DE10159033A1 - Regelungsverfahren für Heizungsgeräte - Google Patents
Regelungsverfahren für HeizungsgeräteInfo
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Abstract
Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) mit einem Gebläse (3) und einer Gebläsedrehzahlerfassung, einer Verbrennungsluftmengenmessung mittels Luftdrucksensor (2), einem Gas-Luft-Verbund zur Anpassung der Brenngasmenge an die Verbrennungsluftmenge sowie eine Regelung (5), welche die Geräteleistung unter Einbeziehung der Messung des Luftdrucks am Luftdrucksensor (2) regelt, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall des Luftdrucksensors (2) die Regelung (5) die Geräteleistung in Abhängigkeit von der Gebläsedrehzahl steuert.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Notlaufprogramm für Heizungsgeräte mit Gebläse,
Drehzahl- und Druckerfassung gemäß der unabhängigen Ansprüche.
Bei Heizungsgeräten gemäß des Standes der Technik erfolgt bei Ausfall des
Luftdrucksensors 2 (Unterbrechung, Kurzschluß, Defekt) im Heizgerät 1 eine verriegelnde
Abschaltung durch die Regelung 5, da das Druck-Istsignal zur Leistungsregelung des
Gerätes benötigt wird.
Bei Ausfall des Hallsensors 4 (Unterbrechung, Kurzschluß, Defekt) auf dem Gebläse 3 im
Heizgerät 1 erfolgt unabhängig vom Vorhandensein eines Luftdrucksensors 2 eine
verriegelnde Abschaltung durch die Regelung 5, da das Drehzahl-Istsignal zur Leistungs
regelung des Gerätes benötigt wird.
In beiden Fällen kommt es zu einem Abschalten des Heizgeräts.
Ziel der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu beseitigen und dennoch einen sicheren Betrieb
zu gewährleisten. Bei einem erfindungsgemäßen Heizgerät ist in beiden Fehlerfällen ein
weiterer sicherer Betrieb des Gerätes möglich, um ein Mindestmaß an Wohnwärme und
warmem Wasser zu garantieren.
Bei Ausfall des Luftdrucksensors (Unterbrechung, Kurzschluß, Defekt) erfolgt
erfindungsgemäß keine verriegelnde Abschaltung durch die Geräteelektronik, sondern eine
automatische Umschaltung von Druck- auf Drehzahlregelung mit eingeschränktem
Modulationsbereich.
Gleichzeitig wird im Klartextdisplay "Notlauf Druck" sowie eine frei einzuprogrammierende
Telefonnummer (z. B. Hotline, Fachhandwerker) angezeigt.
In Verbindung mit dem Vorhandensein eines Luftdrucksensors und dem Ausfall des
Hallsensors (Unterbrechung, Kurzschluß, Defekt) auf dem Gebläse, der die Funktion
Drehzahlrückmeldung zur Elektronik realisiert, erfolgt keine verriegelnde Abschaltung durch
die Geräteelektronik, sondern die Regelung auf einen konstanten Druck, der einer
Geräteleistung von ca. 50% entspricht.
Gleichzeitig wird im Klartextdisplay "Notlauf Drehz." sowie eine frei einzuprogrammierende
Telefonnummer (z. B. Hotline, Fachhandwerker) angezeigt.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung erläutert. Die Figur zeigt ein erfindungs
gemäßes Heizgerät.
Bei dem Heizgerät 1 handelt es sich im vorliegenden Fall um ein Brennwertgerät, bei dem
die heiße Verbrennungsabgase unter den Taupunkt abgekühlt werden können. Ein Gebläse
3 ist mit einer Gasarmatur 7, welche an eine nicht dargestellte Brenngasleitung
angeschlossen ist, und einen Injektor 8, der im Gehäuse des Heizgerätes 1 beginnt,
verbunden. In dem Injektor 8 befinden sich an zwei unterschiedlichen Stellen je eine
Druckmessstelle 12 und 13. Diese beiden Druckmessstellen 12 und 13 sind mit einem
Luftdrucksensor 2 verbunden. Der Luftdrucksensor 2 wiederum ist über eine
Verbindungsleitung 16 mit einer Regelung 5, die an ein Display 6 angeschlossen ist,
verbunden. Am Gebläse 3 befindet sich ein Hallsensor 4, der die Drehzahl des Gebläses
aufnimmt und über eine Verbindungsleitung 17 mit der Regelung 5 verbunden ist.
Über eine Leitungsverbindung 9 in der ein Gas-Luft-Gemisch 14 gefördert wird, besteht ein
Kontakt zwischen Gebläse 3 und Brenner 15. Um den Brenner 15 befindet sich eine
Brennkammer, die durch den Wärmeaustauscher 11 begrenzt ist. Dieser ist wiederum mit
einer Abgasanlage 10 verbunden.
Im Betrieb saugt das Gebläse 3 über den Injektor 8 Luft an. Da im Injektor 8 aufgrund der
Geschwindigkeitsänderung statischer Druck in dynamischen Druck umgewandelt wird, kann
zwischen den beiden Druckmessstellen 12 und 13 eine Druckdifferenz gemessen werden.
Diese Druckdifferenz ist stetig von der Luftmenge abhängig. Somit ist der Differenzdruck ein
Maß für den Luftmassenstrom. Im Luftdrucksensor wird der Differenzdruck erfaßt und als
Signal über die Verbindungsleitung 16 an eine Regelung 5 weitergeleitet. Bei bekannter
Geräteauslegung ist auch bekannt, welche Gebläsedrehzahl, die durch den Hallsensor 4
erfaßt wird, welchem Luftmassenstrom zuzuordnen ist. Somit besteht im Normalbetrieb ein
redundantes Kontrollsystem bezüglich des Luftmassenstroms.
Der Gasmassenstrom erfolgt über eine Gasarmatur 7 in Abhängigkeit des
Gebläseansaugdrucks.
Bei Wärmeanforderung errechnet die Regelung 5 aufgrund der Vorlauftemperatur, die von
einem Temperaturfühler 18 erfaßt wird, die notwendige Geräteleistung. Dieser
Gerätesollleistung entspricht ein bestimmter Luftmassenstrom und somit ein bestimmter
Differenzdruck am Luftdrucksensor 2. Das Gebläse wird derart angesteuert, dass der
Differenzdruck am Luftdrucksensor 2 dem Solldruck entspricht. Ist der Druck zu niedrig, so
wird die Gebläsedrehzahl gesteigert bis der Differenzdruck dem Solldifferenzdruck
entspricht. Äquivalentes gilt für zu hohen Druck. Parallel zur Differenzdruckmessung erfolgt
eine Gebläsedrehzahlmessung mittels Hallsensor 4. Bei Leistungsmodulation wird zunächst
die Gebläsedrehzahl als Stellgröße verwendet, ehe dann mittels Diffenzdruckmessung
genauer geregelt wird.
Bei Ausfall des Differenzdrucksensors würde gemäß des Standes der Technik das Gerät
abschalten und eine Fehlermeldung auf dem Display 6 ausgegeben. Bei einem
erfindungsgemäßen Heizgerät hingegen erfolgt im Störungsfall, wenn kein
Differenzdrucksignal vorliegt, die Leistungsregelung alleine aufgrund der Gebläsedrehzahl,
die von dem Hallsensor 4 erfaßt wird. Auch zwischen Gebläsedrehzahl und
Luftmassenstrom besteht eine stetige Abhängigkeit. Somit kann näherungsweise auch von
der Gebläsedrehzahl auf den Luftmassenstrom geschlossen werden. Da die Länge, Form
und der Durchmesser der Luft-Abgas-Anlage den Strömungswiderstand des
Gesamtsystems beeinflußt, ist die Luftmassenstrommessung mittels Drehzahlmessung
durch den Hallsensor 4 ungenauer. Nimmt der Strömungswiderstand des Gesamtsystems
zu, so reduziert sich bei konstanter Gebläsedrehzahl der Luftmassenstrom. Um stets einen
sicheren und umweltfreundlichen Betrieb des Brenners zu gewährleisten, ist daher eine
Einschränkung des Modulationsbereichs bei Ausfall der Differenzdruckmessung sinnvoll.
Auch bei Ausfall des Hallsensors 4 würde gemäß des Standes der Technik das Gerät
abschalten und eine Fehlermeldung auf dem Display 6 ausgegeben. Bei einem
erfindungsgemäßen Heizgerät hingegen erfolgt im Störungsfall, wenn kein Drehzahlsignal
vorliegt, die Leistungsregelung alleine aufgrund der Differenzdruckmessung. Liegt kein
Signal des Hallsensors vor, so wird das Gerät mit einer konstanten Geräteleistung betrieben.
Diese entspricht einem bestimmten Notdifferenzdruck des Luftdrucksensors 2.
Ein Regelungsverfahren für Heizgeräte gemäß den Markmalen des Anspruchs 1 besitzt den
Vorteil, dass bei Ausfall der Luftmengenmessung das Heizgerät weiter betrieben werden
kann, anstatt das Gerät abzuschalten. Somit kann weiterhin Wärme zur Verfügung gestellt
werden.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 ergibt sich der Vorteil, dass trotz der ungenaueren
Regelung kein unvorteilhafter Betriebszustand entstehen kann. So wird beispielsweise
vermieden, dass bei sehr langen Abgasanlagen, welche einen hohen Strömungswiderstand
verursachen, das Gerät mit einer kleineren Leistung als der normalen Minimallast betrieben
wird.
Ein Regelungsverfahren für Heizgeräte gemäß den Markmalen des Anspruchs 3 besitzt den
Vorteil, dass bei Ausfall der Gebläsedrehzahlmessung das Heizgerät weiter betrieben
werden kann, anstatt das Gerät abzuschalten. Somit kann weiterhin Wärme zur Verfügung
gestellt werden.
Die Merkmale des Anspruchs 4 ergeben den Vorteil, dass das Gerät bei einem besonders
stabilen Betriebspunkt betrieben werden kann.
Die Merkmale des Anspruchs 5 ergeben den Vorteil, dass der Fehler erkannt werden kann
und eine Hilfe zum Beheben des Fehlers gegeben ist.
Durch die Merkmale des Anspruchs 6 kann erreicht werden, dass automatisch z. B. ein
Installateur informiert wird, sobald ein Fehler vorliegt. Dies ist vor allem dann vorteilhaft,
wenn der Kunde den Fehler nicht erkannt hat, da das Gerät weiterhin Wärme produziert.
Bei den Merkmalen des Anspruchs 7 handelt es sich um die Verwendung eines besonders
umweltfreundlichen Brennwertgerätes.
Claims (7)
1. Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) mit einem Gebläse (3) und einer
Gebläsedrehzahlerfassung, einer Verbrennungsluftmengenmessung mittels
Luftdrucksensor (2), einem Gas-Luft-Verbund zur Anpassung der Brenngasmenge
an die Verbrennungsluftmenge sowie eine Regelung (5), welche die Geräteleistung
unter Einbeziehung der Messung des Luftdrucks am Luftdrucksensor (2) regelt,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall des Luftdrucksensors (2) die Regelung
(5) die Geräteleistung in Abhängigkeit von der Gebläsedrehzahl steuert.
2. Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Regelung (5) bei Ausfall des Luftdrucksensors (2) den
Modulationsbereich (Bereich zwischen Minimal- und Maximallast) reduziert.
3. Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) mit einem Gebläse (3) und einer
Gebläsedrehzahlerfassung, einer Verbrennungsluftmengenmessung mittels
Luftdrucksensor (2), einem Gas-Luft-Verbund zur Anpassung der Brenngasmenge
an die Verbrennungsluftmenge sowie eine Regelung (5), welche die Geräteleistung
unter Einbeziehung der Messung der Gebläsedrehzahl regelt, dadurch
gekennzeichnet, dass bei Ausfall des Gebläsedrehzahlerfassung die Regelung (5)
die Geräteleistung in Abhängigkeit des Signal des Luftdrucksensors (2) steuert
oder regelt.
4. Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) gemäß Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Geräteleistung konstant vorzugsweise ca. 50% der
Nennleistung beträgt.
5. Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall der Gebläsedrehzahlerfassung oder
des Luftdrucksensors (2) auf einem Display (6) eine Fehlermeldung (z. B. "Notlauf
Druck" oder "Notlauf Drehz.") und/oder eine frei einzuprogrammierende
Telefonnummer (werksseitig vorzugsweise eine Hotline) angezeigt wird.
6. Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung (5) vorzugsweise mittels Modem
einen Empfänger (z. B. Installateur, Werkskundendienst, o. ä.) über das
Vorhandensein und/oder die Art des Fehlers unterrichtet.
7. Regelungsverfahren für Heizungsgeräte (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Heizungsgerät (1) um ein
Gasbrennwertgerät handelt.
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AT0046901A AT413300B (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Notlaufprogramm für heizungsgeräte |
DE10159033A DE10159033B4 (de) | 2000-12-01 | 2001-11-26 | Regelungsverfahren für Heizungsgeräte |
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DE10159033A Expired - Lifetime DE10159033B4 (de) | 2000-12-01 | 2001-11-26 | Regelungsverfahren für Heizungsgeräte |
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Effective date: 20121117 |
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