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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Funkkommunikationssystems,
bei dem innerhalb des Funkabdeckungsbereiches der Basisstationen
eine Kommunikation zwischen jeweils einer Basisstation und Teilnehmerstationen
unter Verwendung einer Funkschnittstelle erfolgt. Weiterhin betrifft die
Erfindung eine Teilnehmerstation zur Durchführung des Verfahrens.
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In
Funkkommunikationssystemen werden Nachrichten, beispielsweise mit
Sprachinformation, Bildinformation, Videoinformation, SMS (Short
Message Service), MMS (Multimedia Messaging Service) oder anderen
Daten, mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Funkschnittstelle
zwischen sendender und empfangender Funkstation übertragen. Bei den Funkstationen
kann es sich hierbei je nach konkreter Ausgestaltung des Funkkommunikationssystems
um verschiedenartige Teilnehmerstationen oder netzseitige Funkeinrichtungen
wie Basisstationen handeln. In einem Mobilfunkkommunikationssystem
handelt es sich bei zumindest einem Teil der Teilnehmerstationen
um mobile Teilnehmerstationen. Das Abstrahlen der elektromagnetischen
Wellen erfolgt mit Trägerfrequenzen,
die in dem für
das jeweilige System vorgesehenen Frequenzband liegen.
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Mobilfunkkommunikationssysteme
sind oftmals als zellulare Systeme z. B. nach dem Standard GSM (Global
System for Mobile Communication) oder UMTS (Universal Mobile Telecommunications System)
mit einer Netzinfrastruktur bestehend z. B. aus Basisstationen,
Einrichtungen zur Kontrolle und Steuerung der Basisstationen und
weiteren netzseitigen Einrichtungen ausgebildet. Außer diesen
weiträumig
organisierten (supralokalen) zellularen, hierarchischen Funknetzen
gibt es auch drahtlose lokale Netze (WLANs, Wireless Local Area
Networks) mit einem in der Regel räumlich deutlich stärker begrenzten
Funkabdeckungsbereich. Beispiele verschiedener Standards für WLANs
sind HiperLAN, DECT, IEEE 802.11, Bluetooth und WATM.
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Jedem
Funkstandard entspricht eine spezifische Funkschnittstelle, welche
geprägt
ist durch die Art der sender- und empfängerseitigen Signalverarbeitung
und die zur Verfügung
stehenden Funkfrequenzen. Somit muss eine Teilnehmerstation in Bezug
auf ihre Hardware und/oder Software geeignet ausgestattet sein,
um unter Verwendung einer bestimmten Funkschnittstelle zu kommunizieren.
Es existieren sowohl Teilnehmerstationen, welche lediglich über eine
einzige Funkschnittstelle kommunizieren können, als auch Teilnehmerstationen,
welche in der Lage sind, über
eine Mehrzahl von Funkschnittstellen zu kommunizieren.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben
eines Funkkommunikationssystems aufzuzeigen, welches die Fähigkeit
von Teilnehmerstationen, unter Verwendung einer bestimmten Funkschnittstelle
zu kommunizieren, effizient ausnutzt. Weiterhin soll eine Teilnehmerstation zur
Durchführung
des Verfahrens vorgestellt werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch eine Teilnehmerstation mit den Merkmalen eines nebengeordneten
Anspruchs gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betreiben eines Teilnehmerstationen und Basisstationen umfassendes
zellularen Funkkommunikationssystem erfolgt innerhalb des Funkabdeckungsbereiches
der Basisstationen eine Kommunikation zwischen jeweils einer Basisstation
und Teilnehmerstationen unter Verwendung einer Funkschnittstelle.
Erfindungsgemäß kom muniziert
mindestens eine sich außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches der Basissta tionen befindliche Teilnehmerstation
unter Verwendung der Funkschnittstelle direkt mit einer sich außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches der Basisstationen befindlichen Teilnehmerstation.
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Bei
dem Funkkommunikationssystem kann es sich zum Beispiel um ein UMTS-Funkkommunikationssystem
handeln, in welchem innerhalb des Funkabdeckungsbereiches der Basisstationen
eine Kommunikation zwischen jeweils einer Basisstation und Teilnehmerstationen
unter Verwendung der UMTS-spezifischen Funkschnittstelle stattfindet.
Der Funkabdeckungsbereich einer Basisstation ist derjenige geografische
Bereich, innerhalb dessen von der Basisstation stammende Signale
empfangbar sind, bzw. mit einem bestimmten Signalpegel empfangbar sind,
und innerhalb dessen die Basisstation Signale von Teilnehmerstationen
empfangen kann, bzw. mit einem bestimmten Signalpegel empfangen
kann. Die Größe des Funkabdeckungsbereiches ändert sich mit
der verwendeten Sendeleistung und der Funkfrequenz, und hängt daher
von der Art der verwendeten Funkschnittstelle ab. Außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches der Basisstationen kann eine Teilnehmerstation
kein Signal einer Basisstation empfangen, bzw. kein solches Signal
mit einem bestimmten Signalpegel empfangen, welcher ausreichend
für eine
Kommunikation zwischen der Teilnehmerstation und der Basisstation
wäre. Dies
kann zum Beispiel zutreffen auf ländliche Gegenden, innerhalb
derer keine Basisstationen aufgestellt sind, oder auch in Funklöchern, welche
zum Beispiel durch geografische Verhältnisse, welche eine Abschattung
von Funksignalen verursachen, hervorgerufen werden können.
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Dadurch,
dass die mindestens eine Teilnehmerstation außerhalb des Funkabdeckungsbereiches
der Basisstationen unter Verwendung der Funkschnittstelle kommuniziert,
wird eine Kommunikation der Basisstationen mit anderen Teilnehmerstationen nicht
gestört.
Um den Empfang von von einer Basisstation stammenden Signalen durch
eine Teilnehmerstation, welches sich innerhalb des Funkabdeckungsbereiches
der Basisstation befindet, nicht zu stören, ist es auch möglich, dass
sich die mindestens eine Teilnehmerstation nicht nur außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches der Basisstationen befindet, sondern
auch außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches von Teilnehmerstationen, welche sich
innerhalb des Funkabdeckungsbereiches der Basisstationen befinden.
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In
Weiterbildung der Erfindung kommuniziert die mindestens eine Teilnehmerstation
unter Verwendung der Funkschnittstelle und einer weiteren Funkschnittstelle.
Bei der weiteren Funkschnittstelle kann es sich zum Beispiel um
eine WLAN Funkschnittstelle, zum Beispiel gemäß einem IEEE 802.11 System, handeln.
In Bezug auf diese weitere Funkschnittstelle können netzseitige Einrichtungen,
wie zum Beispiel Funkzugangspunkte vorhanden sein, mit denen die mindestens
eine Teilnehmerstation unter Verwendung der Funkschnittstelle oder
auch der weiteren Funkschnittstelle kommuniziert. Die beiden Kommunikationen
der mindestens einen Teilnehmerstation, dass heißt die Kommunikation über die
Funkschnittstelle und über
die weitere Funkschnittstelle, finden vorzugsweise nacheinander
oder abwechselnd statt, es ist jedoch auch möglich, dass die mindestens
eine Teilnehmerstation über
beide Funkschnittstellen gleichzeitig kommuniziert.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Funkreichweite der Funkschnittstelle größer ist
als die Funkreichweite der weiteren Funkschnittstelle. In diesem
Fall können
zum Beispiel Teilnehmer stationen, welchen üblicherweise die weitere Funkschnittstelle
zur Kommunikation untereinander zur Verfügung steht, die Funkschnittstelle
mit der größeren Reichweite
einsetzen und somit effizienter miteinander kommunizieren.
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In
Ausgestaltung der Erfindung verwendet die mindestens eine Teilnehmerstation
für die Übermittlung
von Signalisierungsinformationen die Funkschnittstelle und für die Übermittlung
von Nutzinformationen die weitere Funkschnittstelle.
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Einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung gemäß führt die mindestens eine Teilnehmerstation
unter Verwendung der Funkschnittstelle ein Verfahren zur Reservierung
von Funkressourcen durch. Diese Reservierung kann für eine Versendung einer
Nachricht durch die mindestens eine Teilnehmerstation erfolgen.
Vorteilhaft ist es, wenn eine solche Reservierung erfolgt, ohne
dass netzseitige Einrichtungen diese Reservierung unterstützen bzw.
an dieser beteiligt sind bzw. Funkressourcen zuweisen.
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In
Weiterbildung der Erfindung beteiligt sich die mindestens eine Teilnehmerstation
unter Verwendung der Funkschnittstelle an einem Verfahren zur Ermittlung
eines Pfades. Dieser Pfad kann hierbei insbesondere zwischen zwei
Teilnehmerstationen über
eine oder mehrere weitere Teilnehmerstationen verlaufen, über ihn
können
Nachrichten zwischen den beiden Teilnehmerstationen übertragen
werden.
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Die
erfindungsgemäße Teilnehmerstation
in einem zellularen Funkkommunikationssystem weist Mittel zum Kommunizieren
mit einer Basisstation unter Verwendung einer Funkschnittstelle
auf, sowie weiterhin Mittel zum Prüfen, ob sie sich außerhalb des
Funkabdeckungsbereiches von Basisstationen befindet, sowie Mittel
zur Teilnahme an einem Verfahren zur Ermittlung eines Pfades unter
Verwendung der Funkschnittstelle und/oder Mittel zum Durchführen eines
Verfahrens zur Reservierung von Funkressourcen unter Verwendung
der Funkschnittstelle, und/oder Mit tel zum direkten Austauschen
von Nutz- und/oder Signalisierungsinformationen mit anderen sich
außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches von Basisstationen befindlichen Teilnehmerstationen
unter Verwendung der Funkschnittstelle. Schließlich umfasst die erfindungsgemäße Teilnehmerstation Mittel
zum Freischalten der Mittel zur Teilnahme an einem Verfahren zur
Ermittlung eines Pfades und/oder der Mittel zum Durchführen eines
Verfahrens zur Reservierung von Funkressourcen und/oder der Mittel
zum Austausch von Nutz- und/oder Signalisierungsinformationen mit
anderen sich außerhalb des
Funkabdeckungsbereiches von Basisstationen befindlichen Teilnehmerstationen,
und zwar unter der Bedingung, dass sich die Teilnehmerstation außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches von Basisstationen befindet.
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Die
erfindungsgemäße Teilnehmerstation eignet
sich insbesondere zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei dies auch auf die Ausgestaltungen und Weiterbildungen zutrifft.
Hierzu kann sie weitere geeignete Mittel aufweisen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1:
einen Ausschnitt aus einem UMTS-Mobilfunkkommunikationssystem,
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2:
ein Netzwerk von Teilnehmerstationen,
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3:
schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Teilnehmerstation.
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1 zeigt
einen Ausschnitt aus einem UMTS-Mobilfunkkommunikationssystem.
Beispielhaft ist eine Funkzelle Z_UMTS – vereinfachend als Kreis symbolisiert – einer
Basisstation BS des zellularen UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems
dargestellt. Die Basisstation BS ist mit weiteren netzseitigen Einrichtungen
des Infrastrukturnetzes NET UMTS verbunden.
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Weitere
Funkzellen sind der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestellt. In der Funkzelle Z_UMTS befinden sich die beiden
teilnehmerseitigen Mobilstationen MS1 und MS2, welche mit der Basisstation
BS unter Verwendung der Funkschnittstelle UMTS des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems
kommunizieren können.
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Die
Mobilstationen MS1 und MS2 sind so ausgestattet, dass sie auch über die
Funkschnittstelle WLAN eines WLAN Systems, z. B. gemäß einem Standard
IEEE 802.11, kommunizieren können.
Eine solche Kommunikation kann sowohl zwischen einem Funkzugangspunkt
AP des WLAN, als auch zwischen den Mobilstationen MS1 und MS2 erfolgen.
Da für
WLAN Systeme in der Regel höhere
Funkfrequenzen eingesetzt werden als für das UMTS-Mobilfunkkommunikationssystem, ist die
Reichweite der Funkkommunikation unter Verwendung der Funkschnittstelle
WLAN kleiner als die Funkzellen des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems.
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Weiterhin
sind in 1 die beiden teilnehmerseitigen
Mobilstationen MS3 und MS4 dargestellt, welche sich außerhalb
der Funkzelle Z_UMTS der Basisstation BS befinden. Es wird angenommen, dass
sich die Mobilstationen MS3 und MS4 außerhalb des Funkabdeckungsbereiches
des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems,
d. h. außerhalb
der Funkzellen aller Basisstationen des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems,
befinden, so z. B. in einer ländlichen
Gegend, in welcher keine Basisstationen aufgestellt sind, oder in
einem Funkloch. Wie auch die Mobilstationen MS1 und MS2 können die Mobilstationen
MS3 und MS4 unter Verwendung der beiden Funkschnittstellen UMTS
und WLAN kommunizieren. Die direkte Kommunikation zwischen Mobilstationen
erfolgt üblicherweise
unter Verwendung der Funkschnittstelle WLAN. Erfindungsgemäß jedoch setzen
die Mobilstationen MS3 und MS4 hierfür u. a. die Funkschnittstelle
UMTS ein. Die Kommunikation zwischen den Mobilstationen MS3 und
MS4 erfolgt somit über
die Funkschnittstelle UMTS oder über
die beiden Funkschnittstellen UMTS und WLAN.
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Von
Vorteil bei der Verwendung der Funkschnittstelle UMTS durch Mobilstationen,
welche sich nicht innerhalb des Funkab deckungsbereiches des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems
befinden, ist, dass die Mobilstationen die Vorzüge der Funkschnittstelle UMTS
nutzen können,
ohne dabei die sonstige Kommunikation innerhalb des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems
zu stören.
Somit kann die in den Mobilstationen implementierte Hardware, welche
sie zur Kommunikation unter Verwendung der Funkschnittstelle UMTS
befähigt,
auch dann genutzt werden, wenn sich die Mobilstationen nicht innerhalb des
Funkabdeckungsbereiches des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems
befinden. Zudem steht für
die direkte Kommunikation zwischen den Teilnehmerstationen bzw.
zwischen den Funkstationen des WLAN ein größerer Umfang an Funkressourcen
zur Verfügung,
wenn die Mobilstationen nicht lediglich auf die Funkressourcen der
Funkschnittstelle WLAN, sondern auch auf die Funkressourcen der
Funkschnittstelle UMTS zugreifen können.
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Neben
einer direkten Kommunikation zwischen den Mobilstationen MS3 und
MS4 kann die Funkschnittstelle UMTS auch für eine Kommunikation der Mobilstationen
MS3 und MS4 mit Funkzugangspunkten eines WLAN genutzt werden, in 1 nicht
dargestellt.
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Im
folgenden werden konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Funkschnittstelle
UMTS durch Mobilstationen, welche sich außerhalb des Funkabdeckungsbereiches
des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems
befinden, vorgestellt. Hierzu zeigt 2 eine Gruppe
von teilnehmerseitigen Mobilstationen A, B, C und D, welche sich
außerhalb
des Funkabdeckungsbereiches des UMTS-Mobilfunkkommunikationssystems
aufhalten. Die Mobilstationen A, B, C und D kommunizieren untereinander
ohne Einsatz einer netzseitigen Infrastruktur, und bilden somit
ein Adhoc-Netz. Durch einen Doppelpfeil mit der Aufschrift WLAN
sind jeweils diejenigen Mobilstationen verbunden, welche unter Verwendung
der Funkschnittstelle WLAN direkt, d. h. ohne Weiterleitung von
Nachrichten über
andere Mobilstationen, miteinander kommunizieren können. Eine
direkte Kommunikation unter Verwendung der Funkschnittstelle WLAN
ist somit möglich
zwischen den Mobilstationen A und B, C und B, sowie B und D.
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Im
folgenden wird der Fall betrachtet, dass die Mobilstation A die
Versendung einer Nachricht an die Mobilstation D über die
Mobilstation B beabsichtigt. Für
diese Übertragung
müssen
zuvor die zu verwendenden Funkressourcen belegt bzw. reserviert werden.
Steht den Mobilstationen A, B, C und D lediglich die Funkschnittstelle
WLAN zur Verfügung,
so kann eine Belegung von Funkressourcen gemäß dem Standard IEEE 802.11
b folgendermaßen
erfolgen: die Mobilstation A versendet eine RTS (Ready To Send)
Signalisierungsnachricht, welche indiziert, dass sie die Versendung
einer Nachricht an die Mobilstation B beabsichtigt. Alle Mobilstationen,
welche die RTS Signalisierungsnachricht empfangen, betrachten die
Funkressourcen für
eine bestimmte Zeitspanne als belegt und greifen nicht auf diese
zu. Die RTS Signalisierungsnachricht wird jedoch nur von der Mobilstation
B empfangen, da sich keine andere Mobilstation in der Nachbarschaft
der Mobilstation A befindet. Somit kann eine Nachrichtenübertragung von
der Mobilstation A an die Mobilstation B durch die Mobilstationen
C und D gestört
werden. Überträgt die Mobilstation
C oder D gleichzeitig zur Nachrichtenübertragung der Mobilstation
A eine Nachricht, so kommt es zu Nachrichtenkollisionen, so dass
Nachrichten verloren gehen können.
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Gemäß der Erfindung
kann die Mobilstation A zur Belegung von Funkressourcen die Funkschnittstelle
UMTS verwenden. Wird die Signalisierungsnachricht RTS über die
Funkschnittstelle UMTS versendet, so erreicht diese aufgrund der
größeren Reichweite
der Funkschnittstelle UMTS gegenüber der
Funkschnittstelle WLAN alle drei Mobilstationen B, C und D. Somit
wird gewährleistet,
dass die Mobilstation A im folgenden eine Nachricht kollisionsfrei
an die Mobilstation B übertragen
kann, wobei diese Nachrichtenübertragung über die
Funkschnittstelle WLAN erfolgen kann.
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Wie
beschrieben kann die Funkschnittstelle UMTS von den Mobilstationen
A, B, C und D zur Versendung von Signalisierungsnachrichten eingesetzt werden
und die Funkschnittstelle WLAN zur Versendung von Nutznachrichten.
Alternativ ist es möglich, dass
die Funkschnittstelle UMTS auch zur Versendung von Nutznachrichten
verwendet wird. So kann die Mobilstation A sowohl die Funkressourcen
für eine
Nachrichtenversendung an die Mobilstation D unter Verwendung der
Funkschnittstelle UMTS belegen, als auch nach erfolgreicher Reservierung
der Funkressourcen eine Nutzinformationen enthaltende Nachricht
unter Verwendung der Funkschnittstelle UMTS direkt an die Mobilstation
D versenden.
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Auch
für das
Routing, d. h. die Ermittlung eines Pfades durch ein Netz von Mobilstationen,
kann die Funkschnittstelle UMTS eingesetzt werden. So können die
Mobilstationen A, B, C und D zunächst ihre
Nachbarn unter Verwendung der Funkschnittstelle WLAN ermitteln,
indem sie geeignete Signalisierungsnachrichten (z. B. Versendung
einer „HELLO"-Nachricht per Broadcast
und Empfang von „REPLY"-Nachrichten durch
Nachbarn) austauschen. Nachdem jede Mobilstation A, B, C und D ihre
Nachbarn kennt, können
diese Nachbarschaftsinformationen unter Verwendung der Funkschnittstelle
UMTS zwischen den Mobilstationen A, B, C und D ausgetauscht werden.
Hierzu ist aufgrund der großen Reichweite
der Funkschnittstelle UMTS pro Mobilstation die Versendung von lediglich
einer Nachricht nötig.
Hierdurch steht jeder Mobilstation A, B, C und D die vollständige Netzwerktopologie
zur Verfügung,
so dass bei Bedarf ein Pfad zu jeder anderen Mobilstation bestimmt
werden kann, ohne dass ein erneuter Austausch von Signalisierungsnachrichten
nötig ist. Würde zur
Ermittlung der Netzwerktopologie ausschließlich die Funkschnittstelle
WLAN eingesetzt, so müsste
eine deutlich größere Anzahl
an Signalisierungsnachrichten versendet werden, so dass der maximal
mögliche
Durchsatz an Nutznachrichten sinken würde.
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Das
beschriebene Routing-Verfahren lässt sich
auch auf den Fall erweitern, dass nur eine Teilmenge der Mobilstationen
des Adhoc-Netzes die Fähigkeit
besitzt, unter Verwendung der Funkschnittstelle UTMS zu kommunizieren.
Befinden sich beispielsweise in der Nachbarschaft der Mobilstationen A,
B, C und D jeweils Mobilstationen, welche nicht über die Funkschnittstelle UMTS
kommunizieren können,
so ist es möglich,
dass die Mobilstationen A, B, C und D Informationen über diese
Mobilstationen, welche unter Verwendung der Funkschnittstelle WLAN
ermittelt wurden, unter Verwendung der Funkschnittstelle UMTS austauschen.
Nach erfolgtem Austausch können
die Mobilstationen A, B, C und D die Informationen über die
Mobilstationen innerhalb des Funkabdeckungsbereich der jeweils anderen Mobilstationen
an ihre benachbarten nicht UMTS-fähigen Mobilstationen unter
Verwendung der Funkschnittstelle WLAN weiterleiten. Auf diese Weise werden
Routinginformationen schnell und effizient im gesamten Netzwerk
verbreitet.
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Auch
für den
Fall, dass sich die Netzwerktopologie ändert, indem z. B. eine Mobilstation
ihren Aufenthaltsort ändert,
können
die Routinginformationen bei Verwendung der Funkschnittstelle UTMS
rascher aktualisiert werden, als wenn lediglich die Funkschnittstelle
WLAN eingesetzt würde.
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3 zeigt
schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen teilnehmerseitigen Mobilstation MS.
Durch die Mittel MEANS UMTS kann die Mobilstation MS mit der Basisstation
BS unter Verwendung der Funkschnittstelle UMTS kommunizieren. Auch die
Mittel MEANS WLAN ALLOCATE, MEANS WLAN ROUTING und MEANS WLAN ermöglichen der
Mobilstation MS die Kommunikation über die Funkschnittstelle UMTS.
Hierbei sind die Mittel MEANS WLAN so ausgestaltet, dass die Mobilstation MS
Nutz- und/oder Signalisierungsinformationen an andere Mobilstationen
senden bzw. von diesen empfangen kann, die Mittel MEANS WLAN ALLOCATE so,
dass ein Protokoll für
den Zugriff auf Funkressourcen implementiert ist, und die Mittel
MEANS WLAN ROUTING so, dass ein Routing-Protokoll, wie es z. B.
oben beschrieben wurde, implementiert ist. Aufgrund der Mittel MEANS
DETECT BS kann die Mobilstation MS feststellen, ob sie sich aktuell
innerhalb der Funkzelle einer Basisstation befindet, indem z. B.
versucht wird, Broadcast-Signale von Basisstationen zu detektieren.
Wird von den Mitteln MEANS DETECT BS festgestellt, dass sich die
Mobilstation MS aktuell außerhalb
der Funkreichweite von Basisstationen befindet, so wird diese Information
an die Mittel SWITCH weitergegeben, welche die Mittel MEANS WLAN
ALLOCATE, MEANS WLAN ROUTING und MEANS WLAN ansteuern bzw. freischalten,
so dass die Funkschnittstelle UMTS nur dann zum Austausch von Informationen
mit anderen Teilnehmerstationen, zur Teilnahme an Routing-Verfahren
und zur Reservierung von Funkressourcen verwendet werden kann, wenn
sich die Mobilstation MS aktuell außerhalb der Funkreichweite
von Basisstationen befindet.