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Die Erfindung betrifft eine Deformationsschutzeinrichtung für einen Kraftstofftank an
einem Kraftfahrzeug zur Vermeidung einer aufprallbedingten Verformung, insbesondere
für einen im Hinterwagenbereich eines Personenkraftwagens angeordneten
Kraftstofftank.
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Bei den meisten Personenkraftwagen ist der Kraftstofftank im Hinterwagenbereich in
einem in diesem ausgebildeten Kraftstofftankraum an der Unterseite der
Fahrzeugkarosserie angeordnet, vorzugsweise unter den Rücksitzen oder dem
rückwärtigen Fahrzeugboden und dort mit Stahlbändern gehaltert. Auch ist es bekannt,
den Kraftstofftank in Verbindung mit einem hinteren Hilfsrahmen, der entsprechende
Freiräume und Ausnehmungen aufweist, am Fahrzeugkörper anzuordnen. Im Falle eines
Heckaufpralls, bei dem die Hinterwagenstruktur unter Energieaufnahme deformiert wird,
soll der so angeordnete Kraftstofftank vor einer aufprallbedingten Verformung,
verbunden mit dessen Beschädigung, insbesondere einem Aufplatzen, geschützt
werden.
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Eine aus der DE 32 47 979 C2 bekannte Deformationsschutzeinrichtung für einen
Kraftstofftank besteht in der besonderen Anordnung eines Reserverades in einer Mulde
im Bodenblech. Der Kraftstofftank ist bei dieser Anordnung unterhalb der Mulde
angeordnet und über Haltebänder gehaltert. Um zu verhindern, daß das Reserverad bei
einem Aufprall aus der Mulde herausgeschoben und das hintere Bodenblech deformiert
wird, ist an derem vorderen Ende ein die Mulde überspannendes Fangblech angeordnet.
Dieses stützt den heckseitigen Bereich der Mulde über das Reserverad, insbesondere
dessen Felge, ab und nimmt Verformungsenergie auf. Zumindest bei niedrigeren
Aufprallgeschwindigkeiten wird dadurch ein Herausschieben des Reserverades aus der
Mulde und zugleich eine den Kraftstofftank gefährdende Verformung des hinteren
Bodenblechs verhindert. Das Reserverad dient dabei als Aufprallenergie übertragendes
Mittel.
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Eine Deformationsschutzeinrichtung für einen in einem Kraftfahrzeug angeordneten
Kraftstofftank ist auch in der DE 198 06 607 A1 beschrieben. Diese besteht in der
Anordnung eines Prallkörpers zwischen dem heckseitig angeordneten Kraftstofftank und
einem in Fahrzeuglängsrichtung vor diesem angeordneten und dessen
Horizontalbewegung behindernden Fahrzeugbauteil, beispielsweise einer quer zu einem
Längsträger vor dem Kraftstofftank angeordneten Traverse, wobei am Prallkörper
kraftstofftankseitig eine Führungsfläche ausgebildet ist. Bei einem Aufprall des
Fahrzeugs, der gegebenenfalls auch zu einer Verformung des diesen umgebenden
Anordnungsbereiches mit dem Bauteil führt, wird der Kraftstofftank infolge des
auftretenden Verzögerungsmomentes und seiner Masse im Bereich der Führungsfläche
gegen den Prallkörper gedrückt, durch diesen gegenüber dem Bauteil auf Distanz
gehalten und durch die Führungsfläche zu einem Abgleiten in einen unterhalb des
Prallkörpers gegebenen freien Raum veranlaßt und auf diese Weise vor einer
Deformation weitgehend bewahrt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einen Prallkörper aufweisende
Deformationsschutzeinrichtung für einen in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Reserverad
angeordneten Kraftstofftank an einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Deformationsschutzeinrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung besteht in der Anordnung wenigstens einer Mulde für ein unter dem
Bodenblech hinter dem Kraftstofftank angeordnetes Reserverad im Bodenblech des
Hinterwagens, die als Prallkörper für das Reserverad und damit auch als Abstandhalter
zwischen diesem und dem Kraftstofftank dient, wobei die Mulde in die bodenblechseitig
angeordnete Felgenmulde des Reserverades hineinragt und eine heckseitige Prallwand
für die Felge ausbildet. Mit dieser Deformationsschutzeinrichtung wird bei einem
Heckaufprall eine Verschiebung des Reserverades in Fahrtrichtung zum Kraftstofftank
hin verhindert, so daß dieser nicht beschädigt werden oder gar platzen kann. Eine
besonders steife Ausführung ist dabei gegeben, wenn wenigstens zwei Mulden
nebeneinander angeordnet sind, derart, daß zwischen diesen ein in
Fahrzeuglängsrichtung ausgebildete Rippe gebildet ist.
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Das am Fahrzeugboden gehalterte Reserverad ist vorteilhaft so angeordnet, daß es zu
seiner Entnahme heckseitig abgesenkt und in eine Entnahmeposition unterhalb der
Mulde verbracht werden kann.
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Die Mulde kann zudem als Stauraum für Fahrzeugzubehör genutzt werden, wobei dieses
vorteilhaft bei einer Entnahme des Reserverades in der Mulde verbleiben kann. Die
Mulde kann des weiteren zur Aufnahme des Fahrzeugzubehörs auch mit Vertiefungen
versehen sein, wobei die zwischen den angeformten Vertiefungen gegebenen
rippenartigen Erhöhungen bei entsprechender Ausrichtung in Fahrzeuglängsrichtung
oder in eine an diese angenäherte Richtung zur Versteifung der Mulde beitragen und
Aufprallenergie aufnehmen können.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist auch durch die Anordnung eines
Deformationselementes in dem Bereich der Mulde gegeben, an dem die Prallwand für
das Reserverad ausgebildet ist, wobei diese an den Durchmesser der Felgenmulde
angepaßt sein sollte.
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Die Mulde ist zweckmäßigerweise mit einer Abdeckung versehen. Diese kann so
gestaltet und angeordnet sein, daß sie ebenfalls Deformationsenergie aufnehmen kann.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen, teilweise schematisch:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Hinterwagens eines Personenkraftwagens
mit einer als Prallkörper dienenden Mulde und
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Fig. 2 einen Schnittdarstellung II-II durch die Reserveradanordnung im Bereich der
Mulde.
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Die in Fig. 1 gezeigte Hinterwagenstruktur weist ein Bodenblech 1, einen durch dieses
nach oben abgeschlossenen Kraftstofftankraum 2 im Bereich der Rücksitze (3, Fig. 2),
eine im Bodenblech 1 hinter dem Kraftstofftankraum 2 angeordnete Mulde 4 sowie
angedeutete Halterungselemente 5 und 6 für einen Halterungskorb (7, Fig. 2) eines
Reserverades (8, Fig. 2) unter der Mulde 4 auf, wobei die Mulde 4 in die Felgenmulde (9,
Fig. 2) des Reserverades (8) hineinragt. Der heckseitige Bereich der Mulde 4 stellt eine
Prallwand 10 für die Felge (11, Fig. 2) des Reserverades (8) dar.
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Die Anordnung ist in Fig. 2 im Schnitt II-II zu sehen. Das Reserverad 8 ist mit seiner
Felgenmulde 9 nach oben im Bereich unter der Mulde 4 am Bodenblech 1 durch einen
Halterungskorb 7 in bekannter Weise befestigt, wobei dieser an den
Halterungselementen 5 schwenkbar eingehängt ist. Das Halterungselement 6 ist als
Aufhänger für den Halterungskorb 7 und vertikal verstellbar ausgebildet, was durch die
strichpunktierte Linie angedeutet ist. Das Schraub-Betätigungsglied für diesen Aufhänger
befindet sich oberhalb des Bodenbleches 1 (nicht weiter ausgeführt). Bei einer
Betätigung des Schraub-Betätigungsgliedes wird der heckseitige Aufhänger
(Halterungselement 6) für den Halterungskorb 7 in seiner Höhe verstellt. In einer
vorbestimmten Sollposition kann dann der Halterungskorb 7 vom Aufhänger (6)
entkoppelt werden, wodurch das Reserverad 8 entnommen werden kann. Die
abgesenkte Entnahmeposition ist strichpunktiert angedeutet. Das Reserverad 8 befindet
sich dabei unterhalb der Mulde 4, die dadurch eine Entnahme aus oder auch ein
Einschieben in den Halterungskorb 7 nicht behindert. Der heckseitige Bereich der Mulde
4 ist an seiner Außenseite durch ein Deformationsblech 12 verstärkt, auf das das
Reserverad 8 im Falle eines Heckaufpralls mit seiner Felge 11 aufprallt und dieses (12)
energieaufnehmend deformiert. Wird dabei die Aufprallenergie nicht vollständig
verbraucht, stößt das Reserverad 8 auf die eigentliche Prallwand 10 und wird an dieser
abgestützt und vom Kraftstofftank ferngehalten. Die Mulde 4 ist mit einer einfachen
Abdeckung 13 versehen.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Bodenblech
2 Kraftstofftankraum
3 Rücksitz
4 Mulde
5 Halterungselement
6 Halterungselement
7 Halterungskorb
8 Reserverad
9 Felgenmulde
10 Prallwand
11 Felge
12 Deformationsblech
13 Abdeckung