DE102004019714A1 - Mitlaufendes Auffanggerät - Google Patents

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Klaus Bornack
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Bornack GmbH and Co KG
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    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
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    • A62B35/00Safety belts or body harnesses; Similar equipment for limiting displacement of the human body, especially in case of sudden changes of motion
    • A62B35/0043Lifelines, lanyards, and anchors therefore
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein mit einer zu sichernden Person mitlaufendes Auffanggerät (4), welches an einer im Wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene (2) oder an einem im Wesentlichen vertikalen Sicherungsseil (2') gegen selbsttätige Abwärtsbewegung gehemmt angeordnet und über ein Bremsbetätigungsglied (5) mit einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar ist und bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes (5) mit einer nach abwärts gerichteten Kraft einen an der Sicherungsschiene (2) oder am Sicherungsseil (2') arretierten Zustand einnimmt. Erfindungswesentlich ist dabei, dass das Auffanggerät (4) ein mit der Sicherungsschiene (2) oder dem Sicherungsseil (2') zusammenwirkendes Sicherungsgerät (6) aufweist, welches beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst und eine Abwärtsbewegung des Auffanggerätes (4) auch bei nicht abwärts beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied (5) verhindert oder zumindest behindert. Die Erfindung betrifft außerdem ein Sicherungsgerät (6) zur Verbindung mit oben genanntem Auffanggerät (4).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein mit einer zu sichernden Person mitlaufendes Auffanggerät, welches an einer im wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene oder an einem im wesentlichen vertikalen Sicherungsseil gegen selbsttätige Abwärtsbewegung gehemmt angeordnet und über ein Bremsbetätigungsglied mit einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar ist und bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes mit einer nach abwärts gerichteten Kraft einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil arretierten Zustand einnimmt.
  • Für Reinigungs- und Wartungsarbeiten sind an höheren Bauwerken oftmals Steighilfen, insbesondere Leitern, mit einer Sicherungsschiene angeordnet, an welcher ein Auffanggerät verschieblich geführt bzw. entsprechend anbringbar ist. Das Auffanggerät ist mit einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar, so dass diese gegen einen Absturz gesichert ist. Beim Aufstieg bzw. Abstieg auf der Leiter folgt das Auffanggerät praktisch zwangsläufig der zu sichernden Person, wobei es ggf. beim Abstieg notwendig sein kann, das Auffanggerät mit der Hand nachzuziehen. Das von der zu sichernden Person getragene Gurtgeschirr ist entweder direkt oder indirekt über eine Sicherungsleine mit einem Bremsbetätigungsglied zur Betätigung einer Bremse oder einer Arretiervorrichtung des Auffanggerätes verbunden. Wird das Bremsbetätigungsglied mit einer größeren Kraft in Abwärtsrichtung beaufschlagt, was beispielsweise bei einem Absturz der zu sichernden Person der Fall ist, wird das Auffanggerät zwangsläufig an der Schiene gegen eine Abwärtsbewegung arretiert.
  • Bei herkömmlichen Auffanggeräten kann es jedoch zu gefährlichen Situationen kommen, wenn beispielsweise die gesicherte Person nach einem Sturz aufgrund des Fangstoßes, der beim Ansprechen der Arretiervorrichtung des Auffanggerätes auftritt, Pendelbewegungen ausführen sollte. Derartige Pendelbewegungen können das Bremsbetätigungsglied derart in Horizontalrichtung belasten, dass sich die Arretierung temporär löst und die gestürzte Person erneut abstürzt und nach einem erneuten Fangstoß eine erneute Pendelbewegung ausführt usw. In ungünstigen Situationen kann sich dabei das periodisch wiederholende Abstürzen, mit einem erneuten Fangstoß und einer erneuten Pendelbewegung derartig aufschaukeln, dass die zu sichernde Person nicht mehr zuverlässig vor einem Absturz und damit vor Verletzungen geschützt werden kann.
  • Aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 102 24 681.5 ist ein mit einer zu sichernden Person mitlaufendes Auffanggerät bekannt, welches an einer im wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene oder einem Sicherungsseil, insbesondere an einem Spannseil, angeordnet ist, und welches bei einem Sturz der Person automatisch an der Sicherungsschiene bzw. am Sicherungsseil arretiert wird. Die Arretierung bleibt dabei auch dann sicher erhalten, wenn die gestürzte Person unter Ausführung größerer Pendelbewegungen am Auffanggerät hängt. Hierzu ist ein bei erhöhter Abwärtsgeschwindigkeit des Auffanggerätes ansprechendes und/oder bei erhöhter Belastung des Bremsbetätigungsgliedes selbsthaltend arretierwirksames Brems- bzw. Arretierorgan vorgesehen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Sicherheit gegen einen Absturz, insbesondere auch bei Pendelbewegungen der verunfallten Person zu erhöhen.
  • Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, im oder am Auffanggerät zusätzlich ein mit der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil zusammenwirkendes Sicherungsgerät vorzusehen, welches beim Absturz der gesicherten Person geschwindigkeits- oder beschleunigungsabhängig auslöst und dadurch eine Abwärtsbewegung des Auffanggerätes auch bei einer Pendelbewegung der zu sichernden Person, also auch bei nicht abwärts beaufschlagten Bremsbetätigungsglied, verhindert oder zumindest behindert. Das Auffanggerät ist dabei in an sich bekannter Weise an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil gegen selbsttätige Abwärtsbewegungen gehemmt angeordnet und über ein Bremsbetätigungsglied mit einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar. Bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes mit einer nach abwärts gerichteten Kraft nimmt das Auffanggerät einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil arretierten Zustand ein.
  • Die erfindungsgemäße Lösung bietet den großen Vorteil, dass das Sicherungsgerät geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst und damit unabhängig von der Betätigung des Bremsbetätigungsgliedes die Abwärtsbewegung des Auffanggerätes verhindert oder zumindest behindert. Dadurch kann erreicht werden, dass die zu sichernde Person auch bei einer Pendelbewegung, bei welcher zumindest zeitweise das Bremsbetätigungsglied nicht arretier- bzw. bremswirksam ist, gegen einen Absturz gesichert ist.
  • Das Sicherungsgerät kann dabei nach dem Auslösen einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil arretierten Zustand einnehmen und damit eine weitere Abwärtsbewegung des Auffanggerätes vollständig unterbinden oder einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil bremswirksamen Zustand einnehmen, wodurch die Abwärtsbewegung des Auffanggerätes relativ zur Abwärtsbewegung der verunfallten Person deutlich gebremst ist, so dass diese das Bremsbetätigungsglied mit einer nach abwärts gerichteten Kraft beaufschlagt und dadurch das Auffanggerät in seinen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil arretierten Zustand überführt. In beiden Fällen kann somit ein zuverlässiger Schutz der zu sichernden Person gegen einen Absturz gewährleistet werden.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung weist das Sicherungsgerät zumindest eine im wesentlichen zylindrische und orthogonal zur Sicherungsschiene oder orthogonal zum Sicherungsseil angeordnete Klemmwalze und eine in einem spitzen Winkel auf die Sicherungsschiene oder auf das Sicherungsseil zulaufende Klemmebene auf, die bei Abwärtsbewegung des Auffanggerätes mit der Klemmwalze sperrend zusammenwirkt, indem die Klemmwalze zwischen der schiefen Klemmebene und der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil eingeklemmt wird. Bei einem normalen, langsamen Auf- bzw. Abstieg verbleibt dabei die Klemmwalze in ihrer nicht klemmenden Stellung, wogegen sie ab einer bestimmten Abwärtsgeschwindigkeit und/oder Abwärtsbeschleunigung aufgrund ihrer Reibung mit der Sicherungsschiene oder mit dem Sicherungsseil in die klemmende Stellung überführt wird. Durch die in einem spitzen Winkel auf die Sicherungsschiene oder auf das Sicherungsseil zulaufende Klemmebene bzw. die bei einer Abwärtsbewegung des Auffanggerätes damit sperrend zusammenwirkenden Klemmwalze kann ein konstruktiv einfacher und kostengünstiger und gleichzeitig besonders effektiver Brems- bzw. Arretiermechanismus geschaffen werden, welcher insbesondere aufgrund seiner Einfachheit eine hohe Zuverlässigkeit gewährleistet.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein Spannelement vorgesehen, welches die Klemmwalze beim normalen, langsamen Auf- und Abstieg leicht gegen die Klemmebene und gegen die Sicherungsschiene oder gegen das Sicherungsseil vorspannt. Hierdurch wird ein permanenter Reibschluss zwischen der Klemmwalze und der/dem Sicherungsschiene/Sicherungsseil bzw. der Klemmebene erreicht, wodurch die Auslösesensibilität des Sicherungsgerätes im Vergleich zu einer Ausführung ohne Spannelement gesteigert werden kann. Das Spannelement kann dabei beispielsweise in Form einer herkömmlichen Feder ausgeführt sein, wodurch eine besonders einfache und kostengünstige Vorspannung realisiert werden kann.
  • Alternativ zur Ausführungsform des Sicherungsgerätes mit Klemmwalze und Klemmebene kann das Sicherungsgerät gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zumindest ein beim normalen, d. h. langsamen, Auf- und Abstieg an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil abrollendes Rad aufweisen. Das Rad ist hierbei mit einem fliehkraftgesteuerten Element zwangsgekoppelt, welches ab einer bestimmten Umdrehungsgeschwindigkeit und/oder ab einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit eine mit der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil zusammenwirkende Bremse/Sperre auslöst. Im Unterschied zur Klemmwalze wird somit die Abwärtsbewegung des Auffanggerätes nicht durch eine Verklemmung der Klemmwalze zwischen der Klemmebene und der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil erreicht, sondern durch das fliehkraftgesteuerte Element, welches beispielsweise mit einer Sperrklinke und/oder einer Radbremse wirkungsverbunden ist. Die Sperrklinke kann dabei beispielsweise in an der Sicherungsschiene angeordnete Ausnehmungen einrasten und dadurch das Auffanggerät an der Sicherungsschiene arretieren. Denkbar ist auch, dass das fliehkraftgesteuerte Elemente eine weitere Abrollbewegung des an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil abrollenden Rades unterbindet oder zumindest behindert und dadurch die Bremswirkung erreicht wird.
  • Löst das fliehkraftgesteuerte Element beim Absturz der zu sichernden Person eine Sperre, beispielsweise die Sperrklinke, aus, so wird das Auffanggerät an der Sicherungsschiene arretiert und die Fallbewegung der abgestürzten Person auch ohne abwärts beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied verhindert.
  • Löst das fliehkraftgesteuerte Element hingegen eine mit der Sicherungsschiene oder dem Sicherungsseil zusammenwirkende Bremse aus, so wird die Abwärtsbewegung des Sicherungsgerätes bzw. des Auffanggerätes beim Absturz der zu sichernden Person relativ zur Fallbewegung derselben gebremst, wodurch die abstürzende Person auf das Bremsbetätigungsglied eine nach abwärts gerichtete Kraft auslöst und dadurch einen an der Sicherungsschiene oder am Sicherungsseil arretierten Zustand einnimmt. Sowohl bei einer ausgelösten Sperr- als auch bei einer ausgelösten Bremswirkung ist die abgestürzte Person jedoch gegen einen weiteren Absturz, ausgelöst durch eine Pendelbewegung und ein temporäres Lösen des Bremsbetätigungsgliedes, zuverlässig geschützt.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Sicherungsgerät als Zusatzgerät mit dem Auffanggerät gekoppelt. Hierdurch wird ermöglicht, dass auch herkömmliche Auffanggeräte mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsgerät nachgerüstet werden können und dadurch die bislang im Einsatz befindlichen Auffanggeräte weiter verwendet werden können. Dies bietet zum einen Kostenvorteile, da das bisherige Auffanggerät nicht durch ein neues Auffanggerät, mit beispielsweise integriertem Sicherungsgerät, ersetzt werden muss und zum anderen eine erhöhte Arbeitssicherheit, da die bisherigen Auffanggeräte einfach mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsgerät nachgerüstet werden können.
  • Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche Bauteile beziehen.
  • Dabei zeigen:
  • 1 ein erfindungsgemäßes Auffanggerät im Querschnitt,
  • 2 ein mit dem Auffanggerät gekoppeltes Sicherungsgerät mit einem anderen Brems-/Sperrmechanismus,
  • 3 eine Darstellung wie in 1, jedoch mit einem Sicherungsseil.
  • An der Außenwand eines nicht näher dargestellten Gebäudes oder Hochbauwerkes 1 ist gemäß den 1 und 2 eine vertikale Sicherungsschiene 2 fest angeordnet, die mit einer nicht näher dargestellten Leiter kombiniert bzw. als Träger für beidseitig der Schiene angeordnete Leitersprossen ausgebildet sein kann. An der Sicherungsschiene 2 ist ein Gehäuse 3 eines Auffanggerätes 4 unverlierbar geführt, beispielsweise mittels Führungsrollen 10, die auf der Innen- und Außenseite der Sicherungsschiene 2 abgestützt sind.
  • Das Auffanggerät 4 besitzt eine grundsätzlich bekannte Hemmung, beispielsweise in Form eines nicht dargestellten und mit der Sicherungsschiene 2 zusammenwirkenden Reibteiles, so dass das Auffanggerät 4 an der Sicherungsschiene 2 nur gegen einen gewissen, wenn auch schwachen Widerstand verschiebbar ist und ohne Einwirkung äußerer Kräfte seine jeweilige Position an der Sicherungsschiene 2 beibehält.
  • Des Weiteren ist das Auffanggerät 4 über ein Bremsbetätigungsglied 5 mit einem von einer nicht dargestellten und zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar und nimmt bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes 5 mit einer nach abwärts gerichteten Kraft einen an der Sicherungsschiene 2 arretierten Zustand ein.
  • Gemäß 1 weist das Auffanggerät 4 ein mit der Sicherungsschiene 2 zusammenwirkendes Sicherungsgerät 6 auf, welches beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst und eine Abwärtsbewegung des Auffanggerätes 4 auch bei nicht abwärts beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied 5 verhindert oder zumindest behindert.
  • Dabei ist das Sicherungsgerät 6 gemäß 1 ein integraler Bestandteil des Auffanggerätes 4, wogegen auch denkbar ist, dass das Sicherungsgerät 6 gemäß 2 als Zusatzgerät mit dem Auffanggerät 4 gekoppelt ist.
  • Steigt die mit dem Auffanggerät 4 gekoppelte bzw. dadurch gesicherte Person auf der Leiter auf, wird das Auffanggerät 4 mittels dessen vorgenannten Gurtgeschirrs mitgeschleppt. Ähnliches gilt, wenn die gesicherte Person auf der Leiter an der Sicherungsschiene 2 absteigt und sich dabei mehr oder weniger ausgeprägt zurücklehnt und dementsprechend das Bremsbetätigungsglied 5 in einer nicht sperr- und/oder bremswirksamen Lage hält.
  • Sollte die gesicherte Person von der Leiter abrutschen bzw. ihren Halt verlieren, übt sie eine nach abwärts gerichtete Kraft auf das Bremsbetätigungsglied 5 aus, woraufhin dieses in einen brems- und/oder sperrwirksamen Zustand überführt wird und einen arretierten Zustand an der Sicherungsschiene 2 einnimmt.
  • Bei der Arbeit am Hochbauwerk 1 kommt es jedoch vor, dass sich die mit dem Auffanggerät 4 verbundene Person ggf. in ihrem Sicherungsgeschirr nach rückwärts lehnt. Rutscht die gesicherte Person dabei aus oder verliert ihren Halt, so kann es aufgrund der nach rückwärts gelehnten Lage und einer gleichzeitigen Abwärtsbewegung des Auffanggerätes 4 zu einem Nichtwirksamwerden des Bremsbetätigungsgliedes 5 kommen, so dass eine zuverlässige Sicherung gegen einen Absturz nicht gewährleistet werden kann. Gleiches gilt, falls die abgestürzte Person nach dem ersten Fangstoß eine Pendelbewegung ausführt und dadurch das Bremsbetätigungsglied 5 von seiner wirksamen, in eine zumindest temporär wieder unwirksame Stellung überführt. Insbesondere diese Pendelbewegung verbunden mit dem temporären Lösen des Bremsbetätigungsgliedes 5 kann zu einem gefährlichen Aufschaukeln verbunden mit einem unkontrollierten Absturz der zu sichernden Person führen.
  • Durch das erfindungsgemäße Sicherungsgerät 6, welches beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst, wird eine Abwärtsbewegung des Auffanggerätes 4 auch bei nicht abwärts beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied 5, insbesondere auch bei einer Pendelbewegung der gestürzten Person, verhindert oder zumindest behindert.
  • Die geschwindigkeits- bzw. beschleunigungsabhängige Auslösung des Sicherungsgerätes 6 kann dabei beispielsweise durch die nachfolgend beschriebenen zwei Varianten realisiert werden, wobei diese rein exemplarische Ausführungsformen darstellen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, so dass auch andere Ausführungsformen von der Erfindung umschlossen sein sollen.
  • Gemäß 1 weist das Sicherungsgerät 6 eine im wesentlichen zylindrische und orthogonal zur Sicherungsschiene 2 angeordnete Klemmwalze 7 und eine in einem spitzen Winkel auf die Sicherungsschiene 2 zulaufende Klemmebene 8 auf, die bei einer Abwärtsbewegung des Auffanggerätes 4 mit der Klemmwalze 7 sperrend zusammenwirkt, indem die Klemmwalze 7 zwischen der schiefen Klemmebene 8 und der Sicherungsschiene 2 eingeklemmt ist. Die beispielhaft dargestellte Klemmwalze 7 kann dabei prinzipiell auch als anders geformter Klemmkörper ausgebildet sein.
  • Generell ist das Eigengewicht der Klemmwalze 7 so gewählt, dass diese beim normalen, d. h. langsamen, Abstieg in ihrer nicht klemmenden Stellung verbleibt, wogegen sie ab einer bestimmten Abwärtsgeschwindigkeit und/oder Abwärtsbeschleunigung aufgrund ihrer Reibung mit der Sicherungsschiene 2 in die klemmende Stellung überführt wird. Beim Sturz der gesi cherten Person ist somit die Reibung zwischen der Klemmwalze 7 und der Sicherungsschiene 2 dafür verantwortlich, dass diese mitgenommen und zwischen der Klemmebene 8 und der Sicherungsschiene 2 eingeklemmt wird.
  • Zusätzlich kann noch ein nicht gezeigtes Spannelement vorgesehen sein, beispielsweise eine Feder, welches die Klemmwalze 7 beim normalen langsamen Auf- und Abstieg leicht gegen die Klemmebene 8 und gegen die Sicherungsschiene 2 vorspannt und dadurch die Sensibilität bezüglich des Ansprechen des Sicherungsgerätes 6 aufgrund der permanenten Reibung an der Klemmebene 8 und der Sicherungsschiene 2 erhöht.
  • Im Unterschied dazu weist das Sicherungsgerät 6 gemäß 2 zumindest ein beim langsamen Auf- und Abstieg an der Sicherungsschiene 2 abrollendes Rad 9 auf, welches mit einem nicht dargestellten fliehkraftgesteuerten Element zwangsgekoppelt ist, das wiederum ab einer bestimmten Umdrehungsgeschwindigkeit bzw. ab einer bestimmten Rotationsbeschleunigung eine mit der Sicherungsschiene 2 zusammenwirkende und ebenfalls nicht dargestellte Bremse/Sperre auslöst. Eine Sperre kann beispielsweise in Form einer in die Sicherungsschiene 2 einrastende Sperrklinke realisiert werden, wogegen eine Bremse im wirksamen Zustand eine Umdrehung des Rades 9 verhindert oder zumindest behindert und dadurch eine Abwärtsbewegung des Sicherungsgerätes 6 verhindert oder zumindest verzögert.
  • Arretiert sich das Sicherungsgerät 6 entweder aufgrund einer Klemmwirkung der Klemmwalze 7 zwischen der Klemmebene 8 und der Sicherungsschiene 2 oder aufgrund einer einrastenden Sperrklinke an der Sicherungsschiene 2, so ist denkbar, dass die gestürzte Person allein aufgrund der Arretierung des Sicherungsgerätes 6 an der Sicherungsschiene 2 gesichert wird. In jedem Fall, d. h. sowohl bei einer Arretierung als auch bei einer verzögerten Abwärtsbewegung des Sicherungsgerätes 6 an der Sicherungsschiene 2 bewirkt die durch die fallende Person abwärts gerichtete Kraft auf das Bremsbetätigungsglied 5 eine Brems- bzw. Arretierwirkung desselben, wodurch eine zusätzliche Sicherung gewährleistet werden kann.
  • Sowohl das gemäß 1 als auch das gemäß 2 dargestellte Sicherungsgerät 6 kann jeweils eine nicht dargestellte Handhabe aufweisen, mit welcher es im lastfreien Zustand von seiner klemmenden Stellung in seine nicht klemmende Stellung überführt werden kann. Dies kann beispielsweise ein Hebel oder ein Stift sein, der sich bei belastetem Sicherungsgerät 6 nicht betätigen lässt und dadurch ein ungewolltes Lösen des Sicherungsgerätes 6 verhindert.
  • Generell ist denkbar, dass das Sicherungsgerät 6, wie in 1 gezeigt, integraler Bestandteil des Auffanggerätes 4 ist, oder nachträglich mit einem herkömmlichen Auffanggerät 4, wie in 2 gezeigt, gekoppelt ist. Dies bietet den großen Vorteil, dass neue Geräte sofort mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsgerät 6 ausgestattet werden können und Altgeräte kostengünstig und einfach mit einem als Zusatzge rät ausgebildeten Sicherungsgerät 6 selbst nachgerüstet werden können. Ein Austausch der bisher verwendeten Auffanggeräte 4 ist somit nicht unbedingt erforderlich.
  • Generell gilt das vorab anhand der 1 und 2 beschriebene auch für ein gem. 3 verwendetes Sicherungsseil 2'. Hierbei ist lediglich eine zusätzliche Seilführung 11 erforderlich, beispielsweise in Form einer Führungsrinne, welche ein Ausweichen des Sicherungsseils 2' beim Wirksamwerden des Bremsbetätigungsgliedes 5 bzw. des Sicherungsgerätes 6 verhindert.
  • Zusammenfassend lassen sich die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt charakterisieren:
    Die Erfindung sieht vor, ein mit der im wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene 2 oder einem im wesentlichen vertikalen Sicherungsseil 2' zusammenwirkendes Sicherungsgerät 6 an einem mit einer zu sichernden Person mitlaufenden Auffanggerät 4 anzuordnen, welches über ein Bremsbetätigungsglied 5 mit einem von der zu sichernden Person getragenen Gurtgeschirr verbindbar ist und bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes 5 mit einer nach abwärts gerichteten Kraft ein an der Sicherungsschiene 2 oder am Sicherungsseil 2' arretierten Zustand einnimmt. Das erfindungsgemäße Sicherungsgerät 6 löst dabei beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig aus und verhindert oder zumindest behindert dadurch eine Abwärtsbe wegung des Auffanggerätes auch bei nicht abwärts beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied 5.
  • Durch die erfindungsgemäße Lösung lässt sich die Arbeitssicherheit von Personen an Hochbauwerken 1 steigern und die Gefahr eines unkontrollierten Absturzes deutlich reduzieren. Insbesondere gefährliche Pendelbewegungen der gestürzten Person verbunden mit einem temporären Lösen des Bremsbetätigungsgliedes 5 und einem weiteren stotterartigen Abstürzen derselben, können durch die erfindungsgemäße Lösung wirkungsvoll unterbunden werden.
  • Da das Sicherungsgerät 6 wahlweise entweder als integraler Bestandteil des Auffanggerätes 4 oder als ein mit diesem koppelbaren Zusatzgerät ausgeführt werden kann, können auch bislang verwendete Auffanggeräte 4 kostengünstig und einfach nachgerüstet werden.

Claims (12)

  1. Mit einer zu sichernden Person mitlaufendes Auffanggerät (4), welches an einer im wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene (2) oder einem im wesentlichen vertikalen Sicherungsseil (2') gegen selbsttätige Abwärtsbewegung gehemmt angeordnet und über ein Bremsbetätigungsglied (5) mit einem von der zu sichernden Personen getragenen Gurtgeschirr verbindbar ist und bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes (5) mit einer nach abwärts gerichteten Kraft einen an der Sicherungsschiene (2) oder am Sicherungsseil (2') arretierten Zustand einnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass das Auffanggerät (4) ein mit der Sicherungsschiene (2) oder dem Sicherungsseil (2') zusammenwirkendes Sicherungsgerät (6) aufweist, welches beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst und eine Abwärtsbewegung des Auffanggerätes (4) auch bei nicht abwärts beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied (5) verhindert oder zumindest behindert.
  2. Auffanggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsgerät (6) eine im wesentlichen zylindrische und orthogonal zur Sicherungsschiene (2) oder dem Si cherungsseil (2') angeordnete Klemmwalze (7) und eine in einem spitzen Winkel auf die Sicherungsschiene (2) oder auf das Sicherungsseil (2') zulaufende Klemmebene (8) aufweist, die bei Abwärtsbewegung des Auffanggerätes (4) mit der Klemmwalze (7) sperrend zusammenwirkt, indem die Klemmwalze (7) zwischen der schiefen Klemmebene (8) und der Sicherungsschiene (2) oder dem Sicherungsseil (2') eingeklemmt ist.
  3. Auffanggerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmwalze (7) ein so hohes Eigengewicht aufweist, dass sie beim normalen langsamen Abstieg in ihrer nicht klemmenden Stellung verbleibt, wogegen sie ab einer bestimmten Abwärtsgeschwindigkeit und/oder Abwärtsbeschleunigung aufgrund ihrer Reibung mit der Sicherungsschiene (2) oder dem Sicherungsseil (2') in die klemmende Stellung überführt wird.
  4. Auffanggerät nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spannelement vorgesehen ist, welches die Klemmwalze (7) beim normalen langsamen Auf- und Abstieg leicht gegen die Klemmebene und gegen die Sicherungsschiene (2) oder gegen das Sicherungsseil (2') vorspannt.
  5. Auffanggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsgerät (6) zumindest ein beim normalen langsamen Auf- und Abstieg an der Sicherungsschiene (2) oder am Sicherungsseil (2') abrollendes Rad (9) aufweist.
  6. Auffanggerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rad (9) mit einem fliehkraftgesteuerten Element zwangsgekoppelt ist, welches ab einer bestimmten Umdrehungsgeschwindigkeit und/oder Rotationsbeschleunigung eine mit der Sicherungsschiene (2) oder dem Sicherungsseil (2') zusammenwirkende Bremse/Sperre auslöst.
  7. Auffanggerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Element im wirksamen Zustand eine Umdrehung des Rades (9) verhindert oder zumindest behindert und dadurch eine Abwärtsbewegung des Sicherungsgerätes (6) verhindert oder zumindest verzögert.
  8. Auffanggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsgerät (6) eine Handhabe aufweist, mit welcher das Sicherungsgerät (6) im lastfreien Zustand von seiner klemmenden Stellung in seine nicht klemmende Stellung überführt werden kann.
  9. Auffanggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsgerät (6) integraler Bestandteil des Auffanggerätes (4) ist.
  10. Auffanggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsgerät (6) als Zusatzgerät mit dem Auffanggerät (4) gekoppelt ist.
  11. Sicherungsgerät (6) zur Verbindung mit einem mit einer zu sichernden Person mitlaufenden Auffanggerät (4), das an einer im wesentlichen vertikalen Sicherungsschiene (2) oder an einem im wesentlichen vertikalen Sicherungsseil (2') gegen selbsttätige Abwärtsbewegung gehemmt angeordnet und über ein Bremsbetätigungsglied (5) mit einem von der zu sichernden Personen getragenen Gurtgeschirr verbindbar ist und bei Beaufschlagung des Bremsbetätigungsgliedes (5) mit einer nach abwärts gerichteten Kraft einen an der Sicherungsschiene (2) oder am Sicherungsseil (2') arretierten Zustand einnimmt, wobei das Sicherungsgerät (6) mit der Sicherungsschiene (2) oder dem Sicherungsseil (2') zusammenwirkt und beim Sturz der gesicherten Person geschwindigkeits- und/oder beschleunigungsabhängig auslöst und eine Abwärtsbewegung des Auffanggerätes (4) auch bei nicht abwärts beaufschlagtem Bremsbetätigungsglied (5) verhindert oder zumindest behindert.
  12. Sicherungsgerät nach Anspruch 11 mit den kennzeichnenden Merkmalen wenigstens eines der Ansprüche 2 bis 10.
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