molekül
mindestens eine quartäre
Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-)-
oder -SO3 (-)-Gruppe
tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten
Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammoniumglycinat,
und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethylimid-azoline
mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie
das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches
Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine
bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Als
anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen alle
für die
Verwendung am menschlichen Körper
geeigneten anionischen oberflächenaktiven
Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende,
anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat-
oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis
30 C-Atomen. Zusätzlich
können
im Molekül Glykol-
oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie
Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete schäumende Aniontenside
sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie
der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkanolgruppe,
- – Acylglutamate der Formel
(IV), in der R1CO
für einen
linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und X für Wasserstoff, ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall,
Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht,
beispielsweise Acylglutamate, die sich von Fettsäuren mit 6 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen ableiten, wie beispielsweise C12/14- bzw. C12/18-Kokosfettsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure und/oder
Stearinsäure,
insbesondere Natrium-N-cocoyl- und Natrium-N-stearoyl-L-glutamat,
- – Ester
einer hydroxysubstituierten Di- oder Tricarbonsäure der allgemeinen Formel
(VII), in der X=H oder eine -CH2COOR-Gruppe ist, Y=H oder -OH ist unter
der Bedingung, dass Y=H ist, wenn X=-CH2COOR
ist, R, R1 und R2 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom, ein Alkali- oder Erdalkalimetallkation, eine
Ammoniumgruppe, das Kation einer ammonium-organischen Base oder
einen Rest Z bedeuten, der von einer polyhydroxylierten organischen
Verbindung stammt, die aus der Gruppe der veretherten(C6-C18)-Alkylpolysaccharide mit 1 bis 6 monomeren
Saccharideinheiten und/oder der veretherten aliphatischen (C6-C16)-Hydroxyalkylpolyole
mit 2 bis 16 Hydroxylresten ausgewählt sind, unter der Maßgabe, daß wenigstens
eine der Gruppen R, R1 oder R2 ein
Rest Z ist,
- – Ester
des Sulfobernsteinsäure-Salzes
der allgemeinen Formel (VIII), in der R1 und
R2 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Alkali- oder Erdalkalimetallkation,
eine Ammoniumgruppe, das Kation einer ammonium-organischen Base
oder einen Rest Z bedeuten, der von einer polyhydroxylierten organischen
Verbindung stammt, die aus der Gruppe der veretherten (C6-C18)-Alkylpolysaccharide
mit 1 bis 6 monomeren Saccharideinheiten und/oder der veretherten
aliphatischen(C6-C16)-Hydroxyalkylpolyole
mit 2 bis 16 Hydroxylresten ausgewählt ist, unter der Maßgabe, daß wenigstens
eine der Gruppen R1 oder R2 ein
Rest Z ist,
- – Sulfobernsteinsäuremono-
und -dialkylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremonoalkylpolyoxyethylester
mit 8 bis 24 C-Atomen
in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Ethoxygruppen,
- – Ester
der Weinsäure
und Zitronensäure
mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen,
- – lineare
und verzweigte Fettsäuren
mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen),
- – Ethercarbonsäuren der
Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der
R eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder
1 bis 16 ist,
- – Acylsarcosinate
mit einem linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen,
- – Acyltaurate
mit einem linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen,
- – Acylisethionate
mit einem linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen,
- – lineare
Alkansulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- – lineare
Alpha-Olefinsulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- – Alpha-Sulfofettsäuremethylester
von Fettsäuren
mit 8 bis 30 C-Atomen,
- – Alkylsulfate
und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)z-SO3X,
in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen,
besonders bevorzugt mit 8 – 18
C-Atomen, z = 0 oder 1 bis 12, besonders bevorzugt 3, und X ein
Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Zink-, Ammoniumion oder ein Monoalkanol-,
Dialkanol- oder Trialkanolammoniumion mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkanolgruppe ist, wobei ein besonders bevorzugtes Beispiel
Zinkcocoylethersulfat mit einem Ethoxylierungsgrad von z = 3 ist,
- – Gemische
oberflächenaktiver
Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37
25 030,
- – sulfatierte
Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether
gemäß DE-A-37
23 354,
- – Sulfonate
ungesättigter
Fettsäuren
mit 8 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26
344,
- – Alkyl-
und/oder Alkenyletherphosphate der Formel (V),
- – in
der R1 bevorzugt für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff,
einen Rest (CH2CH2O)nR1 oder X, n für Zahlen
von 1 bis 10 und X für
Wasserstoff, ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder NR3R4R5R6,
mit R3 bis R6 unabhängig voneinander
stehend für
einen C1 bis C4-Kohlenwasserstoffrest,
steht,
- – sulfatierte
Fettsäurealkylenglykolester
der Formel R7CO(AlkO)nSO3M, in der R7CO- für einen
linearen oder verzweigten, aliphatischen, gesättigten und/oder ungesättigten
Acylrest mit 6 bis 22 C-Atomen, Alk für CH2CH2, CHCH3CH2 und/oder CH2CHCH3, n für
Zahlen von 0,5 bis 5 und M für
ein Kation steht, wie sie in der DE-OS 197 36 906.5 beschrieben sind,
- – Monoglyceridsulfate
und Monoglyceridethersulfate der Formel (VI), in der R8CO
für einen
linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
x, y und z in Summe für
0 oder für
Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und X für ein Alkali-
oder Erdalkalimetall steht. Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung geeignete
Monoglycerid(ether)sulfate sind die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid,
Kokosfettsäuremonoglycerid,
Palmitinsäuremonoglycerid,
Stearinsäuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid
und Talgfettsäuremonoglycerid
sowie deren Ethylenoxidaddukte mit Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure in Form
ihrer Natriumsalze. Vorzugsweise werden Monoglyceridsulfate der
Formel (VI) eingesetzt, in der R8CO für einen
linearen Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
Erfindungsgemäß kann es
für bestimmte
Applikationen vorteilhaft sein, milde, d.h. besonders hautverträgliche,
Tenside wie Fettalkoholpolyglycolethersulfate, Monoglyceridsulfate,
Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride,
Fettsäureglutamate, α-Olefinsulfonate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside,
Fettsäureglucamide,
Alkylamidobetaine und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise
auf Basis von Weizenproteinen, einzusetzen.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner mindestens einen organischen oder mineralischen oder modifizierten
mineralischen Lichtschutzfilter enthalten. Bei den Lichtschutzfiltern
handelt es sich um bei Raumtemperatur flüssig oder kristallin vorliegende
Substanzen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu absorbieren
und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.
B. Wärme
wieder abzugeben. Man unterscheidet UVA-Filter und UVB-Filter. Die
UVA- und UVB-Filter können
sowohl einzeln als auch in Mischungen eingesetzt werden. Der Einsatz
von Filter-Mischungen ist erfindungsgemäß bevorzugt.
Die
erfindungsgemäß verwendeten
organischen UV-Filter sind vorzugsweise ausgewählt aus den Derivaten von Dibenzoylmethan,
Zimtsäureestern,
Diphenylacrylsäureestern,
Benzophenon, Campher, p-Aminobenzoesäureestern, o-Aminobenzoesäureestern,
Salicylsäureestern,
Benzimidazolen, symmetrisch oder unsymmetrisch substituierten 1,3,5-Triazinen,
monomeren und oligomeren 4,4-Diarylbutadiencarbonsäureestern und
-carbonsäureamiden,
Ketotricyclo(5.2.1.0)decan, Benzalmalonsäureestern sowie beliebigen
Mischungen der genannten Komponenten. Die organischen UV-Filter
können öllöslich oder
wasserlöslich
sein. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte öllösliche UV-Filter
sind 1-(4-tert.-Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion
(Parsol® 1789),
1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-1,3-dion,
3-(4'-Methylbenzyliden)-D,L-campher,
4-(Dimethylamino)-benzoesäure-2-ethylhexylester,
4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester,
4-(Dimethylamino)-benzoesäureamylester,
4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester,
4-Methoxyzimtsäurepropylester,
4-Methoxyzimtsäureisopentylester,
2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethylhexylester
(Octocrylene), Salicylsäure-2-ethylhexylester,
Salicylsäure-4-isopropylbenzylester,
Salicylsäurehomomenthylester (3,3,5-Trimethylcyclohexylsalicylat),
2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon,
4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester,
2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin (Octyl Triazone)
und Dioctyl Butamido Triazone (Uvasorb☐ HEB)
sowie beliebige Mischungen der genannten Komponenten.
Bevorzugte
wasserlösliche
UV-Filter sind 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-,
Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium- und Glucammoniumsalze,
Sulfonsäurederivate
von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und
ihre Salze, Sulfonsäurederivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure und
2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Einige
der öllöslichen
UV-Filter können
selbst als Lösungsmittel
oder Lösungsvermittler
für andere UV-Filter
dienen. So lassen sich beispielsweise Lösungen des UV-A-Filters 1-(4-tert.-Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1,3-dion
(z. B. Parsol® 1789)
in verschiedenen UV-B-Filtern herstellen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten daher in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
1-(4-tert.-Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion
in Kombination mit mindestens einem UV-B-Filter, ausgewählt aus 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester,
2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethylhexylester,
Salicylsäure-2-ethylhexylester
und 3,3,5-Trimethylcyclohexylsalicylat. In diesen Kombinationen
liegt das Gewichtsverhältnis
von UV-B-Filter
zu 1-(4-tert.-Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1,3-dion
zwischen 1:1 und 10:1, bevorzugt zwischen 2:1 und 8:1, das molare
Verhältnis
liegt entsprechend zwischen 0,3 und 3,8, bevorzugt zwischen 0,7 und
3,0.
Bei
den erfindungsgemäß bevorzugten
anorganischen Lichtschutzpigmenten handelt es sich um feindisperse
oder kolloiddisperse Metalloxide und Metallsalze, beispielsweise
Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid, Aluminiumoxid, Ceroxid, Zirkoniumoxid,
Silicate (Talk) und Bariumsulfat. Die Partikel sollten dabei einen
mittleren Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen
5 und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen, so
genannte Nanopigmente. Sie können
eine sphärische
Form aufweisen, es können jedoch
auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder
in sonstiger Weise von der sphärischen
Gestalt abweichende Form besitzen. Die Pigmente können auch
oberflächenbehandelt,
d.h. hydrophilisiert oder hydrophobiert vorliegen. Typische Beispiele
sind gecoatete Titandioxide, wie z. B. Titandioxid T 805 (Degussa)
oder Eusolex® T2000
(Merck). Als hydrophobe Coatingmittel kommen dabei vor allem Silicone
und dabei speziell Trialkoxyoctylsilane oder Simethicone in Frage.
Besonders bevorzugt sind Titandioxid und Zinkoxid.
Weiterhin
kann in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mindestens ein Proteinhydrolysat oder ein Derivat davon enthalten
sein. Erfindungsgemäß können sowohl
pflanzliche als auch tierische Proteinhydrolysate eingesetzt werden.
Tierische Proteinhydrolysate sind z. B. Elastin-, Collagen-, Keratin-,
Seiden- und Milcheiweiß-Proteinhydrolysate,
die auch in Form von Salzen vorliegen können. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind pflanzliche Proteinhydrolysate, z. B. Soja-, Weizen-, Mandel-,
Erbsen-, Kartoffel- und Reisproteinhydrolysate. Entsprechende Handelsprodukte
sind z. B. DiaMin® (Diamalt), Gluadin® (Cognis),
Lexein® (Inolex) und
Crotein® (Croda).
An
Stelle der Proteinhydrolysate können
zum einen anderweitig erhaltene Aminosäuregemische, zum anderen auch
einzelne Aminosäuren
sowie deren physiologisch verträgliche
Salze eingesetzt werden. Zu den erfindungsgemäß bevorzugten Aminosäuren gehören Glycin,
Serin, Threonin, Cystein, Asparagin, Glutamin, Pyroglutaminsäure, Alanin,
Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Tryptophan, Phenylalanin, Methionin,
Asparaginsäure,
Glutaminsäure,
Lysin, Arginin und Histidin sowie die Zinksalze und die Säureadditionssalze
der genannten Aminosäuren.
Ebenfalls
möglich
ist der Einsatz von Derivaten der Proteinhydrolysate, z. B. in Form
ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte.
Entsprechende Handelsprodukte sind z. B. Lamepon® (Cognis),
Gluadin® (Cognis),
Lexein® (Inolex),
Crolastin® oder
Crotein® (Croda).
Erfindungsgemäß einsetzbar
sind auch kationisierte Proteinhydrolysate, wobei das zugrunde liegende Proteinhydrolysat
vom Tier, von der Pflanze, von marinen Lebensformen oder von biotechnologisch
gewonnenen Proteinhydrolysaten, stammen kann. Bevorzugt sind kationische
Proteinhydrolysate, deren zugrunde liegender Proteinanteil ein Molekulargewicht
von 100 bis zu 25000 Dalton, bevorzugt 250 bis 5000 Dalton aufweist.
Weiterhin sind unter kationischen Proteinhydrolysaten quaternierte
Aminosäuren
und deren Gemische zu verstehen. Weiterhin können die kationischen Proteinhydrolysate
auch noch weiter derivatisiert sein. Als typische Beispiele für erfindungsgemäß verwendete
kationische Proteinhydrolysate und -derivate seien einige der unter
den INCI – Bezeichnungen
im "International
Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook", (seventh edition 1997, The Cosmetic,
Toiletry, and Fragrance Association 1101 17th Street,
N.W., Suite 300, Washington, DC 20036-4702) genannten und im Handel
erhältlichen
Produkte aufgeführt:
Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Cocodimonium Hydroxypropyl
Hydrolyzed Casein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen,
Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Hair Keratin, Lauryldimonium
Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed
Rice Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Silk, Cocodimonium
Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed
Wheat Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Silk Amino Acids, Hydroxypropyl
Arginine Lauryl/Myristyl Ether HCl, Hydroxypropyltrimonium Gelatin.
Ganz besonders bevorzugt sind die kationischen Proteinhydrolysate
und -derivate auf pflanzlicher Basis.
In
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind die Proteinhydrolysate und deren Derivate beziehungsweise die
Aminosäuren
und deren Derivate vorzugsweise in Mengen von 0,01 – 10 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Mittel enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.%,
insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, sind besonders bevorzugt.
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mindestens ein Mono-, Oligo- oder Polysaccharid oder deren Derivate
enthalten.
Erfindungsgemäß geeignete
Monosaccharide sind z. B. Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose,
Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose
und Talose, die Desoxyzucker Fucose und Rhamnose sowie Aminozucker
wie z. B. Glucosamin oder Galactosamin. Bevorzugt sind Glucose,
Fructose, Galactose, Arabinose und Fucose; Glucose ist besonders
bevorzugt.
Erfindungsgemäß geeignete
Oligosaccharide sind aus zwei bis zehn Monosaccharideinheiten zusammengesetzt,
z. B. Saccharose, Lactose oder Trehalose. Ein besonders bevorzugtes
Oligosaccharid ist Saccharose. Ebenfalls besonders bevorzugt ist
die Verwendung von Honig, der überwiegend
Glucose und Saccharose enthält.
Erfindungsgemäß geeignete
Polysaccharide sind aus mehr als zehn Monosaccharideinheiten zusammengesetzt.
Bevorzugte Polysaccharide sind die aus α-D-Glucose-Einheiten aufgebauten Stärken sowie
Stärkeabbauprodukte
wie Amylose, Amylopektin und Dextrine. Erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft sind chemisch und/oder thermisch modifizierte Stärken, z.
B. Hydroxypropylstärkephosphat,
Dihydroxypropyldistärkephosphat
oder die Handelsprodukte Dry Flo®. Weiterhin
bevorzugt sind Dextrane sowie ihre Derivate, z. B. Dextransulfat.
Ebenfalls bevorzugt sind nichtionische Cellulose-Derivate, wie Methylcellulose,
Hydroxypropylcellulose oder Hydroxyethylcellulose, sowie kationische
Cellulose-Derivate, z. B. die Handelsprodukte Celquat® und
Polymer JR®,
und bevorzugt Celquat® H 100, Celquat® L
200 und Polymer JR® 400 (Polyquaternium-10)
sowie Polyquaternium-24. Weitere bevorzugte Beispiele sind Polysaccharide
aus Fucose-Einheiten, z. B. das Handelsprodukt Fucogel®. Besonders
bevorzugt sind die aus Aminozuckereinheiten aufgebauten Polysaccharide,
insbesondere Chitine und ihre deacetylierten Derivate, die Chitosane,
und Mucopolysaccharide. Zu den erfindungsgemäß bevorzugten Mucopolysacchariden
gehören
Hyaluronsäure
und ihre Derivate, z. B. Natriumhyaluronat oder Dimethylsilanolhyaluronat,
sowie Chondroitin und seine Derivate, z. B. Chondroitinsulfat.
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mindestens ein filmbildendes, emulsionsstabilisierendes, verdickendes
oder adhäsives
Polymer enthalten, ausgewählt
aus natürlichen
und synthetischen Polymeren, die kationisch, anionisch, amphoter
geladen oder nichtionisch sein können.
Erfindungsgemäß bevorzugt
sind kationische, anionische sowie nichtionische Polymere.
Unter
den kationischen Polymeren bevorzugt sind Polysiloxane mit quaternären Gruppen,
z. B. die Handelsprodukte Q2-7224 (Dow Corning), Dow Corning® 929
Emulsion (mit Amodimethicone), SM-2059 (General Electric), SLM-55067
(Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Th.
Goldschmidt).
Bevorzugte
anionische Polymere, die die Wirkung des erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffs unterstützen
können,
enthalten Carboxylat- und/oder Sulfonatgruppen und als Monomere
zum Beispiel Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
Maleinsäureanhydrid
und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure. Dabei können die
sauren Gruppen ganz oder teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-,
Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegen. Bevorzugte Monomere
sind 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure und
Acrylsäure.
Ganz besonders bevorzugte anionische Polymere enthalten als alleiniges
Monomer oder als Comonomer 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, wobei die Sulfonsäuregruppe
ganz oder teilweise in Salzform vorliegen kann. Innerhalb dieser
Ausführungsform
ist es bevorzugt, Copolymere aus mindestens einem anionischen Monomer
und mindestens einem nichtionischen Monomer einzusetzen. Bezüglich der
anionischen Monomere wird auf die oben aufgeführten Substanzen verwiesen.
Bevorzugte nichtionogene Monomere sind Acrylamid, Methacrylamid,
Acrylsäureester,
Methacrylsäureester,
Vinylpyrrolidon, Vinylether und Vinylester. Bevorzugte anionische
Copolymere sind Acrylsäure-Acrylamid-Copolymere
sowie insbesondere Polyacrylamidcopolymere mit Sulfonsäuregruppen-haltigen
Monomeren. Ein besonders bevorzugtes anionisches Copolymer besteht
aus 70 bis 55 Mol-% Acrylamid und 30 bis 45 Mol-% 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, wobei
die Sulfonsäuregruppen
ganz oder teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz
vorliegen. Dieses Copolymer kann auch vernetzt vorliegen, wobei
als Vernetzungsagentien bevorzugt polyolefinisch ungesättigte Verbindungen
wie Tetraallyloxyethan, Allylsucrose, Allylpentaerythrit und Methylenbisacrylamid
zum Einsatz kommen. Ein solches Polymer ist in dem Handelsprodukt
Sepigel®305
der Firma SEPPIC enthalten. Die Verwendung dieses Compounds hat
sich im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre
als besonders vorteilhaft erwiesen. Auch die unter der Bezeichnung
Simulgel®600
als Compound mit Isohexadecan und Polysorbat-80 vertriebenen Natriumacryloyldimethyltaurat-Copolymere
haben sich als erfindungsgemäß besonders
wirksam erwiesen.
Weitere
besonders bevorzugte anionische Homo- und Copolymere sind unvernetzte
und vernetzte Polyacrylsäuren.
Dabei können
Allylether von Pentaerythrit, von Sucrose und von Propylen bevorzugte
Vernetzungsagentien sein. Solche Verbindungen sind zum Beispiel
die Handelsprodukte Carbopol®. Ein besonders bevorzugtes
anionisches Copolymer enthält
als Monomer zu 80 – 98
% eine ungesättigte,
gewünschtenfalls substituierte
C3-6-Carbonsäure oder ihr Anhydrid sowie
zu 2 – 20
% gewünschtenfalls
substituierte Acrylsäureester
von gesättigten
C10-30-Carbonsäuren, wobei das Copolymer mit
den vorgenannten Vernetzungsagentien vernetzt sein kann. Entsprechende
Handelsprodukte sind Pemulen® und die Carbopol®-Typen
954, 980, 1342 und ETD 2020 (ex B.F. Goodrich).
Geeignete
nichtionische Polymere sind beispielsweise Polyvinylalkohole, die
teilverseift sein können, z.
B. die Handelsprodukte Mowiol® sowie Vinylpyrrolidon/Vinylester-Copolymere und Polyvinylpyrrolidone,
die z. B. unter dem Warenzeichen Luviskol® (BASF)
vertrieben werden.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann die Wirkung der erfindungsgemäßen topischen Mittel durch
Fettstoffe weiter optimiert werden. Geeignete Fettstoffe sind zum
Beispiel:
- – pflanzliche Öle, wie
Sonnenblumenöl,
Olivenöl,
Sojaöl,
Rapsöl,
Mandelöl,
Jojobaöl,
Orangenöl,
Weizenkeimöl,
Pfirsichkernöl,
Erdnussöl
und die flüssigen
Anteile des Kokosöls,
wobei pflanzliche Öle
mit einem hohen Anteil an Ölsäure- und/oder Linolsäureestern,
insbesondere Erdnussöl,
bevorzugt sind,
- – flüssige Paraffinöle, Isoparaffinöle und synthetische
Kohlenwasserstoffe, z. B. 1,3-Di-(2-ethyl-hexyl)-cyclohexan (Cetiol® S)
oder Polydecen,
- – Di-n-alkylether
mit insgesamt 12 bis 36, insbesondere 12 bis 24 C-Atomen, z. B.
Di-n-octylether (Cetiol® OE), Di-n- n-Hexyl-n-octylether
und n-Octyl-n-decylether.
- – Fettsäuren, besonders
lineare und/oder verzweigte, gesättigte
und/oder ungesättigte
C8-30-Fettsäuren. Bevorzugt sind C10-22-Fettsäuren. Beispiele sind die Isostearinsäuren und
Isopalmitinsäuren
wie die unter der Handelsbezeichnung Edenor® vertriebenen
Fettsäuren.
Weitere typische Beispiele für
solche Fettsäuren
sind Capronsäure,
Caprylsäure,
2-Ethylhexansäure,
Caprinsäure,
Laurinsäure,
Isotridecansäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Palmitoleinsäure,
Stearinsäure,
Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachidonsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie
deren technische Mischungen. Besonders bevorzugt sind üblicherweise
die Fettsäureschnitte,
die aus Cocosöl
oder Palmöl
erhältlich
sind; insbesondere bevorzugt ist der Einsatz von Stearinsäure, Ölsäure und/oder
Linolsäure.
- – Fettalkohole,
besonders gesättigte,
ein- oder mehrfach ungesättigte,
verzweigte oder unverzweigte Fettalkohole mit 6 – 30, bevorzugt 10 – 22 und
ganz besonders bevorzugt 12 – 22
Kohlenstoffatomen. Einsetzbar im Sinne der Erfindung sind z. B.
Decanol, Octanol, Octenol, Dodecenol, Decenol, Octadienol, Dodecadienol,
Decadienol, Oleylalkohol, Erucaalkohol, Ricinolalkohol, Stearylalkohol,
Isostearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Arachidylalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, Linoleylalkohol,
Linolenylalkohol und Behenylalkohol, sowie deren Guerbetalkohole,
z. B. 2-Ethylhexanol, wobei diese Aufzählung beispielhaften und nicht
limitierenden Charakter haben soll. Bevorzugt sind Cetylalkohol
und Stearylalkohol.
- – Esteröle, das
heißt,
Ester von C6-30-Fettsäuren mit C2-30-Fettalkoholen.
Bevorzugt sind die Monoester der Fettsäuren mit Alkoholen mit 2 bis
24 C- Atomen. Als
Alkohol- und Säurekomponenten
der Esteröle
können die
vorstehend genannten Substanzen verwendet werden. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Isopropylmyristat, Isononansäure-C16-18-alkylester,
2-Ethylhexylpalmitat, Stearinsäure-2-ethylhexylester, Cetyloleat,
Glycerintricaprylat, Kokosfettalkoholcaprinat/-caprylat, n-Butylstearat,
Oleylerucat, Isopropylpalmitat, Oleyloleat, Laurinsäurehexylester,
Di-n-butyladipat, Myristylmyristat, Cetearyl Isononanoate und Ölsäuredecylester.
- – Hydroxycarbonsäurealkylester,
wobei die Vollester der Glycolsäure,
Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder
Citronensäure
bevorzugt sind, aber auch Ester der β-Hydroxypropionsäure, der
Tartronsäure,
der D-Gluconsäure,
Zuckersäure,
Schleimsäure
oder Glucuronsäure
geeignet sind und besonders bevorzugt die Ester von C12-C15-Fettalkoholen, z. B. die Handelsprodukte
Cosmacol® der
EniChem, Augusta Industriale, sind,
- – Dicarbonsäureester
wie Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)-adipat, Di-(2-ethylhexyl)-succinat
und Di-isotridecylacelaat sowie Diolester wie Ethylenglykoldioleat,
Ethylenglykol-di-isotridecanoat, Propylenglykoldi(2-ethylhexanoat), Propylenglykol-di-isostearat,
Propylenglykol-di-pelargonat, Butandiol-di-isostearat, Neopentylglykoldicaprylat,
- – symmetrische,
unsymmetrische oder cyclische Ester der Kohlensäure mit Fettalkoholen, z. B.
Glycerincarbonat oder Dicaprylylcarbonat (Cetiol® CC),
- – Mono-,
Di- und Trifettsäureester
von gesättigten
und/oder ungesättigten
linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit Glycerin, z. B. Monomuls® 90-O18,
Monomuls® 90-L12
oder Cutina® MD,
- – Wachse,
insbesondere Insektenwachse wie Bienenwachs und Hummelwachs, Pflanzenwachse
wie Candelillawachs und Carnaubawachs, Fruchtwachse, Ozokerit, Mikrowachs,
Ceresin, Paraffin, Triglyceride gesättigter und gegebenenfalls
hydroxylierter C16-30-Fettsäuren, wie
z. B. gehärtete
Triglyceridfette (hydriertes Palmöl, hydriertes Kokosöl, hydriertes
Rizinusöl),
Glyceryltribehenat oder Glyceryltri-12-hydroxystearat, synthetische
Vollester aus Fettsäuren
und Glykolen (z. B. Syncrowachs®) oder
Polyolen mit 2 – 6
C-Atomen, Ester von gegebenenfalls hydroxylierten C2-4-Carbonsäuren mit
Lanolinalkoholen und C12-18-Fettalkoholen, Cholesterol-
oder Lanosterolester von C10-30-Fettsäuren, ethoxylierte
C12-20-Fettsäureglykolester, Fettsäuremonoalkanolamide
mit einem C12-22- Acylrest und einem C2-4-Alkanolrest,
synthetische Fettsäure-Fettalkoholestern,
z. B. Stearylstearat oder Cetylpalmitat sowie Esterwachse aus natürlichen
Fettsäuren und
synthetischen C20-40-Fettalkoholen (INCI-Bezeichnung
C20-40 Alkyl Stearate),
- – Siliconverbindungen,
ausgewählt
aus Decamethylcyclopentasiloxan, Dodecamethylcyclohexasiloxan und Siliconpolymeren,
die gewünschtenfalls
quervernetzt sein können,
z. B. Polydialkylsiloxane, Polyalkylarylsiloxane, ethoxylierte Polydialkylsiloxane,
bevorzugt die Substanzen mit der INCI-Bezeichnung Dimethicone Copolyol, sowie
Polydialkylsiloxane, die Amin- und/oder
Hydroxy-Gruppen enthalten.
Die
Einsatzmenge der Fettstoffe beträgt
0,1 – 50
Gew.%, bevorzugt 0,1 – 20
Gew.% und besonders bevorzugt 0,1 – 15 Gew.%, jeweils bezogen
auf das gesamte Mittel.
Als Überfettungsmittel
können
Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie polyethoxylierte
oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester,
Monoglyceride und Fettsäurealkanolamide
verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren
dienen.
Als
Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester,
speziell Ethylenglycoldistearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanol-amid;
Partialglyceride, speziell Stearinsäuremonoglycerid; Ester von
mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit
Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige
Ester der Weinsäure;
Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde,
Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome
aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie
Stearinsäure,
Hydroxystearinsäure
oder Behensäure,
Ringöffnungsprodukte
von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen
mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen
und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Als
Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole
mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben
Partialglyceride, Fettsäuren
oder Hydroxyfettsäuren in
Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden
und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden
gleicher Kettenlänge
und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten.
Als
Antischuppenmittel können
Climbazol, Octopirox und Zinkpyrethion eingesetzt werden. Bevorzugt können zur
Bekämpfung
von Kopfschuppen die erfindungsgemäßen Zubereitungen mit mindestens
einem dieser Antischuppenmittel kombiniert eingesetzt werden.
Das
erfindungsgemäße Hautbehandlugsmittel
kann des weiteren mindestens eine α-Hydroxycarbonsäure oder α-Ketocarbonsäure oder deren Ester-, Lacton-
oder Salzform enthalten. Geeignete α-Hydroxycarbonsäuren oder α-Ketocarbonsäuren sind
insbesondere ausgewählt
aus Milchsäure,
Weinsäure,
Citronensäure,
2-Hydroxybutansäure, 2,3-Dihydroxypropansäure, 2-Hydroxypentansäure, 2-Hydroxyhexansäure, 2-Hydroxyheptansäure, 2-Hydroxyoctansäure, 2-Hydroxydecansäure, 2-Hydroxydodecansäure, 2-Hydroxytetradecansäure, 2-Hydroxyhexadecansäure, 2-Hydroxyoctadecansäure, Mandelsäure, 4-Hydroxymandelsäure, Äpfelsäure, Erythrarsäure, Threarsäure, Glucarsäure, Galactarsäure, Mannarsäure, Gularsäure, 2-Hydroxy-2-methylbernsteinsäure, Gluconsäure, Brenztraubensäure, Glucuronsäure und
Galacturonsäure.
Die Ester der genannten Säuren
sind ausgewählt
aus den Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Amyl-, Pentyl-,
Hexyl-, 2-Ethylhexyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl- und Hexadecylestern.
Die α-Hydroxycarbonsäuren oder α-Ketocarbonsäuren oder
ihre Derivate sind in Mengen von 0,1 – 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 – 5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
Die
erfindungsgemäßen Mittel
können
weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise:
- – Vitamine,
Provitamine und Vitaminvorstufen aus den Gruppen A, C, E und F und
Derivate davon, insbesondere 3,4-Didehydroretinol (Vitamin A2), β-Carotin
(Provitamin des Vitamin A1), Ester von Retinol
(Vitamin A1) mit einer C2-18-Carbonsäure, insbesondere
Retinylacetat oder Retinylpalmitat, Ascorbinsäure (Vitamin C), sowie die
Palmitinsäureester,
Glucoside oder Phosphate der Ascorbinsäure, Tocopherole, insbesondere α-Tocopherol
sowie seine Ester, z. B. das Acetat, das Nicotinat, das Phosphat
und das Succinat; weiterhin Vitamin F, worunter essentielle Fettsäuren, besonders
Linolsäure,
Linolensäure
und Arachidonsäure,
verstanden werden,
- – Vitamine,
Provitamine oder Vitaminvorstufen der Vitamin B-Gruppe oder deren
Derivate sowie Derivate von 2-Furanon, insbesondere Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin
B3, Vitamin B5,
Vitamin B6, Vitamin B7 oder Vitamin
B12,
- – Allantoin,
- – Bisabolol,
- – Antioxidantien,
zum Beispiel Imidazole (z. B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide
wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und deren Derivate (z.
B. Anserin), Chlorogensäure
und deren Derivate, Liponsäure
und deren Derivate (z. B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil
und andere Thiole (z. B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin,
Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-,
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-,
Oleyl-, γ-Linoleyl-,
Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat,
Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether,
Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen
(z. B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Butioninsulfone,
Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen
Dosierungen (z. B. pmol bis μmol/kg),
ferner (Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin),
Huminsäure,
Gallensäure,
Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate,
ungesättigte
Fettsäuren
und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und
deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, das
Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure,
Furfurylidenglucitol, Carnosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol,
Nordihydroguajakharzsäure,
Nordihydroguajaretsäure,
Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure
und deren Derivate, Katalase, Superoxid-Dismutase, Zink und dessen
Derivate (z. B. ZnO, ZnSO4), Selen und dessen
Derivate (z. B. Selen-Methionin), Stilbene und deren Derivate (z.
B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid) und die als Antioxidans geeigneten
Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide
und Lipide) dieser Wirkstoffe,
- – Ceramide
und Pseudoceramide,
- – Triterpene,
insbesondere Triterpensäuren
wie Ursolsäure,
Rosmarinsäure,
Betulinsäure,
Boswelliasäure und
Bryonolsäure,
- – Monomere
Catechine, besonders Catechin und Epicatechin, Leukoanthocyanidine,
Catechinpolymere (Catechin-Gerbstoffe) sowie Gallotannine,
- – Verdickungsmittel,
z. B. Gelatine, Pflanzengumme und/oder Polysaccharide wie Agar-Agar,
Guar-Gum, Guar-Guar, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi,
Tylosen oder Johannisbrotkernmehl, hydrophile Kieselsäuren und/oder
natürliche
und synthetische Tone und Schichtsilikate, z. B. Bentonit, Hectorit,
Montmorillonit oder Laponite®, Ca-, Mg- oder Zn-Seifen
von Fettsäuren,
Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, höhermolekulare
Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z.B. Carbopole® von
Goodrich oder Synthalene® von Sigma), Polyacrylamide,
vollsynthetische Hydrokolloide wie Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon,
Tenside wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit
Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkoholethoxylate
mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie
Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid,
- – Pflanzenglycoside,
- – Strukturanten
wie Maleinsäure
und Milchsäure,
- – Dimethylisosorbid,
- – Alpha-,
beta- sowie gamma-Cyclodextrine, insbesondere zur Stabilisierung
von Retinol,
- – Lösungsmittel,
Quell- und Penetrationsstoffe wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol,
Propylenglykol, Propylenglykolmonoethylether, Glycerin und Diethylenglykol,
Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate
- – Parfümöle, Pigmente
sowie Farbstoffe zum Anfärben
des Mittels,
- – Substanzen
zur Einstellung des pH-Wertes, z. B. α- und β-Hydroxycarbonsäuren,
- – Komplexbildner
wie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und
Phosphonsäuren,
- – Trübungsmittel
wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere,
- – Perlglanzmittel
wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
- – Treibmittel
wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether,
CO2 und Luft.
Die
erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
liegen bei topischer Verabreichung vorteilhafterweise in Form einer
flüssigen
oder festen Öl-in-Wasser-Emulsion,
Wasser-in-Öl-Emulsion,
Mehrfach-Emulsion, Mikroemulsion, PIT-Emulsion oder Pickering-Emulsion,
in Form eines Hydrogels, eines alkhoholischen Gels, eines Lipogels,
in Form einer ein- oder mehrphasigen Lösung, eines Schaumes, einer
Salbe, eines Pflasters, einer Suspension, eines Puders oder einer
Mischung mit mindestens einem als medizinischen Klebstoff geeigneten
Polymer vor. Die erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
können
auch in wasserfreier Form, wie beispielsweise einem Öl oder einem
Balsam, dargereicht werden. Hierbei kann der Träger ein pflanzliches oder tierisches Öl, ein Mineralöl, ein synthetisches Öl oder eine
Mischung solcher Öle
sein.
In
einer besonderen Ausführungsform
liegen die Hautbehandlungsmittel als Mikroemulsion vor. Unter Mikroemulsionen
werden im Rahmen der Erfindung neben den thermodynamisch stabilen
Mikroemulsionen auch die sogenannten "PIT"-Emulsionen
verstanden. Bei diesen Emulsionen handelt es sich um Systeme mit den
3 Komponenten Wasser, Öl
und Emulgator, die bei Raumtemperatur als Öl-in-Wasser-Emulsion vorliegen. Beim Erwärmen dieser
Systeme bilden sich in einem bestimmten Temperaturbereich (als Phaseninversiontemperatur
oder "PIT" bezeichnet) Mikroemulsionen
aus, die sich bei weiterer Erwärmung
in Wasser-in-Öl(W/O)-Emulsionen umwandeln.
Bei anschließendem
Abkühlen
werden wieder O/W-Emulsionen
gebildet, die aber auch bei Raumtemperatur als Mikroemulsionen oder
als sehr feinteilige Emulsionen mit einem mittleren Teilchendurchmesser
unter 400 nm und insbesondere von etwa 100-300 nm, vorliegen. Erfindungsgemäß können solche
Mikro- oder "PIT"-Emulsionen bevorzugt
sein, die einen mittleren Teilchendurchmesser von etwa 200 nm aufweisen.
Einzelheiten bezüglich
dieser "PIT-Emulsionen" z. B. der Druckschrift
Angew. Chem. 97, 655 – 669
(1985) zu entnehmen.
In
einer erfindungsgemäß besonders
vorteilhaften Ausführungsform
handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung um eine
halbfette Öl-in-Wasser-Emulsion.
Eine weitere erfindungsgemäß besonders
vorteilhafte Zusammensetzung enthält Ölsäure und/oder Linolsäure und/oder
deren Ester, insbesondere deren Glycerinester. Die Ölsäure- und/oder
Linolsäureester
können
hierbei insbesondere als Teil eines pflanzlichen Öls, beispielsweise
als Teil von Sojaöl,
Erdnussöl,
Olivenöl
oder Sonnenblumenöl,
hinzugefügt
sein. Eine weitere erfindungsgemäß besonders
vorteilhafte Zusammensetzung enthält höhere aliphatische Alkohole,
insbesondere Cetylalkohol, Sterarylalkohol und/oder Cetylstearylalkohol,
als Emulgatoren bzw. Coemulgatoren.
Bei
dem höheren
aliphatischen Alkohol handelt es sich erfindungsgemäß vorzugsweise
um einen C12- bis C22-Alkohol,
insbesondere um einen C14- bis C20-Alkohol, vor allem um einen C26-
bis C18-Alkohol bzw. um Mischungen solcher
Alkohole in jedem beliebigem Verhältnis.
Linolsäure und Ölsäure sind
bereits bekannte PPARα-Aktivatoren.
Es war daher überraschend,
dass die Zugabe von Pirinixinsäure
zu einer Linol- und Ölsäure-haltigen
Grundlage zu einer signifikanten Verbesserung des Krankheitsverlaufs
führt,
wie sie in den Ausführungsbeispielen
beschrieben ist.
Eine
erfindungsgemäß besonders
bevorzugte halbfette Öl-in-Wasser-Emulsion
enthält
Wasser in einer Menge zwischen 60 und 90 Gew.-%, besonders bevorzugt
in einer Menge zwischen 70 und 80 Gew.-%, vor allem in einer Menge
von etwa 75 Gew.-% und eine Mischung aus einem pflanzlichen Öl, insbesondere Erdnussöl, und höheren aliphatischen
Alkoholen, insbesondere Cetylalkohol und Cetylstearylalkohol, in
einer Menge zwischen 10 und 40 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge
zwischen 20 und 30 Gew.-%, vor allem in einer Menge von etwa 25
Gew.-%. Als Konservierungsstoffe können Kaliumsorbat und Para-Hydroxibenzoesäure-Ethylester
eingesetzt werden. Eine solche Zusammensetzung ist beispielsweise
unter dem Handelsnamen Doritin® (AstaMedica, Deutschland)
im Handel erhältlich.
Es hat sich herausgestellt, dass eine solche Zusammensetzung besonders
gut als Grundlage für
die topische Applikation von Pirinixinsäure geeignet ist.
Denkbar
ist auch, dass die erfindungsgemäßen Hautbehandlungsmittel
in Form von Antitranspirantien und/oder Desodorantien vorliegen.
Als Antitranspirant-Wirkstoffe eignen sich erfindungsgemäß beispielsweise wasserlösliche adstringierende
oder eiweißkoagulierende
metallische Salze, insbesondere anorganische und organische Salze
des Aluminiums, Zirkoniums, Zinks und Titans sowie beliebige Mischungen
dieser Salze. Erfindungsgemäß wird unter
Wasserlöslichkeit
eine Löslichkeit
von wenigstens 4 g Aktivsubstanz pro 100 g Lösung bei 20 °C verstanden.
Erfindungsgemäß verwendbar
sind beispielsweise Alaun (KAl(SO4)2·12
H2O), Aluminiumsulfat, Aluminiumlactat,
Natrium-Aluminium-Chlorhydroxylactat, Aluminiumchlorhydroxyallantoinat, Aluminiumchlorohydrat,
Aluminiumsulfocarbolat, Aluminium-Zirkonium-Chlorohydrat, Zinkchlorid,
Zinksulfocarbolat, Zinksulfat, Zirkoniumchlorohydrat, Aluminium-Zirkonium-Chlorohydrat-Glycin-Komplexe
und Komplexe von basischen Aluminiumchloriden mit Propylenglycol
oder Polyethylenglycol. Bevorzugt enthalten die flüssigen Wirkstoffzubereitungen
ein adstringierendes Aluminiumsalz, insbesondere Aluminiumchlorohydrat, und/oder
eine Aluminium-Zirkonium-Verbindung. Aluminiumchlorohydrate werden
beispielsweise pulverförmig als
Micro Dry® Ultrafine
oder in aktivierter Form als Reach® 501
oder Reach® 103
von Reheis sowie in Form wäßriger Lösungen als
Locron® L
von Clariant oder als Chlorhydrol® von
Reheis vertrieben. Unter der Bezeichnung Reach® 301
wird ein Aluminiumsesquichlorohydrat von Reheis angeboten. Auch
die Verwendung von Aluminium-Zirkonium-Tri- oder Tetrachlorohydrex-Glycin-Komplexen,
die beispielsweise von Reheis unter der Bezeichnung Rezal® 36G
im Handel sind, ist erfindungsgemäß besonders vorteilhaft.
Der
schweißhemmende
Wirkstoff ist in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer
Menge von 0,01 – 40
Gew.-%, vorzugsweise 2 – 30
Gew.-% und insbesondere 5 – 25
Gew.-%, bezogen auf die Menge der Aktivsubstanz in der gesamten
Zusammensetzung, enthalten.
Als
Deodorant-Wirkstoffe sind beispielsweise Duftstoffe, antimikrobielle,
antibakterielle oder keimhemmende Stoffe, enzymhemmende Stoffe,
Antioxidantien und Geruchsadsorbentien einsetzbar.
Geeignete
antimikrobielle, antibakterielle oder keimhemmende Stoffe sind insbesondere
C1-C4-Alkanole,
C2-C4-Alkandiole,
Organohalogenverbindungen sowie -halogenide, quartäre Ammoniumverbindungen, eine
Reihe von Pflanzenextrakten und Zinkverbindungen.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
weiterhin mindestens ein wasserlösliches
Polyol enthalten, insbesondere ausgewählt aus wasserlöslichen
Diolen, Triolen und höherwertigen
Alkoholen sowie Polyethylenglycolen. Unter den Diolen eignen sich
C2-C12-Diole, insbesondere
1,2-Propylenglycol, Butylenglycole wie z. B. 1,2-Butylenglycol, 1,3-Butylenglycol und
1,4-Butylenglycol, Pentandiole, z. B. 1,2-Pentandiol, sowie Hexandiole, z. B.
1,6-Hexandiol. Weiterhin bevorzugt geeignet sind Glycerin und technische
Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis
10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt
von 40 bis 50 Gew.-% oder Triglycerin, weiterhin 1,2,6-Hexantriol
sowie Polyethylenglycole (PEG) mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 100 bis 1.000 Dalton, beispielsweise PEG-400, PEG-600 oder PEG-1000.
Weitere geeignete höherwertige
Alkohole sind die C4-, C5-
und C6-Monosaccharide und die entsprechenden
Zuckeralkohole, z. B. Mannit oder Sorbit.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten das wasserlösliche
Polyol in Mengen von 1 – 50
Gew.-%, bevorzugt 1 – 15
Gew.-% und besonders bevorzugt 1 – 5 Gew.-%, jeweils bezogen
auf die gesamte Zusammensetzung.
Abbildungen
In
den 1, 2 und 4 ist
der Krankheitsverlauf von drei Psoriasis-Patienten jeweils bei links/rechts-Vergleichsstudie
mit einerseits Pirinixinsäure
(WY-) (5 Gew.-%) und andererseits dem Placebo (Dor.) unter Verwendung
von Doritin® als
Salbengrundlage bei zweifacher täglicher
Applikation im Verlauf von 4 Wochen dargestellt. Die Schwere des
Erythems, der Infiltration und der Schuppung wurden mit einem Faktor von
0 bis 4 bewertet und daraus die Summe gebildet (Target lesion score).
Dargestellt sind die Ausgangswerte sowie die Bewertung nach 1, 2
und 4 Wochen.
In 3 ist der Therapieerfolg
bei Behandlung einer therapierefraktären Plaque-Psoriasis zu erkennen. Pirinixinsäure wurde
5%ig in Doritin® für 4 Wochen
2× täglich appliziert
(rechtes Teilbild). Als Kontrolle wurde die wirkstofffreie Grundlage
verwendet (linkes Teilbild).
In 5 ist der Krankheitsverlauf
eines an schwerer Atopischen Dermatitis erkrankten Patienten dargestellt.
Es wurde eine links/rechts-Vergleichsstudie mit einerseits Pirinixinsäure (WY-)
(5 Gew.-%) und andererseits dem Placebo (Dor.) unter Verwendung
von Doritin® als
Salbengrundlage bei zweifacher täglicher
Applikation im Verlauf von 4 Wochen durchgeführt. Die Schwere des Erythems,
der Infiltration/Induration sowie der Excoriationen wurde mit einem
Faktor von 0 bis 4 bewertet und daraus die Summe gebildet (Target
lesion score). Dargestellt sind die Ausgangswerte sowie die Bewertung
nach 1, 2 und 4 Wochen.