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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen von Daten zwischen
elektronischen Zahlungssystemen
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In
modernen Telekommunikationsnetzen werden Telekommunikationsteilnehmern
eine Vielzahl von Leistungen angeboten. Als derartige Leistungen
können
beispielsweise angeboten werden: die Nutzung von Zusatz- oder Mehrwert-Diensten (z.B.
IN-Dienste, IN =
Intelligent Network), die über Basis-Sprachtelefondienste
hinausgehen, das Versenden von Klingeltönen für Mobiltelefone oder ein Verkauf
von Waren oder Dienstleistungen. Zum Abrechnen solcher Leistungen
werden elektronische Zahlungssysteme eingesetzt. Elektronischen
Zahlungssysteme als solche sind beispielsweise in Mobilfunknetzen
bekannt aus der Druckschrift „3GPP TR
32.815, V 6.0.0, (2003-09), Technical Report, 3rd Generation Partnership
Project; Technical Specification Group Services and System Aspects;
Telecommunication management; Charging management; Online Charging
System (OCS) architecture study". Beim
Anbieten und Nutzen derartiger Leistungen kann der Fall auftreten,
dass einem Leistungsanbieter (z. B. einem Händler) ein anderes Zahlungssystem
zugeordnet ist als einem Leistungsnutzer (z. B. einem Kunden).
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Übertragen
von Daten zwischen elektronischen Zahlungssystemen anzugeben, wenn dem
Leistungsanbieter und dem Leistungsnutzer unterschiedliche Zahlungssysteme
zugeordnet sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Übertragen
von Daten zwischen elektronischen Zahlungssystemen, wobei bei dem
Verfahren von einem einem Leistungsanbieter zugeordneten Anbieter-Zahlungssystem
eine Startnachricht eines Anbieter-Kommunikationsendgeräts des Leistungsanbieters
empfangen wird, daraufhin von dem Anbieter-Zahlungssystem mittels
die Leistung betreffender Preisdaten ein Grundpreis für die Leistung
ermittelt wird, von dem Anbieter-Zahlungssystem
Nutzerdaten, welche zeitlich frühere
Leistungsanforderungen des Leistungsnutzers betreffen, von einer
Speichereinrichtung abgefragt werden, von dem Anbieter-Zahlungssystem
mittels dieser Nutzerdaten ein gegenüber dem Grundpreis reduzierter Preis
ermittelt wird, und von dem Anbieter-Zahlungssystem eine den reduzierten
Preis beinhaltende Preisnachricht an ein einem Leistungsnutzer zugeordnetes
Nutzer-Zahlungssystem gesendet wird, wodurch das Nutzer-Zahlungssystem
angeregt wird, zu prüfen,
ob ein dem Leistungsnutzer zugeordnetes Konto eine zur Abbuchung
dieses Preises erforderliche Kontenstandshöhe aufweist. Dabei ist besonders vorteilhaft,
dass die Preisdaten und die Nutzerdaten getrennt vorgehalten werden
können:
Die Preisdaten können
bei dem Anbieter-Zahlungssystem gespeichert werden; die Nutzerdaten
können
bei einer eigenständigen
Speichereinrichtung gespeichert werden. Lediglich im Bedarfsfall
brauchen Teile der Nutzerdaten von dem Nutzer-Zahlungssystem abgefragt zu
werden. Weiterhin ist vorteilhaft, dass das Nutzer-Zahlungssystem
durch die Preisnachricht angeregt wird, dass dem Leistungsnutzer
zugeordnete Konto zu prüfen.
Dadurch braucht kein – hinsichtlich der
Gewährung
von Zugriffsrechten und der Datensicherheit problematischer – Zugriff
des Anbieter-Zahlungssystems auf das Konto des Dienstnutzers durchgeführt zu werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann so ausgestaltet sein, dass von dem Anbieter-Zahlungssystem
die Nutzerdaten von der Speichereinrichtung des Nutzer-Zahlungssystems
abgefragt werden. Daraufhin werden die Nutzerdaten von dem Nutzer-Zahlungssystem
an das Anbieter-Zahlungssystem übertragen.
Dadurch können
die Nutzerdaten vorteilhafterweise bei dem Nutzer-Zahlungssystems – getrennt
von den Preisdaten – gespeichert
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch so ausgestaltet sein, dass das Verfahren bei Auftreten
einer von einem Nutzer-Kommunikationsendgerät eines Leistungsnutzers an
ein Anbieter-Kommunikationsendgerät eines Leistungsanbieters
gerichteten Leistungsanforderungsnachricht gestartet wird. Damit
ergibt sich ein Verfahren zum Übertragen
von Daten zwischen elektronischen Zahlungssystemen, wobei bei dem
Verfahren bei Auftreten einer von einem Nutzer-Kommunikationsendgerät eines
Leistungsnutzers an ein Anbieter-Kommunikationsendgerät eines
Leistungsanbieters gerichteten Leistungsanforderungsnachricht von
einem dem Leistungsanbieter zugeordneten Anbieter-Zahlungssystem
eine Startnachricht des Anbieter-Kommunikationsendgeräts empfangen
wird, daraufhin von dem Anbieter-Zahlungssystem mittels die Leistung
betreffender Preisdaten ein Grundpreis für die Leistung ermittelt wird,
von dem Anbieter-Zahlungssystem Nutzerdaten, welche zeitlich frühere Leistungsanforderungen
des Leistungsnutzers betreffen, von einem dem Leistungsnutzer zugeordneten
Nutzer-Zahlungssystem abgefragt werden, von dem Anbieter-Zahlungssystem
mittels dieser Nutzerdaten ein gegenüber dem Grundpreis reduzierter
Preis ermittelt wird, und von dem Anbieter-Zahlungssystem eine den
reduzierten Preis beinhaltende Preisnachricht an das Nutzer-Zahlungssystem
gesendet wird, wodurch das Nutzer-Zahlungssystem angeregt wird,
zu prüfen,
ob ein dem Leistungs nutzer zugeordnetes Konto eine zur Abbuchung
dieses Preises erforderliche Kontenstandshöhe aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann so ablaufen, dass in dem Fall, dass das dem Leistungsnutzer
zugeordnete Konto die zur Abbuchung des Preises erforderliche Kontenstandshöhe aufweist, das
Nutzer-Zahlungssystem durch die Preisnachricht angeregt wird, einen
dem Preis entsprechenden Kontenbetrag des Kontos zu reservieren
und eine Reservierungsnachricht an das Anbieter-Zahlungssystem zu
senden. Durch eine derartige Reservierung wird sichergestellt, dass
der entsprechende Kontenbetrag für
eine spätere
Abbuchung auch tatsächlich
zur Verfügung
steht.
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Nach
Empfang der Reservierungsnachricht kann von dem Anbieter-Zahlungssystem
eine Reservierungsbestätigungsnachricht
an das Anbieter-Kommunikationsendgerät gesendet werden. Dadurch
wird das Anbieter-Kommunikationsendgerät über eine erfolgreiche Reservierung
informiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch so ablaufen, dass in dem Fall, dass das dem Leistungsnutzer
zugeordnete Konto die zur Abbuchung des Preises erforderliche Kontenstandshöhe aufweist,
das Nutzer-Zahlungssystem durch die Preisnachricht angeregt wird,
die Kontostandshöhe
um einen dem Preis entsprechenden Betrag zu verringern und eine
Abbuchungsnachricht an das Anbieter-Zahlungssystem zu senden. Dadurch
wird die von dem Leistungsnutzer angeforderte Leistung abgerechnet.
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Nach
Empfang der Abbuchungsnachricht kann von dem Anbieter-Zahlungssystem eine
Abbuchungsbestätigungsnachricht
an das Anbieter-Kommunikationsendgerät gesendet werden. Dadurch wird das
Anbieter-Kommunikationsendgerät über die erfolgreiche
Abbuchung des Betrages von dem Konto informiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann so ablaufen, dass von dem Anbieter-Zahlungssystem die die Leistung
betreffenden Preisdaten aus einem Datenspeicher des Anbieter-Zahlungssystems
ausgelesen werden.
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Die
Nutzerdaten können
in einer Speichereinrichtung des Nutzer-Zahlungssystems gespeichert
werden. Die beiden letztgenannten Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglichen
eine verteilte Speicherung der Preis- und Nutzerdaten: die Preisdaten
werden bei dem Anbieter-Zahlungssystem gespeichert, die Nutzerdaten werden
bei dem Nutzer-Zahlungssystem gespeichert. Dies ermöglicht es,
auf einfache Weise Datenschutzanforderungen zu erfüllen. Das
Anbieter-Kommunikationsendgerät
hat nämlich
keinen direkten Zugriff auf das Nutzer-Zahlungssystem mit den Nutzerdaten.
Ebenso hat das Nutzerkommunikationsendgerät keinen direkten Zugriff auf
das Anbieter-Zahlungssystem mit den Preisdaten.
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Von
dem Nutzer-Zahlungssystem kann als Nutzerdaten die Anzahl der bisherigen
Leistungsnutzungen des Leistungsnutzers abgespeichert werden, diese
Anzahl bildet mindestens einen Teil der Nutzerdaten. Aufgrund dieser
Anzahl der bisherigen Leistungsnutzungen kann von dem Anbieter-Zahlungssystem
der reduzierte Preis ermittelt werden, indem beispielsweise eine „Rabattstaffel" angewandt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann so ablaufen, dass nach der Verringerung der Kontostandshöhe von dem
Nutzer-Zahlungssystem die Nutzerdaten um eine Information über die
aktuelle Leistungsnutzung ergänzt
werden. Dadurch werden die Nutzerda ten aktualisiert und an die aktuelle
Leistungsnutzung angepasst.
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Das
Verfahren kann so ablaufen, dass von dem Nutzer-Zahlungssystem die
Nutzerdaten mit einer Gültigkeitsdauer
versehen werden.
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Von
dem Nutzer-Zahlungssystem können die
Nutzerdaten bei Ablauf der Gültigkeitsdauer
gelöscht
werden. Dadurch kann zum einen eine speicherplatzintensive Speicherung
veralteter Nutzerdaten vermieden werden, zum anderen können dadurch
zeitabhängige
Rabattsysteme realisiert werden.
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Das
Nutzer-Zahlungssystem kann in einem Mobilfunk-Netz des Leistungsnutzers
angeordnet sein. Das Anbieter-Zahlungssystem kann in einem Mobilfunk-Netz
des Leistungsanbieters angeordnet sein. Dies ermöglicht die Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
selbst dann, wenn von dem Leistungsnutzer und dem Leistungsanbieter
unterschiedliche Mobilfunk-Netze verwendet werden und ggf. unterschiedliche
Mobilfunkbetreiber beteiligt sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch so ablaufen, dass die Preisnachricht zusätzlich eine Information über die
aktuelle Leistungsanforderung enthält und das Nutzer-Zahlungssystem
durch die Preisnachricht angeregt wird, die Nutzerdaten entsprechend
dieser Information zu aktualisieren.
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Zur
näheren
Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in
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1 in
einer schematischen Überblicksdarstellung
ein Ausführungsbeispiel
des Zusammenwirkens der Kommunikations-Endgeräte mit den Zahlungssystemen
und in
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2 ein
Ausführungsbeispiel
von Verfahrensschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
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In 1 ist
auf der linken Seite ein Nutzer-Zahlungssystem ZS1 dargestellt,
welches einen Teil eines ersten Kommunikationsnetzes KN1 bildet. (Ein
solches Nutzer-Zahlungssystem wird auch als „Issuer" bezeichnet.) Im Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei dem ersten Kommunikationsnetz KN1 um ein Mobilfunknetz
(beispielsweise um eine GPRS- oder UMTS-Mobilfunknetz), welches
ein Mobilfunk-Heimatnetz eines Leistungsnutzers darstellt. Dieser
Leistungsnutzer (Kunde, Customer) verfügt über ein Nutzer-Kommunikationsendgerät KEG1,
bei dem es sich im Ausführungsbeispiel
um ein Mobiltelefon handelt. Dem Leistungsnutzer oder dessen Nutzer-Kommunikationsendgerät ist das
Nutzer-Zahlungssystem ZS1 zugeordnet, dies ist in der 1 mit
einem Doppelpfeil symbolisiert. Auf der rechten Seite der 1 ist
ein Anbieter-Zahlungssystem ZS2 dargestellt, welches einen Teil
eines zweiten Kommunikationsnetzes KN2 bildet. (Ein solches Anbieter-Zahlungssystem
wird auch als „Acquirer" bezeichnet.) Das
Anbieter-Zahlungssystem ZS2 kann aber auch einen Teil des ersten
Kommunikationsnetzes KN1 bilden. Bei dem zweiten Kommunikationsnetz
KN2 handelt es sich im Ausführungsbeispiel
um ein Mobilfunk-Netz (beispielsweise um das Mobilfunk-Heimatnetz)
eines Leistungsanbieters (Händler, Merchant),
es kann sich beispielsweise um ein GPRS- oder UMTS-Mobilfunknetz handeln. Weiterhin
ist ein Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2 in
Form eines Mobilfunkmoduls dargestellt. Dem Leistungsanbieter oder
dessen Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2 ist das Anbieter-Zahlungssystem
ZS2 zugeordnet. Wie im unteren Teil der 1 dargestellt
ist, können
das Nutzer-Zahlungssystem ZS1 und das Anbieter-Zahlungssystem ZS2
miteinander kommunizieren und Daten austauschen; dieser Datenaustausch
bzw. diese Datenübertragung kann entweder
direkt erfolgen oder über
einen Zwischenknoten ZK. Dieser Zwischenknoten kann auch als ein
Broker-Knoten bezeichnet werden, da er eine Broker-Funktionalität aufweist
(d.h. Nachrichten zwischen den beiden Zahlungssystemen vermittelt).
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In 2 wird
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutert.
Der Leistungsnutzer ist ein Mobiltelefon-Kunde, welchem von dem
Mobilfunk-Operator (Mobile Network Operator MNO) des ersten Kommunikationsnetzes
KN1 ein vorausbezahltes Konto K (Guthabenkonto, Prepaid-Konto) in
Form eines Konto-Speichers zugeordnet ist. Dieses Prepaid-Konto
K wird von dem Nutzer-Zahlungssystem ZS1 verwaltet. Mittels seines Nutzer-Kommunikationsendgerätes KEG1
kann der Leistungs-Nutzer (beispielsweise über das Internet oder mittels
der als solche bekannten WAP-Datenübertragungsmechanismen, WAP
= Wireless Application Protocol) auf das Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2 des
Leistungs-Anbieters zugreifen. (Die Leistungsanforderung kann aber
auch auf andere Weise (z.B. nichtelektronisch, akustisch) erfolgen.) Im
Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei diesem Leistungsanbieter um einen Wetterdienst-Anbieter, der
Leistungen in Form von Wettervorhersagen anbietet. Der Leistungs-Anbieter
hat in dem Anbieter-Zahlungssystem ZS2 Preisdaten gespeichert, welche
den Preis seiner angebotenen Leistungen, d. h. den Preis für die Wettervorhersagen,
betreffen. Solche Preisdaten werden gelegentlich auch als „rate plan" bezeichnet, diese
Preisdaten enthalten auch Vorschriften, wie ein Grundpreis zu reduzieren
ist unter Nutzung von Nutzerdaten, die das bisherige Leistungs-Nutzungsverhalten
des Leistungsnutzers beschreiben.
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Sobald
der Leistungsnutzer mittels seines Nutzer-Kommunikationsendgerätes KEG1
eine Wettervorhersage von dem Leistungs- Anbieter abrufen möchte, wird von dem Nutzer-Kommunikationsendgerät KEG1 eine
Leistungsanforderungsnachricht 1 an das Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2 gesendet.
Diese Leistungs-Anforderungsnachricht 1 enthält ein Kennzeichen
des Nutzer-Kommunikationsendgerätes
KEG1 (beispielsweise die Mobilfunkrufnummer MSISDN (MSISDN = Mobile
Station ISDN-Number), ein Kennzeichen des Mobilfunkoperators MNO
des Kommunikationsnetzes KN1 und eine Information über die
angeforderte Leistung (d. h. über
die angeforderte Wettervorhersage). (Vor der Übertragung der Leistungsanforderungsnachricht 1 kann
optional überprüft werden,
ob eine vorgeschaltete Authentifizierung des Leistungsnutzers erfolgreich
stattgefunden hat. Ebenso kann optional die Leistungsanforderungsnachricht
anonym übertragen werden.
Im letztgenannten Fall kann beispielsweise anstelle der Mobilfunkrufnummer
MSISDN eine anonymisierte Leistungsnutzer-Nummer oder Kundennummer
mit der Leistungsanforderungsnachricht 1 übertragen
werden.)
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Nach
Empfang der Leistungsanforderungsnachricht 1 sendet das
Anbieter-Kommunikationsendgerät
KEG2 eine Startnachricht 2 in Form eines „charging
request" an das
Anbieter-Zahlungssystem ZS2 ab. Das Anbieter-Zahlungssystem ZS2
empfängt
diese Startnachricht 2 und liest aus der Startnachricht
die Information über
die angeforderte Leistung aus. Daraufhin liest das Anbieter-Zahlungssystem
ZS2 Preisdaten (welche die angeforderte Leistung betreffen) aus
einem Datenspeicher DS des Anbieter-Zahlungssystems ZS2 aus. Im Ausführungsbeispiel
enthalten diese Preisdaten die Information, dass die eine angeforderte
Wettervorhersage einen Euro (1 EUR) kostet. Dieser Wert von einem
Euro stellt den Grundpreis für
die angeforderte Leistung dar, damit hat das Anbieter-Zahlungssystem
den Grundpreis für
die Leistung ermittelt (Schritt 3). Das Anbieter-Zahlungssystem erzeugt
einen Grundpreis-Datensatz, der den Grundpreis für die Leistung enthält; damit
hat das Anbieter-Zahlungssystem
diesen Grundpreis-Datensatz ermittelt.
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Daraufhin
fragt das Anbieter-Zahlungssystem ZS2 von dem Nutzer-Zahlungssystem
ZS1 Nutzerdaten ab, welche zeitlich frühere Leistungsanforderungen
des Leistungsnutzers betreffen. Im konkreten Ausführungsbeispiel
wird abgefragt, wie häufig der
Leistungsnutzer in der Vergangenheit mit seinem Nutzer-Kommunikationsendgerät KEG1 Wettervorhersagen
von dem Leistungsanbieter abgefragt hat. Diese Nutzerdaten sind
in einer Speichereinrichtung SP des Nutzer-Zahlungssystems ZS1 gespeichert. Auf
eine Abfragenachricht 4 hin, welche das Kennzeichen MSISDN
des Nutzer-Kommunikationsendgerätes
KEG1 und ein Kennzeichen des Anbieters (z.B. einen Anbieter-Code)
enthält,
liest das Nutzer-Zahlungssystem ZS1 die Nutzerdaten aus der Speichereinrichtung
SP aus. Im Ausführungsbeispiel
wird ausgelesen, dass der Leistungsnutzer in der Vergangenheit bereits
achtmal Wettervorhersagen des Leistungsanbieters angefordert hat.
In dem Nutzer-Zahlungssystem ZS1 sind also als Nutzerdaten die Anzahl
der bisherigen Leistungsnutzungen, d. h. die Anzahl der bisherigen
Anforderungen von Wettervorhersagen durch den Leistungsnutzer abgespeichert.
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Die
Nutzerdaten werden mittels einer Abfrage-Antwortnachricht 5 vom
Nutzer-Zahlungssystem ZS1 an das Anbieter-Zahlungssystem ZS2 übermittelt.
Von dem Anbieter-Zahlungssystem ZS2 wird daraufhin mittels dieser
Nutzer-Daten der Grundpreis reduziert, weil bei den Preisdaten für die Leistungsnutzung „Wettervorhersage" abgespeichert ist,
dass ab der fünften
Abfrage einer Wettervorhersage der Grundpreis um 20% zu reduzieren
ist. Das Anbieter-Zahlungssystem ermittelt also einen reduzierten Preis
von 0,80 Euro (= 80 % von 1 Euro). Das Anbieter-Zahlungssystem ZS2
erzeugt einen Reduzierter-Grundpreis- Datensatz, der den gegenüber dem Grundpreis
reduzierten Preis enthält,
damit ist von dem Anbieter-Zahlungssystem ZS2 der Reduzierter-Grundpreis-Datensatz
ermittelt worden. Die Ermittlung des Grundpreises für die Leistung
unter Nutzung der in dem Anbieter-Zahlungssystem ZS2 abgespeicherten
Preisdaten wird auch als „Rating" bezeichnet. Das
Ermitteln des gegenüber
dem Grundpreis reduzierten Preises unter Nutzung der Nutzerdaten
des Nutzer-Zahlungssystems ZS1 wird auch als „Discounting" oder allgemeiner
als „Rabattierung" bezeichnet.
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Von
dem Anbieter-Zahlungssystem ZS2 wird daraufhin eine den reduzierten
Preis von 0,80 Euro beinhaltende Preisnachricht 7 an das
Nutzer-Zahlungssystem ZS1 gesendet. Diese Preisnachricht 7 enthält also
Daten des Reduzierter-Grundpreis-Datensatzes. Nach dem Erhalt dieser
Preisnachricht 7, welche auch das Kennzeichen MSISDN des
Leistungsnutzers enthält,
ermittelt das Nutzer-Zahlungssystem ZS1 das Prepaid-Konto des Leistungsnutzers und überprüft, ob dieses
Prepaid-Konto einen zur Abbuchung dieses reduzierten Preises von
0,80 Euro erforderliche Kontostandshöhe aufweist. Ist dies der Fall,
dann wird durch das Nutzer-Zahlungssystem ZS1 auf dem Prepaid-Konto ein Kontenbetrag
von 0,80 Euro reserviert und eine Reservierungs-Nachricht 8 an
das Anbieter-Zahlungssystem ZS2 gesendet. Diese Reservierungs-Nachricht 8 enthält die Information,
dass die Reservierung erfolgreich verlaufen ist.
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Zusätzlich kann
die Preisnachricht 7 auch als Zusatzinformation enthalten,
dass bzw. wie die Nutzerdaten an die aktuelle Leistungsanforderung
anzupassen sind. Beispielsweise soll ein (dem Nutzer zugeordneter)
Zähler
für angeforderte
Wettervorhersagen um Eins erhöht
werden. Die Preisnachricht 7 kann also eine Information über die
aktuelle Leistungsanforderung enthalten. Durch diese Preisnachricht
wird das Nutzer-Zah lungssystem ZS1 angeregt, die Nutzerdaten entsprechend
dieser Information zu aktualisieren. Nach dem Erhalt der Preisnachricht 7 ändert das
Nutzer-Zahlungssystem ZS1 die Nutzerdaten entsprechend, erhöht also
z.B. den dem Nutzer zugeordneten Zähler um Eins.
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Auf
den Erhalt der Reservierungs-Nachricht 8 hin sendet das
Anbieter-Zahlungssystem ZS2 eine Reservierungsbestätigungsnachricht 9 an
das Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2. Nach Erhalt der Reservierungsbestätigungsnachricht 9 erbringt
das Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2 die Leistung für den Leistungsnutzer,
indem mittels einer Datennachricht 10 die Wettervorhersage
von dem Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2 an das Nutzer-Kommunikationsendgerät KEG1 gesendet
wird. Damit ist die angeforderte Leistung für den Leistungsnutzer erbracht.
Der reservierte Kontenbetrag kann zu einem späteren Zeitpunkt von dem Konto
abgebucht werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann durch eine modifizierte Preisnachricht 7' das Nutzer-Zahlungssystems
angeregt werden, die Kontostandshöhe des Prepaid-Kontos sofort
um den Betrag von 0,80 Euro zu verringern (d. h. den Preis für die angeforderte Leistung
von dem Konto abzubuchen) und eine Abbuchungsnachricht 8' an das Anbieter-Zahlungssystem
ZS2 zu senden. Nach Empfang der Abbuchungsnachricht 8' wird von dem
Anbieter-Zahlungssystem eine Abbuchungsbestätigungsnachricht 9' an das Anbieter-Kommunikationsendgerät KEG2 gesendet. Dieses
sendet daraufhin in bekannter Weise die die Wettervorhersage enthaltende
Datennachricht 10 an das Nutzer-Kommunikationsendgerät KEG1.
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Bei
beiden vorgenannten Ausführungsbeispielen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird (z.B. nach oder gleichzeitig mit der erfolgten Abbuchung, d.
h. nach oder bei der Verringerung des Kontostandes des Prepaid-Kontos
um die 0,80 Euro) von dem Nutzer-Zahlungssystem ZS1 die in der Speichereinrichtung
SP gespeicherten Nutzerdaten um eine Information über die
aktuelle Leistungsnutzung ergänzt.
Dabei wird die Anzahl der durch das Nutzer-Kommunikationsendgerät KEG1 abgerufenen Wettervorhersagen
um 1 erhöht
(die aktuelle Anzahl beträgt
damit 9 bereits abgerufene Wettervorhersagen), diese Nutzerdaten
werden in der Speichereinrichtung SP des Nutzer-Zahlungssystems
ZS1 abgespeichert. Diese Nutzerdaten können auch mit einer Gültigkeitsdauer
versehen werden. Beispielsweise können für die Ermittlung des reduzierten
Preises nur die Anzahl der Wettervorhersagen berücksichtigt werden, die innerhalb
der letzten 12 Monate angefordert worden sind. Sobald ein in den
Nutzerdaten gespeichertes Nutzerdatum über eine angeforderte Wettervorhersage älter ist
als 12 Monate, wird dieses Nutzerdatum gelöscht, da die Gültigkeitsdauer
abgelaufen ist.
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Im
Folgenden wird ein weiteres Ausführungsbeispiel
erläutert,
bei dem die Verfahrensschritte 1, 2 und 3 mit
den oben erläuterten
Verfahrensschritten 1, 2 und 3 übereinstimmen.
Das Anbieter-Zahlungssystem hat also auch bei diesem Ausführungsbeispiel
für die
angeforderte Wettervorhersage einen Grundpreis von 1 Euro ermittelt.
Daraufhin fragt das Anbieter-Zahlungssystem ZS2 mittels der Abfragenachricht 4 die
Nutzerdaten von dem Nutzer-Zahlungssystem ZS1 ab und erhält mittels
der Abfrage-Antwortnachricht 5 die Information übermittelt,
dass der durch die Mobilfunk-Rufnummer MSISDN identifizierte Leistungsnutzer
bereits im Voraus 10 vorausbezahlte Wettervorhersagen für 5 Euro
gekauft hat („Bündeltarif"). Diese Information
ist in den Nutzerdaten in der Speichereinrichtung SP des Nutzer-Zahlungssystems
abgespeichert. Daraufhin ermittelt das Anbieter-Zahlungssystem ZS2
einen reduzierten Preis, der in diesem Fall 0,00 Euro beträgt (denn
das Bündel
von 10 Wettervorhersagen wurde bereits von dem Leistungsnutzer bezahlt).
Daraufhin sendet das Anbieter-Zahlungssystem ZS2 die Preisnachricht 7 über 0,00
Euro an das Nutzer-Zahlungssystem ZS1. Diese Preisnachricht 7 enthält zusätzlich die
Information, dass eine Wettervorhersage an den Leistungsnutzer geliefert
werden wird. Daraufhin ergänzt
das Nutzer-Zahlungssystem die Nutzerdaten, um eine Information über die
aktuelle Leistungsnutzung, d. h. in den Nutzerdaten wird abgespeichert,
dass von den 10 vorausbezahlten Wettervorhersagen eine Wettervorhersage
an den Leistungsnutzer geliefert wurde. Somit kann der Leistungsnutzer
zu einem späteren
Zeitpunkt nur noch über
9 vorausbezahlte Wettervorhersagen verfügen. Daraufhin wird in bekannter
Weise die Wettervorhersage von dem Anbieter-Kommunikationsendgerät an das
Nutzer-Kommunikationsendgerät
KEG1 übertragen.
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In
den genannten Ausführungsbeispielen können die
Nutzerdaten mittels oder in Form von Zählern (Counter, Usage-Counter)
in der Speichereinrichtung SP des Nutzer-Zahlungssystems ZS1 gespeichert
werden. Ein solcher Zähler
wird beim Auftreten von Leistungsanforderungen bzw. bei der Erbringung
der angeforderten Leistung inkrementiert (in diesem Fall zählt der
Zähler
die bereits erbrachten Leistungen, z.B. direkt als Zahl der Leistungserbringungen
oder auch umgerechnet in Bonus- oder
Statuspunkte, beispielsweise in Bonuspunkte eines Flugmeilensystems)
oder dekrementiert (in diesem Fall sind in dem Zähler die Anzahl der bereits
vorausbezahlten Leistungsanforderungen gespeichert).
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Der
eigentliche monetäre
Geldausgleich zwischen dem Leistungsnutzer und dem Leistungsanbieter
erfolgt (z.B. über
die Betreiber der beteiligten Zahlungssystem oder auch zusätzlich über einen Broker)
zu einem späteren
Zeitpunkt auf konventionelle Art und Weise, z. B. mittels Banküberweisung oder
mittels Abbuchung von einem Bankkonto des Leistungsnutzers.
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Bei
dem beschriebenen Verfahren zum Übertragen
von Daten zwischen elektronischen Zahlungssystemen ist besonders
vorteilhaft, dass durch die Speicherung der Nutzerdaten in dem Nutzer-Zahlungssystem
und die Speicherung der Preisdaten in dem Anbieter-Zahlungssystem
eine Datentrennung realisiert wird, mittels der die Datenschutzwünsche sowohl
des Leistungs-Nutzers als auch des Leistungs-Anbieters berücksichtigt
werden können.
Bei diesem Verfahren kann die Anonymität des Leistungs-Nutzers gegenüber dem
Leistungs-Anbieter und auch gegenüber dessen Anbieter-Zahlungssystem
gewahrt werden. Es kann aber dennoch eine attraktive Preisgestaltung
für den
Kunden realisiert werden, da dessen früheres Leistungsnutzungsverhalten
in Form der Nutzerdaten bei der Ermittlung des reduzierten Preises
berücksichtigt
werden kann. Weiterhin kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
der Leistungs-Anbieter gegenüber
dem Leistungs-Nutzer und gegenüber
dem Nutzer-Zahlungssystem
ZS1 anonym bleiben. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich
vorteilhafterweise sogar dann ausführen, wenn das Anbieter-Zahlungssystem
ZS2 und das Nutzer-Zahlungssystem ZS1 in unterschiedlichen Mobilfunknetzen
angeordnet sind. Dadurch kann das Anbieter-Zahlungssystem ZS2 in
dem Heimat-Mobilfunknetz des Leistungs-Anbieters und das Nutzer-Zahlungssystem ZS1
in dem Heimat-Mobilfunknetz des Leistungs-Nutzers angeordnet sein. Das Nutzer-Zahlungssystem
ZS1 kann daher auf ein bereits vorhandenes, im Heimat-Mobilfunknetz
des Nutzers angeordnetes Prepaid-Konto des Leistungsnutzers zugreifen.