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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Plakatwechslersteuersystem für mindestens
zwei Plakatwechsler.
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Die
bisher im Stand der Technik bekannten Plakatwechsler mit zwischen
zwei drehbaren, elektrisch angetriebenen Wellen flächig aufspannbaren Plakaten
weisen jeweils eine eigene Steuereinrichtung mit einem Frequenzumrichter
zur Drehzahlsteuerung eines die Wellen antreibenden elektrischen Antriebs,
beispielsweise einem Kurzschlussläufermotor, auf. Weiter verfügt jede
Steuereinrichtung über
integrierte Bedien- und Anzeigeeinrichtungen, welche im Rahmen von
Installations-, Service- und/oder Wartungsarbeiten zur Programmierung, Fehler-
bzw. Störungsanalyse
und -beseitigung eingesetzt werden. Zu diesen Zwecken wird seitens
der Steuereinrichtung eines Plakatwechslers jeweils eine plakatwechslerspezifische
zentrale Versorgungs- und/oder Bediensoftware eingesetzt. Darüber hinaus sind
Plakatwechsler bekannt, deren Steuereinrichtung eine Einrichtung
zum berührungslosen
Aufbau einer Kommunikationsverbindung, in der Regel eine sogenannte
GSM-Funkeinheit, übergeordnet
ist, über
welche die Steuereinrichtung von der Ferne her programmierbar ist.
Dabei muss jeweils die plakatwechslerspezifische Versorgungs- und/oder
Bediensoftware berücksichtigt
werden.
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Ein
gattungsgemäßer Plakatwechsler
ist durch die
DE 200
19 329 U1 offenbart, wobei der Plakatwechsler über zwei,
voneinander separat montierbare Antriebseinheiten verfügt, zwischen
denen eine Motivbahn abgerollt werden kann, wodurch eine in der
Länge variable
Präsentationsfläche ermöglicht wird.
Der Betrieb ist mit horizontal oder vertikal laufender Motivbahn
möglich.
Die Antriebseinheiten werden über
eine Steuereinheit des Plakatwechslers in einer Master-Slave-Schaltung
betrieben.
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Weiterhin
offenbart die
EP 1
139 636 A2 eine auf einer WAP-Architektur basierende Zugangseinrichtung
für einen
Zugang zu einer Sammlung von programmierbaren Steuerungen. Die Sammlung
von programmierbaren Steuerungen weist einen Web-Server auf, der
durch eine der Steuerungen gebildet ist. Die Steuerungen sind kommunikationstechnisch
gleich ausgebildet. Der Web-Server kommuniziert mit den anderen
Steuerungseinrichtungen über ein
Steuerungsnetzwerk. Weiterhin ist der Web-Server über das Internet sowie über ein
Gateway mit einer mobilen Kommunikationseinrichtung gekoppelt.
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In
Anbetracht dieses Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Steuersystem für Plakatwechsler der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welches unabhängig von der seitens der Plakatwechsler
verwendeten Steuereinrichtung und der plakatwechslerspezifischen
Versorgungs- und/oder Bediensoftware eine universelle Versorgung
und Bedienung der Plakatwechsler ermöglicht.
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Als
technische Lösung
dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Plakatwechslersteuersystem für mindestens
zwei Plakatwechsler vorgeschlagen, wobei die Plakatwechsler zwischen
zwei drehbaren, elektrisch angetriebenen Wellen flächig aufspannbare
Plakate, insbesondere Werbeplatten in großflächigen Werbeträgern, und
die Plakatwechsler jeweils eine Steuereinrichtung zur Steuerung
der elektrischen Antriebe der Wellen aufweisen, wobei die wenigstens
zwei Steuereinrichtungen miteinander kommunikativ verbunden und
einer als Netzwerk-Server für
große
Netzwerke eingerichteten Rechenanlage untergeordnet sind, die als
Web-Server für
das Internet und/oder ein Intranet eingerichtet ist, wobei der Web-Server
und die diesem untergeordneten Steuereinrichtungen über das
Internet und/oder ein Intranet steuer- und/oder überwachbar sind.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mehrere Steuereinrichtungen
von Plakatwechslern über
einen Netzwerk-Server einheitlich versorg- und bedienbar sind, ohne
dass seitens einer dazu vorgesehenen Anzeige- und Bedieneinrichtung
die seitens der Steuereinrichtung gegebene plakatwechslerspezifische
Struktur berücksichtigt
werden muss.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Netzwerk-Senner
für große Netzwerke ein
Web-Server für
das Internet und/oder ein Intranet. Vorteilhafterweise sind die
Steuereinrichtungen über ein
Bussystem kommunikativ mit dem Netzwerk-Server verbunden, vorzugsweise über Lichtwellenleiter oder
eine Funkverbindung, vorzugsweise eine Funkverbindung nach dem „DECT", um die Kommunikationskosten
gering zu halten. Dabei sind die Steuereinrichtungen der Plakatwechsler
und der Netzwerk-Server jeweils mit einer Sende- und Empfangseinrichtung
nach dem „DECT-Standard" versehen.
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Durch
die Verwendung eines Netzwerk-Servers für Internet und/oder Intranet
besteht die Möglichkeit,
dass ein Anwender zur Versorgung und/oder Bedienung der Steuereinrichtungen
für Plakatwechsler
des erfindungsgemäßen Steuersystems über HTML-Seiten,
vorzugsweise mit sogenannten JAVA-Applets, Telnet, FTP und/oder
Email mit dem Netzwerk-Server kommuniziert. Auf diese Art und Weise
ist das Steuersystem von nahezu jedem Ort aus versorg- und bedienbar.
Vorteilhafterweise sind In formationen und Fernsteuerbefehle über standardisierte
Internet-Browser durchführbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
Fehler- und/oder Störungsmeldungen
seitens der Steuereinrichtungen für Plakatwechsler des erfindungsgemäßen Steuersystems über den
Netzwerk-Server über
das Internet und/oder einem Intranet einem Betreiber bzw. Anwender
des Steuersystems per Email zugesandt, so dass dieser unmittelbar
Service- und/oder Wartungsmaßnahmen
einleiten kann. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung werden Fehler- und/oder Störungsmeldungen über das
Internet dem Anwender bzw. Betreiber als sogenannte SMS (Short Message Service)
auf ein Mobilfunkendgerät
zugesendet. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind die Steuereinrichtungen über
den Netzwerk-Server und das Internet von der Ferne her neu programmierbar,
vorzugsweise mittels FTP.
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Gemäß einem
weiteren besonders vorteilhaften Vorschlag der Erfindung sind die
Steuereinrichtungen für
Plakatwechsler über
die als Netzwerk-Server eingerichtete Rechenanlage des erfindungsgemäßen Steuersystems
in ihrer Anzeige von Plakaten synchronisierbar. Dies ist besonders
vorteilhaft zur Realisierung von Plakatwechsel-Kampagnen, beispielsweise
mittels entlang einer Strasse aufgestellter Plakatwechsler, die
zeitlich synchronisiert die gleichen oder aufeinander abgestimmte
Plakate anzeigen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung lassen sich so Plakatwechsel mit Ampelphasen, An-
und Abfahrtzeiten von öffentlichen
Verkehrsmitteln oder dergleichen synchronisieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung steuert
die als Netzwerk-Server eingerichtete Rechenanlage Beleuchtungsschaltzeiten
der Plakatwechsler, die anzuzeigenden Plakate sowie die Betriebsart
hinsichtlich Wechselbetrieb, Standbild, Kalibrierung und/oder Beleuchtung,
welche an die einzelnen Steuereinrichtungen über die Kommunikations verbindung
in Form von Steuerbefehlen übertragen
werden. Die Lichtschaltzeit der Hintergrundbeleuchtung der Plakate
der Plakatwechsler wird dabei vorteilhafterweise über den
Sonnenstand berechnet. Die Sonnenstandsberechnung erfolgt vorzugsweise
anhand von Längen-
und Breitengraden, wozu eigens der als Netzwerk-Server eingerichteten Rechenanlage
vorteilhafterweise eine Echtzeituhr vorgesehen ist, welche die für die Berechnung
erforderlichen Zeitinformationen liefert. Die Rechenanlage erhält als Rückmeldung
von den Steuereinrichtungen der Plakatwechsler Statusinformationen.
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Bei
Ausfall der Kommunikationsverbindung zu der als Netzwerk-Server eingerichteten
Rechenanlage sind die Steuereinrichtungen derart programmiert, dass
die von dem Ausfall der Kommunikationsverbindung jeweils betroffene
Steuereinrichtung den Plakatwechsel entsprechend der bestückten Plakatanzahl
nach einer internen Havariesequenz wechselt. In einer besonders
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung setzt die Steuereinrichtung
im Störungsfall
eine SMS-Nachricht über
eine seitens der Steuereinrichtung vorgesehene GSM-Funkeinheit an den
Anwender bzw. Betreiber des Steuersystems ab. Dieser kann dann geeignete
Störungsbeseitigungsmaßnahmen
einleiten.
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Die
Steuereinrichtung weist vorzugsweise einen steuerbaren Frequenzumrichter
für wenigstens zwei
voneinander unabhängige
drehzahlgeregelte elektrische Antriebe auf, welcher vorteilhafterweise einen
eingangsseitig mit einem Energieversorgungsnetzwerk verbindbaren
Netzfilter, einen eingangsseitig mit dem Ausgang des Netzfilters
verbundenen Gleichspannungszwischenkreis, wenigstens zwei eingangsseitig
mit dem Ausgang des Gleichspannungszwischenkreises verbundene Leistungsstufen mit
jeweils einem ausgangsseitigen Anschluss für einen elektrischen Antrieb
aufweist, wobei der Gleichspannungszwischenkreis und die Leistungsstufen mit
einem Mikrocontroller der Steuereinrichtung verbunden sind, welcher
gleichzeitig zur Steuerung einer GSM-Funkeinheit sowie zur Steuerung
des Plakatwechsels programmiert ist. Neben einer Kosteneinsparung durch
die gemeinsam genutzten Komponenten, insbesondere dem Mikrocontroller,
weist eine derartig ausgebildete Steuereinrichtung durch den Gleichspannungszwischenkreis
eine bessere Energieausnutzung auf. Der Mikrocontroller steuert den
Plakatwechsel derart, dass ein autarker Plakattransport, ein Handbetrieb,
ein Kalibrierprozess als auch die Kommunikation mit der als Netzwerk-Server eingerichteten
Rechenanlage realisiert ist.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 den
prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen Steuersystems für Plakatwechsler;
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2 in
einem Blockschaltbild den Aufbau eines erfindungsgemäßen Steuersystems
für Plakatwechsler;
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3a und 3b Ansichten
einer Steuereinrichtung des erfindungsgemäßen Steuersystems für Plakatwechsler;
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4 den
prinzipiellen Aufbau einer als Netzwerk-Server eingerichteten Rechenanlage
des erfindungsgemäßen Steuersystems
für Plakatwechsler
und
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5 den
Aufbau einer Bedien- und Anzeigeeinrichtung des erfindungsgemäßen Steuersystems
für Plakatwechsler.
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1 zeigt
den prinzipiellen Aufbau eines Steuersystems für Plakatwechsler.
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Steuereinrichtungen 1 von
Plakatwechslern sind über
eine Kommunikationsverbindung 9, vorliegend Lichtwellenleitern,
Kupferleitung oder DECT-Funk untereinander und mit einem WEB-Server 2 kommunikativ
verbunden. Die Steuereinrichtungen 1 sind dabei in einem
Gehäuse
der Plakatwechsler angeordnet, der WEB-Server 2 in einem
Gehäuse eines
der Plakatwechsler oder dezentral von dem Plakatwechsler in einem
separaten Gehäuse.
Der WEB-Server 2 weist eine Funkeinrichtung 3,
vorliegend ein GSM-Funkmodem, zum Aufbau einer berührungslosen
Kommunikationsverbindung über
ein Mobilfunknetzwerk zu über
das Mobilfunknetzwerk erreichbaren Telekommunikationsendgeräten auf.
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Anhand
des Blockschaltbilds des Steuersystems gemäß 2 ist zu
erkennen, dass die Steuereinrichtungen 1 untereinander über Lichtwellenleitern 9,
Kupferleitung oder DECT-Funk kommunikativ verbunden sind. Der Anschluss
einer Bedien- und Anzeigeeinrichtung 6 zu Service- bzw.
Wartungszwecken vor Ort ist über
Service-Anschlüsse 10 vorgesehen. Der
WEB-Server 2 weist ein Netzteil 7 sowie eine Einrichtung 8 zum
Aufbau einer Kommunikationsverbindung über TCP/IP zum Internet auf.
Dazu ist die Einrichtung 8 über das Internet sowohl mit
einer lokalen als WEB-Browser eingerichteten Recheneinrichtung 5 als
auch über
eine Funkeinrichtung 3, vorliegend einem GSM-Funkmodem mit einer
externen, als WEB-Browser eingerichteten Recheneinrichtung 4,
welche ebenfalls ein GSM-Funkmodem 3 aufweist, verbindbar.
Die seitens der als WEB-Server 2 eingerichteten Rechenanlage
des Steuersystems vorgesehene GSM-Funkeinrichtung 3 ist vorliegend
mit einem Energiespeicher 13, vorliegend einem ladbaren Akkumulator,
versehen, welcher von dem Netzteil 7 des WEB-Servers 2 geladen
und hinsichtlich seines Ladezustandes überwacht wird. Beim Ausfall
der Energieversorgung 7 des WEB-Servers 2 oder
bei Ausfall der Netzwerkversorgung des WEB-Servers 2 kann
so die Funkeinrichtung 3 des WEB-Servers 2 von
dem Energiespeicher 13 mit Energie versorgt werden und
automatisiert eine entsprechende Störungs- bzw. Fehlermeldung über ein
GSM-Mobilfunknetzwerk zu der externen Recheneinrichtung 4 abgesandt
werden.
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Die 3a und 3b zeigen
eine Steuereinrichtung 1 eines Plakatwechslers. Die Steuereinrichtung 1 besteht
aus einer Leiterplatte 11, auf welcher direkt sämtliche
Komponenten zur Steuerung und Anschlüsse zur Kontaktierung der Komponenten des
Plakatwechslers realisiert sind. Die Steuereinrichtung 1 weist
dazu ein eigenes Gehäuse 17 auf, durch
das die als Steckanschlüsse 12 ausgebildeten Anschlüsse erreichbar
sind. Durch diese Konstruktion ist kein Kabelsatz in der Steuereinrichtung 1 erforderlich.
Bei Ausfall der Kommunikationsverbindung 9 zu dem WEB-Server 2 sind
die Steuereinrichtungen 1 in der Lage einen autarken Plakattransport
zu realisieren. So können
beispielsweise sogenannte eigen Kampagnen im Autarkbetrieb, d. h.
ein vorgegebenes Programm zum Wechseln der Plakate, ablaufen. Durch
diese Eigenschaft sind die Steuereinrichtungen 1, für einfache
Anforderungen, auch ohne WEB-Server
einsetzbar.
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4 zeigt
den WEB-Server 2, welcher in einem Gehäuse 19 ein Netzteil 7 sowie
eine Recheneinrichtung 18, vorliegend einen embedded PC
mit einer CPU 186 oder 386 SX CPU, einem Ethernet-Anschluss, Flash
RAM, DRAM, Ein- und Ausgabe-Schnittstellen, ein BIOS, ein RS232
Schnittstelle sowie eine Schnittstelle zum Anschluss von Lichtwellenleitern,
Kupfer oder DECT-Funk aufweist. Die Recheneinrichtung ist derart
programmiert, dass eine Kommunikation zwischen der Zentrale und
dem WEB-Server 2 über
TCP/IP mittels HTML, FTP oder Email möglich ist. Über die Schnittstelle 14 sind
an das Netzteil 7 Energiespeicher 13 anschließbar, welche
hinsichtlich ihres Ladezustandes überwacht und im Bedarfsfalle
geladen werden. Weiter weist der WEB-Server 2 einen Anschluss 15 für eine GSM-Funkeinrichtung 3 sowie
einen Anschluss 16 zur Energieversorgung des WEB-Servers 2 über ein Energieversorgungsnetzwerk
auf.
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5 zeigt
eine Anzeige- und Bedienoberfläche
zur Steuerung und Überwachung
der Steuereinrichtungen 1 über den WEB-Server 2 mittels
eines Internet-Browsers, welcher vorliegend über eine GSM-Funkverbindung
seitens einer externen Recheneinrichtung 4 läuft. Mittels
der als WEB-Browser eingerichteten Recheneinrichtung 4 ist
der WEB-Server 2 des Steuersystems und damit die an dem WEB-Server 2 angeschlossene
Steuereinrichtung 1 der Plakatwechsler zur Steuerung der
Steuereinrichtungen 1 der Plakatwechsler bedien- und überwachbar.
Der WEB-Browsern erlaubt so eine Steuerung und Überwachung der Steuereinrichtungen 1 unabhängig von
plakatwechslerspezifischen Programmierungen der Steuereinrichtungen 1 vor
Ort derselben.