-
Die Erfindung betrifft eine selbstaufwickelnde Kabeltrommel, bestehend aus einer Grundplatte und einer Trommel, die unter dem Einfluss einer Aufwickelfeder steht und auf die das Kabel aufwickelbar ist und einen Erdkontaktring aufnimmt, der mit einem Nullleiter in Kontakt steht.
-
Selbstaufwickelnde Kabeltrommeln sind in vielfältigen Anwendungsformen und Ausführungsbeispielen bekannt. Sie finden beispielsweise Anwendung in Boden- und Industriestaubsaugern. Aufgabe der selbstaufwickelnden Kabeltrommeln ist es, einerseits ein Abwickeln des Kabels zu ermöglichen, andererseits das einwandfreie Aufrollen des Kabels zu gewährleisten. Bei den selbstaufwickelnden Kabeltrommeln wird beim Abwickeln der Trommel eine Federspannung aufgebaut, die im Bedarfsfall zu einem selbsttätigen Aufrollen des Kabels führt. In diesem Zusammenhang sind in der Regel Arretiereinrichtungen an der Kabeltrommel vorgesehen, die ein unbeabsichtigtes Aufrollen des Kabels verhindern. Die Arretiereinrichtungen sind mit Mechaniken versehen, die ein Entsperren der Arretiervorrichtungen ermöglichen, wodurch das Aufrollen das Kabels erfolgt.
-
Aus der
DE 36 23 770 A1 ist eine selbstaufwickelnde Kabeltrommel bekannt, bei der der galvanisch durchgeführte Erdungsleiter mit der Bandspirale galvanisch verbunden, nämlich verschweißt ist. Die so ausgebildete Kabeltrommel erfüllt alle an sie gestellten Anforderungen und entspricht den VDE-Vorschriften. Zum damaligen Zeitpunkt war nach den VDE-Vorschriften die galvanische Durchführung des Erdungsleiters erforderlich. Diese Vorschrift ist in der Zwischenzeit geändert. Nach den heute geltenden Vorschriften (EN 61242) kann die Durchführung des Erdungsleiters auch über Schleifkontakte erfolgen. Es ist lediglich erforderlich, dass das die verwendeten Teile einen niedrigen elektrischen Widerstand aufweisen. Bei nichtgalvanischen Verbindungen müssen darüber hinaus die Kontakte doppelt vorhanden sein.
-
Vor dem Hintergrund der geänderten Vorschriften sowie zur Vereinfachung der Herstellung und der Erhöhung der Lebensdauer ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine selbstaufwickelnde Kabeltrommel zu schaffen, bei der der Erdungsleiter nicht galvanisch durchgeführt ist und gleichzeitig eine zuverlässige Verbindung hervorruft. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Erdkontaktring mit dem Erdungsleiter über mindestens zwei Schleifkontakte verbunden ist.
-
Mit der Erfindung ist eine selbstaufwickelnde Kabeltrommel geschaffen, bei der der Erdungsleiter nicht galvanisch durchgeführt ist. Vielmehr erfolgt die Durchführung mit Hilfe von Schleifkontakten, die doppelt ausgeführt sind. Durch diese Ausbildung ist einerseits den bestehenden Vorschriften genüge getan, andererseits eine zuverlässige und gleichzeitig preiswerte Ausbildung der Kabeltrommel geschaffen.
-
In Weiterbildung der Erfindung sind die Schleifkontakte in Form von Kontaktpunkten ausgebildet. Hierdurch sind die Kontaktflächen sehr klein gehalten, sodass die Reibung zwischen den Kontaktteilen außerordentlich gering ist, wodurch der Bedienkomfort nicht negativ beeinflusst ist.
-
Vorteilhaft sind die Schleifkontakte versetzt zueinander angeordnet. Durch diese Ausbildung entstehen im Betrieb auf dem Kontaktring zwei Schleifspuren. Hierdurch ist einerseits der Forderung der Norm nach doppelter Ausführung der Kontakte Genüge getan, was beispielsweise die Funktionssicherheit auch für den Fall gewährleistet, dass ein Schenkel im Betrieb abbrechen sollte; andererseits ist der Verschleiß auf dem Kontaktring verringert, wodurch die Lebensdauer erhöht ist.
-
In anderer Weiterbildung der Erfindung stehen die Schleifkontakte unter Vorspannung. Durch die Vorspannung entsteht ein Anpressdruck der Kontakte auf den Kontaktring, wodurch unter allen Betriebsbedingungen ein zuverlässiger Kontakt und damit die Betriebssicherheit gewährleistet ist.
-
Andere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine explosionsartige Darstellung einer selbstaufwickelnden Kabeltrommel;
-
2 eine explosionsartige Darstellung von Halteplatte, Erdkontaktfeder, Erdkontaktring und Kurvenscheibe in vergrößertem Maßstab;
-
3 die in 2 dargestellten Bauteile unter einem anderen Sichtwinkel;
-
4 die perspektivische Darstellung der Halteplatte und
-
5 die perspektivische Darstellung der Kurvenscheibe.
-
Die als Ausführungsbeispiel gewählte Kabeltrommel besteht aus einer Trommel 1, an die auf ihrer einen Seite eine Grundplatte 2 anbaubar ist. Auf der anderen Seite der Trommel 1 ist eine Kurvenscheibe 3 vorgesehen, die einen Erdkontaktring 4 aufnimmt und auf ihrer der Trommel 1 abgewandten Seite mit einer Halteplatte 5 versehen ist. An der Halteplatte 5 ist eine Erdkontaktfeder 6 vorgesehen.
-
Die Trommel 1 weist ein Lager 11 auf, das über eine Scheibe 12 mit einer Nabe 13 in Verbindung steht. Die Nabe 13 ist seitlich von zwei Flanschen 14, 15 begrenzt. Innen ist die Nabe 13 mit Ausnehmungen 16 zur Führung der Kurvenscheibe 3 versehen. Außerdem weist die Nabe 13 einen Schlitz 17 zum Durchtritt des Kabels in Richtung der Lager 11 auf. Weiterhin sind Rastnasen 18 vorgesehen, die zur Befestigung der Kurvenscheibe 3 dienen.
-
Die Grundplatte 2 hat in ihrem Zentrum einen Zylinder 21, der in montiertem Zustand der Kabeltrommel mit dem Lager 11 der Trommel 1 korrespondiert. Der Zylinder 21 ist von einer Bohrung 22 durchsetzt. Er besteht ferner aus einer Ringkammer 23, die von einem Ringmantel 24 begrenzt ist. Auf den Ringmantel 24 ist außen ein Gehäuse 25 ausgeformt, das eine – nicht dargestellte – Spiralfeder aufnimmt. Die Spiralfeder ist mit ihrem einen Ende im Mittelpunkt des Gehäuses 25, mit ihrem anderen Ende im Bereich der Trommel 1 befestigt. Dadurch ist das Einwirken der Federkraft auf die Trommel 1 beim Abwickeln des Kabels sichergestellt, sodass ein automatisches Aufrollen der Trommel nach Lösen einer – ebenfalls nicht dargestellten Sperre – erfolgt.
-
Die Kurvenscheibe 3 ist in ihrer Mitte mit einer Bohrung 31 versehen, deren Durchmesser in etwa dem Außendurchmesser des Zylinders 21 entspricht. An ihrem Umfang weist die Kurvenscheibe 3 auf ihrer der Trommel 1 zugewandten Seite Rastnasen 32 auf, die mit den Rastnasen 18 der Trommel 1 korrespondieren. Die Kurvenscheibe 3 ist dadurch in die Trommel 1 einrastbar. Die Kurvenscheibe 3 ist auf ihrer der Trommel 1 abgewandten Seite mit im Ausführungsbeispiel zwei Kurvenbahnen 33 versehen. Auf ihrer der Trommel 1 abgewandten Seite nimmt die Kurvenscheibe 3 darüber hinaus den Erdkontaktring 4 auf, der aus elektrisch leitfähigem Material besteht. Sein Innendurchmesser ist etwas größer als der Außendurchmesser der Bohrung 31. Von dem Ring 4 ist eine Lasche 41 rechtwinklig in Richtung der Trommel 1 abgewinkelt, die durch einen Schlitz 34 der Kurvenscheibe 3 ragt und mit der Anschlussleitung der Kabeltrommel kontaktiert ist.
-
An die Halteplatte 5 ist auf ihrer der Trommel 1 zugewandten Seite ein Zylinder 51 angeformt, dessen Außendurchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Zylinders 21 der Grundplatte 2 entspricht. Der Zylinder 51 ist geteilt ausgeführt, wodurch ein Spalt 52 hervorgerufen ist, der sich über die gesamte Länge des Zylinders 51 erstreckt. An dem freien Ende des Zylinders 51 sind Rastnasen 53 vorgesehen, die – nicht dargestellte – Nasen in der Bohrung 22 hinterfassen. Der Zylinder 51 ist von einer Bohrung 54 durchsetzt, die in einer Öffnung 55 in der Halteplatte 5 mündet. Am Fuß der Bohrung 54 ist ein Kontakt 56 angeordnet, an den ein Erdungsleiter/Kabel 7 anschließbar ist. Das Kabel 7 ist mit dem Kontakt 56 verlötet oder verschweißt.
-
Die Halteplatte 5 ist weiterhin mit einem Loch 57 versehen, das vom Mittelpunkt der Platte 5 radial nach außen versetzt angeordnet ist. Beabstandet zu dem Loch 57 sind zwei gebogen ausgeführte Langlöcher 58 in die Platte 5 eingebracht, wobei der Mittelpunkt des Krümmungsradius der Langlöcher 58 der Mittelpunkt des Loches 57 ist. Das Loch 57 nimmt in montiertem Zustand einen Niet auf, mit dessen Hilfe ein Hebel befestigbar ist. An dem dem Niet abgewandten Ende des Hebels ist ein Stift an diesem vorgesehen, der eines der Langlöcher 58 durchsetzt und in die Kurvenbahnen 33 ragt. Die Auswahl, welches der beiden Langlöcher 58 für den Stift des Hebels ausgewählt wird, hängt von der Drehrichtung der Kabeltrommel ab. In der Halteplatte 5 sind des Weiteren drei zueinander benachbarte Schlitze 59 angeordnet.
-
Der Kontakt 56 ist teilweise von der Erdkontaktfeder 6 gebildet. Die Erdkontaktfeder 6 ist aus leitfähigem Material hergestellt und besteht aus einem Arm 61, der im Bereich des Fusses des Zylinders 51 durch den Spalt 52 radial hindurchtritt. Seitlich und an seinem dem Zylinder 51 abgewandten Ende ist der Arm 61 abgewinkelt ausgebildet und weist Befestigungslaschen 66 auf. Die Befestigungslaschen 66 fassen in die Schlitze 59 der Halteplatte 5 und werden nach ihrem Durchtritt verschränkt. Auf diese Weise ist die Erdkontaktfeder 6 unverlierbar an der Halteplatte 5 befestigt. Zum Kontakt 56 beabstandet ist an dem Arm 61 ein Halbring 62 vorgesehen, der durch den Arm 61 im Ausführungsbeispiel in zwei gleiche Schenkel, die die Schleifkontakte 64 bilden, geteilt ist. Die Schleifkontakte 64 weisen an ihren freien Enden Kontaktpunkte 65 auf, die in montiertem Zustand auf dem Erdkontaktring 4 schleifen. Zur Erhöhung des Anpressdrucks der Kontaktpunkte 65 auf dem Kontaktring 4, sind die Schleifkontakte 64 in Richtung ihrer freien Enden vorgebogen, sodass sie bereits mit Vorspannung montiert werden. Sie haben dadurch Feder-Eigenschaften. Die Kontaktpunkte 65 sind radial versetzt auf den Schleifkontakte 64 angeordnet, sodass im Betrieb auf dem Kontaktring 4 zwei Schleifspuren entstehen.
-
In Abwandlung des Ausführungsbeispiels besteht im Sinne des vorliegenden Erfindungsgedankens die Möglichkeit, den Kontaktring axial auszurichten und im Bereich der Rotationsachse der Kabeltrommel vorzusehen. Der Erdleiter/das Kabel ist auch bei dieser Ausbildung mit dem Kontaktring verlötet oder verschweißt. Der Kontakt kann in diesem Fall entweder von einem axial ausgerichteten Arm gebildet sein, der an seinem dem Kontaktring zugewandten Ende mit Schleifkontakten versehen ist. Die Schleifkontakte können hierzu in axialer Richtung hintereinander angeordnet sein, sodass auch in diesem Fall zwei Schleifspuren entstehen. Ist der Kontaktring aus Platzgründen relativ schmal ausgeführt, ist es darüber hinaus möglich mit zwei den Kontaktring übergreifenden Armen den Schleifkontakt beiderseits des Ringes herzustellen, wobei auch in diesem Fall die Kontakte unter Vorspannung stehen können. Auch ist bei dieser Kontaktbildung die versetzte Anordnung der Schleifkontakte problemlos möglich, sodass auch bei dieser Ausführung zwei Schleifspuren entstehen können.