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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein mit einer zu sichernden Person
mitlaufendes Auffanggerät,
welches an einer im wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene oder
an einem im wesentlichen vertikalen Sicherungsseil gegen selbsttätige Abwärtsbewegung
gehemmt angeordnet und über
ein Bremsbetätigungsglied
mit einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar
ist und bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes mit einer nach
abwärts
gerichteten Kraft einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil
arretierten Zustand einnimmt.
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Für Reinigungs-
und Wartungsarbeiten sind an höheren
Bauwerken oftmals Steighilfen, insbesondere Leitern, mit einer Sicherungsschiene
angeordnet, an welcher ein Auffanggerät verschieblich geführt bzw.
entsprechend anbringbar ist. Das Auffanggerät ist mit einem von der zu
sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar, so dass diese
gegen einen Absturz gesichert ist. Beim Aufstieg bzw. Abstieg auf
der Leiter folgt das Auffanggerät
praktisch zwangsläufig
der zu sichernden Person, wobei es ggf. beim Abstieg notwendig sein
kann, das Auffanggerät
mit der Hand nachzuziehen. Das von der zu sichernden Person getragene
Gurtgeschirr ist entweder direkt oder indirekt über eine Sicherungsleine mit
einem Bremsbetätigungsglied
zur Betätigung
einer Bremse oder einer Arretiervorrichtung des Auffanggerätes verbunden.
Wird das Bremsbetätigungsglied
mit einer größeren Kraft
in Abwärtsrichtung
beaufschlagt, was beispielsweise bei einem Absturz der zu sichernden
Person der Fall ist, wird das Auffanggerät zwangsläufig an der Schiene gegen eine
Abwärtsbewegung
arretiert.
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Bei
herkömmlichen
Auffanggeräten
kann es jedoch zu gefährlichen
Situationen kommen, wenn beispielsweise die gesicherte Person nach
einem Sturz aufgrund des Fangstoßes, der beim Ansprechen der
Arretiervorrichtung des Auffanggerätes auftritt, Pendelbewegungen
ausführen
sollte. Derartige Pendelbewegungen können das Bremsbetätigungsglied
derart in Horizontalrichtung belasten, dass sich die Arretierung
temporär
löst und
die gestürzte
Person erneut abstürzt
und nach einem erneuten Fangstoß eine
erneute Pendelbewegung ausführt
usw. In ungünstigen
Situationen kann sich dabei das periodisch wiederholende Abstürzen, mit
einem erneuten Fangstoß und
einer erneuten Pendelbewegung derartig aufschaukeln, dass die zu
sichernde Person nicht mehr zuverlässig vor einem Absturz und
damit vor Verletzungen geschützt
werden kann.
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Aus
der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 102 24 681.5 ist ein mit einer zu sichernden
Person mitlaufendes Auffanggerät
bekannt, welches an einer im wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene
oder einem Sicherungsseil, insbesondere an einem Spannseil, angeordnet
ist, und welches bei einem Sturz der Person automatisch an der Sicherungsschiene
bzw. am Sicherungsseil arretiert wird. Die Arretierung bleibt dabei
auch dann sicher erhalten, wenn die gestürzte Person unter Ausführung größerer Pendelbewegungen
am Auffanggerät
hängt.
Hierzu ist ein bei erhöhter
Abwärtsgeschwindigkeit
des Auffanggerätes
ansprechendes und/oder bei erhöhter
Belastung des Bremsbetätigungsgliedes
selbsthaltend arretierwirksames Brems- bzw. Arretierorgan vorgesehen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Sicherheit gegen einen Absturz,
insbesondere auch bei Pendelbewegungen der verunfallten Person zu
erhöhen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Gegenstände der
unabhängigen
Ansprüche
gelöst,
vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, im oder am Auffanggerät zusätzlich ein mit
der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil zusammenwirkendes
Sicherungsgerät
vorzusehen, welches beim Absturz der gesicherten Person geschwindigkeits-
oder beschleunigungsabhängig
auslöst
und dadurch eine Abwärtsbewegung
des Auffanggerätes
auch bei einer Pendelbewegung der zu sichernden Person, also auch
bei nicht abwärts
beaufschlagten Bremsbetätigungsglied,
verhindert oder zumindest behindert. Das Auffanggerät ist dabei
in an sich bekannter Weise an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil
gegen selbsttätige
Abwärtsbewegungen
gehemmt angeordnet und über
ein Bremsbetätigungsglied
mit einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar.
Bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes
mit einer nach abwärts
gerichteten Kraft nimmt das Auffanggerät einen an der Sicherungsschiene
oder am Sicherungsseil arretierten Zustand ein.
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Die
erfindungsgemäße Lösung bietet
den großen
Vorteil, dass das Sicherungsgerät
geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst und damit unabhängig von
der Betätigung
des Bremsbetätigungsgliedes
die Abwärtsbewegung
des Auffanggerätes
verhindert oder zumindest behindert. Dadurch kann erreicht werden,
dass die zu sichernde Person auch bei einer Pendelbewegung, bei
welcher zumindest zeitweise das Bremsbetätigungsglied nicht arretier-
bzw. bremswirksam ist, gegen einen Absturz gesichert ist.
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Das
Sicherungsgerät
kann dabei nach dem Auslösen
einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil arretierten
Zustand einnehmen und damit eine weitere Abwärtsbewegung des Auffanggerätes vollständig unterbinden
oder einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil bremswirksamen
Zustand einnehmen, wodurch die Abwärtsbewegung des Auffanggerätes relativ
zur Abwärtsbewegung
der verunfallten Person deutlich gebremst ist, so dass diese das
Bremsbetätigungsglied
mit einer nach abwärts
gerichteten Kraft beaufschlagt und dadurch das Auffanggerät in seinen
an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil arretierten Zustand überführt. In
beiden Fällen
kann somit ein zuverlässiger
Schutz der zu sichernden Person gegen einen Absturz gewährleistet
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung weist
das Sicherungsgerät
zumindest eine im wesentlichen zylindrische und orthogonal zur Sicherungsschiene
oder orthogonal zum Sicherungsseil angeordnete Klemmwalze und eine
in einem spitzen Winkel auf die Sicherungsschiene oder auf das Sicherungsseil
zulaufende Klemmebene auf, die bei Abwärtsbewegung des Auffanggerätes mit
der Klemmwalze sperrend zusammenwirkt, indem die Klemmwalze zwischen
der schiefen Klemmebene und der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil
eingeklemmt wird. Bei einem normalen, langsamen Auf- bzw. Abstieg
verbleibt dabei die Klemmwalze in ihrer nicht klemmenden Stellung,
wogegen sie ab einer bestimmten Abwärtsgeschwindigkeit und/oder
Abwärtsbeschleunigung
aufgrund ihrer Reibung mit der Sicherungsschiene oder mit dem Sicherungsseil
in die klemmende Stellung überführt wird.
Durch die in einem spitzen Winkel auf die Sicherungsschiene oder
auf das Sicherungsseil zulaufende Klemmebene bzw. die bei einer
Abwärtsbewegung
des Auffanggerätes
damit sperrend zusammenwirkenden Klemmwalze kann ein konstruktiv
einfacher und kostengünstiger
und gleichzeitig besonders effektiver Brems- bzw. Arretiermechanismus
geschaffen werden, welcher insbesondere aufgrund seiner Einfachheit
eine hohe Zuverlässigkeit
gewährleistet.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
ein Spannelement vorgesehen, welches die Klemmwalze beim normalen, langsamen
Auf- und Abstieg leicht gegen die Klemmebene und gegen die Sicherungsschiene
oder gegen das Sicherungsseil vorspannt. Hierdurch wird ein permanenter
Reibschluss zwischen der Klemmwalze und der/dem Sicherungsschiene/Sicherungsseil
bzw. der Klemmebene erreicht, wodurch die Auslösesensibilität des Sicherungsgerätes im Vergleich zu
einer Ausführung
ohne Spannelement gesteigert werden kann. Das Spannelement kann
dabei beispielsweise in Form einer herkömmlichen Feder ausgeführt sein,
wodurch eine besonders einfache und kostengünstige Vorspannung realisiert
werden kann.
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Alternativ
zur Ausführungsform
des Sicherungsgerätes
mit Klemmwalze und Klemmebene kann das Sicherungsgerät gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
zumindest ein beim normalen, d. h. langsamen, Auf- und Abstieg an
der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil abrollendes Rad aufweisen.
Das Rad ist hierbei mit einem fliehkraftgesteuerten Element zwangsgekoppelt,
welches ab einer bestimmten Umdrehungsgeschwindigkeit und/oder ab
einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit eine mit der Sicherungsschiene
oder dem Sicherungsseil zusammenwirkende Bremse/Sperre auslöst. Im Unterschied
zur Klemmwalze wird somit die Abwärtsbewegung des Auffanggerätes nicht
durch eine Verklemmung der Klemmwalze zwischen der Klemmebene und
der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil erreicht, sondern
durch das fliehkraftgesteuerte Element, welches beispielsweise mit
einer Sperrklinke und/oder einer Radbremse wirkungsverbunden ist.
Die Sperrklinke kann dabei beispielsweise in an der Sicherungsschiene angeordnete
Ausnehmungen einrasten und dadurch das Auffanggerät an der
Sicherungsschiene arretieren. Denkbar ist auch, dass das fliehkraftgesteuerte
Elemente eine weitere Abrollbewegung des an der Sicherungsschiene
oder am Sicherungsseil abrollenden Rades unterbindet oder zumindest
behindert und dadurch die Bremswirkung erreicht wird.
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Löst das fliehkraftgesteuerte
Element beim Absturz der zu sichernden Person eine Sperre, beispielsweise
die Sperrklinke, aus, so wird das Auffanggerät an der Sicherungsschiene
arretiert und die Fallbewegung der abgestürzten Person auch ohne abwärts beaufschlagtem
Bremsbetätigungsglied
verhindert.
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Löst das fliehkraftgesteuerte
Element hingegen eine mit der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil
zusammenwirkende Bremse aus, so wird die Abwärtsbewegung des Sicherungsgerätes bzw. des
Auffanggerätes
beim Absturz der zu sichernden Person relativ zur Fallbewegung derselben
gebremst, wodurch die abstürzende
Person auf das Bremsbetätigungsglied
eine nach abwärts
gerichtete Kraft auslöst
und dadurch einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil
arretierten Zustand einnimmt. Sowohl bei einer ausgelösten Sperr-
als auch bei einer ausgelösten
Bremswirkung ist die abgestürzte
Person jedoch gegen einen weiteren Absturz, ausgelöst durch
eine Pendelbewegung und ein temporäres Lösen des Bremsbetätigungsgliedes,
zuverlässig
geschützt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Sicherungsgerät
als Zusatzgerät mit
dem Auffanggerät
gekoppelt. Hierdurch wird ermöglicht,
dass auch herkömmliche
Auffanggeräte
mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsgerät nachgerüstet werden
können
und dadurch die bislang im Einsatz befindlichen Auffanggeräte weiter
verwendet werden können.
Dies bietet zum einen Kostenvorteile, da das bisherige Auffanggerät nicht
durch ein neues Auffanggerät,
mit beispielsweise integriertem Sicherungsgerät, ersetzt werden muss und
zum anderen eine erhöhte
Arbeitssicherheit, da die bisherigen Auffanggeräte einfach mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsgerät nachgerüstet werden
können.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche
oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Auffanggerät im Querschnitt,
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2 ein
mit dem Auffanggerät
gekoppeltes Sicherungsgerät
mit einem anderen Brems-/Sperrmechanismus,
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3 eine
Darstellung wie in 1, jedoch mit einem Sicherungsseil.
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An
der Außenwand
eines nicht näher
dargestellten Gebäudes
oder Hochbauwerkes 1 ist gemäß den 1 und 2 eine
vertikale Sicherungsschiene 2 fest angeordnet, die mit
einer nicht näher
dargestellten Leiter kombiniert bzw. als Träger für beidseitig der Schiene angeordnete
Leitersprossen ausgebildet sein kann. An der Sicherungsschiene 2 ist
ein Gehäuse 3 eines
Auffanggerätes 4 unverlierbar
geführt,
beispielsweise mittels Führungsrollen 10,
die auf der Innen- und Außenseite
der Sicherungsschiene 2 abgestützt sind.
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Das
Auffanggerät 4 besitzt
eine grundsätzlich
bekannte Hemmung, beispielsweise in Form eines nicht dargestellten
und mit der Sicherungsschiene 2 zusammenwirkenden Reibteiles,
so dass das Auffanggerät 4 an
der Sicherungsschiene 2 nur gegen einen gewissen, wenn
auch schwachen Widerstand verschiebbar ist und ohne Einwirkung äußerer Kräfte seine
jeweilige Position an der Sicherungsschiene 2 beibehält.
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Des
Weiteren ist das Auffanggerät 4 über ein Bremsbetätigungsglied 5 mit
einem von einer nicht dargestellten und zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr
verbindbar und nimmt bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes 5 mit
einer nach abwärts
gerichteten Kraft einen an der Sicherungsschiene 2 arretierten
Zustand ein.
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Gemäß 1 weist
das Auffanggerät 4 ein mit
der Sicherungsschiene 2 zusammenwirkendes Sicherungsgerät 6 auf,
welches beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst und eine
Abwärtsbewegung
des Auffanggerätes 4 auch
bei nicht abwärts beaufschlagtem
Bremsbetätigungsglied 5 verhindert oder
zumindest behindert.
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Dabei
ist das Sicherungsgerät 6 gemäß 1 ein
integraler Bestandteil des Auffanggerätes 4, wogegen auch
denkbar ist, dass das Sicherungsgerät 6 gemäß 2 als
Zusatzgerät
mit dem Auffanggerät 4 gekoppelt
ist.
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Steigt
die mit dem Auffanggerät 4 gekoppelte bzw.
dadurch gesicherte Person auf der Leiter auf, wird das Auffanggerät 4 mittels
dessen vorgenannten Gurtgeschirrs mitgeschleppt. Ähnliches
gilt, wenn die gesicherte Person auf der Leiter an der Sicherungsschiene 2 absteigt
und sich dabei mehr oder weniger ausgeprägt zurücklehnt und dementsprechend
das Bremsbetätigungsglied 5 in
einer nicht sperr- und/oder bremswirksamen Lage hält.
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Sollte
die gesicherte Person von der Leiter abrutschen bzw. ihren Halt
verlieren, übt
sie eine nach abwärts
gerichtete Kraft auf das Bremsbetätigungsglied 5 aus,
woraufhin dieses in einen brems- und/oder sperrwirksamen Zustand überführt wird
und einen arretierten Zustand an der Sicherungsschiene 2 einnimmt.
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Bei
der Arbeit am Hochbauwerk 1 kommt es jedoch vor, dass sich
die mit dem Auffanggerät 4 verbundene
Person ggf. in ihrem Sicherungsgeschirr nach rückwärts lehnt. Rutscht die gesicherte
Person dabei aus oder verliert ihren Halt, so kann es aufgrund der
nach rückwärts gelehnten
Lage und einer gleichzeitigen Abwärtsbewegung des Auffanggerätes 4 zu
einem Nichtwirksamwerden des Bremsbetätigungsgliedes 5 kommen,
so dass eine zuverlässige Sicherung
gegen einen Absturz nicht gewährleistet werden
kann. Gleiches gilt, falls die abgestürzte Person nach dem ersten
Fangstoß eine
Pendelbewegung ausführt
und dadurch das Bremsbetätigungsglied 5 von
seiner wirksamen, in eine zumindest temporär wieder unwirksame Stellung überführt. Insbesondere
diese Pendelbewegung verbunden mit dem temporären Lösen des Bremsbetätigungsgliedes 5 kann
zu einem gefährlichen
Aufschaukeln verbunden mit einem unkontrollierten Absturz der zu
sichernden Person führen.
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Durch
das erfindungsgemäße Sicherungsgerät 6,
welches beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder
beschleunigungsabhängig
auslöst,
wird eine Abwärtsbewegung
des Auffanggerätes 4 auch
bei nicht abwärts
beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied 5,
insbesondere auch bei einer Pendelbewegung der gestürzten Person,
verhindert oder zumindest behindert.
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Die
geschwindigkeits- bzw. beschleunigungsabhängige Auslösung des Sicherungsgerätes 6 kann
dabei beispielsweise durch die nachfolgend beschriebenen zwei Varianten
realisiert werden, wobei diese rein exemplarische Ausführungsformen darstellen,
ohne Anspruch auf Vollständigkeit
zu erheben, so dass auch andere Ausführungsformen von der Erfindung
umschlossen sein sollen.
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Gemäß 1 weist
das Sicherungsgerät 6 eine
im wesentlichen zylindrische und orthogonal zur Sicherungsschiene 2 angeordnete
Klemmwalze 7 und eine in einem spitzen Winkel auf die Sicherungsschiene 2 zulaufende
Klemmebene 8 auf, die bei einer Abwärtsbewegung des Auffanggerätes 4 mit
der Klemmwalze 7 sperrend zusammenwirkt, indem die Klemmwalze 7 zwischen
der schiefen Klemmebene 8 und der Sicherungsschiene 2 eingeklemmt
ist. Die beispielhaft dargestellte Klemmwalze 7 kann dabei prinzipiell
auch als anders geformter Klemmkörper ausgebildet
sein.
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Generell
ist das Eigengewicht der Klemmwalze 7 so gewählt, dass
diese beim normalen, d. h. langsamen, Abstieg in ihrer nicht klemmenden
Stellung verbleibt, wogegen sie ab einer bestimmten Abwärtsgeschwindigkeit
und/oder Abwärtsbeschleunigung
aufgrund ihrer Reibung mit der Sicherungsschiene 2 in die
klemmende Stellung überführt wird. Beim
Sturz der gesi cherten Person ist somit die Reibung zwischen der
Klemmwalze 7 und der Sicherungsschiene 2 dafür verantwortlich,
dass diese mitgenommen und zwischen der Klemmebene 8 und
der Sicherungsschiene 2 eingeklemmt wird.
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Zusätzlich kann
noch ein nicht gezeigtes Spannelement vorgesehen sein, beispielsweise
eine Feder, welches die Klemmwalze 7 beim normalen langsamen
Auf- und Abstieg leicht gegen die Klemmebene 8 und gegen
die Sicherungsschiene 2 vorspannt und dadurch die Sensibilität bezüglich des Ansprechen
des Sicherungsgerätes 6 aufgrund
der permanenten Reibung an der Klemmebene 8 und der Sicherungsschiene 2 erhöht.
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Im
Unterschied dazu weist das Sicherungsgerät 6 gemäß 2 zumindest
ein beim langsamen Auf- und Abstieg an der Sicherungsschiene 2 abrollendes
Rad 9 auf, welches mit einem nicht dargestellten fliehkraftgesteuerten
Element zwangsgekoppelt ist, das wiederum ab einer bestimmten Umdrehungsgeschwindigkeit
bzw. ab einer bestimmten Rotationsbeschleunigung eine mit der Sicherungsschiene 2 zusammenwirkende
und ebenfalls nicht dargestellte Bremse/Sperre auslöst. Eine
Sperre kann beispielsweise in Form einer in die Sicherungsschiene 2 einrastende
Sperrklinke realisiert werden, wogegen eine Bremse im wirksamen
Zustand eine Umdrehung des Rades 9 verhindert oder zumindest
behindert und dadurch eine Abwärtsbewegung
des Sicherungsgerätes 6 verhindert
oder zumindest verzögert.
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Arretiert
sich das Sicherungsgerät 6 entweder
aufgrund einer Klemmwirkung der Klemmwalze 7 zwischen der
Klemmebene 8 und der Sicherungsschiene 2 oder
aufgrund einer einrastenden Sperrklinke an der Sicherungsschiene 2,
so ist denkbar, dass die gestürzte
Person allein aufgrund der Arretierung des Sicherungsgerätes 6 an
der Sicherungsschiene 2 gesichert wird. In jedem Fall,
d. h. sowohl bei einer Arretierung als auch bei einer verzögerten Abwärtsbewegung
des Sicherungsgerätes 6 an
der Sicherungsschiene 2 bewirkt die durch die fallende Person
abwärts
gerichtete Kraft auf das Bremsbetätigungsglied 5 eine
Brems- bzw. Arretierwirkung desselben, wodurch eine zusätzliche
Sicherung gewährleistet
werden kann.
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Sowohl
das gemäß 1 als
auch das gemäß 2 dargestellte
Sicherungsgerät 6 kann
jeweils eine nicht dargestellte Handhabe aufweisen, mit welcher
es im lastfreien Zustand von seiner klemmenden Stellung in seine
nicht klemmende Stellung überführt werden
kann. Dies kann beispielsweise ein Hebel oder ein Stift sein, der
sich bei belastetem Sicherungsgerät 6 nicht betätigen lässt und
dadurch ein ungewolltes Lösen
des Sicherungsgerätes 6 verhindert.
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Generell
ist denkbar, dass das Sicherungsgerät 6, wie in 1 gezeigt,
integraler Bestandteil des Auffanggerätes 4 ist, oder nachträglich mit
einem herkömmlichen
Auffanggerät 4,
wie in 2 gezeigt, gekoppelt ist. Dies bietet den großen Vorteil,
dass neue Geräte
sofort mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsgerät 6 ausgestattet
werden können
und Altgeräte
kostengünstig
und einfach mit einem als Zusatzge rät ausgebildeten Sicherungsgerät 6 selbst nachgerüstet werden
können.
Ein Austausch der bisher verwendeten Auffanggeräte 4 ist somit nicht
unbedingt erforderlich.
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Generell
gilt das vorab anhand der 1 und 2 beschriebene
auch für
ein gem. 3 verwendetes Sicherungsseil 2'. Hierbei ist
lediglich eine zusätzliche
Seilführung 11 erforderlich,
beispielsweise in Form einer Führungsrinne,
welche ein Ausweichen des Sicherungsseils 2' beim Wirksamwerden des Bremsbetätigungsgliedes 5 bzw.
des Sicherungsgerätes 6 verhindert.
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Zusammenfassend
lassen sich die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt
charakterisieren:
Die Erfindung sieht vor, ein mit der im wesentlichen vertikalen
Sicherungsschiene 2 oder einem im wesentlichen vertikalen
Sicherungsseil 2' zusammenwirkendes
Sicherungsgerät 6 an
einem mit einer zu sichernden Person mitlaufenden Auffanggerät 4 anzuordnen,
welches über
ein Bremsbetätigungsglied 5 mit
einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar
ist und bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes 5 mit
einer nach abwärts
gerichteten Kraft ein an der Sicherungsschiene 2 oder am
Sicherungsseil 2' arretierten
Zustand einnimmt. Das erfindungsgemäße Sicherungsgerät 6 löst dabei
beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig aus
und verhindert oder zumindest behindert dadurch eine Abwärtsbe wegung
des Auffanggerätes auch
bei nicht abwärts
beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied 5.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung lässt sich
die Arbeitssicherheit von Personen an Hochbauwerken 1 steigern
und die Gefahr eines unkontrollierten Absturzes deutlich reduzieren.
Insbesondere gefährliche
Pendelbewegungen der gestürzten
Person verbunden mit einem temporären Lösen des Bremsbetätigungsgliedes 5 und
einem weiteren stotterartigen Abstürzen derselben, können durch
die erfindungsgemäße Lösung wirkungsvoll
unterbunden werden.
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Da
das Sicherungsgerät 6 wahlweise
entweder als integraler Bestandteil des Auffanggerätes 4 oder
als ein mit diesem koppelbaren Zusatzgerät ausgeführt werden kann, können auch
bislang verwendete Auffanggeräte 4 kostengünstig und
einfach nachgerüstet
werden.