DE102004006009A1 - Verfahren zum Bestimmen der Auswahl von Brackets für die kieferorthopädische Behandlung von Zahnfehlstellungen - Google Patents

Verfahren zum Bestimmen der Auswahl von Brackets für die kieferorthopädische Behandlung von Zahnfehlstellungen Download PDF

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Abstract

Zur Ermittlung des erforderlichen "Torque"-Winkels eines Brackets für die kieferorthopädische Behandlung von Zahnfehlstellungen wird der Winkel der Bracketebene zur Achse-Orbital-Ebene ermittelt, für den betreffenden Zahn wird eine Führungsgerade oder Führungsebene ermittelt, die Anatomie des Zahns auf seiner Frontseite wird vermessen, und der "Torque"-Winkel des zu verwendenden Brackets wird unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Schnittwinkels zwischen der Führungsgeraden bzw. Führungsebene und der Achse-Orbital-Ebene berechnet.

Description

  • Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Bestimmen der Auswahl von Brackets für die kieferorthopädische Behandlung von Fehlstellungen des menschlichen Gebisses.
  • Bekanntlich ist das Kausystem eines der am dichtesten nervös versorgten Gebiete des menschlichen Körpers und unterliegt einer sehr fein regulierten Steuerung. Die Nervenfasern in den Dentintubuli, die teilweise bis an die Grenze zwischen Schmelz und Dentin heranreichen, registrieren jede Belastungsänderung im Zahn, siehe hierzu. Ruzicka B, Stainer M, Niederwanger A und Kulmer S: "Anatomische und funktionelle Details der Schneidezähne natürlich gewachsener unbehandelter Jugendlicher und Messwerte der Seitenzähne im internationalen Vergleich", in Öst Z Stomatol. 1999: 96. 3; 45 – 53.
  • Im stomatognathen System herrscht zwischen dessen Teilen eine von der Natur vorgegebene Harmonie, ohne die eine störungsfreie Funktion nicht gewährleistet wäre. Die Muskulatur des Kauapparats spricht auf die Belastung des Zahns empfindlich an und verhindert durch Selbstbegrenzung (intradentale Propriozeption) der Kau- und Bisskräfte dessen Schädigung. Fehler im Kausystem führen zu einer erhöhten Aktivität der Kaumuskulatur, die, wenn sie über einen längeren Zeitraum anhält, eine Hypertrophie der betroffenen Muskulatur zur Folge haben und sogar die Physionogmie des Gesichts verändern kann.
  • Eine balancierte Okklusion weist beim Pressen und Knirschen die höchste Muskelaktivität auf und bringt die größten mechanischen Belastungen für das gesamte Kausystem. Die auftretenden Mediotrusionskontakte stören außerdem den Ablauf des Kauvorgangs. Jeder zusätzlich führende Zahn erhöht beim Pressen und Knirschen die Muskelaktivität. Eine Gruppenführung verändert das Zusammenspiel der Kaumuskulatur beim Kauen selbst nicht, wohl aber beim Pressen und Knirschen. Bei einer Front-Eckzahn-geführten Okklusion sowie bei einer Gruppenführung bis maximal zum zweiten Prämolaren wird beim Kauen nur soviel Kraft aufgewandt, wie zur Zerkleinerung der Nahrung notwendig ist. Das okklusale Konzept der sequentiellen Führung mit Front-Eckzahn-Dominanz hat somit die günstigsten Eigenschaften.
  • Eine kieferorthopädische Behandlung von Zahnfehlstellungen darf sich daher nicht nur an ästhetischen Gesichtspunkten orientieren, sondern muss auch die Führung der Zähne beim Kauen berücksichtigen, damit es nicht zu örtlichen Belastungsspitzen kommt, die zu Schäden am Zahn führen können. Um die Belastungen im Kausystem zu vermindern, ist also eine gute Okklusion mit einer Front-Eckzahn-Führung von großer Bedeutung. Die Normwerte der Neigungen der Führungselemente im Kauapparat müssen allerdings entsprechend den skelettalen Proportionen und den funktionellen Parametern der Kiefergelenke für jeden einzelnen Patienten individualisiert werden. Die Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass die diesbezüglichen individuellen Abweichungen von Normwerten gering sind. Jedoch sind die Zahnanatomien von Patient zu Patient verschieden, weshalb man bei gleichem Führungsflächenwinkel, das ist der Winkel zwischen den Führungselementen oder -geraden und der Achse-Orbital-Ebene (AOE, englisch AOP), die unterschiedlichsten Brackets benötigt, wenn man mit deren Hilfe Zahnfehlstellungen korrigieren will.
  • Ein Bracket weist üblicherweise einen Schlitz rechteckigen Querschnitts zur Aufnahme eines Richtdrahtes auf, der von einer elastischen Ligatur oder einer Feder auf den Schlitzgrund gedrückt wird. Der Winkel (in der Fachsprache häufig "Torque" genannt), der zwischen einer vom Schlitzgrund bestimmten Ebene und einer von der am Zahn zu befestigenden Fußplatte des Bracket definierten Ebene eingeschlossen wird, bestimmt das Drehmoment (von dorther "Torque"), mit der der Zahn bei Verwendung eines Richtdrahtes rechteckigen oder quadratischen Querschnitts aufgrund eines Formschlusses zwischen einem anfänglich tordierten Richtdraht und den Wänden des Bracketschlitzes aus einer gekippten Fehlstellung in eine Sollstellung bewegt werden soll. Am Ende der Behandlung soll dieses Drehmoment Null sein, weshalb das betreffende Bracket individuell so ausgewählt werden muss, dass der genannte "Torque"-Winkel zu dem betreffenden Zahn passt.
  • Führungselemente an den Zähnen sind solche Stellen, die beim Schließen und Gegeneinanderbewegen der Zahnreihen miteinander in Berührung gelangen und aufeinander gleiten. Bei der sequentiellen Führung lösen sich die Führungselemente in ihren Funktionen einander in einer Folge ab. Charakteristisch für dieses Konzept ist die Abnahme der Länge und der Neigung von Führungselementen in Bezug auf die Achse-Orbital-Ebene von der Front über den Eckzahn und weiter bis in den Prämolaren- und Molarenbereich, siehe Stainer M, Hilbe M, Leja W und Kulmer S: "Neigung und Sequenz von Führungselementen in Gruppen geführten Okklusionen", in Dtsch Zahnärztl Z. 1999: 54; 325 – 328. Die Achse-Orbital-Ebene ist eine Ebene, in der die Achse des Kiefergelenks und der untere Rand des linken knöchernen Augenhöhlenbogens liegen. Durch diese Merkmale der Führungselemente wird das Funktionsprinzip der sequentiellen Seitenzahnführung ermöglicht: Jeder Seitenzahn diskludiert auf der Laterotrusionsseite alle distal folgenden Zähne sowie alle folgenden Zähne der Mediotrusionsseite. Als Führungselemente gelten die lingualen Flächen und Randwülste der Front- und Eckzähne des Oberkiefers sowie die mesialen Randleisten und die bukkalen Höckerabgänge der Prämolaren und Molaren des Oberkiefers, siehe den eingangs zitierten Aufsatz von Ruzicka u.a., Seite 46, rechte Spalte unten.
  • Untersuchungen an einer Vielzahl von Patienten unterschiedlichster geographischer Herkunft, deren Gebisse mit einem 3D-Digitizer vermessen worden sind, haben gezeigt, dass die Messpunkte und die von diesen bestimmten Führungselemente an den Zähnen jeweils weitgehend übereinstimmen.
  • Die Ermittlung der richtigen "Torque"-Winkel, d.h. die richtige Auswahl der Brackets, ist einer der wesentlichen Vorgänge im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung, in die sich der Kieferorthopäde als der behandelnde Arzt und das Labor als die ihm zuarbeitende Stelle teilen. Der Kieferorthopäde fertigt eine Abformung vom aktuellen Gebiss des zu behandelnden Patienten an, und das Labor ermittelt aufgrund eines von der Abformung erstellten Abgusses die für die kieferorthopädische Behandlung erforderlichen Brackets, die der Kieferorthopäde dann in vorgeschriebenen Positionen an den Zähnen des Patienten anbringt. Bislang wurde auf die palatinale Zahnform bei der Auswahl labial anzubringender Brackets keine oder nur wenig Rücksicht genommen. Die Behandlungserfolge waren daher unter dem Gesichtspunkt der Zahnführung mitunter nicht optimal. Die Erfindung möchte diesbezüglich Abhilfe schaffen.
  • Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass man unter Zugrundelegung einer vorgegebenen, für alle Gebisse einheitlichen Anordnung der Führungselemente die Zahnstellung derart korrigiert, dass die genannte vorgegebene räumliche Anordnung der Führungselemente erreicht wird, so dass das Bracket für den individuellen Zahn nur noch unter Berücksichtigung einer für den Zahn bestimmten Führungslinie oder -ebene, deren Winkellage zur Bracketebene unter Berücksichtigung der Lage der Achse-Orbital-Ebene (AOE) und der individuellen Zahnanatomie an der labialen Seite des Zahns ausgewählt werden muss. Die Bracketebene ist jene Ebene, in der der die Brackets miteinander verbindende Richtdraht liegt, oder ersatzweise jede dazu parallele Ebene.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bestimmen der "Torque"- Winkel kieferorthopädischer Brackets unter Berücksichtigung der individuellen Zahnform und des Schließmechanismus des betreffenden Gebisses anzugeben.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die Erfindung führt zu einem Korrekturergebnis einer Zahnfehlstellung, bei dem die Zahnstellung in der Front die lingualen Abhänge und im Seitenzahnbereich die bukkalen Höcker dominant berücksichtigt, auch wenn dieses auf Kosten eines idealen Aussehens auf der labialen Seite gehen sollte, denn eine gesunde Funktion des Gebisses aufgrund einer ordnungsgemäßen Zahnführung beim Beißen und Kauen ist für den Patienten in der Regel wichtiger, als ein vollkommen makelloses Aussehen der Zahnreihen auf der labialen Seite.
  • Die Erfindung sieht zunächst eine Vermessung des gesamten Patientengebisses in einer an sich bekannten Weise für die Ermittlung einer Soll-Lage der Führungselemente vor, die durch die Korrektur der Zahnfehlstellung erreicht werden soll. Sie ergänzt diese Vermessung durch eine Vermessung der Zahnanatomie auch auf der labialen Seite des Gebisses und durch eine alle Messwerte berücksichtigende Berechnung der "Torque"-Winkel aller bei der kieferorthopädischen Behandlung des betreffenden Patienten zu verwendenden Brackets.
  • Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt:
  • 1 eine schematische Teilschnittansicht der Nachbildung eines menschlichen Gebisses in einem Artikulator, gesehen in Achsrichtung derselben,
  • 2 im Ausschnitt je einen Schneidezahn von Ober- und Unterkiefer zur Erläuterung der Führungsfunktion,
  • 3 eine Ansicht der Zahnreihe eines Oberkiefers in Draufsicht auf die Bracketebene,
  • 4 verschiedene Zahnformen zur Veranschaulichung der unterschiedlichen Bracketauswahl,
  • 5 einen Ausschnitt aus 3 in vergrößertem Maßstab,
  • 6 die eine Hälfte einer Zahnreihe des Oberkiefers mit Darstellung je nach Zahn unterschiedlich geneigter Führungselemente, und
  • 7 die eine Hälfte von Zahnreihen des Oberkiefers und des Unterkiefers von der labialen Seite her gesehen zur Erläuterung der Klebestellen von Brackets.
  • Die 1 zeigt als Teildarstellung von der Seite teilweise geschnitten die Nachbildung eines menschlichen Gebisses in einem Artikulator 1, von dem Gestellteile und insbesondere die Nachbildung eines Kiefergelenks 2 dargestellt sind. Das Kiefergelenk 2 definiert eine senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Kiefergelenkachse (Richtung Y, nicht dargestellt). Die Kiefergelenkachse dient u.a. der Lagedefinition einer Ebene, die durch die Kiefergelenkachse und den unteren Rand des linken knöchernen Augenhöhlenbogens verläuft. Diese Ebene ist die schon erwähnte Achse-Orbital-Ebene AOE. Sie wird dazu herangezogen, zusammen mit einer Senkrechten auf sie ein dreidimensionales Koordinatensystem zur Vermessung des Gebisses zu bestimmen. Hierauf wird später noch eingegangen.
  • In 1 sieht man weiterhin die Nachbildung eines Unterkiefers und teilweise eines Oberkiefers mit zugehörigen Zahnreihen. Die Einzelheit im Frontzahnbereich ist durch einen Kreis K hervorgehoben.
  • Im Gegensatz zu der rein schwenkenden Bewegung des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer in einem Artikulator nach 1 ist im natürlichen Gebiss der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer nicht nur schwenkbar, sondern auch in Richtung der Kiefergelenkachse und quer dazu beweglich, um Mahlbewegungen hervorrufen zu können. Diese gegenseitige Verstellung der Kiefer hat zur Folge, dass bei der Schließbewegung des Gebisses die Zähne nicht zwangsweise aufeinander aufgesetzt werden, wie beim Zähneklappern, sondern sich auch gleitend aneinander vorbeibewegen können, wodurch u.a. die schon erwähnten Mahlbewegungen möglich werden. Dieses ist am Beispiel der Einzelheit K aus 1 in 2 für zwei Frontzähne dargestellt. Wie dort in der Teilzeichnung (a) zu sehen ist, können die an der Schließbewegung beteiligten Frontzähne mit ihren Schneidkanten einander gegenübergestellt werden, und beim weiteren Schließvorgang gleitet der Unterkieferfrontzahn an der lingualen Seite des Oberkieferfrontzahns entlang, wie die Teilzeichnung (b) zeigt, um schließlich in die in der Teilzeichnung (c) gezeigte Endstellung zu gelangen, wie auch in 1 dargestellt ist. Die Zähne führen sich also gegenseitig bei der Schließbewegung. Wie schon erwähnt, soll die Auswahl der für eine Zahnfehlstellungskorrektur verwendeten Brackets diese Führungsfunktion in besonderem Maße beachten.
  • Die Führungselemente, das sind im Front- und Eckzahnbereich Geraden und im Prämolaren- und Molarenbereich Ebenen, müssen ihrer Lage nach bestimmt werden, um mit ihrer Hilfe unter Berücksichtigung der Zahnanatomie und des Winkels zwischen der Achse-Orbital-Ebene AOE und der Bracketebene den "Torque"-Winkel des Brackets berechnen zu können. 3 zeigt hierfür definierte Messpunkte 3a und 3b an Schneide- und Eckzähnen sowie 4a, 4b und 4c an Prämolaren und Molaren. Die Lage der vorgenannten Messpunkte ist durch entwickelte Systeme vorgegeben, wozu auf den eingangs genannten Aufsatz aus "Stomatologie" hingewiesen sei, wo weitere Quellen zitiert sind.
  • Die Lage dieser Messpunkte in einem beispielsweise dreidimensionalen Koordinatensystem wird ermittelt, was beispielsweise mittels eines 3-D-Digitizers erfolgen kann. Die Messgenauigkeiten solcher Digitizer liegen in der Größenordnung von 0,05 mm.
  • Mit den so im dreidimensionalen Koordinatensystem bestimmten Messpunkten 3a und 3b bzw. 4a bis 4c lassen sich Führungslinien bzw. Führungsflächen berechnen. Solche Führungslinien sind am Beispiel von Schneidezähnen in 4 und 5 mit dem Bezugszeichen 5 gekennzeichnet. Diese Führungslinie 5 schneidet die Achse-Orbital-Ebene AOE unter einem bestimmten Winkel. Es hat sich aus einer Vielzahl von Messungen an den Gebissen unterschiedlichster Personen herausgestellt, dass dieser Winkel beispielsweise für die mittleren Frontzähne im Bereich von 63° liegen soll. Für die anderen Zähne gelten andere Winkel. Gemäß 6 soll er für die zweiten Frontzähne bei 58° und für die Eckzähne bei 47° liegen. Bei den Prämolaren und Molaren ist eine Führungsebene definiert, die die Achse-Orbital-Ebene AOE unter einem Winkel schneidet, der gemäß 6 für die Prämolaren bei 29° bzw. 21° und für die Molaren bei 9° bzw. 6° liegen soll.
  • Die 4 zeigt mehrere mittlere Frontzähne unterschiedlicher Anatomie, die den Einsatz unterschiedlicher Brackets erforderlich machen, obgleich der Schnittwinkel zwischen der Führungsgeraden 5 und der Achse-Orbital-Ebene AOE jeweils gleich ist und auch der Schnittwinkel zwischen der Bracketebene und der Achse-Orbital-Ebene AOE in allen Fällen 12° ist. Zur besseren Verdeutlichung sei bezüglich der beiden links dargestellten Beispiele auf 5 verwiesen.
  • Zur Bestimmung des "Torque"-Winkels, den das auf den betreffenden Zahn anzubringende Bracket 6 haben soll, ist die labiale Seite des Zahns T zu vermessen. Zu diesem Zweck sind gemäß 7 auf der labialen Seite eines jeden Zahns T zwei Messpunkte 7a und 7b definiert, die die Lage des Brackets, das auf den betreffenden Zahn angebracht werden soll, bestimmen. Die Punkte 7a und 7b liegen nämlich unter den okklusalen und gingivalen Rändern der Fußplatten der Brackets, die auf die Zähne aufgeklebt werden. Üblicherweise haben diese Fußplatten einen Abstand von 3 mm vom Zahnrand, d.h. von dessen Schneidkante, mit Ausnahme der zweiten Schneidezähne des Oberkiefers, deren Schneidkanten in aller Regel gegenüber den anderen Zähnen etwas zurückgesetzt sind. Abhängig vom jeweils verwendeten Brackettyp hat der zweite Punkt 7b vom ersten Punkt 7a einen Abstand, der beispielsweise 3,5 mm beträgt. Zieht man hier im Mittelpunkt eine Linie zwischen den einzelnen Zähnen ergibt sich die Bracketebene.
  • Wenn nun die Neigung der Bracketebene gegenüber der Achse-Orbital-Ebene AOE bestimmt ist, weiterhin der Schnittwinkel zwischen der Führungsgeraden bzw. Führungsebene 5 mit der Achse-Orbital-Ebene AOE bestimmt ist und die Punkte 7a und 7b vermessen sind, lässt sich die Lage einer durch die Punkte 7a und 7b bestimmten Linie 8 (siehe 5), die für die Zahnfront repräsentativ ist, in Bezug auf die Bracketebene bestimmen. Der Winkel zwischen dieser Linie 8 und einer Senkrechten auf die Bracketebene gibt gemäß 5 den "Torque"-Winkel an, den das Bracket 6 haben muss, das auf dem betreffenden Zahn T befestigt werden soll.
  • Die vorgenannten Messvorgänge und Berechnungen, die auf die Messwerte und Winkelvorgaben zurückgreifen, lassen sich im Labor ausführen, ohne dass hierfür eine ärztliche Tätigkeit erforderlich ist. Der Kieferorthopäde greift in das Geschehen erst wieder ein, wenn die Wahl der zu verwendenden Brackets getroffen ist.

Claims (4)

  1. Verfahren zum Bestimmen des Torque-Winkels eines kieferorthopädischen Brackets für den Einsatz bei der Behandlung von Zahnfehlstellungen eines menschlichen Gebisses, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Der zwischen der Bracketebene und der Achse-Orbital-Ebene des Gebisses eingeschlossene Winkel wird ermittelt, und für jeden zu behandelnden Zahn b) werden zwei an der lingualen Seite des betreffenden Zahns vorgegebene Punkte, sofern es sich um einen Schneid- oder Eckzahn handelt, bzw. drei vorgegebene Punkte an den Höckern, sofern es sich um einen Backenzahn handelt, vermessen, c) werden an der labialen Seite des betreffenden Zahns jeweils zwei vorgegebene, Befestigungsstellen von Brackets definierende Punkte vermessen, d) wird für eine durch die zwei vorgegebenen Punkte auf der lingualen Seite jedes betreffenden Zahns definierte Gerade bzw. für eine durch die drei Punkte an den Höckern des betreffenden Zahns definierte Ebene ein für den betreffenden Zahn individueller Soll-Schnittwinkel mit der Achse-Orbital-Ebene vorgegeben, e) wird der Schnittwinkel einer durch die zwei Punkte auf der labialen Seite des betreffenden Zahns verlaufenden Geraden mit der Bracketebene unter Berücksichtigung des vorgegebenen Schnittwinkels zwischen seiner Führungsgeraden bzw. Führungsebene und der Achse-Orbital-Ebene ermittelt, und f) wird die Abweichung des Schnittwinkels der durch die zwei Punkte auf der labialen Seite des betreffenden Zahns verlaufenden Geraden mit der Bracketebene von der Senkrechten auf die Bracketebene als der gesuchte "Torque"-Winkel des Brackets für die Behandlung dieses Zahns ermittelt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen der zu vermessenden Punkte in Bezug auf ein vorgegebenes, dreidimensionales Koordinaten system, das durch die Achse-Orbital-Ebene des Patienten bestimmt ist, ermittelt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen der zu vermessenden Punkte in Bezug auf ein vorgegebenes, dreidimensionales Koordinatensystem, das durch die Bracketebene des Patienten bestimmt ist, ermittelt werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Punkte mittels einer beweglichen Messspitze eines 3-D-Digitizers abgetastet werden.
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