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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kombinations-Anschlussnippel
für die Übertragung
von unter Druck vorgespannten gasförmigen und/oder flüssigen Fluiden,
insbesondere ein Füllventil
zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit Erdgas, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derzeit
existieren für
erdgasbetriebene Kraftfahrzeuge in Europa zwei dominierende Arten von
Betankungsventilen, mit denen das Erdgas von der Zapfsäule in den
Tank des Kraftfahrzeugs gefüllt werden
kann. Als eine Variante hat sich in Europa, Asien, Amerika und Australien
die sogenannte NGV1-Standard-Norm heraus kristallisiert. Eine weitere
Variante bildet die Ausnahme hiervon, die sich in Italien als sogenannter
italienischer Standard etabliert hat. Dies hängt wohl damit zusammen, dass
die italienischen Befüllventile
zeitlich vor den Befüllventilen
gemäß NGV1-Standard
entwickelt worden sind und sich damit im italienischen Markt durchsetzen konnten.
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Betankungsventile
gemäß dem NGV1-Standard
werden in der Praxis beispielsweise von der Firma WEH GmbH, Verbindungstechnik,
89257 Illertissen hergestellt und vertrieben. Derlei NGV1-Betankungsventile
sind beispielsweise in der
DE
296 13 134 U1 oder in der
DE 38 15 350 A1 beschrieben bzw. im Katalog
Nr. 15 (Stand 04/01) mit dem Titel „Das komplette Betankungssystem
für Erdgasfahrzeuge” von der
Firma WEH GmbH publiziert worden.
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Entsprechend
den beiden unterschiedlichen Betankungsventilen sind in der Praxis
die dem italienischen Standard entsprechenden Anschluss- bzw. Kupplungsnippel
für die Übertragung
von unter Druck vorgespannten gasförmigen und/oder flüssigen Fluiden
bekannt geworden, die auch als Erdgas-Füllventile zum Befüllen von
Kraftfahrzeuggastanks bezeichnet werden. Analoges gilt für die Anschluss-
bzw. Kupplungsnippel passend zu den Füllkupplungen gemäß des NGV1-Standards.
Zwei mögliche
Varianten der von der Firma WEH GmbH hergestellten und vertriebenen
Anschluss- bzw. Kupplungsnippel nach dem NGV1-Standard sind beispielsweise
in der
DE 43 40 610
A1 oder der
DE
43 40 783 A1 beschrieben.
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Nachteilig
ist, dass Füllkupplungen
gemäß dem NGV1-Standard
ausschließlich
auf Anschluss- bzw. Kupplungsnippel gemäß dem NGV1-Standard passen
und dementsprechend die hauptsächlich
von der Firma EMER hergestellten und vertriebenen Füllkupplungen
gemäß dem italienischen
Standard ausschließlich
auf Anschluss- bzw. Kupplungsnippel gemäß dem italienischen Standard
anflanschbar sind. Demzufolge muss ein Kraftfahrzeugführer immer dann,
wenn er mit einem erdgasbetriebenen Fahrzeug mit einem Anschlussnippel
gemäß NGV1-Standard
von Europa nach Italien fährt,
einen passenden Adapter mit sich führen, damit er in Italien Erdgas tanken
kann. Umgekehrt muss ein italienischer Kraftfahrzeugführer, der
mit seinem Fahrzeug mit einem Anschlussnippel gemäß dem italie nischen
Standard aus Italien nach Europa fährt, einen anderen Adapter mit
sich führen,
der auf den NGV1-Standard passt, so dass er außerhalb Italiens in Europa
Erdgas tanken kann.
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Nachdem
derlei Adapterkupplungen pro Stück
wenigstens EUR 250,-- kosten, ist dies ein nichttragbarer Missstand,
der eine verstärkte
Verbreitung von erdgasbetriebenen Kraftfahrzeugen blockiert. Zudem
sind derlei Adapterkupplungen sehr groß, schwer und nicht einfach
zu handhaben. Wenn sie im Fahrzeug mitgeführt werden, benötigen sie
relativ viel Platz, so belegen sie beispielsweise bereits alleine
ein komplettes Handschuhfach. Im Kofferraum wäre zwar ausreichend Platz,
doch dort können sie
ohne Schutzhülle
oder dergleichen nicht mitgeführt
werden, da sie dort einer unakzeptablen Verschmutzungsgefahr ausgesetzt
sind. Folglich werden derlei Adapterkupplungen schlussendlich zumindest im
Fahrgastraum aufbewahrt, wo sie einerseits dann häufig im
Weg sind und andererseits gerade bei Auffahrunfällen zu nicht mehr kontrollierbaren
Geschossen werden können
und damit eine permanente Gefahrenquelle für die Insassen des Fahrzeugs
darstellen.
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Schlussendlich
wiegt wohl als schwerster Nachteil, dass die Einsparungen, die durch
den günstigen
Erdgasantrieb gewonnen werden können, durch
die Anschaffung eines derart teuren Adapter weitestgehend wieder
aufgebraucht werden. Dies macht erdgasbetriebene Kraftfahrzeuge
für den Durchschnittsverbraucher
trotz immenser Umweltschutzvorteile uninteressant.
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Aus
der
DE 41 16 188 A1 ist
ferner eine Steckanordnung mit einem von einem Ventilgehäuse gebildeten
Anschlussnippel bekannt, wobei das Ventilgehäuse einen ersten Kupplungsabschnitt
mit einem Gewinde zum Anschließen
einer Leitung mit Schraubanschluss und einen zweiten Kupplungsabschnitt
mit einer Ringnut zum Anschließen
einer Leitung mit einem Kugelspannringmechanismus aufweist. Der
bekannte Anschlussnippel hat den Vorteil, dass Kupplungen unterschiedlicher
Bauart, nämlich einerseits
eine Gewindekupplung und andererseits ein Kugelspannringmechanismus
damit gekoppelt werden können.
Nachteilig ist jedoch, dass Kupplungen gleicher Bauart, nämlich beispielsweise
Spannzangen- oder Kugelspannmechanismen, jedoch mit unterschiedlichen
Abmessungen, wie sie beispielsweise durch NGV1-Standard oder den
italienischen Standard vorgegeben sind, nicht mit ausreichender Sicherheit
an den bekannten Anschlussnippel gekoppelt werden können.
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Demzufolge
ist es Aufgabe der Erfindung den vorgenannten Missständen abzuhelfen,
und insbesondere einen Anschlussnippel vorzuschlagen, der so ausgebildet
ist, dass sowohl Füllkupplungen gemäß dem NGV1-Standard
als auch Füllkupplungen
gemäß dem italienischen
Standard problemlos angeschlossen bzw. angeflanscht werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Dabei
wird der vorliegenden Erfindung zufolge erstmals ein Anschlussnippel
für die Übertragung von
unter Druck stehenden bzw. vorgespannten gasförmigen und/oder flüssigen Fluiden
vorgeschlagen, der vorzugsweise als Füllventil zum Betanken von Kraftfahrzeugen
mit Erdgas ausgebildet ist, welches ein Nippelgehäuse mit
Durchflusskanal aufweist, welches erforderlichenfalls über einen
rückwärtigen Befestigungsabschnitt
für einen
Behälter
und/oder eine Leitung verfügt,
mittels dem die Leitung zum Kraftfahrzeug-Tank angeschlossen und
mittels dem der Anschlussnippel an der Fahrzeugkarosserie montiert
werden kann. Hierbei ist stirnseitig ein vorderer Kupplungsabschnitt
ausgebildet, der vorzugsweise zum Angriff einer Füllkupplung
beispielsweise mit Spannzangenmechanismus oder mit Kugelspannringmechanismus
dient Hierbei wird erstmals vorgeschlagen, dass der Anschlussnippel
multifunktional als Kombinations-Anschlussnippel ausgestaltet ist,
indem der Kupplungsabschnitt zum Anschluss von zwei unterschiedlichen
Füllkupplungen,
vorzugsweise gemäß dem NGV1-Standard
und/oder dem italienischen Standard, ausgebildet ist. Hierfür ist der Kupplungsabschnitt
in zwei axial voneinander beabstandete Kupplungsabschnitte mit unterschiedlichen Gehäuseaußendurchmessern
untergliedert, wobei der Gehäuseaußendurchmesser
des füllseitig
ersten Kupplungsabschnittes kleiner ist als der Gehäuseaußendurchmesser
des füllseitig
zweiten Kupplungsabschnittes.
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Der
Kupplungsabschnitt ist zum Angriff von Füllkupplungen beispielsweise
gemäß dem NGV1-Standard
als auch gemäß dem italienischen Standard
ausgebildet. Hierzu ist im füllseitig
ersten Kupplungsabschnitt eine erste ringartig umlaufende Nut in
einem definierten Abstand von der Stirnseite des Anschlussnippels
ins Nippelgehäuse
von außen eingearbeitet,
wobei dieser Abstand vorzugsweise dem durch den NGV1-Standard definierten
Abstand entspricht. Weiterhin ist im zweiten Kupplungsabschnitt
eine zweite Nut in einem definierten Abstand von der Stirnseite
des Anschlussnippels ins Nippelgehäuse von außen eingearbeitet, wobei dieser
Abstand vorzugsweise dem durch den italienischen Standard definierten
Abstand entspricht. Diese beiden Nuten können vorzugsweise spanabhebend
mittels CNC-Dreh- und/oder Fräsmaschinen
bzw. mo dernen Bearbeitungszentren eingefräst oder ausgedreht werden.
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Ein
im Nippelgehäuse
geführtes
Ventilelement – und
gegebenenfalls in dessen Folge das Filter – ist im Nippelgehäuse zur
Stirnseite des Nippelgehäuses
hin derart vorgelagert, dass eine rückwärtige Abstützung des Ventilelements auf
einer gedachten Linie liegt, die in Längsrichtung des Kombinations-Anschlussnippels
vor der dem füllseitig
zweiten Kupplungsabschnitt zugeordneten Nut, vorzugsweise vor der
dem italienischen Standard zugeordneten Nut, liegt.
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Durch
die Vorverlagerung des Ventilelements wird in vorteilhafter Weise
der Tatsache Rechnung getragen, dass die Füllkupplungen gemäß dem NGV1-Standard
wesentlich kürzer
ausgebildet sind, als die Füllkupplungen
gemäß dem italienischen Standard.
Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass infolge der nach vorwärts gerichteten
Verlagerung bzw. der Vorverlagerung des Ventilelements an dessen ehemaliger
Position überraschend
Bauraum gewonnen wird, so dass erstmals ausreichend Wandstärke verfügbar wird,
um zusätzlich
zur ersten Nut für
den NGV1-Standard auch noch die zweite Nut für den italienischen Standard
von außen
in die Umfangswand des Nippelgehäuses
einarbeiten zu können,
ohne dabei Gefahr zu laufen, dass die Wandstärke aufgrund der im Stand der
Technik ungünstigen
baulichen Verhältnisse
so stark geschwächt
wird, dass die beim Betanken vorliegenden Drücke nicht mehr beherrscht und
ein Bersten oder Brechen des Anschlussnippels befürchtet werden
muss.
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Die
Nuten oder Auskehlungen bieten den Vorteil, dass die am meisten
verbreiteten Füllkupplungen
mit Spannelementen oder Kugelspannringmechanismen, wie jene vom
NGV1-Standard oder gemäß dem italienischen
Standard hervorragend am erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippel angreifen
und mit diesem einen perfekten Dichtschluss herstellen können.
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Durch
die Erfindung werden ferner in vorteilhafter Weise die eingangs
genannten Nachteile vermieden und der erfindungsgemäße Kombinations-Anschlussnippel
kann sowohl in Italien zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit Erdgas
mit den dort bekannten italienischen Füllkupplungen verwendet werden
als auch zum Betanken im restlichen Europa, Asien, Amerika oder
Australien mit den dort bekannten Füllkupplungen gemäß dem NGV1-Standard.
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Hierbei
ist weiter von Vorteil, dass mit dem erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippel keine
Adapterkupplung mehr im Fahrzeug mitgeführt werden muss, so dass wertvoller
Stauraum nicht unnötig
blockiert ist und eine nicht sicher verwahrte Adapterkupplung infolge
ihres entbehrlich Seins auch nicht mehr insbesondere bei Unfällen unkontrolliert durch
die Fahrgastzelle fliegen und die Insassen verletzen kann. Indem
eine Adapterkupplung dank des erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippels nicht
mehr benutzt werden muss, sind die vormals bei der Verwendung eines
Adapters beim Benutzer aufgetretenen Unsicherheit ausgeschlossen.
Diese frühere
Unsicherheit war aus psychologischer Sicht betrachtet wohl der Hauptgrund
für die
geringe Akzeptanz von Erdgas-Fahrzeugen und mit deren Wegfall kann
sich in vorteilhafter Weise nun auch bei Verwendung des erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippels
die Akzeptanz von erdgasbetriebenen Kraftfahrzeugen deutlich erhöhen. Zudem
macht der erfindungsgemäße Kombinations-Anschlussnippel
den Be nutzer unabhängig
von den verschiedenen Füllkupplungen
bzw. Betankungsventilen, er senkt die Produktionskosten beim Hersteller
sowohl logistisch durch die verstärkte Verwendung gleicher Teile
als auch in der Lagerhaltung durch die Reduzierung der unterschiedlichen
Länderausführungen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippels
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
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Einer
bevorzugten Ausführungsform
zufolge ist das Ventilelement als ein in dem Nippelgehäuse geführtes in
Schließstellung
vorgespanntes und durch die gasförmigen
und/oder flüssigen
Fluide bzw. Druckmedien aufdrückbares
Ventilelement mit einem zugeordneten Dichtsitz ausgebildet. Dieses
Ventilelement kann bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform
als Rückschlagventil,
vorzugsweise als federvorgespanntes Rückschlag-Kugelventil ausgebildet
sein, das in einem Halteabschnitt im Durchflusskanal verschieblich
gelagert ist. Mit diesem Ventil werden in vorteilhafter Weise unerwünschte Pfeifgeräusche beim
Betankungsvorgang vollständig
unterdrückt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Kombinations-Anschlussnippels ist im Nippelgehäuse ein
dem Ventilelement vorgelagertes Filter angeordnet, welches vorzugsweise
in Form eines länglichen,
spitzen Filterkegels ausgebildet sein kann, welcher wiederum vorzugsweise
axial unverschiebbar angeordnet ist. Hierdurch kann in vorteilhafter
Weise das Hochdrucksystem des erdgasbetriebenen Fahrzeuges optimal
vor Verschmutzungen geschützt
werden. Ausfallzeiten aufgrund von unerwünschten Verschmutzungen können durch
die geringe Störanfälligkeit
auf ein Minimum reduziert werden, wobei sich Schmutzfilter im Bereich
von 40 Micron als wirtschaftlich interessante Alternative herausgestellt
haben.
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Ein
weiterer Vorteil des länglich
spitz ähnlich einem
Tannenbaum ausgebildeten Filterkegels ist die aufgrund dieser Bauweise
besonders gute Filterwirkung, da das einströmende Erdgas bereits im Bereich
der Filterspitze das Filter durchdringt und Schmutzpartikelchen
an dessen kegelförmiger
Flanke bis zum Filtergrund geschwemmt werden, wo sie während des
Betankungsvorganges verbleiben, so dass ein Eindringen in den Erdgastank
des Fahrzeuges ausgeschlossenen ist. Mit dem Beenden des Tankvorgangs
strömt
eine kleine Restmenge an Erdgas beim Schließen des Rückschlagventils in Gegenrichtung
durch das Filter zurück,
wobei dann aufgrund der Entlastung des Filterkegels die Windungen am
Grund für
das Resterdgas leichter zu durchdringen sind, als an der Spitze,
so dass die am Filtergrund anhaftenden Schmutzpartikelchen aufgenommen
und nach draußen
ausgeschwemmt werden. Damit ist das Filter für den nächsten Betankungsvorgang automatisch
gereinigt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Anschlussnippels
ist das Filter im Nippelgehäuse
zur Stirnseite des Nippelgehäuses
hin derart vorgelagert, dass eine rückwärtige Abstützung des Filters auf einer
gedachten Linie liegt, die in Längsrichtung
vor der dem füllseitig ersten
Kupplungsabschnitt zugeordneten Nut liegt. Im Falle einer parallel
erfolgen den nach Vorne Verlagerung des Filters liegt dessen rückwärtige Abstützung somit
auf einer gedachten Linie, die in Längsrichtung vor der dem füllseitig
ersten Kupplungsabschnitt zugeordneten Nut liegt, vorzugsweise vor
der NGV1-Standard-Nut platziert ist. Im Übrigen gelten die gleichen
Vorteile wie bei der Vorverlagerung des Ventilelements.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist die erste NGV1-Standard-Nut in deren Nutgrund mit einem quer
zur Längsachse
des Anschlussnippels gemessenen Durchmesser ausgebildet, der dem
entsprechenden Gegendurchmesser der Füllkupplung gemäß NGV1-Norm
entspricht, und die zweite, dem italienischen Standard zugeordnete Nut
weist einen Durchmesser auf, der dementsprechend dem italienischen
Standard Rechnung trägt, wobei
der Durchmesser der zweiten Nut größer ist, als der Durchmesser
der ersten Nut. Damit kann in vorteilhafter Weise die breitere und
längere
italienische Füllkupplung
gemäß dem italienischen
Standard über
den erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippel über dessen
vorderen Kupplungsabschnitt geschoben werden, ohne dass jener Teil
des Kupplungsabschnitts, der stirnseitig weiter vorneliegend für eine Füllkupplung
gemäß dem NGV1-Standard
ausgebildet ist, benutzt oder gar in Mitleidenschaft gezogen wird.
Umgekehrt kann eine Füllkupplung
gemäß dem NGV1-Standard
im vorderen Teil des Kupplungsabschnitts angeflanscht werden, ohne
dass der hintere Teil des Kupplungsabschnitts, der für die italienische
Norm angepasst ist, benutzt oder in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Bei
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist der Nippelgehäuseaußendurchmesser
im Bereich zwischen der Stirnseite und der ersten NGV1-Standard-Nut
kleiner ausgebildet, als der Nippelgehäuseaußendurchmesser im Bereich zwischen der
ersten NGV1-Standard-Nut und der zweiten, dem italienischen Standard
zugeordneten Nut. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippels
verstärkt
den vorgenannten Effekt, so dass sowohl bei einer Betankung mit
einer Füllkupplung
gemäß dem italienischen
Standard oder bei einer Betankung mit einer Füllkupplung gemäß dem NGV1-Standard
immer sichergestellt ist, dass nur der entsprechende Teilbereich
des Kupplungsabschnitts mit der jeweiligen Füllkupplung in Eingriff gelangt,
so dass eine darauf abgestimmte, optimale Abdichtung und ein perfekter
Sitz gewährleistet
sind. Ferner wird der positive Effekt einer Bereitstellung einer
für die
zweite Nut notwendigen Materialstärke zusätzlich verstärkt.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
ist das Nippelgehäuse
einstückig
ausgebildet. Auf diese Weise kann der erfindungsgemäße Kombinations-Anschlussnippel
kostengünstig
beispielsweise als Drehteil spanabhebend aus einem entsprechend
vorgeformten, preisgünstig
zu beschaffenden Halbzeug bzw. Vollmaterial hergestellt werden.
Hierbei eignet sich beispielsweise ein Edelstahl der Güte C1-33867
besonders gut. Zudem bietet die Einstückigkeit den weiteren Vorteil,
dass extrem hohe Drücke
vom Kombinations-Anschlussnippel aufgenommen werden können, die
beispielsweise bis zu 350 bar erreichen können. Derlei Drücke sind
mit mehrteilig aufgebauten Anschlussnippeln aufgrund der dann notwendigen
Abdichtungen zwischen den einzelnen Bauteilen nicht realisierbar.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
Figuren der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt
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1 im
Längsschnitt
auf der linken Bildhälfte
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippels
und rechts von der Längsachse
auf der rechten Bildhälfte
eine Ausführungsform
eines aus dem Stand der Technik bekannten NGV1-Anschlussnippels
und
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2 eine
Draufsicht auf einen Anschlussnippel gemäß NGV1-Standard mit durchscheinend schematisch
angedeutetem Innenleben.
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In 1 ist
auf der linken Bildhälfte
links von der in dieser Darstellung nach oben orientierten Längsachse
X eine Variante des neu entwickelten Kombinations-Anschlussnippels 1 im
direkten Vergleich mit einem rechts daneben abgebildeten herkömmlichen
Anschlussnippel 101 gemäß dem NGV1-Standard
gezeigt. Sowohl der Kombinations-Anschlussnippel 1 als
auch der NGV1-Anschlussnippel 101 nach dem Stand der Technik
dienen zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit Erdgas.
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Der
Kombinations-Anschlussnippel 1 weist ein Nippelgehäuse 2 auf,
das einen, sich in Längsrichtung
X erstreckenden Durchflusskanal 4 umfasst. Der Durchflusskanal 4 kann
dabei über
dessen Erstreckung unterschiedliche Durchmesser aufweisen, die den
jeweiligen Strömungsverhältnissen
angepasst sind. Ein vorderer Kupplungsabschnitt 6 erstreckt
sich von der Stirnseite 8 des Nippelgehäuses 2 in Richtung
X. Dieser Kupplungsabschnitt 6 dient zum An griff einer
hier nicht näher
dargestellten Füllkupplung
bzw. zum Angriff deren Spannzangen, falls es eine Füllkupplung
mit Spannzangenmechanismus ist.
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Ein
Ventilelement 10, das in Schließstellung gegen einen darauf
abgestimmten Dichtsitz 12 drückt, beispielsweise mittels
einer Feder 14, die von einer rückwärtigen Abstützung 16 gehalten
ist, welche ihrerseits mittels einer entsprechende Ausnehmung 18 im
Durchflusskanal 4 gehalten ist, kann durch die gasförmigen und/oder
flüssigen
Fluide bzw. Druckmedien, wie zum Beispiel das Erdgas beim Einströmen desselben
davon aufgedrückt
werden.
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Ein
herkömmlicher
Anschlussnippel 101 ist im Wesentlichen analog dargestellt.
Wobei dessen Innenleben zur Vereinfachung dem Innenleben des erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippels nachempfunden
ist, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.
Deshalb sei hier darauf hingewiesen, dass die aus dem Stand der Technik
bekannten herkömmlichen
Anschlussnippel 101 regelmäßig ein einfaches, im Bereich
des Dichtsitzes kegelförmiges
Ventilelement aufweisen, das zudem nicht als Rückschlagventil ausgebildet
ist. Der herkömmliche
NGV1-Anschlussnippel 101 hat einen im Nippelgehäuse 102 ausgebildeten
Durchflusskanal 104. Ein vorderer Kupplungsabschnitt 106 dient zum
Angriff einer Füllkupplung.
Im Nippelgehäuse 102 ist
hier für
den direkten Vergleich ein in Schließstellung mittels einer Feder 114 vorgespanntes
Ventilelement 110 als Ersatz für das vorstehend erwähnte Standard-Ventilelement
gezeigt, welches sich in dieser Darstellung gegen eine rückwärtige Abstützung 116 abstützt, welche
ihrerseits beispielsweise vermittels der hier dargestellten Ausnehmung 118 im Durchflusskanal 104 gehalten
ist.
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Die
in 1 dargestellte Variante des neuen Kombinations-Anschlussnippels 1 weist
ein Ventilelement 10 auf, das als Rückschlagventil, vorzugsweise als
federvorgespanntes Rückschlag-Kugelventil
ausgebildet ist. Dabei ist die Ventilkugel 20 in einem
Halteabschnitt 22 verschieblich gelagert. Der Kombinations-Anschlussnippel 1 ist
multifunktional zum Anschluss von Füllkupplungen gemäß dem NGV1-Standard
als auch gemäß dem italienischen Standard
ausgebildet.
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Dem
Ventilelement 10 ist im Nippelgehäuse 2 ein Filter 24 vorgelagert,
das vorzugsweise in Form eines länglich
spitzen Filterkegels ausgebildet ist, und welches vorzugsweise axial
unverschieblich von einer rückwärtige Abstützung 26 gehalten
ist, wobei sich die rückwärtige Abstützung 26 vermittels
einer Ausnehmung oder dergleichen gegen die Innenwandung des Durchflusskanals 4 abstützt.
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Der
Kupplungsabschnitt 6 des Kombinations-Anschlussnippels 1 ist
zum Angriff von Füllkupplungen
sowohl gemäß dem NGV1-Standard
als auch gemäß dem italienischen
Standard ausgestaltet. Dabei ist eine erste Nut 30 in einem
entsprechend dem NGV1-Standard definierten Abstand A1 von der Stirnseite 8 des
Anschlussnippels 1 ins Nippelgehäuse 2 eingearbeitet.
Eine zweite Nut 32 ist entsprechend dem italienischen Standard
im Abstand A2 von der Stirnseite 8 her betrachtet aus dem
Nippelgehäuse 2 herausgebildet.
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Das
Ventilelement und erforderlichenfalls in dessen Folge auch das Filter 24 sind
im Nippelgehäuse 2 derart
zur Stirnseite 8 entgegen der Pfeilrichtung X ge genüber den
herkömmlichen,
aus dem Stand der Technik bekannten Positionen vorverlagert, dass
die rückwärtige Abstützung 16 des
Ventilelements 10 auf einer gedachten Linie zu liegen kommt,
die in Längsrichtung
X des Kombinations-Anschlussnippels 1 vor der dem italienischen
Standard zugeordneten Nut 32 liegt. Dementsprechend befindet
sich die rückwärtige Abstützung 26 des
Filters 24 nach dessen Vorverlagerung auf einer gedachten
Linie, die in Längsrichtung
X vor der NGV1-Standard-Nut 30 zu liegen kommt. Dabei weist
die erste NGV1-Standard-Nut 30 einen Durchmesser D1 auf, der
der NGV1-Norm entspricht. Die dem italienischen Standard zugeordnete
Nut 32 weist dementsprechend einen Durchmesser D2 auf,
der einem Durchmesser entsprechend dem italienischen Standard entspricht,
wobei der Durchmesser D2 der zweiten Nut 32 größer ist
als der Durchmesser D1 der ersten Nut 30. Darüber hinaus
ist der Nippelgehäuseaußendurchmesser
D3 im Bereich zwischen der Stirnseite 8 und der ersten
NGV1-Standard-Nut 30 kleiner, als der Nippelgehäuseaußendurchmesser
D4 im Bereich zwischen der ersten NGV1-Standard-Nut 30 und
der zweiten, dem italienischen Standard entsprechenden Nut 32.
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In 2 ist
ein aus dem Stand der Technik bekannter Anschlussnippel 101 in
Draufsicht mit durchscheinendem Innenleben dargestellt, wobei das
in 2 gezeigte Innenleben dem Innenleben des Kombinations-Anschlussnippels
nachempfunden ist, um direkte Vergleiche zu erleichtern. Aus dieser
Ansicht wird der am Nippelgehäuse 36 ausgebildete,
rückwärtige Befestigungsabschnitt 134 ersichtlich,
wobei eine nicht dargestellte Mutter am Befestigungsabschnitt 134 für eine Montage
des herkömmlichen
Anschlussnippels 101 in einer nicht näher dargestellten Bohrung im
Karosserieblech eines Kraftfahrzeuges gedacht ist. Im Nippelgehäuse 102 ist
der Durchflusskanal 104 gestrichelt dargestellt. Der vordere
Kupplungsabschnitt 106 dient zum Angriff einer nicht näher dargestellten
Füllkupplung.
Ein Ventilelement 110 schließt gegen einen Dichtsitz 112 und
wird bei einer Betankung durch das einströmende Erdgas geöffnet. Vor
dem Ventilelement 110 ist ein Filter 124 vorgelagert,
das von einer rückwärtigen Abstützung 126 gehalten
ist.
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Die
vorliegende Erfindung schafft einen Kombinations-Anschlussnippel
für die Übertragung von
unter Druck vorgespannten bzw. stehenden gasförmigen und/oder flüssigen Fluiden,
der vorzugsweise als Erdgas-Füllventil
zum Befüllen
von Kraftfahrzeugen von Kraftfahrzeug-Gastanks ausgebildet ist, mit
einem Nippelgehäuse
mit Durchflusskanal, einem an dem Nippelgehäuse gebildeten, rückwärtigen Befestigungsabschnitt
für einen
Behälter
und/oder eine Leitung, einem vorderen Kupplungsabschnitt, insbesondere
zum Angriff eines Spannzangenmechanismus einer Füllkupplung. Hierbei ist dieser
Kupplungsabschnitt in zwei Teilbereiche zu unterteilen, die jeweils
zum Angriff einer Füllkupplung
gemäß dem NGV1-Standard oder einer
Füllkupplung
gemäß dem italienischen
Standard dienen und dementsprechend darauf abgestimmt sind. Im Nippelgehäuse ist
ein in Schließstellung
vorgespanntes und durch das Erdgas aufdrückbares Ventilelement mit einem
zugeordneten Dichtsitz geführt,
wobei das Ventilelement als Rückschlagventil,
vorzugsweise als federvorgespanntes Rückschlag-Kugelventil ausgebildet
ist, das in einem Halteabschnitt verschieblich gelagert ist, und
wobei der Anschlussnippel multifunktional als Kombinations-Anschlussnippel
zum Anschluss von Füllkupplungen
gemäß dem NGV1-Standard
bzw. dem italienischen Standard ausgebildet ist.
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Dieser
Kombinations-Anschlussnippel löst somit
das vorherrschende Problem der unterschiedlichen Anschlussnippel-
bzw. Tankstutzenstandards in Europa überraschend auf denkbar einfachste
Weise. Dieser Kombinations-Tanknippel passt nun sowohl für Kupplungssysteme
nach NGV1-Standards als auch für
sogenannte Kupplungen nach dem bekannten italienischen Standard.
Damit ist eine Zwischenkupplung oder ein Adapter nicht mehr notwendig. Dieser
erfindungsgemäße Kombinations-Anschlussnippel
erfüllt
auch sonst alle geforderten Kriterien, wie zum Beispiel, dass Geräusche beim
Tankvorgang zum größten Teil
sicher ausgeschaltet sind. Gegebenenfalls kann ein Schmutzfilter
mit 40 Micron integriert werden, das vorzugsweise als einem dem Ventilelement
vorgelagertes Filter ausgebildet ist, das insbesondere als längliches
spitzes Filterkegel durchgebildet sein kann. Somit kann das Hochdrucksystem
des Fahrzeugs hervorragend vor unerwünschten Verschmutzungen geschützt werden. Vormals
aus dem Stand der Technik bekannte Ausfallzeiten werden somit durch
eine extrem geringe Störanfälligkeit
auf ein Minimum reduziert. Zudem ist der erfindungsgemäße Kombinations-Anschlussnippel
mit einem Rückschlagventil
ausgestattet, das ein Öffnen
und Schließen
nur bei entsprechendem Systemdruck und damit schlussendlich nur
ein vorschriftsmäßiges Betanken
zulässt,
ohne hierfür
aufwendige Kontrollorgane zu benötigen.
Zugleich kann damit ein hoher Durchfluss realisiert werden. Letztlich
ist diese vorgeschlagene Bauart dichtungsschonend und sorgt für ein geräuscharmes
Tanken.
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Alle
Teile des erfindungsgemäßen Kombi-Nippels
sind dabei aus rostbeständigem
Edelstahl hergestellt. Eine Staubschutzkappe für den Kupplungsabschnitt ist
erhältlich.
Alle Dichtungen sind erdgasbeständig.
Eine ECE R 110 Zulassung wird angestrebt. Mit dem erfindungsgemäßen Kombinations-Anschlussnippel
sind Betriebsdrücke
von 200 bis maximal 350 bar problemlos realisierbar. Der Temperatureinsatzbereich
liegt bei wenigstens –40 bis
+80 Grad, eine Steigerung auf –50
bis +100 Grad scheint greifbar. Der erfindungsgemäße Kombinations-Anschlussnippel
kann mit einem entsprechenden Gewinde oder einer entsprechenden
Ausnehmung problemlos in einer darauf abgestimmten Bohrung in der
Karosserie des erdgasbetriebenen Fahrzeugs mit festem Sitz montiert
werden.