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Die
Erfindung betrifft eine Anregungsvorrichtung zur Anregung einer
Torsionsschwingung in einem Antriebsstrang gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 sowie ein Verfahren zur Anregung einer Torsionsschwingung gemäß Anspruch
16.
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In
Antriebssträngen,
die der Drehmomentübertragung
dienen und die einen elektrischen Motor oder Generator enthalten,
können
Betriebszustände mit
Torsionsschwingungen auftreten, die sich auf angrenzende Bauteile
auswirken können
oder schlimmstenfalls den Antriebsstrang selbst zerstören können. Besonders
problematisch sind Torsionsschwingungen in Antriebssträngen mit
großen
bewegten Massen in Verbindung mit geringen Dämpfungen, wie sie insbesondere
für den
Werkstoff Stahl typisch sind. Zur Verhinderung dieser gefährlichen Betriebszustände ist
es wichtig, die Frequenzen zu kennen, bei denen das System besonders
leicht zu Schwingungen angeregt werden kann. Diese Frequenzen sind
im Allgemeinen die Torsionsschwingungsresonanzfrequenzen der Welle,
bei denen sich ein Teil der Welle gegenüber einem anderen Teil der Welle
jeweils mit den daran angeschlossenen Massen geringfügig verdreht,
wodurch es zu einer Torsionsbelastung in der Welle kommt. Die Höhe der Resonanzfrequenzen
ist insbesondere von den Massenträgheitsmomenten der an dem Antriebsstrang angeschlossenen
Maschinen und den Federsteifigkeiten der Wellenverbindungen zwischen
den Maschinen abhängig.
Eine Berechnung der Resonanzfrequenzen gestaltet sich schwierig,
da insbesondere die Torsionsfedersteifigkeiten der Wellen und Kupplungen
oftmals schwierig zu erfassen sind.
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Um
das mechanische Antwortverhalten eines Antriebsstrangs auf eine
Anregung einer Torsionsschwingung zu untersuchen, ist es möglich, bei ungefährer Kenntnis
der Resonanzfrequenz der Torsionsschwingung den Antriebsstrang mit
einer Frequenz anzuregen, die etwa der Resonanzfrequenz entspricht
(siehe Publikation "Damping
of Torsional Resonances in Generator Shafts using a Feedback Controlled
Buffer Storage of Magnetic Energy" von C. Sihler et al., International
Conference on Power Systems Transients, New Orleans, LA, USA, 3b-6).
Dieses Verfahren ist jedoch zur Ermittlung einer Resonanzfrequenz
nicht geeignet, da für
seine Umsetzung die Resonanzfrequenz zumindest näherungsweise bereits bekannt
sein muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Anregung von Torsionsschwingungen in rotierenden Antriebssträngen anzugeben,
wobei die Anregung mit möglichst geringem
Aufwand und auf möglichst
zuverlässige Weise
erfolgen soll und Resonanzschwingungen im Antriebsstrang ermittelbar
sein sollen.
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Diese
Aufgaben werden hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale
des Anspruchs 1 und bezüglich
des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Der
Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass ein Stromrichter, über den
eine elektrische Maschine des Antriebsstrangs mit einem Anregungsdrehmoment
beaufschlagt werden kann, mit unterschiedlichen Frequenzen angesteuert
wird. Dies ist vorteilhaft, da bei einer Anregung mit verschiedenen
Frequenzen keine genaue Kenntnis der Resonanztorsionsfrequenz notwendig
ist, um diese anzuregen.
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Vorteilhafterweise
weist die Anregungsvorrichtung eine Steuereinrichtung auf, die dazu
geeignet ist, den Stromrichter mit unterschiedlichen, vorgegebenen
Frequenzen anzusteuern. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise
ein handelsüblicher Computer
mit einer Digital/Analog-Wandlerkarte sein, mit der es möglich ist,
Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenz vorzugeben. Wird die
Steuereinrichtung so eingestellt, dass sie nacheinander unterschiedliche
Frequenzen für
den Stromrichter vorgibt, so hat dies den Vorteil, dass der Antriebsstrang
automatisch nacheinander mit verschiedenen Frequenzen angeregt wird.
Die Steuereinrichtung kann auch eine speziell für die Anregungsvorrichtung hergestellte
und programmierte elektronische Schaltung sein. Damit ließe sich
der Vorteil realisieren, dass die Steuereinrichtung möglichst
kompakt aufgebaut werden kann, um die Anregungsvorrichtung als kompaktes,
wenn möglich
tragbares Gerät
auszugestalten.
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Vorzugsweise
wird zur Anregung einer Torsionsschwingung in dem rotierenden Antriebsstrang, der
die elektrische Maschine aufweist, der Stromrichter mit einem daran
angeschlossenen Energiewandler verwendet. Der Stromrichter ist über einen
elektrischen Mehrpol, beispielsweise über eine Drehstromleitung mit
der elektrischen Maschine verbunden. Die elektrische Maschine ist
vorzugsweise Teil des Antriebsstrangs, das heißt sie ist ohnehin im Antriebsstrang
vorhanden und muss nicht allein für die Anregung zusätzlich am
Antriebsstrang angeschlossen werden. Dies hat den Vorteil, dass
keine zusätzliche elektrische
Maschine benötigt
wird, um die Torsionsschwingung anzuregen. Weist ein Antriebsstrang mehrere
elektrische Maschinen auf, so kann jede der Maschinen oder auch
mehrere der Maschinen über einen
Stromrichter mit einem Anregungsdrehmoment beaufschlagt werden.
Es ist auch möglich,
mehrere Stromrichter zu verwenden, um eine oder mehrere elektrische
Maschinen anzuregen. Die Verwendung von mehreren Stromrichtern hat
den Vorteil, dass dadurch die maximale Nennleistung der Anregungsvorrichtung
skalierbar ist.
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Vorzugsweise
wird mit dem Stromrichter dem Antriebsstrang über die elektrische Maschine Energie
entnommen und an einen Energiewandler weitergegeben. Der Energiewandler
kann dazu geeignet sein, die entnommene Energie in Wärme umsetzen.
Wird nun der Stromrichter mit einer bestimmten Frequenz angesteuert,
so hat dies den Vorteil, dass dem Antriebsstrang mit dieser Frequenz
Energie entnommen wird. Dadurch erfolgt eine Anregung des Antriebsstrangs
mit dieser Frequenz.
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Umgekehrt
kann dem Antriebsstrang über den
Stromrichter und die elektrische Maschine entsprechend Energie zugeführt werden.
Dies hat den Vorteil, dass dem Antriebsstrang für die gewünschte Anregung keine Energie
entnommen werden muss. Die Energie kann beispielsweise von einem
Energiewandler bereitgestellt werden, der gespeicherte Energie in
elektrische Energie für
den Stromrichter wandeln kann. So ist es beispielsweise möglich, eine
Batterie oder eine Anordnung von Kondensatoren dazu zu verwenden,
Energie zu speichern, und diese in elektrische Energie zu wandeln,
wenn der Stromrichter die elektrische Maschine mit Energie versorgt,
um dem Antriebsstrang ein Anregungsdrehmoment aufzubringen. Die
gespeicherte Energie kann beispielsweise aus einem allgemeinen Versorgungsnetz
zur Verfügung
gestellt werden.
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Besondere
Vorteile ergeben sich, falls dem Antriebsstrang Energie sowohl entnommen
als auch zugeführt
werden kann. Dies bietet den Vorteil, dass eine besonders effektive
Schwingungsanregung möglich
ist, da der Antriebsstrang während
einer Schwingungsperiode beschleunigt und während einer folgenden Schwingungsperiode
abgebremst werden kann. Das Abbremsen und Beschleunigen geschieht
dabei mit der Anregungsfrequenz. Weitere Vorteile können sich
ergeben, falls die Energie, die dem Antriebsstrang entnommen wird,
zumindest teilweise während
einer Beschleunigungsphase auch wieder zugeführt wird. Dies bietet den Vorteil,
dass die Anregungsvorrichtung lediglich an den mit der elektrischen
Maschine verbundenen Mehrpol angeschlossen werden muss. Sollte jedoch
eine stärkere Anregung
gewünscht
sein oder ist eine externe Energieversorgung für verschiedene andere Einrichtung der
Anregungsvorrichtung sinnvoll, so kann auch eine weitere Energieversorgung
beispielsweise in Form einer Batterie für einen mobilen Betrieb oder
in Form eines Netzanschlusses bereitgestellt werden. Ein weiterer
Vorteil des wechselweisen Entnehmens und Zufügens von Energie besteht darin,
dass die Anregungsvorrichtung nur über eine geringe Leistung verfügen muss,
da in der Anregungsvorrichtung kaum Verlustleistung anfällt. Der
Erfinder hat festgestellt, dass es für praktische Anwendungen ausreichend
ist, wenn der Energiewandler lediglich die Energie weniger Schwingungshalbwellen
speichern kann. Dies ist deshalb von Vorteil, da dadurch die Anregungsvorrichtung äußerst kompakt
aufgebaut werden kann und so ausführbar sein kann, dass sie sich auch
zum mobilen Einsatz eignet.
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Vorzugsweise
wird der Energiewandler über einen
Gleichstromkreis mit Wechselstromanteil an den Stromrichter angeschlossen.
Ein Gleichstromkreis bietet den Vorteil, dass der Stromrichter zu
jedem beliebigen Zeitpunkt dem Gleichstromkreis und dem Energiewandler
Energie entziehen kann. Der Wechselstromanteil ergibt sich aus der
Stromsteuerung des Gleichstromkreises bei Entnahme oder Zuführung von
Energie über
den Stromrichter aus der oder in die elektrische Maschine des Antriebsstrangs.
Durch Steuerung des Stroms im Gleichstromkreis unter Verwendung
des Stromrichters kann die Menge der entnommenen oder zugeführten Energie
beeinflusst werden. Dies bie tet den Vorteil, dass auf sehr einfache
Weise, nämlich
lediglich durch Steuerung des Stromrichters der Antriebsstrang mit Energie
versorgt wird oder ihm Energie entnommen wird, um ihn dadurch mit
einem Anregungsdrehmoment zu beaufschlagen.
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Vorzugsweise
weist der Energiewandler eine Induktivität auf. Induktivitäten bieten
den Vorteil, dass sie in kurzer Zeit eine hohe Energie aufnehmen
können
und diese Energie auch in kurzer Zeit wieder abgeben können. Als
Induktivität
wird vorzugsweise eine Spule verwendet. Die Spule kann beispielsweise
eine Induktivität
zwischen 20 mH und 200 mH aufweisen. Der Widerstand der Spule sollte
umso niedriger sein, je höher
die geforderte Ausgangsleistung der Anregungsvorrichtung ist. Für eine Ausgangsleistung
von beispielsweise 300 kW kann eine Spule mit 100 mH und einem Widerstand
von 1 Ohm ausreichend sein. Vorteilhafterweise ist die Spule luft-
oder wassergekühlt.
Ist die Spule luftgekühlt,
so bietet dies den Vorteil, dass zur Kühlung der Spule lediglich eine ausreichende
Luftzufuhr ermöglicht
werden muss. Eine Wasserkühlung
bietet den Vorteil, dass die Spule kompakter aufgebaut werden kann.
Mit einer Spule als Energiewandler ist es möglich, dem Antriebsstrang über den
Stromrichter und die elektrische Maschine Energie zu entnehmen,
diese in der Spule in magnetische Energie zu wandeln und die gespeicherte
magnetische Energie zumindest teilweise zu einem anderen Zeitpunkt
wieder in elektrische Energie zu wandeln, um sie über den
Stromrichter wieder der elektrischen Maschine und damit dem Antriebsstrang
zuzuführen.
Eine Spule bietet dabei auch den Vorteil, dass sie nur einen sehr
geringen Verlust aufweist, der von ihrem Widerstand abhängig ist.
Es ergibt sich dadurch eine besonders energiesparende und effektive
Anregung des Antriebsstrangs.
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Gemäß einer
abgewandelten Ausführungsform
der Erfindung ist der Energiewandler mindestens ein elektrischer
Widerstand. Ein elektrischer Widerstand hat den Vorteil, dass er
besonders günstig herzustellen
ist und einfach zu betreiben ist. Der Widerstand kann dazu dienen,
Energie, die dem Antriebsstrang über
die elektrische Maschine und den Stromrichter entnommen wurde, in
Wärme umzuwandeln.
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Wird
ein Kondensator als Energiespeicher verwendet, so bietet dies den
Vorteil, dass dem Antriebsstrang sowohl Energie entnommen als auch wieder
zugeführt
werden kann. Ein Kondensator bietet weiterhin den Vorteil, dass
er spannungsgesteuert betrieben werden kann. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, falls der Stromrichter mit IGBT-Transistoren bestückt ist,
da mit IGBT-Transistoren eine Spannungssteuerung besonders leicht
zu realisieren ist.
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Vorzugsweise
besitzt der Stromrichter eine Nennleistung von maximal 2% der Nennleistung
der elektrischen Maschine. Dies hat den Vorteil, dass der Stromrichter
und der daran angeschlossene Energiewandler für eine geringe Nennleistung
ausgelegt werden können,
wodurch eine sehr kompakte Bauform möglich ist. Besondere Vorteile
ergeben sich, wenn die Nennleistung des Stromrichters und des Energiewandlers,
also beispielsweise der an den Stromrichter angeschlossenen Spule,
so gering ist, dass die Anregungsvorrichtung als tragbares Gerät hergestellt
werden kann. Dazu kann der Stromrichter eine Nennleistung von maximal
1% der Nennleistung der elektrischen Maschine besitzen. Es ist jedoch auch
möglich,
dass die maximale Nennleistung des Stromrichters 5% der Nennleistung
der elektrischen Maschine beträgt.
Dies bietet den Vorteil, dass auch mit relativ starken Drehmomenten
der Antriebsstrang angeregt werden kann. Die Nennleistung ist dabei
die Leistung, die der Stromrichter und die Spule jeweils auf Dauer
zu leisten fähig
sind, ohne dass sie Schaden nehmen.
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Vorteilhafterweise
werden im Stromrichter abschaltbare Halbleiterbauelemente wie beispielsweise
IGBT-Transistoren oder GTO-Thyristoren verwendet. Solche Stromrichter
haben den Vorteil, dass sie Signale mit nahezu jeder Frequenz erzeugen
können.
Alternativ ist es auch möglich,
den Stromrichter mit herkömmlichen
Thyristoren zu bestücken,
die den Vorteil bieten, dass sie günstiger in der Herstellung
sind. Abschaltbare Halbleiterbauelemente bieten gegenüber herkömmlichen
Thyristoren den Vorteil, dass sie zum Abschalten des Stromdurchflusses in
einem Ventil des Stromrichters nicht auf einen Nulldurchgang der
Wechselspannungsseite des Stromrichters warten müssen. Dadurch ist es möglich, im Antriebsstrang
auch Torsionsschwingungen mit Frequenzen anzuregen, die deutlich,
beispielsweise zweifach, über
der Netzfrequenz des Wechselstromnetzes des Mehrpols liegen.
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Das
Verfahren und die Anregungsvorrichtung sind besonders geeignet für Anlagen
mit elektrischen Maschinen, bei denen die Masse der rotierenden
Antriebswelle mit den daran befestigten mitrotierenden Teilen mehr
als 10 t oder beträgt.
Der Einsatz der Anregungsvorrichtung ist deshalb bei solchen Anlagen
besonders vorteilhaft, da die Anregungsvorrichtung mit einer geringen
Nennleistung ihrer Teile auskommt und daher auch bei solch großen Anlagen nicht
besonders aufwändig
in der Herstellung oder beim Transport ist und daher auch mobil
eingesetzt werden kann. Außerdem
weisen Anlagen, bei denen die Masse der mitrotierenden Teile groß ist, im
Allgemeinen tiefe Resonanzfrequenzen bei geringer Dämpfung auf,
wofür das
erfindungsgemäße Verfahren
und die Anregungsvorrichtung besonders geeignet sind. So ist ihr
Einsatz besonders vorteilhaft, wenn das Gesamtmassenträgheitsmoment
des Antriebsstrangs mit den daran montierten Teilen mehr als 500
kgm2 beträgt. Der Einsatz kann aber auch
bei größeren Massenträgheitsmomenten
sinnvoll sein, z.B. über
1000 kgm2. Insbesondere eignet sich das Verfahren
für sehr
große
Massenträgheitsmomente von über 20.000
kgm2 oder 80.000 kgm2.
So ist der Einsatz besonders vorteilhaft bei Gesamtmassen der rotierenden
Teile eines Antriebsstrangs von über
30 t oder 100 t. Da kleinere Anlagen mit geringeren Massen oder
Massenträgheitsmomenten
geringere Leistungen zur Anregung einer Torsionsschwingung benötigen, ist
eine Anregungsvorrichtung, die für
große Anlagen
ausgelegt ist, auch dazu geeignet, kleine Anlagen anzuregen, weswegen
sie besonders universell einsetzbar ist.
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Vorteilhafterweise
weist die Anregungsvorrichtung eine Messeinrichtung auf, mit der
eine Regelgröße ermittelt
werden kann. Die Regelgröße repräsentiert
die Torsionsbeanspruchung an mindestens einer Stelle des Antriebsstrangs.
Dies hat den Vorteil, dass eine Reaktion des Antriebsstrangs auf eine
Schwingungsanregung durch die Anregungsvorrichtung verfolgt werden
kann. Die Messeinrichtung kann aus einem oder mehreren Sensoren
bestehen. Mehrere Sensoren haben den Vorteil, dass durch eine geeignete
Signalaufbereitung der Sensorsignale Störgrößen ausgefiltert werden können. Ein einzelner
Sensor hat den Vorteil, dass dieser einen geringern Aufwand für den Auf-
und Einbau der Messeinrichtung bedingt. Beim Einsatz mehrerer Sensoren
werden diese vorzugsweise an verschiedenen Positionen des Antriebsstrangs
angebracht. Die verschiedenen Positionen können azimuthal oder axial bezüglich des
Antriebsstrangs zueinander beabstandet sein. So ist beispielsweise
eine Anordnung von zwei Torsionsdehnungsmesssensoren auf zwei gegenüberliegenden
Positionen des Antriebsstrangs vorteilhaft, dergestalt, dass die
beiden Sensoren einen Azimuthalwinkel von 180° einschließen. Bei geeigneter Verarbeitung
der Ausgangssignale der Sensoren können so Störgrößen, die durch eine über den Umfang
variierende Eigenschaft der Antriebswelle bedingt sind, ausgefiltert
werden. Bei geeigneter Signalaufbereitung sind auch andere Azimuthalwinkel möglich, beispielsweise
30° oder
90°. Vorzugsweise können auch
mehrere Sensoren axial zueinander beabstandet angebracht werden.
Axial voneinander beabstandete Torsionsdehnungsmesssensoren sind insbesondere
vorteilhaft, wenn zunächst
die exakte Eigenform der Resonanztorsionsschwingung und der Ort
der höchsten
mechanischen Beanspruchung unbekannt sind. Auch können auf
diese Weise Torsionsschwingungseigenformen zumindest näherungsweise
bestimmt werden.
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Als
Sensoren eignen sich alle Sensoren, die eine Torsionsbeanspruchung
an einer Stelle oder in einem Bereich des Antriebsstrangs wiedergeben können. So
sind beispielsweise auf dem magnetostriktiven Effekt basierende
induktive Sensoren geeignet, Torsionsdehnungen des Antriebsstrangs
berührungslos
auch bei einem Rotieren des Antriebsstrangs zu erfassen. Es können jedoch
auch andere Sensoren eingesetzt werden, beispielsweise Dehnungsmessstreifen,
die auf dem Antriebsstrang montiert sind. Das Signal der Dehnungsmessstreifen kann
beispielsweise über
Funk oder über
einen Schleifringübertrager
von der rotierenden Welle abgenommen werden. Weiterhin können auch
Drehwinkelgeschwindigkeitsmesssensoren geeignet sein, eine Torsionsbeanspruchung
zu ermitteln. So kann aus den Geschwindigkeitsunterschieden zweier
axial voneinander beabstandeter Stellen des Antriebsstrangs eine
Verdrehung des Bereichs zwischen diesen beiden Stellen (Torsion)
ermittelt werden. Drehwinkelgeschwindigkeitsaufnehmer haben gegenüber magnetostriktiven
Sensoren den Vorteil, dass sie kostengünstiger sein können. Magnetostriktive
Sensoren haben insbesondere den Vorteil, dass sie berührungslos
arbeiten und eine Montage auch bei rotierendem Antriebsstrang möglich ist.
Dies ist insbesondere bei großen
Anlagen von Vorteil, bei denen ein Stoppen der Anlage zur Montage
der Messeinrichtung und der Anregungsvorrichtung größere Kosten
verursachen würde.
Da auch die Anregungsvorrichtung lediglich an den Mehrpol angeschlossen werden
muss, der mit der elektrischen Maschine verbunden ist, ist auf diese
Weise ein Aufbau der Anregungsvorrichtung an einer bestehenden Anlage
während
des regulären
Betriebs der Anlage möglich.
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Vorzugsweise
weist die Anregungsvorrichtung einen Regler auf, der die Steuereinrichtung
regelt und die Stärke
des Anregungsdrehmoments in Abhängigkeit
der Regelgröße regelt.
Dies hat den Vorteil, dass bei Überschreiten
eines Schwellwertes der Regelgröße die Stärke des
Anregungsdrehmoments vermindert werden kann, um eine Beschädigung der
Antriebswelle oder anderer Anlagenteile zu vermeiden. Es ist auch
möglich,
die Stärke
des Anregungsdrehmoments zu erhöhen,
falls bei einer Frequenz nach einer Anzahl von Anregungsperioden keine
messbare Torsionsschwingung festzustellen ist. Dies hat den Vorteil,
dass zuerst mit geringen Anregungsdrehmomenten versucht werden kann,
den Antriebsstrang bei einer Frequenz zu einer Torsionsschwingung
anzuregen. Falls es nicht gelingt, kann die Stärke des Anregungsdrehmoments
erhöht
werden. Durch diese Prozedur kann die Dauer des Messverfahrens verkürzt werden.
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Vorzugsweise
weist die Anregungsvorrichtung eine Speichereinrichtung zur Speicherung
von Frequenzen oder anderer Parameter des Betriebs der Anregungsvorrichtung
auf. Dies hat den Vorteil, dass die Anregungsfrequenzen mit verschiedenen anderen
Betriebsparametern nach einem Test analysiert werden können, um
beispielsweise festzustellen, welche Resonanzfrequenzen der Antriebsstrang aufweist.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Frequenzen abgespeichert
werden, bei denen eine Überschreitung
des Schwellwerts durch die Regelgröße auf tritt. Dies hat den Vorteil,
dass nach einem Versuchsdurchlauf, bei dem verschiedene Frequenzen
durchlaufen wurden, im Bereich der dabei abgespeicherten Frequenzen
noch einmal Versuche gestartet werden können. Dabei kann genau ermittelt werden,
bei welcher Frequenz es möglich
ist, eine Torsionsschwingung in dem Antriebsstrang anzuregen. So
kann beispielsweise, falls eine bestimmte Frequenz abgespeichert
wurde, bei der eine Schwellwertüberschreitung
festgestellt wurde, ein Bereich von 5% oberhalb und unterhalb dieser
Frequenz noch einmal in kleineren Schritten abgetastet werden, um
festzustellen, wie hoch die Resonanzfrequenz ist. Alternativ ist
es auch möglich,
alle Frequenzen abzuspeichern und für jede der Frequenzen die gemessene
Maximalamplitude einer eventuell auftretenden Torsionsschwingung
mit abzuspeichern. Dies hat den Vorteil, dass bei einer anschließenden Auswertung
auch quantitative Aussagen beispielsweise über die Dämpfung bei einer bestimmten Resonanztorsionsschwingung
getroffen werden können.
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Vorzugsweise
weist die Anregungsvorrichtung eine Auswerteeinrichtung auf, die
aus den gespeicherten Frequenzen Torsionsschwingungsresonanzfrequenzen
ermittelt. Falls beispielsweise zwei nahe beieinander liegende Frequenzen
ermittelt werden, bei denen eine Schwellwertüberschreitung auftritt, so
kann eine dazwischenliegende Resonanztorsionsfrequenz errechnet
werden. Die nahe beieinander liegenden Frequenzen können zwei
aufeinanderfolgende Frequenzen sein, die bei einem schrittweisen
Abtasten eines Frequenzbereiches sich lediglich durch einen Frequenzschritt
unterscheiden. Das Berechnen der Resonanzfrequenz aus zwei Frequenzen,
bei denen die Auswerteeinrichtung eine Überschreitung des Schwellwertes
festgestellt hat, kann beispielsweise durch ein Interpolationsverfahren
geschehen. Es ist auch möglich,
die Phasenverschiebung der angeregten Torsionsschwingung, die mit der
Messeinrichtung erfasst wird, gegenüber der Phasenlage des Anregungsdrehmomentes
zu berücksichtigen,
um bestimmen zu können,
ob eine Anregungsfrequenz über
oder unterhalb einer Resonanztorsionsfrequenz liegt. So ist eine
Phasenverschiebung nach vorne ein Zeichen dafür, dass die Resonanzfrequenz
höher ist
als die Anregungsfrequenz, und umgekehrt. Weiterhin ist es möglich, eine Resonanztorsionsfrequenz
aus dem Ausschwingen einer angeregten Torsionsschwingung nach Beendigung
der Anregung zu messen. Tritt keine weitere Anregung mehr auf, so
schwingt eine Torsionsschwingung mit ihrer jeweiligen Resonanzfrequenz aus.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Anregungsvorrichtung ein Ausgabegerät auf, mit dem eine automatisch
ermittelte Torsionsresonanzfrequenz für einen Benutzer ausgegeben
werden kann. Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer die Torsionsresonanzfrequenz nicht
aus Messergebnissen oder Betriebsparametern selbst ermitteln muss.
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Angeregt
wird vorzugsweise ein Antriebsstrang, der mindestens eine Maschine
zur elektrisch mechanischen Energiewandlung aufweist, wobei dies
zum Beispiel ein Generator und/oder ein Motor sein kann. Die Maschine
kann eine Synchron- oder Asynchron-Maschine sein. Die Erfindung
eignet sich besonders für
die Verwendung mit einer Synchronmaschine, da mit dieser durch die
Bereitstellung der Anregungsenergie in einem Gleichstromkreis die Schwingungsanregung
unabhängig
von der Netzfrequenz des Mehrpols und damit von der Rotationsgeschwindigkeit
des Antriebsstrangs ist. Wird für
den Stromrichter beispielsweise eine Brückenschaltung mit IGBT-Transistoren verwendet,
so können
auch deutlich höhere
Frequenzen als die durch die Drehzahl der Welle der Synchronmaschine
festgelegte Netzfrequenz angeregt werden. Alternativ ist es auch möglich, höhere Frequenzen
als die Netzfrequenz beispielsweise mit einer 12-Puls-Thyristor-Brückenschaltung
anzuregen.
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Angeregt
wird vorzugsweise ein Antriebsstrang, der mindestens eine Maschine
zur elektrisch-mechanischen Energiewandlung aufweist, beispielsweise
eine Dampfturbine mit angeschlossenem Generator, eine Windkraftanlage
mit Generator, eine Wasserkraftturbine mit Generator oder ein Zwischenspeicher
für elektrische
Energie mit einem Schwungrad, einem Motor, der das Schwungrad antreibt
und einem Generator. Es ist auch möglich, Propellerwellen von
Schiffen über
einen an der Propellerwelle angebrachten Generator anzuregen. Es
können
auch andere Antriebskonfigurationen, beispielsweise Antriebe von
Kränen
oder Aufzügen
oder deren Motoren zu Schwingungen angeregt werden. Dazu muss die Anregungsvorrichtung
lediglich an den Mehrpol angeschlossen werden, der den Motor mit
elektrischer Energie versorgt. Weiterhin ist es möglich, über den elektrischen
Motor einer Walzanlage oder den elektrischen Antrieb einer Königswelle
Torsionsschwingungseigenfrequenzen dieser Anlagen zu ermitteln. Im
Fall der Königswelle
mit mehreren an der Königswelle
angeschlossenen mechanischen Abtrieben ergibt sich als besonderer
Vorteil, dass zur Anregung verschiedener Torsionsschwingungseigenformen
lediglich eine erfindungsgemäße Anregungsvorrichtung
an den elektrischen Antrieb der Königswelle angeschlossen werden
muss. Wird mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Windkraftanlage angeregt,
so kann beispielsweise überprüft werden, ob
die Windkraftanlage allen im Betrieb zu erwartenden Belastungen
Stand hält.
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Je
nach Anwendungsfall kann die Anwendbarkeit des Verfahrens und der
Anregungsvorrichtung einen zusätzlichen
technischen Aufwand erfordern, beispielsweise bei einem drehzahlveränder lichen
Betrieb der Antriebswelle. Dieser Aufwand betrifft im Wesentlichen
die Anpassung des Stromrichters an eine ggf. in einem größeren Bereich
veränderliche
Netzfrequenz. Auch eine als Energiewandler und Energiespeicher verwendete
Spule kann unterschiedlichen Anwendungsfällen angepasst werden, insbesondere
bezüglich
ihrer Induktivität
und ihres Innenwiderstandes.
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Vorteilhafterweise
wird der Stromrichter mit seiner wechselstromseitigen Seite galvanisch
vom Wechselstromkreis getrennt. Dies hat den Vorteil, dass die Spannung
auf der wechselstromseitigen Seite des Stromrichters über das Übersetzungsverhältnis des
Transformators eingestellt werden kann. Diese Einstellung erfolgt
in Abhängigkeit
von der Spannung im Mehrpol, an den die elektrische Maschine angekoppelt
ist. Es ist auch eine Anordnung ohne galvanische Trennung möglich, wobei
sich Vorteile aus dem Verzicht auf den Transformator ergeben können, insbesondere
im Hinblick auf die Gesamtmasse der Anregungsvorrichtung.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Antriebsstrang, der mindestens eine elektrische
Maschine und eine über
einen elektrischen Mehrpol angeschlossene erfindungsgemäße Anregungsvorrichtung
aufweist. Besondere Vorteile ergeben sich, falls die elektrische
Maschine, an die die Anregungsvorrichtung angeschlossen ist, ein
fest installiertes Teil des Antriebsstrangs ist. In diesem Fall
sind keine zusätzlichen
elektromechanischen Schwingungsanreger wie zusätzliche Motoren notwendig,
um die Schwingung anzuregen. Dies ist insbesondere bei Antriebssträngen mit
großen
bewegten Massen von Vorteil, da eine Maschine, die einen solchen
Antriebsstrang anregen könnte,
auch über
große
Ausmaße
verfügen
würde,
da sie eine große
Leistung auf den Antriebsstrang aufbringen müsste, um diesen anzuregen.
Die fest installierte Maschine kann beispielsweise der Generator
einer Dampfturbine, der Generator einer Windkraftanlage, der Stromgenerator
einer Propellerwelle, der Motor eines Antriebs oder eine elektrische
Maschine sein, die an einem Antriebsstrang zeitweise als Motor und
zeitweise als Generator eingesetzt wird, beispielsweise an einem Energiespeicher
mit einem Schwungrad.
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Vorzugsweise
wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
dem Antriebsstrang für eine
vorgegebene Anregungszeit ein Anregungsdrehmoment aufgeprägt, das
eine bestimmte Frequenz aufweist. Anschließend wird für eine vorgegebene Zeit abgewartet.
Dies hat den Vorteil, dass die Anregungsvorrichtung nur für einen
bestimmten begrenzten Zeitraum betrieben wird und anschließend während der
Wartezeit abkühlen
kann. Dadurch kann die Nennleistung der Anregungsvorrichtung vorteilhafterweise
weit unterhalb der tatsächlichen
Anregungsleistung liegen. So ist es beispielsweise möglich, für kurze
Zeit, beispielsweise 2 bis 8 Sekunden, eine Spule mit dem fünffachen
ihrer Nennleistung zu belasten. So kann mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die eine Nennleistung von 1% der von der Maschine maximal gewandelten
Leistung aufweist, die Maschine kurzzeitig mit 5% ihrer maximal
gewandelten Leistung angeregt werden. Beträgt beispielsweise die Nennleistung
des Stromrichters oder der Spule 40 A, so kann für 4 Sekunden der Antriebsstrang
mit einer Leistung angeregt werden, die einen Strom in der Spule
von 200 A erfordert. Während
der Wartezeit wird der Spulenstrom im Gleichstromkreis mit dem darin
angeordneten Energiewandler, der auch beispielsweise ein Widerstand
sein kann, abgeschaltet oder wenigstens gegenüber den Anregungszeiten vermindert,
um dem Energiewandler, beispielsweise der Spule oder dem Widerstand
Zeit zum Abkühlen
zu geben. Anschließend
an die Wartezeit wird wieder ein Anregungsdrehmoment auf den Antriebsstrang
aufgeprägt,
vorzugsweise mit einer anderen Frequenz. Dies hat den Vorteil, dass
nach einander das Antwortverhalten des Antriebsstrangs auf Torsionsschwingungsanregungen
mit verschiedenen Frequenzen getestet werden kann. Wird das beschriebene
Verfahren mehrmalig wiederholt, so bietet dies den Vorteil, dass
viele verschiedene Frequenzen getestet werden können. Dabei kann beispielsweise
so vorgegangen werden, dass ein Frequenzbereich zwischen 5 und 500
Hz schrittweise getestet wird. Die Schrittweite kann beispielsweise ein
Zehntel, ein Hundertstel oder ein Tausendstel des Frequenzbereiches
ausmachen. Werden automatisch schrittweise nacheinander verschiedene
Frequenzen getestet, so kann die Anregungsvorrichtung über eine
lange Zeit automatisch verschiedene Frequenzen durchtesten, um eine
oder mehrere Resonanzfrequenzen zu ermitteln. Dieser Betrieb kann unabhängig von
einem manuellen Eingreifen gestaltet werden. Über eine Messeinrichtung kann
die Anlage auch überwacht
werden, damit es zu keinen Beschädigungen
am Antriebsstrang oder anderen Teilen kommt. Damit ist es nahezu
unerheblich, wie lange die Anregungszeiten und die Wartezeiten sind. Dies
ermöglicht
es, mit sehr geringen Leistungen den Antriebsstrang zu Torsionsschwingungen
anzuregen, da für
die Anregung bei einer bestimmten Frequenz nahezu uneingeschränkt Zeit
zur Verfügung
steht. Bei einer geringen Dämpfung,
wie dies insbesondere bei großen
Antriebssträngen
mit großen
bewegten Massen beispielsweise über
20 t der Fall ist, bauen sich auch bei einer Anregung mit geringer
Leistung nahe einer Resonanzfrequenz messbare Torsionsschwingungen
auf, falls lange genug angeregt wird.
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Vorzugsweise
wird eine Wartezeit gewählt, die
länger
ist als die Zeitdauer der vorangegangenen Anregung. Damit wird ermöglicht,
dass die Anregungsvorrichtung ausreichend Zeit hat abzukühlen. Es
kann auch ein Thermoelement oder mehrere Thermoelemente vorgesehen
sein, die den Betrieb der Anregungsvorrichtung überwachen, um bei einer drohenden Überlastung
der Anregungsvorrichtung abzuschalten oder um die Wartezeit abhängig von
einer erreichten Auskühltemperatur
zu wählen.
Dies hätte
den Vorteil, dass die Anlage vor Beschädigungen geschützt wird
und die Gesamtdauer des Tests minimiert wird, da nicht übermäßig lange
auf eine ausreichende Abkühlung
der Anregungsvorrichtung gewartet werden muss. Außerdem kann
der Zeitpunkt des Beginns einer nachfolgenden Anregung auch davon
abhängig
gemacht werden, ob eine mit der vorherigen Anregung angeregte Schwingung wieder
abgeklungen ist, d.h. beispielsweise der Messwert unter einen bestimmten
Schwellwert gefallen ist. Dies hat den Vorteil, dass eine nachfolgende Messung
nicht durch die Schwingungsanregung einer vorherigen Messung verfälscht wird.
Auch kann eine Reihenfolge der Testfrequenzen gewählt werden,
bei der Frequenzabstand zweier aufeinander folgender Anregungen
so groß ist,
dass eine mit der ersten Frequenz angeregte Schwingung die nächste Messung
bei der Anregung mit der zweiten Frequenz nicht beeinflusst. Beispielsweise
könnte
in der folgenden Reihenfolge angeregt werden: 20 Hz, 70 Hz, 150
Hz, 21 Hz, 71 Hz, 151 Hz usw.. Dabei hätte eine bei 20 Hz angeregte
Torsionsschwingung drei Anregungsphasen Zeit abzuklingen, bevor
sie die Messung bei 21 Hz beeinflussen könnte. Die Messungen bei 70
Hz und 150 Hz werden durch eine Schwingung mit 20 Hz nicht beeinflusst,
da diese ausgefiltert werden kann.
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Vorzugsweise
werden nach einem Abtasten eines Frequenzbereichs, d.h. dem Aufprägen von Anregungsdrehmomenten
mit unterschiedlichen Frequenzen, ein oder mehrere Bereiche des
bereits untersuchten Frequenzbereichs genauer untersucht. Wird beispielsweise
festgestellt, dass bei einem ersten schrittweisen Abtasten eines
Frequenzbereichs bei bestimmten Frequenzen eine Schwellwertüberschreitung
auftritt, so können
Bereiche (beispielsweise +/– 2%)
genauer untersucht werden. Wird eine Schwellwertüberschreitung der mit der Messeinrich tung
gewonnenen Regelgröße bei zwei
Frequenzen festgestellt, die lediglich um einen Schritt auseinanderliegen,
so ist zu vermuten, dass zwischen diesen beiden Frequenzen eine
Resonanzfrequenz einer Torsionsschwingung liegt. Vorteilhaft ist
es dann, wenn dieser Bereich noch einmal mit einer kleineren Schrittweite
abgetastet wird. Das heißt,
dass beispielsweise mit der tieferen Frequenz begonnen wird, dem
Antriebsstrang Anregungsdrehmomente aufzubringen, um dann in kleineren
Schritten die Frequenz zu erhöhen
und dem Antriebsstrang Anregungsdrehmomente mit der schrittweise
erhöhten Frequenz
aufzuprägen.
Hierfür
können
beispielsweise Schrittweiten gewählt
werden, die ein Zehntel der beim ersten Durchlauf verwendeten Schrittweiten
betragen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass dann bei einem
ersten Durchlauf größere Schrittweiten
gewählt
werden können
und dadurch die Gesamtlaufzeit des Tests vermindert wird. Es ist
auch möglich, einen
dritten Durchlauf anzuschließen,
um die Schrittweite in einem ausgewählten Bereich weiter zu verfeinern.
Dies bietet den Vorteil, dass Resonanztorsionsfrequenzen sehr exakt
ermittelt werden können.
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Bevorzugt
wird dieses Verfahren von der Anregungsvorrichtung automatisch durchgeführt. Je nach
Dauer der Anregungsphasen, der Wartezeit, des untersuchten Frequenzbereichs
und der nachfolgenden Feinmessungen kann eine solche automatisierte
Untersuchung mehrere Tage oder Wochen dauern. Wird die erfindungsgemäße Anregungsvorrichtung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren während des
laufenden Betriebs benutzt, so stellt dies jedoch keinen Nachteil
dar, da die mit dem Antriebsstrang zusammenhängende Anlage durchgehend in
Betrieb sein kann, während
der Test durchgeführt
wird.
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Vorteilhafterweise
wird als Stromrichter nicht ein fest installierter Anlagenstromrichter
verwendet, der zum Betrieb des Antriebsstrangs verwendet wird. Dies
hat den Vorteil, dass der Stromrichter speziell für die Schwingungsanregung
ausgelegt werden kann, beispielsweise mit einer Nennleistung, die
unterhalb der Nennleistung der elektrischen Maschine des Antriebsstrangs
liegt. Alternativ kann auch ein ohnehin an der Anlage vorhandener
Anlagenstromrichter verwendet werden, falls sich dieser zur Schwingungsanregung
eignet. Dies hat den Vorteil, dass kein zusätzlicher Stromrichter vorgehalten
werden muss.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend unter
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Anregungsvorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 eine
genauere Darstellung des Leistungsmoduls aus 1,
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3 eine
alternative Ausführungsform
eines Leistungsmoduls mit einer angepassten Steuerung,
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4.1–4.3 Betriebsparameter der Anregungsvorrichtung
aus 1 während
einer Schwingungsanregung, und
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5 ein
Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
ein Antriebsstrang 10 eines Turbogenerators dargestellt,
der über
einen Generator 11 verfügt,
der mechanische Energie einer Welle 12 in elektrische Energie
umwandelt. Die Drehbewegung der Welle 12 wird durch eine
Hochdruckturbine 13, eine Mitteldruckturbine 14 und
zwei Nieder druckturbinen 15 und 16 angetrieben.
Der Generator 11 gibt die erzeugte elektrische Energie
an einen Mehrpol 20 ab, an dem ein öffentliches Netz 21 angeschlossen
ist. Der Mehrpol 20 ist eine Drei-Phasen-Drehstromleitung.
Die Nennleistung des Generators 11 beträgt im dargestellten Beispiel
200 MVA. Um den Antriebsstrang 10 zu Torsionsschwingungen anzuregen,
ist an dem Mehrpol 20 eine erfindungsgemäße Anregungsvorrichtung
angeschlossen, die ein Leistungsmodul 30, eine Steuerung 40,
einen Schwingungsgeber 50 und eine Regel- und Auswerteeinheit 60 umfasst,
an die ein Sensor 70 angeschlossen ist.
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Die
Steuerung 40 erhält
von dem Schwingungsgeber 50 ein Schwingungssignal 51,
das im Leistungsmodul 30 verstärkt wird und über den
Mehrpol 20 als Anregungsdrehmoment über den Generator 11 auf
die Welle 12 aufgebracht wird. Das Schwingungssignal 51 wird
von einem Signalmodulator 52 erzeugt. Der Signalmodulator 52 kann
Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenz erzeugen und entspricht
in seinem Aufbau üblichen
Geräten
zur Erzeugung solcher Schwingungen, wobei er außerdem in der Lage ist, das
Schwingungssignal mit einem Gleichstromanteil zu addieren.
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Die
Steuerung 40 verfügt über eine
Stromrichtersteuerung 41, die mit einem Stromrichter 31 in dem
Leistungsmodul 30 verbunden ist. Der Stromrichter 31 besteht
aus einer an sich bekannten Zwölfpuls-Brückenschaltung
mit einer Serienschaltung von 2 Thyristor-bestückten Sechspuls-Brückenschaltungen,
die in der 2 detailliert dargestellt sind. Die
Stromrichtersteuerung 41 steuert die beiden Sechspuls-Brückenschaltungen
in einem ebenfalls bekannten Steuerungsverfahren mit der gleichzeitigen
Stromführendstellung
von zwei Ventilen und der Bildung von drei Gruppen, die jeweils
einen Versatz von 120° aufweisen,
an. Der Stromrichter 31 ist über einen Transforma tor 32 auf
seiner Wechselstromseite mit dem Mehrpol 20 verbunden.
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Der
mit dem Stromrichter 31 verbundene Gleichstromkreis weist
eine Induktivität 33 und
einen Widerstand 34 auf. Die Induktivität 33 und der Widerstand 34 stellen
eine Spule mit einer Induktivität
von 100 mH und einem Widerstand von 1 Ohm dar, die auf der Gleichstromseite
des Stromrichters 31 angeordnet ist. Der Gleichstromkreis
enthält
weiterhin ein Strommessgerät 35,
das der Steuerung 40 dazu dient, zu überprüfen, ob der Strom im Gleichstromkreis
dem Ansteuersignal, das ist das Schwingungssignal 51, entspricht
(Soll/Ist-Vergleich). Für
den Vergleich weist die Steuerung 40 einen Addierer 42 auf, der
die Stromstärke
im Gleichstromkreis von dem Schwingungssignal 51 abzieht
und damit einen Soll-Ist-Vergleich durchführt.
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Der
Stromrichter 31 entnimmt dem Mehrpol 20 entsprechend
der Frequenz des Schwingungssignals 51 Energie oder führt dem
Mehrpol 20 Energie zu. Auf der Gleichstromseite des Stromrichters 31 wird
die entnommene Energie teilweise in der Induktivität 33 zwischengespeichert
und teilweise durch den Widerstand 34 in Wärme umgewandelt.
Energie, die in der Induktivität 33 zwischengespeichert
wurde, kann in einer der nächsten
Halbwellen des Schwingungssignals 51 über den Stromrichter 31 wieder dem
Mehrpol 20 zugeführt
werden. Da auf diese Weise dem Mehrpol 20 Schwingungsenergie
mit einer Frequenz entnommen und zugeführt wird, die der Frequenz
des Schwingungssignals 51 entspricht, wird die Welle 12 des
Antriebsstrangs 10 über
den Generator 11 zu Torsionsschwingungen angeregt, da der
Generator 11 die Welle 12 mit der Frequenz des Schwingungssignals 51 bremst
oder beschleunigt. Ist die Frequenz des Schwingungssignals 51 in
der Nähe
einer Re sonanzfrequenz einer Torsionsschwingung der Welle 12 des
Antriebsstrangs 10, so stellt sich eine Torsionsschwingung
ein.
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Die
Nennleistung des Transformators 32, des Stromrichters 31,
der Induktivität 33 und
des Widerstands 34 entspricht 100 kW, wobei der Dauernennstrom
der Spule, die die Induktivität 33 und
den Widerstand 34 darstellt, 60 A beträgt. Da das Leistungsmodul 30 jeweils
nur für
wenige Sekunden betrieben wird, ist es möglich, mit einem pulsierenden Spulenstrom
von maximal 350 A eine Leistung von etwa 400 kW zur Anregung des
Antriebsstrangs 10 bereitzustellen. Nach einem solchen
Kurzzeitbetrieb wird jeweils eine Pause vorgesehen, die ausreichend lang
ist, damit sich die Spule wieder abkühlen kann. Die Dauer der Pause
ist abhängig
von der Anordnung der Spule und der Kühlung der Spule.
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Um
feststellen zu können,
ob sich in der Welle 12 des Antriebsstrangs 10 tatsächlich eine
Torsionsschwingung einstellt, wird ein Sensor 70 an der Welle 12 zwischen
dem Generator 11 und der Niederdruckturbine 16 angebracht.
Der Sensor 70 ist ein magnetostriktiver Sensor, der berührungslos
die mechanische Belastung der Welle 12 misst, indem er den
magnetostriktiven Effekt ausnützt,
der bei einer Gitterdehnung des Stahls der Welle 12 entsteht.
Der Sensor 70 liefert ein Signal, dessen Verlauf sich aus der
Schwingungsamplitude einer angeregten Torsionsschwingung und ggf.
Störgrößen, wie
beispielsweise umlaufenden magnetischen Feldern, zusammensetzt.
Daher verfügt
die Auswerte- und Regeleinrichtung 60 über einen Filter 61,
an den der Sensor 70 angeschlossen ist. Der Filter 61 ist
ein Bandpassfilter, der auf eine bestimmte Frequenz einstellbar
ist. Der Bandpassfilter 61 wird von einer Zentraleinheit 62 auf
eine Frequenz eingestellt, die der Frequenz des Schwingungssignals 51 entspricht.
Die Zentraleinheit 62 gibt an einem Ausgang die Frequenz
des Schwingungs signals 51 für den Schwingungsmodulator 52 vor.
Der Filter 61 erhält
die Information über die
auszufilternde Frequenz auch von diesem Ausgang.
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Die
Zentraleinheit 62 steuert pulsgesteuert über den
Schwingungsgeber 50 und die Steuerung 40 das Leistungsmodul 30 mit
unterschiedlichen Frequenzen an, wobei jeweils während eines Pulses mit einer
konstanten Frequenz für
die Dauer von 4 Sekunden versucht wird, eine Torsionsschwingung
in der Welle 12 des Antriebsstrangs 10 zu erzeugen. Darauf
folgend wird aus thermischen Gründen,
das heißt
zur Abkühlung
der kurzzeitig mit Überlast
betriebenen Bauteile, eine Wartezeit von 10 Minuten durch die Zentraleinheit 62 vorgegeben.
Anschließend
wird mit der nächsten
Frequenz versucht, eine Schwingung anzuregen. Dabei tastet die Zentraleinheit 62 schrittweise
Frequenzen zwischen 10 Hz und 90 Hz ab, wobei ein Schritt 1 Hz beträgt. Damit
ergibt sich eine Versuchsdauer von etwa 14 Stunden.
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In
einer Vergleichseinheit 63 wird überprüft, ob bei einer Anregungsfrequenz
eine messbare Torsionsschwingung der Welle 12 mit einer
Frequenz nahe der Anregungsfrequenz auftritt. Dazu wird das Ausgangssignal
des Filters 61 mit einem Schwellwert verglichen. Wird mit
der Vergleichseinheit 63 festgestellt, dass das gemessene
Schwingungssignal den Schwellwert überschreitet, so meldet sie
dies an die Zentraleinheit 62, die dann die Frequenz, bei
der die Schwellwertüberschreitung
aufgetreten ist, in einem Speicher 64 abspeichert. An dem
Speicher 64 ist eine Ausgabeeinheit 65 angeschlossen,
die aus den abgespeicherten Frequenzen des Speichers 64 Resonanzfrequenzen
von Torsionsschwingungen des Antriebsstrangs 10 berechnet
und ausgibt. Auf Einzelheiten des Verfahrens wird im Zusammenhang
mit 3 eingegangen.
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In 2 ist
das Leistungsmodul 30 detaillierter dargestellt. Es umfasst
den Stromrichter 31, der aus zwei in Serie geschalteten
Sechspuls-Brückenschaltungen
besteht. Die Sechspuls-Brückenschaltungen
sind mit Thyristoren bestückt.
Jede der beiden Sechspuls-Brückenschaltungen
ist jeweils galvanisch getrennt über
den Transformator 32 mit dem in 2 nicht
dargestellten Mehrpol 20 verbunden. Auf der Gleichstromseite
des Stromrichters 31 befinden sich die Induktivität 33,
der Widerstand 34 und das Strommessgerät 35.
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In 3 ist
eine alternative Ausführungsform mit
einem IGBT-Leistungsmodul 30' und
eine IGBT-Steuerung 40' gezeigt,
die anstelle des in 1 gezeigten Leistungsmoduls 30 und
anstelle der in 1 gezeigten Steuerung 40 eingesetzt
werden können.
Das Besondere an dem IGBT-Leistungsmodul 30' ist, das es mit einem IGBT-Stromrichter 31' bestückt ist,
der aufgrund des Einsatzes von IGBT-Transistoren auch dazu geeignet
ist, in dem Antriebstrang Frequenzen anzuregen, die deutlich über der
Netzfrequenz des Mehrpols liegen. Wegen des Einsatzes von IGBT-Transistoren
im IGBT-Stromrichter 31' ist
es zweckmäßig, als
Energiespeicher anstelle der Induktivität eine Kapazität 33' zu verwenden.
Die Kapazität 33' weist einen
Kapazitätswert von
25 mF auf. Da aufgrund der Verwendung von IGBT-Transistoren im IGBT-Stromrichter 31' die Gleichstromseite
des IGBT-Leistungsmoduls 30' spannungsgesteuert
betrieben wird, um in der Kapazität 33' Energie zwischenzuspeichern, wird
eine angepasste IGBT-Steuerung 40' verwendet. Die IGBT-Steuerung 40' verfügt über eine
IGBT-Stromrichtersteuerung 41', die einen Sollwert von dem Addierer 42 erhält, der,
wie in 1 gezeigt, mit einem Schwingungssignal (hier nicht
dargestellt) angesteuert wird. Der Addierer 42 berücksichtigt über einen Soll-Ist-Vergleich
mit Hilfe eines Spannungsmessgerätes 35' die tatsächlich in
der Kapazität 33' gespeicherte
Energie. Das Spannungsmessgerät 35' ist zu die sem
Zweck im Nebenschluss mit der Kapazität 33' im Gleichstromkreis angeordnet.
Die Ansteuerung der IGBT-Transistoren durch die IGBT-Stromrichtersteuerung 41' erfolgt auf
an sich bekannte Weise mit einer Spannungssteuerung. Der IGBT-Stromrichter 31' ist wiederum über einen
Transformator 32 mit dem hier nicht dargestellten Mehrpol 20 verbunden.
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In 4.1 ist der Strom in der Spule, die in 1 durch
die Induktivität 33 und
den Widerstand 34 dargestellt ist, während des Beginns einer Schwingungsanregung
gezeigt. Der Spulenstrom ist über
die Zeit aufgetragen. Zum Messzeitpunkt 1,4 Sekunden fließt kein
Strom im Gleichstromkreis, d.h. die Spule hat keine Energie gespeichert.
Während etwa
einer Zehntelsekunde wird anschließend der Stromfluss im Gleichstromkreis
auf 200 A erhöht
und damit Energie im Magnetfeld der Spule gespeichert. Anschließend wird
der Spulenstrom so gesteuert, dass er zwischen etwa 100 A und 300
A mit einer Frequenz von etwa 24 Hz schwankt.
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Die 4.2 zeigt, wie durch den schwankenden Spulenstrom
dem Generator 11 in 1 in Abhängigkeit
von der Zeit Energie entnommen oder zugeführt wird. In 2.2 ist die vom Stromrichter übertragene Leistung über der
Zeit dargestellt. Die maximal übertragene
Leistung des Stromrichters beträgt dabei
etwa 400 kW. Da der in 1 dargestellte Antriebsstrang
eine Torsionsschwingungsresonanzfrequenz von etwa 24 Hz aufweist,
gelingt es auch mit der geringen Leistung von etwa 400 kW eine Schwingung
anzuregen.
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In 4.3 ist das Messsignal des magnetostriktiven Sensors 70 über der
Zeit angetragen. Nach Beginn der Anregung bei 1,67 Sekunden baut
sich messbar eine Resonanztorsionsschwingung auf, die nach etwa
einer Sekunde Anregungszeit bereits zu einem maximalen durch die
Torsionsschwingung bedingten Torsionsdrehmoment von etwa 100 kNm führt. Nach
der gesamten Anregungsdauer von 4s tritt ein durch die Torsionsschwingung
gedingtes Torsionsdrehmoment von über 300 kNm auf.
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Im
Falle der Verwendung des in 3 dargestellten
IGBT-Stromrichters 31' erfolgt die
Ansteuerung des Gleichstromkreises durch Einstellen der Spannung
im Gleichstromkreis, wodurch es zu entsprechenden Spannungs- und
Stromverläufen
im Gleichstromkreis kommt.
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In 5 ist
ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Ermittlung einer Resonanztorsionsfrequenz eines Antriebsstrangs
dargestellt. Das gezeigte Verfahren wird mit der in 1 gezeigten
Anregungsvorrichtung an dem in 1 gezeigten
Antriebsstrang 10 durchgeführt.
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Im
Schritt 101 wird die Zentraleinheit 62 initialisiert,
wobei der Frequenzbereich festgelegt wird, der überprüft werden soll. Der Frequenzbereich
beträgt
10 Hz bis 90 Hz, wobei in Schritten von 1 Hz überprüft werden soll, ob bei der
jeweiligen Frequenz eine Resonanztorsionsschwingung angeregt werden kann.
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Im
Schritt 102 wird dem Schwingungsgeber 50 die erste
Testfrequenz vorgegeben, dies ist die tiefste zu testende Frequenz
von 10 Hz.
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Im
Schritt 103 steuert der Schwingungsgeber 50 über die
Steuerung 40 das Leistungsmodul 30 so an, dass
im Generator 11 Wirkleistung mit einer Frequenz verursacht
wird, die der aktuellen Testfrequenz entspricht.
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Im
Schritt 104 wird überprüft, ob in
der Welle 12 eine Torsionsschwingung mit der Testfrequenz auftritt
und ob die Ampli tude der Schwingung oberhalb eines Schwellwerts
liegt. Falls die Amplitude oberhalb des Schwellwerts liegt, springt
das Verfahren im Schritt 104 zum Schritt 105,
in dem die Testfrequenz mit dem ermittelten Messwert, welcher der maximalen
Schwingungsamplitude nach einer bestimmten Anregungszeit entspricht,
abgespeichert wird. Falls keine Schwingungsamplitude oder eine Schwingungsamplitude
unterhalb des Schwellwerts festgestellt wird, springt das Verfahren
zum Schritt 106, in dem die Testfrequenz um einen Schritt,
d.h. um 1 Hz erhöht
wird. Auch nach dem Schritt 105, in dem die Frequenz und
die maximale Schwingungsamplitude abgespeichert werden, springt
das Verfahren zum Schritt 106.
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Im
anschließenden
Schritt 107 wird eine Wartezeit von 10 Minuten eingehalten,
um die Spule des Leistungsmoduls 30 abkühlen zu lassen.
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Im
Schritt 108 wird überprüft, ob die
um einen Frequenzschritt erhöhte
Testfrequenz höher
ist als die höchste
zu testende Frequenz (hier: 90 Hz). Falls die Testfrequenz niedriger
oder gleich 90 Hz ist, springt das Verfahren zurück zum Schritt 103,
bei dem versucht wird, die Welle 12 zu einer Torsionsschwingung
mit der neuen Testfrequenz anzuregen. Wie die Zeitdauer der ersten
Anregungsphase betragen auch die Zeitdauern fortfolgenden Anregungsphasen
4 Sekunden.
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Wird
im Schritt 108 festgestellt, dass alle zu testenden Frequenzen
durchfahren wurden, werden im Schritt 109 die Testfrequenzen
der abgespeicherten Frequenzen ermittelt, zwischen denen vermutlich eine
Resonanzfrequenz einer Torsionsschwingung der Welle 12 liegt.
Dazu werden zwei nebeneinanderliegende abgespeicherte Frequenzen
ausgesucht, bei denen die Anregung einen höheren Messwert für eine auftretende
Schwingung ergab als bei den darüber
oder darunter liegenden Frequenzen.
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Der
Bereich zwischen diesen beiden Frequenzen wird nun noch einmal durch
feinere Schritte aufgeteilt. Im vorliegenden Beispiel beträgt die erste Frequenz
24 Hz und die zweite Frequenz 25 Hz. Die anderen Frequenzen unterhalb
von 24 Hz und oberhalb von 25 Hz weisen geringere Messwerte auf
als diese beiden Frequenzen.
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Im
Schritt 110 werden die Frequenzen 24 Hz und 25 Hz als neue
tiefste zu testende Frequenz und höchste zu testende Frequenz
festgelegt. Die Schrittweite wird auf 0,05 Hz verkleinert.
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Im
nachfolgenden Schritt 111 wird entsprechend den Schritten 103 bis 108 die
Resonanztorsionsfrequenz genauer ermittelt. Im Schritt 112 wird dann
die Frequenz ausgewählt,
bei der eine Anregung den höchsten
Messwert ergeben hat. Dies ist im vorliegenden Beispiel die Frequenz
24,1 Hz. Der Antriebsstrang weist also eine Resonanztorsionsfrequenz
bei 24,1 Hz auf. Im Schritt 113 wird das Ergebnis des Verfahrens
ausgegeben.
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Falls
in den Schritten 102 bis 109 festgestellt wird,
dass der Antriebsstrang mehr als eine Torsionsresonanzfrequenz zwischen
10 Hz und 90 Hz aufweist, so werden die Schritte 110 bis 113 für jede der Torsionsresonanzfrequenzen
durchgeführt.
-
Die
Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.
-
- 10
- Antriebsstrang
- 11
- Generator
- 12
- Welle
- 13
- Hochdruckturbine
- 14
- Mitteldruckturbine
- 15,
16
- Niederdruckturbine
- 20
- Mehrpol
- 21
- Öffentliches
Netz
- 30
- Leistungsmodul
- 30'
- IGBT-Leistungsmodul
- 31
- Stromrichter
- 31'
- IGBT-Stromrichter
- 32
- Transformator
- 33
- Induktivität
- 33'
- Kapazität
- 34
- Widerstand
- 35
- Strommessgerät
- 35'
- Spannungsmessgerät
- 40
- Steuerung
- 40'
- IGBT-Steuerung
- 41
- Stromrichtersteuerung
- 41'
- IGBT-Stromrichtersteuerung
- 42
- Addierer
- 50
- Schwingungsgeber
- 51
- Schwingungssignal
- 52
- Signalmodulator
- 60
- Auswerte-
und Regeleinrichtung
- 61
- Filter
- 62
- Zentraleinheit
- 63
- Vergleichseinheit
- 64
- Speicher
- 65
- Ausgabeeinheit
- 70
- Sensor