DE102004011589A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1), insbesondere eines Fahrzeugs, vorgeschlagen, die eine verbrauchsoptimale und differenziertere Einstellung der Füllung in einem Brennraum (5) der Brennkraftmaschine (1) ermöglichen. Dabei wird die Füllung des Brennraums (5) der Brennkraftmaschine (1) mittels eines ersten Stellelementes (10) in einer Luftzufuhr (20) der Brennkraftmaschine (1) eingestellt. Weiterhin kann ein dem Brennraum (5) zugeführtes Gas mittels eines zweiten Stellelementes (15) in Bewegung versetzt werden. Ein vorgegebener Wert für eine Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine (1) wird durch koordinierte Ansteuerung sowohl des ersten Stellelementes (10) als auch des zweiten Stellelementes (15) umgesetzt.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht von einem Verfahren und von einer Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Fahrzeugs, nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
- Aus der
DE 100 29858 A1 ist bereits ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, bekannt, bei dem Kraftstoff in mindestens einer Betriebsart direkt in einen Brennraum einspritzbar ist und bei dem Gas dem Brennraum zuführbar ist. Dabei kann das Gas innerhalb des Brennraums mittels einer Klappe in eine vorgegebene Bewegung versetzt werden. Die Füllung des Brennraums wird mittels einer Drosselklappe in der Luftzufuhr der Brennkraftmaschine eingestellt. - Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass ein vorgegebener Wert für eine Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine durch koordinierte Ansteuerung sowohl des ersten Stellelements als auch des zweiten Stellelements umgesetzt wird. Auf diese Weise wird die Funktionalität des zweiten Stellelements erhöht, da es zusätzlich zur Bewegung des den Brennraum zugeführten Gases auch zur Einstellung bzw. Umsetzung der Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine verwendet wird. Somit ist eine differenziertere und flexiblere Einstellung der Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine möglich. Außerdem lässt sich die Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine auch dann noch mit Hilfe eines der beiden Stellelemente korrekt umsetzen, wenn das andere der beiden Stellelemente defekt sein sollte.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei der koordinierten Ansteuerung in Abhängigkeit einer Anforderung an die Ausgangsgröße zunächst das erste Stellelement geöffnet wird während das zweite Stellelement noch in einem androsselnden Zustand gehalten wird. Auf diese Weise ist zum Beispiel die Verbrennung optimaler, die Rußemissionen sind geringer und die Abgastemperatur ist niedriger als dies bei komplett geöffnetem zweitem Stellelement der Fall wäre.
- Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn das zweite Stellelement erst dann in Abhängigkeit einer Anforderung an die Ausgangsgröße weiter geöffnet wird, wenn das erste Stellelement bereits vollständig geöffnet ist. Auf diese Weise lässt sich die volle Leistung der Brennkraftmaschine freigegeben.
- Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Es zeigen
1 ein Blockschaltbild einer Brennkraftmaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und2 einen Ablaufplan zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- In
1 kennzeichnet1 eine Brennkraftmaschine beispielsweise eines Kraftfahrzeugs. Die Brennkraftmaschine1 umfasst einen Verbrennungsmotor30 , der im Folgenden beispielhaft als Ottomotor ausgebildet sein soll. Einem Brennraum5 des Verbrennungsmotors30 ist über eine Luftzufuhr20 Frischluft zuführbar. Die Strömungsrichtung der Frischluft in der Luftzufuhr20 ist in1 durch einen Pfeil gekennzeichnet. Dabei ist in der Luftzufuhr20 ein erstes Stellelement10 angeordnet, das in diesem Beispiel als Drosselklappe ausgebildet sein soll. Der Öffnungsgrad der Drosselklappe10 wird von Mitteln25 zur Umsetzung einer Anforderung an eine Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine1 angesteuert. Bei der Ausgangsgröße kann es sich beispielsweise um ein Drehmoment, eine Leistung oder eine Füllung der Brennkraftmaschine1 oder um eine von einer oder mehreren der genannten Größen abgeleitete Größe handeln. Im Folgenden soll beispielhaft angenommen werden, dass es sich bei der Ausgangsgröße um die Füllung des Brennraums5 der Brennkraftmaschine1 handelt. Die Füllung kann dabei beispielsweise von einer Momentenanforderung an die Brennkraftmaschine1 abgeleitet werden. Die Mittel25 können software- und/oder hardwaremäßig in einer Motorsteuerung der Brennkraftmaschine1 implementiert sein. Im Folgenden werden die Mittel25 vereinfachend als Motorsteuerung bezeichnet. Der Motorsteuerung25 ist in diesem Beispiel eine Momentenanforderung eines Fahrpedalmoduls40 , ein so genanntes Fahrerwunschmoment, in Abhängigkeit der Betätigung eines in1 nicht dargestellten Fahrpedals zugeführt. Von weiteren Fahrzeugfunktionen, wie beispielsweise einem Antiblockiersystem, einer Antriebschlupfregelung, einer Getriebesteuerung, einer Antiruckelfunktion, einer Leerlaufregelung, usw. können weitere Momentenanforderungen45 der Motorsteuerung25 zugeführt sein. Die Motorsteuerung25 ermittelt aus sämtlichen zugeführten Momentenanforderungen in dem Fachmann bekannter Weise eine resultierende Momentenanforderung als Sollmoment und steuert den Öffnungsgrad der Drosselklappe10 zur Einstellung einer zur Umsetzung des Sollmoments geeigneten bzw. erforderlichen Füllung des Brennraums5 an. Die erforderliche Füllung wird dabei von der Motorsteuerung25 in dem Fachmann bekannter Weise aus dem Sollmoment und anderen Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine1 ermittelt. In der Luftzufuhr20 ist in Strömungsrichtung der Frischluft der Drosselklappe10 nachfolgend ein zweites Stellelement15 angeordnet, das in diesem Beispiel als Ladungsbewegungsklappe ausgebildet sein soll. Der Öffnungsgrad der Ladungsbewegungsklappe15 wird ebenfalls von der Motorsteuerung25 angesteuert und zwar beispielsweise derart, dass wie in derDE 100 29 858 A1 beschriebenen Weise das dem Brennraum5 über die Luftzufuhr20 zugeführte Gas bzw. die über die Luftzufuhr20 dem Brennraum5 zugeführte Frischluft in eine vorgegebene Bewegung innerhalb des Brennraums5 versetzt werden kann. Auf diese Weise lässt sich die Verbrennung im Brennraum5 optimieren, lassen sich die Rußemissionen reduzieren und die Abgastemperatur absenken. Gemäß1 wird Kraftstoff direkt über ein Einspritzventil50 in den Brennraum5 eingespritzt. Alternativ könnte der Kraftstoff auch in Strömungsrichtung der Frischluft der Drosselklappe10 nachfolgend in die Luftzufuhr20 eingespritzt werden, wobei der Abschnitt der Luftzufuhr20 in Strömungsrichtung der Drosselklappe10 nachfolgend auch als Saugrohr bezeichnet wird. Ferner ist eine Zündkerze55 vorgesehen, die das im Brennraum5 sich bildende Luft-/Kraftstoffgemisch zündet. Die bei der Verbrennung des Luft-/Kraftstoffgemisches im Brennraum5 gebildeten Abgase werden in einen Abgasstrang35 ausgestoßen, wobei in1 die Strömungsrichtung der Abgase im Abgasstrang35 ebenfalls durch einen Pfeil gekennzeichnet ist. Das Einspritzventil50 wird ebenfalls von der Motorsteuerung25 angesteuert, beispielsweise um ein vorgegebenes Luft-/Kraftstoffgemischverhältnis einzustellen. Auch die Zündkerze55 wird von der Motorsteuerung25 angesteuert, beispielsweise um einen geeigneten Zündzeitpunkt für die Umsetzung des Sollmoments einzustellen. - Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, nicht nur die Drosselklappe
10 zur Einstellung der für die Umsetzung des Sollmoments erforderlichen Füllung im Brennraum5 vorzusehen sondern auch die Ladungsbewegungsklappe15 . Dabei wird erfindungsgemäß die erforderliche Füllung durch koordinierte Ansteuerung sowohl der Drosselklappe10 als auch der Ladungsbewegungsklappe15 eingestellt. Auf diese Weise lässt sich mit der Ladungsbewegungsklappe15 nicht nur die Verbrennung optimieren sondern auch die erforderliche Füllung einstellen. So kann bei der koordinierten Ansteuerung in Abhängigkeit der für die Umsetzung des Sollmoments erforderlichen Füllung zunächst die Drosselklappe10 schrittweise oder kontinuierlich geöffnet werden, während die Ladungsbewegungsklappe15 noch in einem überwiegend geschlossenen Zustand gehalten wird, in dem sie die zugeführte Frischluft androsselt. Bei diesem Zustand der Ladungsbewegungsklappe15 ist zum Beispiel die Verbrennung im Hinblick auf die Rußemissionen optimaler, d. h. die Rußemissionen sind geringer als bei weiter oder vollständig geöffneter Ladungsbewegungsklappe15 . Ferner ist die Abgastemperatur niedriger als bei weiter oder vollständig geöffneter Ladungsbewegungsklappe15 . Erst wenn bei vollständig geöffneter Drosselklappe10 die zur Umsetzung des Sollmoments erforderliche Füllung nicht eingestellt werden kann, muss die Ladungsbewegungsklappe15 weiter geöffnet werden, um die erforderliche Füllung bereitzustellen. Die volle Leistung des Verbrennungsmotors30 wird schließlich freigegeben, wenn sowohl die Drosselklappe10 als auch die Ladungsbewegungsklappe15 vollständig geöffnet sind. - In
2 ist ein Ablaufplan zur beispielhaften Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Nach dem Start des Programms ermittelt die Motorsteuerung25 bei einem Programmpunkt100 in dem Fachmann bekannter Weise aus der resultierenden Momentenanforderung bzw. aus dem Sollmoment die zur Umsetzung des Sollmoments erforderliche Füllung im Brennraum5 . Anschließend wird zu einem Programmpunkt105 verzweigt. - Bei Programmpunkt
105 steuert die Motorsteuerung25 die Drosselklappe10 zur Einstellung eines Öffnungsgrades an, mit dem der für die Einstellung der erforderlichen Füllung notwendige Frischluftmassenstrom in der Luftzufuhr20 erzielt wird. Dazu kann die oder Steuerung25 die Drosselklappe10 zu einer schrittweisen Öffnung ansteuern, sodass bei Programmpunkt105 die Drosselklappe10 beispielsweise um eine erste vorgegebene Schrittweite geöffnet wird. Dabei kann initial von einer vollständig geschlossenen Drosselklappe10 ausgegangen werden. Die Ladungsbewegungsklappe15 wird von der Motorsteuerung25 unverändert in einem androsselnden Zustand gehalten, in dem die Ladungsbewegungsklappe15 sich beispielsweise näher an ihrem vollständig geschlossenen Zustand als an ihrem vollständig geöffneten Zustand befindet. Anschließend wird zu einem Programmpunkt110 verzweigt. - Bei Programmpunkt
110 prüft die Motorsteuerung25 , ob die erforderliche Füllung erreicht wurde. Dazu bestimmt die Motorsteuerung25 in dem Fachmann bekannter Weise einen Istwert für die Füllung und vergleicht ihn mit dem Sollwert, also der erforderlichen Füllung. Wurde die erforderliche Füllung vom Istwert erreicht, so wird das Programm verlassen, andernfalls wird zu einem Programmpunkt115 verzweigt. - Bei Programmpunkt
115 prüft die Motorsteuerung25 , ob die Drosselklappe10 bereits vollständig geöffnet ist. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt120 verzweigt, andernfalls wird zu Programmpunkt105 zurückverzweigt und die Drosselklappe 10 wiederum um die erste vorgegebene Schrittweite weiter geöffnet. - Bei Programmpunkt
120 veranlasst die Motorsteuerung25 die Ladungsbewegungsklappe15 dazu, sich um eine zweite vorgegebene Schrittweite, die gleich der ersten vorgegebenen Schrittweite sein kann oder sich von der ersten vorgegebenen Schrittweite unterscheiden kann, weiter zu öffnen. Die Drosselklappe10 wird dabei von der Motorsteuerung25 in ihrem vollständig geöffneten Zustand gehalten. Anschließend wird zu einem Programmpunkt125 verzweigt. - Bei Programmpunkt
125 prüft die Motorsteuerung25 , ob die erforderliche Füllung erreicht wurde. Dazu bestimmt die Motorsteuerung25 in dem Fachmann bekannter Weise wie beschrieben den Istwert für die Füllung und vergleicht ihn mit dem Sollwert, also der erforderlichen Füllung. Wurde die erforderliche Füllung vom Istwert erreicht, so wird das Programm verlassen, andernfalls wird zu einem Programmpunkt130 verzweigt. - Bei Programmpunkt
130 prüft die Motorsteuerung25 , ob die Ladungsbewegungsklappe15 bereits vollständig geöffnet ist. Ist dies der Fall, so wird das Programm verlassen, da eine höhere Leistung des Verbrennungsmotors30 mit Hilfe der Zufuhr von Frischluft nicht erreicht werden kann, andernfalls wird zu Programmpunkt120 zurückverzweigt und die Ladungsbewegungsklappe15 wiederum um die zweite vorgegebene Schrittweite weiter geöffnet.
Claims (7)
- Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (
1 ), insbesondere eines Fahrzeugs, bei dem eine Füllung eines Brennraums (5 ) der Brennkraftmaschine (1 ) mittels eines ersten Stellelements (10 ) in einer Luftzufuhr (20 ) der Brennkraftmaschine (1 ) eingestellt wird und bei dem dem Brennraum (5 ) zugeführtes Gas mittels eines zweiten Stellelements (15 ) in Bewegung versetzt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorgegebener Wert für eine Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine (1 ) durch koordinierte Ansteuerung sowohl des ersten Stellelements (10 ) als auch des zweiten Stellelements (15 ) umgesetzt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Stellelement (
10 ) eine Drosselklappe verwendet wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als zweites Stellelement (
15 ) eine Ladungsbewegungsklappe verwendet wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine (
1 ) eine Füllung des Brennraums (5 ) gewählt wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der koordinierten Ansteuerung in Abhängigkeit einer Anforderung an die Ausgangsgröße zunächst das erste Stellelement (
10 ) geöffnet wird während das zweite Stellelement (15 ) noch in einem androsselnden Zustand gehalten wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Stellelement (
15 ) erst dann in Abhängigkeit einer Anforderung an die Ausgangsgröße weiter geöffnet wird, wenn das erste Stellelement (10 ) bereits vollständig geöffnet ist. - Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (
1 ), insbesondere eines Fahrzeugs, mit einem ersten Stellelement (10 ) in einer Luftzufuhr (20 ) der Brennkraftmaschine (1 ) zur Einstellung einer Füllung eines Brennraums (5 ) der Brennkraftmaschine (1 ) und mit einem zweiten Stellelement (15 ), mittels dem dem Brennraum (5 ) zugeführtes Gas in Bewegung versetzt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (25 ) zur Umsetzung eines vorgegebenen Wertes für eine Ausgangsgröße der Brennkraftmaschine (1 ) durch koordinierte Ansteuerung sowohl des ersten Stellelements (10 ) als auch des zweiten Stellelements (15 ) vorgesehen sind.
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