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Die Erfindung betrifft ein Beschlagteil zur Montage an einem Fenster, einer Tür oder dergleichen mit einer Stulpschiene, mit einer in Längsrichtung der Stulpschiene beweglichen Treibstange, mit einem an der Stulpschiene befestigten und einen Kanal zur Durchführung einer in das Fenster einzudrehenden Schraube aufweisenden Sicherungselement und mit an dem Sicherungselement angeordneten Flügeln zur Halterung des Beschlagteils in einer Beschlagnut des Fensters, wobei das Sicherungselement eine senkrecht zur Stulpschiene um einen vorgesehenen Betrag bewegbare Schraubhülse mit einem Kanal hat.
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Ein solches Beschlagteil ist beispielsweise aus der
DE 199 54 723 A1 bekannt. Das Sicherungselement hat eine Grundplatte, an deren Längsseiten die Flügel und zwischen den Flügeln ein Längsmittelsteg angeordnet sind. Der Längsmittelsteg weist einen mit der Stulpschiene vernieteten Nietschaft und den Kanal auf. Das Beschlagteil lässt sich zur Montage mit dem Sicherungselement in die Beschlagnut eindrücken. Dabei wird das Beschlagteil durch Klemmkräfte der Flügel gehalten. Anschließend lässt sich das Beschlagteil mittels der durch den Kanal geführten Schraube mit dem Fenster verbinden.
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Aus der
EP 0 843 062 A2 ist ein Halteelement bekannt geworden, bei dem die Flügel an einem starren Grundkörper angeordnet sind. An dem Grundkörper sind zudem Befestigungsmittel angeordnet, mit denen das Haltelement an einem Beschlagteil befestigt werden kann.
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Nachteilig bei dem bekannten Beschlagteil ist, dass bei besonders schmalen Beschlagnuten die Flügel gegen die Treibstange gedrückt werden und damit die Funktion des Beschlagteils behindern oder blockieren. Ebenfalls können beispielsweise beim Transport verbogene Flügel gegen die Treibstange gedrückt werden.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Beschlagteil der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass im an dem Flügel montierten Zustand ein Kontakt der Flügel mit der Treibstange zuverlässig vermieden wird.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an der Stulpschiene zumindest ein Halteelement befestigt ist und dass die Schraubhülse mit dem Haltelement verbunden ist und dass die Flügel an der Schraubhülse angeordnet sind, so dass die Flügel bei der Bewegung der Schraubhülse aus dem Bereich der Treibstange hinaus bewegbar sind.
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Durch diese Gestaltung lässt sich das erfindungsgemäße Beschlagteil wie das bekannte Beschlagteil in der Beschlagnut des Fensters festklemmen. Bei besonders schmalen Beschlagnuten können Flügel dabei gegen die Treibstange gelangen. Wenn nach der Vormontage das Beschlagteil an dem Fenster mittels einer durch die Schraubhülse geführten Schraube festgeschraubt wird, drückt der Schraubenkopf die Schraubhülse nach unten. Dabei bewegen sich die an der Schraubhülse befestigten Flügel zwangsläufig mit und gelangen außerhalb des Bereichs der Treibstange. Im montierten Zustand wird deshalb ein Kontakt der Flügel mit der Treibstange zuverlässig vermieden. Ein Blockieren des erfindungsgemäßen Beschlagteils durch die Flügel lässt sich daher einfach vermeiden. Bei der Treibstange kann es sich beispielsweise um ein steiles Metallteil oder um ein Federpaket handeln.
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Die Montage des Sicherungselementes an der Stulpschiene gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, weil an der Stulpschiene zumindest ein Halteelement befestigt ist und weil die Schraubhülse mit dem Halteelement verbunden ist.
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Bei dem bekannten Beschlagteil hat das in der Treibstange befestigte Sicherungselement in Ausnehmungen der Treibstange eindringende, abscherbare Vorsprünge. Diese Vorsprünge haltern die Treibstange in einer vorgesehenen Mittelstellung relativ zu der Stulpschiene und werden bei der ersten Betätigung des Beschlagteils abgeschert. Bei einer großen Anzahl von Beschlagteilen werden hierdurch sehr große Kräfte bei der ersten Betätigung erforderlich. Das Sicherungselement trägt jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nicht zu einer Erhöhung des Kraftaufwandes bei der ersten Betätigung bei, wenn die Schraubhülse in Ausnehmungen der Treibstange eindringende Vorsprünge aufweist. Diese Vorsprünge werden beim Festschrauben des erfindungsgemäßen Beschlagteils und der damit verbundenen Bewegung der Schraubhülse aus dem Bereich der Treibstange herausbewegt, so dass bei der Montage des Beschlagteils eine Trennung der Stulpschiene von der Treibstange erfolgt.
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Eine Sollbruchstelle zwischen dem Halteelement und der Schraubhülse gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Verbindung der Schraubhülse mit dem Halteelement einen im Vergleich zum Halteelement dünnwandigen Steg aufweist. Hierdurch wird bei der Verschraubung des erfindungsgemäßen Beschlagteils in dem Fenster nur die Schraubhülse bewegt.
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Ein Verdrehen des Sicherungselementes bei der Montage des erfindungsgemäßen Beschlagteils in der Beschlagnut lässt sich einfach vermeiden, wenn an den Enden der Schraubhülse jeweils ein Halteelement angeordnet ist.
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Die Montage des Sicherungselementes an der Stulpschiene gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn die Halteelemente bolzenförmig gestaltet und in die Stulpschiene eingepresst sind.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Beschlagteils nach einer Vormontage in einer Beschlagnut,
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2 eine Schnittdarstellung durch das Beschlagteil mit der Beschlagnut aus 1 entlang der Linie II-II,
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3 das erfindungsgemäße Beschlagteil nach der Montage in der Beschlagnut,
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4 eine Schnittdarstellung durch das Beschlagteil mit der Beschlagnut aus 3 entlang der Linie IV-IV,
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5 eine stark vergrößerte, perspektivische Darstellung eines Sicherungselementes des Beschlagteils aus 1.
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1 zeigt einen Teilbereich eines Beschlagteils 1 nach einer Vormontage in einer Beschlagnut 2 eines Fensters 3. Das Beschlagteil 1 hat eine mit dem Fenster 3 zu verschraubende Stulpschiene 4 und eine unterhalb der Stulpschiene 4 angeordnete Treibstange 5. An der Stulpschiene 4 ist ein Sicherungselement 6 angeordnet, welches die Treibstange 5 im Bereich eines Langlochs 7 durchdringt und mit seitlich abstehenden Flügeln 8 in die Beschlagnut 2 eindringt. Die Flügel 8 sind an einer in der Stulpschiene 4 geführten Schraubhülse 9 befestigt. Die Schraubhülse 9 hat einen Kanal 10 zur Durchführung einer Schraube 11 zur Befestigung des Beschlagteils 1 an dem Fenster 3. Weiterhin hat das Sicherungselement 6 in der Stulpschiene 4 eingepresste Halteelemente 12. Die Befestigung der Schraubhülse 9 an den Halteelementen 12 weist mehrere dünne Stege 13 auf. Die Stulpschiene 4 hat Ausnehmungen 14, 15 zum Einpressen von Bolzen 16 der Halteelemente 12 und zur längsbeweglichen Aufnahme eines Endes der Schraubhülse 9.
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2 zeigt das Beschlagteil 1 mit dem Fenster 3 aus 1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie II- II. Hierbei ist zu erkennen, dass sich die Flügel 8 in der Beschlagnut 2 abstützen und damit das Beschlagteil 1 an dem Fenster 3 kraftschlüssig haltern. Weiterhin zeigt 2, dass die Schraubhülse 9 in Ausnehmungen 17 der Treibstange 5 eindringende Vorsprünge 18 hat. Hierdurch wird die Treibstange 5 in ihrer vorgesehenen Lage gegenüber der Stulpschiene 4 gehalten.
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Wenn man ausgehend von 1 bei der Endmontage des Beschlagteils 1 an dem Fenster 3 die Schraube 11 durch den Kanal 10 des Sicherungselementes 6 durchführt und in das Fenster 3 eindreht, brechen die die Schraubhülse 9 mit den Halteelementen 12 verbindenden Stege 13 ab und die Schraubhülse 9 wird nach unten bewegt. Diese Stellung ist in 3 dargestellt. Bei der Verschraubung des Beschlagteils 1 in der Beschlagnut 2 bewegt sich die Schraubhülse 9 in die Beschlagnut 2 hinein. Die Schraubhülse 9 weist einen Längsschlitz 19 auf, der beim Eindrehen der Schraube 11 ein Spreizen und damit ein Verklemmen in der Ausnehmung 15 der Stulpschiene 4 ermöglicht. Selbstverständlich kann in einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform die Schraubhülse 9 einen an ihrem dem Flügel 8 abgewandten Ende angeordneten Rand aufweisen, mit dem sie sich im montierten Zustand des Beschlagteils 1 an der Stulpschiene 4 abstützt.
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4 zeigt in einer Schnittdarstellung durch das Beschlagteil 1 und das Fenster 3 aus 3 entlang der Linie IV-IV, dass, im Vergleich zu der Stellung aus 2, die Flügel 8 aus dem Bereich der Treibstange 5 herausbewegt sind. Weiterhin sind die Vorsprünge 18 der Schraubhülse 9 von den Ausnehmungen 17 der Treibstange 5 entfernt. Daher lässt sich die Treibstange 5 ohne Behinderung durch das Sicherungselement 6 in ihrer Längsrichtung verschieben. Das Beschlagteil 1 wird jetzt maßgeblich von der Schraube 11 in der Beschlagnut 2 gehalten.
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5 zeigt stark vergrößert in einer perspektivischen Darstellung, dass die Flügel 8 mehrere Stege 20 zur Verkrallung in der in 1 dargestellten Beschlagnut 2 aufweisen. Weiterhin haben die Bolzen 16 zum Einpressen in der in 1 dargestellten Stulpschiene 4 eine Vertiefung 21. Diese Vertiefungen 21 ermöglichen ein einfaches plastisches Verformen der Bolzen 16 beim Verpressen in den Ausnehmungen 14 der Stulpschiene 4.