DE10161394A1 - Dachkinematik für ein Hardtop-Fahrzeugdach mit mindestens zwei starren Dachteilen - Google Patents

Dachkinematik für ein Hardtop-Fahrzeugdach mit mindestens zwei starren Dachteilen

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Abstract

Eine Dachkinematik für ein Hardtop-Fahrzeugdach mit mindestens zwei starren Dachteilen umfasst eine Stellkinematik zwischen aneinander grenzenden Dachteilen zur Durchführung einer Relativbewegung. Des Weiteren ist ein Aktuator zur Überführung der Dachteile zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition vorgesehen. Die Dachkinematik umfasst zusätzlich eine Arretierkinematik, die die Stellkinematik in Schließposition und/oder in Öffnungsposition arretiert. Die Arretierung der Stellkinematik ist durch eine Betätigung des Aktuators herzustellen und aufzuheben.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Hardtop-Fahrzeugdach mit mindestens zwei starren Dachteilen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Aus der Druckschrift DE 196 42 154 A1 ist ein dreiteiliges Hardtop-Fahrzeugdach bekannt, dessen drei Dachteile in einer kinematischen Kette aneinander gekoppelt sind, wobei das hintere Dachteil über eine Stellkinematik mit der Fahrzeugkarosserie, das mittlere Dachteil über eine Viergelenkkinematik mit dem hinteren Dachteil und das vordere Dachteil über ein Drehgelenk mit dem mittleren Dachteil verbunden ist. Zur Überführung des Fahrzeugdaches von der Schließposition in die Öffnungsposition, in der die Dachteile in einem heckseitigen Ablageraum verstaut sind, wird das mittlere Dachteil in eine parallele Position unterhalb des hinteren Dachteiles und das vordere Dachteil um das Drehgelenk unter das mittlere Dachteil verstellt. Das gesamte Dachteilpaket, bestehend aus allen drei übereinander angeordneten Dachteilen, wird anschließend nach hinten in den Ablageraum hineingeklappt.
  • Generell besteht bei Cabriolet-Fahrzeugen das Problem, dass bei höheren Fahrgeschwindigkeiten auf der Dachaußenseite ein Unterdruck entsteht, welcher das geschlossene Fahrzeugdach anzuheben droht. Aus diesem Grund ist eine Verriegelung zwischen benachbarten Dachteilen zweckmäßig, um die Steifigkeit und dadurch den Widerstand gegen Anheben des Daches zu erhöhen. Zur Verriegelung ist üblicherweise eine zusätzliche Verriegelungseinrichtung zwischen den Dachteilen erforderlich, die eine separate Verriegelungskinematik und ein eigenes Stellglied erfordert. Hierdurch erhöht sich der Gesamtaufwand für die Konstruktion, für die Montage und auch für die Energieversorgung zur Betätigung des Daches.
  • Darüber hinaus bietet es Vorteile, das Fahrzeugdach auch in der abgelegten Position im heckseitigen Ablageraum zu fixieren, um unerwünschte Dachbewegungen, beispielsweise bei Stößen auf das Fahrzeug, zu verhindern.
  • Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, benachbarte Dachteile eines mehrteiliges Hardtop-Fahrzeugdaches mit geringem konstruktiven und energetischem Aufwand in Schließposition und/oder in Öffnungs- bzw. Ablageposition sicher zu verriegeln.
  • Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
  • Die Dachkinematik umfasst zusätzlich zu der Stellkinematik zwischen benachbarten Dachteilen auch eine Arretierkinematik, über die die Stellkinematik in zumindest einer Endposition, gegebenenfalls in beiden Endpositionen des Fahrzeugdaches, also sowohl in Schließposition als auch in Öffnungsposition, zu arretieren ist. Dadurch wird jegliche Relativbewegung zwischen den benachbarten Dachteilen verhindert. Bei geschlossenem Fahrzeugdach wird bei hohen Fahrgeschwindigkeiten ein unbeabsichtigtes Anheben der Dachteile unterbunden. Bei einer Arretierung in Ablageposition sind die aneinander grenzenden Dachteile relativ zueinander fixiert, wodurch jede Relativbewegung der Dachteile zueinander verhindert ist, so dass Klappergeräusche und Stöße auf das abgelegte Fahrzeugdach, die von Schwingbewegungen des Dachteilpakets herrühren, vermieden werden.
  • Die Arretierung der Stellkinematik ist über eine Betätigung des Aktuators der Dachkinematik sowohl herzustellen als auch wieder aufzuheben. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass mit nur einem einzigen, gemeinsamen Aktuator sowohl eine Betätigung der Stellkinematik für die Relativbewegung aneinander grenzender Dachteile als auch die Arretierung der Dachteile und auch das Lösen der Arretierung durchgeführt werden kann. Zusätzliche Maßnahmen, insbesondere zusätzliche energiekonsumierende Stellglieder für die Betätigung der Arretierkinematik werden nicht benötigt. Der Aktuator übernimmt somit eine Doppelfunktion: Zum einen wird die Arretierstellung in einer oder in beiden Endpositionen des Fahrzeugdaches hergestellt und wieder gelöst, zum anderen wird das Fahrzeugdach zwischen seinen Endpositionen überführt.
  • Die Arretierkinematik umfasst in einer zweckmäßigen Ausführung zwei Kulissenbahnen, von denen eine erste Kulissenbahn fest mit einem der Dachteile und eine zweite Kulissenbahn fest mit einem Bauteil der Stellkinematik verbunden ist. Ein Führungsbolzen, welcher von dem Aktuator betätigt wird, ist in beiden Kulissenbahnen geführt. Die Kulissenbahnen sind in der Weise zueinander angeordnet, dass sie sich in der Schließposition und auch in der Öffnungsposition des Fahrzeugdaches kreuzen. Auf Grund der sich kreuzenden Anordnung der Kulissenbahnen in den Endpositionen des Fahrzeugdaches wird eine Blockierung der Relativbewegung der Dachteile zueinander im Falle von äußeren eingeprägten Kräften, die auf eines der Dachteile wirken, erreicht. Das Überführen in die Arretierstellung bzw. das Lösen der Arretierstellung ist dagegen ohne Probleme über eine Betätigung des Aktuators möglich, da eine der beiden Kulissenbahnen zumindest näherungsweise bei Erreichen einer der Endpositionen in der Wirkrichtung des Aktuators verläuft. Die zweite Kulissenbahn dagegen liegt in dieser Position des Daches zweckmäßig zumindest näherungsweise vertikal zur Bewegungsrichtung eines Bauteils der Stellkinematik. Der in beide Kulissenbahnen einragende Führungsbolzen verhindert somit in den Endpositionen des Daches ein unbeabsichtigtes Verstellen der Dachteile zueinander.
  • Vorteilhaft ist die Stellkinematik zwischen den aneinander grenzenden Dachteilen als Viergelenkkinematik mit zwei Hauptlenkern ausgeführt, wobei jeder Hauptlenker an seinen beiden Enden gelenkig mit beiden Dachteilen gekoppelt ist. In einen der beiden Hauptlenker ist eine Kulissenbahn eingebracht, die über den Führungsbolzen am Aktuator mit der zweiten, dachfesten Kulissenbahn zusammenwirkt. Die Integration der Kulissenbahn in den Hauptlenker ermöglicht eine sehr kompakte Bauform. Der betreffende Hauptlenker ist dadurch sowohl Teil der Stellkinematik als auch Teil der Arretierkinematik.
  • Die dachfeste Kulissenbahn weist insbesondere stirnseitige Rastabschnitte sowie einen mittleren, die Rastabschnitte verbindenden Überführungsabschnitt auf. Die Rastabschnitte sind den Endpositionen des Fahrzeugdaches zugeordnet; in diesen Positionen des Daches liegt der Führungsbolzen in den äußeren Rastabschnitten, welche insbesondere gegenüber dem mittleren Überführungsabschnitt abgewinkelt verlaufen, um eine sichere Arretierung der Stellkinematik zu erreichen.
  • Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist der Aktuator an dem gleichen Dachteil wie die dachfeste Kulissenbahn angeordnet. Im Falle eines als hydraulischer Stellzylinder ausgebildeten Aktuators ist dieser vorteilhaft schwenkbar mit dem betreffenden Dachteil gekoppelt, so dass bei einer Elongation bzw. einem Einziehen des Stellzylinders der mit dem Stellzylinder verbundene Führungsbolzen die Bewegungskurve in der dachfesten Kulissenbahn nachzufahren in der Lage ist. Die Integration des Aktuators und der Arretierkinematik in ein gemeinsames Dachteil zeichnet sich durch ein kompaktes Baumaß aus.
  • Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
  • Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein dreiteiliges Hardtop- Fahrzeugdach in Schließstellung, wobei ein vorderes Dachteil und ein mittleres Dachteil über eine Dachkinematik gekoppelt und relativ zueinander zu verstellen sind,
  • Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung von vorderem und mittlerem Dachteil in einer Zwischenposition bei der Überführung zwischen Schließ- und Öffnungsstellung,
  • Fig. 3 eine detaillierte Ansicht der Dachkinematik zwischen vorderem und mittlerem Dachteil, die sich in ihrer Schließposition befinden,
  • Fig. 4 eine weitere detaillierte Ansicht der Dachkinematik in einer Zwischenposition des Fahrzeugdaches,
  • Fig. 5 eine weitere detaillierte Ansicht der Dachkinematik, wobei das vordere Dachteil in eine Position unterhalb des mittleren Dachteiles verstellt ist.
  • In den folgenden Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Das in Fig. 1 in Schließstellung dargestellte Hardtop- Fahrzeugdach 1 umfasst drei in sich starre Dachteile 2, 3 und 4, die in der Schließposition in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander liegend angeordnet sind und eine gemeinsame Dachaußenhaut bilden. Die Dachteile sind zwischen der gezeigten Schließposition und einer Ablage- bzw. Öffnungsposition zu verstellen, in welcher die Dachteile 2, 3 und 4 in einem heckseitigen Ablageraum 5 verstaut sind. Zur Überführung des Fahrzeugdaches 1 zwischen Schließ- und Öffnungsposition ist eine Dachkinematik vorgesehen, über die jedes der Dachteile 2, 3 und 4 zu verstellen ist. Dargestellt ist in Fig. 1 eine Dachkinematik 6 zwischen vorderem Dachteil 2 und mittlerem Dachteil 3, welche eine Relativbewegung zwischen diesen beiden Dachteilen ermöglicht. Über weitere, in Fig. 1 nicht dargestellte Dachkinematiken ist auch das aus vorderem Dachteil 2 und mittlerem Dachteil 3 gebildete Dachteilpaket relativ zum hinteren Dachteil 4 bzw. zur Fahrzeugkarosserie zu verstellen und außerdem das hintere Dachteil 4 aus der gezeigten Schließposition in die Öffnungsposition im Ablageraum 5 zu überführen.
  • Die Dachkinematik 6 zwischen vorderem und mittlerem Dachteil 2 bzw. 3 ist über einen Aktuator 7 zu betätigen, welcher insbesondere als hydraulischer Stellzylinder ausgebildet ist und am mittleren Dachteil 3 gehalten ist. Die Dachteilkinematik 6 ist im Wesentlichen ebenfalls am mittleren Dachteil 3 gehalten; über einzelne Lenker der Dachkinematik 6 ist das vordere Dachteil 2 mit dem mittleren Dachteil 3 verbunden.
  • Wie der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 2 zu entnehmen, umfasst die Dachkinematik 6 zwischen vorderem und mittlerem Dachteil 2 bzw. 3 eine Stellkinematik 8, welche die Positionsänderung des vorderen Dachteiles 2 in Bezug auf das mittlere Dachteil 3 ermöglicht, sowie eine Arretierkinematik 9, über die die Stellkinematik 8 in den Endpositionen des Fahrzeugdaches (Schließposition und Öffnungsposition) zu arretieren ist, wodurch jegliche Relativbewegung zwischen vorderem und mittlerem Dachteil 2 und 3 verhindert wird.
  • Die Stellkinematik 8 ist als Viergelenkkinematik ausgeführt und umfasst zwei Hauptlenker 10 und 11, die jeweils sowohl mit dem vorderen Dachteil 2 als auch mit dem mittleren Dachteil 3 gelenkig gekoppelt sind. Auf Seiten des vorderen Dachteiles 2 ist fest mit diesem Dachteil verbunden ein Zwischenlenker 12 vorgesehen, an dem die beiden Hauptlenker 10 und 11 über Drehgelenke 10a, 11a gelenkig angreifen. Über weitere Drehgelenke 10b und 11b sind die Hauptlenker 10 und 11 gelenkig mit dem mittleren Dachteil 3 verbunden.
  • Ein Stellelement 7a des Aktuators 7 greift am ersten Hauptlenker 10 mit Abstand zu dessen Drehgelenk 10b am mittleren Dachteil 3 an. Bei einem Ausfahren bzw. Einziehen des Stellelementes 7a wird der erste Hauptlenker 10 um sein Drehgelenk 10b am mittleren Dachteil 3 verschwenkt, wobei über den Zwischenlenker 12 am vorderen Dachteil 2 eine Bewegungsübertragung auf den zweiten Hauptlenker 11 erfolgt. Zweckmäßig ist der Aktuator 7 über ein Drehgelenk 7b schwenkbar am mittleren Dachteil 3 gehalten, wodurch der Aktuator 7 in der Lage ist, während des Einfahrens bzw. Ausfahrens seines Stellelementes 7 Drehbewegungen relativ zum mittleren Dachteil 3 auszuführen.
  • Die Arretierkinematik 9 besteht aus einer ersten Kulissenbahn 13 in einem Kulissenteil 15, welches fest mit dem mittleren Dachteil 3 verbunden ist, sowie einer zweiten Kulissenbahn 14, welche in den ersten Hauptlenker 10 der Stellkinematik 8 eingebracht ist. Bei einer Bewegung der Stellkinematik 8 führen auch die beiden Kulissenbahnen 13 und 14 eine Relativbewegung zueinander aus. Die Kulissenbahnen 13 und 14 sind über einen Führungsbolzen 16 am Stellelement 7a des Aktuators 7 gekoppelt; der Führungsbolzen 16 ragt sowohl in die erste Kulissenbahn 13 als auch in die zweite Kulissenbahn 14 ein. Bei einer Betätigung des Aktuators 7 ist die Bewegung des Führungsbolzens 16 durch die dachfeste Kulissenbahn 13 vorgegeben. Zugleich bewegt sich der Führungsbolzen 16 entlang der zweiten Kulissenbahn 14 im ersten Hauptlenker 10 der Stellkinematik 8.
  • Die dachfeste erste Kulissenbahn 13 besteht aus stirn- bzw. endseitigen, äußeren Rastabschnitten 13a und einem mittleren, die Rastabschnitte 13a verbindenden Überführungsabschnitt 13b. Der Überführungsabschnitt 13b ist teilkreisförmig ausgebildet. Die Rastabschnitte 13a sind geradlinig ausgebildet und gegenüber dem mittleren Überführungsabschnitt 13b nach außen abgewinkelt.
  • Die zweite Kulissenbahn 14 im Hauptlenker 10 weist einen geradlinigen und einen gebogenen Abschnitt auf.
  • In den Fig. 3 bis 5 sind sowohl die Stellkinematik 8 als auch die Arretierkinematik 9 in einer vergrößerten Ansicht dargestellt, jedoch in einer bezogen auf die Fig. 1 und 2 gegenüberliegenden Perspektive auf das Fahrzeugdach. In Fig. 3, die die Schließposition des Daches zeigt, liegt das vordere Dachteil 2 auf der rechten Bildseite, rechts vom mittleren Dachteil 3.
  • In der gezeigten Schließposition der Fig. 3 liegt der Führungsbolzen 16, welcher von dem Stellelement 7a des Aktuators 7 bewegt wird, in einer Arretierposition an einem stirnseitigen Ende des Rastabschnittes 13a der dachfesten Kulissenbahn 13. Zugleich liegt der Führungsbolzen 16 am stirnseitigen Ende des geradlinig ausgeführten Abschnittes der Kulissenbahn 14 im Hauptlenker 10 der Stellkinematik 8. In dieser Position ist die Stellkinematik 8 über die Arretierkinematik 9 festgesetzt. Eine durch die Gewichtskraft des vorderen Dachteiles 2 oder eine sonstige eingeprägte, auf das Dachteil 2 wirkende Kraft ausgelöste Verstellbewegung des vorderen Dachteiles 2 gegenüber dem mittleren Dachteil 3 ist nicht möglich, da derartige eingeprägte Kräfte zwar zu einem Drehmoment um das fest mit dem mittleren Dachteil 3 verbundene Drehgelenk 10b des Hauptlenkers 10 führen, dieses Drehmoment jedoch auf Grund der Rast- bzw. Arretierposition des Führungsbolzens 16 im Rastabschnitt 13a in Bezug auf eine Wirklinie 17 durch das Drehgelenk 10b und den Führungsbolzen 16 zu keiner Bewegung führt, da der Führungsbolzen 16 bei einer derartigen Drehbewegung gegen die Wandung im Rastabschnitt 13a laufen würde. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Stellkinematik 8 in Schließposition des Fahrzeugdaches arretiert ist. Die Arretierung erfolgt unabhängig vom Kräftezustand des Aktuators 7, so dass auch bei einem kraftfreien Aktuator 7 die Arretierung wirksam ist.
  • Der Rastabschnitt 13a verläuft zumindest näherungsweise in Richtung einer Wirklinie 18, welche die Stellrichtung des Stellelementes 7a des Aktuators 7 repräsentiert. Dadurch ist es möglich, den Führungsbolzen 16 bei einer Betätigung des Aktuators 7 und translatorischen Verschiebung des Stellelementes 7a aus seiner Arretier- bzw. Raststellung im Rastabschnitt 13a zu entfernen und die Arretierung der Stellkinematik 8 aufzuheben. Der Führungsbolzen 16 bewegt sich daraufhin aus dem äußeren Rastabschnitt 13a in den mittleren Überführungsabschnitt 13b. Diese Situation ist in Fig. 4 dargestellt, die eine Zwischenposition des Fahrzeugdaches bei der Überführung von Schließ- in Ablagestellung zeigt und in der das vordere Dachteil 2 bereits aus der gemeinsamen Dachebene relativ zum mittleren Dachteil 3 nach unten versetzt ist.
  • In der in Fig. 5 gezeigten Öffnungsposition des Daches, in welcher das vordere Dachteil 2 in einer parallelen Position auf der Unterseite des mittleren Dachteiles 3 liegt, befindet sich die Stellkinematik 8 ebenfalls in einer Arretierstellung, in welcher der Führungsbolzen 16 im gegenüberliegenden, äußeren Rastabschnitt 13a der Kulissenbahn 13 liegt. Beide Rastabschnitte 13a sind spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet.
  • Auch der zweite Rastabschnitt 13a verläuft näherungsweise in Wirk- bzw. Stellrichtung 18 des Stellelementes 7a des Aktuators 7, das in Öffnungsposition des Daches vollständig eingezogen ist. Eine Drehung um das fest mit dem mittleren Dachteil 3 gekoppelte Drehgelenk 10b des ersten Hauptlenkers 10 ist verhindert, da die Gewichtskraft des mittleren Dachteiles 2 oder eine sonstige eingeprägte Kraft ein Moment um die Drehachse des Drehgelenkes 10b erzeugt, welches jedoch über den Führungsbolzen 16 von den Wandseiten des Rastabschnittes 13a aufgenommen wird. Zum Lösen der Arretierung wird das Stellelement 7a des Aktuators 7 wieder ausgefahren, so dass der Führungsbolzen 16 seine Rastposition im äußeren Rastabschnitt 13a verlässt, was aufgrund des Verlaufes des Rastabschnittes 13a etwa in Richtung der Wirk- und Stellrichtung 18 des Aktuators problemlos durchgeführt werden kann.
  • Mit der vorbeschriebenen Erfindung können die Funktionen Bewegungssteuerung und Verriegelung zusammengefasst werden. Analog zu der Anwendung auf das vordere und mittlere Dachteil ist auch eine Anwendung auf die Dachkinematik zwischen mittlerem und hinterem Dachteil bzw. zwischen hinterem Dachteil und Fahrzeugkarosserie möglich.

Claims (6)

1. Dachkinematik für ein Hardtop-Fahrzeugdach mit mindestens zwei starren Dachteilen, umfassend eine Stellkinematik (8) zwischen aneinander grenzenden Dachteilen (2, 3) zur Durchführung einer Relativbewegung der Dachteile (2, 3), mit einem Aktuator (7) zur Überführung der Dachteile (2, 3) zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachkinematik (8) zusätzlich eine Arretierkinematik (9) umfasst, die die Stellkinematik (8) in Schließposition und/oder in Öffnungsposition des Fahrzeugdaches (1) arretiert, wobei die Arretierung der Stellkinematik (8) durch eine Betätigung des Aktuators (7) herzustellen und aufzuheben ist.
2. Dachkinematik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierkinematik (9) zwei Kulissenbahnen (13, 14) umfasst, von denen eine erste Kulissenbahn (13) fest mit einem Dachteil (3) und eine zweite Kulissenbahn (14) fest mit einem Bauteil (Hauptlenker 10) der Stellkinematik (8) verbunden ist, wobei ein von dem Aktuator (7) betätigter Führungsbolzen (16) in beiden Kulissenbahnen (13, 14) geführt ist und die dachfeste Kulissenbahn (13) in Schließposition und in Öffnungsposition näherungsweise vertikal zur Bewegungsrichtung eines Bauteils (Hauptlenker 10) der Stellkinematik (8) und zugleich näherungsweise in Stellrichtung (18) des Aktuators (7) verläuft.
3. Dachkinematik nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellkinematik (8) als Viergelenkkinematik mit zwei Hauptlenkern (10, 11) ausgeführt ist, die jeweils mit beiden Dachteilen (2, 3) gelenkig gekoppelt sind, wobei in einen Hauptlenker (10) eine Kulissenbahn (14) eingebracht ist.
4. Dachkinematik nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die dachfeste Kulissenbahn (13) stirnseitige Rastabschnitte (13a) und einen mittleren, die Rastabschnitte (13a) Verbindenden Überführungsabschnitt (13b) aufweist, wobei die Rastabschnitte (13a) jeweils der Schließposition und der Öffnungsposition des Fahrzeugdaches (1) zugeordnet sind und gegenüber dem Überführungsabschnitt (13b) abgewinkelt verlaufen.
5. Dachkinematik nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Überführungsabschnitt (13b) teilkreisförmig ausgeführt ist.
6. Dachkinematik nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (7) an dem gleichen Dachteil (3) wie die dachfeste Kulissenbahn (13) angeordnet ist.
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