DE102004001540A1 - Kupplungssystem umfassend eine Reibungskupplungseinrichtung und eine Betätigungseinrichtung - Google Patents

Kupplungssystem umfassend eine Reibungskupplungseinrichtung und eine Betätigungseinrichtung Download PDF

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Abstract

Kupplungssystem, umfassend eine Reibungskupplungseinrichtung (12) zur Übertragung von Drehmoment in einem eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung durch Anpressung wenigstens einer Anpressplatte (16) an wenigstens eine Kupplungsscheibe (18), wobei die Anpressplatte (16) über ein Kupplungsgehäuse (20) in Drehmitnahmeverbindung mit einer ersten Drehwelle steht oder bringbar ist und die Kupplungsscheibe (18) in Drehmitnahmeverbindung mit einer zweiten Drehwelle steht oder bringbar ist, wobei die Kupplungseinrichtung (12) gegen in Ausrückrichtung wirkende mechanische Rückstellkräfte einrückbar ist, und eine Betätigungseinrichtung (14) zum Einleiten von im Einrücksinne wirkenden Einrückkräften in die Kupplungseinrichtung (12), wobei die Anpressplatte (16) drehfest, jedoch axial verlagerbar mit dem Kupplungsgehäuse (20) verbunden ist und zwischen dem Kupplungsgehäuse und der Anpressplatte eine mechanisch wirkende Anpresskraftverstärkungseinrichtung (50) vorgesehen ist, die im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung (12) und abhängig von dem Ausmaß der Anpressung eine zusätzliche Anpressung im Einrücksinne bewirkt, und/oder wobei die Kupplungseinrichtung zur Übertragung von Drehmoment im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung die Anpressung mehrfach paarweise zwischen einer Mehrzahl von drehfest mit der ersten Drehwelle verbundenen Kupplungskomponenten (16, 20, 78), einschließlich der Anpressplatte (16), und einer Mehrzahl von drehfest mit der zweiten ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kupplungssystem umfassend eine Reibungskupplungseinrichtung und eine Betätigungseinrichtung.
  • Eine Reibungskupplungseinrichtung kann beispielsweise im. Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs angeordnet sein, um wahlweise ein Drehmoment zu übertragen. Das Kupplungssystem dient dann beispielsweise dazu, das an der Ausgangswelle einer Brennkraftmaschine bereitgestellte Drehmoment im eingerückten Kupplungszustand auf eine Eingangswelle eines Fahrzeuggetriebes zu übertragen.
  • Herkömmlicherweise findet die Drehmomentübertragung durch Anpressung einer über ein Kupplungsgehäuse in Drehmitnahmeverbindung mit der Ausgangswelle der Brennkraftmaschine stehenden Anpressplatte an eine in Drehmitnahmeverbindung mit der Kupplungseingangswelle stehenden Kupplungsscheibe statt, wobei die Kupplungseinrichtung gegen in Einrückrichtung wirkende mechanische Rückstellkräfte ausrückbar ist (normal-geschlossen-Prinzip). Eine Betätigungseinrichtung dient dann zum Einleiten von im Ausrücksinne gegen die Rückstellkräfte wirkenden Ausrückkräften in die Kupplungseinrichtung.
  • Es sind jedoch auch Reibungskupplungseinrichtungen bekannt, die bei nicht vorhandener Betätigung nicht eingerückt, sondern ausgerückt sind (normal-offen-Prinzip), d. h. die gegen in Ausrückrichtung wirkende mechanische Rückstellkräfte einrückbar sind, wobei die Betätigungseinrichtung dann zum Einleiten von im Einrücksinne gegen die Rückstellkräfte wirkenden Einrückkräften in die Kupplungseinrichtung dient.
  • Es sind Kupplungssysteme nach dem oben beschriebenen normal-geschllossen-Prinzip bekannt, bei denen die Anpressplatte drehfest jedoch axial verlagerbar mit dem Kupplungsgehäuse verbunden ist und zwischen dem Kupplungsgehäuse und der Anpressplatte eine mechanisch wirkende Anpresskraftverstärkungseinrichtung vorgesehen ist, die im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung und abhängig von dem Ausmaß der Anpressung eine zusätzliche Anpressung im Einrücksinne bewirkt, so dass die bei einer solchen Reibungskupplungseinrichtung zur Bereitstellung der Rückstellkräfte (Einrückkräfte) verwendete Membranfeder vergleichsweise schwach dimensioniert werden kann. Derartige Reibungskupplungseinrichtungen sind beispielsweise in der Deutschen Offenlegungsschrift DE 198 48 584 A1 und der Deutschen Offenlegungsschrift DE 101 26 781 A1 beschrieben.
  • Schließlich sind Reibungskupplungseinrichtungen nach dem oben beschriebenen normal-geschlossen-Prinzip bekannt, bei welchen zur Übertragung von Drehmoment im eingerückten Zustand die Anpressung mehrfach paarweise zwischen einer Mehrzahl von drehfest mit der Ausgangswelle der Brennkraftmaschine verbundenen Kupplungskomponenten, einschließlich der Anpressplatte, und einer Mehrzahl von drehfest mit der Getriebeeingangswelle verbundenen Kupplungsscheiben vorgesehen ist ("Mehrfachscheiben-Kupplung").
  • Bei den bekannten Kupplungssystemen nach dem normal-geschlossen-Prinzip muss zur Betätigung (Ausrückung) über den gesamten Betätigungsstellbereich eine vergleichsweise große Betätigungskraft aufgebracht werden. Die Betätigungskennlinie (Betätigungskraft aufgetragen gegen Betätigungsweg) ist "füllig". Nachteiligerweise ist bei diesen Kupplungen die Betätigungsarbeit daher relativ groß. Bei den bekannten Kupplungsystemen nach dem normal-offen-Prinzip kann die Betätigung über nahezu den gesamten Betätigungsstellbereich nahezu kraftlos erfolgen, so dass die Betätigungsarbeit sehr klein sein kann. Nachteilig ist bei diesen Kupplungsystemen jedoch, dass dann die Betätigungskraft (Einrückkraft), welche aktiv mittels der Betätigungseinrichtung aufgebracht werden muss und welche in einem typischen Fahrbetrieb eines Kraftfahrzeugs über lange Zeiträume in die Kupplungseinrichtung einzuleiten ist, am Ende des Einrückvorgangs vergleichsweise groß ist.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die erwähnten Nachteile zu beseitigen und insbesondere ein Kupplungssystem bereitzustellen, bei welchem sowohl die Betätigungsarbeit als auch die maximal aufzuwendende Betätigungskraft verkleinert sein können.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kupplungssystem mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Die weiteren Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
  • Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, das vorteilhaft zur Erzielung einer niedrigen Betätigungsarbeit verwendbare normal-offen-Prinzip vorzusehen und gleichzeitig wenigstens eine Maßnahme zur Verringerung der maximal aufzuwendenden Einrückkraft einzusetzen.
  • Gemäß der Erfindung sind alternativ oder gleichzeitig zwei solche Maßnahmen zur Verringerung der Einrückkraft vorgesehen, nämlich dass die Anpressplatte drehfest, jedoch axial verlagerbar mit dem Kupplungsgehäuse verbunden ist und zwischen dem Kupplungsgehäuse und der Anpressplatte eine mechanisch wirkende Anpresskraftverstärkungseinrichtung vorgesehen ist, die im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung und abhängig von dem Ausmaß der Anpressung eine zusätzliche Anpressung im Einrücksinne bewirkt, und/oder dass die Kupplungseinrichtung zur Übertragung von Drehmoment im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung die Anpressung mehrfach paarweise zwischen einer Mehrzahl von drehfest mit der ersten Drehwelle verbundenen Kupplungskomponenten, einschließlich der Anpressplatte, und einer Mehrzahl von drehfest mit der zweiten Drehwelle verbundenen Kupplungsscheiben vorsieht.
  • Wenn die Kupplung mit einer Anpresskraftverstärkungseinrichtung versehen ist, so ist die Einrückkraft am Ende des Einrückvorgangs verringert. Insbesondere ist die maximale Einrückkraft verringert, welche in der Regel dann aufzubringen sein wird, wenn die Kupplungseinrichtung in ihren voll eingerückten Zustand gebracht werden soll. Gegenüber einer Kupplung nach dem normal-offen-Prinzip ohne eine solche "Selbstverstärkung" ist die Betätigungskennlinie in ihrem Endbereich flacher. Somit wird über die Verringerung der Einrückkraft hinaus auch die Betätigungsarbeit weiter verringert. Dieselben vorteilhaften Wirkungen ergeben sich, wenn die Kupplungseinrichtung alternativ oder zusätzlich die Anpressung mehrfach paarweise zwischen einer Mehrzahl entsprechender Kupplungskomponenten vorsieht. Auf diese Weise ist es möglich, eine Einrückkraft auf einen Stapel von Kupplungskomponenten gleichzeitig einwirken zu lassen. Bei der Drehmomentübertragung ist ein Teil dieser Komponenten drehfest mit der ersten Drehwelle verbunden, wohingegen ein weiterer Teil dieser Komponenten drehfest mit der zweiten Drehwelle verbunden ist, so dass mehrere Reibflächenpaare zur Reibmitnahme bzw. Drehmomentübertragung nutzbar sind. Bei der ersten Mehrzahl kann es sich beispielsweise um die Anpressplatte und eine oder mehrere in Drehmitnahmeverbindung damit stehende Platten (Zwischenplatten) und einen Abschnitt des Kupplungsgehäuses handeln, wobei die zweite Mehrzahl beispielsweise aus mit Reibbelägen versehenen Kupplungsscheiben besteht, die sich in Axialrichtung mit den Komponenten, insbesondere Platten, der ersten Mehrzahl abwechseln. Die Ausführung der Kupplungseinrichtung als Zwei- bzw. Mehrscheibenkupplung gestattet bei gleichem zu übertragendem Drehmoment eine geringere Betätigungskraft einzuleiten.
  • Die Maßnahme, die Reibungskupplung mit einer Mehrzahl von Kupplungsscheiben vorzusehen führt in der Praxis jedoch unter Umständen dazu, dass der Betätigungsstellbereich (z. B. Betätigungsweg) gegenüber einer Einscheibenkupplung vergrößert ist. Zu bedenken ist hierbei, dass ein so genanntes Lüftspiel bei dieser Gestaltung mehrfach vorzusehen ist. Die Betätigungskennlinie wird gestreckt, so dass die Betätigungsarbeit, die äquivalent der unter dieser Kennlinie liegenden Fläche ist, unter Umständen nachteilig vergrößert wird. Insbesondere in diesem Fall bietet es sich an, die oben erwähnte Maßnahme der Selbstverstärkung zusätzlich vorzusehen, um die Einrückkraft am Ende des Einrückvorgangs und somit auch die Betätigungsarbeit klein zu halten.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung werden die Rückstellkräfte wenigstens teilweise durch Blattfedern bereitgestellt, die jeweils einerseits am Kupplungsgehäuse und andererseits an der Anpressplatte festgelegt sind. In diesem Fall können die Blattfedern vorteilhaft zwei Funktionen erfüllen. Einerseits kann damit eine zuverlässige Drehmitnahmeverbindung zwischen dem Kupplungsgehäuse und der Anpressplatte realisiert werden, die der Anpressplatte die zur Betätigung der Kupplungseinrichtung notwendige axiale Bewegbarkeit belässt. Andererseits gewährleisten dieselben Blattfedern bei entsprechender Anordnung (Schrägstellung) den Selbstverstärkungseffekt. Die eingangs erwähnte Deutsche Offenlegungsschrift DE 101 26 781 A1 beschreibt eine Druckplattenbaugruppe für eine Reibungskupplung, bei welcher von dieser Konstruktionsweise für eine Selbstverstärkung Gebrauch gemacht wird.
  • In einer Ausführungsform ist daher die Anpresskraftverstärkungseinrichtung durch Blattfedern gebildet, die jeweils einerseits am Kupplungsgehäuse und andererseits an der Anpressplatte festgelegt sind und deren Erstreckungsrichtung eine Axialkomponente besitzt.
  • Eine andere konstruktiv einfache Verwirklichung dieses Prinzips der Selbstverstärkung lässt sich realisieren, wenn die Anpresskraftverstärkungseinrichtung durch wenigstens einen schwenkbar zwischen dem Kupplungsgehäuse und der Anpressplatte angeordneten Hebel gebildet wird. Eine derartige Konstruktion ist für eine normal-geschlossen-Einfachkupplung in der oben erwähnten Deutschen Offenlegungsschrift DE 198 48 584 A1 ausführlich beschrieben und kann auch bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Durch einen solchen geeignet angeordneten Hebel kann während des Zugbetriebs einer Fahrzeug-Reibungskupplungseinrichtung eine zusätzliche Anpresskraft auf die Anpressplatte aufgebracht werden, so dass die in die Kupplungseinrichtung einzuleitenden Einrückkräfte geringer vorgesehen werden können bzw. bei unveränderter Auslegung der Einrückkraft das maximal zu übertragende Drehmoment erhöht werden kann. Bei der gleichen Anordnung wird dann entsprechend im Schubbetrieb eine Abschwächung der Anpressung auftreten, was als Überlastschutz in einem Kraftfahrzeug genutzt werden kann, z. B. beim Herunterschalten in einen zu niedrigen Gang.
  • Um dafür zu sorgen, dass die Kupplungseinrichtung selbsttätig in Ausrückrichtung wirkende mechanische Rückstellkräfte vorsieht, können Rückstellkräfte neben der Bereitstellung durch die erwähnten Blattfedern alternativ oder zusätzlich auch durch die Federwirkung einer Komponente der Betätigungseinrichtung bereitgestellt werden, beispielsweise wenigstens teilweise durch einen elastischen Hebelring, der eine Mehrzahl radial sich erstreckender Hebel aufweist, mittels derer die Einrückkräfte als Axialdruckkräfte auf die Anpressplatte übertragen werden. Wenngleich ein solcher Hebelring aus im Wesentlichen starren Hebeln gebildet sein kann, so ist ein gewisser Rest an Federwirkung vorteilhaft zur Erzeugung der Rückstellkräfte nutzbar. Insbesondere wenn zwischen dem Kupplungsgehäuse und der Anpressplatte vorgesehene, so genannte Tangentialblattfedern für eine Selbstverstärkungswirkung ausgebildet sind, die somit vergleichsweise stark belastet werden, ist es bevorzugt, die Anpressplatte über einen Hebelring bei der Kupplungsbetätigung axial zu belasten, der eine solche Federwirkung zur Bereitstellung von Rückstellkräften besitzt.
  • Prinzipiell denkbar ist es, eine Betätigungseinrichtung zum Einleiten von sowohl im Einrücksinne als auch im Ausrücksinne wirkenden Betätigungskräften in die Kupplungseinrichtung vorzusehen, die Kupplungseinrichtung also sowohl aktiv zu schließen als auch aktiv zu öffnen. Bei Verwendung eines Hebelrings ohne innere Federwirkung zur axialen Belastung der Anpressplatte müsste dann lediglich der Hebelring bzw. entsprechende Hebelabschnitte derart mit der Anpressplatte verbunden werden, dass die Anpressplatte bei Verstellung des Hebelrings in Ausrückrichtung ebenfalls eine Bewegung in Ausrückrichtung vollzieht, also z. B. aus einem Reibeingriff mit einer Kupplungsscheibe zurückgezogen wird.
  • In einer weiteren Ausführungsform weist die Kupplungseinrichtung einen an der Anpressplatte angeordneten Mechanismus zum automatischen Ausgleich eines Verschleißes von an der Kupplungsscheibe angeordneten Reibbelägen auf. Derartige, beispielsweise zwischen Anpressplatte und Hebelring angeordnete automatische Verschleißausgleichseinrichtungen sind an sich bekannt und bedürfen daher keiner detaillierten Erläuterung. Alternativ oder zusätzlich kann jedoch der Belagverschleiß in einfacher Weise auch durch ein Nachführen des Verstellbereichs der Betätigungseinrichtung ausgeglichen werden. Daher ist in einer Ausführungform vorgesehen, dass ein Reibbelagverschleiß wenigstens teilweise durch eine Veränderung des Verlagerungsbereichs eines die Anpressplatte zum Einrücken beaufschlagenden Betätigungsorgans ausgeglichen wird.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein mit dem Ein- und Ausrücken der Kupplungseinrichtung verbundener Axialkraftfluss innerhalb der Kupplungseinrichtung geschlossen ist, dass also z. B. bei der Betätigung der Kupplung über einen konventionellen Betätigungshebel mit Einrücklager keine axiale Betätigungskraft an einer Komponente der stationären Umgebung der Kupplungseinrichtung abgestützt werden muss. In diesem Fall können bei Einsatz in einem Kraftfahrzeug etwa ein verstärktes Kurvelwellenlager oder ein zusätzliches axiales Stützlager zwischen einem Schwungrad und und dem Motorgehäuse entbehrlich sein, die sonst unter Umständen notwendig wären. Bei der gemäß der Erfindung vorgesehenen Kupplungseinrichtung des normal-offen-Typs ist im Betrieb eines Kraftfahrzeugs mit deutlich längeren Betätigungszeiten zu rechnen als bei normal-geschlossen-Kupplungseinrichtungen, so dass bei dem hier interessierenden normal-offen-Typ die Abstützung der Betätigungslast über die Fahrzeuglebensdauer kritischer zu sehen ist.
  • Eine konstruktiv einfache Implementierung eines geschlossenen Axialkraftflusses innerhalb einer Kupplungseinrichtung ist die Anordnung von mindestens zwei Axiallagern in der Kupplungseinrichtung, in deren Axialkraftfluss eine der Kupplungseinrichtung zugeordnete Betätigungseinrichtung angeordnet ist. Eine hinsichtlich des Kraftflusses derart in eine Einfachscheiben-Reibungskupplung integrierte Betätigungseinrichtung ist an sich z. B. aus der Deutschen Patentschrift DE 197 38 069 C2 bekannt.
  • Zusammenfassend stellt die Erfindung ein Kupplungssystem bereit, bei welchem sowohl die Betätigungsarbeit als auch die Betätigungskraft vergleichsweise klein vorgesehen sein können. Selbstverständlich ist es durch die erfindungsgemäße Gestaltung auch möglich, auf den Vorteil einer Verringerung der Betätigungskraft zu verzichten und statt dessen bei unveränderter Auslegung der Betätigungskraft andere wichtige Parameter der Kupplungseinrichtung zu verbessern. Beispielsweise lässt sich mit der erfindungsgemäßen Gestaltung bei unveränderter Einrückkraft der effektive Reibradius und somit der axiale Bauraum der Kupplungseinrichtung verringern. Auch kann anstatt einer Verringerung der Einrückkraft eine Erhöhung des maximal zu übertragenden Drehmoments erreicht werden. Ganz allgemein ermöglicht die erfindungsgemäße Gestaltung daher eine Abschwächung von prinzipiell vorhandenen Zielkonflikten hinsichtlich wichtiger Kupplungsparameter wie Betätigungsarbeit, Betätigungskraft, axialer Bauraum, Reibungskoeffizient und maximaler Drehmomentübertrag.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen weiter beschrieben. Es stellen dar:
  • 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Kupplungseinrichtung gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels,
  • 2 eine Draufsicht auf Komponenten der Kupplungseinrichtung,
  • 3 eine Axialschnittansicht einer Kupplungseinrichtung gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels,
  • 4 eine Draufsicht eines zur Verwendung bei Reibungskupplungen geeigneten Hebelrings,
  • 5 eine geschnittene Teilansicht einer Kupplungseinrichtung gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels,
  • 6 eine geschnittene Teilansicht einer Kupplungseinrichtung gemäß eines vierten Ausführungsbeispiels, und
  • 7 eine geschnittene Teilansicht einer Kupplungseinrichtung gemäß eines fünften Ausführungsbeispiels.
  • 1 veranschaulicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kupplungssystems 10 für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Reibungskupplungseinrichtung 12 und eine Betätigungseinrichtung 14.
  • Die Kupplungseinrichtung 12 ist im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt) angeordnet und dient zur Übertragung von Drehmoment in einem eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung durch Anpressung einer Anpressplatte 16 an eine Kupplungsscheibe (nicht dargestellt). Falls weitere Kupplungsscheiben vorgesehen sind, die untereinander in Drehmitnahmeverbindung stehen und sich mit wiederum untereinander und mit der Anpressplatte 16 in Drehmitnahmeverbindung stehenden Kupplungskomponenten abwechseln, so wird im Folgenden von einer "Mehr(kupplungs)scheiben-Kupplungseinrichtung" gesprochen.
  • Im eingebauten Zustand der Kupplungseinrichtung 12 steht die Anpressplatte 16 über ein Kupplungsgehäuse 20 in Drehmitnahmeverbindung mit einer ersten Drehwelle, nämlich mit der Ausgangswelle (Kurbelwelle) einer Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs. Diese Drehmitnahmeverbindung kann beispielsweise durch eine Verschraubung des Kupplungsgehäuses 20 mit einem nicht dargestellten Schwungrad realisiert sein, welches wiederum drehfest mit der Kurbelwelle verbunden ist. Alternativ kann die Drehmitnahmeverbindung auch über ein zur Drehschwingungsdämpfung vorgesehenes, so genanntes Zweimassenschwungrad erfolgen. Das Kupplungsgehäuse 20 bildet zusammen mit der (über hier nicht dargestellte Tangentialblattfedern angebundenen) Anpressplatte 16 in an sich bekannter Weise eine Druckplattenbaueinheit. Die in 1 links von der Anpressplatte 16 angeordnete Kupplungsscheibe (und ggf. weitere Kupplungsscheiben) stehen in Drehmitnahmeverbindung mit einer zweiten Drehwelle, nämlich einer Getriebeeingangswelle.
  • Im unbetätigten Zustand der Kupplungseinrichtung 12 ergibt sich ein gewisser Abstand (Lüftspiel) d zwischen einem Reibbereich der Anpressplatte 16 und den Reibbelägen der benachbarten Kupplungsscheibe. Dieser normalerweise geöffnete Kupplungszustand wird erreicht durch entsprechende Anordnung und Vorspannung von an sich bekannten Tangentialblattfedern zwischen Anpressplatte 16 und Kupplungsgehäuse 20.
  • Bei einem Einrücken der Kupplungseinrichtung 12 wird die Kupplungsscheibe in Reibkontakt mit der Anpressplatte 16 gebracht, um zwischen der ersten Drehwelle bzw. dem Kupplungsgehäuse 20 einerseits und der Kupplungsscheibe andererseits ein Drehmoment zu übertragen und mittels der Getriebeeingangswelle in ein Fahrzeuggetriebe (z. B. Schaltgetriebe) weiterzuleiten. Diese Getriebeeingangswelle verläuft in 1 durch eine Hohlwelle 22 hindurch (nach rechts) in das Fahrzeuggetriebe.
  • Die Betätigung der Kupplungseinrichtung 12 zum Einrücken geschieht wie folgt: Ein in der Umgebung der Kupplungseinrichtung stationär angeordneter Aktuator 24 mit einem Elektromotor 26 wird angesteuert und setzt die Drehung einer Motorausgangswelle über ein in einem Aktuatorgehäuse 28 untergebrachtes Aktuatogetriebe in eine Translation eines Aktuatorstößels 30 um, dessen freies Ende sodann gegen eine Aufnahme 32 eines gabelartig ausgebildeten Betätigungshebels 34 drückt. Dies führt zu einer Verschwenkung dieses Hebels 34 um eine stationäre Schwenkachse (Schwenklager 36), wodurch ein mittlerer Abschnitt 44 des Hebels 34 die in 1 rechte Stirnseite eines Einrücklagers 38 axial belastet, dessen andere Stirnseite axial im Kontakt mit radial nach innen gerichteten Zungen 40 eines Hebelrings 42 steht und somit diese Abschnitte des Hebelrings 42 axial belastet, um durch eine Einrück-Betätigungskraft Fein die Verschwenkung der Hebelringabschnitte um Schwenkachsen 45 zu bewirken. Diese Schwenkachsen 45 sind jeweils am radial äußeren Endbereich jedes Hebels durch Anlage dieser Endbereiche an einem Federring 46 definiert, der diese Endbereiche axial abstützt. Um in jedem Zustand der Kupplungseinrichtung 12 eine axial dichte Anordnung der Zungen 40, des Einrücklagers 38 und des mittleren Hebelabschnitts 44 aneinander zu gewährleisten, ist eine den Betätigungshebel 34 druckbelastende Spiralfeder 48 um die Hohlwelle 22 herum angeordnet, die sich fahrzeugseitig abstützt.
  • In diesem Ausführungsbeispiel wird also die der Kupplungseinrichtung 12 zugeordnete Betätigungseinrichtung 14 zum Einleiten von im Einrücksinne gegen die Rückstellkräfte wirkenden Einrückkräften FEin gebildet durch den Aktuator 24, den Aktuatorstößel 30, den Betätigungshebel 34 und das Einrücklager 38. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel könnten jedoch andere Betätigungskinematiken bzw. -getriebe zwischengeschaltet werden, beispielsweise ein hydraulisches Getriebe mit Geber- und Nehmerzylinder.
  • Die Kupplungseinrichtung 12 erlaubt es, das Einrücken zumindest über einen Großteil des Einrückwegs (Verlagerungsbereich des Hebelrings 42) mit vergleichsweise niedriger Bestromung des elektrischen Antriebs 26 zu realisieren.
  • Zudem ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Anordnung der Tangentialblattfedern zwischen dem Kupplungsgehäuse 20 und der Anpressplatte 16 derart vorgesehen, dass im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung 12 und abhängig von dem Ausmaß der Anpressung eine zusätzliche Anpressung im Einrücksinne bewirkt wird (Selbstverstärkung). Eine hierfür geeignete Anordnung solcher Blattfedern wird weiter unten noch mit Bezug auf die 6 und 7 erläutert.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die zur Betätigung der Kupplungseinrichtung 12 notwendige Einrückkraft durch eine Bestromung des Aktuatormotors 26 erzeugt. Bei entsprechender Ausbildung des Aktuators 24 ist es möglich, nach dem aktiven Einrücken der Kupplungseinrichtung 12 den Motorstrom zu verringern oder ganz auszuschalten. Hierfür kann ein den Aktuatorstößel 30 antreibendes Getriebe selbsthemmend oder mit einem Bewegungswiderstand (z. B. Reibung) vorgesehen sein. Auch kann hierfür eine die Kupplungseinrichtung 12 im eingerückten Zustand haltende oder den Einrückzustand unterstützende Federeinrichtung innerhalb des Aktuators 24 angeordnet sein ("Kompensationsfeder").
  • 2 zeigt wesentliche Komponenten der Kupplungseinrichtung 12 in einer Draufsicht in Richtung des Pfeils II in 1. Neben bereits beschriebenen Kupplungskomponenten sind in dieser Ansicht die bereits erwähnten Tangentialblattfedern 50 zu erkennen. In diesem Ausführungsbeispiel sind drei solche Blattfedern 50 in Umfangsrichtung äquidistant verteilt angeordnet und jeweils einerseits (bei 52) am Kupplungsgehäuse 20 und andererseits (bei 54) an der Anpressplatte 16 festgelegt. Die Erstreckungsrichtung dieser länglichen Blattfedern 50 besitzt eine (in der Ansicht gemäß 2 nicht ersichtliche) Axialkomponente derart, dass bei einer Anpressung zwischen Anpressplatte 16 und Kupplungsscheibe im Zugbetrieb eine diese Anpressung verstärkende Wirkung erzeugt wird.
  • Bei der nachfolgenden Beschreibung von weiteren Ausführungsbeispielen werden für analoge Komponenten die gleichen Bezugszahlen verwendet, jeweils ergänzt durch einen kleinen Buchstaben zur Unterscheidung der Ausführungsform. Dabei wird im Wesentlichen nur auf die Unterschiede zu dem bzw. den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen und im übrigen hiermit ausdrücklich auf die Beschreibung vorangegangener Ausführungsbeispiele verwiesen.
  • Anstatt einer gedrückten Betätigung der Kupplung kann auch eine "gezogene" Variante realisiert werden, bei welcher ein mittlerer Abschnitt des Hebelrings verschwenkbar am Kupplungsgehäuse zu halten ist und die Anpressplatte durch einen radial weiter außen liegenden Abschnitt des Hebelrings axial zur Einrückung belastet wird.
  • 3 zeigt eine solche Ausführungsform einer Kupplungseinrichtung 12a, bei welcher die Betätigung nicht durch eine Druckkraft in Richtung der Brennkraftmaschine (gedrückt) erfolgt, sondern durch eine entgegengesetzte Kraft erfolgt, z. B. zentral durch eine Getriebeeingangswelle (gezogen). In 3 ersichtlich ist auch die Anordnung einer Kupplungsscheibe 18a zwischen Anpressplatte 16a und einem Schwungrad 58a, welches bei 60a mit einem Kupplungsgehäuse 20a verschraubt ist. Zum Zwecke der gezogenen Betätigung sind radial sich erstreckende Abschnitte eines Hebelrings 42a in einem radial mittleren Bereich verschwenkbar am Kupplungsgehäuse 20a festgelegt (bei 60a). Die präzise Festlegung der Schwenkachse für die Verschwenkung in beiden Richtungen wird durch zwei Federringe 62a, 64a gewährleistet. Radial äußere Endabschnitte des Hebelrings 42a dienen bei der Kupplungsbetätigung zur Druckbeaufschlagung der Anpressplatte 16a. Die Konstruktion ähnelt einer konventionellen gedrückten normal-geschlossen-Kupplung. Im Rahmen der Erfindung ist jedoch die sonst übliche Membranfeder durch ein entsprechendes Element mit abgesenktem inneren Moment (Hebelring 42a) ersetzt und die Betätigung erfolgt gezogen (Einrückkraft FEin). Zur Verringerung der notwendigen Einrückkraft ist jedoch wieder eine Anpresskraftverstärkungseinrichtung vorgesehen, die wie bei der mit Bezug auf die 1 und 2 beschriebenen Ausführungsform (durch schräggestellte Tangentialblattfedern) ausgebildet sein kann.
  • 4 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Hebelrings 42b, welche besonders gut zur Erzielung eines vergleichsweise geringen inneren Moments geeignet ist. Dieses innere Moment ist hierbei nutzbar zur Bereitstellung von Rückstellkräften, welche die Kupplungseinrichtung in Ausrückrichtung vorbelasten. Der dargestellte Hebelring 42b kann beispielsweise bei der mit Bezug auf die 1 und 2 beschriebenen Kupplungseinrichtung eingesetzt werden und umfasst eine in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Vielzahl von radial verlaufenden Hebelzungen 40b. Diese Zungen münden radial außen in einem äußeren Körperbereich 68b. Um die im Wesentlichen durch den Körperbereich 68b bei entsprechend verspannter Einbaulage derselben bereitgestellte Kraft möglichst gering zu halten, werden in diesem Körperbereich 68b, der bei herkömmlichen Membranfedern beispielsweise ringartig umlautend ausgebildet ist, von radial außen her Einschnitte 70b vorgesehen.
  • 5 veranschaulicht eine Kupplungseinrichtung 12c, bei welcher wieder eine Vorbelastung durch in Ausrückrichtung wirkende mechanische Rückstellkräfte vorgesehen ist, bei der jedoch abweichend von den bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen kein Selbstverstärkungsmechanismus vorgesehen ist. Bei der dargestellten Kupplungseinrichtung 12c erfolgt wieder eine gedrückte Betätigung durch axiale Verlagerung eines Einrücklagers 38c (in 5 nach rechts), beispielsweise durch einen wie mit Bezug auf 1 beschriebenen Betätigungshebel. Durch diese Verlagerung kommt es zu einer Verschwenkung von Hebelringzungen 40c eines Hebelrings 42c um jeweilige Schwenkachsen 45c und in der Folge zu einer axialen Verlagerung einer Anpressplatte 16c an eine Stirnseite einer beidseitig mit Reibbelägen 74c versehenen Kupplungsscheibe 18c, deren entgegengesetzte Stirnseite wiederum in Anpressung mit einer in Drehmitnahmeverbindung mit der Anpressplatte 16c und dem Kupplungsgehäuse 20c stehenden Zwischenplatte 78c gelangt. Zwischen dieser Zwischenplatte 78c und einem inneren Stirnseitenbereich des Kupplungsgehäuses 20c ist eine dann ebenfalls beidseitig in Anpressungskontakt gelangende und beidseitig mit Reibbelägen 76c versehene zweite Kupplungsscheibe 18c' angeordnet.
  • Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Anpressung beim Einrücken der Kupplungseinrichtung 12c also vierfach paarweise zwischen einer ersten Mehrzahl von in Drehmitnahmeverbindung entstehenden Kupplungskomponenten (Anpressplatte 16c, Zwischenplatte 78c, Kupplungsgehäuse 20c) und einer zweiten Mehrzahl von in Drehmitnahmeverbindung stehenden Kupplungskomponenten (Kupplungsscheibe 18c, Kupplungsscheibe 18c'). Diese vierfache (beiderseits der zwei Kupplungsscheiben) vorgesehene Anpressung, eingeleitet durch die Anpressplatte 16c, erhöht bei vorgegebener Einrückkraft das übertragbare Drehmoment bzw. erlaubt bei vorgegebenem maximalen Drehmomentübertrag eine vergleichsweise geringe Einrückkraft.
  • Selbstverständlich könnte auch bei diesem Ausführungsbeispiel eine wie oben bereits erläuterte Anpresskraftverstärkungseinrichtung vorgesehen sein.
  • 6 veranschaulicht eine Einscheiben-Kupplungseinrichtung 12d, teilweise geschnitten in einem radial relativ weit außen liegenden Bereich. Man erkennt ein Kupplungsgehäuse 20d, welches im Betrieb der Einrichtung 12d die Eingangsseite der Kupplungseinrichtung 12d darstellt. In diesem Kupplungsgehäuse 20d untergebracht ist wieder eine Kupplungsscheibe, von der ein Reibbelag 74d zu erkennen ist, der bei aktiver Einrückung der Kupplungseinrichtung 12d in Anpressung mit einer Anpressplatte 16d gelangt. 50d bezeichnet eine von mehreren am Umfang verteilt angeordneten Tangentialblattfedern, welche die Drehmitnahmeverbindung zwischen dem Kupplungsgehäuse 20d und der Anpressplatte 16d gewährleisten, wobei die für den Ein- und Ausrückvorgang notwendige Axialbeweglichkeit der Anpressplatte 16d erhalten bleibt. Zu diesem Zweck ist jede der Tangentialblattfedern einerseits am Kupplungsgehäuse 20d festgelegt und andererseits an der Anpressplatte 16d festgelegt. Für die dargestellte Blattfeder 50d erfolgen diese Festlegungen durch Nietverbindungen bei 52d und 54d. Eine Besonderheit der Tangentialblattfedern bei dieser Ausführungsform ist deren schräger Verlauf in einem mittleren Abschnitt, d. h. deren Verlauf besitzt eine erhebliche Komponente in Axialrichtung der Kupplungseinrichtung 12d. Bei dem dargestellten Beispiel verläuft der mittlere Abschnitt der Tangentialblattfeder 50d um etwa 50° abweichend vom Verlauf einer orthogonal auf der Drehachse stehenden Ebene.
  • Im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung 12d und bei normalem Drehmomentübertrag (Zugbetrieb) bewegt sich der in 6 ersichtliche Reibbelagbereich der Kupplungsscheibe im Wesentlichen nach oben, so dass auf den in 6 ersichtlichen Bereich der Anpressplatte 16d durch Reibung ebenfalls eine nach oben gerichtete Mitnahmekraft ausgeübt wird, welche die Tangentialblattfeder 50d auf Zug belastet und somit zu strecken versucht. Dies führt zu einer Erzeugung einer zusätzlichen Anpressung zwischen dem Reibbelag 74d und der Anpressplatte 16d, deren Ausmaß abhängig von der mittels der Betätigungseinrichtung (nicht dargestellt) eingeleiteten Anpresskraft ist (Selbstverstärkung).
  • 7 veranschaulicht in einer der 6 ähnlichen Ansicht eine Zweischeiben-Kupplungseinrichtung 12e mit zwei Kupplungsscheiben 18e und 18e', zwischen denen eine Zwischenplatte 78e angeordnet ist (ähnlich der mit Bezug auf 5 beschriebenen Konstruktion). Die Anpressung erfolgt also wieder mehrfach paarweise zwischen der Mehrzahl von Kupplungsscheiben und der Mehrzahl- der Komponenten 20e und 78e. Diese Maßnahme verringert wie oben bereits erläutert die notwendige Betätigungskraft. Ebenfalls im Hinblick auf diesen Vorteil ist bei dieser Ausführungsform jedoch zusätzlich die beispielsweise mit Bezug auf 6 bereits erläuterte Maßnahme der Selbstverstärkung durch schräg verlaufende Tangentialblattfedern 50e, 50e' vorgesehen.
  • Bei den Ausführungsbeispielen gemäß der 6 und 7 könnte die Selbstverstärkung selbstverständlich Alternativ oder zusätzlich zu der Schrägstellung der Tangentialblattfedern auch durch Anordnung mindestens eines schwenkbar zwischen Kupplungsgehäuse (oder einer drehfest mit dem Kupplungsgehäuse verbundenen Komponente) und Anpressplatte realisiert sein, wie eingangs bereits erläutert und ausführlich in der Deutschen Offenlegungsschrift DE 198 48 584 A1 beschrieben.

Claims (9)

  1. Kupplungssystem, umfassend – eine Reibungskupplungseinrichtung (12) zur Anordnung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs und zur Übertragung von Drehmoment in einem eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung durch Anpressung wenigstens einer Anpressplatte (16) an wenigstens eine Kupplungsscheibe (18), wobei die Anpressplatte (16) über ein Kupplungsgehäuse (20) in Drehmitnahmeverbindung mit einer ersten Drehwelle steht oder bringbar ist und die Kupplungsscheibe (18) in Drehmitnahmeverbindung mit einer zweiten Drehwelle steht oder bringbar ist, wobei die Kupplungseinrichtung (12) gegen in Ausrückrichtung wirkende mechanische Rückstellkräfte einrückbar ist, und – eine Betätigungseinrichtung (14) zum Einleiten von im Einrücksinne gegen die Rückstellkräfte wirkenden Einrückkräften in die Kupplungseinrichtung (12), wobei die Anpressplatte (16) drehfest, jedoch axial verlagerbar mit dem Kupplungsgehäuse (20) verbunden ist und zwischen dem Kupplungsgehäuse und der Anpressplatte eine mechanisch wirkende Anpresskraftverstärkungseinrichtung {50) vorgesehen ist, die im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung (12) und abhängig von dem Ausmaß der Anpressung eine zusätzliche Anpressung im Einrücksinne bewirkt, und/oder wobei die Kupplungseinrichtung zur Übertragung von Drehmoment im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung die Anpressung mehrfach paarweise zwischen einer Mehrzahl von drehfest mit der ersten Drehwelle verbundenen Kupplungskomponenten (16, 20, 78), einschließlich der Anpressplatte (16), und einer Mehrzahl von drehfest mit der zweiten Drehwelle verbundenen Kupplungsscheiben (18, 18') vorsieht.
  2. Kupplungssystem nach Anspruch 1, wobei die Rückstellkräfte wenigstens teilweise durch Blattfedern (50) bereitgestellt werden, die jeweils einerseits am Kupplungsgehäuse (20) und andererseits an der Anpressplatte (16) festgelegt sind.
  3. Kupplungssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Rückstellkräfte wenigstens teilweise durch einen elastischen Hebelring (42) bereitgestellt werden, der eine Mehrzahl von radial sich erstreckenden Hebeln aufweist, mittels derer die Einrückkräfte als Axialdruckkräfte auf die Anpressplatte (16) übertragen werden.
  4. Kupplungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Kupplungseinrichtung (12) einen an der Anpressplatte (16) angeordneten Mechanismus zum automatischen Ausgleich eines Verschleißes von an der Kupplungsscheibe (18) angeordneten Reibbelägen (74, 76) aufweist.
  5. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 – 4, wobei die Betätigungseinrichtung (12) derart ausgebildet ist, dass ein Verschleiß von an der Kupplungsscheibe (18) angeordneten Reibbelägen (74, 76) wenigstens teilweise ausgeglichen wird durch eine Veränderung eines Betätigungsstellbereichs der Betätigungseinrichtung (14).
  6. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 – 5, wobei ein mit dem Ein- und Ausrücken der Kupplungseinrichtung (12) verbundener Axialkraftfluß innerhalb der Kupplungseinrichtung geschlossen ist.
  7. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 – 6, wobei die Anpresskraftverstärkungseinrichtung (50) durch Blattfedern (50) gebildet ist, die jeweils einerseits am Kupplungsgehäuse (20) und andererseits an der Anpressplatte (16) festgelegt sind und deren Erstreckungsrichtung eine Axialkomponente besitzt.
  8. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 – 7, wobei die Anpresskraftverstärkungseinrichtung (50) durch wenigstens einen schwenkbar zwischen dem Kupplungsgehäuse (20) und der Anpressplatte (16) angeordneten Hebel gebildet wird.
  9. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 – 8, wobei die Mehrzahl von drehfest mit der ersten Drehwelle verbundenen Kupplungskomponenten (16, 20,78) in Axialrichtung abwechselnd mit der Mehrzahl von drehfest mit der zweiten Drehwelle verbundenen Kupplungsscheiben (18, 18') gestapelt angeordnet ist.
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