DE10162717A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen eines textilen Vorgarns oder eines Faserbandes in eine Spinnkanne - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen eines textilen Vorgarns oder eines Faserbandes in eine SpinnkanneInfo
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- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
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- B65H2701/00—Handled material; Storage means
- B65H2701/30—Handled filamentary material
- B65H2701/31—Textiles threads or artificial strands of filaments
Abstract
Die Erfindung betrifft verschiedene Verfahren zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder eines Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne (30), wobei der Bandkanal (5) in einem über der Kanne (30) angeordneten Drehteller (10) angeordnet ist. Es wird in einem Aspekt der Erfindung vorgeschlagen, daß der Drehteller (10) relativ zur mittleren Drehtellergeschwindigkeit während einer im wesentlichen halben Umdrehung beschleunigt wird, während welcher eine Geschwindigkeitskomponente des kannenseitigen Bandkanalendes (7) einerseits und der Geschwindigkeitsvektor des Kannenpunktes senkrecht unter dem Bandkanalende (7) andererseits in die gleiche Richtung zeigen, und daß der Drehteller (10) während der anderen im wesentlichen halben Umdrehung, bei der die genannten Vektoren in entgegengesetzte Richtungen zeigen, relativ zur mittleren Drehtellergeschwindigkeit gebremst wird. Neben weiteren, ähnlichen Verfahren betrifft die Erfindung ebenfalls entsprechend ausgebildete Vorrichtungen.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren nach dem jeweiligen Oberbegriff der Ansprü
che 1, 2, 5 und 8 sowie entsprechende Vorrichtungen nach dem jeweiligen
Oberbegriff der Ansprüche 13, 14, 16 und 18.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind in der Textilindustrie bekannt,
um Vorgarn oder Faserband im Anschluß an ein Streckwerk möglichst
gleichmäßig in eine Spinnkanne abzulegen. Entsprechende Vorrichtungen
finden sich nahezu an allen Ausgängen von textilen Strecken oder Karden,
um Faserband zyklodienförmig in die Kanne abzulegen. Die verwendeten
Kannen können entweder Rundkannen oder Rechteckkannen sein.
Bei der Ablage tritt das Problem auf, daß die vom Übergabepunkt - d. h. der
Punkt der Übergabe des Faserbandes vom Bandkanalende in die Kanne -
durchlaufene Bahn zwar nahezu kreisförmig ist, aber die abgelegte Band
schlaufe in den meisten Fällen nicht der vorgegebenen Bahn folgt bzw. nicht
an der für eine optimale Kannenausfüllung erforderlichen Stelle in der Kanne
abgelegt ist. Der Grund hierfür liegt darin, daß - bei einer in Transversal
richtung changierenden unrunden Kanne sowie bei einer rotierenden Kanne
im Falle der Faserbandablage an die Kannenmitte, d. h. das Faserband über
streicht nicht die Kannenmitte - der Ausgang des Bandkanals bzw. der sich
drehende Übergabepunkt während eines Halbumlaufs des Drehtellers eine
gleichläufige bzw. gleichgerichtete Geschwindigkeitskomponente relativ zum
Geschwindigkeitsvektor des Kannenpunktes senkrecht unterhalb des Band
kanalendes aufweist; während des anschließenden Halbumlaufs des Dreh
tellers sind die beiden Geschwindigkeitskomponenten gegenläufig bzw. ent
gegengerichtet. Während des besagten Gleichlaufs ist die relative Ge
schwindigkeit zwischen den beiden Komponenten geringer und das aus dem
Bandkanal austretende Band wird beispielsweise bei einer Rechteckkanne
näher zum Kannenrand hin abgelegt. Bei der gegenläufigen Bewegung von
Drehteller und Kanne ist die Situation ähnlich, nur mit umgedrehten Vorzei
chen, d. h. bei einer Rechteckkanne erfolgt die Ablage weiter vom Kannen
rand weg. Auch bei Rundkannen im Falle einer Faserbandablage über die
Mitte treten analoge Probleme auf. Bei dieser Bandablage tritt immer
Gleichlauf bzw. immer Gegenlauf auf - die Schwankungen der Relativge
schwindigkeit, d. h. die Differenz zwischen den besagten Geschwindigkeits
komponenten, und damit die ungleichmäßige Bandablage treten aber auch
hier auf.
Als weitere Folge der ungleichmäßigen Bandablage entstehen zudem uner
wünschte, sogenannte Kamine.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile zu
vermeiden und die Bandablage in eine Kanne zu optimieren.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Verfahren bzw. der Vorrichtungen in ei
nem ersten Erfindungsaspekt durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 13,
in einem zweiten Erfindungsaspekt durch die Merkmale der Ansprüche 2 und
14, in einem dritten Erfindungsaspekt durch die Merkmale der Ansprüche 5
und 16 und in einem vierten Erfindungsaspekt durch die Merkmale der An
sprüche 8 und 18 gelöst.
Die Erfindung hinsichtlich ihres ersten bis dritten Aspektes läßt sich unab
hängig vom Typus der verwendeten Spinnkanne einsetzen. Die Kanne kann
einen beispielsweise runden oder einen rechteckförmigen Querschnitt auf
weisen. Die Anhebung und Absenkung des Kannenbodens vor dem Befüllen
bzw. beim Befüllen der Kanne mit Faserband kann durch Federn in der Kan
ne oder durch externe oder interne, d. h. im Kanneninnenraum verfahrbare,
Hubeinrichtungen realisiert werden.
Die Vorteile der Erfindung hinsichtlich des ersten bis vierten Erfin
dungsaspektes liegen insbesondere darin, daß verschiedene Varianten vor
geschlagen werden, mit denen die nachteiligen Auswirkungen der üblicher
weise sinusförmigen Schwankungen der Relativgeschwindigkeit bzw. der
Differenz zwischen den parallelen bzw. gegenparallelen Geschwindigkeiten
von kannenseitigem Bandkanalende und darunter liegendem Kannenpunkt
ausgeglichen werden können. Im Falle von hin- und herchangierenden Kan
nen sowie bei Rundkannen im Falle einer Ablage an die Mitte sind somit die
gleich- und gegenläufigen bzw. gleich- und gegengerichteten Geschwindig
keitskomponenten kompensierbar. Beim Einsatz von Rundkannen im Falle
einer Faserbandablage über die Kannenmitte läßt sich die Erfindung eben
falls durch entsprechende Berücksichtigung der Stellung des kannenseitigen
Bandkanalendes zum Drehteller einsetzen.
Es wurde gemäß dem ersten bzw. zweiten Erfindungsaspekt erkannt, daß
durch Beeinflussung der Relativgeschwindigkeiten von Drehteller bzw. Band
kanal einerseits und Kanne andererseits eine ungleichmäßige und zudem
nicht ortsoptimale Bandablage vermieden werden kann.
Gemäß dem ersten Erfindungsaspekt, der bei hin- und herchangierenden
Kannen sowie bei Rundkannen im Falle einer Faserbandablage an die Mitte
einsetzbar ist, wird insbesondere die Drehgeschwindigkeit des Drehtellers
während einer Umdrehung des Drehtellers variiert, indem die Drehzahl des
den Drehteller antreibenden Motors verändert wird. Weisen Übergabepunkt
und Kanne - beide auf derselben Vertikalachse liegend (senkrechte Projekti
on des Übergabepunktes auf die Kanne) - jeweils eine Geschwindigkeits
komponente in gleicher Richtung auf, wird bevorzugt die Drehtellergeschwin
digkeit erhöht, um die Relativ- bzw. Differenzgeschwindigkeit zu erhöhen. Bei
Gegenläufigkeit von Übergabepunkt und Kanne wird die Drehtellergeschwin
digkeit bevorzugt herabgesetzt, um die Relativ- bzw. Differenzgeschwindig
keit herabzusetzen. Auf diese Weise ist optimalerweise ein konstante Rela
tiv- bzw. Differenzgeschwindigkeit zu erreichen.
Bevorzugt wird der Drehteller relativ zu einer mittleren Drehgeschwindigkeit
während der Halbperiode des Gleichlaufs beschleunigt und während der
Halbperiode des Gegenlaufs gebremst. In der Beschleunigungsphase
durchläuft der Geschwindigkeitsvekor bevorzugt eine positive Sinushalbwelle
und in der Abbremsphase bevorzugt eine negative Sinushalbwelle. Die Si
nusschwingung bewegt sich um den Mittelwert der Drehteller-
Drehgeschwindigkeit. Beide Halbwellen schließen stetig aneinander an, um
sich bei der nächsten Umdrehung des Drehtellers zu wiederholen. Es ergibt
sich somit eine kontinuierliche Bewegung des Drehtellers mit aufeinander
folgenden Phasen des Beschleunigens und des Abbremsens mit sinusförmi
gem Geschwindigkeitsverlauf auf dem Hintergrund einer stetigen Drehung
des Drehtellers in einer Drehrichtung.
Die Veränderung der Drehgeschwindigkeiten des Drehtellers werden bevor
zugt dadurch realisiert, daß der Antrieb für den Drehteller als Einzelantrieb
ausgebildet ist. Bevorzugt wird hierzu ein entsprechend angesteuerter Elek
tromotor verwendet, der die entsprechende Schnelligkeit bei den Geschwin
digkeitsänderungen aufbringen kann.
Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung kann - statt oder zusätzlich zu
einer Drehgeschwindigkeitsänderung des Drehtellers - alternativ das Ge
schwindigkeitsprofil der Kanne geändert werden. Auch hierbei ist der Antrieb
für die Kanne bevorzugt als angesteuerter Einzelantrieb ausgebildet.
Werden Rundkannen verwendet - bei denen sich Gleich- und Gegenläufig
keit nur bei einer Ablage an die Mitte abwechseln, nicht aber bei einer
Bandablage über die Mitte möglich ist -, wird die Kanne bei Gleichlauf von
Bandkanalende und dessen senkrechter Projektion auf die Kanne bevorzugt
langsamer bewegt als die durchschnittliche Kannendrehgeschwindigkeit, bei
Gegenläufigkeit hingegen bevorzugt schneller.
Bei einer Rechteckkanne wird im Falle des Gleichlaufs die Translationsge
schwindigkeit der Kanne bevorzugt reduziert und im Falle des Gegenlaufs
bevorzugt erhöht. Somit ergibt sich insgesamt eine stetige Folge von Be
schleunigungs- und Abbremsphasen der Kanne, wobei diese beiden Phasen
sowohl in der einen als auch in der anderen Translationsrichtung der Kan
nenverschiebung realisiert werden.
Der Geschwindigkeitsverlauf der Kanne ist vorteilhafterweise derart, daß die
Relativgeschwindigkeit der Kanne während der Halbperiode des Gleichlaufs
der beiden Geschwindigkeitskomponenten eine negative Sinushalbschwin
gung durchlaufen (Abbremsung) und während der Halbperiode des Gegen
laufs eine positive Sinushalbschwingung (Beschleunigung). Der sinusförmige
Geschwindigkeitsverlauf der Kanne - auf dem Hintergrund einer mittleren
Translationsgeschwindigkeit als Offset - gleicht dann hierbei dem sinusför
migen Verlauf des Relativvektors von Übergabepunkt bzw. Bandkanalende
einerseits und Drehtellerachse andererseits aus, der für die ungleichmäßige
Bandablage verantwortlich ist.
Gemäß dem dritten Erfindungsaspekt wird die Fördergeschwindigkeit des
Faserbandes verändert, um die ungleichmäßige Bandablage zu vermeiden.
Hierbei wird bevorzugt die Fördergeschwindigkeit herauf- oder herabgesetzt,
je nach Position des kannenseitigen Bandkanalendes. Bei unrunden Kannen
bzw. bei Rundkannen (bei Bandablage an die Mitte) ist die Fördergeschwin
digkeit bevorzugt höher, wenn die Geschwindigkeitskomponente des kan
nenseitigen Bandkanalendes einerseits und der Geschwindigkeitsvektor der
senkrechten Bandkanalenden-Projektion auf die Kanne andererseits in die
gleiche Richtung zeigen - und umgekehrt bei Gegenläufigkeit. Bei Rundkan
nen im Falle einer Faserbandablage über die Mitte ist die Fördergeschwin
digkeit in Abhängigkeit vom Abstand des kannenseitigen Bandkanalendes
von der Kannenwand zu variieren.
Bevorzugt wird die Fördergeschwindigkeit ebenfalls sinusförmig variiert.
Hierbei wird das Band mit positiver Sinushalbschwingung gefördert, d. h. es
verläßt die dem Bandkanal vorgeschalteten Kalanderwalzen bei besagtem
Gleichlauf mit höherer als der Durchschnittsgeschwindigkeit. Im Gegensatz
dazu wird das Band bei Gegenläufigkeit der besagten Geschwindigkeitsveko
ren langsamer transportiert. Alternativ transportieren die Kalanderwalzen am
Ausgang des Streckwerks das Faserband mit konstanter Geschwindigkeit,
während das Faserband mittels einer stromabwärts von den Kalanderwalzen
angeordneten Fördereinrichtung zur Förderung des Faserbandes mit variie
render Geschwindigkeit in die Kanne transportiert wird. Die mittlere Förder
geschwindigkeit der besagten Fördereinrichtung ist hierbei im wesentlichen
gleich der Liefergeschwindigkeit durch die Kalanderwalzen. Das Faserband
darf hierbei nicht straff gespannt sein, da ansonsten während einer halben
Drehtellerumdrehung das Faserband verzogen würde. Das Band muß daher
ständig leicht durchhängen, oder es wird ein Bandspeicher zwischen Kalan
derwalzen und Fördereinrichtung verwendet.
Gemäß dem vierten Erfindungsaspekt, der bei unrunden Kannen einsetzbar
ist, wird der vom Kannenboden oder Abschnitten des Kannenbodens ausge
übte Anpreßdruck periodisch erhöht und herabgesetzt.
Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung gemäß dem vierten Aspekt
wird der Kannenboden gegenüber der Kannenlängsachse verkippt und diese
Verkippung bevorzugt während der Bewegung der Rechteckkanne von ei
nem Eckpunkt zum anderen beibehalten. Bei der anschließenden Rückver
schiebung wird der Kannenboden dann um die Kannenlängsachse zur ande
ren Seite gekippt. Der Grad der Kippung bestimmt hierbei den Anpreßdruck.
Auf diese Weise kann bei den sich zyklisch während einer Drehtellerumdre
hung abwechselnden Gleichlauf und Gegenlaufbedingungen ein optimaler
Anpreßdruck erhalten werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Variante wird eine Anpreßerhöhung des hori
zontal ausgerichteten Kannenbodens im Vergleich zur mittleren Anpreßkraft
vorgenommen, wenn die besagten Geschwindigkeitskomponenten gleichge
richtet sind. Während der zweiten Drehteller-Halbumdrehung, d. h. bei Ge
gengerichtetheit der besagten Geschwindigkeitskomponenten, wird der An
druck gegenüber der mittleren Andruckkraft erfindungsgemäß erniedrigt. An
druckerhöhung und -erniedrigung werden bevorzugt sinusförmig appliziert.
Die periodische Variation des Kannenandrucks wird erfindungsgemäß mittels
einer außerhalb der Kanne angeordneten, auf den Kannenboden einwirken
den Hubeinrichtung realisiert. Derartige Hubeinrichtungen sind aus dem
Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der DE 198 13 538.6, deren
Offenbarungsgehalt hiermit miteingeschlossen ist. Vorteilhafterweise mittels
magnetischer und/oder elektrischer und/oder pneumatischer Krafteinwirkung
auf den Kannenboden kann hierbei erfindungsgemäß der Anpreßdruck des
Kannenbodens bzw. der obersten abgelegten Faserbandschlaufe aufgrund
der Kannenbodenverkipppung oder der Kannenbodenanhebung bzw.
-absenkung variiert werden.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß ihrer ver
schiedenen Aspekte eine Steuer- und/oder Regelvorrichtung zur Steuerung
und/oder Regelung der Geschwindigkeiten des Drehtellers oder der Kanne
oder der Faserband-Förderung oder des Kannenandrucks. Hierbei findet be
vorzugt ein Computer Anwendung.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Un
teransprüche gekennzeichnet.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele gemäß der verschiedenen Erfin
dungsaspekte anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Rund
kanne mit einer Faserbandablageeinrichtung mit einem
Einzelantrieb für den Drehteller;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Geschwindigkeits
komponenten der Ablage von Faserband in eine Recht
eckkanne;
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Rund
kanne und einer Faserbandablageeinrichtung mit einem
Einzelantrieb für die Kanne;
Fig. 4a, b, c schematische Darstellungen der Längsansicht, Queran
sicht und Draufsicht auf eine Rechteckkanne mit einer
ersten Kippeinrichtung zum Verkippen des Kannenbo
dens; und
Fig. 5a, b, c schematische Darstellungen der Längsansicht, Queran
sicht und Draufansicht auf eine Rechteckkanne mit einer
zweiten Kippeinrichtung zum Verkippen des Kannenbo
dens.
In Fig. 1 ist schematisch dargestellt, welche Geschwindigkeitskomponenten
bei der Faserablage in eine Spinnkanne eine Rolle spielen. Der Einfachheit
halber wird die Situation an einer Rechteckkanne 30 erklärt.
Die Aussagen lassen sich jedoch auch auf eine Rundkanne übertragen.
Hierbei kann eine Ablage an die Mitte oder eine Ablage über die Mitte erfol
gen. Es ist dann zu berücksichtigen, daß bei einer Ablage an die Mitte - wie
bei einer Rechteckkanne - auch Gleichlauf und Gegenlauf auftreten, wäh
rend bei einer Ablage über die Mitte immer Gleichlauf oder immer Gegenlauf
auftritt. Je nach Schwankungen der Relativ- bzw. Differenzgeschwindigkeit
von kannenseitigem Bandkanalende und darunter liegendem Kannenprojek
tionspunkt sind dann die entsprechenden höheren bzw. niedrigeren Ge
schwindigkeiten im Vergleich zur jeweiligen mittleren Geschwindigkeit zu
wählen.
Die in der Aufsicht dargestellte Rechteckkanne 30 der Fig. 1 wird zur Ablage
eines Faserbandes (nicht dargestellt) mit der Geschwindigkeit vK hin- und
herbewegt. Nahe den Umkehrpunkten dieser Hin- und Herbewegung wird die
Kanne entsprechend verlangsamt, um dann wieder auf die Normalgeschwin
dikeit in die andere Richtung beschleunigt zu werden. Das Faserband wird
durch einen geschwungenen Bandkanal 5 von oben in die Kanne 30 abge
legt, wobei der Bandkanal 5 in einem Drehteller 10 befestigt ist. Um eine zy
kloidenförmige Ablage des Faserbandes zu erreichen, wird der Drehteller 10
in eine Rotationsbewegung versetzt, so daß die Translationsbewegungen der
Kanne 30 und die Rotationsbewegung des Drehtellers 10 in der Summe die
gewünschte Schlaufenform des Faserbandes bewirken.
In der Fig. 1 sind zwei verschiedene Momentaufnahmen von Stellungen des
Bandkanals 5 dargestellt. Bei der einen - in der Fig. 1 oberen - Stellung des
Bandkanals 5 bewegt sich das kannenseitige Ende 7 des Bandkanals 5 in
derselben Richtung wie die Kanne 30 und zwar mit der Tangentialgeschwin
digkeit vBK, die in zwei Geschwindigkeitskomponenten zerlegt dargestellt ist,
einerseits in eine Komponente vBK,p parallel zum Geschwindigkeitsvektor der
Kanne vK, und andererseits in in eine Komponente vBK,s senkrecht zu vK.
Diese Parallelität von vBK,p und vK bezeichnet den sogenannten Fall der
Gleichläufigkeit, d. h. die Geschwindigkeitskomponente vBK,p des kannenseiti
gen Bandkanalendes oder - mit anderen Worten - des Übergangspunktes
einerseits und der Geschwindigkeitsvektor andererseits des auf die Kanne
projizierten Bandkanalendes weisen zu diesem Zeitpunkt in die gleiche
Richtung.
Die - in der Fig. 1 untere - Stellung des Bandkanals 5 zeigt den Fall der Ge
genläufigkeit des Bandkanalendes 7 und der Kanne 30. Der Geschwindig
keitsvektor vBK ist hier in eine antiparallele Komponente vBK,a und eine senk
rechte Komponente vBK,s zu vK aufgeteilt. Den Übergang von der Gleichläu
figkeit zur Gegenläufigkeit und umgekehrt markiert die Linie L.
Es hat sich herausgestellt, daß das Faserband bei der erwähnten Gleichläu
figkeit näher am Kannenlängsrand abgelegt wird als im Fall der Gegenläufig
keit. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Relativgeschwindigkeiten zwi
schen Kanne und Übergabepunkt nicht optimal sind. Verschiedene Möglich
keiten einer Optimierung der Geschwindigkeiten werden nachfolgend disku
tiert. Hierbei wird bevorzugt versucht, die sinusförmigen Schwankungen der
besagten Relativ- bzw. Differenzgeschwindigkeit auszugleichen, indem die
ser Sinusfunktion eine Cosinusfunktion mit möglichst gleicher Amplitude und
gleicher Wellenlänge überlagert wird, so daß die Relativ- bzw. Differenzge
schwindigkeit möglichst einen konstanten Wert erhält.
Die Fig. 2 zeigt eine Rundkanne 30 mit aufragenden Seitenwänden 31 und
einer unteren Kannenwand 32. In der Kanne 30 ist zentrisch mindestens eine
Spiralfeder 34 angeordnet, die auf einen vertikal in der Kanne 30 verfahrba
ren Kannenboden 33 einwirkt. Der Kannenboden 33 ist mit einer kannensei
tigen Rückhalteschnur 35 verbunden, dessen eines Ende kanneninnenseitig
an der unteren Kannenwand 32 befestigt ist.
Eine Standfläche 36 für die Kanne 30 wird mittels eines Treibstrangs 37 und
einem nicht dargestellten Treibrad in Rotationsbewegung versetzt, so daß
die Kanne 30 ebenfalls während der Ablage des Faserbandes 25 rotiert, und
zwar mit gleichmäßiger Drehgeschwindigkeit.
Oberhalb des Kannenbodens 33 ist ein Drehteller 10 angeordnet, durch den
ein geschwungener Bandkanal 5 verläuft, dessen kannenseitiges Ende 7
sowohl exzentrisch zur Mittelachse M1 der Kanne 30 als auch zur Mittelachse
M2 des Drehtellers 10 verläuft. Durch den Bandkanal 5 wird durch Kalander
walzen 27, die einem Ausgang eines nicht dargestellten Streckwerks nach
geordnet sind, Faserband 25 transportiert und schlaufenförmig auf dem Kan
nenboden 33 bzw. auf den schon abgelegten Faserbandschlaufen abgelegt.
Die Kalanderwalzen 27 sind über Riemen, beispielsweise Flachriemen, mit
einem Hauptmotor (nicht dargestellt) des Streckwerks verbunden.
Der Drehteller 10 wird über einen Treibstrang 11 angetrieben, der mit einem
Treibrad 12 in Wirkverbindung steht. Das Treibrad 12 ist hierbei an einen
vorzugsweise als Elektromotor ausgebildeten Einzelantrieb 13 angeschlos
sen, der über eine Steuerung und/oder Regelung 14 angesteuert werden
kann.
Anhand der Fig. 2 läßt sich die Erfindung gemäß ihrem ersten Erfin
dungsaspekt erklären. Während der oben beschriebenen Gleichlaufphase
von Kanne 30 und Bandkanalende 7 bzw. Übergabepunkt wird der Drehteller
10 erfindungsgemäß mit einer höheren als der durchschnittlichen Drehteller-
Drehgeschwindigkeit angetrieben. Während der gegenläufigen Phase, d. h.
während der sich anschließenden halben Umdrehung des Drehtellers 10 wird
dessen Geschwindigkeit gegenüber seiner durchschnittlichen Drehge
schwindigkeit herabgesetzt, um dann anschließend wieder beschleunigt zu
werden. Vorzugsweise weist die Geschwindigkeit des Drehtellers 10 bzw.
des Bandkanalendes 7 einen sinusförmigen Verlauf um seine durchschnittli
che Drehgeschwindigkeit auf. Diese Funktionen werden bevorzugt von der
Steuerung bzw. Regelung 14 gesteuert bzw. geregelt.
Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung ist nahezu identisch mit derjenigen der
Fig. 2. Der einzige wesentliche Unterschied besteht darin, daß die Standflä
che 36 für die Kanne 30 mittels eines Einzelantriebs 38 über ein Treibrad 35
und einen Treibstrang 37 angetrieben wird. Der bevorzugt als Elektromotor
ausgebildete Einzelantrieb 38 ist mit einer Steuerung bzw. Regelung 14 ver
bunden. Diese Ausgestaltung erlaubt es, daß die Standfläche 36 und damit
die Kanne 30 während einer Drehtellerumdrehung 10 sowohl eine schnellere
als auch eine langsamere Drehbewegung gegenüber der mittleren bzw.
durchschnittlichen Kannendrehgeschwindigkeit erfährt.
Um eine optimierte Ablage des Faserbandes 25 in der Kanne 30 zu errei
chen, wird der Antrieb 38 für die Kanne 30 derart über die Steuerung bzw.
Regelung 14 gesteuert bzw. geregelt, daß die Kanne 30 während der
Gleichläufigkeit von Bandkanalende 7 und dem darunter liegenden Kannen
punkt langsamer und bevorzugt mit einem der negativen Sinushalbschwin
gung entsprechenden Geschwindigkeitsverlauf im Vergleich zur mittleren
Kannendrehgeschwindigkeit angetrieben wird. Während der Gegenläufigkeit
wird die Kanne 30 schneller und bevorzugt mit einem der positiven Sinus
halbschwingung entsprechenden Geschwindigkeitsverlauf im Vergleich zur
mittleren Kannendrehgeschwindigkeit angetrieben.
In einer Ausführungsvariante der Erfindung wird das Faserband 25 während
einer halben Umdrehung des Drehtellers 10 schneller und während der an
deren halben Umdrehung langsamer als die mittlere Fördergeschwindigkeit
gefördert. Hierzu werden die Kalanderwalzen 27 nicht mit konstanter Ge
schwindigkeit angetrieben, sondern entsprechend der Variation der Förder
geschwindigkeit. Die Drehzahl des nicht dargestellten Hauptmotors des vor
geschalteten Streckwerks wird hierzu entsprechend variiert. Alternativ bleibt
die Fördergeschwindigkeit für das das Streckwerk verlassende Faserband
konstant 25; es ist dann ein weitere Fördereinrichtung für das Faserband 25
stromabwärts von den Kalanderwalzen mit einem dazwischen liegenden Fa
serbandspeicher notwendig, wobei diese Fördereinrichtung die erwünschten
Schwankungen in der Fördergeschwindigkeit bewirkt.
In den Fig. 4 und 5 sind verschieden Hubeinrichtungen für den Kannen
boden 33 dargestellt, mit denen die Anpreßkraft des Kannenbodens 33 oder
von Abschnitten des Kannenbodens 33 in Richtung auf die Unterseite des
Drehtellers 10 (der Übersicht halber nicht dargestellt) eingestellt werden
kann.
In der schematischen Darstellung der Fig. 4 mit Längsansicht (Fig. 4a),
Queransicht (Fig. 4b) und Draufsicht (Fig. 4c) auf eine Rechteckkanne 30 ist
eine an sich bekannte Hubeinrichtung mit Tragstützen 42 vorgesehen, die
durch Schlitze 39 an den Schmalseiten 31a der Kanne 30 unter den Kan
nenboden 33 greifen, um den Kannenboden 33 während der Faserbandbe
füllung oder vor einer neuen Befüllung abwärts bzw. aufwärts zu bewegen.
Erfindungsgemäß ist der Kannenboden 33 um die Kannenlängsachse A
kippbar, wobei dies beispielsweise mittels einer um eine Achse S schwenk
baren Greifvorrichtung 40 realisierbar ist, welche von außen an Griffe 45 der
Hubvorrichtung angreifen.
Diese Kippvorrichtung kippt den Kannenboden 33 während der Bewegung
der Kanne 30 in die eine Verschieberichtung bevorzugt zur einen Seite hin
und während der Bewegung der Kanne 30 in die andere Verschieberichtung
zur anderen Seite, so daß der vom angehobenen Kannenbodenabschnitt
ausgeübte Anpreßdruck während der Gleichlaufbedingungen erhöht und der
vom abgesenkten Kannenbodenabschnitt ausgeübte Anpreßdruck während
der Gegenlaufbedingungen herabgesetzt ist.
Eine alternative Ausführungsform einer Kippvorrichtung ist in den Fig. 5a, 5b
und 5c dargestellt. Hierbei greifen von außerhalb der Kanne 30 von Magne
ten 50 ausgeübte Magnetkräfte an kanneninnenseitig angeordnete Magnete
52 an, wobei sich die Magnete 50, 52 entlang der Kannenlängswände 31b
erstrecken. Solche Magnethebe- und senkvorrichtungen sind beispielsweise
aus der DE 198 13 538.6 bekannt. Durch entsprechende Ansteuerung der
Magnete 50 (Steuereinrichtungen nicht dargestellt) ist der Kannenboden 33
wie bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform erfindungsgemäß um die
Längsachse A kippbar.
Zusätzlich kann der Kippbewegung des Kannenbodens 33 eine Kannen
schwenkbewegung um die Kannenlängsachse A überlagert werden, wie sie
beispielsweise in der EP 681980 beschrieben ist.
In nicht dargestellten Abwandlungen der Ausführungsformen der Fig. 4 und 5
wird der Kannenboden 33 nicht verkippt, sondern in horizontaler Lage wäh
rend einer halben Drehtellerumdrehung bei Gleichlaufbedingungen zur Erhö
hung des Anpreßdrucks einmal ein Stück weit aufwärts und während der an
deren halben Drehtellerumdrehung bei Gegenläufigkeit ein Stück weit ab
wärts zur Erniedrigung des Anpreßdrucks gefahren. Dieses zyklische Auf-
und Abwärtsbewegen des Kannenbodens weisen somit eine Periode von
einer Kannenumdrehung auf, während die Kippvorrichtungen gemäß der Fig.
4 und 5 eine Periode von im wesentlichen der Dauer einer Kannenverschie
bung von einem Endpunkt zum anderen Endpunkt und zurück aufweisen.
Auch eine Kombination der verschiedenen Aspekte der Erfindung ist möglich.
Die Erfindung läßt sich für verschiedenste Bereiche der Textilindustrie ein
setzen, beispielsweise neben Strecken auch bei Karden.
Claims (21)
1. Verfahren zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder ei
nes Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30), wobei der Bandkanal (5) in einem über der Kanne (30) angeord
neten Drehteller (10) angeordnet ist und einerseits der Drehteller (10)
um eine zur Kannenmittelachse (M1) parallele Drehachse (M2) in Dreh
bewegung und andererseits die Kanne (30) in eine Dreh- oder Translati
onsbewegung relativ zum Drehteller (10) versetzt wird, wobei das der
Kanne (30) zugewandte Bandkanalende (7) exzentrisch zur Drehachse
(M2) des Drehtellers (10) angeordnet ist und wobei der Drehteller (10) in
Abhängigkeit von der Position des kannenseitigen Bandkanalendes (7)
während einer Drehtellerumdrehung mit einer Beschleunigungsphase
und mit einer Abbremsphase relativ zur mittleren Drehtellergeschwindig
keit rotiert, wobei der Drehteller (10) über einen Motor (13) angetrieben
wird, dessen Drehzahl entsprechend der gewünschten Drehgeschwin
digkeiten des Drehtellers (10) eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehteller (10) relativ zur mittleren Drehtellergeschwindigkeit
während einer im wesentlichen halben Umdrehung beschleunigt wird,
während welcher eine Geschwindigkeitskomponente vBK,p des kannen
seitigen Bandkanalendes (7) einerseits und der Geschwindigkeitsvektor
vK des Kannenpunktes senkrecht unter dem Bandkanalende (7) ande
rerseits in die gleiche Richtung zeigen, und daß der Drehteller (10) wäh
rend der anderen im wesentlichen halben Umdrehung, bei der die ge
nannten Vektoren in entgegengesetzte Richtungen zeigen, relativ zur
mittleren Drehtellergeschwindigkeit gebremst wird.
2. Verfahren zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder ei
nes Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30), insbesondere nach Anspruch 1, wobei der Bandkanal (5) in einem
über der Kanne (30) angeordneten Drehteller (10) angeordnet ist und ei
nerseits der Drehteller (10) um eine zur Kannenmittelachse (M1) parallele
Drehachse (M2) in Drehbewegung und andererseits die Kanne (30) in ei
ne Dreh- oder Translationsbewegung relativ zum Drehteller (10) versetzt
wird, wobei das der Kanne (30) zugewandte Bandkanalende (7) exzen
trisch zur Drehachse (M2) des Drehtellers (10) angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanne (30) bei konstanter mittlerer Umdre
hungs- oder Translationsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Positi
on des kannenseitigen Bandkanalendes (7) während einer Umdrehung
des Drehtellers (10) mit einer Beschleunigungsphase und/oder einer
Abbremsphase relativ zur mittleren Kannendrehgeschwindigkeit ange
trieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanne
(30) relativ zur mittleren Kannendrehgeschwindigkeit während einer im
wesentlichen halben Umdrehung des Drehtellers (10) beschleunigt wird,
während welcher eine Geschwindigkeitskomponente vBK,p des kannen
seitigen Bandkanalendes (7) einerseits und der Geschwindigkeitsvektor
vK des Kannenpunktes senkrecht unter dem Bandkanalende (7) ande
rerseits in die entgegengesetzte Richtung zeigen, und daß die Kanne
(30) während der anderen im wesentlichen halben Umdrehung, bei der
die genannten Vektoren in gleiche Richtungen zeigen, relativ zur mittle
ren Kannendrehgeschwindigkeit gebremst wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Drehteller (10) gemäß Anspruch 1 und/oder die
Kanne (30) gemäß Anspruch 2 oder 3 mittels eines Einzelantriebs (13;
38) angetrieben wird.
5. Verfahren zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder ei
nes Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30), insbesondere nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei der Bandkanal (5) in einem über der Kanne (30) ange
ordneten Drehteller (10) angeordnet ist und einerseits der Drehteller (10)
um eine zur Kannenmittelachse (M1) parallele Drehachse (M2) in Dreh
bewegung und andererseits die Kanne (30) in eine Dreh- oder Translati
onsbewegung relativ zum Drehteller (10) versetzt wird, wobei das der
Kanne (30) zugewandte Bandkanalende (7) exzentrisch zur Drehachse
(M2) des Drehtellers (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Faserband (25) während einer Umdrehung des Drehtellers (10) in
Abhängigkeit von der Position des kannenseitigen Bandkanalendes (7)
mit variierender Fördergeschwindigkeit durch den Bandkanal (5) zur
Kanne (10) gefördert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Faser
band (25) während einer im wesentlich halben Umdrehung des Drehtel
lers (10) in Abhängigkeit von der Position des kannenseitigen Bandka
nalendes (7) schneller gefördert wird, als während der anderen im we
sentlichen halben Umdrehung des Drehtellers (10).
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Faserband (25) während derjenigen im wesentlichen halben Umdrehung
des Drehtellers (10) schneller gefördert wird, bei welcher eine Ge
schwindigkeitskomponente vBK,p des kannenseitigen Bandkanalendes (7)
einerseits und der Geschwindigkeitsvektor vK des Kannenpunktes senk
recht unter dem Bandkanalende (7) andererseits in die gleiche Richtung
zeigen, und daß das Faserband (25) während der anderen im wesentli
chen halben Umdrehung, bei der die genannten Vektoren in entgegen
gesetzte Richtungen zeigen, langsamer gefördert wird.
8. Verfahren zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder ei
nes Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30) mit rechteckigem Querschnitt, insbesondere nach mindestens ei
nem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bandkanal (5) in einem
über der Kanne (30) angeordneten Drehteller (10) angeordnet ist und ei
nerseits der Drehteller (10) um eine zur Kannenmittelachse (M1) paral
lele Drehachse (M2) in Drehbewegung und andererseits die Kanne (30)
in eine Translationsbewegung bzw. Hin- und Herbewegung versetzt
wird, wobei das der Kanne (30) zugewandte Bandkanalende (7) exzen
trisch zur Drehachse (M2) des Drehtellers (10) angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der vertikal verfahrbare Kannenboden (33) oder
Abschnitte des Kannenbodens (33) in Abhängigkeit von der Lage des
kannenseitigen Bandkanalendes (7) und/oder in Abhängigkeit von der
Kannenverschieberichtung relativ zu einer mittleren Anpreßkraft stärker
oder schwächer gegen die Unterseite des Drehtellers (10) gepreßt wird
bzw. werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kan
nenboden (33) oder Abschnitte des Kannenbodens (33) unter Beibehal
tung einer horizontalen Lage während einer im wesentlich halben Um
drehung des Drehtellers (10) in Abhängigkeit von der Position des kan
nenseitigen Bandkanalendes (7) und/oder in Abhängigkeit von der Kan
nenverschieberichtung mit einem stärkeren Abpreßdruck beaufschlagt
werden, als während der anderen im wesentlichen halben Umdrehung
des Drehtellers (10).
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kannenboden (33) unter Beibehaltung einer horizontalen Lage während
derjenigen im wesentlichen halben Umdrehung des Drehtellers (10) mit
einem stärkeren Anpreßdruck beaufschlagt wird, bei welcher eine Ge
schwindigkeitskomponente vBK,p des kannenseitigen Bandkanalendes (7)
einerseits und der Geschwindigkeitsvektor vK des Kannenpunktes senk
recht unter dem Bandkanalende andererseits in die gleiche Richtung
zeigen, und daß der Kannenboden (33) während der anderen im we
sentlichen halben Umdrehung des Drehtellers (10), bei der die genann
ten Vektoren in entgegengesetzte Richtungen zeigen, mit einem schwä
cheren Anpreßdruck beaufschlagt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kannen
boden während der Translationsbewegung der Kanne (30) in die eine
Richtung um die Kannenlängsachse (A) zu einer Seite gekippt und wäh
rend der Translationsbewegung in die andere Richtung zur anderen
Seite gekippt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Änderungen der Geschwindigkeitsverläufe des
Drehtellers (10) nach Anspruch 1 und/oder der Kanne (30) nach An
spruch 2 oder 3 und/oder der Bandförderung nach Anspruch 5 bis 7
und/oder die Änderungen der Anpreßkraft nach einem der Ansprüche 8
bis 11 sinusförmig verlaufen.
13. Vorrichtung zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder
eines Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
wobei der Bandkanal (5) in einem über der Kanne (30) angeordneten
Drehteller (10) angeordnet ist und einerseits der Drehteller (10) um eine
zur Kannenmittelachse (M1) parallele Drehachse (M2) in Drehbewegung
und andererseits die Kanne (30) in eine Dreh- oder Translationsbewe
gung relativ zum -Drehteller (10) versetzbar ist, wobei das der Kanne
(30) zugewandte Bandkanalende (7) exzentrisch zur Drehachse (M2)
des Drehtellers (10) angeordnet ist und wobei ein Antrieb (13) für den
Drehteller (10) vorgesehen ist, der derart ausgebildet ist, daß der Dreh
teller (10) bei konstanter mittlerer Drehgeschwindigkeit in Abhängigkeit
von der Position des kannenseitigen Bandkanalendes (7) während einer
Umdrehung mit einer Beschleunigungsphase und einer Abbremsphase
relativ zur mittleren Drehtellergeschwindigkeit antreibbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Drehteller (10) über einen Motor (13) antreibbar
ist, dessen Drehzahl entsprechend der gewünschten Drehgeschwindig
keiten des Drehtellers (10) einstellbar ist, wobei der Drehteller (10) rela
tiv zur mittleren Drehtellergeschwindigkeit während einer im wesentli
chen halben Umdrehung beschleunigbar und während der anderen hal
ben Umdrehung bremsbar ist, je nachdem ob eine Geschwindigkeits
komponente vBK,p des kannenseitigen Bandkanalendes (7) einerseits und
der Geschwindigkeitsvektor vK des Kannenpunktes senkrecht unter dem
Bandkanalende (7) andererseits in die gleiche oder in die entgegenge
setzte Richtung zeigen.
14. Vorrichtung zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder
eines Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30), insbesondere nach Anspruch 13, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Bandkanal (5) in ei
nem über der Kanne (30) angeordneten Drehteller (10) angeordnet ist
und einerseits der Drehteller (10) um eine zur Kannenmittelachse (M1)
parallele Drehachse (M2) in Drehbewegung und andererseits die Kanne
(30) in eine Dreh- oder Translationsbewegung relativ zum Drehteller (10)
versetzbar ist, wobei das der Kanne (10) zugewandte Bandkanalende
(7) exzentrisch zur Drehachse (M2) des Drehtellers (10) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch einen Antrieb (38) für die Kanne (30), der derart
ausgebildet ist, daß die Kanne (30) relativ zur mittleren Kannendrehge
schwindigkeit während einer im wesentlichen halben Umdrehung des
Drehtellers (10) beschleunigbar ist, bei welcher eine Geschwindigkeits
komponente vBK,p des kannenseitigen Bandkanalendes (7) einerseits und
der Geschwindigkeitsvektor vK des Kannenpunktes senkrecht unter dem
Bandkanalende (7) andererseits in die entgegengesetzte Richtung zei
gen, und daß die Kanne (30) während der anderen im wesentlichen hal
ben Umdrehung, bei der die genannten Vektoren in gleiche Richtungen
zeigen, relativ zur mittleren Kannendrehgeschwindigkeit abbremsbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 und/oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (13) für den Drehteller (10) gemäß Anspruch 13
und/oder der Antrieb (38) für die Kanne (30) gemäß Anspruch 14 als
Einzelantrieb ausgebildet ist.
16. Vorrichtung zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder
eines Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30), insbesondere nach mindestens einem der vorhergehenden Vor
richtungsansprüche, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei der Bandkanal (5) in einem
über der Kanne (30) angeordneten Drehteller (10) angeordnet ist und ei
nerseits der Drehteller (10) um eine zur Kannenmittelachse (M1) paral
lele Drehachse (M2) in Drehbewegung und andererseits die Kanne (30)
in eine Dreh- oder Translationsbewegung relativ zum Drehteller (10) ver
setzbar ist, wobei das der Kanne (30) zugewandte Bandkanalende (7)
exzentrisch zur Drehachse (M2) des Drehtellers (10) angeordnet ist, ge
kennzeichnet durch einen Antrieb zur Förderung des Faserbandes (25)
in die Kanne (30), der derart ausgebildet ist, daß das Faserband (25) in
Abhängigkeit von der Position des kannenseitigen Bandkanalendes (7)
während einer Umdrehung des Drehtellers (10) mit variierender Förder
geschwindigkeit und bevorzugt mit einer Beschleunigungsphase und ei
ner Abbremsphase durch den (5) Bandkanal in die Kanne (30) förderbar
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die För
dereinrichtung zur Förderung des Faserbandes (25) in die Kanne strom
abwärts von Kalanderwalzen (27) am Ausgang eines Streckwerks ange
ordnet sind, wobei die Kalanderwalzen (27) das Faserband (25) mit kon
stanter Fördergeschwindigkeit transportieren.
18. Vorrichtung zum gleichmäßigen Ablegen eines textilen Vorgarns oder
eines Faserbandes (25) durch einen Bandkanal (5) in eine Spinnkanne
(30), insbesondere nach mindestens einem der vorhergehenden Vor
richtungsansprüche, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei der Bandkanal (5) in einem
über der Kanne (30) angeordneten Drehteller (10) angeordnet ist und ei
nerseits der Drehteller (10) um eine zur Kannenmittelachse (M1) paral
lele Drehachse (M2) in Drehbewegung und andererseits die Kanne (30)
in eine Translationsbewegung versetzbar ist, wobei das der Kanne (30)
zugewandte Bandkanalende (7) exzentrisch zur Drehachse (M2) des
Drehtellers (10) angeordnet ist, gekennzeichnet durch eine auf den Kan
nenboden (33) einwirkende Hubeinrichtung, welche derart ausgebildet
ist, daß der Kannenboden (33) oder Abschnitte des Kannenbodens (33)
in Abhängigkeit von der Position des kannenseitigen Bandkanalendes
(7) und/oder in Abhängigkeit von der Kannenverschieberichtung relativ
zu einer mittleren Anpreßkraft mit einem stärkeren oder schwächeren
Anpreßdruck in Richtung auf den Drehteller (10) beaufschlagbar ist bzw.
sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Kan
nenboden (33) unter Beibehaltung einer horizontalen Lage während ei
ner Umdrehung des Drehtellers (10) relativ zu einer mittleren Anpreß
kraft stärker oder schwächer gegen die Unterseite des Drehtellers (10)
anpreßbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Kan
nenboden während der Translationsbewegung der Kanne (30) in die ei
ne Richtung um die Kannenlängsachse (A) zu einer Seite und während
der Translationsbewegung in die andere Richtung zur anderen Seite
kippbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
gekennzeichnet durch eine Steuer- und/oder Regelvorrichtung (14) zur
Steuerung und/oder Regelung der Geschwindigkeiten des Drehtellers
(10) und/oder der Kanne (30) und/oder der Faserband-Förderung
und/oder der Hubeinrichtungen für den Kannenboden (33).
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---|---|---|---|
DE10162717A DE10162717A1 (de) | 2000-12-19 | 2001-12-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen eines textilen Vorgarns oder eines Faserbandes in eine Spinnkanne |
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DE (1) | DE10162717A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006008011A1 (de) * | 2004-07-21 | 2006-01-26 | Saurer Gmbh & Co. Kg | Kannenstock zum schlingenförmigen, kreisförmig versetzten ablegen von textilen faserbändern in kannen |
EP1902990A1 (de) * | 2006-09-21 | 2008-03-26 | Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau AG | Vorrichtung für eine Spinnereivorbereitungsmaschine |
CN105483868A (zh) * | 2016-02-16 | 2016-04-13 | 江苏工程职业技术学院 | 一种加捻圈条器 |
CN106044372A (zh) * | 2016-07-29 | 2016-10-26 | 河南省西工机电设备有限公司 | 一种防乱丝飞轮盘机构的高速桶装机 |
-
2001
- 2001-12-19 DE DE10162717A patent/DE10162717A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2006008011A1 (de) * | 2004-07-21 | 2006-01-26 | Saurer Gmbh & Co. Kg | Kannenstock zum schlingenförmigen, kreisförmig versetzten ablegen von textilen faserbändern in kannen |
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DE102006044682A1 (de) * | 2006-09-21 | 2008-03-27 | Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau Ag | Vorrichtung für eine Spinnereivorbereitungsmaschine sowie Spinnereivorbereitungsmaschine |
CN101148790B (zh) * | 2006-09-21 | 2012-06-06 | 里特因戈尔斯塔特纺纱机械制造有限公司 | 用于纺纱准备机器的设备和纺纱准备机器 |
CN105483868A (zh) * | 2016-02-16 | 2016-04-13 | 江苏工程职业技术学院 | 一种加捻圈条器 |
CN105483868B (zh) * | 2016-02-16 | 2017-11-10 | 江苏工程职业技术学院 | 一种加捻圈条器 |
CN106044372A (zh) * | 2016-07-29 | 2016-10-26 | 河南省西工机电设备有限公司 | 一种防乱丝飞轮盘机构的高速桶装机 |
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