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Die
Erfindung befasst sich mit der aktiven Steuerung der Drehmomentverteilung
zwischen Rädern
eines Kraftfahrzeugs.
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Ausgleichsgetriebe
(Differentiale) werden in Kraftfahrzeugen eingesetzt, um unterschiedliche Drehzahlen
zwischen verschiedenen Rädern
des Fahrzeugs zu ermöglichen.
Dabei wird gemeinhin zwischen Querdifferentialen (Achsdifferentialen)
und Zentraldifferentialen unterschieden. Querdifferentiale ermöglichen
Drehzahlunterschiede zwischen Rädern einer
Achse des Fahrzeugs, während
Zentraldifferentiale derartige Unterschiede zwischen Rädern verschiedener
Achsen ermöglichen.
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Differentialsperren
wirken der Ausgleichswirkung des Differentials entgegen. Es sind
passive Differentialsperren bekannt, bei denen die Sperrwirkung von
einer Drehzahldifferenz abhängt.
Ein Beispiel einer solcher drehzahldifferenzabhängigen Differentialsperre ist
eine Visco-Kupplung. Die Sperrwirkung der Visco-Kupplung beruht
auf Flüssigkeitsreibung. Es
gibt auch drehmomentabhängige
Differentialsperren, beispielsweise das sogenannte Torsen-Differential.
Eine gezielte Beeinflussung der Sperrwirkung ist bei passiven Systemen
nicht möglich.
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Im
Unterschied zu passiven Systemen kann bei aktiven Differentialsperren
die Sperrwirkung definiert eingestellt werden. Als aktive Differentialsperren finden
steuerbare Kupplungen Anwendung, die zumeist stufenlos zwischen
einem vollständig
geöffneten
Zustand, in dem sie kein Drehmoment übertragen und dementsprechend
keine Sperrwirkung entfalten, und einem vollständig geschlossenen Zustand
verstellt werden können,
in dem sie einen maximalen Anteil des durch das Differential aufzuteilenden
Antriebsmoments übertragen
und entsprechend eine maximale Sperrwirkung entfalten. Ein Beispiel
einer für
aktive Differentialsperren verwendeten Kupplung ist eine Lamellenkupplung,
bei der die Sperrwirkung auf der Reibung von Reiblamellen aneinander
beruht.
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Bei
Allrad-Fahrzeugen ist der Allradantrieb oftmals nicht permanent,
sondern als sogenanntes "On
Demand"-Konzept
verwirklicht. Bei Fahrzeugen mit dieser Technik enthält der Antriebsstrang
eine primär
angetriebene Achse, wobei durch Schließen einer Kupplung eine sekundäre Achse
zugeschaltet werden kann. Derartige Kupplungen werden nachfolgend
Verteilerkupplungen genannt. Ist die Verteilerkupplung offen, erhält die sekundäre Achse
kein Antriebsmoment, ist sie dagegen zumindest teilweise geschlossen,
wird ein Teil des vom Antriebsmotor des Fahrzeugs zur Verfügung gestellten
Motormoments zur sekundären
Achse geleitet.
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Auch
bei Verteilerkupplungen wird zwischen passiven und aktiven Lösungen unterschieden.
Für passive
Lösungen
werden beispielweise wiederum Visco-Kupplungen eingesetzt, die auf
das Auftreten eines Schlupfes (Drehzahldifferenz) zwischen primärer und
sekundärer
Achse ansprechen und selbsttätig
schließen,
wobei der Grad des Schließens schlupfabhängig ist.
Aktive Lösungen
umfassen eine aktiv steuerbare Kupplung, beispielsweise wiederum eine
Lamellenkupplung.
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Verteilerkupplungen
wie auch Sperrkupplungen (d.h. Kupplungen für Differentialsperren) sind demnach
Komponenten, die durch ihren Kupplungszustand die Verteilung eines
Antriebsmoments auf verschiedene Räder – oder allgemein Radanordnungen – des Fahrzeugs
bestimmen. Der Begriff "Radanordnung" ist hier so zu verstehen,
dass er sowohl ein einzelnes Rad als auch zwei oder mehr Räder umfasst.
Beispielsweise bestimmt eine zentral in den Antriebsstrang zwischen
einer Vorder- und einer Hinterachse geschaltete Verteilerkupplung
das Verhältnis,
in dem Antriebsmoment zwischen den (jeweils mehreren) Rädern dieser
beiden Achsen aufgeteilt wird. Eine Sperrkupplung eines Querdifferentials
bestimmt dagegen das Verhältnis,
in dem ein der betreffenden Achse zur Verfügung gestelltes Antriebsmoment
auf das (mindestens eine) linke und das (mindestens eine) rechte
Rad dieser Achse aufgeteilt wird.
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Bei
gesteuerten Kupplungen zur Steuerung der Drehmomentverteilung in
einem Fahrzeug, seien es Verteilerkupplungen oder seien es Sperrkupplungen,
erfolgt bisher eine Aktivierung der Kupplung erst dann, wenn eine
bestimmte minimale Drehzahldifferenz zwischen Rädern des Fahrzeugs erfasst
wird. Hierzu wird die Raddrehzahl der einzelnen Räder sensorisch
erfasst und an eine elektronische Steuereinheit geliefert, die daraus
den Schlupf ermittelt. Ein bestimmter Bereich kleiner Drehzahldifferenzen
wird oftmals zugelassen, um beispielsweise solche Drehzahldifferenzen
außer
Acht zu lassen, die allein schon durch unterschiedlich starke Abnutzung
der Reifen hervorgerufen werden. Auch ist es bekannt, die Regelschwelle
mit zunehmender Geschwindigkeit und zunehmendem Lenkwinkel des Fahrzeugs zu
erhöhen.
Sobald jedoch die detektierte Drehzahldifferenz die Regelschwelle überschreitet,
sendet die Steuereinheit einen entsprechenden elektronischen Befehl
an die Kupplung. Abhängig
davon, wie stark die erfasste Drehzahldifferenz ist, wird die Kupplung mehr
oder weniger stark geschlossen, um so dem Schlupf entgegenzuwirken.
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Es
hat sich allerdings gezeigt, dass die bisherigen Systeme zur Steuerung
von aktiven Verteiler- und Sperrkupplungen bei Beschleunigungsvorgängen (mit
positiver Beschleunigung, d.h. Geschwindigkeitserhöhung) ungenügend arbeiten.
Solche Beschleunigungsvorgänge
führen
häufig
zu einem Durchdrehen einzelner Räder
oder Achsen. Dies hat zur Folge, dass eine Drehzahldifferenz zwischen
den Rädern
einer Achse und/oder zwischen den Rädern verschiedener Achsen auftritt,
die zunächst
sensiert und dann von der Steuereinheit berechnet werden muss. Anschließend muss
von der Steuereinheit ein Steuerbefehl zum Schließen der Kupplung
ausgesendet werden, bevor Letztere geschlossen wird.
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Die
elektrische und die mechanische Signalstrecke bringen dabei eine
Zeitverzögerung
mit sich, während
der die Drehzahldifferenz weiter ansteigen kann. Diese Verzögerungen
können
zum Auftreten vergleichsweise hoher Drehzahldifferenzen führen, mit
der Folge entsprechend mangelhafter Traktion und indifferenten fahrdynamischen
Verhaltens des Fahrzeugs. Herkömmliche
reine Drehzahldifferenz-Regler können
die plötzlich
auftretenden Drehzahldifferenzen nicht rasch genug auf den Zielwert herunterbringen,
ohne Schwingungen zu vermeiden. Deshalb ist der Regler in der Steuereinheit
typischerweise so ausgelegt, dass die Drehzahldifferenz vergleichsweise
langsam reduziert wird. Dies hat einen entsprechend langsamen Aufbau
des Kupplungsmoments zur Folge.
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Von
vielen Fahrern wird ein derart verzögertes Ansprechen der Verteiler-
oder Sperrkupplung als unakzeptabel empfunden, da sie zunächst ein
Durchdrehen des oder der Räder
wahrnehmen, bevor die Traktion spürbar und insbesondere ruckartig
zunimmt. Fahrdynamisch kann dieses verzögerte Ansprechen eine signifikante,
abrupte Änderung
des Fahrverhaltens des Fahrzeugs bewirken. Beispielsweise kann das
Fahrzeug während
der Phase, in der die Drehzahldifferenz ansteigt, ein untersteuerndes Fahrverhalten
zeigen, welches sich auf das Schließen der Kupplung hin relativ
schnell in ein Übersteuern
umkehren kann. Viele Fahrer sind mit derart überraschenden Wechseln des
Fahrverhaltens des Fahrzeugs überfordert,
was bei falscher Reaktion des Fahrers zu gefährlichen Situationen führen kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, das fahrdynamische Verhalten eines mit einer
aktiv steuerbaren Sperr- oder Verteilerkupplung ausgestatteten Fahrzeugs
zu verbessern. Bei der Lösung
dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Verfahren zur Steuerung
einer Kraftfahrzeug-Drehmomentübertragungskupplung,
deren Kupplungszustand das Verteilungsverhältnis eines Antriebsmoments
zwischen einer ersten und einer zweiten Radanordnung des Fahrzeugs
bestimmt, wobei die Kupplung zwischen einem ersten Endzustand, in
dem sie im wesentlichen kein Drehmoment überträgt, einem zweiten Endzustand,
in dem sie einen maximalen Anteil des Antriebsmoments überträgt, und
einer Vielzahl von Zwischenzuständen
zwischen den beiden Endzuständen
verstellbar ist.
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Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, dass mindestens ein von einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs
verschiedener Betriebsparameter des Fahrzeugs auf eine vorbestimmte
Bedingung überwacht
wird, welche für
einen von einem Fahrer des Fahrzeugs eingeleiteten, im Sinne einer
Geschwindigkeitserhöhung
wirkenden Beschleunigungsvorgang repräsentativ ist, und dass bei
Erkennung eines Beschleunigungsvorgangs die Kupplung in einen vorbestimmten,
von dem ersten Endzustand verschiedenen Beschleunigungs-Kupplungszustand eingestellt
wird.
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Die
erfindungsgemäße Lösung geht
den Weg, durch Überwachung
mindestens eines geschwindigkeitsfremden Betriebsparameters des Fahrzeugs
einen bevorstehenden Beschleunigungsvorgang zu erkennen. Dabei wird
dieser Betriebsparameter auf ein zuvor definiertes Verhaltensmuster untersucht,
das vernünftigerweise
auf einen solchen Beschleunigungsvorgang schließen lässt. Wird dann eine bevorstehende
Beschleunigung des Fahrzeugs erkannt, wird ein solcher Kupplungszustand
eingestellt, der die bisher beobachteten Drehzahldifferenzen gar
nicht erst auftreten lässt
oder zumindest nur in erheblich geringerem Maß auftreten lässt. Die Kupplung
wird sozusagen vorbeugend (teilweise oder vollständig) geschlossen. Damit lassen
sich die Traktion verbessern und das Fahrverhalten des Fahrzeugs
stabilisieren. Insbesondere kann so das oben angesprochene plötzliche
Umschlagen zwischen untersteuerndem und übersteuerndem Verhalten vermieden
werden.
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Eine
bestimmte Geschwindigkeitszunahme innerhalb einer bestimmten Zeitspanne
eignet sich nicht als Indikator für einen bevorstehenden Beschleunigungsvorgang.
Wenn eine solche Geschwindigkeitszunahme stattfindet, ist der Beschleunigungsvorgang
schließlich
bereits im Gange. Drehzahldifferenzen sind dann möglicherweise
schon aufgetreten. Der Beschleunigungsvorgang soll jedoch vorteilhafterweise
erkannt werden, bevor die beschleunigungsbedingten Drehzahldifferenzen
auftreten.
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Zweckmäßige Indikatoren
für einen
bevorstehenden Beschleunigungsvorgang können dagegen die Stellung eines
Gaspedals des Fahrzeugs sowie das von einem Antriebsmotor des Fahrzeugs
bereitgestellte Motormoment sein. Zur Erkennung eines Beschleunigungsvorgangs
wird deshalb vorzugsweise ein für
die Gaspedalstellung repräsentatives
Pedalstellungssignal oder/und ein für das Motormoment repräsentatives
Motormomentensignal überwacht.
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Dabei
wird zweckmäßigerweise
aus dem Motormomentensignal eine zeitliche Ableitung des Motormoments
ermittelt und ein Beschleunigungsvorgang zumindest abhängig davon
festgestellt, dass die zeitliche Ableitung des Motormoments einen
vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.
Alternativ oder zusätzlich
wird aus dem Pedalstellungssignal eine zeitliche Ableitung der Gaspedalstellung
ermittelt und ein Beschleunigungsvorgang zumindest abhängig davon
festgestellt, dass die zeitliche Ableitung der Gaspedalstellung
einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt.
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Bei
der zeitlichen Ableitung des Motormomentensignals bzw. des Pedalstellungssignals
kann es sich um die erste zeitliche Ableitung des betreffenden Signals,
aber auch um die zweite zeitliche Ableitung handeln. Es ist sogar
denkbar, beide zeitlichen Ableitungen zur Erkennung eines bevorstehenden Beschleunigungsvorgangs
auszuwerten.
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Vorzugsweise
ist der Beschleunigungs-Kupplungszustand ein Zwischenzustand der Kupplung,
d.h. ein Kupplungszustand, bei dem die Kupplung nur teilweise geschlossen
ist. Dieser Zwischenzustand ist bevorzugt so gewählt, dass die Kupplung weniger
als 80% des maximal von ihr übertragbaren
Anteils des Antriebsmoments überträgt. Es ist
freilich nicht grundsätzlich
ausgeschlossen, für den
Beschleunigungs-Kupplungszustand
die Kupplung vollständig
zu schließen,
sie also in den zweiten Endzustand einzustellen.
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Es
hat sich gezeigt, dass die traktionsverbessernde und stabilisierende
Wirkung der Erfindung optimiert werden kann, wenn für unterschiedliche
Lenkwinkel des Fahrzeugs ein unterschiedlicher Beschleunigungs-Kupplungszustand
eingestellt wird. Es wird deshalb in Weiterbildung der Erfindung
vorgeschlagen, dass der Beschleunigungs-Kupplungszustand abhängig von
einem Lenkwinkel des Fahrzeugs festgelegt wird.
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Insbesondere
kann dabei so vorgegangen werden, dass zumindest in einem vorbestimmten Lenkwinkelbereich
bei einer geringeren Abweichung des Lenkwinkels von einem einer
Geradeausfahrt des Fahrzeugs entsprechenden Null-Lenkwinkel ein Beschleunigungs-Kupplungszustand
gewählt
wird, in dem ein größerer Anteil
des Antriebsmoments über die
Kupplung übertragen
wird, und bei einer größeren Abweichung
des Lenkwinkels von dem Null-Lenkwinkel ein Beschleunigungs-Kupplungszu stand
gewählt wird,
in dem ein geringerer Anteil des Antriebsmoments über die
Kupplung übertragen
wird.
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Es
hat sich ferner gezeigt, dass es vorteilhaft sein kann, den Beschleunigungs-Kupplungszustand abhängig von
der Geschwindigkeit des Fahrzeugs festzulegen.
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Es
kann vorgesehen sein, dass das Beschleunigungs-Kupplungsmoment nur
dann eingestellt wird, wenn eine von Null verschiedene Geschwindigkeit
des Fahrzeugs vorliegt. Hierzu muss natürlich die Fahrzeuggeschwindigkeit
entsprechend überwacht
werden. Es kann sogar eine von Null verschiedene untere Schwelle
für die
Fahrzeuggeschwindigkeit definiert werden, die überschritten werden muss, bevor
das Beschleunigungs-Kupplungsmoment eingestellt wird.
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Nach
Einstellung des Beschleunigungs-Kupplungszustands wird die Kupplung
vorzugsweise in Abhängigkeit
mindestens eines der folgenden Parameter wieder geöffnet: Zeit,
Stellung eines Gaspedals des Fahrzeugs, Geschwindigkeit des Fahrzeugs,
bereitgestelltes Motormoment eines Antriebsmotors des Fahrzeugs.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Kupplung nicht länger als
erforderlich Kupplungsmoment überträgt.
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Wie
bereits weiter oben erwähnt,
können
die beiden Radanordnungen an einer gemeinsamen Achse angeordnet
sein und die Kupplung als steuerbare Sperrkupplung eines Querdifferentials
dieser Achse dienen. Ebenso können
die beiden Radanordnungen an verschiedenen Achsen des Fahrzeugs angeordnet
sein und die Kupplung als steuerbare Sperrkupplung eines Zentraldifferentials
eines das Antriebsmoment auf die beiden Achsen verteilenden Verteilergetriebes
des Fahrzeugs dienen. Auch können
die beiden Radanordnungen an verschiedenen Achsen des Fahrzeugs
angeordnet sein und die Kupplung als steuerbare Verteilerkupplung
zur Verteilung des Antriebsmoments auf die beiden Radanordnungen
dienen.
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Vorzugsweise
umfasst die Kupplung eine elektromotorische Stelleinheit, welche
zur Verstellung des Kupplungszustands der Kupplung elektrisch angesteuert
wird. Grundsätzlich
sind beliebige Stellprinzipien vorstellbar. Eine Möglichkeit
besteht in einem Stellmechanismus mit zwei axial gegenüberliegenden,
relativ zueinander verdrehbaren Scheibenteilen, die zwischen sich
eine Kugelanordnung aufnehmen, wobei diese Kugelanordnung an mindestens
einer Rampenbahn mindestens eines der Scheibenteile geführt ist.
Durch relatives Verdrehen der beiden Scheibenteile kann dabei eine
Verlagerung der Kugelanordnung entlang der mindestens einen Rampen bahn
herbeigeführt
werden, was den axialen Abstand zwischen den beiden Scheibenteilen
beeinflusst.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Anordnung zur Steuerung einer Kraftfahrzeug-Drehmomentübertragungskupplung,
deren Kupplungszustand das Verteilungsverhältnis eines Antriebsmoments
zwischen einer ersten und einer zweiten Radanordnung des Fahrzeugs
bestimmt, wobei die Kupplung zwischen einem ersten Endzustand, in
dem sie im wesentlichen kein Drehmoment überträgt, einem zweiten Endzustand,
in dem sie einen maximalen Anteil des Antriebsmoments überträgt, und
einer Vielzahl von Zwischenzuständen
zwischen den beiden Endzuständen
verstellbar ist. Erfindungsgemäß umfasst diese
Anordnung eine die Kupplung steuernde elektronische Steuereinheit,
welche dazu eingerichtet ist, mindestens einen von einer Geschwindigkeit
des Fahrzeugs verschiedenen Betriebsparameter des Fahrzeugs auf
eine vorbestimmte Bedingung zu überwachen,
welche für
einen von einem Fahrer des Fahrzeugs eingeleiteten, im Sinne einer
Geschwindigkeitserhöhung
wirkenden Beschleunigungsvorgang repräsentativ ist, und bei Erkennung
eines Beschleunigungsvorgangs die Kupplung in einen vorbestimmten,
von dem ersten Endzustand verschiedenen Beschleunigungs-Kupplungszustand
einzustellen. Die Anordnung kann weitere der zuvor im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschriebenen Merkmale aufweisen.
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Außerdem betrifft
die Erfindung einen Programmcode, der dazu bestimmt und ausgelegt
ist, bei Ausführung
auf einem programmgesteuerten Rechner eines Kraftfahrzeugs die Durchführung des Verfahrens
der vorstehend beschriebenen Art zu bewirken. Ein solcher Programmcode
kann auf einem digitalen Speichermedium, etwa einer magnetisch oder
optisch lesbaren Informationsträgerscheibe,
bereitgestellt werden, weshalb sich die Erfindung auch auf ein solches
Speichermedium mit darauf gespeichertem maschinenlesbaren Programmcode
zur Ausführung
des Verfahrens der vorstehend beschriebenen Art erstreckt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es
stellen dar:
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1 schematisch
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines mechanischen Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit für die Steuerung
von Sperrkupplungen des Antriebsstrangs benötigten elektrischen und elektronischen
Komponenten,
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2 schematisch
ein zweites Ausführungsbeispiel
eines mechanischen Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit für die Steuerung
einer Verteilerkupplung des Antriebsstrangs benötigten elektrischen und elektronischen
Komponenten,
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3 ein
qualitatives Kennliniendiagramm für die Abhängigkeit eines bei Erkennung
eines Beschleunigungsvorgangs einzustellenden Beschleunigungs-Kupplungszustands
von einem Lenkwinkel des Fahrzeugs,
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4 ein
qualitatives Kennliniendiagramm für die Abhängigkeit des Beschleunigungs-Kupplungszustands
von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs,
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5 ein
qualitatives Kennliniendiagramm, das die Zeitabhängigkeit der Rückführung einer
Verteiler- oder Sperrkupplung von einem Beschleunigungs-Kupplungszustand
in Richtung hin zu einem geöffneten
Zustand veranschaulicht,
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6 ein
beispielhaftes Zeitdiagramm verschiedener Betriebsparameter des
Fahrzeugs bei Beschleunigungsvorgängen und
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7 ein
Flussdiagramm, das Schritte eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens
darstellt.
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In 1 ist
ein mechanischer Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs gezeigt, der
allgemein mit 10 bezeichnet ist. Der Antriebsstrang 10 enthält einen Antriebsmotor 12,
von dem für
den Vortrieb des Fahrzeugs nutzbares Motormoment bereitgestellt
wird. Der Antriebsmotor 12 kann beispielsweise eine Brennkraftmaschine
oder ein elektromotorisches Antriebsaggregat sein. Dem Antriebsmotor 12 nachgeschaltet
ist ein Wechselgetriebe 14, welches beispielsweise ein
handschaltbares Getriebe oder ein Automatikgetriebe sein kann. Zwischen
dem Antriebsmotor 12 und dem Wechselgetriebe 14 kann eine
in 1 nicht näher
dargestellte Schaltkupplung angeordnet sein. Das von dem Wechselgetriebe 14 gewandelte
Motormoment des Antriebsmotors 12 wird mittels eines Verteilergetriebes 16 in
einem vorbestimmten symmetrischen oder unsymmetrischen Verhältnis auf
eine Vorderachse 18 und eine Hinterachse 20 des
Fahrzeugs aufgeteilt. Der zur Vorderachse 18 geleitete
Teil des Motormoments wird mittels eines ersten Ausgleichsgetriebes
(Differential) 22 auf ein linkes und ein rechtes gelenktes
Vorderrad 24 bzw. 26 des Fahrzeugs aufgeteilt.
Das durch das Differential 22 bewirkte Verteilungsverhältnis des
an der Vorderachse 18 verfügbaren Antriebsmoments beträgt irr ungesperrten
Fall 50%:50%. Ähnlich
wird der von dem Verteilergetriebe 16 der Hinterachse 20 zugeteilte
Anteil des Motormo ments mittels eines zweiten Differentials 28 zu
gleichen Teilen auf ein linkes und ein rechtes Hinterrad 30 bzw. 32 des
Fahrzeugs aufgeteilt.
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Dem
Verteilergetriebe 16 ist eine stufenlos steuerbare Sperrkupplung 34 zugeordnet,
mittels der ein Zentraldifferential des Verteilergetriebes 16 teilweise
oder vollständig
sperrbar ist. Auch den Achsdifferentialen (Querdifferentialen) 22, 28 ist
je eine stufenlos steuerbare Sperrkupplung 36 bzw. 38 zugeordnet,
die eine teilweise oder vollständige
Sperrung des betreffenden Differentials ermöglicht. Die Sperrkupplungen 34, 36, 38 sind
jeweils mit einer elektromotorischen Stelleinheit 40 mechanisch
gekoppelt, durch die ein gewünschter
Kupplungszustand der jeweiligen Sperrkupplung eingestellt werden
kann. Die Stelleinheiten 40 werden von einer elektronischen
Steuereinheit 42 gesteuert, die entsprechende elektrische
Steuersignale an die Stelleinheiten 40 liefert. Es versteht
sich, dass jede der Stelleinheiten 40 und damit jede der
Sperrkupplungen 34, 36, 38 individuell
steuerbar ist.
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Zur
elektrischen Signalübertragung
von und zu der Steuereinheit 42 dient eine serielle Busanordnung 43,
die beispielsweise als CAN-(Controller Area Network) Bus ausgebildet
sein kann. Schnittstellen, Protokolle und elektrische Schaltungstechnik
für die Signalübertragung
auf einem CAN-Bus sind weithin bekannt und müssen nicht näher erläutert werden.
Es versteht sich, dass alternativ zu einer Busanordnung auch eine
individuelle Verdrahtung der verschiedenen elektrischen Komponenten
des Fahrzeugs mit der Steuereinheit 42 gegeben sein kann.
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Die
Steuereinheit 42 weist einen programmgesteuerten Mikroprozessor 44 auf,
welcher nach Maßgabe
eines in einem elektronischen Speicher 46 der Steuereinheit 42 abgelegten
Steuerprogramms geeignete Steuersignale für die Stelleinheiten 40 erzeugt.
Das Steuerprogramm ist schematisch in 1 bei 48 angedeutet.
Zur Erzeugung geeigneter Steuersignale für die Stelleinheiten 40 ist
die Steuereinheit 42 auf Informationen über verschiedene Betriebsparameter
des Fahrzeugs angewiesen. Zu diesem Zweck kann sie über die
Busanordnung 43 auf verschiedene Signale zugreifen, die
für diese
Betriebsparameter repräsentativ
sind. Beispielsweise stellen Drehzahlsensoren 50 Informationen über die
Drehzahl jedes der Räder 24, 26, 30, 32 bereit.
Aus den gemessenen Raddrehzahlen kann die Steuereinheit 42 etwaige
Drehzahldifferenzen zwischen den Rädern der Vorderachse 18,
zwischen den Rädern
der Hinterachse 20 sowie zwischen den Achsen 18, 20 berechnen.
Außerdem
kann die Steuereinheit 42 nach in der Fachwelt an sich
bekannten Methoden eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermitteln.
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Die
Steuereinheit 42 kann ferner auf ein Motormomentensignal
zugreifen, welches für
das bereitgestellte Motormoment des Antriebsmotors 12 repräsentativ
ist und von einem schematisch angedeuteten Momentensensor 52 auf
die Busanordnung 43 ausgegeben wird. Ferner hat die Steuereinheit 42 über die
Busanordnung 43 Zugriff auf ein Pedalstellungssignal, welches
die Stellung eines Gaspedals 54 des Fahrers angibt. Die
Pedalstellung wird von einem Pedalstellungssensor 56, der
beispielsweise ein Potentiometersensor sein kann, erfasst.
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Über die
Busanordnung 43 kann die Steuereinheit 42 zudem
auf ein Gangstellungssignal und ein Lenkwinkelsignal zugreifen.
Das Gangstellungssignal wird von einem Gangstellungssensor 58 bereitgestellt,
welcher die Gangstellung des Wechselgetriebes 14 erfasst.
Aus dem Gangstellungssignal kann die Steuereinheit 42 erkennen,
ob und welcher Gang eingelegt ist. Das Lenkwinkelsignal wird von
einem Drehwinkelsensor 60 geliefert, welcher die Drehstellung
eines Lenkrads 62 des Fahrzeugs bzw. einer das Lenkrad 62 tragenden
Lenksäule
erfasst. Die Drehstellung des Lenkrads 62 bzw. der Lenksäule ist ein
Maß für den in 1 mit α beizeichneten
Lenkwinkel des Fahrzeugs, d.h. die Winkelabweichung der Vorderräder 24, 26 von
einer Geradeausstellung.
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Während 1 den
Fall eines Fahrzeugs mit permanentem Allradantrieb betrifft, zeigt 2 den Antriebsstrang
eines Fahrzeugs mit bedarfsweise zuschaltbarem Allradantrieb. Dieses
Konzept ist auch unter der Bezeichnung "On Demand"-Technik bekannt. In 2 sind
gleiche oder gleichwirkende Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
wie in 1 versehen, jedoch ergänzt um einen Kleinbuchstaben.
Um unnötige
Wiederholungen zu vermeiden, wird nachfolgend lediglich auf Unterschiede
zum Ausführungsbeispiel
der 1 eingegangen. Bei dem Fahrzeug mit dem in 2 gezeigten
Antriebsstrang handelt es sich um ein Fahrzeug mit Vorderachsantrieb,
bei dem die Hinterachse mittels einer stufenlos steuerbaren Verteilerkupplung 64a antriebsmäßig zuschaltbar
ist. Die Verteilerkupplung 64a ist zwischen Achsdifferentiale 22a, 28a der
Vorderachse 18a bzw. der Hinterachse 20a geschaltet. Sie
ersetzt das Verteilergetriebe 16 des Ausführungsbeispiels
der 1 und erlaubt eine beliebige Aufteilung des vom
Antriebsmotor 12a bereitgestellten Motormoments auf die
beiden Achsen 18a, 20a. Der Kupplungszustand der
Verteilerkupplung 64a kann durch eine von der Steuereinheit 42a steuerbare
elektromotorische Stelleinheit 40a nach Wunsch eingestellt
werden.
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Die 1 und 2 stellen
lediglich Beispiele von Antriebsstrangkonfigurationen dar, bei denen
die Erfindung eingesetzt werden kann. Es versteht sich, dass verschiedene andere
Konfigurationen des Antriebsstrangs vorstellbar sind. Beispielsweise
kann bei dem "On-Demand"-Konzept der 2 die
Hinterachse 20a die primär angetriebene Achse bilden,
während
die Vorderachse 18a als sekundäre Achse bei Bedarf zuschaltbar
ist. In diesem Fall muss die Verteilerkupplung 64a an eine
Stelle zwischen dem Wechselgetriebe 14a und dem Vorderachsdifferential 22a verlegt
werden. Ebenso kann es sich um ein Fahrzeug mit reinem Vorderachsantrieb
oder Hinterachsantrieb handeln, wo stets nur eine Achse angetrieben
ist. Auch muss die Bestückung
der Differentiale mit aktiv steuerbaren Sperrkupplungen nicht so
sein, wie in den 1 und 2 dargestellt.
Beispielsweise kann in 1 die aktiv steuerbare Kupplung 36 des
Vorderachsdifferentials 22 oder/und die aktiv steuerbare
Kupplung 38 des Hinterachsdifferentials 28 weggelassen
oder durch eine passive, drehzahldifferenz- oder drehmomentfühlende Sperrkupplung
ersetzt werden. Umgekehrt können
in 2 eines oder beide der Differentiale 22a, 28a mit
einer aktiv steuerbaren Sperrkupplung versehen werden. Unabhängig von
der konkreten Antriebsstrangkonfiguration kann die Erfindung bei jeder
aktiv steuerbaren Verteiler- oder Sperrkupplung Anwendung finden,
durch deren Kupplungszustand sich das Verteilungsverhältnis eines
Antriebsmoments auf verschiedene Räder des Fahrzeugs beeinflussen
lässt.
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Nachfolgend
wird ein Steuerkonzept für
die Vorderachs-Sperrkupplung 36 der 1 erläutert. Dieses
Steuerkonzept ist sinngemäß auf die
beiden anderen Sperrkupplungen 34, 38, auf die
Verteilerkupplung 64a und generell auf jede andere Sperr- oder
Verteilerkupplung übertragbar,
die die Drehmomentverteilung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs
beeinflusst. Im Normalfall ist die Sperrkupplung 36 offen,
d.h., sie überträgt kein
Kupplungsmoment. Das Differential 22 wirkt dann als offenes Differential.
Sobald die Steuereinheit 42 aus den Raddrehzahlen der Vorderräder 24, 26 eine
Drehzahldifferenz erfasst, gibt sie ein Steuersignal an die entsprechende
Stelleinheit 40 aus, das eine Überführung der Sperrkupplung 36 in
einen zumindest teilweise geschlossenen Kupplungszustand bewirkt. Das
wenigstens teilweise Schließen
der Sperrkupplung 36 legt ein Sperrmoment an das Differential 22 an,
das der Ausgleichswirkung des Differentials 22 entgegenwirkt.
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Die
Steuereinheit 42 ist Teil eines Regelkreises, der Drehzahldifferenzen
zwischen den Vorderrädern 24, 26 auf
einen minimalen Wert gleich oder nahe Null einzuregeln versucht.
Die Steuereinheit 42 enthält hierzu einen in Software
oder Hardware implementierten Drehzahldifferenz-Regler, dem die
erfasste Drehzahldifferenz als Regeldifferenz zugeführt wird.
Das von dem Drehzahldifferenz-Regler ausgegebene Signal wird sodann
in ein entsprechendes Steuersignal für die Stelleinheit 40 umgesetzt.
Da allein schon durch unterschiedliche Abnutzung der Vorderräder 24, 26 oder andere
Unsymmetrien eine geringe Drehzahldifferenz auftreten kann, ist
zweckmäßigerweise
eine Regelschwelle festgelegt, unterhalb der die Steuereinheit 42 nicht
auf Drehzahldifferenzen reagiert.
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Die
Steuereinheit 42 spricht jedoch nicht nur auf Drehzahldifferenzen
zwischen den Vorderrädern 24, 26 an,
sondern auch auf bevorstehende Beschleunigungsvorgänge. Da
die Wahrscheinlichkeit von traktionsmindernden und möglicherweise
das fahrdynamische Verhalten des Fahrzeugs verschlechternden Drehzahldifferenzen
zwischen den Vorderrädern 24, 26 bei
Beschleunigung des Fahrzeugs vergleichsweise hoch ist, enthält das Steuerprogramm 48 der
Steuereinheit 42 einen Algorithmus, der ein präventives
wenigstens teilweises Schließen
der Sperrkupplung 36 bewirkt, wenn ein bevorstehender Beschleunigungsvorgang
erkannt wird.
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Zu
diesem Zweck überwacht
die Steuereinheit 42 unter anderem das Motormomentensignal und
das Pedalstellungssignal. In diesem Zusammenhang wird nunmehr auf 6 verwiesen.
Dort sind beispielhafte Zeitverläufe
des Motormomentensignals (bezeichnet mit M) und des Pedalstellungssignals
(bezeichnet mit s) im Fall eines vom Fahrer eingeleiteten Beschleunigungsvorgangs
dargestellt. Man erkennt, dass das Pedalstellungssignal s in kurzer
Zeit sehr stark ansteigt und anschließend auf einem hohen Pegel
verharrt. Dies entspricht einem vergleichsweise plötzlichen,
starken Niedertreten des Gaspedals 54 durch den Fahrer,
möglicherweise
bis zum Endanschlag. Der im wesentlichen gleichbleibende Wert des
Pedalstellungssignals s nach dem anfänglichen Anstieg entspricht
dem Niederhalten des Gaspedals 54 in der gedrückten Stellung.
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Bedingt
durch das Niedertreten des Gaspedals 54 steigt das vom
Antriebsmotor 12 bereitgestellte Motormoment an. Dementsprechend
weist das Motormomentensignal M in 6 einen
vergleichsweise starken Anstieg in dem Zeitbereich auf, in dem auch
das Pedalstellungssignal s ansteigt.
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Bei
dem beispielhaften Zeitdiagramm der 6 fällt das
Motormomentensignal M nach seinem anfänglichen Anstieg etwas ab,
bevor es einen weiteren, diesmal schwächeren Anstieg zeigt. Dieser
weitere Anstieg des Motormomentensignals kann z. B. aus einem Schaltvorgang
eines vollautomatischen Wechselgetriebes nach sehr starkem, insbesondere vollständigem Niedertreten
des Gaspedals 54 (Kick-Down) resultieren.
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Eingezeichnet
ist in 6 ferner ein beispielhafter zeitlicher Verlauf
der mit v bezeichneten Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Man erkennt
deutlich den durch das Niedertreten des Gaspedals 54 herbeigeführten Geschwindigkeitsanstieg.
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Um
rechtzeitig zu erkennen, wann ein Beschleunigungsvorgang stattfindet,
ermittelt die Steuereinheit 42 aus wenigstens einem der
beiden Signale s, M eine erste zeitliche Ableitung, d.h. eine zeitliche Änderungsrate.
Die Steuereinheit 42 kann sich dabei auf das Motormomentensignal
M beschränken. Sie
kann aber auch alleine das Pedalstellungssignal s heranziehen oder
sogar beide Signale auswerten. Sodann vergleicht die Steuereinheit 42 die
berechnete erste zeitliche Ableitung des Motormomentensignals M
bzw. des Pedalstellungssignals s mit einem vorbestimmten Schwellenwert.
Falls die berechnete zeitliche Ableitung den vorbestimmten Schwellenwert übersteigt,
liegt für
die Steuereinheit 42 ein Indikator vor, das ein Beschleunigungsvorgang
vom Fahrer eingeleitet wurde. Der Schwellenwert für die erste zeitliche
Ableitung des Motormomentensignals M bzw. des Pedalstellungssignals
s ist so festgelegt, dass die Steuereinheit 42 nur auf
hinreichend starke Beschleunigungsvorgänge anspricht, bei denen mit signifikanten
Drehzahlunterschieden gerechnet werden muss. Bei genügend langsamen
Beschleunigungsvorgängen
besteht in der Regel kein Bedarf, ein Sperrmoment an das Differential 22 anzulegen.
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Sobald
die Steuereinheit 42 feststellt, dass das Motormomentensignal
M oder/und das Pedalstellungssignal s den betreffenden Schwellenwert
für die
erste zeitliche Ableitung übersteigt,
bewirkt sie die Einstellung eines vorbestimmten Beschleunigungs-Kupplungs-zustands
an der Sperrkupplung 36. Die Sperrkupplung 36 wird
hierzu nicht vollständig
geschlossen. Vielmehr ist sie in dem Beschleunigungs-Kupplungszustand
nur teilweise geschlossen. Das in dem Beschleunigungs-Kupplungszustand
aufgebrachte Sperrmoment der Sperrkupplung 36 ist vorzugsweise
nicht größer als
80%. Die Prozentangabe bezieht sich hierbei auf das insgesamt vom
Differential 22 auf die Vorderräder 24, 26 zu
verteilende Antriebsmoment, also den vom Verteilergetriebe 16 der
Vorderachse 18 zugeteilten Teil des vom Antriebsmotor 12 gelieferten
Motormoments.
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Es
versteht sich, dass bei Anwendung dieses Steuerkonzepts auf die
Sperrkupplung 34 des Zentraldifferentials, auf die Hinterachs-Sperrkupplung 38 oder
auf die Verteilerkupplung 64a der 2 andere Prozentwerte
des im Beschleunigungs-Kupplungszustand übertragenen
Kupplungsmoments gewählt werden
können.
Es hat sich jedoch als günstig
erwiesen, stets nur einen teilweise geschlossenen Zustand der betreffenden
Verteiler- oder Sperrkupplung einzustellen.
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Die
Einstellung des Beschleunigungs-Kupplungszustands bei Erkennung
eines hinreichend starken Anstiegs des Motormomentensignals M oder/und
des Pedalstellungssignals s kann außerdem noch abhängig davon
gemacht werden, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit v ungleich Null
ist oder eine vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit übersteigt.
Außerdem
kann die Einstellung des Beschleunigungs-Kupplungszustands davon abhängig gemacht
werden, dass vom Wechselgetriebe 14 ein bestimmter Gang
eingelegt ist oder ein bestimmter Gang nicht eingelegt ist.
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Die
Steuereinheit 42 wählt
den Beschleunigungs-Kupplungszustand der Sperrkupplung 36 abhängig vom
Lenkwinkel α.
Das Kennliniendiagramm der 3 zeigt
eine beispielhafte Abhängigkeit
des Beschleunigungs-Kupplungszustands vom Lenkwinkel α. Bei einem
Lenkwinkel gleich Null, d.h. einer Geradeausstellung der Vorderräder 24, 26,
wird ein Beschleunigungs-Kupplungszustand gewählt, in dem die Sperrkupplung 36 am
stärksten
geschlossen ist. Je stärker
die Vorderräder 24, 26 bei
Erkennung eines Beschleunigungsvorgangs von der Geradeausstellung
abweichen, desto weniger stark ist die Sperrkupplung 36 im
Beschleunigungs-Kupplungszustand geschlossen. Die Abhängigkeit
des Beschleunigungs-Kupplungszustands vom Lenkwinkel α kann proportional
sein, wie in 3 mit durchgezogener Linie angedeutet.
Es sind freilich auch andere, nicht-lineare Abhängigkeiten des Beschleunigungs-Kupplungszustands
vom Lenkwinkel α denkbar.
Auch kann die Lenkwinkel-Kennlinie einen Bereich enthalten, in dem
für verschiedene
Lenkwinkel stets im wesentlichen der gleiche Beschleunigungs-Kupplungszustand
eingestellt wird. Ein solcher Fall ist in 3 mit gestrichelter
Linie angedeutet.
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Die
Lenkwinkel-Kennlinie des Beschleunigungs-Kupplungszustands ist in
Form einer Tabelle oder einer mathematischen Gleichung in dem Speicher 46 der
Steuereinheit 42 abgelegt. Erkennt die Steuereinheit 42 einen
bevorstehenden Beschleunigungsvorgang, so ermittelt sie für den momentanen Wert
des Lenkwinkels α aus
der Lenkwinkel-Kennlinie einen Faktor, der in dem Diagramm der 3 mit f1 bezeichnet ist. Der Faktor f1 repräsentiert
beispielsweise eine prozentuale Angabe für den Schließgrad, in
den die Sperrkupplung 36 einzustellen ist.
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Es
ist denkbar, zusätzlich
zu einer Lenkwinkelabhängigkeit
des Beschleunigungs-Kupplungszustands
eine Geschwindigkeitsabhängigkeit
zu implementieren. Insbesondere kann daran gedacht werden, bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten
einen Beschleunigungs-Kupplungszustand der Sperrkupplung 36 einzustellen,
in dem diese weniger stark geschlossen ist als bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Eine
lediglich beispielhafte Kennlinie für eine mögliche Geschwindigkeitsabhängigkeit
des Beschleu- Beschleunigungs-Kupplungszustands
der Sperrkupplung 36 ist in 4 gezeigt.
Die Geschwindigkeits-Kennlinie ist ähnlich wie die Lenkwinkel-Kennlinie
tabellarisch oder in Form einer mathematischen Gleichung im Speicher 46 der
Steuereinheit 42 abgelegt. Die Steuereinheit 42 kann
aus ihr für
einen gegebenen Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit v einen weiteren
Faktor entnehmen, der im Diagramm der 4 mit f2 bezeichnet ist. Auch der Faktor f2 repräsentiert
beispielsweise eine prozentuale Angabe für den einzustellenden Schließgrad der Sperrkupplung 36.
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Um
zu ermitteln, welcher Beschleunigungs-Kupplungszustand an der Sperrkupplung 36 einzustellen
ist, multipliziert die Steuereinheit 42 dann die für den jeweiligen
Wert des Lenkwinkels α und
den jeweiligen Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit v ermittelten Werte
der beiden Faktoren f1 und f2. Die
Sperrkupplung 36 wird daraufhin nach Maßgabe des so durch Multiplikation
errechneten Gesamtfaktors gesteuert.
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Nachdem
die Steuereinheit 42 die Einstellung des Beschleunigungs-Kupplungszustands
an der Sperrkupplung 36 bewirkt hat, wird im weiteren Verlauf
die Sperrkupplung 36 wieder geöffnet. Mit dem Öffnen der
Sperrkupplung 36 kann unmittelbar, d.h. ohne wesentlichen
Zeitverzug, nach Einstellung des Beschleunigungs-Kupplungszustands
begonnen werden. Es kann auch eine vorbestimmte Zeitspanne definiert
sein, die abgewartet werden muss, bevor mit dem Öffnen der Sperrkupplung 36 begonnen
werden kann. Alternative auslösende
Bedingungen für
das Öffnen
der Sperrkupplung 36 sind denkbar. Beispielsweise kann
eine Bedingung sein, dass das Motormomentensignal M oder/und das
Pedalstellungssignal s den als Kriterium für die Erkennung eines Beschleunigungsvorgangs
festgelegten Schwellenwert der ersten zeitlichen Ableitung wieder
unterschreiten oder einen anderen geeigneten Schwellenwert unterschreiten
muss. Solange dies nicht der Fall ist, wird der eingestellte Beschleunigungs-Kupplungszustand aufrecht
erhalten.
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Unabhängig davon,
welche auslösende
Bedingung für
den Beginn des Momentenabbaus zu erfüllen ist, folgt auch die Phase
des Abbaus des Moments selbst in Abhängigkeit von mindestens einem Parameter.
Beispielsweise kann der Abbau des Sperrmoments zeitabhängig geschehen.
Eine beispielhafte Zeit-Kennlinie des Momentenabbaus ist in 5 gezeigt.
t bezeichnet dort die Zeit, T das Tastverhältnis eines pulsbreitenmodulierten
Ansteuersignals für
die Stelleinheit 40 der Sperrkupplung 36. Bei Verwendung
der Pulsbreitenmodulation als Ansteuermethode für die Stelleinheit 40 bzw.
deren Elektromotor ist das Tastverhältnis T ein Maß für den Grad des
Schließens
der Sperrkupplung 36. Je geringer das Tastverhältnis, desto
weniger stark ist die Sperrkupplung 36 geschlossen. Der
Zeitpunkt t = 0 bezeichnet in dem Kennliniendiagramm der 5 den Zeitpunkt,
zu dem die Steuereinheit 42 beginnt, die Sperrkupplung 36 ausgehend
von dem Beschleunigung-Kupplungszustand wieder zu öffnen. Die
Zeitabhängigkeit
des Öffnens
der Sperrkupplung 36 kann beispielsweise proportional mit
Totzeit (gestrichelt in 5 eingezeichnet) oder ohne Totzeit
(mit durchgezogener Linie gezeichnet) sein. Selbstverständlich sind
beliebige andere, nicht-lineare Zeitabhängigkeiten beim Öffnungsvorgang
der Sperrkupplung 36 vorstellbar.
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Alternativ
zu einem zeitabhängigen Öffnen kann
auch ein geschwindigkeitsabhängiges Öffnen der
Sperrkupplung 36 von der Steuereinheit 42 bewirkt
werden. In letzterem Fall wird die Sperrkupplung 36 mit
größer werdender
Geschwindigkeit des Fahrzeugs zunehmend stärker geöffnet. Daneben ist es denkbar,
den Öffnungsvorgang
der Sperrkupplung 36 alternativ oder zusätzlich vom
Motormoment des Antriebsmotors 12 oder/und von der Gaspedalstellung
abhängig
zu gestalten.
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Es
wird noch einmal auf 6 verwiesen. Dort ist zu erkennen,
wie das Tastverhältnis
T in Antwort auf den anfänglichen
starken Anstieg der Signale s, M und den als Folge erkannten Beschleunigungsvorgang
auf einen Wert T1 angehoben wird, durch
den die Sperrkupplung 36 in einen teilweise geschlossenen
Beschleunigungs-Kupplungszustand
eingestellt wird. Dieser Kupplungszustand wird für eine gewisse Zeit aufrechterhalten,
bis zu einem Zeitpunkt t1 von der Steuereinheit 42 das
Ende des Beschleunigungsvorgangs erkannt wird und das Tastverhältnis T
entsprechend wieder herabgesetzt wird. Bei dem späteren erneuten
Anstieg des Motormomentensignals M erkennt die Steuereinheit 42 einen
erneuten Beschleunigungsvorgang. Dies löst jedoch nur einen Anstieg
des Tastverhältnisses
T auf einen geringeren Wert T2 aus. Ein
möglicher
Grund hierfür
ist, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit v zwischenzeitlich zugenommen
hat und die Steuereinheit 42 bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten
einen weniger stark geschlossenen Kupplungszustand als Beschleunigungs-Kupplungszustand
einstellt als bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Entsprechend der vergleichsweise
kurzen Phase des Momentenanstiegs wird auch das Tastverhältnis T
nur vergleichsweise kurzzeitig auf dem Wert T2 gehalten,
bevor es wieder abgesenkt wird.
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Es
kann sein, dass sich der Lenkwinkel α in der Phase zwischen Aufbau
und vollständigem
Abbau des Kupplungsmoments der betreffenden Sperr- oder Verteilerkupplung ändert. Vorstehend
wurde angedeutet, dass der bei Erkennung eines Beschleunigungsvorgangs
einzustellende Beschleunigungs-Kupplungszustand abhängig vom
Lenkwinkel α gewählt wird. Ändert sich
im Anschluss an die Einstellung des Beschleunigungs-Kupplungszustands der
Lenkwinkel α,
noch bevor die betreffende Sperr- oder Verteilerkupplung wieder
vollständig
geöffnet wurde,
so nimmt die Steuereinheit 42 vorzugsweise eine Anpassung
des Kupplungszustands abhängig von
dem (geänderten)
Lenkwinkel vor. Hierbei kann sie auf dieselbe Kennlinie zurückgreifen,
die sie auch für
die Lenkwinkelabhängigkeit
des anfänglich
eingestellten Beschleunigungs-Kupplungszustands verwendet hat.
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Anhand
des Flussdiagramms der 7 werden verschiedene Schritte
des vorstehend vorgestellten beispielhaften Steuerkonzepts noch
einmal kurz zusammengefasst. Das Steuerkonzept ist durch eine Steuerroutine
verkörpert,
die von dem Steuerprogramm 48 abgearbeitet wird. Im Flussdiagramm
der 7 ist diese Steuerroutine als Beschleunigungsmodul
bezeichnet. Im Rahmen der Routine „Beschleunigungsmodul" wird nur das Motormomentensignal
M ausgewertet, nicht jedoch das Pedalstellungssignal s. Wie bereits
erwähnt,
kann statt dessen nur das Pedalstellungssignal s ausgewertet werden oder
es können
beide Signale für
die Erkennung eines Beschleunigungsvorgangs herangezogen werden.
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In
einem Schritt S1 der Routine „Beschleunigungsmodul" wird das Motormomentensignal
M erfasst. In einem anschließenden
Schritt S2 wird eine erste zeitliche Ableitung des Signals M berechnet. Sodann
wird in einem Schritt S3 geprüft,
ob ein Beschleunigungs-Kupplungszustand der Sperr- oder Verteilerkupplung
eingestellt ist. Falls nein, wird in einem Schritt S4 geprüft, ob die
berechnete erste zeitliche Ableitung des Motormomentensignals M
einen vorbestimmten Schwellenwert SM erreicht
oder diesen übersteigt.
Falls nein, kehrt die Routine zu Schritt S1 zurück. Falls ja, wird in einem
nachfolgenden Schritt S5 geprüft,
ob die Fahrzeuggeschwindigkeit ungleich Null ist. Wenn dem nicht
so ist, die Fahrzeuggeschwindigkeit also gleich Null ist, geht die Routine
zurück
zu Schritt S1. Wird dagegen festgestellt, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit
ungleich Null ist, wird in einem Schritt S6 ein Beschleunigungs-Kupplungszustand
der Sperr- oder Verteilerkupplung eingestellt. Dieser Beschleunigungs-Kupplungszustand
wird abhängig
vom Lenkwinkel α und gegebenenfalls
abhängig
von der Fahrzeuggeschwindigkeit v gewählt.
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Ist
die Antwort in Schritt S3 ja, wird in einem Schritt S7 geprüft, ob die
erste zeitliche Ableitung des Motormoments unter den Schwellenwert
gefallen ist. Solange die erste zeitliche Ableitung des Motormoments
nicht unter den Schwellenwert gefallen ist, wird der Beschleunigungs-Kupplungszustand
aufrechterhalten. Ist sie dagegen unter den Schwellenwert gefallen,
wird in einem Schritt S8 der Beschleunigungs-Kupplungszustand aufgehoben und die Sperr-oder
Verteilerkupplung in Abhängigkeit von
der Zeit oder einem anderen Betriebsparameter des Fahrzeugs geöffnet. Sodann
geht die Routine zurück zu
Schritt S1.
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Als
Verteiler- oder Sperrkupplung eignet sich jeder Kupplungstyp, der
aktiv in einen gewünschten Kupplungszustand
eingestellt werden kann. Beispielsweise können die verschiedenen in den
Antriebsstrangkonfigurationen der 1 und 2 gezeigten
Kupplungen von nasslaufenden Lamellenreibkupplungen gebildet sein.
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Nachzutragen
ist, dass der Beschleunigungs-Kupplungszustand auch abhängig vom
Wert der ersten zeitlichen Ableitung des Motormomentensignals oder/und
des Pedalstellungssignals gewählt werden
kann. Bei einem stärkeren
Anstieg des betreffenden Signals würde dann entsprechend ein stärker geschlossener
Beschleunigungs-Kupplungszustand eingestellt werden als bei einem
weniger starken Anstieg dieses Signals. Eine solche Abhängigkeit
kann ein weiterer Grund sein, warum in 6 beim zweiten
Anstieg des Motormomentensignals M das Tastverhältnis T nur auf den Wert T2 angehoben wird, weil die Steigung des Signals
M bei diesem zweiten Anstieg geringer ist als bei dem ersten Anstieg.