DE10160096C1 - Verschluss zum gegenseitigen Verriegeln zweier Bauteile - Google Patents
Verschluss zum gegenseitigen Verriegeln zweier BauteileInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Verschluß zum miteinander Verriegeln eines ersten Bauteils mit einem zweiten Bauteil, insbesondere einen Verdeckverschluß (20) für ein Cabriolet, wobei Verschlußkraftmittel (22, 26) zum Zusammenrücken der beiden Bauteile von einer Annäherungsstellung hin zu einer Verriegelungsstellung vorgesehen sind und wobei an dem ersten Bauteil ein Zentrierbolzen (10) angeordnet ist, der bei Zusammenrücken der Bauteile in eine am zweiten Bauteil angeordnete Bolzenaufnahme einläuft, um die Bauteile zu positionieren. Der erfindungsgemäße Verschluß ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkraftmittel (22, 26) dazu ausgebildet sind, zumindest bei Beginn der Zusammenrückung die beiden Bauteile nicht-parallel zur Längsachse des Zentrierbolzens (10) zusammenzurücken und der Zentrierbolzen (10) derart an dem ersten Bauteil angeordnet ist und mit den Verschlußkraftmitteln (22, 26) in Getriebeverbindung steht, daß der Zentrierbolzen (10) wenigstens am Ende der Zusammenrückung eine Translation in Richtung der Längsachse des Zentrierbolzens (10) relativ zu dem ersten Bauteil vollführt. Ein derartiger Verschluß ist insbesondere dazu geeignet, einen schrägen oder sogar vertikalen Einlauf eines Vorderrades eines Cabrioverdecks am Windlauf konstruktiv einfach zu realisieren.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschluß zum gegenseitigen Verriegeln
von zwei Bauteilen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere einen
vorderen Verdeckverschluß für ein Cabriolet, sowie die Verwendung eines derar
tigen Verschlusses.
Ein derartiger gattungsgemäßer Verschluß ist beispielsweise aus der
EP 0 611 673 B1 bekannt. Bei dieser Verschlußvorrichtung für Cabriolet-
Verdecke wirkt ein am vorderen Verdeckrand angeordneter Verschlußhaken mit
einem an der Fahrzeugkarosserie angebrachten Gegenlager bei Betätigung eines
Handgriffs derart zusammen, daß ein stationär am vorderen Verdeckrand ange
ordneter Zentrierzapfen auf einen an dem Karosserieteil stationär vorgesehenen
Einlauftrichter und in diesen Einlauftrichter hinein gezogen wird. Die Betätigung
erfolgt manuell.
Ähnliche Verschlüsse sind bekannt, bei denen die Verschlußkraftmittel zum Zu
sammenrücken der beiden Bauteile elektromotorisch angetrieben werden.
Nachteilig ist bei den bekannten Verschlüssen, daß für ein Einlaufen des Zen
trierbolzens in die Bolzenaufnahme die beiden Bauteile im wesentlichen in Längs
richtung des Zentrierbolzens zusammengerückt werden müssen, damit der Zen
trierbolzen sicher in die Bolzenaufnahme einlaufen kann. Um dies zu gewähr
leisten, müssen die Verschlußkraftmittel entsprechend ausgebildet werden oder
der Zentrierbolzen und dessen zugeordnete Bolzenaufnahme entsprechend ori
entiert werden. Jedenfalls sind der Konstruktion betreffend die Annäherung bzw.
Zusammenrückung der beiden Bauteile sowie die Gestaltung und Orientierung
von Zentrierbolzen und Bolzenaufnahme Einschränkungen auferlegt.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verschluß der ein
gangs genannten Art bereitzustellen, bei dem die Konstruktion weniger abhängig
von der Richtung der Annäherung bzw. Zusammenrückung der beiden Bauteile
erfolgen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Verschluß mit den Merkmalen des An
spruchs 1. Die abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung gerichtet.
Der erfindungsgemäße Verschluß ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
schlußkraftmittel dazu ausgebildet sind, zumindest bei Beginn der Zusammen
rückung die beiden Bauteile nicht-parallel zur Längsachse des Zentrierbolzens
zusammenzurücken und der Zentrierbolzen derart an dem ersten Bauteil ange
ordnet ist und mit den Verschlußkraftmitteln in Getriebeverbindung steht, daß der
Zentrierbolzen wenigstens am Ende der Zusammenrückung eine Translation in
Richtung der Längsachse des Zentrierbolzens relativ zu dem ersten Bauteil voll
führt. Der nicht-parallel zur Längsachse des Zentrierbolzens vorgesehene Beginn
der Zusammenrückung bietet eine große Freiheit hinsichtlich der relativen Bewe
gung der beiden Bauteile zueinander. Insbesondere ist der Verschluß damit zur
Verwendung beim Verriegeln eines vorderen Rands eines Cabriolet-Verdecks mit
einem Karosserieteil des Cabriolets geeignet, wenn der Vorderrand des Verdecks
schräg oder vertikal gegen das Karosserieteil einläuft. Um diese damit nahezu
beliebige Relativbewegung der beiden Bauteile zu ermöglichen, ist erfindungs
gemäß weiter vorgesehen, daß der Zentrierbolzen wenigstens am Ende der Zu
sammenrückung eine Translation vollführt. Die effektive Bolzenbewegung ergibt
sich somit als vektorielle Addition der Bewegung des Zentrierbolzens relativ zum
ersten Bauteil und der Bewegung des ersten Bauteils relativ zum zweiten Bauteil.
Die letztere Bewegung der beiden Bauteile zueinander bestimmt damit nicht voll
ständig die Bolzenbewegung. Vielmehr wird die Bolzenbewegung maßgeblich
von der am Zusammenrückungsende vorgesehenen Translation mitbestimmt, so
daß die Längsrichtung des Bolzens (und koaxial der Bolzenaufnahme) praktisch
unabhängig von der konstruktiv gewünschten Richtung bzw. Bewegungsbahn der
Bauteilbewegung ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Zentrierbolzen fest mit einem
Gleitstück verbunden ist, welches bei der Zusammenrückung in einer am ersten
Bauteil stationär angebrachten Linearführung läuft. Auf die Gestaltung der Line
arführung braucht hier nicht besonders eingegangen zu werden, da derartige
Führungen an sich in zahlreichen Ausführungen bekannt sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Verschlußkraftmittel gebildet von
einem bewegbaren Fanghaken an einem der beiden Bauteile, der bei der Zu
sammenrückung mit einem stationär an dem anderen der beiden Bauteile ange
brachten Fangteil zusammenwirkt. Der Fanghaken und das Fangteil können bei
spielsweise ausgebildet sein, wie in der oben erwähnten EP 0 611 673 B1 als
Verschlußhaken und Gegenlager beschrieben. Bei diesen bekannten Verschluß
kraftmitteln wirkt der Fanghaken als Zughaken, indem eine Schwenkachse dieses
Hakens nach Ergreifen des Fangteils relativ zum Verdeckrand bewegt wird. Da
von abweichend kann im Rahmen der Erfindung auch vorgesehen sein, daß eine
Verschwenkung des Fanghakens um eine an dem einen der Bauteile stationär
vorgesehene Schwenkachse erfolgt. Bei dieser in der Regel konstruktiv einfache
ren Gestaltung kann z. B. ein Fangteil in Form eines Stifts oder einer Rolle von
dem freien Ende des Fanghakens in der Annäherungsstellung der Bauteile er
griffen werden und durch Verschwenkung des Fanghakens um seine Schwen
kachse dieser Stift bzw. diese Rolle an einer der Schwenkachse zugewandten
Hakenbahn entlang näher an die stationäre Schwenkachse gezogen werden.
Bevorzugt ist der Fanghaken am ersten Bauteil und das Fangteil am zweiten
Bauteil angeordnet. Damit ist es in einfacher Weise möglich, sowohl die Bewe
gung des Fanghakens als auch die Translation des Zentrierbolzens am selben
Bauteil, nämlich dem ersten Bauteil durch eine gemeinsame Antriebseinrichtung,
sei es manuell oder z. B. elektromotorisch, anzutreiben. Hierbei kann, wenn die
oben erwähnte Linearführung vorgesehen ist, die Getriebeverbindung zwischen
der Fanghaken-Fangteil-Anordnung und dem Zentrierbolzen gebildet sein von
einem fest mit dem Gleitstück verbundenen Antriebsstift, der zur Bewegung des
Fanghakens in eine Aussparung des Fanghakens eingreift. Beispielsweise kann
bei einem verschwenkbaren Fanghaken dieser Eingriff in eine im Abstand von der
Schwenkachse angeordnete Aussparung vorgesehen sein. Wenngleich diese
Aussparung den Antriebsstift mit geringfügigem Spiel umgreifen kann, so ist in
einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, daß die Aussparung als Langloch
und insbesondere als gekrümmte Kulissenbahn ausgebildet ist, so daß durch ge
eignete Wahl des Kulissenbahnverlaufs ein vom Stadium der Zusammenrückung
abhängiges "Übersetzungsverhältnis" erreicht werden kann, d. h. ein variables
Verhältnis der zum Antrieb auf das Gleitstück wirkenden Kraft und der zwischen
Fanghaken und Fangteil zum Zusammenrücken wirkenden Kraft.
Alternativ kann die Getriebeverbindung und/oder ein Mechanismus zum Ver
schwenken des Fanghakens als Lenker-Anordnung vorgesehen sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des vorderen Bereichs eines Cabrios,
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Einlaufens eines
Zentrierbolzens in eine zugeordnete Bolzenaufnahme nach dem
Stand der Technik,
Fig. 3 bis 6 eine teilweise schematische perspektivische Ansicht wesentlicher
Komponenten einer ersten Ausführungsform eines Verschlusses in
vier verschiedenen Stadien der Verriegelung, nämlich
Fig. 3 in Annäherungsstellung von zwei Bauteilen,
Fig. 4 beim Beginn einer Zusammenrückung der Bauteile,
Fig. 5 kurz vor Erreichen einer Verriegelungsstellung der Bauteile, und
Fig. 6 in Verriegelungsstellung,
Fig. 7 und 8 der Fig. 2 entsprechende Darstellungen des Einlaufens eines Zen
trierbolzens in dessen zugeordnete Bolzenaufnahme bei dem Ver
schluß gemäß Fig. 3 bis 6, und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht eines Fanghakens des Verschlusses
beim Ergreifen eines zugeordneten Fangteils.
Fig. 1 zeigt den vorderen Bereich eines Cabrios 1 mit einem aufklappbaren bzw.
versenkbaren Verdeck 3, dessen vorderer Rand 5 mit einem Windlauf 7 verrie
gelbar ist. Zur Gewährleistung eines sicheren Halts des Verdecks 3 in der in Fig.
1 dargestellten, geschlossenen Stellung sind üblicherweise zwei Verschlüsse
umfassende zusammenwirkende Verschlußkomponenten am Verdeckrand 5 und
am Windlauf 7 vorgesehen, nämlich beiderseits der Fahrzeugmitte. Diese Ver
schlüsse können manuell oder elektromotorisch betätigt werden, um Ver
schlußkraftmittel zum Zusammenrücken des Verdeckrands 5 und des Windlaufs 7
von einer Annäherungsstellung hin zu einer Verriegelungsstellung zu betätigen.
Die beiden Verschlüsse können beispielsweise durch ein Gestänge gekoppelt
sein, so daß die Betätigung mittels einer einzigen Handhabe in Fahrzeugmitte
oder mittels eines einzigen elektromotorischen Antriebs erfolgt. Einer der Ver
schlüsse des Cabrios 1 befindet sich in dem mit II bezeichneten Bereich.
Fig. 2 zeigt einen länglichen Zentrierbolzen 10 sowie eine zugeordnete Bolzen
aufnahme 12 mit einem Aufnahmetrichter 14. Bei bekannten Cabrios ist der Bol
zen 10 beispielsweise am Verdeckrand 5 befestigt und läuft beim Zusammen
rücken von Verdeckrand 5 und Windlauf 7 in die am Windlauf 7 angeordnete Bol
zenaufnahme 12 ein, um den Verdeckrand 5 und den Windlauf 7 in der Verrie
gelungsstellung gemäß Fig. 1 relativ zueinander zu positionieren. Eine zuverläs
sige Positionierung setzt hierbei voraus, daß ausgehend von der Annäherungs
stellung (Fig. 2 oben) die durch Verschlußkraftmittel bewerkstelligte Zusammen
rückung in der gemeinsamen Längsachse des Zentrierbolzens 10 und der Bol
zenaufnahme 12 erfolgt. Der Aufnahmetrichter 14 vermag nur geringfügige Ab
weichungen von diesem Bewegungsablauf zu kompensieren und trägt zur Posi
tionierung in der endgültigen Verriegelungsstellung (Fig. 2 unten) nicht bei. Fer
ner ist die Positionierungswirkung umso besser, je weniger Spiel zwischen dem
Zentrierbolzen 10 und der Bolzenaufnahme 12 vorgesehen ist. Bei diesem Stand
der Technik muß die Konstruktion des Verschlusses, insbesondere die Anord
nung des Bolzens 10 und der Aufnahme 12 und/oder des Mechanismus zum An
nähern und schließlich Zusammenrücken der zu verriegelnden Bauteile diese
Erfordernisse berücksichtigen. Bei der in Fig. 1 veranschaulichten Verwendung
des Verschlusses bei einem Cabrioverdeck ist dies besonders nachteilig aufgrund
beengter Bauraumverhältnisse sowohl am Verdeckrand 5 als auch am Windlauf
7.
Die Fig. 3 bis 6 zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Verschlusses 20 zur Verwendung bei dem Cabrio 1, wobei ein elektro
motorisch angetriebenes Zusammenrücken von Verdeckrand 5 und Windlauf 7
ausgehend von der in Fig. 3 dargestellten Annäherungsstellung dieser Bauteile
erfolgt. Das Erreichen dieser Annäherungsstellung kann in an sich bekannter
Weise detektiert werden, um daraufhin automatisch die nachfolgend beschriebe
nen Verschlußkraftmittel zum Zusammenrücken zu aktivieren.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verschlußkraftmittel gebildet von
einem Fanghaken 22, der um eine an dem Verdeckrand 5 stationär vorgesehene
Schwenkachse 24 verschwenkbar ist und bei der Zusammenrückung mit einem
als Rolle ausgebildeten und an dem Windlauf 7 angebrachten Fangteil 26 zu
sammenwirkt (vgl. auch Fig. 4 bis 6). Nicht dargestellt ist in den Fig. 3 bis 6 die
dem Zentrierbolzen 10 zugeordnete Bolzenaufnahme 12, in die der Bolzen 10 zur
Positionierung einläuft.
Der Zentrierbolzen 10 ist fest mit einem Gleitstück 30 verbunden, welches bei der
Zusammenrückung in einer am Verdeckrand 5 stationär angebrachten Linearfüh
rung 32 in Längsrichtung des Bolzens 10 angetrieben läuft. Ein Ansatz 34 an dem
Gleitstück 30 weist einen orthogonal zur Längsrichtung des Bolzens 10 abste
henden Antriebsstift auf, der in eine Kulissenbahn 36 des Fanghakens 22 ein
greift und bei der Verschiebung des Gleitstücks 30 den Fanghaken 22 ver
schwenkt, so daß ein freies Ende 38 des Fanghakens 22 im Verlauf der Zusam
menrückung das Fangteil 26 ergreift (Fig. 4) und bei der weiteren Verschwenkung
an einem der Schwenkachse 24 zugewandten Rand des Fanghakens 22 entlang
führt, derart, daß dieses Fangteil 26 sich der Schwenkachse 24 weiter annähert,
was den Verdeckrand 5 und den Windlauf 7 über den in Fig. 5 dargestellten Zu
stand schließlich in den in Fig. 6 dargestellten Zustand der Verriegelungsstellung
bringt. Bei dieser Verriegelung läuft der Zentrierbolzen 10 in die am Windlauf 7
stationär vorgesehene (in den Fig. 3 bis 6 nicht dargestellte) Bolzenaufnahme 12.
Fig. 7 zeigt die relative Lage des Bolzens 10 und der Aufnahme 12 in der Stellung
gemäß Fig. 3. Hieraus ist ersichtlich, daß bei Erreichen der Annäherungsstellung
die Längsachsen des Bolzens 10 und der Aufnahme 12 nicht koaxial zueinander
liegen. Bei der von dieser Stellung aus beginnenden Zusammenrückung von
Verdeckrand 5 und Windlauf 7 bewegt sich der Verdeckrand 5 schräg zu der
Längsrichtung des Bolzens 10. Dies verdeutlicht auch die Darstellung gemäß Fig.
4, bei der eine zwischen dem freien Ende 38 des Fanghakens 22 und dem
Fangteil 26 wirkendende Kraft nicht-parallel zur Längsrichtung des Bolzens 10
wirkt, so daß die am Verdeckrand 5 angeordnete Baugruppe eine Bewegungs
komponente orthogonal zur Längsrichtung des Bolzens 10 aufweist. Trotzdem
gelingt der Einlauf des Bolzens 10 in die Aufnahme 12 (vgl. Fig. 6 und 8), und
zwar durch die mittels der Linearführung 32 vorgesehene Translation des Bolzens
10 während der Zusammenrückung. Somit kann mit dem Verschluß 20 eine Ver
riegelung konstruktiv einfach auch dann realisiert werden, wenn die beiden Bau
teile 5, 7 schräg oder sogar orthogonal zur Längsachse des Bolzens 10 zusam
menlaufen.
Fig. 9 zeigt den Fanghaken 22 beim Ergreifen des Fangteils 26 entsprechend der
Situation in Fig. 4. Die Gestaltung der Kulissenbahn 36 sowie die Gestaltung der
Angriffsfläche zum Fangteil 26 hin gestattet die Einstellung eines gewünschten
Kraftübersetzungsverhältnisses in Abhängigkeit vom Stadium der Zusammen
rückung. Bei einem Cabrioverdeck beispielsweise treten gegen Ende der Verrie
gelung Kräfte in der Größenordnung von 103 N auf, zu deren Aufbringung mit ei
nem vergleichsweise kleinen Antrieb eine große Kraftübersetzung hilfreich ist.
Bevorzugt ist die Kulissenbahn 36 derart ausgebildet, daß am Ende der Zusam
menrückung zwar das Gleitstück 30 und damit der Bolzen 10 noch bewegt wer
den, der Fanghaken 22 jedoch ruht. Dies ist der Fall vom Stadium gemäß Fig. 5
bis zur Verriegelungsstellung gemäß Fig. 6. Zu diesem Zweck verläuft der in die
sem Bewegungsabschnitt von dem Führungsstift durchlaufene Kulissenbahn
abschnitt geradlinig und parallel zur Längsrichtung des Bolzens 10. Damit ver
bunden ist der Vorteil, daß die Verriegelung praktisch nicht durch in Richtung ei
ner Öffnung des Verdecks wirkende Kräfte zwischen den Bauteilen 5 und 7 gelöst
werden kann, da diese Kräfte den Führungsstift orthogonal zu dem erwähnten
Kulissenbahnabschnitt zu bewegen suchen. Die Verriegelung kann praktisch nur
gelöst werden durch Zurückziehen des Gleitstücks 30. Weiter bevorzugt ist hier
bei, daß der erwähnte Kulissenbahnabschnitt sich am Ende noch etwas fortsetzt
("Überhub"), so daß keine ganz präzise Abschaltung des Gleitstückvorschubs
erforderlich ist.
Der Antrieb des Gleitstücks mittels eines elektromotorischen Antriebs kann bei
spielsweise mittelbar über eine Hydraulikeinrichtung, eine Spindeleinrichtung oder
ein Antriebskabel realisiert sein. In einer bevorzugten Ausführungsform zur Ver
wendung bei einem Cabrio erfolgt der Antrieb von zwei oben beschriebenen Ver
schlüssen durch einen gemeinsamen Elektromotor, der bei Erreichen der Annä
herungsstellung automatisch aktiviert wird. Als Annäherungsstellung ist bei der
Ausführung gemäß Fig. 3 bis 6 z. B. jede Relativstellung von Verdeckrand 5 und
Windlauf 7 geeignet, bei der die Verschwenkung des Fanghakens 22 zum Er
greifen des Fangteils 26 führt.
Selbstverständlich können die bei obigem Beispiel als am Verdeckrand 5 ange
ordnet beschriebenen Komponenten in ausgetauschter Anordnung auch am
Windlauf 7 vorgesehen sein.
1
Cabrio
3
Verdeck
5
Verdeckrand
7
Windlauf
10
Zentrierbolzen
12
Bolzenaufnahme
14
Aufnahmetrichter
20
Verschluß
22
Fanghaken
24
Schwenkachse
26
Fangteil
30
Gleitstück
32
Linearführung
34
Ansatz
36
Kulissenbahn
38
freies Ende
Claims (9)
1. Verschluß zum Verriegeln eines ersten Bauteils (5) mit einem zweiten Bau
teil (7), insbesondere vorderer Verdeckverschluß (20) für ein Cabriolet (1),
wobei auf die beiden Bauteile (5, 7) wirkende Verschlußkraftmittel (22, 26)
zum Zusammenrücken der beiden Bauteile (5, 7) von einer Annäherungs
stellung (Fig. 3) hin zu einer Verriegelungsstellung (Fig. 6) vorgesehen sind,
und wobei an dem ersten Bauteil (5) ein länglicher Zentrierbolzen (10) an
geordnet ist, der beim Zusammenrücken der Bauteile (5, 7) in eine am
zweiten Bauteil (7) angeordnete Bolzenaufnahme (12) einläuft, um die
Bauteile (5, 7) in der Verriegelungsstellung (Fig. 6) zu positionieren,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkraftmittel (22, 26) dazu
ausgebildet sind, zumindest bei Beginn der Zusammenrückung die beiden
Bauteile (5, 7) nicht-parallel zur Längsachse des Zentrierbolzens (10) zu
sammenzurücken und der Zentrierbolzen (10) derart an dem ersten Bauteil
(5) angeordnet ist und mit den Verschlußkraftmitteln (22, 26) in Getriebe
verbindung steht, daß der Zentrierbolzen (10) wenigstens am Ende der
Zusammenrückung eine Translation in Richtung der Längsachse des
Zentrierbolzens (10) relativ zu dem ersten Bauteil (5) vollführt.
2. Verschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierbolzen (10) fest mit einem Gleit
stück (30) verbunden ist, welches bei der Zusammenrückung in einer am
ersten Bauteil (5) stationär angebrachten Linearführung (32) läuft.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkraftmittel (22, 26) gebildet sind
von einem bewegbaren Fanghaken (22) an einem der beiden Bauteile (5,
7), der bei der Zusammenrückung mit einem stationär an dem anderen der
beiden Bauteile (7, 5) angebrachten Fangteil (26) zusammenwirkt.
4. Verschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fanghaken (22) um eine an dem einen
der Bauteile (5, 7) stationär vorgesehene Schwenkachse (24) ver
schwenkbar ist.
5. Verschluß nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fanghaken (22) am ersten Bauteil (5) und
das Fangteil (26) am zweiten Bauteil (7) angeordnet sind.
6. Verschluß nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebeverbindung gebildet ist von einem
fest mit dem Gleitstück (30) verbundenen Antriebsstift, der zur Verschwen
kung des Fanghakens (22) in eine exzentrische Aussparung (36) des Fang
hakens (22) eingreift.
7. Verschluß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (36) des Fanghakens (22) als
Kulissenbahn ausgebildet ist.
8. Verwendung eines Verschlusses (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7
zum gegenseitigen Verriegeln von zwei Bauteilen (5, 7), deren momentane
Relativbewegung bei Erreichen der Annäherungsstellung schräg zur Längs
achse des Zentrierbolzens (10) erfolgt.
9. Verwendung eines Verschlusses (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7
zum gegenseitigen Verriegeln eines schräg oder vertikal einlaufenden vor
deren Rands (5) eines Cabriolet-Verdecks (3) mit einem Karosserieteil (7)
des Cabriolets (1).
Priority Applications (1)
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DE10160096A DE10160096C1 (de) | 2001-12-07 | 2001-12-07 | Verschluss zum gegenseitigen Verriegeln zweier Bauteile |
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Publications (1)
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