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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Variator für ein Toroidgetriebe, mit einer
Antriebsscheibe und einer Abtriebsscheibe, zwischen denen ein Toroidraum
eingerichtet ist, der eine Toroidmittenebene definiert, und wenigstens
einer an einem Rollenträger
um eine Drehachse drehbar gelagerten Rolle, die zur Drehmomentübertragung
zwischen Antriebsscheibe und Antriebsscheibe angeordnet ist, wobei die
Rolle ferner um eine Kippachse kippbar gelagert ist, die mit der
Toroidmittenebene einen Castorwinkel größer als Null einschließt, wobei
der Rollenträger
an einer Anlenkeinrichtung gelagert ist, die einen Linearaktuator
aufweist, der entlang einer Stellachse verstell bar ist, die in der
Toroidmittenebene liegt, und wobei die Anlenkeinrichtung ein Trägerbauteil
aufweist, das die relative Winkellage von Kippachse und Stellachse
einrichtet und von dem Linearaktuator verschiebbar ist.
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Auf
dem Gebiet der Getriebe, insbesondere der Getriebe für Kraftfahrzeuge,
besteht ein Trend hin zu stufenlosen Getrieben. Stufenlose Getriebe
ermöglichen
generell, den bei Kraftfahrzeugen vorgeschalteten Verbrennungsmotor
unabhängig
von der jeweiligen Geschwindigkeit in einem günstigen Drehzahlbereich zu
betreiben. Hierdurch verbessert sich der Wirkungsgrad des durch
den Verbrennungsmotor und das stufenlose Getriebe gebildeten Antriebsstranges.
Ferner bieten stufenlose Getriebe einen besonders hohen Fahrkomfort.
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Innerhalb
der stufenlosen Getriebe haben die sog. Toroidgetriebe eine besondere
Bedeutung, und zwar insbesondere auf Grund ihrer höheren Drehmomentkapazität im Vergleich
zu stufenlosen Umschlingungsgetrieben (CVTs).
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Innerhalb
der Toroidgetriebe findet das System von TorotrakTM besondere
Beachtung (vgl. www.torotrak.com). Dieses Getriebe kommt ohne eingangsseitige
Anfahrkupplung oder hydrodynamischen Drehmomentwandler aus. Es handelt
sich um ein Volltoroidgetriebe, das generell nach der Art eines Vorgelegegetriebes
aufgebaut ist. Der Variator sorgt für eine stufenlose Verstellung
der Übersetzung.
Ein Planetenradsatz dient als Summiergetriebe.
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Kern
des Toroidgetriebes ist der Variator der eingangs genannten Art
bzw. eine Anordnung aus mehreren derartigen Variatoren.
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Bei
den gattungsgemäßen Variatoren
ist es bekannt, die Drehachse des Rollenträgers und die Stellachse des
Linearaktuators mit der Toroidmittenebene auszurichten. Dies führt zwar
zu einem guten Wirkungsgrad. Die Lage der Rolle innerhalb des Toroidraumes
ist jedoch nicht stabil.
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Deshalb
ist man später
dazu übergegangen, zwischen
der Drehachse des Rollenträgers
und der Toroidmittenebene einen sog. Castorwinkel einzurichten.
Dieses Konzept ist in der
DE
697 05 730 T2 sowie in der
DE 696 01 426 T2 zum Stand der Technik offenbart
und schematisch in
10 gezeigt.
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Wie
es in 10 gezeigt ist,
ist eine Rolle R in einem Toroidraum TR gelagert, der durch zwei nicht
näher bezeichnete
Scheiben begrenzt wird. Die Rolle R ist an einem Rollenträger RT drehbar
gelagert. Der Rollenträger
RT ist um eine Drehachse D drehbar gelagert. Die Drehachse D fällt mit
der Stellachse eines Linearaktuators A (in der Regel eine hydraulische
Kolben/Zylindereinheit) zusammen. Zwischen der Drehachse D und der
Toroidmittenebene M ist ein Castorwinkel α von deutlich größer Null
(z.B. 20°)
eingerichtet. Dies führt
zu einer stabilen Rollenlage.
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Der
Linearaktuator übt
auf den Rollenträger RT
entlang der Achse D eine Kraft F aus, um eine räumliche Verstellung der Rolle
R innerhalb des Toroidraumes TR einzuleiten. Die Momentübertragung erfolgt
mittels der Tangentialkräfte
T in den Kontaktellipsen zwischen der Rolle R und den einander gegenüber liegenden
Scheiben. Durch den Castorwinkel entstehen dabei jedoch unterschiedliche
Kontaktnormalkräfte
N (N – ΔN bzw. N
+ ΔN). Hierdurch
verschlechtert sich der Wirkungsgrad.
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Zur
Vermeidung dieses Problems ist in der
DE 696 01 426 T2 bereits
vorgeschlagen worden, einen Betätigungsmechanismus
zum Steuern der Position des Zentrums der Rolle entlang der Toroidmittenebene
und zum Steuern des Kippwinkels der Rolle folgendermaßen aufzuteilen.
Der Betätigungsmechanismus
weist dabei erste Teilmittel auf, die die Position des Zentrums
der Rolle entlang der Toroidmittenebene steuern können, nicht
jedoch den Kippwinkel bestimmen können. Die ersten Teilmittel
sind in Form einer hydraulischen Kolben/Zylinderanordnung gebildet,
die mit der Toroidmittenebene ausgerichtet ist. Ferner weist der
Betätigungsmechanismus
zweite Teilmittel mit einem mechanischen Verbindungsglied auf, das
mit dem Rollenträger
verbunden ist, und zwar zum Steuern des Kippwinkels der Rolle. Das
mechanische Verbindungsglied liegt im Wesentlichen parallel zur
Ebene der Rolle und ist dazu gezwungen, einen vorherbestimmten einzelnen
Punkt zu passieren, der nicht innerhalb der Toroidmittenebene liegt.
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Aus
der eingangs genannten
DE
102 23 425 A1 ist ein Variator für ein Toroidgetriebe bekannt,
bei dem die Rolle an einem Schwenkkörper um die Kippachse drehbar
gelagert ist, wobei der Schwenkkörper
innerhalb der Rolle angeordnet und an dem Rollenträger so gelagert
ist, dass die Kippachse (Schwenkachse) des Schwenkkörpers unter
dem Castorwinkel zur Toroidmittenebene geneigt ist.
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Vor
diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen verbesserten Variator für
ein Toroidgetriebe anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Variator für ein Toroidgetriebe
dadurch gelöst,
dass der Rollenträger
um die Kippachse herum kippbar an dem Trägerbauteil gelagert ist.
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Durch
die Maßnahme,
den Rollenträger
einerseits kippbar um die Kippachse zu lagern, die mit der Toroidmittenebene
einen Castorwinkel größer als Null
einschließt,
und andererseits die Stellachse im Wesentlichen parallel zur Toroidmittenebene
auszurichten, lässt
sich eine entkoppelte Rolleranlenkung realisieren. Mit anderen Worten
werden hierbei die Stützkraftrichtung
und die Schwenkachsrichtung des Rollers mit Castorwinkel für einen
Voll-Toroidvariator entkoppelt.
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Hierdurch
wird der Wirkungsgrad des Variators verbessert. Es muss nicht "überpresst" werden. Ferner lässt sich ein einfacher, kostengünstiger
und Hauraum sparender Aufbau der Anlenkung des Rollenträgers realisieren.
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Bei
der Erfindung liegt die Stellachse in der Toroidmittenebene.
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Hierdurch
ergibt sich ein kompakterer Aufbau.
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Durch
die Maßnahme,
den Rollenträger
um die Kippachse herum kippbar an dem Trägerbauteil zu lagern, kann
die Lagerung der Rolle an dem Rollenträger deutlich vereinfacht werden.
Insbesondere ist es nicht notwendig, innerhalb der Rolle einen eigenen
Schwenkkörper
vorzusehen (wie bei der
DE
102 23 425 A1 ). Die Bauteile der Anlenkeinrichtung lassen
sich sämtlich
konstruktiv einfacher realisieren.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
das Trägerbauteil
ein in Richtung der Stellachse ausgerichtetes Stellglied auf, das
starr mit einem Schwenkglied verbunden ist, das gegenüber dem Stellglied
unter einem Schwenkwinkel größer als
Null abgewinkelt ist, wobei der Rollenträger an dem Schwenkglied um
die Kippachse kippbar gelagert ist.
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Durch
das abgewinkelte Schwenkglied lässt sich
die Betätigungsrichtung
des Linearaktuators in die Kippachse des Rollenträgers überführen bzw. umlenken.
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Dabei
ist der Schwenkwinkel vorzugsweise kleiner gleich 90°.
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Hierdurch
ergibt sich eine in radialer Richtung des Variators besonders kompakte
Lagerung der Rolle.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist das Schwenkglied an seinem Ende ein Drehgelenk auf, an dem
der Rollenträger
um die Kippachse kippbar gelagert ist.
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Auch
durch diese Maßnahme
ergibt sich eine kompakte Bauweise.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die Anlenkeinrichtung so beweglich gelagert
ist, dass der Mittelpunkt der Rolle bei einer Betätigung des
Linearaktuators im Wesentlichen auf dem Toroidmittenkreis verbleibt.
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Hierdurch
werden ungleiche Normalkräfte auf
den gegenüberliegenden
Kontaktellipsen der Toroidscheiben vermieden.
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Die
Lagerung der Anlenkeinrichtung kann unmittelbar an dem Trägerbauteil
vorgesehen sein, oder mittelbar über
ein mit dem Trägerbauteil
verbundenes Bauteil. Zum Beispiel kann die Lagerung mittelbar zwischen
dem Linearaktuator und einem Gehäuse
erfolgen. Alternativ kann das Trägerbauteil auch
unmittelbar an dem Gehäuse
beweglich gelagert sein. Auch eine Mischung dieser beiden Lagerarten
ist möglich.
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Von
besonderem Vorzug ist es dabei, wenn die Anlenkeinrichtung mittels
eines Kreisbahnführungsgelenkes
beweglich gelagert ist.
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Unter
einem Kreisbahnführungsgelenk
wird im vorliegenden Zusammenhang ein solches Gelenk bzw. eine solche
Gelenkanordnung verstanden, die sowohl eine translatorische als
auch eine rotatorische Bewegung des gelagerten Gliedes ermöglicht.
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Hierdurch
ist es auch möglich
zu erreichen, dass der Mittelpunkt der Rolle im Wesentlichen auf dem
Toroidmittenkreis verbleibt.
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Dabei
ermöglicht
ein solches Kreisbahnführungsgelenk
in der Regel eine translatorische Bewegung in der Toroidmittenebene und
eine Drehung um eine Achse, die senkrecht zur Toroidmittenebene ausgerichtet
ist.
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Von
besonderem Vorteil ist es dabei, wenn eine Führungsgelenkeinrichtung zur
Lagerung der Anlenkeinrichtung ein einzelnes Gelenk ist.
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Unter
einem einzelnen Gelenk wird im vorliegenden Zusammenhang eine räumlich kompakte, auf
einen Ort zusammengefasste Gelenkanordnung verstanden, die jedoch
möglicherweise
mehrere Freiheitsgrade besitzen kann.
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Von
besonderem Vorzug ist es dabei, wenn die Führungsgelenkeinrichtung durch
ein Gelenk gebildet ist, das den Linearaktuator an einem Gehäuse lagert.
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Hierdurch
wird eine mittelbare Lagerung des Schwenkgliedes erzielt. Das Gelenk
kann radial außerhalb
des Toroidraumes angeordnet werden.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist
eine Führungsgelenkeinrichtung
zur Lagerung der Anlenkeinrichtung durch zwei oder mehr Gelenke
gebildet.
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Hierdurch
ist es möglich,
die einzelnen Gelenkfunktionen räumlich
jeweils an idealen Orten anzuordnen. Demzufolge kann eine optimale
Anpassung an die Einbaubedingungen erfolgen.
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Dabei
ist es von besonderem Vorzug, wenn die Führungsgelenkeinrichtung ein
Kugelgelenk aufweist, das den Abtrieb des Linearaktuators mit dem Trägerbauteil
verbindet.
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Hierdurch
ist es möglich,
das Trägerbauteil parallel
zur Toroidmittenebene zu verschwenken. Ferner wird bei einem Kugelgelenk
(oder einem Kardangelenk) ein weiterer Freiheitsgrad senkrecht hierzu
zur Verfügung
gestellt (im Gegensatz zu einem Drehgelenk).
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Ferner
ist es dabei von Vorzug, wenn die Führungsgelenkeinrichtung ein
Kugelgelenk aufweist, das ein Stellglied des Trägerbauteils mit dem Abtrieb
des Linearaktuators verbindet.
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Hierdurch
kann eine konstruktiv günstige
unmittelbare Anbindung des Kugelgelenkes an dem Abtrieb (z.B. Kolben)
des Linearaktuators erfolgen.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die Führungsgelenkeinrichtung
ein Führungsgelenk
aufweist, das an dem Trägerbauteil
angreift und einen translatorischen Freiheitsgrad in der Toroidmittenebene
und einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Achse senkrecht zu
der Toroidmittenebene zulässt.
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Hierdurch
kann eine Führungsgelenkeinrichtung
durch eine Kombination von Kugelgelenk und Führungsgelenk gebildet werden.
Das Kugelgelenk und das Führungsgelenk
können,
müssen
jedoch nicht, örtlich
zusammengefasst sein.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Toroidgetriebes;
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2 eine
schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Abschnittes
eines erfindungsgemäßen Variators;
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3 eine
schematische Draufsicht entlang der Toroidmittenebene des Variators
der 2;
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4 eine
schematische Darstellung der Lagerung der Anlenkeinrichtung des
Variators der 2;
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5 eine
schematische perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Variators;
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6 eine
schematische Draufsicht auf den Variator der 5, entlang
der Toroidmittenebene;
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7 eine
schematische Darstellung der Lagerung der Anlenkeinrichtung des
Variators der 5;
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8 eine
Abwandlung des Variators der 5 in einer
der 7 entsprechenden Darstellung;
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9 eine
schematische Darstellung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Variators
in einer Draufsicht entlang der Toroidmittenebene; und
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10 eine
Draufsicht auf einen Variator des Standes der Technik.
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In 1 ist
ein schematisch dargestelltes Toroidgetriebe generell mit 10 bezeichnet.
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Das
Toroidgetriebe 10 weist eine Getriebeeingangswelle 12,
eine Vorgelegewelle 14 und eine Getriebeausgangswelle 16 auf.
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Eine
Variatoranordnung des Toroidgetriebes 10 ist bei 20 gezeigt.
Die Variatoranordnung 20 weist eine Variatorhauptwelle 22 und
eine variatornebenwelle 24 auf. Ferner beinhaltet die Variatoranordnung 20 zwei
Variatoren 26A, 26B.
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Jeder
Variator weist eine Antriebsscheibe 28A, 28B und
eine Abtriebsscheibe 30A, 30B auf.
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Die
Antriebsscheiben 28A, 28B schließen mit
den jeweiligen Antriebsscheiben 30A, 30B jeweils
einen Toroidraum 32A, 32B ein.
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In
den Toroidräumen 32A, 32B sind
jeweils, über
den Toroidraum umfänglich
verteilt, eine Mehrzahl von Rollen 34 angeordnet, in der
Regel jeweils drei Rollen 34.
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Die
Rollen 34 lassen sich mittels einer nicht näher dargestellten
Aktuatorik räumlich
innerhalb des Toroidraumes 32 verstel len, wie es schematisch bei 36 gezeigt
ist, um die Übersetzung
der Variatoranordnung 20 zu verändern. Dabei versteht sich,
dass alle Rollen 34 der Variatoren 26A, 26B jeweils
gleichsinnig verstellt werden, um die auftretenden Reaktionskräfte gleichmäßig über den
Umfang der Variatoranordnung 20 aufnehmen zu können.
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Bei 38 ist
ein Radsatz gezeigt, der die Vorgelegewelle 14 nach der
Art einer Konstanten mit der Variatornebenwelle 24 verbindet,
an der die Antriebsscheiben 28A, 28B festgelegt
sind. Die Antriebsscheiben 30A, 30B sind an der
Variatorhauptwelle 22 festgelegt, die mit einem Summiergetriebe 40 verbunden
ist.
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Das
Summiergetriebe 40 weist einen Planetenradsatz 42 auf.
Die Variatorhauptwelle 22 ist mit dem Sonnenrad des Planetenradsatzes 42 verbunden.
Die Vorgelegewelle 14 ist über einen weiteren (nicht bezeichneten)
Radsatz mit den Planetenträgern
des Planetenradsatzes 42 verbunden.
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Das
Sonnenrad ist über
eine High-Regime-Kupplung 44 mit der Getriebeausgangswelle 16 verbindbar.
Das Hohlrad des Planetenradsatzes 42 ist über eine
Low-Regime-Kupplung 46 mit der Getriebeausgangswelle 16 verbindbar.
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Die
Funktionsweise des Toroidgetriebes 10 ist allgemein bekannt
und wird aus Gründen
einer kompakten Darstellung hier nicht im Detail beschrieben.
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2 zeigt
eine schematische perspektivische, teilweise weggeschnittene Ansicht
eines Teils einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Variators 26.
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Der
Variator 26 kann für
die Variatoren 26A, 26B der Variatoranordnung 20 in
dem Toroidgetriebe 10 der 1 eingesetzt
werden.
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Der
Variator 26 weist eine Antriebsscheibe 28 und
eine gegenüberliegend
angeordnete (nicht dargestellte) Antriebsscheibe 30 auf,
zwischen denen ein Toroidraum 32 eingerichtet ist.
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In
dem Toroidraum 32 sind drei Rollen 34 (von denen
nur eine dargestellt ist) umfänglich
verteilt angeordnet. Die Rollen 34 sind jeweils identisch
gelagert und werden gleichsinnig verstellt, um die Übersetzung
des Variators 26 einzustellen. Im Folgenden gilt jede Bezugnahme
auf die einzelne, dargestellte Rolle 34 als eine Bezugnahme
auf jede der Rollen 34 des Variators 26.
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Die
Rolle 34 ist an einem Rollenträger 50 drehbar gelagert,
der die Rolle 34 gabelartig umschließt. Der Rollenträger 50 ist
entlang einer Längsachse
(Kippachse) 51 ausgerichtet. Die Längsachse 51 schließt mit der
Toroidmittenebene einen Castorwinkel α von größer null Grad ein, im vorliegenden Fall
beispielsweise 20 Grad.
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Der
Rollenträger 50 lagert
die Rolle 34 dabei um eine Drehachse 52, die in
der Toroidmittenebene liegt. Der Rollenträger 50 selbst ist
mittels einer Anlenkeinrichtung 56 gelagert.
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Bei 54 ist
in 2 ferner eine Stellachse gezeigt, die ebenfalls
in der Toroidmittenebene liegt. Die Stellachse 54 und die
Drehachse 52 liegen ebenfalls etwa rechtwinklig zueinander
und spannen die Toroidmittenebene auf.
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Zur
räumlichen
Verstellung der Rolle 34 innerhalb des Toroidraumes 32 ist
eine Verstelleinrichtung 60 vorgesehen, die einen Teil
der Anlenkeinrichtung 56 bildet.
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Die
Verstelleinrichtung 60 weist einen Linearaktuator in Form
einer Kolben/Zylinderanordnung 62 auf. Die Kolben/Zylinderanordnung 62 ist
mit der Stellachse 54 ausgerichtet. Genauer gesagt bildet die
Stellachse 54 die Wirkachse der Kolben/Zylinderanordnung 62.
Der (nicht näher
bezeichnete) Kolben der Kolben/Zylinderanordnung 62 ist
mit einem Trägerbauteil 63 verbunden.
Der Rollenträger 50 ist
an dem Trägerbauteil 63 gelagert.
Genauer gesagt ist der Kolben der Kolben/Zylinderanordnung 62 mit
einem Stellglied 64 des Trägerbauteiles 63 verbunden (oder
das Stellglied 64 ist ein Teil des Kolbens), wobei die
Schubrichtung des Stellgliedes 64 ebenfalls entlang der
Stellachse 54 erfolgt.
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Wie
es insbesondere auch in den 3 und 4 gezeigt
ist, ist an dem Ende des Stellgliedes 64 ein Schwenkglied 66 des
Trägerbauteiles 63 vorgesehen.
Das Schwenkglied 66 ist starr mit dem Stellglied 64 verbunden
und ist gegenüber
dem Stellglied 64 um einen Schwenkwinkel 74 (vgl. 3)
abgewinkelt.
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Der
Schwenkwinkel 74 liegt vorzugsweise in einem Bereich von
90 Grad, insbesondere in einem Bereich von kleiner 90 Grad (z.B.
80 Grad oder dergleichen).
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An
dem Ende des Schwenkgliedes 66 ist ein Drehgelenk 68 vorgesehen.
Das Drehgelenk 68 lagert den Rollenträger 50 drehbar um
die Längsachse (Kippachse) 51 herum.
Dabei ist das Drehgelenk 68 gegenüber der generellen Ausrichtung
des Schwenkgliedes 66 wiederum abgewinkelt. Die Anordnung aus
Stellglied 64, Schwenkglied 66 und Drehgelenk 68 sieht
in der Draufsicht etwa Z-förmig aus.
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Die
Stellachse 54 verläuft
dabei durch den Mittelpunkt der Rolle 34.
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Diese
Abwinkelung der Anlenkung der Rolle 34 ermöglicht ein
Einbringen des Castorwinkels α (d.h.
die Drehachse (Kippachse) 51 des Rollenträgers 50 ist
in einer zur Toroidmittenebene nicht parallelen Ebene) bei gleichzeitiger
Abstützung
der Tangentialkräfte
zwischen Rolle 34 und Toroidscheiben 28, 30 mit
einer parallelen Wirkungslinie zu diesen Tangentialkräften (d.h.
in einer Ebene parallel zur Toroidmittenebene).
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Demzufolge
wird die Rollenschwenkachsrichtung von der Kolbenstützrichtung
entkoppelt. Der Wirkungsgrad des Variators 26 wird hierdurch
verbessert, da nicht "überpresst" werden muss. Es
ergibt sich ein einfacher, kostengünstiger und Bauraum sparender
Aufbau der Anlenkung.
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Um
zu erreichen, dass der Rollenmittelpunkt bei einer Verstellung innerhalb
des Toroidraumes 32 auf der Toroidmittenebene verbleibt,
ist eine Führungsgelenkeinrichtung 70 vorgesehen.
Die Führungsgelenkeinrichtung 70 unterstützt die
Kinematik der Rollenanlenkung und ermöglicht, dass die oben genannte
Bedingung zumindest für
kleine Bewegungen eingehalten werden kann.
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Bei
der in den 2 bis 4 gezeigten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Variators ist
als Führungsgelenkeinrichtung 70 ein
Kreisbahnführungsgelenk 71 vorgesehen.
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4 ist
dabei eine schematische Darstellung der Lagerung der Anlenkeinrichtung 56.
Das Trägerbauteil 56 ist,
wie in 3, in einer Draufsicht gezeigt. Die Rolle 34 ist
jedoch (aus Gründen
einer übersichtlicheren
Darstellung) um 90° gedreht.
Ferner ist auch die Darstellung des Kreisbahnführungsgelenkes 71 um
90° versetzt
dargestellt. Die richtige räumliche
Ausrichtung ist in 2 zu erkennen.
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Das
Kreisbahnführungsgelenk 71 ist
an einem Gehäuse 72 (z.B.
des Toroidgehäuses)
festgelegt und lagert den Zylinder der Kolben/Zylinderanordnung 62.
Das Kreisbahnführungsgelenk 71 weist einen
translatorischen Freiheitsgrad 76 in der Toroidmittenebene
und einen rotatorischen Freiheitsgrad 78 um eine Achse
senkrecht zu der Toroidmittenebene auf.
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In 4 ist
ferner die Stellbewegung 80 des Kolbens der Kolben/Zylinderanordnung 62 gezeigt. Bei 82 ist
schematisch eine Drehbewegung des Rollenträgers 50 um die Längsachse 51 und
bei 84 eine Drehbewegung der Rolle 34 um die Drehachse 52 herum
dargestellt.
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Durch
das Kreisbahnführungsgelenk 71 wird das
Schwenkglied 66'' mittelbar" so gelagert, dass eine
translatorische Bewegung in der Toroidmittenebene und gleichzeitig
eine Rotation um eine Achse senkrecht zur Toroidmittenebene möglich ist.
Damit kann das Zentrum der Rolle 34 bei einer Stellbewegung 80 dem
Toroidmittenkreis folgen.
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Die
gezeigte Ausführungsform
hat den Vorteil, dass die Funktionalität der Führungsgelenkeinrichtung 70 auf
einen örtlichen
Bereich begrenzt werden kann.
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Um
zu verhindern, dass sich der Kolben der Kolben/Zylinderanordnung 62 relativ
zu deren Zylinder um die Stellachse 54 herum dreht, kann
eine Verdrehsicherung vorgesehen sein, wie sie in 4 schematisch
bei 86 gezeigt ist.
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In
den 5 bis 7 ist eine alternative Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Variators
gezeigt, die generell mit 26' bezeichnet
ist.
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Der
grundlegende Aufbau des Variators 26' entspricht demjenigen des Variators 26 der 2 bis 4.
Gleiches gilt für
die generelle Funktionsweise. Insoweit wird Bezug genommen auf die
obige Beschreibung, um Wiederholungen zu vermeiden. Im Folgenden
wird lediglich auf die Unterschiede eingegangen.
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Der
Variator 26' weist
eine Verstelleinrichtung 60' auf.
Die Verstelleinrichtung 60' weist
eine Kolben/Zylinderanordnung 62' auf, deren Zylinder an dem Gehäuse 72 festgelegt
ist.
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Das
Ende des Kolbens 91 der Kolben/Zylinderanordnung 62 ist
mit einem Kugelgelenk 90 verbunden. Das Kugelgelenk 90 lagert
das Stellglied 64' und
damit das Schwenkglied 66' des
Trägerbauteiles 63'. Die Anordnung
aus Stellglied 64' und
Schwenkglied 66' ist
ferner mittels eines Führungsgelenkes 92 beweglich
gelagert. Das Führungsgelenk 92 ermöglicht eine
Translationsbewegung in der Toroidmittenebene, wie es in 7 bei 94 gezeigt
ist. Ferner ermöglicht
das Führungsgelenk 92 eine
Rotations- bzw. Schwenkbewegung um eine Achse senkrecht zur Toroidmittenebene,
wie es bei 96 gezeigt ist. Die Darstellung der 7 ist
(wie die Darstellung der 4) dahingehend schematisiert,
dass die Rolle 34 und das Führungsgelenk 92 um
90° versetzt
dargestellt sind. Die richtige Anordnung dieser Elemente ist in 5 zu
erkennen.
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Eine
durch das Kugelgelenk 90 ermöglichte Drehbewegung ist in 7 bei 98 gezeigt.
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Bei
dem Variator 26' der 5 bis 7 ist vorteilhaft,
dass das Zylindergehäuse
des Zylinders der Kolben/Zylinderanordnung 62 starr am Gehäuse 72 gelagert
werden kann. Die verschiedenen Freiheitsgrade werden durch eine
mehrteilige bzw. mehrgelenkige Führungsgelenkeinrichtung 70' eingerichtet.
Die Führungsgelenkeinrichtung 70' beinhaltet
bei dem Variator 26' zum
einen das Kugelgelenk 90 und zum anderen das Führungsgelenk 92.
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In 8 ist
eine Abwandlung der in den 5 bis 7 gezeigten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Variators
gezeigt.
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Bei
der in 8 gezeigten Abwandlung ist ein Kugelgelenk 90'' unmittelbar an dem Kolben der Kolben/Zylinderanordnung 62'' vorgesehen. Bei der Ausführungsform
der 5 bis 7 ist das Kugelgelenk 90 hingegen
am Ende einer Kolbenstange 91 vorgesehen.
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Die
generelle Funktionsweise des erfindungsgemäßen Variators wird anhand der
schematischen Darstellung in 9 noch einmal
im Detail beschrieben.
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Während bei
einem Variator gemäß dem Stand
der Technik, wie er in 10 gezeigt ist, aufgrund des
Castorwinkels α eine
unterschiedliche Normalkraft in den Kontaktellipsen der Rolle R bewirkt
wird, wird dies bei dem erfindungsgemäßen Variator vermieden.
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Durch
die erfindungsgemäße Anlenkung
der Rolle 34 mittels des Trägerbauteiles 63 wird
ein Castorwinkel α eingerichtet,
und gleichzeitig erfolgt die Abstützung von Tangentialkräften T der
Kontaktellipsen in einer Richtung parallel zu diesen Tangentialkräften, wie
es durch die Kraft F = 2 T in 9 gezeigt
ist.
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Demzufolge
sind die Normalkräfte
N auf beiden Seiten der Rolle 34 gleich groß.
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Dies
wird erreicht, indem die Kipp- bzw. Schwenkachsrichtung 51 von
der Kolbenkraftrichtung bzw. der Stellachse 54 (Wirkrichtung
des Stellgliedes 64) entkoppelt wird.
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Hierdurch
wird der Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Variators verbessert, da
nicht "überpresst" werden muss.
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Es
ergibt sich ein einfacher, kostengünstiger und Bauraum sparender
Aufbau. Ferner sind unterschiedliche Arten der Anlenkung realisierbar.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Variator
erfolgt das Kippen der Rolle 34 um die Kipp- bzw. Längsachse 51 herum
somit um eine nicht in der Toroidmittenebene liegende Achse. Damit
ergibt sich ein stabiles Einpendeln der Rolle 34 (geometrische
Bedingung). Ferner kann zur Wiederherstellung des Kräftegleichgewichts
in Richtung der Tangentialkräfte
T nach einem Aufbringen von ungleichen Tangentialkräften in den
Kontaktellipsen in genau dieser – und nur in dieser – Richtung
eine Gegenkraft aufgebaut werden, wobei diese Richtung der Stellachse 54 entspricht. Die
beiden Normalkräfte
N in den gegenüberliegenden
Kontaktellipsen an der Rolle 34 sind somit betragsmäßig identisch.
Die Anpresskraft F muss theoretisch den Wert der Tangentialkraft
T geteilt durch den Traktionskoeffizienten nicht unbedingt überschreiten,
um einen Traktionsverlust zu vermeiden. Die Anforderung an eine
den Wirkungsgrad des Variators verschlechternde Überpressung entfällt.
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Die
Bedingung, dass der Mittelpunkt der Rolle 34 immer auf
der Toroidmittenebene liegen muss, kann für kleine Bewegungen eingehalten
werden, da die Führungsgelenkeinrichtung 70 (bzw. 70') diese Kinematik
unterstützt.
Die Führungsgelenkeinrichtung 70 kann
ein- oder zweigeteilt sein.