DE102004001912A1 - Belüfteter Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Ein belüfteter Kraftfahrzeugsitz weist eine Tragstruktur für ein Sitzteil und/oder eine Rückenlehne auf, wobei mit der Tragstruktur ein Sitzpolster verbunden ist, das eine Schaumstoffpolsterauflage aufweist. Der Kraftfahrzeugsitz weist ferner eine Druckgebläse für einen Lüfterkanal auf, der zumindest annähernd senkrecht zur Kontaktfläche mit dem Sitzbenutzer in der Schaumstoffpolsterauflage vorgesehen ist. Ferner ist mindestens ein in der Schaumstoffpolsterauflage ausgebildeter Luftverteilerkanal vorgesehen, der sich annähernd parallel und benachbart zu einer Ventilationsschicht und/oder einem Polsterbezug erstreckt. Der Lüfterkanal und der Luftverteilerkanal sind durch mindestens ein umfangsseitig geschlossenes, als Rohr oder Schlauch ausgebildetes Luftleitungselement miteinander verbunden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen belüfteteten Kraftfahrzeugsitz mit einer Tragstruktur für ein Sitzteil und/oder eine Rückenlehne, mit einem mit der Tragstruktur verbundenen Sitzpolster, das eine Schaumstoffpolsterauflage aufweist, mit einem Druckgebläse für einen Lüfterkanal, der zumindest annähernd senkrecht zur Kontaktfläche mit dem Sitzbenutzer in der Schaumstoffpolsterauflage vorgesehen ist, ferner mit mindestens einem in der Schaumstoffpolsterauflage ausgebildeten Luftverteilerkanal, der sich zumindest annähernd parallel und benachbart zu einer Ventilationsschicht und/oder einem Polsterbezug erstreckt.
- Belüftete Kraftfahrzeugsitze dieser Art sind aus der
DE 203 08 535 U1 bekannt. - Bei diesen Kraftfahrzeugsitzen kann das Problem auftreten, daß die in der Schaumstoffpolsterauflage ausgebildeten Luftverteilerkanäle zumindest bereichsweise zusammengedrückt werden kön nen, so daß eine ausreichende Versorgung mit Luft von nachgeschalteten Abschnitten der Luftverteilerkanäle nicht unter allen Umständen sichergestellt ist. Dies führt zu Komforteinbußen.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen belüfteten Kraftfahrzeugsitz bereitzustellen, bei dem eine zuverlässige Versorgung der Luftverteilerkanäle gewährleistet ist.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Bei dem erfindungsgemäßen belüfteten Kraftfahrzeugsitz wird die zuverlässige Versorgung des Luftverteilerkanals durch ein separates Luftleitungselement sichergestellt. Dieses ist als Rohr oder Schlauch ausgebildet und mit einem Ende mit dem Lüfterkanal verbunden. Das gegenüberliegende Ende des Luftleitungselements ist mit dem mindestens einen Luftverteilerkanal verbunden.
- Durch die separaten Luftleitungselemente müssen Lüfterkanal und Luftverteilerkanal nicht, wie aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 203 07 535 U1 bekannt, direkt ineinander münden. Vielmehr können Lüfterkanal und Luftverteilerkanal voneinander beabstandet sein, was den konstruktiven Spielraum hinsichtlich der Anordnung der einzelnen Elemente erheblich erhöht. So kann der Lüfterkanal beispielsweise bezogen auf die Projektion der Sitzfläche oder Rückenlehne außermittig angeordnet sein. - Eine zuverlässige Versorgung der Luftleitkanäle ist auch dann gewährleistet, wenn das Luftleitungselement mindestens eine im Sitzpolster ausgebildete Abheftung und/oder mindestens einen im Sitzpolster ausgebildeten Abheftkanal unterquert.
- Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Polsters für einen Sitz oder eine Rückenlehne. Dieses kennzeichnet sich dadurch, daß vor dem Ausschäumen der durch ein Werkzeug gebildeten Kavität mindestens ein als Rohr oder Schlauch ausgebildetes Luftleitungselement in die Kavität eingelegt und mit eingeschäumt wird.
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung.
- Es zeigen:
-
1 – eine Draufsicht des Sitzpolsters eines belüfteten Kraftfahrzeugsitzes, -
2 – einen Schnitt entlang Ebene II-II durch das in1 dargestellte Sitzpolster. - In den Zeichnungen ist die Tragstruktur des Kraftfahrzeugsitzes nicht dargestellt. Die Erfindung wird anhand eines Sitzpolsters
1 erläutert. - Die Fahrtrichtung
2 ist mit Hilfe eines Pfeils angedeutet, dementsprechend ist das Sitzpolster1 in einem nicht dargestellten Kraftfahrzeug angeordnet. - Das Sitzpolster
1 weist einen vorderen Sitzteil3a auf, der gemäß1 nicht geschnitten dargestellt ist, sowie einen zweiten, hinteren Sitzteil3b , der in1 geschnitten dargestellt ist. - Das Sitzpolster
1 weist eine in2 im Schnitt dargestellte Schaumstoffpolsterauflage4 auf. In dieser ist ein Luftverteilerabschnitt5 angeordnet, der über drei Luftleitungselemente6a ,6b und6c mit einem in der Schaumstoffpolsterauflage4 ausgebildeten Luftverteilerkanal7 in Verbindung steht. Der Luftverteilerkanal7 ist jeweils mit seinen freien Enden mit einem Luftleitungselement6a bzw.6c verbunden. Der Luftverteilerkanal7 steht mit einem mittigen Bereich mit dem Luftleitungselement6b in Verbindung. - Die Luftleitungselemente
6a ,6b und6c sind durch Schläuche aus Silikon gebildet und in dem Schaumstoff der Schaumstoffpolsterauflage4 eingeschäumt. - Der Luftverteilerabschnitt
5 ist von einem in2 dargestellten Adapterabschnitt8 eines Lüfterkanals9 gebildet. Der Lüfterkanal9 erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung der Schaumstoffpolsterauflage4 . Der Lüfterkanal9 wird von einem Druckgebläse10 gespeist, das an der nicht dargestellten Tragstruktur des Kraftfahrzeugsitzes befestigt ist. - Oberhalb des Adapterabschnitts
8 ist ein zweiter Luftverteilerkanal11 vorgesehen, der über den Adapterabschnitt8 direkt mit dem Lüfterkanal9 in Verbindung steht. Der Luftverteilerkanal11 ist also im Gegensatz zum Luftverteilerkanal7 nicht durch Luftleitungselemente6a ,6b oder6c entsprechende Bauteile mit Druckluft gespeist. - Die Luftverteilerkanäle
7 und11 sind in zur Sitzlängsachse benachbarten Abschnitten durch Vliesschichten12a bzw.12b abgedeckt. Die Vliesschicht12b ist in eine in der Schaumstoffpolsterauflage gebildeten Ausnehmung4c eingelegt. Die Vliesschichten12a und12b sind bedingt luftdurchlässig und dienen als Luftsperrlage. Durch diese Luftsperrlage kann vermieden werden, daß durch das Druckgebläse10 bereitgestellte Druckluft nur sitzmittig ausströmt und die Luftversorgung der Seitenbereiche des Kraftfahrzeugsitzes nicht ausreichend ist. - Damit sich die bereitgestellte Druckluft gut über die Breite des Kraftfahrzeugsitzes verteilen kann, sind Gummihaarschichten
13a und13b vorgesehen, die den Vliesen12a und12b in Strömungsrichtung der Druckluft nachgeschaltet sind. Die Gummihaarschichten13a und13b bilden eine Ventilationsschicht. - Die Druckluft kann über Abstandsgewirkeschichten
14a und14b einem durch eine gestrichelte Linie angedeuteten Polsterbezug15 zugeführt werden. Dieser kann aus einem luftdurchlässigen Material bestehen oder für den Austritt von Luft mit einer Perforierung versehen sein. - Die Luftleitungselemente
6a ,6b und6c sind im Material der Schaumstoffpolsterauflage4 eingeschäumt. Durch die Luftleitungselemente6a ,6b und6c können in der Schaumstoffpolsterauflage ausgebildete Abheftungen4a und4b unterquert werden, ohne daß die Luftzufuhr zum Luftverteilerkanal7 abgeschnitten wird. - Die Luftleitungselemente
6a ,6b und6c sind mit ihren, dem Luftverteilerkanal7 abgewandten Enden am Adapterabschnitt8 des Lüfterkanals9 befestigt. Dieser weist Stege8a ,8b ,8c und8d auf, von denen jeweils zwei Stege beidseitig eines Endes eines Luftleitungselements6a ,6b oder6c angeordnet sind. Durch diese Stege können die Luftleitungselemente6a ,6b und6c genau und zuverlässig in einer Kavität positioniert werden, die für eine Herstellung der Schaumstoffpolsterauflage4 durch Ausschäumen verwendet wird.
Claims (17)
- Belüfteter Kraftfahrzeugsitz mit einer Tragstruktur für ein Sitzteil und/oder eine Rückenlehne, mit einem mit der Tragstruktur verbundenen Sitzpolster (
1 ), das eine Schaumstoffpolsterauflage (4 ) aufweist, mit einem Druckgebläse (10 ) für einen Lüfterkanal (9 ), der zumindest annähernd senkrecht zur Kontaktfläche mit dem Sitzbenutzer in der Schaumstoffpolsterauflage (4 ) vorgesehen ist, ferner mit mindestens einem in der Schaumstoffpolsterauflage (4 ) ausgebildeten Luftverteilerkanal (7 ), der sich zumindest annähernd parallel und benachbart zu einer Ventilationsschicht und/oder einem Polsterbezug (15 ) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfterkanal (9 ) und der Luftverteilerkanal (7 ) durch mindestens ein umfangsseitig geschlossenes, als Rohr oder Schlauch ausgebildetes Luftleitungselement (6a ;6b ;6c ) miteinander verbunden sind. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftleitungselement (
6a ;6b ;6c ) in die Schaumstoffpolsterauflage (4 ) eingeschäumt ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Luftverteilerkanal (
7 ) verbundene Ende des Luftleitungselements (6a ;6b ;6c ) in einen Abschnitt des Luftverteilerkanals (7 ) eingelegt ist. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftleitungselement (
6a ;6b ;6c ) aus Silikon gebildet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Luftleitungselemente (
6a ;6b ;6c ) vorgesehen sind, die mit einem Luftverteilerkanal (7 ) verbunden sind. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Luftverteilerkanäle (
7 ) vorgesehen sind, die jeweils mit mindestens einem Luftleitungselement (6a ;6b ;6c ) verbunden sind. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfterkanal (
9 ) einen Adapter oder einen Adapterabschnitt (8 ) zur Verbindung mit dem mindestens einen Luftleitungselement (6a ;6b ;6c ) aufweist. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter oder Adapterabschnitt (
8 ) Stege (8a ;8b ;8c ;8d ) aufweist, die zwischen verschiedenen Luftleitungselementen angeordnet (6a ;6b ;6c ) sind. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter oder Adapterabschnitt (
8 ) zur Luftversorgung der Luftleitungselemente (6a ;6b ;6c ) mindestens einen Luftverteilerabschnitt (5 ) aufweist. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfterkanal (
9 ) bezogen auf die Projektion der Sitzfläche oder Rückenlehne außermittig angeordnet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftleitungselement (
6a ;6b ;6c ) mindestens eine im Sitzpolster (1 ) ausgebildete Abheftung (4a ;4b ) und/oder mindestens einen im Sitzpolster (1 ) ausgebildeten Abheftkanal unterquert. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfterkanal (
9 ) an seinem zum Polsterbezug (15 ) weisenden Ende in mindestens einem Luftverteilerkanal (11 ) mündet. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfterkanal (
9 ) an seinem zum Polsterbezug (15 ) weisenden Ende und/oder der mindestens eine Luftverteilerkanal (7 ;11 ) zumindest abschnittsweise durch eine Luftsperrlage abgedeckt ist, über der sich die Ventilationsschicht erstreckt. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftsperrlage durch eine Vliesschicht (
12a ;12b ) gebildet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftsperrlage bedingt luftdurchlässig ist.
- Verfahren zur Herstellung eines Polsters (
1 ) für einen Sitz oder eine Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes, insb. eines Kraftfahrzeugsitzes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Werkzeug mit Werkzeughälften bereitgestellt wird, die eine Kavität ausbilden, wobei die Kavitätswände der Außenkontur des zu schäumenden Polsters (1 ) entsprechen und für einen im Polster (1 ) auszubildenden Luftverteilerkanal (7 ) mindestens eine Auswölbung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ausschäumen der Kavität in die Kavität mindestens ein als Rohr oder Schlauch ausgebildetes Luftleitungselement (6a ;6b ;6c ) eingelegt wird, wobei ein Ende des Luftleitungselements (6a ;6b ;6c ) benachbart zur Auswölbung angeordnet wird. - Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Auswölbung beabstandete Ende des Luftleitungselements (
6a ;6b ;6c ) benachbart zu einem mit einzuschäumenden Adapter angeordnet wird.
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