DE10164726B4 - Verfahren zur Funktionsdiagnose mindestens eines Ladungsbewegungselements - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Funktionsdiagnose mindestens eines Ladungsbewegungselements in einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs bei laufendem Verbrennungsmotor, folgende Schritte umfassend:
a) Ansteuern mindestens eines Ladungsbewegungselements derart, daß bei intaktem Ladungsbewegungselement eine Ladungsbewegung erzeugt würde (12), wobei das mindestens eine Ladungsbewegungselement mindestens ein Einlaßventil umfaßt, das zum Erzeugen einer Ladungsbewegung aktiviert wird;
b) Einstellen (14) mindestens eines Zündwinkels nach Richtung „früh" auf einen frühen Zündwinkelwert;
c) Ermitteln (16) einer für die Klopfaktivität charakteristischen Größe; und
d) Vergleichen (18) der ermittelten Größe mit einem Sollwert, der einer Klopfaktivität bei intaktem Ladungsbewegungselement entspricht, um ein mögliches Abweichen festzustellen.
a) Ansteuern mindestens eines Ladungsbewegungselements derart, daß bei intaktem Ladungsbewegungselement eine Ladungsbewegung erzeugt würde (12), wobei das mindestens eine Ladungsbewegungselement mindestens ein Einlaßventil umfaßt, das zum Erzeugen einer Ladungsbewegung aktiviert wird;
b) Einstellen (14) mindestens eines Zündwinkels nach Richtung „früh" auf einen frühen Zündwinkelwert;
c) Ermitteln (16) einer für die Klopfaktivität charakteristischen Größe; und
d) Vergleichen (18) der ermittelten Größe mit einem Sollwert, der einer Klopfaktivität bei intaktem Ladungsbewegungselement entspricht, um ein mögliches Abweichen festzustellen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Funktionsdiagnose mindestens eines Ladungsbewegungselements in einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs und eine Motorsteuervorrichtung, die dazu ausgelegt ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
- Aus der
DE 199 22 56 A1 ist eine Ladungsbewegungsklappe bekannt. Diese Ladungsbewegungsklappe ist in einem Ansaugrohr angeordnet, von dem aus durch ein Einlaßventil Luft in einen Zylinder überführt wird. Sie umfaßt eine Platte, die passend zu einem Querschnitt des Ansaugrohrs geformt ist, wobei etwa ein Viertel der Platte ausgenommen ist, um der Luft einen Durchtritt durch diese Aussparung zu erlauben, wenn sich die Ladungsbewegungsklappe in einer geschlossenen Position befindet. Dieser Durchtritt der Luft bewirkt eine erhöhte Bewegung der Ladung im Zylinder. In der genannten Druckschrift wird die Ladungsbewegungsklappe in Kombination mit einer dual gleichen, variablen Nocken-Synchronisation eingesetzt. Diese Kombination ermöglicht es, einen Verbrennungsmotor entweder unter vollständig oder nahezu stöchiometrischen oder unter mageren Bedingungen zu betreiben, so dass zur Reduzierung der Luftverschmutzung eine Mager-NOx-Falle eingesetzt. werden kann. Durch die Ladungsbewegungsklappe wird die Bewegung der Ladung im Zylinder erhöht und damit die Fähigkeit zum Umgang mit einer Ladungsverdünnung verbessert. Dies wird erreicht, indem die Ladungsbewegungsklappe der in den Zylinder eintretenden Ladung selektiv ein Drehmoment mitgibt. - Die Ladungsbewegungsklappe ist abgasbeeinflussend, so dass ein Ausfall bzw. ein Defekt der Ladungsbewegungsklappe zu ungewünschten schädlichen Abgasemissionen führen kann.
- Aus der
DE 40 26 85 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, durch die festgestellt werden kann, ob in Ansaugrohren befindliche Drosselklappen den gewünschten Öffnungswinkel aufweisen. Eine Normalfall-Regeleinheit gibt bestimmte Öffnungssollwerte für die einzelnen Drosselklappen vor. Mit Hilfe von Öffnungswinkelerfassungseinheiten können die tatsächlichen Öffnungsistwerte der einzelnen Drosselklappen ermittelt werden. Diese Istwerte werden dann mit den Sollwerten verglichen. Übersteigt die berechnete Differenz zwischen einem Istwert und einem Sollwert einen bestimmten Wert, liegt eine Fehlfunktion im Regelsystem einer Drosselklappe vor, weil diese Drosselklappe oftensichtlich nicht der Vorgabe der Normalfall-Regeleinheit folgt. Zur Regelung der Ansaugluftmenge werden dann von der gegenüber der Normalfall-Regeleinheit vorrangigen Störfall-Regeleinheit nur die störungsfreien Drosselklappen gesteuert. Dieses Regelsystem ist jedoch äußerst aufwendig, da jede Drosselklappe mit einer Öffnungswinkelerfassungseinheit kombiniert werden muß. Außerdem erscheint diese Art der Funktionsüberprüfung für Ladungsbewegungsklappen nicht in allen Fällen geeignet. Zum Beispiel könnte bei einer Ladungsbewegungsklappe eine Störung dadurch auftreten, dass die Aussparung aufgrund von Materialalterung größer ist als vorgesehen. Diese Art der Störung würde durch eine Überprüfung mit Hilfe einer Öffnungswinkelerfassungseinheit nicht festgestellt werden. - Hinzu kommt weiterhin, dass eine Ladungsbewegung auch durch andere Ladungsbewegungselemente erzeugt werden kann als durch Ladungsbewegungsklappen, so daß die Funktionsfähikeit dieser Ladungsbewegungselemente nicht auf die in der
DE 40 26 85 A1 beschriebene Weise überprüft werden kann. Beispielsweise wird in der WO 99/4649 A1 ein Ottomotor offenbart, der mehrere Einlaßventile für einen Zylinder besitzt, die durch eine variable Ventilsteuerung eine Ladungsbewegung in dem Zylinder verursachen. - Aus der nachveröffentlichten
DE 100 01 583 A1 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur Funktionsüberwachung eines Gasströmungssteuerorgans, inbesondere einer Drallklappe, bei einer Brennkraftmaschine bekannt. Dabei erfolgt eine Erfassung des Laufunruhesignals als Funktion einer durch die Ansteuerung des Gasströmungssteuerorgans beabsichtigten Änderung der Stellung des Gasströmungssteuerorgans. - In der nachveröffentlichten
DE 100 29 858 A1 wird ein Verfahren zur Überprüfung einer Ladungsbewegungsklappe beschrieben, bei dem das Gas innerhalb des Brennraumes einmal in eine vorgegebene Bewegung und einmal nicht in die vorgegebene Bewegung versetzt wird. Durch ein Steuergerät wird überprüft, ob sich bei jeweils ausgeregeltem Klopfen der Brennkraftmaschine der Zündwinkel bei vorhandener vorgegebener Bewegung des Gases von dem Zündwinkel bei nicht vorhandener vorgegebener Bewegung des Gases wesentlich unterscheidet. - Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Funktionsdiagnose mindestens eines Ladungsbewegungselements bereitzustellen, das einfach durchzuführen ist, nicht den Einbau von aufwendigen Prüfungseinheiten voraussetzt und zu zuverlässigen Ergebnissen führt. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine Motorsteuervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Funktionsdiagnose mindestens eines Ladungsbewegungselements in einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs, das bei laufendem Verbrennungsmotor durchgeführt wird und das die Merkmale von Patentanspruch 1 umfaßt. Patentanspruch 11 betrifft eine entsprechende Motorsteuervorrichtung.
- Im Sinne der Erfindung ist unter Einstellen mindestens eines Zündwinkels in Richtung „früh" zu verstehen, dass ein früher Zündwinkelwert eingestellt wird, der einem Sollzündwinkel entspricht, wobei der Sollzündwinkel in der Regel im Bereich der Klopfgrenze liegt. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei tatsächlich erzeugter Ladungsbewegung und einem Motorbetrieb mit Zündwinkeln, die ohne Ladungsbewegung im wirkungsgradoptimalen Bereich liegen, ein Klopfen auftritt, das ohne erzeugte Ladungsbewegung nicht auftreten würde. Wird eine Ladungsbewegung durch das mindestens eine Ladungsbewegungselement erzeugt und mindestens ein Zündwinkel auf einen oben beschriebenen Zündwinkelwert eingestellt, so signalisiert das Klopfen, dass tatsächlich eine Ladungsbewegung erreicht wurde. Ist hingegen die Klopfaktivität nicht so hoch wie erwartet, liegt eine Störung bei der Erzeugung der Ladungsbewegung vor. Dabei stellt die Klopfaktivität im Sinne der Erfindung ein Maß dafür dar, ob und wie stark ein Klopfen auftritt. Wird beispielsweise kein Klopfen beobachtet, ist die Klopfaktivität gleich null.
- Ebenso kann umgekehrt eine nicht erzeugte Ladungsbewegung (z.B. offene Ladungsbewegungsklappe) dadurch erkannt werden, das mit dem oben beschriebenen Zündwinkel kein Klopfen auftritt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf sehr einfache Art und Weise durchgeführt werden und führt trotzdem zu sehr zuverlässigen Ergebnissen, da die Ladungsbewegung direkt überprüft wird, und nicht eine indirekte Prüfung, beispielsweise über eine Stellung eines Ladungsbewegungselements, stattfindet. Außerdem müssen die Ladungsbewegungselemente nicht extra mit zusätzlichen Überprüfungselementen gekoppelt werden, um das Verfahren durchführen zu können.
- Eine erste besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, da die in Schritt c) ermittelte Größe charakteristisch für die Klopfaktivität ist, die durch einen. bestimmten Zylinder verursacht wird. Bekannterweise weist ein Motor ein oder mehrere Zylinder auf, wobei in einem Zylinder ein hin und her bewegbarer Kolben angeordnet ist. Herkömmlicherweise ist der Kolben über eine Pleuelstange mit einer Kurbelwelle verbunden. Pro Zylinder können ein oder mehrere Ansaugrohre vorgesehen sein, durch die der Motor mit Luft versorgt wird, wobei die Luft jeweils über ein oder mehrere Einlaßventile in den jeweiligen Zylinder eingelassen wird. In einem solchen Ansaugrohr kann nun beispielsweise ein Ladungsbewegungselement angeordnet sein, so dass das Nichtfunktionieren des Ladungsbewegungselements in dem Ansaugrohr dazu führt, dass durch den Zylinder, mit dem das Ansaugrohr verbunden ist, eine vom Sollwert abweichende Klopfaktivität verursacht wird. Ist wie bei der genannten Weiterbildung die in Schritt c) ermittelte Größe charakteristisch für die Klopfaktivität, die durch einen bestimmten Zylinder verursacht wird, so kann gezielt das mindestens eine Ladungsbewegungselement hinsichtlich seiner Funktionsfähigkeit überprüft werden, das mit dem bestimmten Zylinder in Wirkverbindung steht. Es ist daher äußerst sinnvoll, pro Zylinder eine Größe zu ermitteln, die charakteristisch für die Klopfaktivität ist, die durch diesen Zylinder verursacht wird.
- In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung geht in die in Schritt c) ermittelte charakteristische Größe eine Frequenz und/oder eine Amplitude eines Klopfens in einem bestimmten Winkelfenster der Kurbelwelle ein, wobei das bestimmte Winkelfenster der Kurbelwelle dem bestimmten Zylinder zugeordnet ist. Insbesondere die Amplitude stellt ein geeignetes Maß für die Klopfaktivität dar, die durch einen bestimmten Zylinder verursacht wird.
- Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei Abweichen der ermittelten Größe von dem Sollwert ein Warnsignal erzeugt wird, das darüber informiert, daß mindestens ein Ladungsbewegungselement oder mindestens ein mit dem bestimmten Zylinder in Wirkverbindung stehendes Ladungsbewegungselement nicht funktionsfähig ist. Dabei kann das Warnsignal beispielsweise durch eine entsprechende Anzeige am Armaturenbrett realisiert werden, so dass ein Fahrer oder eine andere Überprüfungsperson unverzüglich über die Störung informiert wird.
- Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Übereinstimmen der ermittelten Größe mit dem Sollwert nach Schritt d) zu Schritt b) zurückgeschleift werden, wobei der mindestens eine Zündwinkel in Richtung „früh" auf einen anderen frühen Zündwinkelwert verschoben wird. Dies ist besonders vorteilhaft, weil es vorkommen kann, daß der zuerst eingestellte Zündwinkelwert nicht ausreichend nach früh verschoben war.
- Der frühe Zündwinkelwert oder der andere frühe Zündwinkelwert kann ein Basiszündwinkel für den Betrieb ohne Ladungsbewegung sein, also ein wirkungsgradoptimaler Zündwinkel.
- Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die in Schritt c) für die Klopfaktivität charakteristische Größe die Aktivität einer automatischen Klopfregelung ist. Da das sogenannte Klopfen beim Betrieb eines Verbrennungsmotors einen kritischen Betriebszustand darstellt, der die Lebensdauer des Motors ungünstig beeinflussen kann, wird häufig eine sogenannte Klopfregelung eingesetzt. Die Klopfregelung verschiebt beim Sensieren des Klopfens eines Zylinders des Verbrennungsmotors den Zündwinkel in Richtung spät. Folglich ist die Aktivität, das heißt der Betriebszustand, einer automatischen Klopfregelung, ein geeignetes Maß für die Klopfaktivität. Ist in einem Fahrzeug bereits eine automatische Klopfregelung vorgesehen, kann darauf verzichtet werden, Elemente zur Verfügung zu stellen, die das Klopfen beispielsweise in der oben beschriebenen Art und Weise auswerten.
- Das mindestens eine Ladungsbewegungselement kann mindestens eine Ladungsbewegungsklappe umfassen, und die mindestens eine Ladungsbewegungsklappe kann in Schritt a) in eine geschlossene oder eine nahezu geschlossene Stellung überführt werden. Wesentlich ist, dass durch die jeweilige Stellung eine Ladungsbewegungserzeugung für den in den Brennraum eingelassenen Luftstrom erreicht werden kann.
- Das mindestens eine Ladungsbewegungselement umfasst erfindungsgemäß mindestens ein Einlaßventil, das in Schritt a) derart aktiviert wird, dass es die Ladungsbewegung regelmäßig erzeugt. Dies kann beispielsweise durch die oben bereits beschriebene variable Ventilsteuerung geschehen.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erfindungsgemäße Verfahren automatisch insbesondere durch eine Motorsteuervorrichtung durchgeführt wird, so dass das erfindungsgemäße Verfahren auch von einer unerfahrenen oder unkundigen Person initiiert werden kann bzw. automatisch während des Motorlaufs abläuft. Alternativ kann das Verfahren auch manuell durchgeführt werden.
- Die obige Aufgabe wird auch gelöst durch eine Motorsteuervorrichtung, die dazu ausgelegt ist, das erfindungsgemäße Verfahren automatisch oder manuell durchzuführen. Dies setzt voraus, dass die Verfahrensschritte in der Motorsteuervorrichtung abgelegt sind und dass die Motorsteuervorrichtung Elemente umfaßt, durch die die einzelnen Schritte durchgeführt werden können. Vorteilhafterweise können bei der erfindungsgemäßen Motorsteuervorrichtung auch die bereits oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnten Funktionen realisiert sein.
- Weitere Vorteile gehen aus den im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen hervor.
- Die Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Funktionsdiagnose mindestens eines Ladungsbewegungselements in einem Verbrennungsmotor.
- In der Figur ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dargestellt, mit dem die Funktion mindestens eines Ladungsbewegungselements in einem Verbrennungsmotor diagnostiziert werden kann. Beispielhaft wird hier ein Verbrennungsmotor in einem Fahrzeug untersucht, der mehrere Zylinder aufweist, denen jeweils durch ein Ansaugrohr Luft zugeführt wird, wobei in jedem Ansaugrohr eine Ladungsbewegungsklappe angeordnet ist. In einem ersten Schritt
10 des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Testprozedur eingeleitet, indem beispielsweise ein Betätigungselement betätigt wird, woraufhin ein Befehl zum Starten des Verfahrens erzeugt wird. Durch den Befehl wird in einer Ausgestaltung der Erfindung eine Motorsteuervorrichtung dazu veranlaßt, mit der Funktionsdiagnose zu beginnen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei laufendem Motor durchgeführt. Ebenso kann der Anstoß zur Diagnose durch das Motorsteuergerät „automatisch" eingeleitet werden - In einem zweiten Schritt
12 wird dann eine Ladungsbewegung erzeugt, indem die Ladungsbewegungsklappen in Richtung schließen angestellt werden. Dies ist abhängig davon, wie die Ladungsbewegungsklappen ausgebildet sind. Diejenigen Ladungsbewegungsklappen, die eine Aussparung zur Ladungsbewegungserzeugung aufweisen, können auch vollständig geschlossen werden. Diejenigen Ladungsbewegungsklapen, die keine derartige Aussparung aufweisen, werden soweit angesellt, dass durch die noch verbleibende Öffnung eine entsprechender Ladungsbewegung erzeugt wird. - In einem weiteren Schritt
14 werden die Zündwinkel in Richtung früh verstellt. Beispielsweise kann ein Zündwinkelwert gewählt werden, der einem Basiszündwinkel für den Betrieb ohne Ladungsbewegung entspricht. Daraufhin wird in Schritt16 die Klopfaktivität ermittelt und bewertet. Dies geschieht durch Ermittlung der Aktivität einer im Fahrzeug vorhandenen Klopfregelung. Diese Aktivität bildet eine charakteristische Größe, die mit einem Sollwert verglichen wird, wobei der Sollwert einer bei erzeugter Ladungsbewegung zu erwartenden Aktivität entspricht. Wird in Schritt18 festgestellt, daß die Klopfregelung weniger aktiv ist als mit z. B. angestellten Ladungsbewegungsklappen, also mit erzeugter Ladungsbewegung, erwartet, kann auf eine mangelnde Funktionsfähigkeit der Ladungsbewegungsklappen geschlossen werden. Wird dies in Schritt20 festgestellt, setzt in Schritt22 der Versuch einer zylinderselektiven Zuordnung ein. - In einer Ausgestaltung der Erfindung wird zu diesem Zweck die Klopfregelung inaktiv geschaltet, und pro Zylinder wird aus einer Amplitude eines Klopfens in einem bestimmten Winkelfenster der Kurbelwelle eine charakteristische Größe ermittelt, wobei das bestimmte Winkelfenster der Kurbelwelle dem Zylinder zugeordnet ist. Die charakteristische Größe wird dann jeweils mit einem Sollwert verglichen, der bei erzeugter Ladungsbewegung und dem eingestellten Zündwinkelwert erwartet wird. Auf diese Art und Weise kann festgestellt werden, ob die Klopfaktivität, die durch einen Zylinder verursacht wird, geringer ist als erwartet. Ist dies der Fall, ist die Ladungsbewegung in diesem Zylinder gestört, und die in Wirkverbindung mit diesem Zylinder stehende Ladungsbewegungserzeugung ist nicht vollständig funktionsfähig. Wird dies in Schritt
24 festgestellt, wird die Testprozedur durch Schritt26 verlassen. Vor Schritt26 kann allerdings ein Warnsignal erzeugt werden, das eine Person darüber informiert, welche Ladungsbewegungsklappe voraussichtlich nicht vollständig funktionsfähig ist. - Unter Umständen kann auf die beschriebene Art und Weise keine zylinderselektive Zuordnung durchgeführt werden. In einem solchen Fall wird die Testprozedur über Schritt
28 in Schritt26 verlassen. - Wird in Schritt
18 jedoch festgestellt, daß die Klopfregelung nicht weniger aktiv ist als mit angestellten Ladungsbewegungsklappen erwartet, kann das Verfahren zu Schritt14 zurückgeschleift werden, wobei in Schritt14 der Zündwinkelwert weiter nach früh verstellt wird. Hat der Zündwinkel jedoch bereits einen maximal nach früh verstellten Wert erreicht, wird in Schritt30 festgestellt, daß die Erzeugung der Ladungsbewegung fehlerfrei verläuft und daher auch die Ladungsbewegungsklappen vollständig funktionsfähig sind. Daraufhin wird die Testprozedur in Schritt26 verlassen. - Bei einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Ottomotor mit mehreren Einlaßventilen für jeweils einen Zylinder untersucht. Bei diesem Ottomotor wird eine Ladungsbewegung im gesamten Motorbetriebsbereich durch eine variable Ventilsteuerung realisiert. Durch die alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann überprüft werden, ob die Ventilsteuerung und die Ventile einwandfrei funktionieren. Die Verfahrensschritte laufen dabei analog den oben beschriebenen Schritten ab, wobei in dieser Ausführungsform eventuell andere Zündwinkelwerte eingestellt werden müssen und auch die Sollwerte von den oben verwendeten Sollwerten abweichen können.
- Alle beschriebenen Verfahrensschritte können durch eine Motorsteuervorrichtung automatisch durchgeführt werden, wenn diese entsprechend ausgelegt ist. Die Vorrichtungselemente, die dafür notwendig sind, sind für den Fachmann bei Kenntnis der Verfahrensschritte offensichtlich.
Claims (11)
- Verfahren zur Funktionsdiagnose mindestens eines Ladungsbewegungselements in einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs bei laufendem Verbrennungsmotor, folgende Schritte umfassend: a) Ansteuern mindestens eines Ladungsbewegungselements derart, daß bei intaktem Ladungsbewegungselement eine Ladungsbewegung erzeugt würde (
12 ), wobei das mindestens eine Ladungsbewegungselement mindestens ein Einlaßventil umfaßt, das zum Erzeugen einer Ladungsbewegung aktiviert wird; b) Einstellen (14 ) mindestens eines Zündwinkels nach Richtung „früh" auf einen frühen Zündwinkelwert; c) Ermitteln (16 ) einer für die Klopfaktivität charakteristischen Größe; und d) Vergleichen (18 ) der ermittelten Größe mit einem Sollwert, der einer Klopfaktivität bei intaktem Ladungsbewegungselement entspricht, um ein mögliches Abweichen festzustellen. - Verfahren nach Anspruch 1, daurch gekennzeichnet, dass die in Schritt c) ermittelte Größe charakteristisch für die Klopfaktivität ist, die durch einen bestimmten Zylinder verursacht wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in die in Schritt c) ermittelte charakteristische Größe eine Frequenz und/oder eine Amplitude eines Klopfens in einem bestimmten Winkelfenster der Kurbelwelle eingeht, wobei das bestimmte Winkelfenster der Kurbelwelle dem bestimmten Zylinder zugeordnet ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Abweichen der ermittelten Größe von dem Sollwert ein Warnsignal erzeugt wird, das darüber informiert, daß mindestens ein Ladungsbewegungselement oder mindestens ein mit dem bestimmten Zylinder in Wirkverbindung stehendes Ladungsbewegungselement nicht oder nur bedingt funktionsfähig ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren bei Übereinstimmen der ermittelten Größe mit dem Sollwert nach Schritt d) zu Schritt b) zurückgeschleift wird, wobei der mindestens eine Zündwinkel nach Richtung „früh" auf einen anderen frühen Zündwinkelwert verschoben wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der frühe Zündwinkelwert oder der andere frühe Zündwinkelwert ein Basiszündwinkel für den Betrieb ohne Ladungsbewegung ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt c) für die Klopfaktivität charakteristische Größe die Aktivität einer automatischen Klopfregelung ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Ladungsbewegungselement mindestens eine Ladungsbewegungsklappe umfaßt und daß die mindestens eine Ladungsbewegungsklappe in Schritt a) in eine geschlossene oder in eine nahezu geschlossene Stellung überführt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren automatisch oder manuell durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren durch eine Motorsteuervorrichtung durchgeführt wird.
- Motorsteuervorrichtung, die dazu ausgelegt ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 automatisch oder manuell durchzuführen.
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