DE10163010A1 - Verfahren und Vorrichtung zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur sicheren GeschwindigkeitsüberwachungInfo
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Abstract
Ein System aus zwei Prozessoren ermöglicht, die Ergebnisse kreuzweise zu vergleichen, wobei beide Prozessoren auf unterschiedliche Weise eine Überwachung durchführen. Der zweite Prozessor ermittelt entweder aus den (ohnehin erfassten) Stromistwerten oder aus einer Rekonstruktion der Spannung aus den Ansteuersignalen der Transistoren die aktuelle Ausgangsfrequenz des Umrichters und führt in analoger Weise zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwachung und entsprechende Folgeaktionen bei dessen Überschreitung durch. Ein großer Vorteil besteht in der Tatsache, dass die Funktionalität mit einem sehr geringen zusätzlichen Hardwareaufwand realisiert werden kann. Es ist insbesondere weder nötig, einen zusätzlichen Geber vorzusehen, noch müsssen Teile der Ansteuerung mehrfach realisiert werden. Das Verfahren erkennt aufgrund der Auswertung der Phasenströme darüber hinaus auch Fehler im Leistungsteil. Außerdem können durchziehende Lasten bei geeigneter Projektierung der Anlage beherrscht werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur sicheren Ge
schwindigkeitsüberwachung mit einem System aus zwei Prozesso
ren, die Ergebnisse kreuzweise vergleichen, wobei beide Pro
zessoren über eine Kommunikationseinrichtung miteinander ver
bunden sind, sowie auf eine damit korrespondierende Vorrich
tung.
Der klassische Weg zur Überwachung einer Geschwindigkeits
grenze führt über den Einsatz eines Gebers, der - zusätzlich
zur normalen Drehzahlregelung - eine Überwachung der Drehzahl
erlaubt. Eine solche klassische Anordnung ist in der Fig. 3
gezeigt. Ein Prozessor 1 fungiert als eine Regelung 11, der
Sollwerte 5 als Eingangsgröße dienen und die über eine Puls
erzeugung 9 und einen Umrichter 8 eine Maschine 7 ansteuert
(hier eine dreiphasige Maschine). Aus den Phasenströmen wer
den entsprechende Istwerte an die Regelung 11 zurückgeführt.
Über den Geber 27 und eine nachgeschaltete Geberauswertung 28
werden Gebersignale an die Regelung 11 sowie an eine zusätz
liche Einheit 29 zur Fehlererkennung geliefert. Auch die Re
gelung liefert Werte an die Einheit 29. Hierbei ist das Auf
treten genau eines Fehlers - Ausfall von Regelung 11 oder Ge
ber 27 - aufgrund der dann auftretenden Inkonsistenz zwischen
Geber- und Regelungsdaten erkennbar.
Soll der Antrieb jedoch geberlos betrieben werden, so gestal
tet sich die Sachlage komplizierter (vgl. Fig. 4). Ein bekann
ter Lösungsweg lässt sich hierzu folgendermaßen charakteri
sieren: man verwendet im wesentlichen zwei identische Struk
turen, die mit identischen Eingangsdaten versorgt werden, und
vergleicht kreuzweise Prozessdaten und Ergebnisse. Wie in Fig.
4 gezeigt werden Sollwerte 5 einmal an den Prozessor 1 mit
der Regelung 11 und zugleich an einen zweiten Prozessor 2 mit
einer weiteren Regelung 30 geleitet. Ein kreuzweiser Daten
vergleich erfolgt über eine Kommunikationsverbindung 19 zwi
schen den beiden Prozessoren 1 und 2. Über eine jeweilige
Pulserzeugung 9 und 31 werden Ansteuersignale generiert, die
eingangsseitig einer Einheit 32 zur logischen Verknüpfung und
Identifikation von Abweichungen zugeführt werden. Hier ist
somit der komplette Steuersatz redundant ausgeführt, die bei
den resultierenden Sätze von Ansteuersignalen für die Tran
sistoren des Umrichters 8 werden logisch verknüpft und so auf
Fehler untersucht. Zur Ansteuerung der Transistoren werden
nur die Signale des ersten Steuersatzes bzw. der ersten Puls
erzeugung 9 herangezogen. Der Umrichter steuert die Maschine
7, wobei ebenfalls aus den Phasenströmen entsprechende Ist
werte an die Regelung 11 zurückgeführt werden.
Diese Vorgehensweise erlaubt die Identifikation einer Fehl
funktion in den genannten Strukturen und ist in der
DE 195 17 377 detailliert beschrieben. Das Problem durchziehen
der Lasten wird bei dieser bekannten Lösung nicht beherrscht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine sicher
reduzierte Geschwindigkeit zu realisieren. Dabei ist "sicher
im Sinne der 1-Fehler-Sicherheit zu verstehen. Insbesondere
soll dabei sichergestellt werden, dass der gesetzte Geschwin
digkeitsgrenzwert auch bei Auftreten genau eines Fehlers im
System nicht überschritten wird. Eine weitere Aufgabe ist,
dass der Fehler darüber hinaus erkannt wird und zu einer si
cheren Abschaltung des Antriebes führt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein
Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit einem
System aus zwei Prozessoren gelöst, die Ergebnisse kreuzweise
vergleichen, wobei beide Prozessoren über eine Kommunikati
onseinrichtung miteinander verbunden sind und die beiden Pro
zessoren auf unterschiedliche Weise eine Überwachung durch
führen.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung arbeitet der erste Prozessor einen jeweils
regulären Regelungsalgorithmus ab und führt anhand eines ge
schätzten oder gemessenen Drehzahlwertes die gewünschte Über
wachung auf Überschreitung der Drehzahlgrenze und/oder ent
sprechende Folgereaktionen durch und der zweite Prozessor er
mittelt aus den Stromistwerten die aktuelle Ausgangsfrequenz
eines zugeordneten Umrichters und führt dementsprechend ana
log zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwachung und/oder
entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung
durch.
Dabei hat es sich als günstig erwiesen, wenn zur Ermittlung
der Ausgangsfrequenz aus mindestens zwei gemessenen Phasen
strömen ein Stromraumzeiger bestimmt wird und die aktuelle
Ausgangsfrequenz aus der zeitlichen Ableitung des Winkels des
Stromraumzeigers ermittelt wird. Vorteilhaft erfolgt vor der
Durchführung einer zeitlichen Ableitung eine Tiefpassfilte
rung.
Eine alternative Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
dass der erste Prozessor einen jeweils regulären Regelungsal
gorithmus abarbeitet und anhand eines geschätzten oder gemes
senen Drehzahlwertes die gewünschte Überwachung auf Über
schreitung der Drehzahlgrenze und/oder entsprechende Folgere
aktionen durchführt und der zweite Prozessor aus einer Rekon
struktion der Spannung der Ansteuersignale des Systems die
aktuelle Ausgangsfrequenz eines zugeordneten Umrichters er
mittelt und dementsprechend analog zum ersten Prozessor eine
Grenzwertüberwachung und/oder entsprechende Folgereaktionen
bei dessen Überschreitung durchführt.
In diesem Fall hat es sich günstig erwiesen, wenn eine Rekon
struktion der Spannung der Ansteuersignale des Systems durch
deren geeignete Filterung erfolgt, insbesondere durch Filte
rung mit einem P-T1-Glied mit einer Grenzfrequenz, die über
der maximalen Ausgangsfrequenz und unter der Pulsfrequenz des
Umrichters liegt.
Vorteilhaft werden die Ansteuersignale von lediglich zwei
Stromventilen in unterschiedlichen Zweigen einer Brücke des
Umrichters ausgewertet. Es ist aber auch eine Auswertung von
mehr als zwei Transistoren möglich.
Zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung einer Synchronma
schine wird gemäß der Erfindung eine aktuelle Drehzahl gleich
der ermittelten Ausgangsfrequenz angenommen und ein außer
Tritt Fallen wird anhand hoher Ausgleichsströme erkannt, wor
auf eine Abschaltung des Umrichters erfolgt.
Zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung einer Asynchronma
schine im generatorischen Betrieb wird die Asynchronmaschine
derart ausgelegt, dass mit der durchziehenden Last einherge
hende Drehmomente auch von der zweiphasig betriebenen Asyn
chronmaschine noch beherrscht werden.
In allen Fällen hat es sich als günstig herausgestellt, wenn
ein Drehzahlsollwert mit dem ersten und dem zweiten Prozessor
zweikanalig auf einen vorgegebenen Grenzwert limitiert wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens gemäß
der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass beide Prozesso
ren auf der Grundlage einer gemeinsamen Zeitbasis arbeiten,
wobei in beiden Prozessoren über jeweilige Zeitgeber jeweili
ge Taktsignale erzeugt werden, die dem jeweils anderen Pro
zessor zum Vergleich mit einem Nominalwert bereitgestellt
werden, wobei im Fall einer Abweichung, insbesondere einer
Abweichung größer einer vorgegebenen Toleranzschwelle, ein
sicherer Halt herbeigeführt wird.
Ferner wird die Aufgabe der Erfindung durch eine Einrichtung
zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit einem System aus
zwei Prozessoren gelöst, in dem Prozessergebnisse kreuzweise
miteinander vergleichbar sind, wobei beide Prozessoren über
eine Kommunikationseinrichtung miteinander in Verbindung ste
hen und der erste und der zweite Prozessor derart program
miert sind, dass die Überwachung auf unterschiedliche Weise
durchführbar ist.
Eine erste vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass durch den ersten
Prozessor ein regulärer Regelungsalgorithmus abarbeitbar ist
und dass anhand eines geschätzten oder auch gemessenen Dreh
zahlwertes die gewünschte Überwachung auf Überschreitung der
Drehzahl durchführbar ist, und dass durch den zweiten Prozes
sor aus den Stromistwerten die jeweils aktuelle Ausgangsfre
quenz eines Umrichters des Systems ermittelbar ist und dass
in analoger Weise zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwa
chung und/oder entsprechende Folgereaktionen bei dessen Über
schreitung durchführbar sind.
Eine alternative vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich
dadurch aus, dass durch den ersten Prozessor ein regulärer
Regelungsalgorithmus abarbeitbar ist und dass anhand eines
geschätzten oder auch gemessenen Drehzahlwertes die gewünsch
te Überwachung auf Überschreitung der Drehzahl durchführbar
ist, und dass durch den zweiten Prozessor aus einer Rekon
struktion der Spannung aus den Ansteuersignalen zugeordneter
Transistoren die jeweils aktuelle Ausgangsfrequenz eines Um
richters des Systems ermittelbar ist und dass in analoger
Weise zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwachung und/oder
entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung
durchführbar sind.
Besonders vorteilhaft lässt sich die Erfindung auf der Grund
lage einer numerischen Steuerung realisieren, indem ein Rege
lungsprozessor der Steuerung als erster Prozessor dient und
ein für eine Kommunikationsanbindung vorgesehener Kommunika
tionsprozessor als zweiter Prozessor dient oder umgekehrt.
Ein großer Vorteil des geschilderten Verfahrens ist die Tat
sache, dass die Funktionalität "sicher reduzierte Ge
schwindigkeit" mit einem sehr geringen zusätzlichen Hardware
aufwand realisiert werden kann. Es ist insbesondere weder nö
tig, einen zusätzlichen Geber vorzusehen, noch müssen Teile
der Ansteuerung mehrfach realisiert werden. Das Verfahren er
kennt aufgrund der Auswertung der Phasenströme darüber hinaus
auch Fehler im Leistungsteil. Außerdem können durchziehende
Lasten bei geeigneter Projektierung der Anlage beherrscht
werden.
Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich an
hand der Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele und in Ver
bindung mit den Figuren. Es zeigen jeweils in Prinzipdarstel
lung:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur sicheren
Geschwindigkeitsüberwachung nach der Erfindung unter
Einsatz einer Strommessung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur sicheren
Geschwindigkeitsüberwachung nach der Erfindung unter
Einsatz einer Spannungsauswertung,
Fig. 3 eine herkömmliche Überwachungsstruktur mit Geber und
Fig. 4 eine bekannte geberlose Überwachungsstruktur.
Ein zentrales Element der Erfindung ist eine Struktur aus
zwei Prozessoren wie sie im vorangehenden beschrieben wurde,
die jedoch im Gegensatz zu den bisherigen Lösungsansätzen auf
unterschiedliche Weise die Überwachung der Geschwindigkeits
grenze durchführen und die Ergebnisse kreuzweise vergleichen.
Die beiden Darstellungen nach Fig. 1 und Fig. 2 zeigen zwei
mögliche Ausführungsformen der Erfindung in Form von Block
schaltbildern.
Die beiden Prozessoren 1 und 2 sind über eine Kommunikations
einrichtung 19 verbunden. Dies kann eine parallele oder auch
eine (nicht notwendigerweise sichere) serielle Verbindung
sein. Die Prozessoren 1 und 2 müssen nicht notwendig in räum
licher Nähe zueinander angeordnet sein. Beide Prozessoren
werden von einer überlagerten Steuerung 3 angesteuert und mit
Sollwerten 5 beaufschlagt. Außerdem werden Sicherheitsparame
ter 6 an den jeweiligen Prozessoren zugeordnete Überwachungs
einheiten 13 und 14 geleitet. Diese Überwachungseinheiten
dienen zur Auslösung eines sicheren Halts 10 sowie von Brems
kommandos 22 und 23, welche über die jeweiligen Regelungsein
heiten 11 und 12 ausgeführt werden. Eine Ansteuerung von
Pulserzeugung 9, Umrichter 8 und Maschine 7 erfolgt in den
Ausführungsbeispielen nur durch den ersten Prozessor 1. Ein
Gebersystem 27 kann optional vorhanden sein, wird jedoch für
die Funktion nach der Erfindung nicht benötigt.
Der erste Prozessor 1 arbeitet den regulären Regelungsalgo
rithmus der Regelung 11 ab und führt anhand eines geschätzten
oder auch gemessenen Drehzahlwertes (z. B. Schätzwert 24 der
Ständerfrequenz) die gewünschte Überwachung 13 auf Über
schreitung der Drehzahlgrenze durch. Bei Überschreitung der
Grenze wird zunächst das Kommando 22 "Bremsen an die Rege
lung 11 gegeben und entweder bei Erreichen der Drehzahl 0
oder sobald feststellbar ist, dass keine ausreichende Brems
wirkung erzielt werden kann, ein Eintritt in den sicheren
Halt 10 eingeleitet.
Der zweite Prozessor 2 ermittelt entweder aus den (ohnehin
erfassten) Stromistwerten (vgl. Fig. 1) oder aus einer Rekon
struktion der Spannung aus den Ansteuersignalen der Transis
toren (vgl. Fig. 2) die aktuelle Ausgangsfrequenz des Umrich
ters und führt in analoger Weise zum ersten Prozessor 1 eine
Grenzwertüberwachung 14 und entsprechende Folgeaktionen bei
dessen Überschreitung durch.
Zur Ermittlung der Ausgangsfrequenz im Prozessor 2, bei
spielsweise auf Basis der gemessenen Ströme wie in Fig. 1 ge
zeigt, wird aus den (in der Regel zwei) gemessenen Phasen
strömen der Stromraumzeiger errechnet. Dazu werden die Pha
senströme zyklisch abgetastet und die Messwerte digitali
siert. Die zeitliche Ableitung des Winkels des Stromraumzei
gers entspricht gerade der gesuchten Ausgangsfrequenz. Zur
Vermeidung von Problemen bei der Differentiation können noch
geeignete Tiefpassfilterungen der einzelnen Signale vorgenom
men werden. Diese Maßnahmen erfolgen in einer Einheit 12 zur
Ermittlung der Signalfrequenz und zur Überwachung der Signale
auf Plausibilität, die einen Messwert 25 der Ständerfrequenz
an die Überwachungseinheit 14 liefert. Die Messung von zwei
Phasenströmen erlaubt zudem eine Auswertung der Phasenbezie
hung der beiden Ströme, so dass der Ausfall einer der drei
Phasen detektiert werden kann. Fehler im Leistungsteil werden
also mit erfasst.
Alternativ können die Spannungssignale ausgewertet werden wie
in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 gezeigt. Die Anordnung
entspricht, abgesehen von der Ermittlung der Ausgangsfre
quenz, im wesentlichen der aus Fig. 1. Dazu werden aus den von
der Pulserzeugung 9 gelieferten Ansteuersignalen der Transis
toren die zugehörigen Spannungen durch eine geeignete Filte
rung rekonstruiert. Dazu genügen zwei in unterschiedlichen
Zweigen der Bücke angeordnete Transistoren.
Als Filter 32 kann im einfachsten Fall ein P-T1-Glied mit ei
ner hinreichend niedrigen Grenzfrequenz (größer als maximale
Ausgangsfrequenz, deutlich kleiner als die Pulsfrequenz) ver
wendet werden. Da nur die Ansteuersignale der Transistoren
zur Auswertung herangezogen werden, können bei diesem Verfah
ren keine Fehler im Leistungsteil ermittelt werden. Hier er
folgt die Erkennung jedoch im Rahmen der Regelungs- und
Schutzmechanismen des Umrichters 8, da diese eine Auswertung
der aktuell fließenden Ströme umfassen.
Eine Überwachung der Ausgangsfrequenz als Maß für die wirkli
che Drehzahl des Motors ist aus den folgenden Gründen zuläs
sig:
- - bei Synchronmaschinen ist die (elektrische) Drehzahl gerade gleich der Frequenz der Ausgangsspannung; sollte die Ma schine außer Tritt gefallen sein, so wird dieser Fehlerzu stand aufgrund der hohen Ausgleichsströme erkannt und der Umrichter abgeschaltet
- - bei Asynchronmotoren unterscheidet sich die (elektrische) Drehzahl um den Schlupf von der Ausgangsfrequenz des Um richters; dabei ist im motorischen Betrieb die Drehzahl stets kleiner als die Frequenz der Spannung, insofern also vom Sicherheitsstandpunkt unproblematisch; generatorischer Betrieb führt zu einem im Rahmen der Projektierung bekann ten maximalen übersynchronen Betriebszustand, der durch ge eignete Wahl des Grenzwertes beherrschbar bleibt
- - tritt bei einer Asynchronmaschine ein Drahtbruch auf, so verfügt sie über ein geringeres Drehmoment als im Normalbe trieb; es kann also im motorischen Betrieb keine höhere Drehzahl auftreten als im fehlerfreien Betrieb; generatori sche Betriebszustände können unter Umständen zu einer Über schreitung der zulässigen Grenzdrehzahl führen, da das Mo ment der Maschine nicht mehr ausreicht, um eine durchzie hende Last zu bremsen; die Verwendung von durchziehenden Lasten muss daher auf Drehmomente beschränkt bleiben, die auch von der zweiphasig betriebenen Maschine noch be herrscht werden. Dies ist bei der Projektierung der Anlage zu beachten. Unter dieser Voraussetzung können beim vorlie genden Verfahren durchziehende Lasten beherrscht werden. Zur sicheren Erkennung des Fehlers muss dabei die Strommes sung zum Einsatz kommen.
Bei Aktivierung der Funktion 26 "sicher reduzierte Geschwin
digkeit" erfolgt eine Aktivierung 33 der Überwachungen 13 und
14 und es wird zudem der Drehzahlsollwert zweikanalig (einmal
im Prozessor 2, danach nochmals im Prozessor 1) auf den
Grenzwert limitiert (Begrenzungen 20 und 21 mit Aktivierung
34), so dass die Regelung zuverlässig einen korrekten Soll
wert erhält.
Wird die sicher reduzierte Geschwindigkeit von einer höheren
als der Grenzdrehzahl aus aktiviert, so muss zunächst ein
Bremsvorgang auf die Grenzdrehzahl hin erfolgen. Dabei kann
permanent überwacht werden, ob der Motor 7 wirklich mit der
gewünschten Rate verzögert, und im Abweichungsfall sofort der
sichere Halt 10 eingelegt werden.
Grundlage der funktionierenden Zusammenarbeit zwischen den
beiden Prozessoren 1 und 2 ist die korrekte Funktion der
Zeitbasen. Daher werden in beiden Prozessoren mittels jeweils
zugeordneten Timern 15 und 16 Taktsignale erzeugt, die dem
jeweils anderen Prozessor zur Auswertung zur Verfügung ge
stellt werden. Dieser ermittelt die Periodendauer des Signals
(Einheiten 17 und 18) und vergleicht sie mit dem bekannten
Normalwert. Ist die Abweichung größer als eine Toleranzgren
ze, so ist eine der Zeitbasen verstimmt, und es muss der si
chere Halt 10 herbeigeführt werden.
Zusätzlich zu den genannten Sicherheitsfunktionen kann eine
optionale übergeordnete Steuerung 3 zyklisch die relevanten
Sicherheitsparameter in beiden Prozessoren prüfen und ggf.
den Antrieb stillsetzen.
Als spezielle Ausführungsform verwendet man als Prozessor 1
den ohnehin für die Regelung vorhandenen Prozessor und für
Prozessor 2 den (ebenfalls ohnehin vorhandenen) Kommunikati
onsprozessor, welcher für eine Feldbusanbindung 4 zuständig
ist.
Als Alternative zu der voranstehend beschriebenen Ausfüh
rungsform gemäß der Erfindung, bei der zwei Prozessoren nicht
näher bestimmten Typs, also auch gleichen Typs, die Überwa
chung auf unterschiedliche Weise ausführen, lassen sich auch
zwei unterschiedliche Prozessoren, also mit unterschiedlicher
Bauart oder von verschiedenen Herstellern - einsetzen, die
dann auf unterschiedliche oder aber auch auf gleiche Weise
eine Überwachung vornehmen können. Indem beispielsweise beide
Prozessoren dieselbe Überwachung in gleicher Weise durchfüh
ren und dabei Prozessoren unterschiedlichen Typs zum Einsatz
kommen, lassen sich Auswirkungen systematischer Fehler eines
Prozessortyps eliminieren.
Claims (15)
1. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit ei
nem System aus zwei Prozessoren, die Ergebnisse kreuzweise
vergleichen, wobei beide Prozessoren über eine Kommuni
kationseinrichtung miteinander verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden Prozessoren
auf unterschiedliche Weise eine Überwachung durchführen.
2. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit ei
nem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, dass
der erste Prozessor einen jeweils regulären Regelungsalgo rithmus abarbeitet und anhand eines geschätzten oder ge messenen Drehzahlwertes die gewünschte Überwachung auf Überschreitung der Drehzahlgrenze und/oder entsprechende Folgereaktionen durchführt und
der zweite Prozessor aus den Stromistwerten die aktuelle Ausgangsfrequenz eines zugeordneten Umrichters ermittelt und dementsprechend analog zum ersten Prozessor eine Grenz wertüberwachung und/oder entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführt.
der erste Prozessor einen jeweils regulären Regelungsalgo rithmus abarbeitet und anhand eines geschätzten oder ge messenen Drehzahlwertes die gewünschte Überwachung auf Überschreitung der Drehzahlgrenze und/oder entsprechende Folgereaktionen durchführt und
der zweite Prozessor aus den Stromistwerten die aktuelle Ausgangsfrequenz eines zugeordneten Umrichters ermittelt und dementsprechend analog zum ersten Prozessor eine Grenz wertüberwachung und/oder entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführt.
3. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit ei
nem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, dass zur Ermitt
lung der Ausgangsfrequenz aus mindestens zwei gemessenen Pha
senströmen ein Stromraumzeiger bestimmt wird und die aktuelle
Ausgangsfrequenz aus der zeitlichen Ableitung des Winkels des
Stromraumzeigers ermittelt wird.
4. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit ei
nem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, dass vor der
Durchführung einer zeitlichen Ableitung eine Tiefpassfilte
rung erfolgt.
5. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit ei
nem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, dass
der erste Prozessor einen jeweils regulären Regelungsalgo rithmus abarbeitet und anhand eines geschätzten oder gemes senen Drehzahlwertes die gewünschte Überwachung auf Über schreitung der Drehzahlgrenze und/oder entsprechende Folge reaktionen durchführt und
der zweite Prozessor aus einer Rekonstruktion der Spannung der Ansteuersignale des Systems die aktuelle Ausgangsfre quenz eines zugeordneten Umrichters ermittelt und dement sprechend analog zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwa chung und/oder entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführt.
der erste Prozessor einen jeweils regulären Regelungsalgo rithmus abarbeitet und anhand eines geschätzten oder gemes senen Drehzahlwertes die gewünschte Überwachung auf Über schreitung der Drehzahlgrenze und/oder entsprechende Folge reaktionen durchführt und
der zweite Prozessor aus einer Rekonstruktion der Spannung der Ansteuersignale des Systems die aktuelle Ausgangsfre quenz eines zugeordneten Umrichters ermittelt und dement sprechend analog zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwa chung und/oder entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführt.
6. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit ei
nem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, dass eine Rekon
struktion der Spannung der Ansteuersignale des Systems durch
deren geeignete Filterung erfolgt, insbesondere durch Filte
rung mit einem P-T1-Glied mit einer Grenzfrequenz, die über
der maximalen Ausgangsfrequenz und unter der Pulsfrequenz des
Umrichters liegt.
7. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit ei
nem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die An
steuersignale von mindestens zwei Stromventilen in unter
schiedlichen Zweigen einer Brücke des Umrichters ausgewertet
werden.
8. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung einer
Synchronmaschine mit einem System aus zwei Prozessoren nach
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass eine aktuelle Drehzahl
gleich der ermittelten Ausgangsfrequenz angenommen wird und
ein außer Tritt Fallen anhand hoher Ausgleichsströme erkannt
wird, worauf eine Abschaltung des Umrichters erfolgt.
9. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung einer
Asynchronmaschine im generatorischen Betrieb mit durchziehen
der Last mit einem System aus zwei Prozessoren nach einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Asynchronmaschine derart
ausgelegt wird, dass mit der durchziehenden Last einhergehen
de Drehmomente auch von der zweiphasig betriebenen Asynchron
maschine noch beherrscht werden.
10. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit
einem System aus zwei Prozessoren nach einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Drehzahlsollwert mit dem ersten und dem zweiten Pro
zessor zweikanalig auf einen vorgegebenen Grenzwert limitiert
wird.
11. Verfahren zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit
einem System aus zwei Prozessoren nach einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
dass beide Prozessoren auf der Grundlage einer gemeinsamen
Zeitbasis arbeiten, wobei in beiden Prozessoren über jeweili
ge Zeitgeber jeweilige Taktsignale erzeugt werden, die dem
jeweils anderen Prozessor zum Vergleich mit einem Nominalwert
bereitgestellt werden, wobei im Fall einer Abweichung, insbe
sondere einer Abweichung größer einer vorgegebenen Toleranz
schwelle, ein sicherer Halt herbeigeführt wird.
12. Einrichtung zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit
einem System aus zwei Prozessoren, in dem Prozessergebnisse
kreuzweise miteinander vergleichbar sind, wobei beide Prozes
soren über eine Kommunikationseinrichtung miteinander in Ver
bindung stehen, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste und der zweite Prozessor derart programmiert
sind, dass die Überwachung auf unterschiedliche Weise durch
führbar ist.
13. Einrichtung zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit
einem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 12, da
durch gekennzeichnet, dass
durch den ersten Prozessor ein regulärer Regelungsalgorith mus abarbeitbar ist und dass anhand eines geschätzten oder auch gemessenen Drehzahlwertes die gewünschte Überwachung auf Überschreitung der Drehzahl durchführbar ist, und dass
durch den zweiten Prozessor aus den Stromistwerten die je weils aktuelle Ausgangsfrequenz eines Umrichters des Sys tems ermittelbar ist und dass in analoger Weise zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwachung und/oder entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführbar sind.
durch den ersten Prozessor ein regulärer Regelungsalgorith mus abarbeitbar ist und dass anhand eines geschätzten oder auch gemessenen Drehzahlwertes die gewünschte Überwachung auf Überschreitung der Drehzahl durchführbar ist, und dass
durch den zweiten Prozessor aus den Stromistwerten die je weils aktuelle Ausgangsfrequenz eines Umrichters des Sys tems ermittelbar ist und dass in analoger Weise zum ersten Prozessor eine Grenzwertüberwachung und/oder entsprechende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführbar sind.
14. Einrichtung zur sicheren Geschwindigkeitsüberwachung mit
einem System aus zwei Prozessoren nach Anspruch 12, da
durch gekennzeichnet, dass
durch den ersten Prozessor ein regulärer Rege lungsalgorithmus abarbeitbar ist und dass anhand eines ge schätzten oder auch gemessenen Drehzahlwertes die gewünsch te Überwachung auf Überschreitung der Drehzahl durchführbar ist, und dass
durch den zweiten Prozessor aus einer Rekonstruktion der Spannung aus den Ansteuersignalen zugeordneter Transistoren die jeweils aktuelle Ausgangsfrequenz eines Umrichters des Systems ermittelbar ist und dass in analoger Weise zum ers ten Prozessor eine Grenzwertüberwachung und/oder entspre chende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführ bar sind.
durch den ersten Prozessor ein regulärer Rege lungsalgorithmus abarbeitbar ist und dass anhand eines ge schätzten oder auch gemessenen Drehzahlwertes die gewünsch te Überwachung auf Überschreitung der Drehzahl durchführbar ist, und dass
durch den zweiten Prozessor aus einer Rekonstruktion der Spannung aus den Ansteuersignalen zugeordneter Transistoren die jeweils aktuelle Ausgangsfrequenz eines Umrichters des Systems ermittelbar ist und dass in analoger Weise zum ers ten Prozessor eine Grenzwertüberwachung und/oder entspre chende Folgereaktionen bei dessen Überschreitung durchführ bar sind.
15. Numerische Steuerung mit einer Einrichtung zur sicheren
Geschwindigkeitsüberwachung mit einem System aus zwei Prozes
soren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Regelungsprozessor
der Steuerung als erster Prozessor dient und ein für eine
Kommunikationsanbindung vorgesehener Kommunikationsprozessor
als zweiter Prozessor dient oder umgekehrt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10163010A DE10163010B4 (de) | 2001-04-25 | 2001-12-20 | Verfahren und Einrichtung zur sicheren Überwachung der Drehzahl einer elektrischen Maschine |
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Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10120283.0 | 2001-04-25 | ||
DE10120283 | 2001-04-25 | ||
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