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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Detektion eines geometrischen
Objektes in einer digitalen Bilddatei unter Zugrundelegung von Informationen über ein
Referenzobjekt.
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Eines
der grundlegenden Probleme in der Bildverarbeitung besteht im Auffinden
vorgegebener geometrischer Objekte in digitalen Bilddateien. Das Problem
gliedert sich in zwei Teile auf, nämlich in die Beschreibung eines
Referenzobjektes, das der Suche zugrundegelegt wird sowie in das
Auffinden eines mit dem Referenzobjekt korrespondierenden Objekts
in einer Bilddatei, in der das zu suchende Objekt in einer Konfiguration
dargestellt sein kann, die nicht abbildungsgetreu dem vorgegebenen
Referenzobjekt entspricht.
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Dem
Stand der Technik entsprechen Objektrepräsentationen, die zumeist auf
Grauwertschablonen, sogenannten Templates, oder auf Konturmodellen
basieren.
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Grauwertschablonen
sind durch Bildausschnitte gegeben, die das relevante Objekt beinhalten.
Häufig
benutzt werden auch unterabgetastete Bilder oder Bilder, die auf
relevante Bildpunkte reduziert worden sind, um den Rechenaufwand
zu verringern
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Konturmodelle
werden durch die Extraktion von charakteristischen Objektkonturen
gewonnen. Hierzu werden aus dem Grauwertbild Objektkonturen berechnet
und als Listen von Konturpunkten abgespeichert. Die Bestimmung der
Konturpunkte erfolgt hierbei häufig
subpixelgenau.
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Beiden
vorstehenden Darstellungsformen zur Objektrepräsentation ist gemein, dass
die Objekte als starre Gebilde angesehen werden. Objektvariationen,
wie sie z. B. bei sich verformenden Objekten auftreten, sind in
dieser Art der Objektdarstellung nicht vorgesehen. Insbesondere
lässt sich
die variable Lage von einzelnen Objektteilen zueinander nicht darstellen.
So ist bspw. das Abbild eines Hampelmanns nur in einer konkreten
räumlichen
Erscheinungsform, also in einer Momentaufnahme darstellbar. Möchte man
bspw. einen Hampelmann in der Gesamtheit all seiner erlaubten Bewegungsformen als
digitales Objektmodell darstellen, so bedarf es einer Vielzahl oder
genau genommen einer unendlichen Vielzahl konkreter Momentaufnahmen,
die mit den bekannten Repräsentationsformen
darzustellen wären.
Zweifelsohne bedeutet dies einen zumindest sehr großen Ressourcenaufwand.
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Neben
dem Wunsch nach einem möglichst optimalen,
also datenreduzierten Modus zur Darstellung und Speicherung konkreter
geometrischer Objekte kommt dem gezielten Auffinden von Objekten
in digitalen Bilddateien eine große Bedeutung zu.
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Das
Auffinden des Objektmodells, das sogenannte Matchen, besteht darin,
das Objektmodell mit den erlaubten Transformationen wie beispielsweise Translation,
Rotation und Skalierung in seiner Lage und Form zu verändern und
einen Vergleich des so positionierten und modifizierten Objektmodells
mit den Bilddaten durchzuführen.
Dieser Anpassvorgang entspricht einem Minimierungsproblem, bei dem
die Freiheitsgrade der Lage- und Formanpassung so gewählt werden,
dass eine Distanzfunktion ein möglichst
globales Minimum annimmt. Die Distanzfunktion quantifiziert dabei
die Ähnlichkeit
von Objektmodell und betrachtetem Bilddaten.
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Auf
die Leistungsfähigkeit
des Anpassvorgangs hat die Wahl des geeigneten Minimierungsverfahrens
einen erheblichen Einfluss. Im Weiteren wird die Verfügbarkeit
eines geeigneten Mlinimierungsverfahrens vorausgesetzt.
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Wesentlich
für die
heute üblichen
Anpassverfahren ist die Tatsache, dass die zugelassenen Operationen
auf das Objektmodell als Ganzes wirken und in der Regel auf affine
Abbildungen beschränkt sind.
Typische Operationen sind hierbei Translation, Rotation oder Größenskalierung.
Nichtlineare, insbesondere lokal auf Teile des Objektmodells wirkende Operationen,
wie z. B. das Abknicken des Armes eines Hampelmannes, sind in dem
Funktionsumfang nicht enthalten.
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Eine
Einschränkung
der heute üblichen
Verfahren zum Auffinden von Objekten in digitalen Bilddateien besteht
demzufolge darin, dass Objekte mit variabler Geometrie nicht geeignet
repräsentiert
und aufgefunden werden können.
Soll bspw. das Objekt eines Hampelmannes in all seinen möglichen
Erscheinungsformen repräsentiert
und anschließend aufgefunden
werden, ist dies mit derzeitigen digitalen Bildverarbeitungsverfahren
nicht möglich.
Das jeweilige Objektmodell beschreibt den Hampelmann lediglich in
einer konkreten Konfiguration, also nur in einer speziellen Momentaufnahme.
Das Objektmodell und die auf das Modell anwendbaren Operationen
gestatten es jedoch nicht, alle gültigen bzw. erlaubten Konfigurationen
zu generieren. Eine entsprechende Objektsuche ergibt demzufolge
nur eine partielle Übereinstimmung
des Objektmodells mit der aktuellen Bilddatei, da nicht eine unbegrenzte
Anzahl aller möglichen
Erscheinungsformen aufgenommen und abgespeichert werden kann, um
die aktuellen Bilddaten mit den gespeicherten Daten zu vergleichen.
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Aus
einem Artikel von P. Haberäcker, „Praxis der
digitalen Bildverarbeitung und Mustererkennung, Carl Hanser Verlag
München
Wien, 1995, Seiten 329–334
ist ein Bild verarbeitendes Verfahren beschrieben, nach dem eine
komplexe Objektstruktur in eine Vielzahl einzelner Segmente zergliedert
werden kann. Bspw. lassen sich die Teilobjekte eines Verbundobjektes
segmentieren, indem Bildpunkte, die einander ähnlich sind, zu Segmenten zusammengefasst
werden. Dieser Vorgang wird am Beispiel eines Filzstiftes erklärt, der
aus einem schwarzen Griff, einer Halterung und einer roten Verschlusskappe
zusammengesetzt ist. Hierbei werden die Klassen der schwarzen und
der roten Bildpunkte des Objektes und die Klasse des sehr hellen
Bildhintergrundes auf die Objektsegmente „Hintergrund", „Griff", „Halterung" und „Verschlusskappe" zugeordnet. Nach
entsprechender Segmentierung und Identifizierung der einzelnen Segmente
gilt es im Weiteren zu prüfen,
ob die einzelnen Segmente relativ zueinander eine konkrete räumliche
Lage einnehmen, die letztlich die Identifikation des Filzstiftes
ermöglicht.
In diesem Zusammenhang wird geprüft,
ob die Lage der Schwerpunkte der einzelnen Segmente zusammenpasst,
d. h. ob die Schwerpunkte auf einer Geraden liegen und dass die
Abstände
innerhalb gewisser Toleranzen liegen. Wenn dies der Fall ist, kann
entschieden werden, ob es sich um einen Filzstift eines bestimmten Typs
handelt. Mit Hilfe des bekannten Verfahrens kann demzufolge entschieden
werden, ob jeweils identifizierte Segmente Teile eines übergeordneten Objektes
sind. Als Prüfkriterien
gilt es die Schwerpunkte der einzelnen Teile zu bestimmen und ihre Relativlagen
zu ermitteln. Sind bestimmte Prüfkriterien
erfüllt,
so kann von einer Identifikation des Gesamtobjektes ausgegangen
werden.
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Darstellung der Erfindung
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Es
besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Detektion eines geometrischen
Objektes in einer digitalen Bilddatei unter Zugrundelegung von Informationen über ein
Referenzobjekt derart anzugeben, dass die Objektsuche in digitalen
Bilddateien unter Vermeidung ressourcenaufwendiger Suchschritte
in Hinblick auf das Auffinden von Objekten, die variable erlaubte
Raumformen annehmen können,
wie bspw. die Vielzahl von Bewegungszuständen eines Hampelmannes, möglich sein
soll. Hierbei gilt es im Besonderen die Zuverlässigkeit und Suchqualität des Suchvorganges
entscheidend gegenüber
den bisher bekannten Suchverfahren zu verbessern.
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Die
Lösung
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 sowie
2 angegeben. Gegenstand der Unteransprüche sind Merkmale, die den
Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbilden. Ebenso sind vorteilhafte,
den Erfindungsgedanken weiterbildende Merkmale der Beschreibung
unter Bezugnahme auf das Ausführungsbeispiel
entnehmbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Detektion eines geometrischen Objektes in einer digitalen Bilddatei
unter Zugrundelegung von Informationen über ein Referenzobjekt zeichnet
sich erfindungsgemäß durch
folgende Verfahrensschritte aus:
Zunächst wird das Referenzobjekt
in wenigstens zwei räumlich
unterscheidbare Teilobjekte unterteilt, deren Relativlage zueinander
sowie deren Form und/oder Größe, ohne
dabei die Identität
des Referenzobjektes selbst zu verändern, durchaus variabel sein
können.
In aller Regel, und hiervon wird im folgenden ausgegangen, vermögen die
einzelnen Teilobjekte ihre Form und Lage nicht in beliebiger Weise zueinander
zu verändern,
sondern lediglich in einer, durch ein dem gesamten geometrischen
Objekt zugrundeliegenden Funktionsprinzip bestimmten Weise, d.h. die
einzelnen Teilobjekte können
nur bestimmte, aber im Grenzfall unzählig viele konkrete räumliche
Lagen und Formen relativ zueinander annehmen, die allesamt durch
entsprechende Transformationsvorschriften definierbar sind. So wird
erfindungsgemäß ein Satz
von Transformationen bestimmt, der Auskunft darüber gibt, wie ein Teilobjekt hinsichtlich
seiner Lage und Form relativ zu einem anderen Teilobjekt in einer
zulässigen
Weise angeordnet werden kann.
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Die
erlaubten, relativen Lage- und Formtransformationen zwischen zwei
Teilobjekten sind durch eine affine Transformation darstellbar,
deren Parameter aus Zulässigkeitsgründen auf
bestimmte Wertebereiche eingeschränkt sind. Ein einfaches Beispiel
für eine
derart eingeschränkte
Lage- und Formbeziehung zwischen zwei Teilobjekten lautet: Die Lage
von Teilobjekt (Oi) geht bezüglich der
Lage von Teilobjekt (Oh) durch eine Translation
in horizontaler Richtung um x = 1...3 cm hervor. Seine Größenskalierung
gegenüber
dem Teilobjekt (Oh) darf innerhalb des Bereichs
S = 0,8...1,2 liegen.
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Da
jedes der einzelnen Teilobjekte durch ein eigenes Teilobjektmodell,
das als selbstständige
Entität
aufgefasst werden kann, beschrieben und hinterlegt wird sowie das
Teilobjekt in seiner Lage durch eine affine Transformation relativ
zu dem diesen Teilobjekt übergeordneten
Teilobjekt beschreibbar ist, ist eine Beschreibung des Gesamtobjektes
möglich,
die verglichen zu bekannten Techniken über eine weitaus höhere Anzahl
von Freiheitsgraden verfügt,
wodurch das Objekt in seiner Gesamtheit nun nicht mehr ausschließlich einer
globalen affinen Transformation unterliegt, sondern durch eine geordnete
Abfolge von affinen Transformationen jeweils für die einzelnen Teilobjekte
darstellbar ist.
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Die
vorstehenden Verfahrensschritte dienen als vorbereitende Maßnahme für den nun
folgenden eigentlichen Suchvorgang nach bestimmten Objekten, respektive
Teilobjekten, innerhalb vorgegebener digitaler Bilddateien.
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Die
Suche nach einem zum vorgegebenen Referenzobjekt korrespondierenden
Objekt innerhalb der Bilddatei erfolgt erfindungsgemäß durch
die Suche nach den einzelnen Teilobjekten, die in ihrer Zusammenschau
das gesamte geometrische Objekt ergeben.
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In
einem ersten erfindungsgemäßen Lösungsvorschlag
sieht der Suchvorgang ganz allgemein die Suche nach allen Teilobjekten
in der vorgegebenen digitalen Bilddatei vor, wobei die Suche nach
den einzelnen Teilobjekten jeweils unabhängig voneinander erfolgt. Das
gesamte Objekt gilt innerhalb der digitalen Bilddatei als detektiert,
wenn alle Teilobjekte aufgefunden werden konnten und eine nachträgliche Überprüfung ihrer
jeweiligen Formen und Lagebeziehungen untereinander als gültig anzusehen
ist, d.h. es wird überprüft, ob die
in der digitalen Bilddatei aufgefundenen Teilobjekte nach Form und
Lage durch den Satz von Transformationen beschreibbar sind, der
alle gültigen
Lage- und Formtransformationen des Referenzobjektes enthält.
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Ein
zweiter, alternativer Lösungsvorschlag sieht
vor, die Suche nach den einzelnen Teilobjekten hierarchisch durchzuführen. So
wird zunächst
eine Hierarchie bzw. Reihenfolge festgelegt, nach der die einzelnen
Teilobjekte unter Zugrundelegung der Transformationen hinsichtlich
ihrer relativen Lage und Form in der digitalen Bilddatei gesucht
werden sollen. Vorzugsweise leitet sich die Hierarchie, nach denen
einzelne Teilobjekte nacheinander aufgefunden werden sollen, davon
ab, in welcher geometrischen Anordnung die einzelnen Teilobjekte
innerhalb des Gesamtobjektes miteinander verknüpft sind. Auch sind andere
hierarchisch strukturierte Reihenfolgen denkbar, die bspw. durch
interaktives Abfragen zusammen mit einem Benutzer oder aufgrund von
weiteren Bewertungskriterien generierbar sind.
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Die
Suche erfolgt zunächst
nach dem in der Hierarchie an erster Stelle stehenden Teilobjekt
innerhalb der digitalen Bilddatei. Ist das Teilobjekt gefunden worden,
so erfolgt die Suche nach dem in der Hierarchie folgenden Teilobjekt
unter Zugrundelegung der für
dieses Teilobjekt erlaubten Transformation hinsichtlich Lage und
Form bezüglich
des unmittelbar in der Hierarchie zuvor gesuchten und in der digitalen
Bilddatei aufgefundenen Teilobjektes. Dieser Suchvorgang wird so
oft wiederholt, bis alle Teilobjekte in der digitalen Bilddatei
gefunden worden sind. Sollte der Fall auftreten, dass ein Teilobjekt
unter Zugrundelegung der jeweilig erlaubten Transformation, ausgehend
von dem in der Hierarchie übergeordneten
Teilobjekt, nicht aufgefunden werden kann, so ist in diesem Fall
vorzugsweise nach folgenden zwei Suchstrategiealternativen vorzugehen:
In einer ersten Variante werden die Teilobjekte, die dem fehlenden
Teilobjekt in der Hierarchie unmittelbar folgen, unabhängig von
der Lage des nicht gefundenen Teilobjekts gesucht.
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In
der zweiten Suchalternative werden die Teilobjekte, die dem fehlenden
Teilobjekt in der Hierarchie unmittelbar folgen, gemäß Transformationen gesucht,
die sich durch Verknüpfung
aller Transformationen ausgehend von dem in der Hierarchie zuletzt
aufgefundenen Teilobjekt ergeben.
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Beide
Suchalternativen dienen also dazu, die durch das Nichtauffinden
eines Teilobjektes verursachte Lücke
in der hierarchischen Anordnung zu überbrücken. In beiden Suchalternativen
werden die dem fehlenden Teilobjekt mittelbar folgenden Teilobjekte
wieder gemäß der allgemeinen
Regel gesucht, d.h. sie werden bezüglich ihres jeweiligen Vorgängers gesucht.
Sollten beide vorstehenden alternativen Suchstrategien fehlschlagen,
so kann der Suchvorgang als Ganzes abgebrochen werden. Die Suche
nach einer Realisierung des Referenzobjektes ist damit fehlgeschlagen.
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Grundsätzlich bietet
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Detektion eines geometrischen Objektes in einer digitalen Bilddatei
gegenüber
dem bisher bekannten, gattungsgemäßen Verfahren den Vorteil, dass
geometrische Objekte mit variabler Geometrie einerseits Ressourcen
schonend darstellbar sind und andererseits mit einer hohen Zielsicherheit
innerhalb einer digitalen Bilddatei aufgefunden werden können. Insbesondere
führen
die Zergliederung des Gesamtobjektes in entsprechende Teilobjekte
und die Beschreibung der Teilobjekte durch ihre räumlichen
Relativbeziehungen sowie variable Formen und Größen zu einer erhöhten Flexibilität des Suchvorgangs,
werden doch alle erlaubten Erscheinungsformen des Gesamtobjektes
innerhalb der digitalen Bilddatei mehr oder weniger auf einmal gesucht.
Dem Anwender bietet sich insbesondere die Möglichkeit, die einzelnen Teilobjekte
in all ihren Freiheitsgraden in Bezug auf räumliche Lage, Form und Größe genau
zu beschrieben. Dies nämlich
ist durch die Angabe eines Satzes bzw. einer Schar erlaubter Transformationen
möglich,
die sowohl als nichtlineare als auch als affine Transformationen
alle erlaubten Abbildungen jeweils eines Teilobjektes unter Einschluss
von Translation, Rotation sowie Größenskalierung umfassen.
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Im
Unterschied zu Objektbeschreibungen, bei denen es erforderlich ist,
eine große
Vielzahl einzelner Objektmodelle, die ein und das gleiche Objekt in
einer unterschiedlichen Konfiguration beschreiben, vorrätig zu haben,
ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
lediglich nötig,
ein einziges Objektmodell vorzusehen, das in eine begrenzte Anzahl
von Teilobjekten zergliedert ist, die jeweils über bestimmte, erlaubte Transformationsvorschriften
miteinander verknüpfbar
sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist unabhängig
von der jeweiligen Repräsentationsform,
mit der Objekte und Teilobjekte darstellbar sind, anwendbar. Gleichgültig, ob
die zu suchenden Objekte in den jeweiligen digitalen Bilddateien
bspw. als Grauwertschablonen oder in Form von Konturmodellen vorliegen,
ist das erfindungsgemäße Verfahren
mit beiden Repräsentationsformen
uneingeschränkt
kombinierbar. Auch lässt
das erfindungsgemäße Verfahren
den Einsatz beliebiger Suchalgorithmen bzw. Suchverfahren zu, nach
denen Objekte in Bilddateien aufgefunden werden können. So
lässt sich
insbesondere das eingangs erwähnte
Suchverfahren des Auffindens (Matchen) mittels Anpassens (Fit) unter
Verwendung des Minimierens einer Distanzfunktion fehlerfrei anwenden.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
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1 Modellobjekt
eines Hampelmanns, sowie
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2 Baumstruktur
des Modellobjektes „Hampelmann".
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Wege zur Ausführung der
Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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In 1 ist
schematisiert eine Momentaufnahme eines Hampelmannes abgebildet.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
und einer vereinfachten weiteren Beschreibung sei angenommen, dass
der Hampelmann aus vier Teilobjekten besteht. So entspricht der
Rumpf mit festem Kopf und Beinen einem ersten Teilobjekt (O1), der linke Arm dem zweiten Teilobjekt
(O2), der rechte Oberarm dem dritten Teilobjekt (O3) sowie letztlich der Unterarm dem vierten
Teilobjekt (O4). Grundsätzlich sei an dieser Stelle
angemerkt, dass die Zergliederung eines derartigen Referenzobjektes
O in seine entsprechenden Teilobjekte auf unterschiedliche Weise
erfolgen kann, beispielsweise interaktiv, d.h. das entsprechende
Referenzobjekt kann unter Mitwirkung des Benutzers in individuelle
Teilobjekte nach und nach zergliedert werden. Es ist jedoch auch
möglich,
die Zergliederung rein stochastisch vorzunehmen, häufig erfolgt
sie jedoch nach Maßgabe
der qualitativen, quantitativen und/oder funktionellen Beschaffenheit
des einzelnen Referenzobjektes.
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Jedes
einzelne, auf vorstehende Weise erhaltene Teilobjekt wird als Teilobjektmodell
dargestellt und bildet eine einheitliche, abgeschlossene Entität, die beispielsweise
als Grauwertschablone oder als Konturmodell beschrieben werden kann.
Die zu durchsuchende digitale Bilddatei ist analog der gewählten Repräsentationsform
der Teilobjektmodelle darzustellen.
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Nach
der entsprechenden Zergliederung des in der 1 dargestellten
Hampelmannes in seine Teilobjekte O1, O2, O3, O4 gilt
es im weiteren zu jedem der einzelnen Teilobjekte eine spezifisch
erlaubte Transformation bzw. Objekttransformation zu generieren.
So beschreibt beispielsweise die zu dem Teilobjekt O1 zugehörige Transformation
T1 eine Schar von affinen Transformationen,
die das Teilobjekt O1 in seiner Gesamtheit
von Konfigurationen hinsichtlich Lage und Form bezüglich der
Objektwurzel festlegt. Die Objektwurzel stellt dabei einen Referenzpunkt
im zu durchsuchenden Bild dar, beispielsweise die linke obere Ecke
des Bildes.
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In
gleicher Weise enthält
die Transformation T2 entsprechende Abbildungsvorschriften
für das Teilobjekt
O2 relativ zu der Lage von O1.
Analog beschreiben die Transformation T3 bzw.
T4 die Abbildungsvorschriften für O3 bzw. O4 bezüglich O1 bzw. O3.
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Auf
diese Weise ist für
jedes Teilobjekt ein zugehöriges
Teilobjektmodell Oi mit i = 1 bis 4 und eine
spezifisch erlaubte Objekttransformation Ti gegenüber dem
jeweiligen Vorgängerknoten
bzw. Vorgängerobjekt
definiert. Durch die funktionelle Zusammenfügung der einzelnen Teilobjekte
innerhalb des Gesamtobjektes „Hampelmann" kann eine hierarchische
Beschreibungsform bezüglich
der einzelnen miteinander zusammenhängenden Teilobjekte festgelegt
werden, nach der der im Weiteren durchzuführende Suchschritt durchgeführt wird.
Zur besseren Veranschaulichung der hierarchischen Ordnung hinsichtlich
der einzelnen Teilobjekte dient die in der 2 dargestellte
Baumstruktur bezüglich
des Gesamtobjektes „Hampelmann" mit den jeweiligen
Teilobjekten O1 bis O4 sowie
den jeweils dazugehörigen erlaubten
Transformationen T1 bis T4.
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Ausgangspunkt
für die
in 2 dargestellte Baumstruktur ist die sogenannte
Objektwurzel R. Die Verbindungslinien bzw. Kanten der Baumstruktur
entsprechen den Transformationen Ti, mit
denen mögliche
Realisierungen der Teilobjekte aus den entsprechenden Vorgängerteilobjekten
hervorgehen.
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Mit
Hilfe einer derartigen Baumstruktur kann nun eine digitale Bilddatei
auf das Vorhandensein des Gesamtobjektes „Hampelmann" abgesucht werden.
So gilt es in einem ersten Suchschritt das Teilobjekt O1 in
Bezug auf die Objektwurzel innerhalb der digitalen Bilddatei abzusuchen.
Die hierbei eingesetzte Suchtechnik kann mit bekannten Suchalgorithmen
durchgeführt
werden. So wird das erste Teilobjekt O1 unter
den erlaubten Transformationen T1 gesucht,
das daran angehängte
Teilobjekt O2 unter der erlaubten Transformation
T2 relativ zu der Position von O1 und so weiter. Der Suchvorgang kann als
beendet gelten, wenn alle Teilobjekte O1 bis
O4 unter den erlaubten Transformationen
T1 bis T4 aufgefunden
worden sind.
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Wird
jedoch ein Teilobjekt Oi nicht gefunden, so
ergeben sich für
die Suche der daran angehängten
Teilobjekte Oi+1, Oi+2 usw.
unterschiedliche Suchstrategien.
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In
der ersten Variante werden die Teilobjekte, die dem fehlenden Teilobjekt
in der Hierarchie unmittelbar folgen, unabhängig von der Lage des nicht
gefundenen Teilobjekts gesucht, in der zweiten Variante werden sie
gemäß Transformationen
gesucht, die sich durch Verknüpfung
aller Transformationen ausgehend von dem in der Hierarchie zuletzt
aufgefundenen Teilobjekt ergeben
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Die
einzelnen Suchschritte können überdies abgebrochen
werden, wenn bestimmte Abbruchkriterien eintreten, wenn beispielsweise
eine vorher festgelegte Suchdauer bzw. vorher festgelegter Suchaufwand überschritten
wird.