DE102009038060A1 - Verfahren und Vorrichtung zur sicheren Überwachung einer Drehzahl durchziehender Lasten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur sicheren Überwachung einer ermittelten Rotorfrequenz (f) eines eine durchziehende Last antreibenden Motors (2) mit einem Geber (28). Erfindungsgemäß wird aus Signalen, die proportional zur Klemmenspannung des Motors (2) sind, eine Statorfrequenz (f) zurückgewonnen, wobei diese und eine gemessene Rotorfrequenz (f) auf Plausibilität an zwei von einander unabhängigen Stellen geprüft werden, wobei jeweils ein Abschaltsignal (S, S) generiert wird, sobald die Plausibilität nicht gegeben ist. Somit erhält man ein Verfahren zur sicheren Überwachung einer Rotorfrequenz (f) bei durchziehenden Lasten, wobei nur ein Einfachgeber (28) benötigt wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur sicheren Überwachung einer ermittelten Drehzahl eines eine durchziehende Last antreibenden Motors mit einem Geber und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
- Aus der
DE 101 63 010 B4 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur sicheren Überwachung einer Drehzahl einer elektrischen Maschine bekannt. Dabei ist ”sicher” im Sinne der 1-Fehler-Sicherheit zu verstehen. Anhand der1 wird das bekannte Verfahren erläutert:
In der1 sind mit2 ein Motor, mit4 ein lastseitiger Stromrichter eines Spannungszwischenkreis-Umrichters, mit6 eine Stromerfassungs-Einrichtung, mit8 eine Bremse, mit10 ein Modulator, insbesondere ein Pulsweitenmodulator, mit12 eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Statorfrequenz f12 und mit14 und16 ein erster und ein zweiter Prozessor bezeichnet. Der Motor2 , insbesondere ein Drehstrom-Asynchronmotor, ist ständerseitig mit Ausgängen des lastseitigen Stromrichters4 verbunden, wobei die Stromerfassungs-Einrichtung6 in Leitungen zwischen lastseitigem Stromrichter4 und Motor2 angeordnet ist. Diese Stromerfassungs-Einrichtung6 kann auch direkt an zwei Ausgängen des lastseitigen Stromrichters des Spannungszwischenkreis-Umrichters angeschlossen sein, wodurch diese im Stromrichtergerät untergebracht wäre. Der erste Prozessor14 weist eine Motorregelung18 auf, die einen Beobachter20 beinhaltet. Mittels der Motorregelung18 wird der reguläre Regelungsalgorithmus abarbeitet, wobei der Beobachter20 aus gemessenen Stromistwerten iR,S eine Statorfrequenz f11 des umrichtergespeisten Motors2 berechnet. Diese geschätzte Motorfrequenz f11 wird einerseits einem Vergleicher22 dieses Prozessors14 und einem Vergleicher24 des zweiten Prozessors16 zugeführt. Dieser Vergleicher24 des zweiten Prozessors16 ist mit einem Ausgang der Vorrichtung12 zur Bestimmung einer Statorfrequenz f12 elektrisch leitend verbunden. Diese Vorrichtung12 kann entsprechend derGB 24 36 874 A1 12 , die eingangsseitig mit Ausgängen des Modulators10 verknüpft ist, gelangen Ansteuersignale des lastseitigen Stromrichters4 zur Vorrichtung12 . Aus diesen Ansteuersignalen des lastseitigen Stromrichters4 wird eine Statorfrequenz f12 der am Motor2 angelegten Spannung zurückgewonnen. Wegen dieser Funktion wird diese Vorrichtung12 zur Bestimmung einer Statorfrequenz f12 auch als Filter bezeichnet. Diese Messung ist unabhängig von der Strommessung, die in dem Beobachter20 der Motorregelung18 eingespeist wird. Die Messsignale sind daher diversitär, was einen hohen SIL-Wert (Safety-Integrity-Level) ermöglicht. - Die vom Beobachter
20 aus Strommesswerten iR,S geschätzte Statorfrequenz f11 wird mittels des Vergleichers24 des zweiten Prozessors16 mit der aus den Ansteuersignalen abgeleiteten Statorfrequenz f12 verglichen, wobei gleichzeitig diese Statorfrequenz f12 mittels des Vergleichers22 des ersten Prozessors14 mit der geschätzten Statorfrequenz f11 verglichen wird. Mit diesem Kreuzvergleich, der in zwei mittels einer Kommunikations-Einrichtung30 signaltechnisch verknüpften unabhängigen Prozessoren14 und16 abläuft, werden diese Statorfrequenzen f11 und f12 auf Plausibilität überprüft. Sind diese beiden Statorfrequenzen f11 und f12 nicht plausibel, so generiert jeder Prozessor14 und16 ein Abschaltsignal SF1 und SF2. Diese Abschaltsignale SF1 und SF2 werden gemäß dieser Ausführungsform jeweils einem Eingang eines ODER-Gatters26 zugeführt. Ausgangsseitig ist dieses ODER-Gatter26 mit der Bremse8 verbunden, die aufgrund dieser Abschaltsignale SF1 und SF2 einfällt. Mit diesem bekannten Verfahren wird eine Drehzahl eines stromrichtergespeisten Motors2 sicher überwacht. - Bei durchziehenden Lasten ist jedoch nicht die Statorfrequenz die eigentlich zu überwachende Frequenz, sondern die Rotorfrequenz des stromrichtergespeisten Motors, und damit die Motor-Drehzahl. Solange der stromrichtergespeiste Motor eine Maschine nur antreibt, ist die Rotorfrequenz stets kleiner oder gleich der Statorfrequenz. Durch die Überwachung der Statorfrequenz ist man bei der Überwachung der Rotorfrequenz immer auf der sicheren Seite. Im Betrieb ”Treiben” kann somit geberlos gearbeitet werden.
- Sobald jedoch der Motor eine durchziehende Last definitiv absenken soll, ist die Rotorfrequenz höher als die Statorfrequenz, wenn als Motor ein Asynchronmotor vorgesehen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Fehler im Motor oder in dessen Zuleitungen nicht erkannt wird und eine Last dadurch unkontrolliert abstürzen kann. Ein solcher Betriebszustand ist nur mit einem Geber beherrschbar. Im geberlosen Betrieb ist deshalb dieser Betriebsfall verboten.
- Bei geberbehafteten Antriebssystemen mit durchziehenden Lasten werden daher Geber benötigt, die wenigstens zwei Spuren aufweisen müssen, weil die Vorrichtung zur Bestimmung einer Statorfrequenz der Vorrichtung zur sicheren Überwachung einer Drehzahl eines stromrichtergespeisten Motors gemäß
1 zweikanalig ausgeführt sein muss. Aus diesem Grund muss die Funktion des Gebers auch überwacht werden. - Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur sicheren Überwachung einer Drehzahl eines eine durchziehende Last antreibenden Motors anzugeben, wodurch nur noch ein einfacher Geber verwendet werden muss.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erfindungsgemäß gelöst.
- Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden eine ermittelte Stator- und eine gemessene Rotorfrequenz mittels eines Kreuzvergleichs zwei Mal unabhängig voneinander auf Plausibilität geprüft. Werden diese Plausibilitäten nicht erfüllt, so werden Abschaltsignale generiert, die zur Stillsetzung des Motors führen. Dieses erfindungsgemäße Verfahren kombiniert ein Antriebssystem mit dem bekannten Verfahren zur sicheren Überwachung einer Drehzahl mit einem Antriebssystem, bei dem ein Gebersystem verwendet wird. Durch diese Kombination wird für die Sicherheitsfunktion bei durchziehenden Lasten nur noch ein einfacher Geber benötigt. Somit erhält man ein Antriebssystem, dessen Motor eine durchziehende Last antreibt, die geberlos geregelt werden kann und die Sicherheitsfunktion hinsichtlich der sicheren Überwachung einer Drehzahl erfüllt.
- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch veranschaulicht ist.
-
1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des bekannten Verfahrens zur sicheren Überwachung einer Drehzahl und in der -
2 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung näher dargestellt. - Die Vorrichtung gemäß
2 unterscheidet sich von der bekannten Vorrichtung gemäß1 dadurch, dass der Motor2 , insbesondere ein Asynchronmotor, mit einem Einfachgeber28 versehen ist, mit dem die Drehzahl des Motors2 gemessen wird. Diese Drehzahl ist proportional zur Rotorfrequenz fr, die dem Beobachter20 der Motorregelung18 des ersten Prozessors14 , dem Vergleicher22 dieses ersten Prozessors14 und dem Vergleicher24 des zweiten Prozessors16 zugeführt ist. Beide Prozessoren14 und16 sind mittels der Kommunikations-Einrichtung30 signaltechnisch miteinander verknüpft. Dem Vergleicher24 wird, wie bei der Vorrichtung gemäß1 , eine ermittelte Statorfrequenz f12 zugeführt, die aus Ansteuersignalen des lastseitigen Stromrichters4 zurückgewonnen ist, zugeführt. Diese ermittelte Statorfrequenz f12 wird mittels der Kommunikations-Einrichtung30 ebenfalls dem Vergleicher22 des ersten Prozessors14 zugeführt. Außerdem wird mittels dieser Kommunikations-Einrichtung30 die gemessene Rotorfrequenz fr vom ersten Prozessor14 zum Vergleicher24 des zweiten Prozessors16 übermittelt. - Durch die Verwendung zweier Vergleicher
22 und24 , die in zwei unabhängigen Prozessoren14 und16 angeordnet sind, und einer Kommunikations-Einrichtung30 , die diese beiden Prozessoren14 und16 signaltechnisch miteinander verbindet, findet ein Kreuzvergleich zweier Frequenzen statt. - Der Vergleich der Statorfrequenz f12 mit der Rotorfrequenz fr muss der Tatsache Rechnung tragen, dass die Statorfrequenz f12 und die Rotorfrequenz fr sich um einen Nennschlupf sn unterscheiden können. Dies ist jedoch kein Problem, da der Vergleich ohnehin die Plausibilität prüft und die tatsächlichen festzulegenden Grenzwerte für die maximal zulässige Geschwindigkeit bzw. Rotor-Drehzahl aus der Anlagenkonfiguration abgeleitet werden. Im Falle von generierten Abschaltsignalen SF1 und SF2 wird wieder ein Bremssignal generiert, mittels der die Bremse
8 betätigt wird, wodurch der Antrieb zum Stillstand kommt und die Last nicht weiter absackt. - Bei dieser Vorrichtung, die das erfindungsgemäße Verfahren ausführt, wird der Beobachter
20 nur noch für die Regelung des Motors2 benötigt. Die Zuführung der gemessenen Rotorfrequenz fr ist nicht zwingend notwendig, sondern lediglich eine Option. Am Ausgang der Motorregelung18 steht, wie bei der Vorrichtung gemäß1 , eine Stellgröße uSR an, aus der mittels des Modulators10 Ansteuersignale für die Stromrichterventile des lastseitigen Stromrichters4 generiert werden. - Als Geber
28 wird ein Geber eingesetzt, der nur noch eine Spur benötigt. Vor- und Rückwärtserkennung ist nicht erforderlich, solange es nur um die Sicherheitsfunktion geht. Einfache magnetische Drehgeber sind hierfür besonders geeignet. Durch die Verwendung eines Einfachgebers kann die Vorrichtung gemäß1 , die lediglich für angetriebene Lasten geeignet ist, nun auch für durchziehende Lasten, wie beispielsweise Hebezeuge, bezüglich einer sicheren Überwachung einer Drehzahl, insbesondere einer Rotordrehzahl, eines stromrichtergespeisten Motors eingesetzt werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 10163010 B4 [0002]
- GB 2436874 A1 [0002]
Claims (7)
- Verfahren zur sicheren Überwachung einer ermittelten Drehzahl eines eine durchziehende Last antreibenden Motors (
2 ) mit einem Geber (28 ), wobei aus Signalen, die proportional zur Klemmenspannung des Motors (2 ) sind, eine Statorfrequenz (f12) des antreibenden Motors (2 ) zurückgewonnen wird, wobei diese Statorfrequenz (f12) und eine ermittelte Rotorfrequenz (fr) auf Plausibilität geprüft werden, wobei diese Plausibilitätsprüfung ein zweites Mal unabhängig vom ersten Vergleich aus geführt wird, wobei jeweils ein Abschaltsignal (SF1, SF2) generiert wird, sobald die Plausibilitäten nicht erfüllt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Klemmspannung des Motors (
2 ) proportionales Signal ein Ansteuersignal ist. - Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Plausibilitätsprüfung von Statorfrequenz (f12) und ermittelter Rotorfrequenz (fr) der Nennschlupf (sn) berücksichtigt wird.
- Vorrichtung zur sicheren Überwachung einer ermittelten Drehzahl eines eine durchziehende Last antreibenden Motors (
2 ) mit einem Geber (28 ) mit zwei Prozessoren (14 ,16 ), die mittels einer Kommunikations-Einrichtung (30 ) miteinander verknüpft sind, mit einem Modulator (10 ) und einer Vorrichtung (12 ) zur Bestimmung einer Statorfrequenz (f12), wobei diese Vorrichtung (12 ) mit Ausgängen des Modulators (10 ) verknüpft ist, der eingangsseitig mit dem ersten Prozessor (14 ) verbunden ist, wobei die Vorrichtung (12 ) ausgangsseitig mit einem Eingang des zweiten Prozessors (16 ) verbunden ist, und wobei beide Prozessoren (14 ,16 ) ausgangsseitig mit einem ODER-Gatter (26 ) verknüpft sind, an dessen Ausgang eine Bremsvorrichtung (8 ) angeschlossen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Geber (
28 ) ein magnetischer Drehgeber ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Geber (
28 ) eine Spur aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Prozessor (
14 ,16 ) einen Vergleicher (22 ,24 ) aufweist.
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